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Autor Thema: Arbeiten/Leben im Ausland  (Gelesen 111401 mal)

Octavianus

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Re: Arbeiten/Leben im Ausland
« Antwort #120 am: 28.September 2016, 14:04:48 »

Es ist echt kaum zu glauben wie hilfsbereit und lösungsorientiert die Brasilianer sind.  O0
Den Punkt kann ich auch auf Bulgarien ausweiten. In puncto Gastfreundschaft kommt man aus dem Staunen kaum heraus, wenn man so etwas nicht gewohnt ist. Auch hier im Wohnblock kenne ich nun jemanden, der Dinge anpackt und mitorganisiert. Falls ich also mal je ein Problem haben sollte, kann ich den direkt ansprechen und er erkundigt sich auch immer, ob ich mit allem zufrieden sei und wie es mir geht. Trotz der Anonymität hier im Block mit geschätzt 40 anderen Mietparteien finde ich das super.
Etwas irritiert sind nur andere Bewohner hier, weil ich es gewohnt bin, die Leute nett zu begrüßen - egal zu welcher Tageszeit. Vielleicht ist das in so einem Block eher unüblich? :D
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Stefan von Undzu

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Re: Arbeiten/Leben im Ausland
« Antwort #121 am: 28.September 2016, 14:48:57 »

Gemessen an bulgarischen Gehältern ist insbesondere das Benzin sehr teuer, der Rest ist in etwa vergleichbar. Ich werde jedoch nach deutschem Standard bezahlt und kann somit auch ein wenig Geld für die Rückkehr anlegen.
2 Pullen Schnaps für 6 Leute :o Danach wäre ich sternhagelvoll ;D
Und davon haben nur vier getrunken, ich war Fahrer.  ;D


Edit: Leider auch geil. Beim Vorbereitungskurs hatte eine Kollegin erwähnt, dass sie nach Venezuela geht. Der Leiter dann ganz trocken. Rechnen Sie damit, überfallen zu werden. Legen Sie sich ein zweites Konto an mit ganz wenig Geld für Überfälle, schaffen Sie sich einfach ein zweites Leben. :D

Schauermärchen. Der beste Freund von meinem Vater war letztes Jahr 8 Wochen dort (ein ehemaliger Schulfreund von ihm hat dort ein Kinderheim errichtet und leitet es). Man muss ein wenig aufpassen, ja, aber so drastisch ist es auch wieder nicht. Man sollte halt nicht unbedingt seinen wertvollen Schmuck zur Schau stellen oder mit den Bolivar wedeln. Gut, die aktuelle politische Lage macht es natürlich unsicherer.

Also mir hat selbst ein venezolanischer Freund davon abgeraten, in seine Heimat zu reisen, da es dort drunter und drüber geht und weder für Einheimische, noch - und ganz besonders - für Touristen die Sicherheit gewährt wird. Er selber hat das Glück, nun als Arzt in der Dominikanischen Republik praktizieren zu können, bekommt es aber dennoch täglich aus Erzählungen seiner Familie (Eltern, Geschwister) mit, wie es in Venezuela zugeht.

Kolumbien hingegen soll mittlerweile ziemlich friedlich sein und mausert sich ja schön langsam auch wieder zum beliebten Urlaubsziel.
« Letzte Änderung: 28.September 2016, 14:50:41 von Stefan von Undzu »
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j4y_z

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Re: Arbeiten/Leben im Ausland
« Antwort #122 am: 28.September 2016, 21:45:45 »

Gemessen an bulgarischen Gehältern ist insbesondere das Benzin sehr teuer, der Rest ist in etwa vergleichbar. Ich werde jedoch nach deutschem Standard bezahlt und kann somit auch ein wenig Geld für die Rückkehr anlegen.
2 Pullen Schnaps für 6 Leute :o Danach wäre ich sternhagelvoll ;D
Und davon haben nur vier getrunken, ich war Fahrer.  ;D


Edit: Leider auch geil. Beim Vorbereitungskurs hatte eine Kollegin erwähnt, dass sie nach Venezuela geht. Der Leiter dann ganz trocken. Rechnen Sie damit, überfallen zu werden. Legen Sie sich ein zweites Konto an mit ganz wenig Geld für Überfälle, schaffen Sie sich einfach ein zweites Leben. :D

Schauermärchen. Der beste Freund von meinem Vater war letztes Jahr 8 Wochen dort (ein ehemaliger Schulfreund von ihm hat dort ein Kinderheim errichtet und leitet es). Man muss ein wenig aufpassen, ja, aber so drastisch ist es auch wieder nicht. Man sollte halt nicht unbedingt seinen wertvollen Schmuck zur Schau stellen oder mit den Bolivar wedeln. Gut, die aktuelle politische Lage macht es natürlich unsicherer.

