Mal was prinzipielles zu meinen Erfahrungen bez. des Scoutings...
Imho ist das allerwichtigste Attribut beim Scouting die "Zielstrebigkeit".
Ist die hoch ( > 15), dann hilft das nicht nur beim Zurückliegen in Partien, sondern auch bei der generellen Entwicklung eines Spielers und seiner Talente.
Meine Erfahrung ist, dass diese Spieler deutlich schneller lernen, annehmen und sich entwickeln - und auch konstanter sind in der Entwicklung.
Scoute ich einen jungen Spieler und er hat annehmbare Werte in der Mentalität und Technik (hat also zusätzlich zu seinem eigenen Talent auch eine gute bis sehr gute Jugendförderung erhalten) - und hat darüber hinaus einen +15 Wert in der Zielstrebigkeit (ZS), dann mache ich immer einen guten Fang.
Die Physis vernachlässige ich erstmal, da er bei guter ZS und meinen Fitnessgurus superschnell an Kraft, Ausdauer etc... zunimmt.
Geschwindigkeit sollte nat. nicht rot sein, dann ist die auch trainierbar.
Außerdem erlernen diese Spieler schneller neue Positionen und trainieren härter (ist meine Erfahrung damit).
Also auch Trainingsbelastung "hoch" scheut ein solcher "Joungster" nicht.
Habe auf Grundlage dieses Prinzips etliche Kracher hevorgebracht, die schon in jungen Jahren konstant hohes Niveau zeigen.
Spieler mit einer ZS unter 11 fallen zum Teil rapide ab, sowohl beim Talent, als auch Mental, sind häufiger unzufrieden und stören öfter mein Mannschaftsgefüge.
Interessant finde ich, dass ich durch etliche parallel-saves festgestellt habe, dass die Spieler mit hoher ZS nur dann wirklich "aufblühen", wenn sie Trainer haben, die ihnen noch scheinbar was beibringen können.
Habe zur Probe 3 Safes parallel ausprobiert.
Einmal mit recht schwachen Trainern, einmal mit akzeptablen und einmal mit sehr guten Trainern.
Das Ergebnis was eindeutig.
Habe dann zum Spaß mal 2 Top-Assi-Trainer entlassen und Mittelmaß eingestellt.
Prompt wurden meine Spieler in diesen Bereichen schlechter, und zwar massiv...
Bsp.:
Komme ich im Trainerbereich im Bereich Taktik nur auf 3 Sterne oder 3,5, dann hagelt es regelrecht "besorgnisseregende Traingsleistungen" in diesem Bereich für einen ambitionierten und talentierten Spieler.
Er verlernt sprichwörtlich seine taktischen Fähigkeiten, und das geht auf sein Niveau, sein Talent, seine Fähigkeiten.
Bei einem Wunderkind müssen auch die Rahmenbedingungen stimmen, sprich Spielpraxis, Postion, aber vor allem auch Training (bzw. Assistenztrainer, die ihm noch was zeigen können), sonst ist es schnell rum mit dem Wunderknaben.
Das gilt aber umso mehr auch für durchschnittliche Spieler, die unter guten Trainern weit über ihrem Talent spielen können.
Ich habe zur Zeit 17 Trainer angestellt und alle meine Trainingsattribute sind mindestens 4,5 Sterne bei niediger Belastung der Trainer.
Da kommt es immer wieder vor, dass innerhalb eines Jahres 2 Sterne dazu kommen bei jungen Spielern und aus einem 2,5 Talent ein 4er oder gar 4,5 wird am Ende einer guter Saison.
Aber selbst Spieler mit 27 Jahren haben sich bei mir deutlich nochmal verbessert.
Nur mal so meine 2cents zu dem Scoutingbug , der zweifelsfrei fehlerhaft ist, aber scheinbar bei der Einschätzung und Entwicklung auch noch von anderen Faktoren abhängt...
greetz
Kelor