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Autor Thema: Vom Toilettenhaus über die Tundra nach London!  (Gelesen 2099 mal)

Jardel

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Vom Toilettenhaus über die Tundra nach London!
« am: 05.August 2003, 22:39:14 »

Vor dem Saisonbeginn, also in der Transfer Saison, hörten wir immer wieder einen namen "ROMAN ABRAMOVICH" der Präsident von FC Chelsea...Ich kam zufälliger auf die Seite und entdeckte eine kurze Bio von ihm, und stelle sie gleich mal euch zur verfügung...


BILD

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In jungen Jahren verkaufte er Gummi-Enten und hatte eine Kette von 15 öffentlichen Toiletten in den Straßen Moskaus. Ein Besuch kostete 15 Rubel.

Nun besitzt er den englischen Klub Chelsea (Übernahme für 210 Millionen Euro) und will eines der größten Teams der Welt aufbauen. Roman Abramovich, 36 Jahre alt, laut "Forbes"-Magazin mit über fünf Milliarden Euro der zweitreichste Mann Russlands.

Synthese aus Real Madrid und Manchester United

"Ich will eine Synthese aus Real Madrid und Manchester United kreieren", erklärte Abramovich. Der Russe teilte seinen Verantwortlichen, geführt vom israelischen Spieleragenten Pini Zahavi, mit, dass das Transferbudget kein Limit habe.

Geremi von Real Madrid wurde bereits verpflichtet und laut "Sunday Times" hat Chelsea das Rennen um Damien Duff von Blackburn gegen ManU gewonnen. Auch die Unterschrift von West Ham-Talent Glen Johnson steht kurz bevor.

"Erdbeben Abramovich!"

In der vergangenen Woche machte sich Abramovich dann persönlich auf Einkaufstour. In Mailand machte der 36-Jährige Inter-Präsident Massimo Moratti ein Angebot über 30 Millionen Euro für Christian Vieri und wollte gleich noch Fabio Cannavaro mitnehmen.

Für Alessandro Nesta bot er 50 Millionen Euro. Dazu hat der Russe seine Fühler nach Alvaro Recoba, Hernan Crespo, Edgar Davids, Thierry Henry, Patrick Kluivert, Patrick Vieira, Ronaldinho, Rivaldo und den Trainern Fabio Capello und Sven-Göran Eriksson ausgestreckt. Der englische Nationalcoach war bereits bei einer Audienz im Hause Abramovich. "Wir sind alte Freunde", meinte Eriksson ausweichend, als er in flagranti von Journalisten überrascht wurde.

"Erdbeben Abramovich! So einen hat man noch nie gesehen", kommentierte die "Gazzetta dello Sport". Und englische Zeitungen fragten sich: "Die Russen kommen - Roman, wer bist du eigentlich?"

Waise mit vier Jahren

Mit 18 Monaten verlor der Russe Mutter Irina und mit vier Jahren Vater Arkady bei einem Arbeitsunfall. Nach der Adoption durch den Onkel und einem kurzen Studium begann die wahre Karriere Abramovichs 1992 in Moskau.

Waise mit vier Jahren

Mit 18 Monaten verlor der Russe Mutter Irina und mit vier Jahren Vater Arkady bei einem Arbeitsunfall. Nach der Adoption durch den Onkel und einem kurzen Studium begann die wahre Karriere Abramovichs 1992 in Moskau.


Der Kommunismus zerbröckelte und im Laufe der Perestroika verkaufte Boris Yeltsin dutzende staatlich geführte Betriebe meist an kommunistische Parteimitglieder. Oft zu Schleuderpreisen.

Mit 25 Jahren fiel Abramovich zum ersten Mal auf. Im Laufe der wüsten und zwielichtigen Privatisierung stieg er beim Rohöllieferanten "Runicom" ein.

Ermittlungen gegen den Milliardär mit 25 Jahren

Einige Monate später liefen schon Untersuchungen gegen Abramovich und seine Partner. 55 Wagons mit Rohöl sollten nach Moskau geliefert werden, fuhren jedoch nach Litauen und verschwanden mysteriöserweise im Nichts. Mit den Wagons verschwanden auch jegliche Beweise.

"König der Oligarchie" in Moskau Anfang der 90er war Boris Berezovsky. Der hatte die Ölfirma "Sibneft" erstanden und machte den damals 26-jährigen Abramovich zu seiner rechten Hand.

Im Zuge der "Aufräumaktionen" vom neuen Präsidenten Vladimir Putin musste Berezovsky ins Exil nach London, wurde dort im März 2003 verhaftet und wird möglicherweise an ein russisches Gericht ausgeliefert.

