Spielerrollen
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Dann will ich mal weiter machen.
Generell zu den Spielerrollen so wie sie jetzt stehen habe ich zu sagen, dass es kaum eine gibt, die von Beginn weg so bestanden hat. Eigentlich sogar gar keine, wenn ich es mir richtig überlege... Die haben sich alle im Prozess so ergeben, weil mir auf dem Platz gewisse Dinge gut, andere nicht so gut gefallen haben und natürlich musste ich auch auf mein Spielermaterial eingehen können. Kann von daher gut sein, dass ich gewisse Rollen mit anderen Spielern auch anders wählen würde. Aber als Korsett für dieses Spielsystem erscheint mir das recht gut.
TorhüterIch fange hinten an. Der Torhüter hat natürlich die primäre Funktion, Bälle abzuwehren. Durch das hohe, aggressive Pressing und den gewünschten flachen Spielaufbau, soll er sowohl ordentlich mitspielen als auch einen geraden Pass spielen können. Ich habe mich - wenig überraschend - für den Sweeper Keeper entscheiden, lange Zeit auf defend. Nun habe ich einen spielerisch guten Torhüter, da darf er auf attack auflaufen. Ist aber Geschmackssache und ändere ich immer mal wieder ab. Sweeper Keeper als Rolle bleibt aber konstant.
Die wichtigen Attribute sind natürlich die ganz klassischen Torhüter-Fähigkeiten, dazu achte ich auf
Concentration (Olli Kahn lässt grüssen),
Anticipation,
Decisions und eine solide Grundgeschwindigkeit. Sonst wird das mit dem Bälle abfangen schwierig. Dazu natürlich
Rushing out.
InnenverteidigerBeide als CD oder wenn sie technisch wirklich gut sind als BPD, mit der Duty defend. Mit asymmetrischen Versuchen mit stopper/cover habe ich nur mässig gute Erfahrungen gemacht, ausserdem widerspricht das der Abseitsfalle, die mir für Pressing vorschwebt. Dazu aber später mehr. Die beiden Innenverteidiger sollen ruhig und sachlich das Spiel aufbauen, sie werden vom Torhüter auch gezielt angespielt. Durch das hohe Pressing sind sie typischer Weise nicht so vielen direkten Zweikämpfen am Boden ausgesetzt. Normalerweise müssen sie sich mit langen Bällen herumschlagen, die entweder auf einen grossen Stürmer gespielt werden oder hinter die Abwehr. So lösen sich die allermeister Gegner gegen uns aus der Umklammerung. Da wir vorne im Spielaufbau durch die Grundordnung ohne Stürmer kaum Präsenz haben, will ich lange Bälle unserer Verteidiger um jeden Preis vermeiden.
Das Attributprofil ist dementsprechend komplex. Die klassischen IV-Attribute (Marking, Heading, Tackling) lasse ich mal weg, wobei ich Kopfballspiel und Zweikampfverhalten höher gewichte. Mental sollen sie viel mitbringen. Ich schaue zuerst auf Anticipation und Positioning, die Grundlage um möglichst viele Pässe (ob hoch oder flach) abfangen zu können. Sekundär, aber auch wichtig, sind
Composure (sie sollen sich trauen, unter Druck den Spielaufbau zu gestalten),
Concentration (keine Bälle unterlaufen, etc.),
Decisions (Zweikampf im richtigen Moment, passendes Rausrücken aus der Kette) und
Team Work (für die Abseitsfalle, generell das kollektive Vorgehen und achten auf den Nebenmann). Dazu gehören gute Werte in der Schnelligkeit und der Kraft. Schön auch, wenn sie über eine solide Technik verfügen. Kein Zufall, dass viele meiner Verteidiger mal Mittelfeldspieler waren, oder? ^^
AussenverteidigerDie Aussenverteidiger waren schwierig, immerhin ist ihr Profil recht komplex. Sie sollen drei Funktionen erfüllen. Erstens defensiv ihre Seite dicht halten. Zweitens sollen sie sich offensiv miteinschalten, aber vor allem in der Ballzirkulation mitwirken und dem Team zu Kompaktheit verhelfen. Ich möchte nicht, dass sie vorne an der Linie kleben und schlicht Breite geben, denn so sind die Passwege zu ihnen zu lang und einige Pässe werden abgefangen. Ich sehe sie gerne in den seitlichen Halbräumen, immer anspielbar und die Abstände zum Zentrum gering haltend. Nur situativ (und das ist Punkt drei) sollen sie Breite geben und sich ganz offensiv zur Grundlinie durchtanken. Ich habe mich, nachdem mir Punkt drei beim IWB gefehlt hat, für den WB mit support-duty entschieden. Den Rest habe ich über die Team und Player Instructions gelöst, dazu später mehr.
