Rückrunde 2016/17
Die Zeit in der Winterpause wurde genutzt, um sich mit möglichen Verstärkungen für die kommende Saison auseinander zu setzen. Obwohl auch einige Spieler gefunden wurde, die ablösefrei zum Saisonende hätten verpflichtet werden können, scheiterte es jedes Mal an den Gehaltsvorstellungen, der Unattraktivität des Vereins, oder daran, dass der Spieler sich noch alle Optionen offen lassen wollte. Letztlich musste man sich also darauf beschränken diese Spieler ins Blickfeld zu nehmen und ihr Entwicklung zu beobachten. Ein Transfer im Sommer wäre beim ein oder anderen ja vielleicht möglich. So ging es dann ohne Transferaktivitäten, obwohl Bart Biemans zumindest den Verein verlassen wollte, in die Rückrunde der ersten Saison.
Lediglich das abgehaltene Probetraining sorgte dafür, dass für die 2. Mannschaft und die U19 noch ein paar Spieler in den Kader gespült wurden. Alle zwar eher mittelmäßig aber wichtig für die breite des Unterbaus im Verein. Lediglich David Bakker, ein 16 jähriger Stürmer, wird wohl in der kommenden Saison direkt als Backup für die erste Mannschaft hochgezogen.
Zusätzlich wurde in der Winterpause auch die ein oder andere Vertragsverlängerung verhandelt, um den Kader auch in der nächsten Saison möglichst zusammenhalten zu können.
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In die Winterpause ging man noch mit zuletzt wettbewerbsübergreifend 8 ungeschlagenen Spielen in Serie. Diese Serie allein bedeutete schon einen neuen Vereins- und Ligarekord. Es war nun interessant zu beobachten, ob die Mannschaft diese Leistung konservieren und in das neue Jahr mitnehmen konnte. Doch statt die ungeschlagene Serie generell weiter auszubauen, stellte die Mannschaft zeitgleich sogar einen komplett neuen Rekord auf. Die ungeschlagene Serie konnte von Wettbewerbsübergreifen 8 spielen auf satte 16 Spiele ausgebaut werden (inklusive KNVB Beker) und in der Liga gelangen 7 Siege in Folge im neuen Jahr. Schlagartig wurde man innerhalb weniger Wochen zum Topfavoriten auf den Aufstieg. Der einzige Wermutstropfen: Der FC Eindhoven als ärgster Verfolger legte eine ähnliche Serie hin und blieb uns zumindest bis auf ein paar Punkte auf den Fersen.
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Dass der FC Den Bosch diese starken Leistungen nicht dauerhaft abrufen würde, war dennoch vielen bereits von vornherein klar. Die Frage war letztlich nur, wann der Einbruch der Siegesserie folgen würde. Schließlich war es ein 2-2 bei Telstar 1963, das die Leistungsschwankungen wieder auf den Plan rief. Bis zum Saisonende gelangen keine 3 Siege mehr am Stück. Stattdessen wechselten sich Unentschieden, Siege und Niederlagen sehr konstant ab. Diese Ergebnisentwicklung sorgte aber auch dafür, dass der FC Eindhoven 3 Spieltage vor Schluss auf einmal Punktgleich mit uns auf dem zweiten Platz stand. Wo die Saison doch so gut verlief, wollte man sich aber nicht auf der Zielgeraden noch mit einem Playoff Platz zufrieden geben müssen.
Stattdessen warf die Mannschaft nochmal alles in die Waagschale und holte 7 Punkte aus den letzten drei spielen, während der FC Eindhoven seine letzten drei Saisonspiele allesamt verlor.
Der KNVB Beker verlief in dieser Saison bereits in den ersten drei Runden sehr kurios. Nicht nur, dass wir im Pokal überwintern durften und unser Saisonziel längst erreicht hatten. Auch die Favoriten auf den Titelgewinn verabschiedeten sich der Reihe nach aus dem Turnier. In Runde eins war es noch der PSV Eindhoven, der vom FC Den Bosch aus dem Pokal gekegelt wurde, und Vitesse Arnheim. Ihnen folgte in Runde zwei Ajax Amsterdam, in Runde drei Feyenoord Rotterdam und im Viertelfinale sollte schließlich auch der AZ Alkmaar aus dem Pokal geworfen werden. Keiner der eigentlichen Favoriten schaffte es bis ins Halbfinale und so stand schon früh fest, dass es dieses Jahr einen unerwarteten Pokalsieger geben würde.
