Rückrunde 2020/21
In der Winterpause tätigten wir keine Transfers. Die einzige Änderung war, dass wir Oskar Flick von seiner Leihe zurückbeorderten und dafür Stefan Süß zum SC Freiburg verliehen.
Januar und Februar 2021Die Vorbereitungsspiele liefen gut. Offensiv, wie defensiv machte das einen soliden Eindruck. Die Mannschaft wirkte bereit für den Rückrundenstart.
Leider konnten wir das unter Wettbewerbsbedingungen dann nicht umsetzen und holten weder im Januar, noch im Februar einen Liga-Sie. Immerhin war uns das Weiterkommen in der Europa-League vergönnt, wobei wir da auch die klar bessere Mannschaft waren. Überhaupt spielten wir einen guten Fußball, wir waren immer mindestens auf Augenhöhe - leider aber auch verdammt ineffektiv. Beste Chancen wurden nicht genutzt und wenn wir dann mal führten, brachten wir den Vorsprung nicht über die Zeit. Denn das zweite Problem war unsere Defensivleistung - auch da hielten wir den Gegner in der Regel vom Tor fern, leisteten uns dann aber ein, zwei dicke Patzer pro Spiel, die zu Toren einluden. Darüber hinaus erwies sich Schwäbe nicht als sicherer Rückhalt (Giefer hatte sich nach seiner Genesung gleich wieder verletzt
).
März 2021Ein Monat ohne Niederlage, aber wieder mal brachten wir in der Liga ein Spiel nicht über die Zeit (Gladbach). In der Euro-League schafften wir sogar die Sensation und konnten Neapel überraschend aus dem Wettbewerb kegeln - nicht zuletzt, weil wir uns diesmal keine Fehler in der Defensive leisteten. In der Liga kamen wir aber nicht voran und die erneute Qualifikation für den internationalen Wettbewerb war in weite Ferne gerückt. Stattdessen mussten wir uns nach unten orientieren. So bitter das zu akzeptieren war: Abstiegskampf war unsere Realität.
April 2021In der Liga folgten weitere Rückschläge und schließlich ließ ich mich erweichen, von der Dreierkette abzurücken und zurück zum 4-1-4-1 zu kehren. Damit war ein großes Experiment dieser Saison beendet. Gegen Frankfurt klappte das neue alte System sehr, sehr gut. Die Eintracht hatte keine Torchancen, während wir einige erspielten, aber den Ball nicht im Tor unterbrachten. Auch gegen Valencia wäre mehr drin gewesen, wie das Rückspiel zeigt. Leider stellten wir im Hinspiel in der zweiten Halbzeit das Fußballspielen komplett ein und flogen deshalb verdient im Viertelfinale raus. Immerhin, gegen Köln feierten wir den ersten Sieg in der Liga, nach zuvor 13 (!) sieglosen Partien. Das war die Bilanz eines Absteigers.
Mai 2021Es folgten drei ärgerliche Pleiten und das Bitterste dabei war: Wir spielten richtig gut, doch die Moral war schon seit einer Weile tief im Keller und nach einem Gegentreffer brachen wir defensiv jedes Mal auseinander. Verdammt ärgerlich, weil die Mannschaft die Vorgaben bis dahin immer sehr gut umsetzte, aber das war eben der Abstiegskampf. Dennoch hatten wir drei Spieltage vor Schluss den Klassenerhalt geschafft, weil es Teams gab, die noch schlechter waren, als wir. Mit dem Sieg gegen Bremen verabschiedeten wir uns dann wenigstens noch versöhnlich aus der Saison.
AbschlusstabelleGlücklicherweise gab es Teams die einen noch viel schlechtere Saison spielten, denn wenn wir ehrlich waren, mussten wir zugeben, dass die Punkteausbeute einem Absteiger entsprach. Das lag in erster Linie daran, dass wir die zweitschlechteste Offensive der Liga stellten. Terodde kam so gut wie gar nicht mehr in Fahrt, Jakupovic hatte auch eine lange Durststrecke und die Mittelfeldspieler konnten das nicht kompensieren. Immerhin hatte bei Jaku immer die Leistung gestimmt und ich bin weit davon entfernt, den Österreicher als Fehleinkauf abzustempeln. Ich habe nur noch nicht die passende Rolle für ihn gefunden. Die Qualität ist aber da.
StatistikenAn unserem Spielstil hatte sich wenig geändert: Wir blieben eine der pass- und ballsichersten Mannschaften der Liga, konnten das aber nicht mehr so nutzen, wie noch in der Vorsaison. Letztlich muss man wohl konstatieren, dass die schlechte Saison aus einer Kombination mehrerer Faktoren resultierte.
1.) Ich hatte zu lange an einer Taktik festgehalten, die nicht funktionierte. Immer wieder hatte ich mir den baldigen Durchbruch eingeredet, aber die Augen davor verschlossen, das zu viel fehlte, um wirklich erfolgreich zu sein. Weder sammelten die Außenverteidiger genügend Scorerpunkte, noch ging aus dem Mittelfeld die erhoffte Torgefahr aus. Die Absicherung wollte auch nicht immer funktionieren und die Doppelspitze war nur in der Hinrunde erfolgreich.
