Ich stimme da Rejsinho zu.
Je mehr Kategorien wir einführen, desto mehr wird das ein schematisches Abarbeiten an einzelnen Kriterien. Entweder für die Autoren selbst, oder aber dann spätestens bei der Bewertung.
Dabei fand ich es prinzipiell genial, dass die Geschichten in der ersten Runde so unterschiedlich waren. Mir gefiel an der Bienenkönigin gerade, dass sie sich einem Plot etwas verweigert hat. Der fehlende Plot war nicht der Grund, warum ich sie nicht auf Platz eins gewählt habe (wie ich ja ausgeführt hatte). Mir gefiel an Rejsinhos Geschichte, dass es als Kunstform angelegt war. Und so weiter. Wenn man nur 1500 Wörter hat, dann darf man auch gerne kreativ werden, finde ich.
Ich denke, da kann jeder Juror sich auch gerne selbst Gedanken zu machen, und muss nicht nach Schema F vorgehen.
Ich fände auch eine eigene Kategorie für Orthographie eher sinnlos. Korrekte Rechtschreibung sollte einfach eine Grundvoraussetzung sein. Wenn ich zwei Flüchtigkeitsfehler drin habe, weil ich nachts um 1 Uhr schreibe, sind das dann nur noch 9/10 Punkten? Fände ich albern. Wie ebenfalls schon gesagt, aus meiner Sicht schießt sich jeder Autor mit schlechter Kommasetzung einfach selbst ins Knie, weil die Geschichte automatisch holpriger und schwerer zu verstehen wird. Da brauchen wir keine eigene Kategorie.
Ich fand die Kategorien alle prinzipiell in Ordnung. Das einzige echte Fragezeichen war die Kategorie "verbaute Stichwörter". Da sollte man wohl grob einen Rahmen schaffen. Jemand hatte ja geschrieben, er habe allein fürs Verbauen schon Punkte vergeben. Man könnte auch davon ausgehen, dass jeder Autor logischerweise alle Worte verbauen wird, dann hat man anschließend eine größere Bandbreite fürs intelligente Verbauen. Frage ist auch, ob das Hauptkriterium tatsächlich sein muss, dass die Begriffe als zentrale Bausteine genutzt wurden - oder ob es nicht auch Applaus dafür geben kann, dass ein Stichwort zwar eher nebensächlich, aber sprachlich besonders gekonnt und kreativ benutzt wurde.