Hallo,
nach langer Forenabstinenz melde ich mich hier mal zurück und möchte mich auch mal wieder aktiv hier beteiligen.
Vor 3 Jahren bin ich nach Spanien gegangen und nach einem Jahr in Madrid, wohne ich nunmehr in La Coruña. Octas Berichte haben mir gefallen, und so will ich auch mal über Sachen berichten, die mir so passiert sind. In werde immer in Teilen berichten, weil es sonst zu lang wird.
Part One(Angekommen)Anders als Octa bin ich ziemlich spontan in einer Nacht-und Nebelaktion abgehauen, hatte auch noch keinen Arbeitsvertrag unterschrieben sondern nur eine Tätigkeit in Aussicht und so sah ich mich dann eines Oktobertages im Jahre 2014 mit meinem Koffer am Flughafen in Madrid ankommen. Also zuerstmal zum Hostal, klar. Blöd nur, dass das genau am anderen Ende der Stadt und in der Peripherie liegt. Aber egal, Hauptsache erstmal günstig und eine Bleibe. Dort angekommen stellte sich erstmal die Frage: Wo ist das Hostal überhaupt? Ein Haus wie das andere, kein Schild, nix. Also auf die Klingelschilder geguckt und da stand doch tatsächlich neben einer Klingel ´Hostal Paquita´ in Thumbnailgröße. Super, noch kleiner ging´s wohl nich. Dann da geklingelt. Erstmal warten. Keiner da? Niemand was gehört ? Kurz in der Siesta eingenickt? Nochmal geklingelt. Plötzlich geht die Tür auf und ein älterer Mann steht vor mir und fragt mich relativ barsch, was ich will. Wer is das überhaupt? Der Hausmeister? Ein Nachbar? Oder etwa der Typ vom Hostal?
Ich frage erstmal nach dem Hostal und da fragt der mich, ob ich denn eine Reservierung hätte. Aah, also doch der Typ vom Hostal. Hätte der ja freundlicherweise auch mal was sagen können. Klar habe ich reserviert also rein.
Das Hostal gleicht eher einer Privatwohnung. Zuerst stehen wir in einem Zimmer, das wohl als Wohn- und Empfangszimmer gleichzeitig herhalten muss. Erstmal ein wenig smalltalk mit einer Omi, wer denn all die niedlichen Kinder auf den Fotos sind und so weiter. Dann reicht mir die Omi einen Zettel, den ich ausfüllen soll. Ok, kurz das Wichtigste abgecheckt und dann zum Zimmer. Dann die erste Ernüchterung. Ok, für 30 Euronen die Nacht habe ich nich viel erwartet. Bad auf dem Gang und so wusste ich auch schon vorher aber dann so eine kleine Bude und noch nichmals ein Papierkorb. Naja, ist ja nur für die ersten Tage, bis ich was anderes gefunden habe.
Also schnell Laptop aufgebaut und mal einschlägige Immobilienportale ausfindig gemacht. Dann der zweite Schock. What the f....?? Was für Schweinepreise werden denn hier aufgerufen? 25 Qm. für 600 Euro
kalt Und das in einem Land, in dem angeblich eine Immobilienkrise war bzw. immer noch ist?
Ok, also erstmal Schock verdauen und bisschen an der frischen Luft spazieren gehen. Ist aber auch nich so pralle. Die Gegend ist eine Satellitenstadt, hohe Betonbauten überall und nix grün. Am Abend dann gleich erstmal zur Schule bisschen hospitiert und so weiter und dann wieder ins Hostal zurück. Größtes Manko: Arbeitsvertrag konnte ich noch nicht unterschreiben, weil ich vorher noch eine Sozialversicherungsnummer beantragen und mich bei der Ausländerbehörde registrieren muss. Ausländerbehörde?? Ja aber... Ich bin doch EU-Bürger in einem anderen EU-Land. Wozu brauche ich..... Egal, die Ausländernummer braucht man und ohne die geht gar nix.
Da sitze ich dann abends an meinem ersten Tag in Spanien immer noch ohne Vertrag mit meinem Koffer in meinem Minizimmer, schaue aus dem Fenster und denke: Das ist jetzt also der Beginn deines Traums vom Leben im Ausland. Zufällig läuft im I-netradio gerade Moby ´why does my heart feel so bad´.
Im nächsten Update folgt dann: Lustige Wohnungssuche in Madrid