Nach viel Text zur Taktik kommt nun das nächste sportliche Update. Ich beginne mit unserem europäischen Weg. Konnten wir uns gegen Graz durchsetzen?
Wir konnten! Die 0:1-Niederlage in Österreich war bitter, es war ein todlangweiliges 0:0-Spiel, das durch einen Standard entschieden wurde. Zuhause jedoch machten wir alles klar, mussten aber durch zwei Anschlussteffer immer wieder zittern. Nun stehen wir jedenfalls in den Playoffs... Der Gegner ist:
Elfsborg. Die Schweden sind sicherlich nicht stärker als wir einzuschätzen, ich sehe unsere Chancen gut. Die Wahrheit liegt aber bekanntlich auf dem Platz...
Und da wird meine Ansicht widergespiegelt. Das 0:0 zuhause verunsichert uns nicht und in Skandinavien liessen wir dem Gegner kaum je eine Chance. Koné findet Gefallen daran, Europa zu zerballern. Wir erinnern uns: Seinen ersten grossen Auftritt bei uns hatte der Senegalese auswärts in Bukarest. Drei Tore damals. Wir ziehen also gemeinsam mit Basel, St. Gallen und Pokalsieger Winterthur in die EL-Gruppenphase ein. Dies ist unsere Gruppe:
Happig. Spanier sind immer stark und Lazio ist sicherlich eine gute Mannschaft. Die Osteuropäer und wir sind wohl die Wundertüten. Ich bin gespannt, auf das Mestalla freue ich mich besonders.
Nachdem das geklärt ist folgt eine kurze Berichterstattung der ersten neun Partien der Super League:
Wir starten in St. Gallen beim Vizemeister und zeigen gleich, dass mit uns zu rechnen sein wird. Hinten immer für einen Aussetzer gut, aber vorne zielstrebig, aggressiv und treffsicher. Ein 3:2-Sieg zum Start, wir blasen zum Angriff! Koné ist auch national in Topform.
Lausanne zuhause wird zu einem ähnlichen Fussball-Fest, nur klarer. Wir erzielen noch ein Tor mehr und grüssen alleine von der Tabellenspitze. Nette Momentaufnahme.
Dann müssen wir zu Emporkömmling Wil und wir lassen den Ostschweizern keine Chance. Noch nie zu Null gespielt, aber auch immer mindestens drei Tore. Für neutrale Zuschauer müssen das tolle Spiele sein.
Vaduz, in meinen Augen ein Abstiegskandidat trotz unseres Leihspielers Lopez, wird hinweg gefegt. 3:0. Zu Null! Vier Spiele, vier Siege, aber die harten Aufgaben kommen noch. Koné hat nach diesem Spiel schon sechs Meisterschaftstore auf seinem Konto.
Thun sollte keine sein, dennoch straucheln wir etwas und lassen Punkte. Gegen dieses merkwürdige 3-1-3-1-2 finde ich kein Mittel, ärgerlich. Wenigstens die Torpremiere für Puzic, der sich von Beginn weg festspielt.
Da kommt die erste Pokalrunde wie gerufen. Nach einer langen Busfahrt schlagen wir Oberwallis Naters ungefährdet und nehmen gleich wieder Schwung auf.
Sion ist auch nicht mein Lieblingsgegner, umso erfreuter bin ich, dass wir sie knapp schlagen können. Mbabu erzielt dabei sein erstes Super League-Tor für uns, gegen Elfsborg hatte er ja schon getroffen. Ordentlich torgefährlich ist der Junge schon mal.
Dann gastieren wir beim Meister. YB hat Trainer Hütter und Stürmerstar Hoarau verloren. Neuer starker Mann ist Ex-Winterthurer Sven Christ, mit dem ich ein gutes Verhältnis pflege. Im Sturm agiert nun Artjoms Rudnevs. Es ist ein Spiel auf Augenhöhe, in dem wir im richtigen Moment zuschlagen und einen Sieg erringen. Momentan sind wir enorm stabil.
Derby-Time und GC hat (wie gewohnt) keine Chance. Von Beginn weg laufen sie nur hinterher und der Sieg ist eine Frage der Zeit und der Höhe. Das spannendste an diesem Derby war, dass Contini meine Sprüche über seinen unattraktiven Fussball nicht gut verträgt. Hoffentlich läuft der mir privat nicht über den Weg.
Dann ein Highlight. In Topform fahren wir nach Rom zum ersten Gruppenspiel. Vor dem Spiel sieht uns Trainer Cecchi wohl als Aufbaugegner:
Und recht behalten soll er nicht. Zwar verlieren wir durch einen medial umstrittenen Elfmeter mit 0:1, ansonsten ist das aber absolut eine Partie auf Augenhöhe gewesen. Wenn wir so spielen, sind wir sehr unangenehm. Hoffentlich können wir uns im Letzigrund revanchieren. Auch Cecchi sieht nach dem Spiel ein, dass sein Team Probleme hatte:
Schlag auf Schlag geht es weiter, wir haben immer mehr Verletzte und müssen nach Chiasso im Pokal. Dort siegen wir uninspiriert, aber ungefährdet. In der nächsten Runde wartet:
Und jetzt Basel zuhause. Können wir die erste Runde der Super League ungeschlagen beenden?
Ja! Basel ist der stärkste Gegner bis jetzt, keine Ahnung, wieso die im Mittelfeld herumdümpeln. Sie setzen uns enorm aggressiv unter Druck und spielen uns wuchtig über die Flügel schwindelig. Fast denkt man, da spielt der FC Bayern, wenn er wütend ist. In de zweiten Halbzeit entscheide ich mich, Feuer mit Feuer zu bekämpfen und schiebe unsere Abwehr weiter nach vorne. Es wird dann enorm hektisch, aber wir haben im Chaos die feinere Klinge und werden mit jeder Minute stärker. tatsächlich drehen wir den 0:2-Rückstand noch in einen umjubelten Sieg, fantastisch!
Damit beschliessen wir eine überragende erste Runde mit nur zwei Verlustpunkten.
Natürlich grüssen wir von der Tabellenspitze.
Derweil feiern sowohl Marco Schönbächler als auch meine Wenigkeit schöne Jubiläen im Verein:
Alles in allem bin ich bislang natürlich mega zufrieden. Ich muss aber auch konstatieren, dass wir trotz sehr viel Rotation zwischenzeitlich durch mehrere englische Wochen ordentlich auf dem Zahnfleisch liefen. Das geben auch die Einsatzzeiten so wieder, kein Spieler hat weniger als fünf Einsätze, die meisten kamen in den ersten 16 Partien zwischen 8 und 14 Mal zum Einsatz, nur Koné und Simonyan (16 Mal) sowie Crnigoj (15 Mal) öfter.
Fragen, Anmerkungen und kritische Worte sind natürlich immer gerne gelesen, ich freue mich über Feedback. Im nächsten Teil folgt die zweite Hälfte der Hinrunde, Gedanken über diverse Verträge und sicher vieles mehr. Jetzt bekommen wir erstmal Besuch vom FC Valencia.