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[Womboss]

Angestachelt vom aktuellen Werder-Höhenflug – wann gab es das zuletzt? Nicht einmal größere Medienhäuser haben das verlauten lassen – und dem zugegeben unschlagbaren Preis von 18€, habe ich beschlossen mal wieder den Football Manager an meinem maroden Laptop anzuschmeißen. Obwohl das gute Teil klingt wie ein startender Airbus A380, trübt dies nicht meine Motivation den SVW auch virtuell von Europa träumen zu lassen.
 
Ich denke zum Verein muss ich keine großen Reden schwingen. Logo, Stadion und Allgemeines sollte hinlänglich bekannt sein. Wovon ich allerdings erzählen kann ist die Sehnsucht, die wohl alle Werder-Fans, die das hier lesen, kennen. Zum Werder-Fan wurde ich 1999, als im Pokalfinale Lothar Matthäus mit blutverschmierten Trikot (das stelle man sich heutzutage mal vor) im Elfmeterschießen den Ball über das Tor drosch und somit Werder den Weg zum Überraschungssieg ebnete. Nun mag man meinem 8-jährigen Ich vorwerfen, es sei ein klassischer Erfolgsfan. Teilweise stimmt das natürlich, aber wer den Werder-Weg kennt, der weiß, dass es Bayern- oder Dortmund-Fans durchaus einfacher haben. Die Periode 1999-2017 lässt sich durchaus als Erfolgsgeschichte beschreiben – klar, mit einigen Durststrecken. In Zeiten, in denen Geld immer wichtiger wird, lassen sich die Erfolge der 2000er nicht hoch genug bewerten. Daher ist es umso wichtiger, dass Werder kurz- und mittelfristig in den europäischen Wettbewerb kommt, da sonst das Schicksal ähnlicher Traditionsklubs (jetzt mal ganz ohne Pathos…) droht. Was absolut Hoffnung macht, ist die scheinbar stabile sportliche Führung – nach den Abgängen von Schröder und Eichin. Letzterem ist sicherlich die eingeleitete finanzielle Konsolidierung zu verdanken, die stoische nordische Gelassenheit verkörpert jedoch der Frank(e) Baumann. Und so sind es die Transfers Gnabry, Delaney und Kruse, die von allofsschen Großzeiten träumen lassen. Während ersterer allerspätestens im Sommer 2018 den verlassen wird, lässt sich durchaus hoffen, dass der bodenständige Delaney und der sensible Kruse ein Gerüst in Bremen bilden können. Nicht zuletzt durch die hohen Siege in naher Vergangenheit bedingt, zeigt sich, dass es scheinbar auch ohne Überflieger Gnabry geht. Um bei den Neuzugängen zu bleiben, hat sich Robert Bauer ebenfalls als Stabilisierung der linken Abwehrseite erwiesen. Es ist schwer vorstellbar, dass Santi García zu sicherlich verringerten oder gleichbleibenden Bezügen als Backup in der Hansestadt bleiben wird. Darüber hinaus haben sich Moisander und Sané im Vergleich zum Katastrophenstart erheblich gesteigert. Genug geschwärmt.


Folgende Spieler verlassen den Verein:

Sofort:
-   Raphael Wolf zu Kasimpasa für 500.000€
-   Johannes Eggestein auf Leihbasis zu Dynamo Dresden

Zum 1.1.18:
-   Lukas Fröde zu Bursaspor für 450.000€
-   Melvyn Lorenzen zu Akhisar Bld. für 57.000€ 

Bereits feststehend war leider leider leider der Transfer von Florian Grillitsch zur TSG 1899 Hoffenheim und das auch noch ablösefrei.

Neuzugänge gibt es zunächst keine (wenn man von Thomas Delaney, der in diesem Spielstand bereits ab Sommer zur Verfügung steht, absieht).

Durch einige Verschiebungen zur Zweiten Mannschaft ergibt sich dann folgender Kader:

Tor:
-   Felix Wiedwald (26)
Meine Nummer 1.

-   Jaroslav Drobny (37)
Bankwärmer und eventuell Vorbild für die jungen Torhüter.

Abwehr:
-   Robert Bauer (21)
Vorgesehen ist er eigentlich für die linke Seite, je nachdem wer sich anbietet.

-   Ulisses Garcia (20)
Talent. Wird auf jeden Fall seine Chance als Linksverteidiger bekommen.

-   Theodor Gebre-Selassie (29)
Der Tscheche hat in der Vorwärtsbewegung durchaus seine Vorteile, hinten wird es dann leider mau. Wird trotzdem einige Spielanteile als Rechtsverteidiger bekommen.

-   Santiago García (28)
Von ihm halten Werder-Anhänger, wie auch ich, eher wenig. Schade um den sympathischen Gaucho, der als Backup für die linke Abwehrseite eingeplant ist.

-   Lamine Sané (29)
Abwehrchef. Der agile Senegalese erinnert an Heilsbringer Djilobodji und  soll hinten alles wegräumen.

-   Luca Caldirola (25)
Ein wenig Catenaccio schadet doch nicht?! Der Italiener ist neben Sané gesetzt

-   Nikals Moisander (31)
Der Finne ist eher der ballspielende Innenverteidiger. Sollten wir nicht mit einer Dreierkette spielen, werde ich den aber eher nicht brauchen, daher Backup.