Viertgrößte Ölfirma der Welt

Schnell füllte Abramovich das Machtvakuum. Mittlerweile ist die "Sibneft", an der er 80 Prozent der Aktien besitzt, die viertgrößte Ölfirma der Welt. Daneben besitzt der Milliardär die Hälfte der Kontrolle der "Russkiy Aluminiy", zweitgrößter Aluminiumproduzent weltweit. Seine 20 Prozent der "Aeroflot" setzte Abramovich kürzlich ab.

Neben seinen Villen in St. Tropez, London und West Sussex kaufte der Oligarch zuletzt dem Co-Gründer von Microsoft, Paul Allen, die Yacht "Grand Bleu" ab und reist nur in seiner "Präsidenten"-Boeing 767.

Gouverneur von Chukotka

Mit großer Sorgfalt suchte der 36-Jährige die Gunst der neuen Putin-Regierung. Seinen Sitz im Unterhaus der Duma verdiente sich Abramovich 2000 als Gouverneur der Region Chukotka. Im Wahlkampf gegen einen Rentierzüchter setzte sich Abramovich am 24. Dezember mit 92 Prozent der Stimmen durch.

Chukotka ist drei Mal so groß wie Großbritannien, liegt im Nord-Osten der ehemaligen UdSSR gegenüber von Alaska und hat 73.000 Einwohner.

Neun Monate im Jahr bedecken bei manchmal -40 Grad Eis und Schnee die Tundra. Es gibt einen Flug in der Woche nach Moskau, außer im Dezember, da gibt es gar keine Verbindungen.

"Alles ist eine Herausforderung"

Den Einwohnern fehlte es vor Abramovich an den elementarsten Dingen. Schnell pumpte der Milliardär aus dem Privatvermögen rund 200 Millionen Euro in sein "Reich". Für bedürftige Kinder, Strom, Infrastruktur, Schulen, Kinos, Supermärkte oder Krankenhäuser.

"Die Wirtschaftsgeschäfte schaffen mich" erklärte der medienscheue Abramovich. "Und mein Interesse an Chukotka ist nicht finanziell. Hier ist alles neu und alles eine Herausforderung."

Um seinen rasanten Aufstieg zu konsolidieren und sein internationales Profil zu forcieren, suchte Abramovich eine Möglichkeit auf dem westlichen Markt, fern der Instabilität Moskaus.

Probleme in der Champions League

"Abramovich gehört einer anderen Generation an", verriet Ex-Premier-Minister Anatoly Chubais. "Roman ist viel gewitzter und kalkulierender als die naiven russischen Magnaten vor ihm."

Nun hat der Milliardär die Hoheit an der Stamford Bridge, Chelsea, London, 8.700 Kilometer von Chukotka entfernt. Ins Stadion der "Blues" passen fast alle Einwohner der russischen Region.

Neben dem Eishockeyklub Avangard Omsk soll Abramovich auch das Fußball-Team ZSKA Moskau kontrollieren. Das könnte ein Problem werden, denn laut Uefa-Statuten darf ein Besitzer nur einen Klub in die Champions League entsenden - unabhängig von der sportlichen Qualifikation.

Rasierer statt Vieri

Trotzdem möchte Abramovich gleich mehrere Topstars des Fußballs bei den "Blues" versammeln. "Chelsea soll in Zukunft in einem Atemzug mit Real Madrid und ManU genannt werden. Geld spielt keine Rolle."

In Mailand verstand man keinen Spaß. Dort erteilten die italienischen Mannschaftsbosse Abramovich kühle Absagen auf die fürstlichen Angebote. Wenigstens erstand der Milliardär in der schmucken Via Montenapoleone beim Juwelier Lorenzi einen Rasierer, verschwand in seiner "Präsidenten"-Boeing und machte sich wahrscheinlich mit dem Geldkoffer in die nächste europäische Fußball-Metropole auf.

Gerrard, Veron, Raúl

Nächste Objekte auf Abramovichs "Football Fantasy League"-Shopping Liste in der kommenden Woche: Raúl (Angebot 120 Millionen Euro), Juan Sebastian Veron (21 Millionen) und Steven Gerrard (75 Millionen).



Quelle: http://www.sport1.de/coremedia/generator/www.sport1.de/Sportarten/Fussball/International/Berichte/Hintergrund/fus_20int_20der_20mysteriose_20abramovich_20mel.html
« Letzte Änderung: 05.August 2003, 22:41:15 von Jardel »
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