Für den FC Den Bosch gab es dennoch keine leichten Lose, da abgesehen vom FC Volendam nur Eredivisie Clubs im Viertelfinale standen. Die Losfee bescherte dem Verein zumindest sein erstes Heimspiel im Pokal. Gegen den NEC Nijmegen. Diese Auslosung rief dennoch puren Optimismus bei den Fans und der Presse hervor. Schließlich schlug man den NEC Nijmegen in der Saisonvorbereitung 6 Monate zuvor souverän mit 3-0.
Die guten Vorzeichen auf dieses Duell sollten sich bewahrheiten. Man erreichte mit einer souveränen Vorstellung das Halbfinale. Nun hatten auch die letzten Fans Blut geleckt und träumten von der ersten Finalteilnahme seit 26 Jahren (zuletzt 1991). Im Lostopf für das Halbfinale standen neben dem FC Den Bosch noch die Go Ahead Eagles und ADO Den Haag, die beide akut abstiegsgefährdet waren in der Eredivisie und Excelsior Rotterdam, der letzte Verbleibende Favorit aus den genannten vier Mannschaften. Das Halbfinale sollte vor heimische Kulisse ausgetragen werden und man bekam mit Excelsior Rotterdam den erwartet starken Gegner zugelost. Der Ruf als Favoritenschreck im Pokal hatte zu diesem Zeitpunkt bereits große Ausmaße angenommen. Der in den Medien viel zitierte Satz des Trainers: „Keine Mannschaft kommt gerne zu uns. Wir werfen alles rein und kämpfen bis zum Schluss.“, beschrieb auch das Geschehen auf dem Platz im Halbfinalspiel sehr treffend. Excelsior Rotterdam fand kein Mittel gegen die geschlossene Mannschaftsleistung des FC Den Bosch.
So stand am Ende wieder ein ungefährdeter Sieg über eine favorisierte Mannschaft und man erreichte tatsächlich erstmals seit 26 Jahren wieder das Pokalfinale. Mit dem Wissen, welche Mannschaften im anderen Halbfinale antraten und unter Berücksichtigung der starken Saisonleistungen, konnte man sich sogar Chancen auf den Titelgewinn ausrechnen. Sah man doch vor allem gegen Mannschaften aus der Eredivisie immer gut aus.
Das Pokalfinale sollte schließlich gegen den Rivalen ADO Den Haag ausgetragen werden. Dieser konnte sich im zweiten Halbfinale mit einem knappen 1:0 nach Verlängerung gegen die Go Ahead Eagles durchsetzen. Der Druck eines solchen Finalspiels war für alle Spieler des FC Den Bosch komplett neu. Stand doch kein einziger der Spieler bisher in einem Spiel mit einer so hohen Bedeutung für Verein und Fans.
Obwohl man im Finale gegen ADO Den Haag in Führung gehen konnte und die Fans eine wahnsinns Stimmung ins Stadion brachten, tat man sich trotz drückender Überlegenheit enorm schwer das Spiel früh zu entscheiden. Stattdessen bekam Den Haag seine zweite Luft und sorgte kurz vor Schluss mit dem Ausgleich für die Verlängerung. Der Druck schien für die Spieler in diesem Moment einfach zu groß zu sein. Der FC Den Bosch startete jedoch auch in die Verlängerung überlegen. ADO Den Haag konnte dem kaum etwas entgegensetzen und fing sich schon nach wenigen Minuten das erste Gegentor. Mit diesem zweiten Tor war nun auch beim FC Den Bosch der Knoten geplatzt und man besiegte den Rivalen im Finale letztlich mit 4:1.
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Der Verein feierte seine bis dato erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte. Man schaffte den direkten Aufstieg in die Eredivisie, als Team, dass von zahlreichen Experten im Mittelfeld gesehen wurde und pflügte regelrecht durch den Pokal. Am Ende stand das kleine Double und der erstmalige Einzug des FC Den Bosch ins internationale Geschäft.