Also mir hat selbst ein venezolanischer Freund davon abgeraten, in seine Heimat zu reisen, da es dort drunter und drüber geht und weder für Einheimische, noch - und ganz besonders - für Touristen die Sicherheit gewährt wird. Er selber hat das Glück, nun als Arzt in der Dominikanischen Republik praktizieren zu können, bekommt es aber dennoch täglich aus Erzählungen seiner Familie (Eltern, Geschwister) mit, wie es in Venezuela zugeht.

Kolumbien hingegen soll mittlerweile ziemlich friedlich sein und mausert sich ja schön langsam auch wieder zum beliebten Urlaubsziel.


Ich sagte ja, dass die aktuelle Lage das Ganze (viel) schwieriger macht. Noch vor nicht mal einem Jahr war das "relativ" entspannt (meinem Vernehmen nach). Man muss aber natürlich dazusagen, dass besagte Person nicht in großen Städten unterwegs war, sondern hauptsächlich auf dem Land und in Begleitung.
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Octavianus

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Re: Arbeiten/Leben im Ausland
« Antwort #123 am: 07.Oktober 2016, 19:58:56 »

Inzwischen ist hier der Herbst angekommen und draußen sinken die Temperaturen des Nachts schon mal in den einstelligen Bereich. Sofias Gebäude werden alle via Fernwärme versorgt, was die Sache für einen Warmduscher wie mich etwas schwierig macht. Warmes Wasser ist stets da, aber die Heizung wird erst angeworfen, wenn die Stadtverwaltung es für kalt genug befindet. Und natürlich wird dann priorisiert geheizt (erst Krankenhäuser und Senioreneinrichtungen, dann Schulen und irgendwann dann mal die Privathaushalte). D.h. aktuell habe ich hier 19,5 Grad im Wohnzimmer, Tendenz fallend. Morgen gehe ich in einen Elektronikmarkt und besorge mir einen Konvektor und in ein paar Wochen vermutlich einen kleinen Gasofen, weil ich ein Fan von Gas bin, mich aber vorher noch informieren will und außerdem nicht alle Teile in einem Laden bekomme, sondern zu zahlreichen Shops muss. Da muss man fürs Propan zu einem Laden, für den Ofen zu einem und für den Verbindungsschlauch zum nächsten. Warum kaufe ich mir dann überhaupt einen Konvektor, wenn ich doch einen Gasofen kaufen will? Weil Strom hier spottbillig ist und weil ich bis zum Kauf des Gasofens und seiner Zubehörteile nicht einfrieren will. Und permanent warmduschen schadet auf Dauer wohl auch der Haut. :D Außerdem kann ich den Konvektor bei Bedarf via Zeitschaltuhr morgens anschalten, um zumindest das Wohnzimmer vor dem Aufstehen warm zu haben.

Falls jemand von euch für mich noch "heiße" Tipps bei Heizgeräten oder sonstige Bedenken hat, dann immer her damit. Die Fenster sind alle modernisiert, aber leider steht die Wohnung unter mir leer, d.h. mit einem kalten Fußboden muss ich wohl in jedem Fall leben. Auch die Wohnungstür spottet jeder Beschreibung, die ist sehr dünn und ich höre, was auf dem Hausflur passiert und vermutlich hört man auch mich, wenn ich mal die Anlage gut aufdrehe, um The Prodigy oder anderes gutes Zeug zu hören.

