Die Pflichtaufgaben sind erfüllt, gegen Georgien und Moldawien wurden die benötigten sechs Punkte eingefahren, auch wenn manche Nutzer auf Twitter schon behaupten, dass diese beiden Teams ja nun wirklich kein Prüfstein seien. Dieser erste Prüfstein kommt dann wohl jetzt - für die Serben geht es nun gegen Österreich.
UEFA WM-Qualifikation Gruppe 4, 3. Spieltag: Serbien vs. Österreich 2:0 (2:0)Anstoß: 09.10.2016, 19:30
Stadion: Stadion Rajko Mitić, Belgrad, Serbien
Zuschauer: 40.060
Schiedsrichter: Luca Banti ()AufstellungRajkovic - Basta, Nastasic, Ivanovic, Kolarov - Nemanja Maksimovic (
71. Gudelj), Matic (
71. Fejsa) - Markovic, Milinkovic Savic, Tadic - Mitrovic
Tore1:0, 2:0 Markovic (10., 45.+1)
KartenGelb: Matic (37.), Kolarov (86.) / Baumgartlinger (87.)
Ganz starke Leistung von Vukcevics Mannen. Österreich ohne nenneswerte Torraumszenen, die Abwehr der Serben stand sicher und falls doch etwas durchkam, war
Rajkovic mit der Abgeklärtheit eines zehn Jahre älteren Keepers zur Stelle. Dem jungen Mann, der bei Maccabi Tel-Aviv spielt, scheint das Vertrauen seines Nationaltrainers sichtlich gut zu tun.
Lazar Markovic ist mit seinen beiden Treffern wenig überraschend zum Spieler des Spiels gekürt worden. Erneut erreichen die Serben auch eine starke Passquote. Künftige Gegner werden sich darauf einstellen müssen.
Die heimische Presse ist begeistert über die ersten Auftritte der serbischen Nationalmannschaft unter Trainer Stepan Vukcevic. So schreibt etwa das
Sportski žurnal, dass die Mannschaft in den ersten Spielen so überzeugend auftrat, dass viele die WM-Qualifikation schon als beschlossene Sache sehen. Doch auch, wenn Vukcevic jemand ist, der sich gerne selbst bewusst gibt, tritt der 30-Jährige in diesem Fall auf die Euphoriebremse. So sagte er auf Twitter, dass ja noch sieben Spiele zu absolvieren seien, und gerade Wales sei stärker, als er angenommen hatte.
Die Briten haben zu diesem Zeitpunkt ihre ersten drei Spiele ebenso gewonnen, so dass es im November zwischen Wales und Serbien zum Spitzenduell kommen wird. Für die "Weißen Adler" steht allerdings vorher ein Test gegen Norwegen an, da sie in der Qualifikation spielfrei haben.
Kurz vor der Nominierung des nächsten Kaders kommt allerdings eine unschöne Meldung:
Nemanja Maksimovic vom kasachischen Club FK Astana hat sich im Training verletzt und fällt vier Wochen aus, steht damit nicht für die Partien gegen Norwegen und Wales zur Verfügung.
Damit muss Vukcevic natürlich den Kader etwas umbauen. Und das sieht dann im Detail so aus:
Keine Änderungen hier - never change a running system.
In der Verteidigung baut Vukcevic weiterhin auf sein stabiles Fundament, das sich bewährt hat. Als zusätzliche Option für die linke Seite schafft der 21-jährige
Stefan Milosevic von Roter Stern den Sprung in die A-Nationalmannschaft. Bei einem Einsatz wäre dies sein Länderspieldebüt.
Deutlich mehr Bewegung gibt es im Mittelfeld. Zum Einen natürlich den bereits angesprochenen Ausfall von
Nemanja Maksimovic, aber auch
Andrija Zivkovic muss vorerst weichen. Der 20-jährige spielte bei seinem Verein, Benfica Lissabon, leider nicht so auf, wie Vukcevic sich das vorgestellt hatte, doch es heißt aus Mannschaftskreisen, dass er, Leistungssteigerung vorausgesetzt, fester Bestandteil der Pläne des Wolfs sei. Für ihn rückt der erfahrene
Zoran Tosic nach.
Der eine geht, der andere kommt - von Benfica Lissabon nominiert Vukcevic den erst 18-jährigen
Luka Jovic, der erstmals Luft beim A-Team schnuppern soll.
| | »Natürlich ist das sehr bitter für Nemanja und das Team, dass er nun gerade für das wichtige Spiel gegen Wales ausfallen wird. Aber wir sind in der glücklichen Lage, gerade auf seiner Position wirklich erstklassig besetzt zu sein, und ich bin mir sicher, wir werden eine gute Lösung finden.«
- Serbiens Nationalcoach Stepan Vukcevic auf die Frage, wie er die Verletzung Maksimovics bewertet |
Testspiel: Serbien vs. Norwegen 4:2 (2:2)Anstoß: 09.11.2016, 13:30
Stadion: Čair, Niš, Serbien
Zuschauer: 12.677
Schiedsrichter: Ovidiu Haţegan ()AufstellungKahriman - Gajic, Nikola Maksimovic, Kolarov, Milosevic - Matic (
84. Fejsa), Radoja - Tosic, Gudelj (
84. Milinkovic Savic), Kostic (
46. Ljajic) - Jovic (
76. Mitrovic)
Tore0:1 Søderlund (6.)
1:1 Gudelj (15.)
1:2 Ødegaard (31./
)
2:2 Kostic (40.)
3:2, 4:2 Mitrovic (80., 84.)
