Wobei Portugal schon auch Glück hatte, was die Auslosung anging. Dann mussten sie im "leichten Baum" zwar auch gegen die stärksten Teams dran (Belgien zähle ich mal nicht dazu, weil taktisch grottig), aber gegen Kroatien und Polen sind sie jeweils nur mit viel Dusel weitergekommen und Wales hat der einzige kreative Spieler im Kader gefehlt.
Was man den Portugiesen zugute halten muss (bzw. Santos): Die Wechsel waren immer sinnvoll, auch im Finale hat man gegen physisch nachlassende Franzosen erst mit Moutinho etwas mehr Spielkontrolle gebracht, und dann noch mit Eder einen Zielspieler. Beides Wechsel, die verhindert haben, dass man hinten reingedrängt wird und auch die Franzosen etwas zermürbt haben. Und das war in den Spielen davor auch schon immer so, dass Santos gut angepasst hat.
Das Problem ist bei dieser EM gewesen, dass inzwischen fast jedes Team gut verteidigen kann, aber nur die wenigsten einen konstruktiven Plan für die Offensive haben. Selbst die vermeintlichen Vorzeigemannschaften in der Hinsicht, also Deutschland und Spanien, hatten teilweise arge Probleme, ihr Spiel so aufzuziehen, dass man Durschlagskraft entwickelt hat. Und so ist dann logischerweise eins der besten Defensivteams Europameister geworden.