Edit: Heute morgen war ich direkt der erste im Laden und habe ein Teil von Delonghi mitgenommen. Die Lautstärke ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber der Plastikgeruch war schon nach einer Stunde Betriebszeit verflogen. Auf Dauer sicherlich keine Toplösung, aber immerhin sind es nun knapp 21 Grad und das ist doch wesentlich angenehmer als die 18 Grad heute morgen. O0
« Letzte Änderung: 08.Oktober 2016, 11:28:09 von Octavianus »
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j4y_z

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Re: Arbeiten/Leben im Ausland
« Antwort #124 am: 08.Oktober 2016, 14:51:27 »

Heizgerät? Bulgarischer Schnaps.
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Octavianus

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Re: Arbeiten/Leben im Ausland
« Antwort #125 am: 15.Oktober 2016, 10:35:32 »

Der Konvektor funktioniert so weit, die ausgestrahlte Wärme ist wie erwartet zwar nicht so kuschelig und schön, aber es geht ja ums Heizen. Auch war das Gerät notwendig, nachdem es hier Mitte der Woche wie aus Gießkannen geregnet hat. Richtig mieses Herbstwetter war das, aber glücklicherweise ist es inzwischen wieder besser geworden und man könnte sogar sagen, dass teilweise ein goldener Oktober zu sehen ist. Schauen wir mal, wie lange das Hoch noch anhält.

Nach einem Monat Unterricht bin ich nach wie vor begeistert. Die Arbeit mit den Kollegen und den Schülern macht großen Spaß, die Stimmung ist prima und an die teils ungewöhnlichen Arbeitszeiten habe ich mich auch gut gewöhnt. Bald stehen Elternabende und dann die ersten Arbeiten an, mal sehen, wie die Stimmung danach ist. :D

Sofia hat ansonsten unheimlich viel zu bieten. Ich schaufle mir immer ein wenig Zeit frei, um abends Neues zu entdecken. So war ich neulich in einem Jazzclub, der in einer alten Fabrik gelegen ist und als Clou gab es dort bestimmt 50 verschiedene Teesorten. Da gehe ich auf jeden Fall nochmals hin, um ein paar Tees zu probieren. Hier gibt es zudem eine lokale Runde Pubquiz, an der ich schon zweimal teilgenommen habe. Beim ersten Mal konnten wir Platz 2 belegen, beim letzten Mal leider nur Platz 3 (bei etwa 9 Gruppen jeweils). Der dritte Platz hat mich insofern geärgert, weil ich die Themen eigentlich ziemlich cool fand: Championsleague (da habe ich gerockt), US-Geschichte seit dem 2. Weltkrieg (das lief so lala) und Serien der 2000er (da war Schicht im Schacht, weil ich Supernatural, HIMYM oder Big Bang Theory nicht gesehen habe). Allgemein ist das aber immer witzig. Man sitzt da, trinkt ne Kleinigkeit und unterhält sich über Gott und die Welt.
Letzten Samstag war ich im Mixtape und dort haben sie ein Jubiläum gefeiert, Lindyhop Bulgaria wurde 4 Jahre alt. Das war eine Mischung aus Swing und Jazz und das junge Publikum ging da richtig ab. Ich gebe zu, dass mein letzter Tanzkurs noch zu Schulzeiten war, weshalb ich eher am Rande stand und mit dem Fuß wippte, aber da war echt prima Stimmung. Ich habe dann sogar einen Schüler erkannt, der mit seiner Partnerin für seine Vorstellung zum Tänzer des Abends gekürt wurde.
Gestern habe ich endlich Wickeda live gesehen. Die bulgarische Ska-Punk-Band ist zumindest in Bulgarien ziemlich bekannt und daher musste ich unbedingt da hin. Die haben erst gegen 23 Uhr losgelegt und dann bis kurz nach 2 gespielt. Zugegeben, die Tanzfläche war sehr eng bemessen (vielleicht 15 qm), aber das Publikum hatte seinen Spaß.

Wie ihr seht, bietet Sofia vielfältige kulturelle Möglichkeiten, was die Stadt wirklich zu einer sehr lebenswerten Umgebung macht. Da ich nicht unbedingt zentrumsnah wohne, fahre ich dann nachts immer mit dem Taxi zurück und übe mich dann in Konversation. Meist höre ich den Taxifahrern zu, doch ab und an kann ich dann auch schon mitreden. Zudem ist die Fahrt spottbillig. Für nicht mal 4 Euro knappe 6km in einer Großstadt, da würde man sich in Deutschland aber wohl umgucken. Dank einer App bin ich auch weitestgehend vor Abzockern gefeit, da ich Wucherer entsprechend negativ bewerten könnte. Ein Taxifahrer war echt die Härte. Hatte der doch ein Tablet unter seinem Navi und darauf lief dann das bulgarische Fernsehen. Immer an der Ampel oder bei Wartephasen hat er dann geguckt. :D
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Dr. Gonzo

