Saison 2022/23
- Transfers, Kadervorstellung und Vorbereitungsspiele -
-Ausgehende Transfers-
Hauptsächlich hat uns Kleingemüse verlassen, d.h. ehemalige U19-Spieler, die den Sprung nicht geschafft haben und aussortierte Spieler, wie
Srdjan Babovic und
David Kinsombi. Letzterer wäre gern geblieben, hat dann aber aufgrund schlechter Aussichten auf Einsatzzeiten doch den Weg ins Ausland gewählt. Damit ist Sallahi der letzte verbliebene Spieler aus dem Startkader 2016.
Einige Spieler wurden verliehen, um sich weiter zu entwickeln und eventuell in der kommenden Saison eine Rolle im Profikader zu spielen.
Roman Albuschat ist eigentlich ein Neuzugang (s.u.) wurde aber direkt an 1860 zurück geliehen, um dort Spielpraxis zu sammeln.
Ein paar Worte sollte man aber zu
Arne Maier verlieren, da er der einzige Leistungsträger ist, der uns verlässt. Letztlich war das Angebot von Mainz zu gut, um es abzulehnen und aufgrund eines Neuzugangs (s.u.) wären Maiers Einsatzchancen ach gesunken, bzw. war das Zentrum etwas überfüllt. Deshalb entschieden wir uns, den Spielmacher für gutes Geld gehen zu lassen.
Stürmer
Sven Dörig stand ja bereits im Winter als Neuzugang fest. Der dynamische Abschlussspieler wird in Konkurrenz zu Victor Frank treten, oder auch mit ihm gemeinsam stürmen. Fakt ist, dass Dörig bereits jetzt eine hohe Qualität hat und dazu noch Entwicklungspotential - man landet ja nicht einfach so in Barcelona. Der Schweizer erhöht unsere Qualität in der Offensive und gibt uns insbesondere in der Breite Optionen, falls es bei Frank mal nicht so laufen sollte.
Jacob Olesen ist der besagte Neuzugang im Mittelfeld. Der dänische Nationalspieler ist auf dem Papier definitiv ein Upgrade zu Maier: dynamisch, defensiv passabel, technisch versiert und dazu ein guter Standardschütze. Von seinen Leistungen wird vermutlich viel abhängen. Auf der geplanten Position im DM muss er sich zwar noch ein bisschen eingewöhnen, aber ich bin mir sicher, dass er das packt, denn Olesen gilt als anpassungsfähig.
Mit
Manuel Kraft verstärken wir uns mit einem deutschen U-Nationalspieler aus Kaiserslautern. Der Linksverteidiger soll die lang ersehnte Konkurrenz zum bislang unumstrittenen Sallahi sein. Gerade im technischen Bereich hat Kraft aber noch einiges an Nachholbedarf, ist dafür im physischen und mentalen Bereich bereits erstaunlich weit entwickelt. Dazu kommt er mit mächtig Potential in den Wildpark und wird sicher seine Einsatzzeiten erhalten.
Der bereits erwähnte
Roman Albuschat stößt aus München zu uns, doch 1860 wollte ihn partout nicht zu einem bezahlbaren Preis gehen lassen - es sei denn, wir vereinbarten eine Rückleihe. So blieb der Junge erst einmal in München, wo er weiter den rechten Flügel beackern würde. Die Spielpraxis wird ihm sicher gut tun. Albuschat hat mich vor allem aufgrund seiner Vielseitigkeit überzeugt und soll im kommenden Sommer auch eine Alternative im rechten Mittelfeld darstellen.
Weil Albuschat in München blieb, benötigten wir noch einen Backup für Tobias Früh auf der Rechtsverteidiger-Position (Florian Klein hatte ja keinen neuen Vertrag bekommen). Diesen fanden wir in
Andriko Smolinski der aus Düsseldorf zu uns stieß. Smolinski ist keine Granate, aber defensiv solide und hat noch ein wenig Restpotential. Ich mache mir keine Sorgen, ihn einzusetzen, in der Vorbreitung zeigte er bereits ansprechende Leistungen.
Wie man sehen kann, lag unser Fokus in dieser Transferperiode nicht auf kostspieligen Verstärkungen, sondern auf jungen, entwicklungsfähigen Spielern, die zumindest der deutschen Sprache mächtig waren. Dabei griffen wir auch das ein oder andere deutsche Talent ab, was mich besonders freut. Gerade von Kraft erhoffe ich mir in Zukunft viel. Champions League-Millionen hin oder her (und die muss man ja auch erstmal bekommen), ist das eine Investition in die Zukunft und auch ein wenig zurück-zu-den-Wurzeln des KSC. Da war mir in der Vergangenheit zu viel internationales Gewurstel und zu wenig identitätsstiftendes. Wir wollen wieder ein Verein sein, der junge (deutsche) Spieler anlockt, weil sie sich hier entwickeln können. Dazu wird unsere eigene Jugendarbeit weiter gefördert und die Nachwuchsspieler an die erste Mannschaft herangeführt (mit Maas, Demirtas, Frank, Coleman und, mit Abstrichen Wolf, ist uns das ja schon ganz gut gelungen) - das ist die Vision für die Zukunft. Allerdings ist es natürlich nicht so leicht, an die deutschen Talente zu kommen, da die Marktpreise explodieren. Umso wichtiger wird zukünftig der eigene Nachwuchs sein, denn wir können nicht planen, ob wir jede Saison international spielen.
