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Autor Thema: Junger Italiener mit Weitblick! - Die Geschichte von Fabrizio Giannetti  (Gelesen 2729 mal)

oliviero

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Junger Italiener mit Weitblick! - Die Geschichte von Fabrizio Giannetti

Der Traum des in Rom geborenen, jungen Italieners Fabrizio Gianetti war es, das Trikot seiner Giallorossi zu tragen. Sein Team AS Roma war für ihn schon immer das Größte. Sei es beim Bolzen auf einem Hinterhof in römischen Stadtteil Labaro, oder in seinem ortsansässigen Fußballclub in dem er spielte, das gelb-rote Trikot trug er immer. Auf seinem Rücken? Stand der Name Guiseppe Giannini. Eine Vereinslegende die von 1981 bis 1996 die Schuhe für den Hauptstadt-Club schnürte und 49 Tore in 318 Serie A- Spielen erzielte. Eine Ikone! - Für den jungen Fabrizio. Der genau in dem Jahr geboren wurde, in dem Giannini seinen ersten Vertrag beim AS Rom unterschrieb.
Fabrizio selbst war auch Mittelfeldspieler. Er liebte es den Ball zu haben. Er liebte es zu dribbeln, zu passen und zu schießen. Und er konnte all das bestens! In seinem Jugendverein war er der Kapitän und er führte die Mannschaft von Spiel zu Spiel. Bis er 13 Jahre alt wurde dominierte er die Kleinfeld-, Asche- und Asphaltplätze in seiner Gegend.
Fabrizio war der Capo auf dem Platz. Seine Leistungen offenbarten sich durch seine Statistiken und diese wiederum stellten ihn ins Rampenlicht. Die Anzahl seiner Vorlagen und Tore waren derart gut, dass wenig später, nach einem Ligaspiel seine Mamma in Begleitung eines fremden Mannes auf ihn zu kamen.
„Fabrizio das ist signore Monti. Er ist ein Jugendtrainer von Lazio und würde sich gern mal mit uns unterhalten. Bist du schon fertig mit Duschen?“
Fabrizio: „Ciao signore Monti. Gib mir 10 Minuten Mamma!“
„Lazio?“ dachte sich Fabrizio. Der Rivale seiner Liebe der Roma klopfte bei ihm an. Irgendwie versetze ihn das schon in eine Art Euphorie. Aber es war Lazio und eben nicht seine Giallorossi. Er duschte zuende und verließ das sperrlich verkleidete Vereinshaus.
Der Jugendtrainer stellte sich vor:

„Buongiorno Fabrizio, meine Name ist ist Signore Monti, ich bin Trainer bei unserer U14 Mannschaft bei Lazio. Es ist schön dich kennenzulernen. Ich habe heute das Spiel gesehen. Du spielst am liebsten im centro und holst dir weit hinten von deinen Verteidigern die Bälle oder? Man sieht dir an, dass du es liebst den Ball am Fuß zu haben! – Gutes Spiel!“

Fabrizio: „Si! Ich spiele am liebsten centrocampisiti. Hier komme ich am häufigsten an den Ball“

Monti: „Man sieht wieviel Freude du hast. Ich würde dich gern zu einem Probetraining bei der Laziali einladen. Wir haben gute Trainingsplätze, und viele gute Fußballspieler wie dich, Fabrizio. Hast du Lust mal für zwei Wochen bei uns mitzutrainieren?“

Fabrizio dachte kurz nach und antwortete: „Graziè für die Einladung signore Monti“ Seine Mamma sah ihn an und führte seine Antwort zuende. „Grazè signore, wir werden das zuhause besprechen und uns bei Ihnen melden. Ist das ok?“
Monti willigte ein und gab den beiden zur Verabschiedung die Hand. „Wir würden uns freuen, wenn du vorbeikommst Fabrizio!“ Das waren seine letzten Worte bevor sein Handy klingelte, er ranging und er sich auf den Rückweg machte. Fabrizio war beeindruckt vom professionellem Auftreten des Trainers. Er war extra wegen ihm nach Labaro gekommen, nur um ihn spielen zu sehen. Allein das war ihm eine große Ehre. Auch wenn es der ihm unsymphatische Club von Lazio war. Es vergingen drei Tage in denen es ihm schwer fiel zu schlafen. Er konnte an nichts anderes mehr denken, als an diesen Trainer und sein Angebot. Fabrizio war 13 und hatte bereits definierte Vorstellungen. Zu diesen gehörte aber keineswegs das himmelblaue Trikot mit dem Adler zu tragen. Sondern eher das, seiner Roma.