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Re: Arbeiten/Leben im Ausland
« Antwort #126 am: 15.Oktober 2016, 11:23:07 »

Klingt sehr gut. Ich habe auch nicht schlecht gestaunt, wie lebendig und vor allem vielfältig Budapest ist. Ehemaliger Ostblock, Orban... und trotzdem ging es sehr international und und vielfältig zu, wirklich top.

Wünsche dir Spaß beim Erkunden der Möglichkeiten. :)
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Octavianus

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Re: Arbeiten/Leben im Ausland
« Antwort #127 am: 06.November 2016, 19:43:50 »

Hier ist mal wieder ein Update fällig.

Meine erste kleinere Erkältung habe ich nun auch hinter mir, das war mir aber schon vorher klar. Der ganze Feinstaub hier belastet einen doch ziemlich, aber man kann ja das Wochenende über aufs Land fahren oder einfach rauf in die Berge. Apropos Autofahren. Inzwischen habe ich mir den bulgarischen Fahrstil angewöhnt und muss aufpassen, wenn ich mal wieder in Deutschland fahren sollte. Ich fahre hier üblicherweise 20 km/h über dem vorgeschriebenen Limit, weil es jeder tut. :D Das Reißverschlussverfahren müssen wir aber nochmals üben mit den Bulgaren. Ich stand letztes Wochenende gleich zwei Mal im Stau, weil beide Male eben jenes Prinzip nicht funktionierte. Bei der Hinfahrt waren es knapp 6km Stau, bei der Rückfahrt nur 2km, dennoch ärgerlich. Und wieso funktioniert es nicht? Weil die Fahrer entweder schon beim Anzeigen des Verfahrens direkt rüberziehen oder dann vorne niemand reingelassen wird. So weit, so normal. Was Bulgaren dann aber machen und weshalb dann ein riesiger Stau daraus wird? Die fahren dann einfach auf der abgesperrten Baustellenstrecke (ist meist nur durch Pylonen abgegrenzt und keine durchgängige Baustellenleitplanke), bis es nicht mehr geht und wollen dann in den laufenden Verkehr rein. Und die ganz Cleveren nutzen einfach den Standstreifen, bis der überraschenderweise zur einzigen verbleibenden Spur wird. Am Nadelöhr wollen also von 3 Seiten Autos auf eine Spur und weiter vorne dann immer wieder Vollpfosten von der Baustellenspur auf die normale Fahrbahn, weil (welch Überraschung) da doch tatsächlich Baustellenfahrzeuge auf der Spur am Werke sind... :D

Ansonsten ist meinem Octamobil noch nichts passiert, obwohl ich nach wie vor mit meinem deutschen Kennzeichen hier herumheize und das Auto auch ganz normal auf offener Straße abstelle (im Gegensatz zu meinen deutschen Kollegen, die ihre Autos auf bewachten Parkplätzen abgestellt haben). Aber wenn man nur flüchtig drauf blickt, könnte man es glatt für ein einheimisches Kennzeichen halten. Und außerdem vergreift sich wohl niemand an meinem Auto, denn schließlich liegt ein übergroßer SGE-Fanschal hinten auf der Hutablage. 8) Apropos Geschwindigkeit... Die langen Geraden hier auf den internationalen Landstraßen sind spannend zu beobachten (sofern ich nicht gerade selbst überhole oder überholt werde). 90 sind erlaubt, das fahren vielleicht 5% der Teilnehmer. Dann fahren etwa 50% der Leute gute 100 bis 110, dann nochmals 35% knapp 110 bis 130 (ich gehöre dazu) und 10% fahren auf diesen Straßen 130 und mehr Sachen. Da werden dann ganze Kolonnen überholt und man muss bei jedem Überholvorgang sowohl den Gegenverkehr als auch den Rückspiegel genauestens beobachten. Dass da gleichzeitig vier Autos ausscheren, ist vollkommen normal. Bemerkenswert finde ich jedoch, dass man hier aufeinander achtet. Der Überholte fährt ganz weit am rechten Rand, der Gegenverkehr geht meist vom Gas runter und weicht auch schon mal Richtung Fahrbahnrand aus, Unfälle gibt es nach meinem Dafürhalten eher wenige, das System scheint also zu funktionieren. ;)