2.) Die (wiederholte) Verletzung von Fabian Giefer machte deutlich, wie abhängig wir von unserer Nummer 1 waren. Ersatzkeeper Schwäbe konnte ihn nicht einmal ansatzweise Vertreten, insbesondere was die "klassischen" Torhüterfähigkeiten anbelangte, war Schwäbe katastrophal und verbockte einige Spiele. Nach seiner endgültigen Genesung konnte Giefer zwar nicht mehr an das Niveau der Vorsaison anknüpfen, aber er machte seine Aufgabe solide, konnte ein keinem Gegentor etwas ausrichten und hielt uns in einigen Partien im Spiel.
3.) Ab Mitte der Rückrunde hatte sich die Mannschaft in eine Negativspirale hineingespielt, die wir nicht mehr durchbrechen konnten. Kleinste Rückschläge im Spiel sorgten dafür, dass die Mannschaft, die zuvor einen gute Partie abgeliefert hatte, auseinanderbrach und nicht mehr an sich glaubte. Ich konnte zu selten die richtigen Worte finden, um die Jungs wieder aufzurichten.
Immerhin, in Anbetracht der Etats spielten wir erneut eine überdurchschnittliche Saison:
KSC-Elf des Jahres & SpielerstatistikenAuch wenn er in der Liga noch nicht so richtig gezündet hatte, war
Jakupovic wettbewerbsübergreifend eine Granate und bis zu unserem Ausscheiden auf Platz 2 der Euro-League Torjägerrangliste. Darüber hinaus verpasste er kein Ligaspiel. Herauszuheben ist auch
Bartosz Salamon. Der polnische Innenverteidiger war vor der Saison aus Calcio gekommen und hatte zunächst Schwierigkeiten, ins Team zu finden - dementsprechend war er anfangs ein regelmäßiger Gast auf der Ersatzbank. Gerade in der Rückrunde war er aber einer der wenigen, der konstant gute Leistung brachte. Nach der Umstellung auf die Viererkette verdrängte er sogar den nominell stärkeren
Filip Helander auf die Bank. Der Schwede kam in der Rückrunde einfach nicht mehr auf sein Niveau.
De Santis lief viel, konnte das aber selten effektiv einsetzen und sammelte darüber hinaus fleißig Karten. Ersatzmann
Bader konnte in seinen wenigen Einsätzen aber auch nicht wirklich überzeugen.
Kleinheisler, Simonyan und
Yabo spielten eine solide Saison, während die Nachwuchsspieler
Maas und
Demirtas unter der schlechten Mannschaftsperformance zu leiden hatten. Allerdings erwiesen sich beide als sehr passsicher, Maas darüber hinaus als starker Zweikämpfer, wohingegen Demirtas in diesem Bereich sehr schwach abschnitt. Insgesamt schlägt sich die schwache Saison aber deutlich in den Spielernoten nieder.
Verletzungen
2. LigaFürth sicherte sich souverän und frühzeitig die Meisterschaft, während Braunschweig sich gegen 96 im Kampf um Platz zwei durchsetzen konnte. 1860 durfte wieder einmal die Rettung in der Relegation versuchen.
3. LigaAue, Aalen und Frankfurt hatten sich hier überraschend deutlich abgesetzt. Frankfurt musste letztlich den Gang in die Play-Offs antreten.
RelegationDamit setzten sich jeweils die beiden unterklassigen vereine durch. Freiburg damit trotz starkem Schlussspurt leider in Liga 2, 1860 muss in die dritte Liga.
DFB-PokalFür die Bayern war diese Saison überraschend früh Schluss. Dortmund und Leverkusen mussten sich dem Pokalsieger Leipzig geschlagen geben.
Euro-LeagueHatte die Roma gegen Gladbach noch Probleme, konnte sie am Ende den Pokal in die Höhe stemmen. Nettes Randbemerkung: Wir waren der letzte deutsche Verein im Wettbewerb.
Champions-LeagueAuch hier war für die deutschen Vertreter im Viertelfinale Schluss. Am Ende setzte sich Arsenal verdient Europas Krone auf, wenn man sich so die Ergebnisse ansieht.
Die Saison 2020/21 ist zu Ende und
damit wird auch diese Story beendet. Allen stillen und lauten Lesern möchte ich an dieser Stelle für ihr Interesse danken - fürs Dabeisein, fürs Kommentieren, fürs Daumendrücken.
Leider nimmt das Storyschreiben immer sehr viel Zeit in Anspruch, die ich momentan einfach nicht habe. Deshalb ist dieser letzte Teil auch so spartanisch geraten (sorry dafür!). Ich möchte zwar nichts versprechen, aber es ist gut möglich, dass ich den Save, der mir nach wie vor großen Spaß macht, als aktuelle Station weiterführen werde, um euch über den Werdegang von Maik Fuchs zu informieren. Möglicherweise wird er dann auch irgendwann bei einem anderen Verein aufschlagen. Wie gesagt: Ich verspreche nichts, aber die Möglichkeit besteht und ich hätte große Lust darauf.
Zu guter Letzt noch einmal: Danke!