Gastronomie - beide Weihnachtstage und Sonntag geschlossen
Ich schreibe die Dienstpläne, für Weihnachten waren die Mitte November fertig und ausgehangen, also seit ein paar Wochen.
Dienstag Meeting mit den Firmeninhabern -> "Warum haben Sie sich den 27.12. mit frei eingetragen?"
Ich: "Einen Tag würde ich auch gerne frei machen, ich habe eine 5-Tage-Woche. Montag kommt die Ware für die komplette Woche die muss genau kontrolliert werden, ob ausreichend da ist, onst muss ich noch mal los und etwas nachkaufen. Und für die Woche drauf muss ich auch wieder komplett bestellen, das will ich niemanden übergeben (meine Stellvertretung hatte vor kurzem aufgehört, die neue Kraft ist dafür noch nicht fit genug). Dienstag ist nur ein halber Arbeitstag, da muss ich aufpassen, dass nur das nötigste vorbereitet wird - sonst landet zu viel im Müll. Freitag und Samstag werden ähnlich stark, Freitag ist die Stellvertretung da, Samstag bin ich da. Wenn es Krankmeldungen für Freitag gibt, komme ich natürlich rein und wenn es am Samstag Krankmeldungen gibt, kommt die Stellvertretung rein."
Chef: "Ist aber schon echt wichtig, komm da auch."
Ich: "OK, mache ich, ist mir eigentlich auch egal, ob ich da frei mache."
Chef: "Ja, man merkt, dass Ihnen alles egal ist"
Ich:
"So war es nicht gemeint, mir ist es einfach nicht so wichtig, an dem Tag frei zu haben."
Anschließend nach dem Gespräch den Dienstplan angepasst. Freitag eingetragen, die anderen Schichten gekürzt, mit Ausgleich für die Feiertage (war vorher auch schon an den beiden Tagen eingeplant) insgesamt die vertraglich vereinbarten 40 Wochenstunden für mich auf die Tage verteilt.
Gespräch heute kurz vor meinem geplanten Feierabend:
Chef: "Erklären Sie mir mal die Lohnfortzahlungen."
Ich zeige ein paar Sachen, von denen ich ausgehe, die er von mir hören will.
Überaschung: Gemeint waren die Feiertagsausgleichsstunden, die ich so geplant habe, wie an allen Feiertagen in diesem und letztem Jahr - da war alles ok.
Aber nicht in diesem Jahr:
- wer in der nächsten Woche 3 mal arbeitet, bekommt an beiden Feiertagen Zusatzstunden (alle, die sonst auch 5 mal die Woche arbeiten)
- wer in der nächsten Woche 4 mal arbeitet, bekommt nur an einem Feiertag Zusatzstunden (alle, die sonst auch 5 mal die Woche arbeiten)
- normal wäre halt gewesen: jeder arbeitet 3 mal, 2 freie Tage, 2 freie Feiertage mit Zuschlag. Aber es ist natürlich viel zu tun in dieser Woche und ich bin jedem dankbar, der an allen offenen Tagen kommen möchte.
Mein Einwand: "Nun werden ja alle benachteiligt, die gesagt haben, sie kommen an allen offenen Tagen zur Arbeit gegenüber denen, die einen freien Tag mehr haben, aber dafür jetzt ungefähr ähnlich viele Stunden gutgeschrieben bekommen. Normal müssten die doch eher belohnt werden, dass sie an allen Tagen zur Arbeit kommen, da können wir eigentlich froh drüber sein."
Chef: "In einer normalen Woche hätten die auch nicht an 6 Tagen gearbeitet und dafür Stunden bekommen, wir machen das jetzt so."
Ich:
Natürlich gibt es jetzt auch für mich nur einmal Zuschlag, weil ich ja auch an den 4 offenen Tagen da bin.
Das ist allerdings weniger ärgerlich (habe eh ca. 200 Plusstunden auf meinem Konto stehen) als die Diskussionen, die ich dann in den nächsten Tagen mit den anderen betroffenen Kollegen führen darf.