Typischerweise agieren die WB situativ je nach Spielgeschehen. Ballfern rücken sie ein und wenn sich der Angriff über ihre Seite entwickelt, suchen sie die Tiefe. Hier ein schönes Beispiel in einem Bild, etwa so stelle ich mir das vor:
Durch den starken Zentrumsfokus meines Systems wird es sehr eng, aber auch die gegnerischen Verteidiger rücken stark ein um Zugriff zu bekommen. Unser linke Verteidiger sieht, dass Salija den Ball nach Halblinks zu Schönbächler verlagert und beginnt den Weg in die verwaiste Zone auf der rechten Abwehrseite. Der rechte Verteidiger auf der anderen Seite nimmt sich aus dem direkten Offensivspiel aus und besetzt das Zentrum, vor allem bei Ballverlusten kann das wertvoll sein.
Attribute sind dementsprechend.
Tackling ist klar, eine gewisse Schnelligkeit auch. Dazu gerne
Positioning,
Anticipation, dazu
Work Rate und
Stamina, denn der WB muss schon einen beträchtlichen Raum abdecken können.
Zentrales MittelfeldIm zentralen Mittelfeld ist der mittlere Spieler der wichtigste Mann. Er war lange Zeit ein CMd, besser funktioniert er aber als DLPd. Er ist einer der wenigen Spieler im System, die nicht wild drauf los pressen sollen, sondern die Lücken schliessen und lange Bälle mit abfangen. Wenn wir in Ballbesitz sind hat er den Spielaufbau anzuleiten und in der Ballzirkulation gewissermassen als Anker zu fungieren, der im Rückraum stets anspielbar ist und das Geschehen verlagert, wenn die Räume zu eng werden. Das Profil ist also relativ komplett, weil er sowohl offensiv als auch defensiv viel Verantwortung trägt. Ich habe festgestellt, dass er oftmals in Kopfballduelle muss, deswegen schaue ich mittlerweile auch auf seine Grösse.
Wichtige Attribute sind technisch
First Touch und
Passing, mental sollte er viel drauf haben.
Anticipation und
Positioning für das Defensivverhalten,
Composure und
Vision bei Ballbesitz. Ich schaue wie gesagt auch auf
Heading.
Der Ball wird von unserer rechten Angriffsseite auf Puzic, den DLP, verlagert. Er hat enorm viel Zeit und Platz um das Spiel neu aufzuziehen. Sein linker Nebenmann im ZM bietet sich sodann im nahen Halbraum an.
Die beiden äusseren Spieler sind die Schlüssel zum funktionierenden Offensivspiel. Da stürmerloser Fussball von viel Bewegung abhängig ist und Laufwege in die formationsbedingt verwaisten Zonen verlangt, habe ich von Beginn weg mindestens einen als CMa auflaufen lassen, mittlerweile sind es beide. Mit dieser Rolle hatte ich schon im FM16 meine helle Freude. Die Aufgaben sind enorm vielfältig. Die beiden Achter sollen ins vordere Drittel vorstossen und dabei häufig die offensiven Mittelfeldspieler überlaufen. Teils fungieren sie dort als Gestalter (Crnigoj, der nur da zum Einsatz kommt, war mein bester Vorlagengeber letzte Saison), wenn Raum vorhanden ist, stossen sie aber gerne auch bis in den gegnerischen Strafraum vor und suchen den Abschluss. Die Wechselwirkung mit den AM ist dabei essentiell, dazu gleich mehr. Im Spielaufbau sind sie oftmals auch beteiligt, wenn auch nicht so präsent wie der DLP. Ganz so tief sollen sie sich nicht anbieten, sondern eher die Zwischenräume gut besetzen, so dass wir sie ins Spiel bringen können.
