Hm...
Ich glaube diese 1-Euro Jobs sind nur manchmal gut. Es gibt Untersuchungen, die belegen, dass sie in ganz bestimmten Situationen helfen können und in anderen zu Mehraufwand oder sehr schlechter Akzeptanz führen und keine Wirkung zeigen. Aber das ist eher ein Skalpell. Wenn man Menschen einstellt Parks zu reinigen, Straßen zu fegen und so weiter frage ich mich, warum das nicht mit Mindestlohn gehen kann und als Stelle ausgeschrieben wird. Klar, weil die Kommunen kein Geld haben. Aber dann müsste das eben über den Bund bezuschusst werden, oder so.
Aber sei es drum. Für mich ist das Problem die Fragestellung.
Je nachdem welcher Statistik man folgen will sind die Totalverweiger die jeder irgendwie an jeder Ecke mit teuren Schuhen, Smartphones und Autos zu sehen scheint 10.000 - 50.000 Menschen in ganz Deutschland. Wir reden von unter einem Prozent aller Bürgergeldempfänger. Das ist nichts! Die wieder in Arbeit schicken spart ein paar Millionen. Und liefert sicher nicht viele Millionen in Steuergeldern und Sozialabgaben, weil die eher nicht zu den Top-Verdienern gehören werden. Für mich ist das eine tote Diskussion und eine Nebelkerze der CDU.
Etwas anderes sind die, die arbeiten wollen aber nicht finden! Die Langzeitarbeitslosen. Das sind weit über eine Million Menschen. Hier liegen die Sparmaßnahmen. 1,1 Millionen davon haben keinen Bildungsabschluss. Es gibt aber nur ~300.000 Stellen für Ungelehrte.
Antwort: Bildung. Aber das ist im Wahlkampf nicht sexy, weil es bedeutet ein sehr sehr marodes und kaputtes System anzufassen, dass vor sich hin gammelt. Die Krise der Zukunft, der sich niemand stellen will und deren Lösung undankbar ist, weil sich das Ergebnis erst in 10+ Jahren zeigt... Wenn überhaupt.
Damit sich Arbeit mehr lohnt würde ich Änderungen bevorzugen, die dazu führen, dass Geringverdienen mehr vom Brutto haben oder das Bruttp größer werden lässt. Das macht die Lücke zwischen Bürgergeld Arbeit ebenfalls größer. Dann muss man nicht die leidige Diskussion führen, ob man jetzt von 560 Euro im Monat leben kann, oder ob es auch 520 tun.
Die CDU redet gerade die Schwelle für den Höchststeuersatz um ~20.000 Euro zu erhöhen. Davon, dass man mal bei dennen, die an der Schwelle zum Bürgergeld stehen etwas mehr Luft verschafft ist nichts zu hören. Da wird lieber die Schere nach unten öffnen. Die untersten weniger. Die oberen mehr. Das kann ich nicht nachvollziehen.
Ja, der Vorschlag kostet. Aber das kostet der Vorschlag der CDU ja auch... Ich verstehe das Ansinnen den Mittelstand stärken zu wollen. Aber der Mittelstand hat immerhin noch Luft. Wie geht es den jemandem in der Rente, der 40 Jahre Mindestlohn gearbeitet hat? Von daher, würde ich sagen, ist die SPD mit den 15 Euro Mindestlohn schon auf einem guten Weg, was den Grundgedanken angeht. Oder eben vergleichbare Maßnahmen.