@Sokratis: Ich glaube definitiv, dass ich hier meinen Stempel hinterlassen konnte. Danke dir!
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@Plumps: Ich fand Uruguay durchaus interessant, aber nach einigen Jahren hat man es gesehen, das muss ich sagen. Ich fand den Zyklus sehr gut. Ich war drei Jahre da, alle ziemlich erfolgreich gemessen an den Erwartungen und dem ungewöhnlichen, schwierigen Spielsystem und konnte meine Zeit hier mit einem historischen Titel krönen. Ich hinterlasse einen bestens aufgestellten Verein, dazu gleich mehr. Jetzt zieht es mich weiter.
Nun, ein Rückblick über drei Jahre bei Defensor Sporting aus zweierlei Perspektiven. Erstens Uruguay und die Mannschaft an sich, zweitens das taktische Experiment.
Uruguay als Land kann man sicherlich empfehlen. Verglichen mit den grossen Nachbarn aus Brasilien und Argentinien hat man relativ wenige Spiele und die Liga ist extrem ausgeglichen. Man muss aber damit umgehen können, dass die Ausländeranteile der Mannschaften sehr klein sein müssen, was beim nicht immer gross wirkenden Talente- und Spielerpool etwas abschreckend wirkt. Sinnvoll ist es schon. Schwierig war eher, dass eigentlich jeder Spieler sofort beginnt, die Koffer zu packen, sobald er von Interesse jenseits des grossen Teiches oder aus Brasilien/Argentinien hört. Dazu kam im meinem Fall ein Vorstand, der erstens recht geringe Angebote über meinen Kopf hinweg annahm und mit zweitens von den Ablösesummen nur 20% zur Verfügung stellte. Entsprechend hat sich mein Team sehr stark verändert in drei Jahren. Vom ursprünglichen Kader sind nur noch Innenverteidiger
Fratta, Mittelfeldtalent und mittlerweile Kapitän
Pizzichillo, Gino (zweimal ausgeliehen allerdings) und das Zukunftsversprechen Wiston Fernandez übrig. Der ganze Rest kam erst im Verlaufe dieser Zeit dazu, was schon gewaltig ist. Anbei noch die Transferübersichten dieser drei Jahre:
Viele schmerzliche Abgänge über die drei Jahre. Gleich zu Beginn alle AV-Talente wie Suarez, Zeballos und Etcheverry, die so trotz ihrer tollen Leistungen keinen grossen Teil am Erfolg mitschreiben konnten. Dazu die Superstars des Teams wie Torhüter Campaña, Arambarri, Castro, Lozano, Acuña (zu dem gleich mehr) und einige mehr. Dafür schlugen viele Transfers ein. Das beste Händchen hatte ich gegen das Ende, Sirino, Costa, Cortes, Abisab und Santana haben sich alle klasse eingefunden, aber auch auf die sehr frühzeitige Verpflichtung des vielversprechenden Ersatztorhüters Cubero bin ich stolz, dazu die Verpflichtung von Ruiz Diaz, der mein absoluter Abwehrchef wurde (zu ihm und seinem Profil auch gleich mehr).
Was habe ich zu stümerlosen Taktiken gelernt und mitgenommen? Das wichtigste, was mir wohl auch für meine weitere FM-Zeit bleiben wird: Off the Ball ist ein verdammt wichtiges Attribut, wenn man freistehende Offensivräume mit guten Läufen und Steilpässen bespielen will. Bei dem von mir fast immer präferierten offensiven Stil müssen natürlich alle Spieler, vom Torwart bis zum Shadow Striker, mit dem Ball umgehen können. Die technischen Attribute sind nicht zu unterschätzen, Passing, First Touch und Technique. Mitnehmen werde ich auch, egal, ob ich wieder mit oder ohne Stürmer spielen werde: Der CMa ist eien tolle Rolle. Wenn man dort einen Allrounder hat, der technisch stark ist, einigermassen athletisch und dazu gute Off the Ball und Work Rate Werte hat, dann ist das Gold wert. Unglaublich viele Tore sind gefallen, weil sich die CMa ein Herz gefasst haben und durchmarschiert sind um den Ball dann ohne Gegenspieler in die Schnittstellen gespielt zu bekommen. Was insbesondere Arambarri, Pizzichillo und Abisab auf diesen Positionen veranstaltet haben, erinnerte stark an das Verhalten eines Ballack früher oder eines Vidal teilsweise jetzt bei Bayern. Oder an das, was Fallaini bei Everton gespielt hat.
