Okay, mein letztes Update ist nun wahrlich lange her. Dann mal Butter bei die Fische...
Dieses Jahr unterrichte ich fast ausschließlich in der Oberstufe und werde meine Klasse zum Abitur führen und das Schöne ist, dass ich sie nun seit über 2 Jahren kenne. Da hier die Leistungen enorm im Fokus stehen und jeder den bestmöglichen Abschluss erzielen will, ist der Druck immens hoch. Derzeit merke ich, dass bei einigen die Luft auszugehen droht, was wirklich schade wäre, da sich die Klasse wirklich enorm gut entwickelt hat und trotz der Konkurrenz ein recht guter Zusammenhalt besteht. Viel gegensteuern kann ich nicht, aber zumindest Verständnis zeigen, ist oft schon ein guter Weg, um den ein oder anderen zu beruhigen. Aufgeregt bin ich selbst natürlich, schließlich ist das auch meine erste komplette Abiturklasse und dementsprechend bin ich gespannt, wie sie mit den Texten zurechtkommen werden. Bald steht das Vorabitur an und im Februar geht es schon sehr früh bei uns mit dem schriftlichen Abi los.
Im Oktober hatte ich wieder einige Schüler aus Deutschland zu Gast, wir fliegen dann im Mai erneut nach Verden. Einige böse Zungen behaupten ja, das Beste an Verden sei die Bahnverbindung nach Bremen, aber so übel fand ich es gar nicht. Das ist natürlich ein verschlafenes Dorf und ja, ich fände ein Leben in Niedersachsen recht öde, weil mir Berge fehlen würden, aber dennoch war das ein schöner Austausch und ich freue mich auf den Gegenbesuch.
Wir haben außerdem drei neue Kollegen bei uns, während zwei von mir geschätzte Kollegen wieder zurück nach Deutschland sind und in eben jenem Niedersachsen Stellen gefunden haben. Die Einbindung der Neuen hat gut geklappt und es ist interessant, mal der erfahrene Kollege zu sein, der den anderen von den Besonderheiten erzählt und aus dem Nähkästchen plaudern kann. Im Schulalltag geht es ansonsten bunt zu, Leitbildarbeit und vor allem eine vertiefte Zusammenarbeit mit der Schüler- und Elternschaft sind derzeit angestrebt und das bleibt natürlich nicht ohne Nebengeräusche.
DSD-Prüfungen stehen auch auf der Tagesordnung und ich darf neben 24 Prüfungen als Prüfer auch in über 20 Prüfungen noch das Protokoll schreiben. Dann werde ich Anfang Dezember entsprechend "gut durch" sein und mich irgendwie bis zu den Weihnachtsferien schleppen, die am 2. Januar enden. Irgendwann muss ich ja das Vorabitur korrigieren, das wird sicher ein Spaß...
Ansonsten war ich im Sommer viel unterwegs. Zusammen mit meiner Freundin waren wir für eine Woche in Georgien und da könnte ich stundenlang erzählen, kann aber sagen, dass es im Juli furchtbar heiß ist. Wenn ihr damit also ein Problem habt, besucht das Land lieber zu einem anderen Zeitpunkt. Auch, wenn ihr abnehmen wollt, solltet ihr besser nicht dorthin reisen. Das Essen ist extrem günstig und sehr kalorienhaltig. Es gibt quasi immer etwas mit Ei, Käse oder Brot - oder direkt alles zusammen in einem Khachapuri. Am liebsten aß ich ja die Khinkali, die ebenfalls sehr sättigten. Mein Geheimtipp: den Tabazkuri-See im Zentrum Georgiens besuchen. Das ist wirklich traumhaft schön.
In Griechenland waren wir dann auch noch für eine Woche am Strand, wobei mir das schon zu viel war. Ich kann nicht ewig herumlungern, in der Sonne schon gar nicht. Aber dafür konnte ich viel lesen. Danach standen weitere Festlichkeiten im Kreise der Familie an. Ansonsten habe ich den August dann wirklich genutzt, um mal nichts zu tun, nachdem ich im Juli quasi ohne Pause auf Achse war oder Gäste zu Besuch hatte.
Was das Leben hier angeht. Läuft. Mit der Einrichtung meiner Wohnung bin ich zufrieden, eventuell lasse ich mir irgendwann mal eine moderne Eingangstür einbauen, auch um ein wenig mehr Ruhe zu haben, aber ansonsten sehe ich keine Probleme. Mein Auto fährt auch noch, wie es soll. In puncto Escape Rooms bin ich weiterhin süchtig und klappere einen nach dem anderen ab. Inzwischen sind es mehr als 20 Räume und bisher haben wir es nur einmal nicht in der Zeit geschafft. Es macht einfach unheimlich viel Spaß, Dinge auszuknobeln und Ausgänge zu finden.