SetupAußer
Krujs Ligenerweiterung, durch die meine zweite Mannschaft und einige Partnervereine am regulären Ligabetrieb teilnehmen, habe ich an Zusatzfiles
Dr. Gonzos Newgen-Fix und
Eckfahnes Mehr-Verletzungen-File in Verwendung.
Neben den Top-5-Nationen sind Dänemark, Schweden, Norwegen sowie Polen aktiviert, die für Rostock mittelfristig interessante Spielerpools darstellen sollten.
Das Transferbudget in der ersten Tansferphase habe ich deaktiviert; dafür sollten Spieler zu spielbaren Teams hinzugefügt werden (was zur unbeabsichtigten Folge hatte, dass ein paar talentierte 16-jährige in meiner 2. Mannschaft aufgetaucht sind).
Vorbemerkung: Die Serie erscheint parallel
auf meinem Blog FM.Zweierkette.de.1.1 Ankunft & Vorbereitung – Endlich im Trainerstuhl!Auch wenn ich mir im Vorfeld etliche Gedanken über meine erste Trainerstation gemacht hatte und durch meine Ausbildung auch gut darauf vorbereitet wurde – die Zügel tatsächlich in Händen zu halten und die damit verbundene Verantwortung zu spüren … das ist was ganz anderes. Ungeachtet dessen stürzte ich mich jedoch gleich in die Arbeit, d.h. in zahlreiche Gespräche. Nach der Begrüßung durch den Präsidenten galt es, möglichst schnell Nägel mit Köpfen zu machen und mein erstes eigenes Trainerteam zusammenzustellen. Ich hatte klare Vorstellungen und war froh, einige davon realisieren zu können.
Mannschaftsanalyse, erste taktische Skizzen, Trainingsvorbereitung und -auswertung, Meetings mit dem neu zusammengestellten Scoutingteam – Schlaf gab es wenig, aber den brauchte ich auch nicht. Es gab viel zu tun, aber es war genau das, was ich immer machen wollte – entsprechend versorgte mich die Arbeit eher mit Energie als sie mir zu entziehen.
Glückliche Vorbereitungszeit, wenn alle Pläne noch Theorie sind und der Druck des Alltags noch nicht Einzug gehalten hat ...Alte und neue BekannteMeine ersten Maßnahmen galten dem Team hinter dem Team: neben der fachlichen Eignung habe ich ein besonderes Augenmerk auf die Charaktere gelegt. Ich möchte von Beginn an ein professionelles Klima im Verein etablieren – und das fängt bei den Mitarbeitern an. Alles in allem bin ich sehr zufrieden, zumal mit den neuen Kollegen auch internationale Erfahrung Einzug hält – davon kann ich als junger Trainer nur profitieren.
Vereinslegende
Hilmar Weilandt kehrt als Scout auf die Kogge zurück, dafür wurde
Uwe Ehlers von seiner Doppelrolle als Co-Trainer und Scout entbunden. Ich wollte jemanden haben, der sich vollkommen auf den Co-Trainer-Posten konzentriert (und besser geeignet ist) und habe diesen mit
Filip Tapalovic gefunden. Ehlers, der nicht vollzeit auf Scout umsteigen wollte, hat den Verein daraufhin verlassen. Eine weiterer alter Bekannter aus der Bundesliga ist
Abderrahim Ouakili, der in die Scoutingabteilung seine Nordafrika-Kenntnisse einbringt – ein Markt, der in Zukunft interessant für uns sein sollte. Zudem konnte der ehemalige italienische Nationalspieler
Giuseppe Bergomi als Assistenztrainer gewonnen werden. Als Modellprofi soll er unseren Jungs vorleben, was es braucht, um in die absolute Spitze vorzustoßen.
Die weiteren (unspektakulären) Änderungen im Mitarbeiterstab lasse ich unkommentiert.
Wie war das mit Moneyball?An großartige Transfers war aufgrund der finanziellen Situation nicht zu denken. Dennoch stand mir noch ein wenig Gehaltsbudget zur Verfügung und das wollte weise investiert werden. Der ein oder andere Testspieler wurde für zu leicht befunden, dennoch fanden schlussendlich zwei Neuzugänge den Weg an die Ostsee:
Marko Rademacher, 20-jähriger Innenverteidiger mit serbischem Pass, kam ablösefrei, nachdem sein Vertrag bei Hertha II ausgelaufen war. Am Ball kann er wenig, dafür ist er schnell – ein Alleinstellungsmerkmal unter unseren Innenverteidigern. Es ist immer gut, verschiedene Spielertypen zu haben. Ich hoffe, dass er sich vor allem im mentalen Bereich gut entwickelt. Das Potenzial hat er, dazu bringt er eine relativ professionelle Persönlichkeit mit.
Uwe Möhrle, der bereits Anfang der 2000er für Hansa in der Bundesliga seine Schuhe geschnürt hatte, konnte von einer Rückkehr überzeugt werden. Mit seinen 36 Lenzen liegt er zugegebenermaßen weit außerhalb jedes Moneyball-Beuteschemas und es schmerzt mich, schon vor dem ersten Pflichtspiel schwach geworden zu sein.
