Ui. So. Ja. Ähem. Dann nehme ich auch diesen Preis entgegen, und gratuliere der Jury außerdem dafür, dass sie in sehr viel kürzeren Worten bei den meisten Geschichten genau das treffend gesagt hat, was ich in sehr viel längeren Absätzen genauso beschrieben und empfunden habe.
Ich nehme mal Stellung. Kann ja auch ganz unterhaltsam sein, in den Kopf des Autors hinein zu schauen:
Eine wunderbare Dystopie, die sich gleichermaßen an den Hunger Games wie Sagenstoffen bedient
Die Anlehnung an die Hunger Games war eigentlich nicht beabsichtigt, wobei, wer weiß schon, was das unterbewusst bei mir ausgelöst hat. Streng genommen war natürlich der Begriff "Mega-Metropole" Schuld.
Nur den Titel empfand ich etwas irreführend.
Das war natürlich Absicht. Etwas. Ich muss aber zugeben, ich bin nicht so gut mit Titeln, und so waaahnsinnig überzeugt hat er mich auch nicht.
Natürlich war vorher nicht bestimmt ob die Kurzgeschichte offen oder in sich geschlossen sein soll, aber ich hatte nach den letzten Zeilen Lust auf mehr.
Ging mir ähnlich. Ich hatte beim Schreiben kurze Zeit mal Lust auf mehr, und hab mir überlegt, wie es weitergehen könnte. Eine komplett geschlossene Geschichte ist natürlich in der Zeichenbegrenzung auch schwierig (es sei denn, der Protagonist stirbt), und, vielleicht sogar auch eher langweilig. Prinzipiell mag ich ja etwas offene Geschichten, denn das Leben geht ja immer weiter.
Leichte Abzüge beim Schreibstil, da mir z.B. der Satz "Wenn Daryo sie heute Nacht fressen sollte, dann war das eben so" weniger gefällt und man diesen besser verpacken könnte.
Mh. Ja. Könntest du recht haben (wer immer "du" bist).
Und Sätze wie "Die Stadt" gefallen mir persönlich eher weniger.
Ja. Stimme ich dir prinzipiell auch zu. Es ist natürlich kein "Satz" im klassischen Sinn. Vermutlich gehört da ein Gedankenstrich oder ein Semikolon dahinter. Ich mag allerdings auch keine Häufungen von Gedankenstrichen und Semikolons. Ich hab irgendwie Gefallen an dem unauffälligen, sanften, stillen Punkt als Satzzeichen.
Etwas unlogisch schien mir die apokalyptische Welt mit dem Drachen (Der Vergleich mit König Artus legt ja nahe, dass es sich um eine zukünftige Version unserer Welt handelt).
Die Idee war, dass es natürlich kein Drache ist, genauso wie frühere Drachen keine Drachen waren. Am Ende steht ja auch dezidiert "Leguan". Sprich, in meinem Kopf lautete die Herleitung, dass Tiere durch die was-auch-immer Apokalypse zum Teil zu Riesenviechern mutiert sind. Konnte ich aber so nicht reinschreiben, weil das niemand der anwesenden Protagonisten wusste oder sich hätte herleiten können. Und dann nennt man diese Riesenechse eben "Drachen". Einfach weil sie groß und schrecklich ist, und weil Drache ein etablierter Begriff ist.
Natürlich gilt: Wenn der Leser das so eben nicht liest, dann existiert es nur im Kopf des Autors.
Ebenfalls könnte nachgefragt werden, warum der Drache Sabri gerettet hat.
Meine Idee dahinter war, dass er sie nicht bewusst gerettet hat, sondern einfach hungrig war (-> am Tag vorher hatte es, wie wir wissen, zu wenig Fleisch gegeben). Also letztlich ein glücklicher Zufall. Echse hat Hunger, Echse steckt den Kopf raus, Echse sieht Futter. Ein Futtermensch reicht ihr. Fertig ist der ganze Zauber, der von betroffenen Überlebenden natürlich ganz anders interpretiert wird.
Hätte ich aber wohl auch mit mehr Platz nicht aufgelöst, da soll und darf sich jeder gerne seinen eigenen Reim machen. Siehe oben: Am Ende liest der Leser so wie er will und hat auch immer recht.
Drei Stichworte wurden, nach Vorgabe, verwendet. Zwei davon (Ritterrüstung und Mega-Metropole) haben eine für die Geschichte wichtige Funktion. Die Schallplatte hat keine tiefere Bedeutung.
Bei der Schallplatte hat mich die Zeichenbegrenzung gebissen. Das wollte ich ursprünglich noch weiter ausführen, da sollten auch noch mehr Geschichten und Platten vorkommen, und es sollte noch etwas darauf eingegangen werden, wie das Dorf besteht aus unterschiedlichen alten Geräten, zusammengewürfelt, und dass letztlich die robusteren Plattenspieler die Apokalypse besser überlegt haben, als CD-Player oder MP3, etc. Und dass es nur eine Stunde am Tag Strom gibt, was dann das Highlight des Tages ist, und so weiter. War aber alles kein Platz für. Und, ganz ehrlich: Vielleicht ist es auch sogar besser so. Wäre sonst zu lang und ausschweifend geworden.