Schulisch läuft so weit alles. Habe den Kopierer inzwischen etwas malträtiert, weil ich dachte, dass eine bulgarische Behandlung (= rohe Gewalt) die Lösung des Papierstaus offenbaren würde. Letztlich war es aber ein Softwarefehler (was ich auch vorher schon vermutete). Durch Krankheiten im Kollegium, Fortbildungen und außerplanmäßige Veranstaltungen stand auch schon die ein oder andere Stundenplanänderung auf dem Programm, aber alles halb so wild. Die Schüler sind nach wie vor sehr motiviert und machen alles mit und dabei sind viele von ihnen so goldig, das macht echt Spaß.

Vom Wickeda-Konzert hatte ich noch Tage später was. Wie immer zu nah an der Bühne bzw. direkt vor den Boxen gewesen, aber dafür war das einfach ein klasse Abend. Am nächsten Tag heizte uns dann noch ein Münsteraner DJ auf dem Hiltoner Oktoberfest ein, was auch sehr witzig war (die Brezeln waren aber ungenießbar...). Das nächste Pubquiz ist ebenfalls schon geplant und dieses Mal hoffentlich von mehr Erfolg gekrönt (Themen: Europäische Mythologie, Musik der 90er und berühmte Filmeinspieler/-zitate). Ich bin schon mehr als 2 Monate und quasi täglich höre ich von interessanten Clubs oder Bars, die ich unbedingt mal ausprobieren soll.

Meine Wohnung habe ich dieses Wochenende vorerst fertig eingerichtet (siehe MeisterTrainerTalk). Dank Rollos fühle ich mich nun im Wohnzimmer nicht mehr ganz so wie in einem Aquarium und die neuen/alten Deckenleuchten aus Deutschland verströmen endlich die Helligkeit, die ich zum Leben/Wohlfühlen brauche, denn davor war das doch teils sehr duster. Sofia hat übrigens entschieden, dass der Winter begonnen hat, denn die Heizung geht nun auch. In der Zwischenzeit habe ich mir einen Gasofen geholt, nach deutschen Wohnungsvorschriften darf so ein Teil maximal in der Gartenhütte oder Garage benutzt werden, bei mir steht das Ding mitten auf dem Parkett im Wohnzimmer. Als die Heizung noch nicht lief und ich mal richtig einheizen wollte, habe ich den Ofen volle Pulle aufgedreht. Nach einer Stunde waren es bei mir 24 Grad und ich konnte im T-Shirt herumsitzen. Das ist natürlich nicht das Ziel, aber ich habe nun eine Möglichkeit, meine Bude schnell aufzuheizen, wenn ich Bedarf haben sollte.

Demnächst stehen erste Abschlussprüfungen an und ich bin gespannt, was mich da erwartet. Auch eine kurze Deutschlandreise ist über Weihnachten bereits geplant und gebucht. Mal sehen, wie sehr sich Stuttgart seit meiner Abreise verändert hat. ;)
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Tim Twain

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Re: Arbeiten/Leben im Ausland
« Antwort #128 am: 06.November 2016, 21:53:30 »

Zitat
Bemerkenswert finde ich jedoch, dass man hier aufeinander achtet. Der Überholte fährt ganz weit am rechten Rand, der Gegenverkehr geht meist vom Gas runter und weicht auch schon mal Richtung Fahrbahnrand aus, Unfälle gibt es nach meinem Dafürhalten eher wenige, das System scheint also zu funktionieren. ;)

Deckt sich mit meinen Erfahrungen aus Neapel. Interessant, dass sich da Bulgarien und Italien so nahe sind


Wann steigt eigentlich das nächste Forentreffen in Sofia?
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Octavianus

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Re: Arbeiten/Leben im Ausland
« Antwort #129 am: 06.November 2016, 22:15:33 »

Von mir aus gern, gebt mir rechtzeitig Bescheid, dann organisiere ich den Transfer vom Flughafen. Und Tickets für ein Ligaspiel dürften leicht zu organisieren sein, das steht aktuell noch auf meiner To-Do-Liste.
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Re: Arbeiten/Leben im Ausland
« Antwort #130 am: 07.November 2016, 16:14:12 »

