Ein kleiner Hinweis: Ja, bei all diesen Spielen hat der FM wirklich den gleichen Schiedsrichter eingesetzt, das ist kein Fehler meinerseits. ^^
Der endgültige WM-Kader steht fest, Serbiens Nationalcoach Stepan Vukcevic setzt auf die Jugend. Die Serben haben mit einem Altersdurchschnitt von 24,39 Jahren sogar die
jüngste Mannschaft aller WM-Teilnehmer. Es wird sich während des Turniers sicherlich zeigen, ob den jungen Spieler unter Umständen die Nerven flattern. Die serbischen Fans sind jedenfalls wahnsinnig gespannt darauf, wie sich ihr Team bei dieser WM schlagen wird, gerade gegen Weltmeister Deutschland. Vukcevic hat seiner Nation im Vorfeld eine tolle WM versprochen, und der Wolf ist sicherlich drauf erpicht, dieses Versprechen zu halten. Es gibt jetzt drei Generalproben zu bestreiten, allesamt in der Heimat. Zuerst kommt Europameister Portugal, dann die Auswahl Südafrikas und zu guter Letzt die Golfkicker aus Saudi-Arabien.
Testspiel: Serbien vs. Portugal 1:2 (0:0)Anstoß: 05.06.2018, 15:00
Stadion: Stadion Rajko Mitić, Belgrad, Serbien
Zuschauer: 24.984
Schiedsrichter: Ovidiu Haţegan ()AufstellungRajkovic - Gajic, Maksimovic, Nastasic, Ristic - Fejsa (
78. Grujic), Matic - Zivkovic, Sergej, Tadic (
66. Ljajic) - Mitrovic (
55. Djurdjevic)
Tore1:0 Lopes (52./ET)
1:1 Guedes (81.)
1:2 Bernardo Silva (90.+1)
KartenGelb: - / Renato Sanches (43.)
Ganz bittere Niederlage für die Serben, die auch nur bedingt verdient war. Nach dem 1:0 durch das Eigentor von Keeper Anthony Lopes, der einen Schuss von
Aleksandar Mitrovic erst gegen den Pfosten lenkte, von wo aus der Ball an seinen Kopf sprang und dann ins Tor, rannen die Portugiesen wütend an, doch die Serben verteidigten eisern. Auffällig war, dass die beiden zentralen Mittelfeldspieler,
Ljubomir Fejsa und
Nemanja Matic in diesem Spiel deutlich defensiver agierten, als das in früheren Spielen der Fall war und so den Portugiesen ein Durchkommen sehr schwer machten. Dem Ausgleich durch Guedes ging ein Stellungsfehler von
Milan Gajic voraus, der sich zu weit in die Mitte orientierte und dadurch Guedes viel Raum eröffnete, während der Siegtreffer für die Portugiesen ein absoluter Glücksschuss von Bernardo Silva aus 20 Metern war. Torwart
Predrag Rajkovic war ohne jede Chance, als der Ball direkt im rechten, unteren Eck einschlug, direkt neben dem Pfosten. Wie gesagt - bittere und in Teilen auch unverdiente Niederlage. Ein Remis wäre das leistungsgerechtere Ergebnis gewesen.
Zu einem kleinen Eklat kam es nach dem Spiel der Serben gegen Portugal. Ein etwa ähnlich alter Mann wie Stepan Vukcevic stellte sich dem Nationalcoach auf dem Weg zum Hotel in den Weg. Der Mann war von Kopf bis Fuß in Königsblau gekleidet und offensichtlich angetrunken. Er brüllte immer wieder »VUKCEVIC RAUS!« und »HOLT MANFREDINI!!«. Marcello Manfredini ist der neue, junge Trainer des AC Mailand und eigentlich ein Trainertyp ähnlich wie Stepan Vukcevic.
Nachdem der Wolf die Sache der serbischen Polizei übergab, ging er kopfschüttelnd ins Hotel. Leute gibt es... aber es gab nun wichtigere Dinge. Der Fokus liegt auf dem nächsten Testspiel gegen Südafrika.