Unbegründet ist der ablösefreie Transfer dennoch keineswegs: zum einen erhöht der erfahrene Abwehrrecke Qualität und Breite in der Innenverteidigung, was bei einem System mit Dreierkette nicht verkehrt ist. Zum anderen übernimmt er mit seinen Führungsqualitäten (15) sofort die Kapitänsbinde – an dieser Stelle gab es vorher ein kleines Vakuum. Drittens gibt er mit seiner konsequenten Persönlichkeit einen guten Tutor ab und viertens hoffe ich, dass er mir nach seinem (nicht allzu fernen) Karriereende als Assistenztrainer erhalten bleibt. Die Mitarbeiter-Attribute sehen vielversprechend aus.
Trotz allem Kalkül, das hinter Moneyball steckt, ist es mir wichtig, auf und neben dem Platz Identifikationsfiguren im Verein zu haben. (Den 38jährigen Abdelaziz Ahanfouf, den meine Scouts ausgegraben haben, habe ich links liegen lassen – hier war allerdings auch der sportliche Mehrwert mehr als fraglich.)
Drei Schlüsselspieler & ein TalentIch habe ehrlich gesagt etwas gebraucht, um mit dem Kader warm zu werden. In erster Linie fehlte mir ein offensichtlich kreativer Spieler. Doch mit andauernder Gewöhnung und dem passenden System steigt auch die Sympathie:
Das sind meiner Einschätzung nach die drei Schlüsselspieler für eine erfolgreiche Saison:
Star der Mannschaft dürfte
Timo Gebhardt sein, der schon in höheren Gefilden unterwegs war und sich für diese auch wieder durch dieses einjährige Gastspiel (eine Verlängerung dürfte teuer werden) empfehlen möchte. Seine Durchschlagskraft im Dribbling müssen wir optimal nutzen, ohne ihn mit kreativen Aufgaben zu überfordern.
Stefan Wannenwetsch hingegen ist vom Typus her genau das, was mir als Trainer gefällt: aggressiv, mutig, einsatzfreudig – ein Teamspieler durch und durch, dazu fußballerisch sehr solide. Das Rückgrat der Mannschaft.
Als Flügelverteidiger, der die ganze Seite beackern muss, hat
Fabian Holthaus eine der anspruchsvolleren Aufgaben. Aber ich könnte mir dafür wohl auch keinen besseren Spieler wünschen: schnell, aggressiv, einsatzfreudig, zweikampfstark und mit soliden Flanken ausgestattet. Er könnte problemlos auch anderthalb Ligen höher spielen – und das wird er auch. Hier oder anderswo (vermutlich letzteres).
Johann Berger wurde von mir an Tag eins direkt in die erste Mannschaft befördert und mit einem Profivertrag ausgestattet. Mit 17 ist er bereits spielberechtigt – und Spielzeit wird er bekommen. Seine ausgeglichenen Fähigkeiten, die viele Entwicklungslinien möglich machen, gefallen mir gut. Er soll zunächst überall dort einspringen, wo er gebraucht wird. Langfristig kann ich ihn mir als ZMd oder BBM vorstellen – eventuell sogar als ballspielenden Verteidiger (zumindest wird mir eine Umschulung auf Innenverteidigung empfohlen). Erstmal soll er aber körperlich zulegen und an seiner Konzentration arbeiten, eine endgültige Entscheidung hat noch Zeit.
Unabhängig davon wird der Kader kurz- und mittelfristig ohnehin öfter sein Angesicht verändern. Mit einem Kontrakt bis 2019 ist Berger am längsten gebunden, zehn weitere Spieler sind noch kommende Saison da, bei allen anderen laufen die Verträge aus! Auch in der kommenden Saison eine homogene Mannschaft auf den Platz zu bekommen, wird einiges an Arbeit machen, die durch das knapp bemessene Budget nicht vereinfacht wird. Verlängerungen ohne Option sind jedenfalls fast ausgeschlossen, da die Herren in der Regel deutlich bessere Bezüge wünschen ...
Auf dem PlatzNach einigen Tests mit gemischten Ergebnissen habe ich mich für ein 3-5-2 entschieden, das so wunderbar zu den vielen (Kindheits-)Erinnerungen an die Bundesliga und damit zu Hansa Rostock passt. Das angekündigte Ziel war ein "einfaches System" – ob mir das gelungen ist, soll in einem separaten Eintrag erörtert werden, in dem ich die Taktik etwas detaillierter vorstellen will. Aber erstmal muss sie sich auf dem Platz beweisen.
Die Ergebnisse in den Freundschaftsspielen waren ok. Gegen Dortmund und Leverkusen holten wir uns standesgemäße Niederlagen (und ein paar Euro Gage) ab, gegen Twente konnten wir mit einem 4:3-Erfolg sogar ein kleines Ausrufezeichen setzen. Die Duelle gegen unterklassige Gegner waren zäher, aber gute Lehrbeispiele, um der Mannschaft die Taktik näher zu bringen. Alles in allem ist noch Luft nach oben und ich bin gespannt auf die ersten Saisonspiele ...
Die Medien tippen uns auf Platz 11, der Vorstand erwartet eine Platzierung in der oberen Hälfte. Das halte ich für realistisch, wenn auch nicht für einen Selbstläufer.
Soweit der erste Logbuch-Eintrag in Amt und Würden. Solltest du Fragen haben, weitere Spieler kennenlernen wollen oder sonstige Wünsche & Anregungen loswerden wollen: lass es mich gerne wissen!