Irgendwann sagte Mamma: „Mio figlio, dann geh doch zur Roma! Sag ihnen Lazio möchte dich haben, aber du möchtet lieber das rot-gelbe Trikot tragen.“
„Warum eigentlich nicht?“ Dachte sich Fabrizio. „Wenn Lazio mich möchte, dann bin ich vielleicht auch gut genug für Roma!“

6 Jahre später

Fabrizio (19) hatte es geschafft. Sein erstes Trainingslager mit der 1.Mannschaft seiner Roma. Nichts hatte sich geändert! Fabrizio Giannetti war immernoch zentraler Mittelfeldspieler. Nur war er nicht mehr das Non-Plus-Ultra. Er saß viel auf der Bank und kam selbst in den Testspielen in Österreich wenig zu zum Einsatz.
So vergingen die Jahre. Über Leihen in die Serie B nach La Spezia oder Foggia kehrte er schließlich zurück in die Capitale. Fabrizio Giannetti war mittlerweile 23 Jahre und kam auf insgesamt 6 Einsätze in der Serie A. Er fühlte sich nicht mehr wohl. Er dachte sich „soll ich die Reißleine ziehen und meine Hoffnungen auf regelmäßige Spielzeit aufgeben? Was soll ich noch tun? Ich gebe alles, bin kaum verletzt aber spiele dennnoch meistens nur für die Primavera.“ Und falls nicht, sitze ich auf der Bank“. währenddessen die ausländischen, teuren Neueinkäufe aus Argentinien, Deutschland, oder Brasilien ihm den Startplatz wegnehmen. Das ist der italienische Fußball. Es zählt nur das nächste Spiel. Hauptsache irgendwie gewinnen. Hauptsache nicht negativ in den prall gefüllten Gazetten der italienischen Sportmedienlandschaft auftauchen, dachten sich die Trainer. Und somit schlossen sich viele Schranken für junge italienische Talente.
Die Gründe dafür sind vielseitig. So wurden schon viele italienschen Talente im grauen Mittelmaß einfach fallengelassen.
Es war das Jahr 2004. Juventus, Inter, Lazio und der AC Mailand vertraten Italien international in der Champions League. Juventus und Milano gingen als Gruppenerste ins Achtelfinale. Ein starkes Deportivo La Coruña lies erst Juve und dann AC scheitern. Im selben Jahr schied Fabrizios Mannschaft im Achtelfinale des Uefa Cups ebenfalls gegen eine spanische Mannschaft aus: FC Villareal. Die im spanischen Halbfinale gegen den späteren Sieger, Valencia den kürzeren zogen. Die Champions League gewann in diesem Jahr FC Porto. Im Überraschungsfinale gegen den AS Monaco.
Fabrizio Giannetti war kein Profi der Wert auf Prestige und Luxus legte. Er war zutiefst bodenständig, klug und hatte sehr reflektierte Ansichten wie der Fußball seiner Meinung nach funktionieren müsse. Das Konzept, dass mehr auf erfahrene, ältere Spieler gesetzt wurde, anstatt jungen, entwicklungsfähigen Spielern die Chance zu geben, stieß ihm negativ auf. Gerade weil er selbst betroffen war. Andere junge Spieler drehten sich in diesem Hamserrad weiter und weiter. Fabrizio machte sich mit seinen 23 Jahren Gedanken wie er die Situation ändern konnte. Nicht nur seine, sondern gesamtheitlich für sein Italia. Er wusste zwar, dass er nur ein kleiner Fisch im Calcio war, aber seine Gedanken beschäftigten sich durchaus mit solch weitreichenden Themen. Im selben Jahr verließ Fabrizio seine alte Liebe und ging in den Norden. Chievo Verona war sein Verein. Diesem er bis ins Jahr 2012 die Treue schwur. Seine letzte Saison in der Serie A schloss er mit einem respektablen 10. Platz ab. Sechs Jahre lang trug Giannetti die Kapitänsbinde für Chievo Verona ehe er mit 31 Jahren seine aktive Karriere als Profisportler beendete. Er verließ Italien nie. Er ab seinem zweiten Jahr in Verona der Kopf der Mannschaft. Er blühte regelrecht auf und nicht wenige forderten vehement einen Einsatz in der Squadra Azzura. Obwohl bekannt ist, dass es Giannettis großer Traum war, einmal das azzurblaue Trikot überzustreifen, wartete er bis zu seinem Karriereende vergeblich auch eine Nominierung.