Achja, hier noch eine Übersicht über das Transferfenster in Deutschland:
-Kader-
Tor
Hier ist Matz Sels als Nummer 1 gesetzt. Felix Wolf ist unser Ersatzmann und wird mindestens im DFB-Pokal zum Einsatz kommen (evtl. auch international, mal sehen). Bardini ist nicht mehr als ein Backup. Hier werden wir aber mittelfristig handeln müssen, da Sels zwar ein sicherer Rückhalt ist, aber eben auch überperformt hat.
Abwehr
In der Zentrale sind wir mit Abwehrchef und Neu-Kapitän Salamon, sowie Söyüncü und Helander gut und mit Erfahrung besetzt. Ein solides Herzstück. Gianluca Capuano ist ein großes Talent aus der Jugend, dem nur die mangelnde Grundfitness eine große Profi-Karriere verwehren könnte. Immerhin in die italienische U19 hat er es schon geschafft.
Auf Rechts spielt Tobias Früh mit Smolinski als Backup, links haben wir die geballte Erfahrung von Sallahi, der Druck von Manuel Kraft bekommt. Rausch kann auch dort spielen, wird von mit aber eher im Mittelfeld gesehen.
Mittelfeld
Hier oszilliert unser Kader zwischen Nachwuchs und geballter Erfahrung, Simonyan ist der einzige Spieler im besten Fußballalter und nicht gesetzt. Dafür aber Erwin Maas, der mit seiner Aggressivität wichtig für unser Spiel ist. Jacob Olesen soll die Fäden ziehen und dabei Druck von Demirtas bekomen.
Auf links führt aktuell kein Weg an Stocker vorbei, der Schweizer ist einfach gut drauf und genießt aufgrund der letzten Saison einen großen Vertrauensvorschuss. Tom Lawrence und Jacob Bruun Larsen sind gute Alternativen, wobei ich letzteren eher auf Rechts sehe, wo er sich mit Alexander Esswein um den Startelfplatz streitet. Der Routinier ist allerdings etwas ins Hintertreffen geraten, da er anfängt, körperlich abzubauen.
Coleman sehe ich eher im Sturm, wo er den etablierten Kräften Druck machen soll und sicherlich auch zum Einsatz kommen wird.
Angriff
Hier verfügen wir wohl über die höchste Talent- und Qualitätsdichte. Arnel "Jaku" Jakupovic ist als hängende Spitze oder OM gesetzt, wobei ich ihn durchaus auch noch weiter hinten spielen lassen kann, da hat mir bisher aber einfach die richtige taktische Einbindung gefehlt. Victor Frank ist als Torschützenkönig sowieso erst einmal gesetzt. Sven Dörig muss sich also erst einmal beweisen, es sei denn, wir spielen mit zwei Stürmen und finden einen Platz für Jaku. Simon Terodde ist der Routinier in der Truppe und zeigte gegen Ende letzter Saison, dass mit ihm immer noch zu rechnen ist. Gerade als Joker ist er unheimlich wertvoll, um vorne Bälle fest zu machen und die Führung zu verteidigen.
Insgesamt haben wir einen guten, aber eben nur durchschnittlichen Bundesligakader zusammen. Die Mannschaft wird wieder alles aus sich herauskitzeln müssen, um wieder oben angreifen zu können. Das sehen auch die Medien so, die uns auf Platz 11 tippen. Eventuell sind wir in der Breite etwas zu dünn besetzt, um die Dreifachbelastung zu stemmen, das werden wir dann sehen. Der Verein steht aber finanziell gut da und so sollte es möglich sein, im Winter eventuell noch einmal nachzurüsten. Ich wollte nur im Sommer nicht zu viel Geld verbraten, schließlich soll der KSC ja auch weiterhin auf gesunden Füßen stehen.
-Vorbereitungsspiele-
Die Vorbereitung lief durchwachsen. Das lag in erster Linie daran, dass wir viel ausprobierten, um Alternativen zum 442 zu finden, die ähnlich zufriedenstellend waren. Die Lösung fanden wir am Ende in der eigentlich abgeschrieben Dreier-/Fünferkette. Noch fehlte uns in dem offensiv ausgerichteten System die richtige Balance, wie das verrückte Spiel gegen Sevilla zeigt, aber als Alternative überzeugte mich die Taktik dann doch. Es wird aber noch Feinschliff nötig sein.
Wir hatten glücklicherweise nur eine Verletzung während der Vorbereitung zu beklagen:
-Vorschau August 2022-
Der Pokal wird hoffentlich ein lockerer Galopp zum Auftakt sein. Dann geht es aber gleich richtig zur Sache. Gegen Olympique Lyon müssen wir unter Beweis stellen, dass wir die Champions League auch wirklich verdient haben. Definitiv keine leichte Aufgabe, das wird einiges an Kopfzerbrechen abverlangen. Der Saisonauftakt hat mich wiederum sehr gefreut, denn es geht direkt gegen Freiburg ins Baden-Derby. Ein schöner Beginn der neuen Saison.