Gegen den Ball sollen sie eine Art verkappte BWM sein. Das habe ich dann über die Instructions gelöst. Gemeinsam mit der vorderen Dreierreihe pressen sie nach Ballverlust den gegnerischen Defensivverbund und gewinnen den Ball. Wenn die gegnerischen Angriffe geordnet ablaufen können, bleibt dieses Element immer noch wichtig, denn sie sollen auch die WB unterstützen, die auf den Flügeln nicht selten zwei Gegenspieler zu beherrschen haben.
Mein wichtigstes Attribut für diese Rolle:
Off the Ball. Wie gesagt sind ihre Laufwege das wichtigste.Sie müssen unterwegs sein, auf die Flügel ausweichen, den Ball in den Zwischenräumen fordern und bis ganz in die Spitze vorstossen. Da sie oft in engen Räumen unterwegs sind, kann
Composure nicht schaden und natürlich
Work Rate, da sie mit den WB am meisten laufen.
Aggression mag ich bei ihnen auch, damit sie ordentlich pressen. Technisch ist ein möglichst komplettes Profil gefordert, aber vor allem die offensiven Attribute sollten passen (Vision, Passing, Dribbling, First Touch), ich schaue bei ihnen auch stark auf
Finishing. Sie kommen sehr oft in guten Positionen zum Abschluss.
Offensive MittelfeldspielerHier sind wohl im Verlauf meiner Zeit beim FCZ am meisten Änderungen vorgekommen. Begonnen habe ich mit zwei APs, die im Zentrum einen Trequartista flankierten. Diese Kombination war sehr passsicher, aber es gab von den Laufwegen her nur vom Trequartista überraschende Momente. Dieser schwächte unser Pressing, da er eigentlich nur etwas im Raum herum spaziert. Ich hatte aber keine passende Lösung mit meinem Spielermaterial. Doch dann zwang mich ein Spieler zur Änderung. Mit Moussa Koné musste ich einen technisch mittelmässigen Leichtathleten einbauen. Ich machte ihn zum
Shadow Striker, da dieser oft in die Tiefe startet und die Verteidiger zudem aggressiv unter Druck setzt. Von den Nebenpositionen wollte ich mehr Bewegung, aber auch kreative Momente um den Shadow Striker und die vorstossenden Mittelfeldspieler einzusetzen. Deswegen und weil meiner Meinung nach ohnehin möglichst wenige Spezialisten in eine sehr fluide Formation gehören, entschied ich mich für zwei
Attacking Midfielder mit einer suppot-duty.
Die Attacking Midfielder sollen alles machen. In Zwischenräume ausweichen, die Laufwege der aggressiven Spieler mit Pässen füttern, aber bei Lücken auch durchaus selber vertikal in den Strafraum stossen. Sie sind quasi Stürmer und Spielmacher in einem, ich regle auch einiges über die Instructions.
Hier sieht man schön, wie die beiden (blau umkreisten) AMs spielen. Der eine, Da Silva, hat eben links den sich anbietenden SS Koné angespielt und der andere sucht mit einem vertikalen Lauf die Tiefe.
Der Shadow Striker soll den Hauptteil der Tore schiessen. Koné hat noch die PPM "try to break the offside trap" und startet so naturgemäss immer wieder hinter die Abwehr. Auch er kann sich aber tiefer anbieten, soll dann aber schlicht einfache Pässe zu den kreativeren Spieler spielen.
Er soll
schnell sein, gut
antizipieren, ein starkes
off the Ball vorweisen und natürlich
abschlussstark sein. Ein Stürmer halt. Alle anderen technischen Fähigkeiten sind gerne gesehen, aber kein Muss.
So ergibt sich also folgende Grundformation mit Spielerrollen:
In einem dritten und letzten Teil folgen noch alle Instuctions an das Team, die Spieler und für die Gegner.