13.02.2016: Gipfelsturm Nur sechs Wochen nach dem überzeugenden 2:5-Auswärtssieg bei Rotherham United empfing man die Millers, mittlerweile Tabellenletzter, im Macron Stadium. Bolton ließ nichts anbrennen und ging nach 24 Minuten durch Max Clayton in Führung. Rotherham spielte nach dem 1:0 deutlich aggressiver und holte sich mehrere gelbe Karten ab aber es dauerte bis weit in die zweite Hälfte rein, ehe sich wieder etwas Erwähnenswertes vor beiden Toren ereignete. Den durch Gary Madines Tor zum 2:0 entstandenen Vorteil glich nur drei Minuten später Chris Burke mit dem Anschlusstreffer aus. Die spielentscheidende Szene sollte jedoch erneute fünf Minuten später passieren, denn Rotherhams Joe Mattock interpretierte die Vorgabe eines Managers zu einem aggressiven Einsteigen etwas fehl und kassierte nach 68 Minuten mit seiner zweiten gelben Karte den Platzverweis. Mit zehn Mann war der Widerstand gebrochen, sodass Hargreaves seine Leistungsträger vom Feld nahm und einigen Talenten eine Chance gab. Diese konnte vor allem der eingewechselte Kaiyne Woolery nutzen, welcher in der 79. Minute sein erstes Profitor für Bolton zum 3:1-Endstand erzielte. Noch läuft Woolerys Vertrag zum Saisonende aus aber wenn er weiterhin diese Leistungen abruft, dürfte ein neues Arbeitspapier nur Formsache sein.
Der auslaufende Vertrag von Ross Fitzsimons wurde um ein Jahr bis Juni 2017 verlängert. Der 21-jährige Torhüter aus Irland verbringt die Saison beim sechstklassigen Bishop's Stortford FC in der Vanarama National League South, wo er nicht nur Schlüsselspieler ist, sondern dank bisher elf Spielen ohne Gegentor auch um den Aufstieg in die Vanarama National League mitspielt. Obwohl Hargreaves langfristig eher auf Will Jääskeläinen als Ersatz- oder gar Stammtorhüter zu setzen scheint, möchte man Fitzsimons eine Chance geben, sich direkt bei Bolton zu beweisen.
Die Vertragsverlängerung Fitzsimons ist gleichbedeutend mit einem Abschied von Paul Rachubka, welcher bisher nur zu einem Saisoneinsatz kam aber auch lange verletzt war. Der Vertrag des 34-Jährigen läuft zum Saisonende aus.
Nachdem man bereits Alex Samizadeh langfristig an den Verein binden konnte, erhielten mit Matthew Marsh und Ronaldo Pearson zwei weitere vielversprechende Talente aus der Bolton-Akademie ihre ersten Profiverträge, welche jeweils bis 2018 laufen.
Matthew Marsh erhielt Anfang 2015 ein Stipendium für die Jugendabteilung der Wanderers und wurde in der laufenden Saison aufgrund fehlender Alternativen als Rechtsverteidiger eingesetzt aber besitzt mit seiner guten Technik und seinem sicheren Passspiels bessere Anlagen für eine Rolle im zentralen oder defensiven Mittelfeld.
Der in Manchester geborene Pearson ist ein mental und physisch starker Stürmer mit einem guten Abschluss, welcher jedoch noch seinen Spielstil finden muss. Der 17-Jährige führt mit aktuell 14 Treffern die Torjägerliste der U18 Premier League Group 2 an. Auf internationaler Ebene möchte er für das Geburtsland seines Vaters, Jamaika, spielen.
Nach dem Pflichtsieg gegen Rotherham United stand mit der Partie bei Brighton Hove & Albion wieder ein Spitzenspiel an, welches seinen Erwartungen gerecht werden sollte. Wie schon im Hinspiel traf mit Tomer Hemed Brightons gefährlichster Angreifer, welcher zuvor in 30 Ligaspielen 14 Tore erzielen konnte. Nach 20 Minuten stand es 1:0 und Bolton musste mehr machen, was den Wanderers auch gelang. Nur sieben Minuten später traf May Clayton mit seinem zehnten Saisontor zum Ausgleich. Auch wenn die Seagulls etwas mehr Chancen hatten, erzielte Darren Pratley zum psychologisch optimalen Zeitpunkt in der Nachspielzeit der ersten Hälfte per Kopfball die Führung. Beflügelt gingen die Wanderers in die Kabine und anschließend auch in die zweite Halbzeit, in der sich beide Teams auf Augenhöhe gegenüberstanden. Brighton drückte aber Bolton hielt dagegen und verteidigte die Führung bis zum Spielende aufopferungsvoll.
Mit dem Sieg über Brighton und durch gleichzeitige Ausrutscher der Konkurrenz steht Bolton nach dem 31. Spieltag mit 54 Punkten zum ersten Mal an der Tabellenspitze der Championship. Diesen Anblick rahmten sich viele Fans der Trotters nach gefühlten Ewigkeiten sportlicher und wirtschaftlicher Enttäuschungen ein.