Dazu nehme ich mit, was ich oben angetönt habe. Beispiel Acuña. Er ist gelernter Stürmer, der auch nur diese Position beherrschte und bereits 33 war. Ich stellte ihn trotz einer vom FM und meinen Coaches angemerkter sehr schlechten Eignung als SSa und dann auch als AMa auf und er lieferte ab. Das bestärkt mich in der Meinung, dass die Eignung für eine Position relativ sekundär ist. Entscheidend sind die Attribute und das taktische System als ganzes. Acuña konnte seinen guten Werte in Finishing, Off the Ball und Heading auch als AMa gut einsetzen, das zählt.
Nun das Beispiel Ruiz Diaz. Wäre er in allen Attributen fünf Punkte stärker, wäre das für jeder Team mein Idealverteidiger. Will heissen, dass ich seine Werteverteilung als für mich sehr gut ansah. Er verfügt über die klassischen Verteidigerkomponenten Heading, Marking, Tackling. Dazu kommt aber jetzt der Gedanke: stürmerlos. Lange Bälle finden fast nie einen Abnehmer, unkontrollierte Befreiungsschläge schon mal gar nicht. Meine Innenverteidiger mussten jederzeit in der Lage sein, das Spiel auch unter Druck ruhig aufzubauen und maximal die Aussenverteidiger mit hohen Bällen in den Fuss anzuspielen. Von daher mussten meine CD mindestens ordentliche Werte in Passing, First Touch, Composure und Concentration haben. Weiter lege ich aufgrund der hochstehenden Abwehr Wert auf Schnelligkeit und ein gutes Verhalten, wenn es darum geht, das Pressing zu unterstützen. Will heissen, dass die Abseitsfalle funktionieren muss und flache Pässe in die Spitze entweder abgefangen werden müssen oder eben abgelaufen. Dazu gehören neben Acceleration und Pace auch Positioning und Anticipation als ganz zentrale Attribute. Ruiz Diaz war bei mir da stets führend und auf seine Art die eierlegende Wollmilchsau, dazu entwickelte er gegen das Ende sogar noch etwas Torgefahr, der Gérard Pique aus Montevideo.
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Ich schulde euch noch die WM 2018 in Russland:
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Ganz überraschend gewinnt Südkorea im Finale gegen Uruguay. Ob wohl auch einige meiner Spieler dabei sind? Allerdings, Arambarri steht in St. Petersburg im Finale sogar in der Startelf, Campaña besetzt die Bank. Schade für meine dreijährige Wahlheimat, sie hatten auf ihrem Weg ins Finale immerhin Brasilien, Holland und Portugal bezwungen, in der Gruppenphase auch Titelverteidiger Deutschland.
Und meine weitere Karriere habe ich ja bereits angekündigt:
![](http://www2.pic-upload.de/img/31120765/Inter.png)
Inter Mailand wird es. Ein grosser Traditionsverein mit einem sehr überfüllten, bei den Stammkräften überalterten, teuren und kaum italienischen Kader. Da werden auf den stürmerlosen Trainer einige Herausforderungen zukommen. Auch an mir interessiert waren Celta Vigo und Athletic Bilbao, von der Reputation her und auch, weil ich Inter immer schon gerne mal trainiert hätte, war für mich aber schnell klar, wohin die Reise geht. In Italien fühle ich mich traditionell auch sehr wohl.
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