Zeigt zwar nicht die Probleme mit starken Gegnern (hattest Du nicht mal gepostet, dass Du gerade in der Buli bis auf ein paar Punktverluste alles weggerockt hast?), aber eine gewisse Problematik gegen tief stehende Gegner scheint auch vorhanden. Relativ klassisch, niemals komplett den viel zu simplen Statistiken vertrauen. Drei Millionen Prozent Ballbesitz für fünf Abschlüsse im Strafraum. Die grün markierten kamen nur zustande, weil es jeweils eine Ecke gab. Das Tor kam nur zusande, weil der Gegner einen Megabock geschossen hat. Mit ein bisschen Pech geht einer der Flanken->Koppball von Ingolstadt ins Tor und das Spiel wird sogar verloren. Eine der Bayern-CCC ist ein Paradebeispiel dafür, warum die Stat nix taugt. Das ist ein Schuss nach Ecke, geblockt, bevor auch nur Alarm ist.

Es gibt mehre Wege, eins bleibt für mich jedoch universell. Macht man das Spielfeld
größer, hat der Gegner es schwieriger. Ingolstadt steht relativ tief, was man gut erkennt, wenn der Ballin die Gegnerhälft gespielt wird. Statt die Position zu halten, rückt die Abwehrlinie zurück. Hier wird ne Menge Tikinaccio gespielt, aber rausgespielt wenig, die Key passes (2) sind oft ein Indiz. Ingolstadt kann tief stehen und zu Fernschüssen zwingen oder für Freistöße foulen, weil sie nicht sonderlich auseinandergezogen werden. Die AML/AMR ziehen immer nach innen, wenn sie den Ball bekommen (Rolle, PPM oder Füßigkeit), wo der FCI dicht macht (mit DM), und der eigene OMZ ist. Henrichs zieht auch immer wieder mit Ball nach innen, wo alles klumpt. Steilpässe zu aufrückenden Außenverteidigern (Schaubild) gibt es z.B. recht selten.
Bewegung, Risiko mit ins Spiel bringen. In solchen Formationen keine nach innen ziehenden Spieler auf beiden Seiten, gerade, wenn der Gegner mittig alles zumacht. Auf einer Seite evtl. einen regelmäßig überlaufenden AV. Im 4-2-3-1 rückt zusätzlich noch der zweite der CMs zentral auf, wenn man ihn nicht auf Defend hat. Anweisungen wie Ball halten (verringert u.a. Steilpässe plus verkürzt Pässe) oder "Work ball into box/geduldig spielen" (verringert Fernschüsse und Flanken) minimieren Risiken. Spielfeld breit und tief machen. Was man
konkret anwendet, ist egal, bzw. auch von Spielern abhängig. Die grobe Kelle wäre, den Ball nach vorne zu Lewandowski zu kloppen als Zielspieler, der dann auf einen anderen Stürmer ablegt. Ohne eine Abwehr zu beschäftigen, hängt man stark von Einzelaktionen ab.