Schöner Bericht, Octa!
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Re: Arbeiten/Leben im Ausland
« Antwort #131 am: 07.November 2016, 23:26:57 »

Bei den ganzen virtuellen Weltreisen hier ist es sehr erfrischend,  was aus dem RL zu lesen. Gruß nach Bulgarien us Kölle!
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Re: Arbeiten/Leben im Ausland
« Antwort #132 am: 22.November 2016, 14:43:23 »

So Leute, man mag es nicht glauben aber mein Container ist seit gestern frei und könnte eigentlich geliefert werden. Blöd nur, dass ich seit Donnerstag in Deutschland bin und erst in zwei Wochen wieder nach Brasilien fliege. So dauert das ganze noch einmal etwas länger. Dann sind wir aber auch endlich voll eingerichtet und ich kann mich wieder auf so sachen wie ordentliches kochen usw konzentrieren.
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Folge meiner irrsinnigen Reise als deutscher Gründer, Fotograf und Dokumentarfilmer, wenn ich im Van mit Freundin und Hund Brasilien abseits der bekannten Wege erkunde. Wahrend unserer Expedition suchen wir die besten lokalen Guides für Peabiru, stürzen uns in Abenteuer in unangetasteter Natur und erzählen die Geschichten des ursprünglichen Brasiliens.

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Octavianus

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Re: Arbeiten/Leben im Ausland
« Antwort #133 am: 22.November 2016, 20:53:35 »

Hoffentlich wird dein Container so gelagert, dass nachher auch noch alles Wichtige drin ist.
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Re: Arbeiten/Leben im Ausland
« Antwort #134 am: 22.November 2016, 23:54:34 »

Schöne Berichte von allen! Vor allem Octas haben mich interessiert, da ich vor einigen Wochen ein Wochenende in Sofia verbracht hatte, und mir die Stadt irgendwie es angetan hat :)
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Octavianus

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Re: Arbeiten/Leben im Ausland
« Antwort #135 am: 23.November 2016, 17:44:28 »

Schade, da haben wir uns verpasst. Ich stehe zu meinem Wort. Wer das Wochenende in Sofia verbringt, kann mich gerne anschreiben, dann ziehen wir abends mal durch Sofia und ich kann euch tagsüber ein paar nette Flecken zeigen. Gerne auch mit Flughafentransfer, soweit ich Zeit habe.
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Ledwon

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Re: Arbeiten/Leben im Ausland
« Antwort #136 am: 23.November 2016, 21:05:32 »

In einem anderen Thread (glaube im Groundhopping Thread) wurde mir das erst gesteckt, dass du dort wohnst. Wir waren halt Fußball schauen, ein bisschen in der Innenstadt am rumschauen und waren noch bei ZSKA am Stadion. Ich denke Sofia wird mich nicht das letzte Mal gesehen haben, da komme ich gerne drauf zurück mit dir mal um die Häuser zu ziehen 8)
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Octavianus

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Re: Arbeiten/Leben im Ausland
« Antwort #137 am: 27.November 2016, 16:05:25 »

Ist das tatsächlich schon wieder 3 Wochen her, dass ich hier etwas Längeres geschrieben habe? Na dann wird es mal wieder Zeit für ein nettes Geschichtchen.

