Hallo Professor,
so pauschal kann ich deine Frage nicht beantworten. Natürlich kann man nicht gegen jeden Gegner gleich spielen. Als Spitzenmannschaft der zweiten Liga wäre es vermutlich unklug gegen die Bayern im Pokal weiter volle Offensive zu gehen, nur weil das in der Liga gut funktioniert. Trotzdem bin ich ein großer Freund des Grundsatzes "Wir schauen erstmal auf uns selbst".
Was ich damit sagen will ist: Wenn du eine Taktik hast, die funktioniert, bei der die Zahnrädchen wie gewünscht ineinander greifen, dann wirf nicht alles über den Haufen, nur weil der Gegner vielleicht eine unothodoxe Grundformation gewählt hat, oder dir haushoch überlegen ist. Manchmal reichen auch schon kleine Änderungen, um wieder Oberwasser zu bekommen. Das kann von PIs über Gegneranweisungen bis hin zur Modifikation der Mentalität reichen. Aber wie gesagt: kleine Änderungen, nicht alles auf einmal. Grundsätzlich empfiehlt es sich immer, gegnerische Schlüsselspieler über Gegneranweisungen unter Druck zu setzen, vielleicht (zumindest Zeitweise) sogar über Manndeckung aus dem Spiel zu nehmen (wenn deine Taktik und dein Spielermaterial das hergeben). Das hängt natürlich immer vom konkreten Einzelfall ab.
Ein Beispiel: Spielst du gegen einen favorisierten Gegner, der vielleicht sogar mit 3 Stürmern antritt, kannst du dir überlegen, ob du deine Mentalität defensiver wählst, vielleicht sogar einem deiner beiden DMs eine andere Rolle gibst, um für mehr Absicherung zu sorgen. Es kann aber auch erfolgreich sein, denn Gegner, der sich vielleicht in Sicherheit wiegt, mit einer aggressiven, offensiven Ausrichtung zu überrumpeln, auf das frühe 1:0 oder gar 2:0 zu gehen, um dann das Spiel aus einer kontrollierten Defensive heraus mit größerer Ruhe anzugehen. Bei mir hat beides schon funktioniert und letztlich kann (oder muss?) sowas dann immer eine Sache des Bauchgefühls sein. Wie im echten Leben halt.
Mach dir aber keinen zu großen Kopf über deine Gegner, denn das wichtigste ist, dass deine Taktik funktioniert. Natürlich darfst du den Gegner aber nicht ganz aus den Augen verlieren. Was sich empfiehlt (auch bei der Findung und dem Justieren der Taktik) ist, die ersten 15-20 Minuten eines Spiels abzuwarten und dann reagieren, wenn man merkt, irgendwo klemmt es. Kommt der Gegner zu oft über die Flügel? Dann kannst du deine Jungs vielleicht breiter aufstellen. Ist es immer wieder der gleiche Spieler, der gefährliche Pässe spielt? Steh ihm auf die Füße. Oft genug muss man sich während des Spiels auf den Gegner einstellen und den gegnerischen Manager auscoachen. Für mich macht das auch einen großen Reiz des FM aus.
Noch eine kurze Frage, aus reiner Neugierde:
Hast du dir den FM15 gerade gekauft? Falls ja: wolltest du nicht auf den FM16 warten?