Die Frage ist, wie lange man die Attraktivität für Zuschauer hochhalten kann. Die neuen Fans und solche, die gerade angeworben werden sollen, erwarten Spektakel, möglichst viele Tore und eine rundum gelungene Veranstaltung. Fraglich ist, ob man das auf Dauer bekommt, wenn immer dieselben 15 Teams aufeinandertreffen. Auch die Bundesliga wird auf Dauer uninteressanter für uns Enthusiasten.
Man müsste mal Otto-Normal-Fan fragen, was ihn derzeit an der Liga oder CL fasziniert. Die Ausgeglichenheit hinter den Bayern fände ich als Argument eher mäßig überzeugend. Für viele wird es sicher auch die Stimmung sein, die aus den Kurven kommt. Das ist sicherlich ein Alleinstellungsmerkmal der Bundesliga, aber wie sieht das in England aus, wo es diese Fankultur kaum noch gibt oder wenn dann nicht in diesem Ausmaß. Was bewegt jemanden, sich ein Spiel zwischen, sagen wir, Southampton und Swansea anzusehen? Der Starfaktor ist bei dieser Partie nun nicht gerade so hoch, dass man sich das auf jeden Fall ansehen muss.
Viele von uns Enthusiasten wenden sich allmählich ab. Unterklassiger Fußball, Fußball im Ausland, das Fokussieren auf spieltaktische Elemente unter Ausblendung des Begleitprogramms oder die Hinwendung zu Nationalmannschaften, wo es keine Millionentransfers gibt, sondern lediglich Verbandswechsel in Jugendjahren. Das scheinen die Gefilde zu sein, in denen man sich auf sportliche Aspekte konzentrieren kann, ohne den Trubel rundherum miterleben zu müssen. Wobei einem das Feld Nationalmannschaft durch den verkrampft unverkrampften Hurrapatriotismus schon ein wenig verleidet wird.
Und am Ende stehen auch wir Kritiker vor der Frage: Was zeichnet
den Fußball und
die Bundesliga oder CL aus, die
wir sehen wollen?
PS: Ich habe dazu mal einen neuen Thread eröffnet:
http://www.meistertrainerforum.de/index.php/topic,22760.0.html