Fangen wir dieses Mal mit der Schule an. In einem anderen Thread erwähnte ich bereits, dass die Schule so ihre Eigenheiten hat. Die Putzkräfte betätigen mangels Technik die Pausenklingel und sind von morgens bis abends die ganze Zeit anwesend, weil Arbeitskraft hier eben nichts kostet. Die Lehrertoilette ist eine Unisextoilette für alle Lehrkräfte, Klopapier muss man aber mit sich führen, auch Wegwerfhandtücher gibt es nicht (welche Verschwendung!), also kommt man dann immer mit tropfnassen Händen zurück. Ansonsten ist das gesamte Schulgebäude mit Gittern vor den Fenstern angebracht, um die teure Technik im Falle eines Einbruchs zu schützen. Was im Brandfall mit den Menschen im Gebäude passieren kann, wollen wir besser nicht erörtern. :D Es gibt auch nur einen Eingang ins Gebäude, an dem sich zwei Wachleute abwechseln und gucken, wer da so hereinspaziert kommt. Man braucht zudem eine Chipkarte, um das elektrische Drehkreuz passieren zu können. In Sachen Technik ist man in Deutschland schon wesentlich weiter. Wir haben in den Klassen, die das deutsche Abitur ablegen werden, einen Beamer und eine normale Tafel und sogar Dokumentenkameras, von denen eine zu meinem Leidwesen jedoch defekt ist. Immerhin kann ich aber mein Tablet anschließen, was ja auch ganz schön ist. Es gilt das Klassenraumprinzip, d.h. die Klasse bleibt quasi die ganze Zeit in ihrem Klassenzimmer, es sei denn es geht zu Sport, Biologie, Chemie oder Musik. Ja, Kunst wird direkt im Klassenzimmer unterrichtet. Übrigens behält eine Klasse ihr Klassenzimmer bis zum Schulabschluss. So viel von der Schulfront, wenn ihr etwas wissen wollt, einfach fragen.

Kürzlich war ich in Sofia unterwegs und habe mit einem befreundeten bulgarischen Pärchen den deutschen Weihnachtsmarkt in Sofia besucht. Wer wie ich schon mal auf dem Esslinger Mittelalterweihnachtsmarkt war oder einen Weihnachtsmarkt einer Großstadt (>100.000 Einwohner) vor Augen hat, erwartet bei der Millionenmetropole Sofia natürlich so einiges. Ihr könnt euch meine Enttäuschung gut vorstellen, wenn ich euch sage, dass der Weihnachtsmarkt aus handgezählt 20-30 Buden bestand, die auf einer Fläche aufgestellt waren, die nicht viel größer als ein normales Fußballfeld war. In der Mitte gab es eine Bühne mit Puppenschauspielern für die lieben Kleinen und an den Ständen gab es den typischen Weihnachtskram zu kaufen: Bier, Bratwurst und Sauerkraut... äh... Moment... Bier? Bratwurst? Sauerkraut?! Man verkauft eben, was als typisch Deutsch gilt; gut, dass immerhin der Weihnachtsmann keine Lederhosen trug. ;D

Heute habe ich mich wieder mit den beiden getroffen und wir sind raus ins Vitosha-Gebirge gefahren und waren wandern. Es blieb trocken, obwohl es gestern wie aus Gießkübeln geschüttet hat. Oben angekommen hatte mein Auto knapp 20km Kopfsteinpflaster hinter sich, es zog wie Hechtsuppe, es war saukalt und mitunter sehr neblig. Dennoch war es ein schöner Ausflug, da die Luft dort oben befreit vom Smog war und ich auch den ersten Schnee des Winters sehen und berühren konnte. Am Dienstag soll es hier richtig ungemütlich werden, ich bin gespannt. :)

Apropos ungemütlich. Im Schlafzimmer bereitet mir eine Außenwand Kopfzerbrechen. Ich schlafe abends gerne kühl, aber das kann ich wohl vergessen, denn an zwei Ecken ist die Tapete schön feucht... Ich habe meinen Gasofen gleich mal in mein Schlafzimmer geschoben und heute morgen 2h volle Pulle geheizt, man hielt es kaum im Zimmer aus, aber dafür war die Wand einigermaßen trocken. Das sollte ich beobachten und ich fürchte schon, dass ich da was tun muss. :-\
« Letzte Änderung: 27.November 2016, 16:08:10 von Octavianus »
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Re: Arbeiten/Leben im Ausland
« Antwort #138 am: 27.November 2016, 18:52:11 »

Weltweit wird die 'deutsche' Bratwurst mit Sauerkraut verkauft, nur eben im deutschsprachigen Raum nicht. In England wurde bereits versucht authentische Produkte, also ohne Sauerkraut, zu verkaufen, was natürlich ein Flop war. Ich hätte allerdings nicht gedacht, dass es sogar in Sofia einen deutschen Weihnachtsmarkt gibt. Absoluter Exportschlager anscheinend.
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j4y_z

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Re: Arbeiten/Leben im Ausland
« Antwort #139 am: 27.November 2016, 19:30:27 »

Der Döner wird auch weltweit in "unserer" Variante verkauft, bloß in der Türkei nicht.  ;D
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