Mal ein paar allgemeine Sachen...
- Er muss selbst einsehen, dass er ein Problem hat. "Zwangshilfe" bringt nichts, oft nur das Gegenteil. Du kannst natürlich versuchen, in die richtige Richtung zu stupsen, das muss nicht zwangsläufig zuerst Entgiftung sein, es gibt auch in größeren Städten Suchtberatungsstellen, Krisendienst, wenn er Saufdruck hat etc.
- Er ist abhängig. Mit dem zittern zeigt er körperlichen Entzug -> der Körper braucht Alkohol -> Abhängigkeit, da gibts keine zwei Meinungen.
- Entgiftung ist oft nur der erste Schritt. Nach einer Entgiftung braucht zwar der Körper keinen Alkohol mehr, der Kopf aber schon noch. Der zweite Schritt muss in aller Regel folgen im Sinne von Psychotherapie, evtl. auch stationärer Therapie, je nach Hintergrund/Ausprägung bei ihm. Ansonsten droht er zum Drehtürpatienten in der Entgiftung zu werden, ganz ohne Begleitung über die Entgiftung hinaus schaffen es leider nur wenige...
- Entgiftung zu Hause kann u.U. gefährlich werden. Alkoholentzug ist zwar *vergleichsweise* leicht, aber wenn es zu Krampfanfällen kommt und er unbeobachtet ist, kann schnell Sense sein. Ich möchte damit keine Angst machen, nur auf die Gefahr hinweisen, die besteht.
- Achte auf dich selbst. Du kannst Unterstützung anbieten, aber er muss sie auch annehmen, ansonsten machst du dich Co-Abhängig. Wenn er deine Unterstützung jetzt nicht möchte, lass ihn fallen. Das muss ja nicht endgültig sein, wenn er etwas weiter bzgl. seiner Selbsteinschätzung kannst du ja wieder versuchen, ihm zu helfen. Generell ist es in solchen Fällen hilfreich, etwas Distanz zu der Person zu schaffen - das ist natürlich schwierig, wenn man zusammen wohnt
- AA halte ich für gefährlich, gibt aber auch gute Selbsthilfegruppen, die weniger sektenmäßig auftreten. Ist aber auch nicht für jeden was, muss man halt ausprobieren.
- Abhängigkeit bleibt ein Leben lang. Gibt genügend Beispiele von Leuten, die Jahrzehnte lang trocken waren und es dann versuchen wollten, "sozialverträglich" zu trinken, innerhalb kürzester Zeit wieder voll drin waren und sich totgesoffen haben. Die Vorschläge von Maddux mögen gut gemeint sein, sind aber kontraproduktiv und zeugen von einem Unverständnis der Alkoholkrankheit.