-   Milos Veljkovic (21)
Für ihn gilt Ähnliches, wie für Moisander. Der talentierte Serbe kann durchaus einen vernünftigen Ball spielen und kommt somit auch als Ersatz für die Sechser-Position in Frage.

Zentrales Mittelfeld:
-   Clemens Fritz (35)
Sehr wichtig auf und neben dem Platz. Wenn er fit bleibt, wird er nicht nur noch ein Jahr dranhängen, sondern auch Stammspieler auf der 6.

-   Maximilian Eggestein (19)
Stand lange im Schatten seines begnadeten jüngeren Bruders und überrascht nun durch stabile Leistungen in der Bundesliga. Bei mir wird er langsam an die erste Elf herangeführt werden.

-   Thomas Delaney (25)
Der Däne ist ein absolutes Mentalitätsmonster und soll im Mittelfeld sämtliche Zweikämpfe gewinnen. Absolut gesetzt.

-   Zlatko Junuzovic (29)
Geht in seine sechste Saison für Werder und ist im zentralen Mittelfeld nahezu unverzichtbar. Dreh- und Angelpunkt.

-   Florian Grillitsch (21)
Ob seines bevorstehenden Abgangs wird er nicht allzu viele Spielanteile bekommen, sollte die Konkurrenz fit bleiben. Er ist hochtalentiert, aber perspektivisch macht das keinen großen Sinn auf ihn zu setzen.

-   Philipp Bargfrede (27)
Das Werder-Schlachtschiff ist leider ähnlich verletzungsanfällig wie Holger Badstuber. Ansonsten wichtiger Spieler für das defensive Mittelfeld.

Flügelspieler:
-   Fin Bartels (29)
Wuseliger Flügelflitzer. Für mich gesetzt, hat allerdings starke Konkurrenz im Rücken.

-   Serge Gnabry (21)
Zu ihm muss man nicht viel sagen. Hat für mich eine absolute Freirolle im Team. Mit ihm werde ich zeitnah Vertragsverhandlungen führen, um die ekelhafte Ausstiegsklausel von 8 Millionen € aus seinem Vertrag zu verbannen.

-   Florian Kainz (23)
Ähnlicher Spielertyp wie Fin Bartels. Sicherlich etwas unerfahren, der Bruch von Österreichs Bundesliga zur deutschen Bundesliga ist sicherlich sehr schwer zu bewältigen (siehe Prödl, siehe Junuzovic). Trotzdem wird er Spielpraxis sammeln, um sich an die Liga zu gewöhnen.

-   Izet Hajrovic (25)
Hier zum Glück nicht verletzt. Backup für Bartels.

Stürmer:
-   Max Kruse (28)
Braucht neben sich Flügelspieler, die er in Szene setzen kann. Ist ein sehr mannschaftsdienlicher Spieler, der sich auf der 10 wohler fühlt als im gegnerischen Strafraum. Dies sieht unser Taktik nicht unbedingt vor, trotzdem wird er Narrenfreiheit genießen.

-   Claudio Pizarro (38)
Hat selbstverständlich seine besten Zeiten hinter sich und doch wird er seine Einsätze bekommen, insbesondere wenn wir die Bälle vorne festmachen wollen.

-   Aron Jóhannsson (25)
Ich bezweifle ernsthaft, dass er Bundesliga-Niveau hat. Musste ihn allerdings in den Kader nehmen, da er zum Saisonstart der einzige fitte Stürmer war.

Darüber hinaus biete es sich natürlich an, talentierte Spieler, wie Manneh aus der Zweiten, sporadisch einzusetzen.

Zur Taktik:
Zunächst habe ich mich an die erfolgreiche 5-3-2 Formation von Alexander Nouri herangetraut. Aus zwei Gründen bin ich davon zeitnah abgerückt. 1. Es lief schlichtweg schlecht damit. Wir haben nach vorne viel zu wenig Gefahr entwickelt. Außen fehlten Spieler wie Gnabry (der anstattdessen hinter den Spitzen versauerte) und Bartels. 2. Ich bin der Meinung, dass man sich mit dem Kader nicht derart verstecken muss (für die Realität mögen natürlich andere Faktoren eine Rolle spielen). So wählte ich einen Ansatz, der a) die derzeitig defensive Ausrichtung der Bremer berücksichtigt und b) erfolgreiches Umschalten und dominantes Auftreten im Mittelfeld der eigenen Hälfte sichert.
Im Detail ist das dann ein 4-3-3 mit einem Sechser und zwei zentralen Mittelfeldspielern. Der Stürmer soll sich im Falle Max Kruses fallen lassen und die Außen in Szene setzen und im Falle Johannssons im Strafraum des Gegners festsetzen, den Rest regelt schon die Mannschaft.



Vorbereitung:
Traditionell haben die Ergebnisse der Vorbereitung wenig Aussagekraft (rede ich mir jetzt mal ein). So sollen sich die Spieler miteinander einspielen und die Taktik des Trainers verinnerlichen.

Hier die Ergebnisse:
Kapfenberger SV – Werder 1:1
SK Austria Klagenfurt – Werder 1:1
SV Horn – Werder 1:1
FC Carl Zeiss Jena – Werder 1:1
FC Turin – Werder 2:0
Vfl Wolfsburg – Werder 4:2

Demnächst : Der Saisonstart

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