KartenGelb: Gudelj (31.), Matic (46.) / -
Ein Auftritt, bei dem Licht und Schatten nah beieinander lagen. Im Sturm ging wenig, der 18-jährige
Luka Jovic war sichtlich nervös und wurde dann folgerichtig in der 76. Minute ausgewechselt. Eine gute Entscheidung, denn
Aleksandar Mitrovic sorgte mit seinen zwei Treffern innerhalb von 4 Minuten für den 4:2-Endstand. Die Norweger spielten insgesamt gut mit, gingen durch den Foulelfmeter von Wunderkind Martin Ødegaard sogar in Führung. Den Elfmeter bekamen die Skandinavier, nachdem
Nemanja Gudelj Joshua King im Strafraum zu Fall brachte.
| | Vukcevic: »Junge Spieler sind oftmals hungriger«
Auf der Pressekonferenz nach dem 4:2-Erfolg seiner Mannschaft über Norwegen beantwortete Stepan Vukcevic die Frage, warum er so vermehrt auf die Jugend setze. Der Wolf sagte, dass er den Eindruck habe, dass junge Spieler oftmals hungriger auf Erfolg seien, als dies bei älteren Spielern der Fall sei. Wenn man jungen Spielern das Vertrauen schenke, so Vukcevic weiter, zahlen sie dieses in sie gesetzte Vertrauen oftmals in tollen Leistungen zurück.
Dabei gelte es jedoch, die richtige Balance zu finden, und darauf zu achten, dass man junge Spieler nicht verheizt. Man habe heute bei Luka Jovic gesehen, dass er stellenweise nervös gewesen sei und nicht richtig ins Spiel gefunden habe. Dennoch werde Jovic eine fantastische Option für die Zukunft sein, eventuell sogar im Zusammenspiel mit Mitrovic.
Somit hat Vukcevic also in Aussicht gestellt, in der Zukunft potentiell sogar mit zwei Stürmen spielen zu lassen. Wie er das allerdings tun möchte angesichts der Flaute an passenden Spielern, bleibt wohl sein Geheimnis. |
UEFA WM-Qualifikation Gruppe 4, 4. Spieltag: Wales vs. Serbien 1:4 (1:3)Anstoß: 13.11.2016, 19:30
Stadion: Liberty Stadium, Swansea, Wales
Zuschauer: 14.474
Schiedsrichter: Josep Ribera ()AufstellungRajkovic - Basta, Ivanovic, Nastasic, Ristic - Gudelj (
73. Radoja), Fejsa - Markovic, Milinkovic Savic, Ljajic - Mitrovic (
46. Jovic)
Tore0:1 Ristic (4.)
1:1 Bale (5.)
1:2 Ljajic (6.)
1:3 Mitrovic (15.)
1:4 Milinkovic Savic (62.)
Karten-/-
RIE-SEN-SPIEL! Drei Tore in sechs Minuten, und dann macht
Mitrovic knapp zehn Minuten später quasi den Deckel drauf. Die walisischen Fans werden sicherlich enttäuscht sein, hatten sie doch nach dem Ausgleich von Gareth Bale nach einem individuellen Fehler von
Branislav Ivanovic kurz Hoffnung, doch
Adem Ljajic stieß direkt wieder ins Herz der Briten, die ab der 71. Minute auch den Ausfall ihres Superstars Bale hinnehmen mussten. Trainer Coleman hatte zu diesem Zeitpunkt bereits dreimal gewechselt, als Bale mit einer Fußverletzung vom Platz musste.
Besonders hervorzuheben ist noch der 21-jährige
Mihailo Ristic von Roter Stern, der in seinem Länderspieldebüt auch gleich sein erstes Länderspieltor erzielte und damit den munteren Reigen eröffnete.
Insgesamt machten die Weißen Adler über die gesamten 90 Minuten einen konzentrierten, entschlossenen Eindruck. Sie ließen wenig zu, und Stepan Vukcevic konnte zum ersten Mal richtig beweisen, dass er ein Taktikfuchs ist. Er hat die Stärken der Waliser neutralisiert, nahm Gareth Bale nahezu komplett aus dem Spiel und hat dafür gesorgt, dass seine Spieler in der Defensive absolut bombenfest standen.
Damit ergibt sich nun in der serbischen Quali-Gruppe 4 folgendes Bild nach vier Spielen:
Nur wenige Tage nach dem Spiel gegen Wales erreicht den serbischen Nationaltrainer allerdings eine absolute Hiobsbotschaft:
Stammkeeper
Rajkovic hat sich das Kreuzband gerissen und fällt bis zu 10 Monate aus. Damit ist die Qualifikation für den jungen Keeper auf jeden Fall gelaufen - und eventuell ist auch seine WM-Teilnahme in Gefahr, sollten sich die Serben qualifizieren. Das wird sicherlich davon abhängig sein, ob er seine Leistungen nach dieser schweren Verletzung wieder abrufen kann.
Trainer Vukcevic sagte der Presse, dass es ihm für Rajkovic persönlich Leid tue. Der Schlussmann habe gerade gegen Wales gezeigt, was für ein unglaublich großes Potenzial in ihm stecke, und er hoffe stark, dass sich Rajkovic nicht von diesem wirklich herben Rückschlag unterkriegen lässt. Er führte den Deutschen Holger Badstuber als Beispiel an, der sich auch wieder ins Spiel zurückgekämpft habe.
Zum Jahresabschluss gibt es noch einmal die Ergebnisse des Jahres in der Übersicht sowie die serbische Elf des Jahres:
So, das Jahr 2016 ist damit also abgeschlossen. Ich hoffe, es gefällt euch bis hierhin, Anregungen bzw. Feedback zur Aufmachung nehme ich gerne entgegen. Falls ihr irgendwas an Statistiken sehen wollt, bspw. die anderen Quali-Gruppen, sagt Bescheid, ich habe noch nicht groß weitergespielt. ^^