Auf dem Boden der TatsachenJean Schmitz stand pünktlich morgens um 8:30 Uhr beim Worcester City FC auf der Matte, um seinen Job als neuer Manager des Vereins anzutreten. Er wurde von einem dunkelhaarigen Mann in Empfang genommen, der sich als Assistent Manager des Vereins bezeichnete.
„ Ich darf mich vorstellen. Mein Name ist Snape, John Snape. Ich werde Sie mit dem Verein vertraut machen.“ Jean grinste und meinte lakonisch: „Achso … und ich dachte schon, Sie hätten den Job als Direktor von Hogwarts verloren. Also John und nicht Severus.“
Snape grinste zurück und meinte: „Ich kenne schon alle Witze zu meinem Namen. Deshalb nenne ich den Vornamen direkt mit. Aber kommen wir zur Sache. Man sagt den Deutschen ja eine Zielgerichtetheit und Systematik nach. Da wollen wir uns nicht lange aufhalten mit dem hier ansonsten üblichen small talk. Die Nachricht über Ihre Einstellung ist im Übrigen schon in die social media durchgesickert. Sehen Sie selbst!“
„Schmitz the Fritz … wie …. nett …. Reimt sich sogar“, meinte Jean. „Ich glaube, das war wohl unvermeidlich, hm?“ „Ja, war es wohl“, schmunzelte John Snape zurück. Dann ging es aber in medias res und Schäng bekam eine Blitzeinweisung in den Verein.
„Oh I forgot something“, machte Snape. “Da ist direkt heute Nachmittag um 15:00 Uhr ein Vorbereitungsspiel in Cirencester. Das ist so 50 km von hier.“„Wie praktisch“, frotzelte Schmitz, „da brauch ich mir ja gar keine Gedanken mehr um eine Vorbereitung zu machen … .“ „Äh … ja .. ich habe das Team natürlich auf das Spiel vorbereitet. Das ist auch ein unterklassiger Gegner als Sparringspartner. Wir werden im 4 1 2 2 1 auflaufen und ich empfehle die folgende Aufstellung ….“
Schmitz versuchte verzweifelt einen Eindruck von der Mannschaft bis zum Nachmittag zu erlangen.
Was er lernte war, dass man von den pundits auf Platz 18 eingestuft wurde. Abstiegskampf war also eine reale Vorstellung. Die personelle Situation war nichts weniger als dramatisch. Finanziell war zwar alles im Lot und man hatte auch ordentlich Spielraum für Neueinstellungen, wenn auch nicht für Transferprämien. Aber die Personaldecke war extrem dünn. Man hatte keinen Trainer und nur einen Scout. Das Team bestand aus 16 Spielern und wenn man Jugendspieler, die einigermaßen tauglich waren, hoch holte, aus so 18. Dabei gab es nur einen einzigen Stürmer und der war auch noch ziemlich abschlussschwach. Das Team war zwar konditionell schon einigermaßen fit aber bei der Eingespieltheit mangelte es erheblich.
Mental war das Team auch nicht wirklich auf der Höhe. Laut Snape mangelte es an Entschlossenheit. Das gepaart mit Abschlussschwäche und mangelnder Eingespieltheit, verbaute eigentlich alle Möglichkeiten. Schnelle Konter würden ggf. wegen Abschlussschwäche nicht zum Erfolg führen. Ballbesitzspiel dagegen an der Uneingespieltheit scheitern und den schwachen Nerven, wenn man mal in Rückstand läge.
Und die Saison begann schon in 3 Wochen.
Und die Saison bestand aus 42 Ligaspielen
plus FA-Cup
plus FA-Trophy
„Die spinnen, die Briten“, dachte sich Schmitz und dass er ganz dringend ganz viele Spieler und Personal brauchen würde. Sicherlich noch 2 Stürmer,1 CM,1 DM, einen linken Verteidiger/wingback, 1 CD und 1-2 AMC.
Beim Personal sollten noch 2 Scouts und 1-2 Trainer her. Allerdings sah die Vorstandsplanung nur einen Trainer vor. Da würde Jean direkt zu Beginn dem werten Papa von Mary-Ann eine Budgetänderung aus den Rippen leiern müssen. „Nunja, schauen wir mal wir der Kaiser sagt“, dachte Schmitz.
In Cirencester angekommen hatte er ein ganz mieses Gefühl. Das Team begrüßte ihn ziemlich emotionslos. Von Begeisterung und Aufbruchsstimmung nicht die Spur. „Beste Voraussetzungen für ein grandioses Scheitern“, dachte Schäng, fing sich dann aber wieder und versuchte das Team etwas aufzumuntern.
Dann begann das Spiel.
Es wurde ein Desaster. Man verlor 1:0 und der unterklassige Gegner dominierte ab der zweiten Halbzeit das Spiel. Worcester wurde fast vorgeführt. Es lief gar nichts zusammen. Schmitz stellte sich die Frage, ob er nur als Sündenbock eingestellt worden war.
„Mund abwischen … weitermachen“, sagte er sinngemäß seinem Team, was einigermaßen wohlwollend aufgenommen wurde.
Anschließend machte er sich an die Arbeit. Noch am Sonntag konnte er Hampson davon überzeugen, dass neben einem Coach auch ein Fitness-Coach eingestellt werden sollte. Anzeigen für Trainer und Scouts wurden rausgejagt und Chefscout Nathaniel Henry bekam den Auftrag, mit einem, besser mit Stürmern aufzutauchen, die auch das Tor trafen.