Testspiel: Serbien vs. Südafrika 2:2 (2:0)Anstoß: 08.06.2018, 17:00
Stadion: Karađorđe, Novi Sad, Serbien
Zuschauer: 12.294
Schiedsrichter: Ovidiu Haţegan ()AufstellungVanja - Tomovic (
60. Gajic), Maksimovic, Milenkovic (
78. Nastasic), Antonov - Gudelj, Matic - Markovic, Tadic (
78. Sergej), Ljajic (
87. Ristic) - Jovanovic (
60. Djurdjevic)
Tore1:0 Khoza (16./ET)
2:0 Milenkovic (19.)
2:1 Myeni (48.)
2:2 Milenkovic (77./ET)
KartenGelb: Matic (45.), Tomovic (58.), Gajic (71.), Antonov (73.) / -
Uff. Dieses Spiel war, trotz der vier Tore, die gefallen sind, nicht sonderlich schön anzusehen. Die Serben wollten offenbar nicht richtig, Südafrika konnte nicht und es ist symptomatisch für den Spielverlauf, dass der entscheidende Treffer ein Eigentor des jungen
Nikola Milenkovic war. Die
Bafana Bafana waren in der zweiten Hälfte zwar deutlich bemühter, aber man sah ihnen die technischen Limitationen deutlich an. War also wieder nichts mit einem Sieg in der Vorbereitung. Nun muss aber gegen Saudi-Arabien ein deutliches Ergebnis her, wollen die Weißen Adler nicht Gefahr laufen, dass die WM-Generalprobe zum Fiasko gerät.
| | »Südafrika hätte den Sieg verdient gehabt«
Nach dem 2:2 der serbischen Nationalmannschaft gegen Südafrika hat sich ein südafrikanischer Fußballexperte zu Wort gemeldet. Der Mann, der auf den etwas seltsam anmutenden Namen Le H. Nerbua hört, sagte, dass die Südafrikaner mehr aus dem Spiel gegen Serbien hätten mitnehmen müssen, ein Sieg wäre verdient und wichtig gewesen, nachdem die Bafana Bafana die Qualifikation zur Weltmeisterschaft komplett in den Sand gesetzt hat. Es hätte ein richtiges Signal an das ganze Land gesetzt, so Nerbua weiter.
Stepan Vukcevic war für eine Stellungnahme zu den Kommentaren des Herrn Nerbua nicht zu erreichen. |
Testspiel: Serbien vs. Saudi-Arabien 1:2 (0:1)Anstoß: 11.06.2018, 17:00
Stadion: Čair, Niš, Serbien
Zuschauer: 11.146
Schiedsrichter: Ovidiu Haţegan ()AufstellungRajkovic - Tomovic, Ivanovic, Nastasic, Antonov - Grujic, Fejsa (
46. Matic) - Zivkovic (
79. Markovic), Sergej, Djurdjevic - Mitrovic (
79. Jovanovic)
Tore0:1 Al-Enzi (34.)
0:2 Lotf (55.)
1:2 Djurdjevic (83.)
KartenGelb: - / Al-Shamrani (28.), Al-Sakaker (37.)
Ratlose Gesichter hat man auf Seiten der serbischen Nationalmannschaft nach diesem Spiel und der unerklärlichen Niederlage gegen Saudi-Arabien gesehen. Serbien drückte und drückte und drückte, wurde von den Saudis zweimal eiskalt ausgekontert und schaffte letztlich durch
Djurdjevic nur noch den Anschluss kurz vor dem Abpfiff. Serbische Medien, allen voran das serbische Äquivalent zur
BILD, der
Informer, schreiben bereits jetzt düstere Szenarien für die Weltmeisterschaft herbei. Denn wenn man nicht mal gegen Saudi-Arabien gewinnen könne, wie solle das erst gegen Deutschland gelingen? Der
Informer scheint sich mittlerweile auf Stepan Vukcevic eingeschossen zu haben. Schon oft wurden in dem Blatt seine Personalentscheidungen kritisiert, und nun sieht sich die Redaktion natürlich bestätigt.
Es gibt für den Wolf nur eine mögliche Antwort - bei der WM richtig Gas geben und ein respektables Ergebnis erzielen. Gelingt ihm das nicht, könnte das auflagenstarke Blatt durchaus dafür sorgen, dass Vukcevic dem öffentlichen Druck nachgeben und zurücktreten muss. Die nächsten zwei Wochen werden sicherlich die stressigsten sein, die der Wolf bisher als Trainer erlebt hat.