Alessandro Del Piero sagte einmal:
„Pirlo & Giannetti wären das langsamste aber zugleich raffinierteste Mittelfeld der Welt gewesen“

Es war klar, wo Giannettis Bereich nach seiner aktiven Karriere liegen sollte. Der italienische Verband FIGC bot ihm ein Amt als Mitarbeiter an. Er lehnte dankend ab. Seine Zukunft lag an der Seitenlinie.

In einem Interview einer großen, rosafarbenen Sportzeitschrit Italiens zitierte man Fabrizio Giannetti mit „Ich liebe die Arbeit auf dem Platz. Hier und nirgendwoanders entsteht der Erfolg der Mannschaft.“

Zeitung: „Wie geht es mit Ihnen weiter? Werden sie direkt ein Traineramt übernehmen?“

Giannetti: „Das wird sich zeigen, als erstes mache ich Urlaub mit meiner Frau Michelle, und meinen Kindern Emilia und Luis. Dann sehen wir weiter.

Zeitung: „Ihre Frau ist Deutsche und ihre Kinder, so hört man, sprechen ebenfalls deutsch. Besteht die Möglichkeit, dass es Sie in das Land ihrer Frau zieht?“

Giannetti: „Das ist eigentlich eine gute Idee, von ihrem Einfallsreichtum kann ich ja nur profitieren (lacht)“ Nein Spaß, wir werden sehen wo die Reise hingeht.“

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Dies ist mein erster Versuch einer kleinen Geschichte. Bitte lasst mich kurz wissen, ob ihr mehr über die Trainerlaufbahn von Fabrizio lesen möchtet, oder eher nicht :)
Falls ihr Gedanken habt, wie es weitergehen könnte, seid kreativ und schreibt! Gespielt wird auf dem FM17

- Falls sich inhaltliche Fehler im Text eingeschlichen haben, oder ihr Tipps für mich habt, lasst es mich kurz wissen, dann ändere ich es gern ab ;) -
« Letzte Änderung: 19.Oktober 2016, 21:48:43 von oliviero »
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FavreHD97

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Re: Junger Italiener mit Weitblick! - Die Geschichte von Fabrizio Giannetti
« Antwort #1 am: 07.November 2016, 21:57:52 »

Ich finde die Story gut, mach weiter!
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Ryukage

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Re: Junger Italiener mit Weitblick! - Die Geschichte von Fabrizio Giannetti
« Antwort #2 am: 08.November 2016, 00:17:56 »

Da kommt wohl nichts mehr.
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E.Hemingway

doc_moustache

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Re: Junger Italiener mit Weitblick! - Die Geschichte von Fabrizio Giannetti
« Antwort #3 am: 08.November 2016, 00:24:02 »

Für (nicht mehr ganz so) junge (halb) Italiener mit Weitblick gibt es aber durchaus Verwendung hier im MTF :D
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oliviero

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Re: Junger Italiener mit Weitblick! - Die Geschichte von Fabrizio Giannetti
« Antwort #4 am: 10.November 2016, 16:17:06 »

Ich mache definitiv weiter :)
Zeitlich kam bei mir jedoch etwas dazwischen, was es mir schwer macht richtig loszulegen. Ich denke, dass ich Ende November wieder mehr Zeit finde und loslegen kann.

Fabrizio befindet sich derzeit noch im Urlaub. Medien berichten jedoch, dass er mit einem Serie A Club in Verbindung steht ;)

Für (nicht mehr ganz so) junge (halb) Italiener mit Weitblick gibt es aber durchaus Verwendung hier im MTF :D

Bin ich auch der Meinung. Italien sollte wieder in den Fokus genommen werden :)
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