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Autor Thema: Gentechnik beim Menschen  (Gelesen 1511 mal)

Atahualpa

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Gentechnik beim Menschen
« am: 17.Juli 2003, 08:03:32 »

Was haltet ihr von der Gentechnik ??? ???

Also ich hab gestern ne Doku über die Gentechnik beim Menschen gesehen.
Das ist ein Horror :o

Jetzt haben sie "nur aus Neugierde" mal versucht die Stammzellen eines Männlichen in die Stammzellen eines Weiblichen Embryos, oder so ähnlich, zu bringen.
Keiner weis was dabei rauskommt.

Die spinnen ja >:( >:( >:(

Laut der Wissenschaftler kann man auch bald über die Gentechnik z.B. die Verhaltensweisen der zukünftigen Person bestimmen.
z.B obs ne Mutter Theresa wird oder ein 2. Hitler

Außerdem können die Eltern des noch ungeborenen Kindes auch die sogenannte Selektion durchführen.
Also wenn das Kind z.B eine Behinderung hat, kann man das schon ganz am Anfang feststellen, und die Eltern können dann entscheiden ob sie es wollen oder nicht.

Das find ich echt bescheuert >:( >:(

Da pfuscht man in Dinge rein, die die Natur Millionen Jahre weitaus besser gemacht hat.

Außerdem weis ja niemand wie sich so ein GenKind entwickeln wird.
Vielleicht wirds ein Psychopath, oder die bekommen im fortschreitenden Alter Krankheiten von denen heute niemand was weis.

Der Schuss könnt mächtig nach hinten los gehen.


In Europa gibts zum Glück noch weitaus strengere Gesetze als in den USA.
Dort wird die Gentechnik ja wie der Heilige Kral verehrt.

Ich meine dort wo die Gentechnik z.B kranken helfen kann, oder gegen Krebs, Aids usw... ist es ja in Ordnung.
Aber wenn man beim Erbgut einen Menschen rumpfuscht, geht das doch zu weit.

Möcht nicht wissen, was in so manchen Labors schon gezüchtet wurde.
Da ist wohl jeder Horrorfilm ein Dreck dagegen :( :(
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AlanShearer

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Re: Gentechnik beim Menschen
« Antwort #1 am: 17.Juli 2003, 10:28:48 »

Das ist doch alles nur Panik mache im Moment heißt doch eh überall nur noch "Only bad news are good news".
Ich würd meine kleine private Klonarmee nicht ablehnen  ;) aber denke,dass es ein großer Fehler wäre demnächst Kinder mit einem IQ von 180 in Saudiarabien "bestellen" zu können und die Hautfarbe usw vorher auszusuchen,dass ist doch nicht mehr feierlich.
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Henningway

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Re: Gentechnik beim Menschen
« Antwort #2 am: 20.Juli 2003, 09:13:20 »

Also, immer mal langsam. Für mich hört sich das wirklich nach Panikmache an. Gentechnik kostet sehr viel Geld, und da wird nichts "nur aus Neugierde" gemacht.

Zitat
Laut der Wissenschaftler kann man auch bald über die Gentechnik z.B. die Verhaltensweisen der zukünftigen Person bestimmen.
z.B obs ne Mutter Theresa wird oder ein 2. Hitler  


Was diese Verhaltensgene angeht: bis dahin ist es noch ein laaaanger Weg, wenn es überhaupt jemals möglich ist.

Zitat
Außerdem können die Eltern des noch ungeborenen Kindes auch die sogenannte Selektion durchführen.  
Also wenn das Kind z.B eine Behinderung hat, kann man das schon ganz am Anfang feststellen, und die Eltern können dann entscheiden ob sie es wollen oder nicht.


Ja, das kann man bald machen. Und ich will hier mal eine ganz ernst gemeinte und durchaus durchdachte Frage stellen: möchtest Du wirklich, wenn es klar ist, daß Dein  ungeborenes Kind am Down-Syndrom leidet, dieses Kind bekommen? Ich will Dir ganz ehrlich sagen: ich wüsste es nicht. Ich will jetzt nicht über die Abtreibung diskutieren, das kann man an derer Stelle tun. Aber alleine die Möglichkeit, eine Behinderung oder schwere Krankheit so früh erkennen zu können: ist das wirklich schlecht?

Zitat
Ich meine dort wo die Gentechnik z.B kranken helfen kann, oder gegen Krebs, Aids usw... ist es ja in Ordnung.
Aber wenn man beim Erbgut einen Menschen rumpfuscht, geht das doch zu weit.


Also, was willst Du nun? Gentechnik ist Gentechnik, und um Krebs eindeutiger vorhersagen zu können, muss eben am Genom geforscht werden. Sicher, diese Wissenschaft ist ein zweischneidiges Schwert, denn es eröffnet grosse Chancen, aber auch grosse Gefahren. Man kann es aber nicht voneinader trennen. Es sind eindeutige Bestrebungen im Gange, diese Wissenschaft zu reglementieren. Allerdings - ich sprach es oben schon kurz an - spielt die ethische Frage eine grosse Rolle. Ich will das nicht entscheiden. Ich weiß aber von meinem Pharmaziestudium und meiner medizinischen Laufbahn her, welch' großer Segen ein Medikament gegen Krebs sein wird. Wer jemals einen Meschen an einem Tumor hat sterben sehen, wird zustimmen.

Und noch was: jeder, der schonmal Lippenherpes hatte und diesen mit der kleinen Tube Zovirax-Salbe behandelt hat, hat effektiv gentechnisch therapiert. Der Wirkstoff Aciclovir nämlich lässt den Herpes-Erreger, das Virus H.simplex, absterben, indem es eine bestimmte Base der Herpes DNA ersetzt. Dieser Austausch führt schließlich dazu, daß das Virus keine Virushülle mehr aufbauen kann und folglich kein "Weiterleben" mehr möglich ist.

Und noch ein Wort zum Schluss: das Klonen eines Menschen wird noch Jahre dauern! Und das ist in der Tat nicht erstrebenswert.
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Chreffe

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Re: Gentechnik beim Menschen
« Antwort #3 am: 20.Juli 2003, 14:13:53 »

Im kleinen sind wir mittlerweile so weit, Gentechnik auch am Menschen unmittelbar auzuprobieren.
So essen wir seit Jahren Gentech Mais, Soja, etc. und sind uns über die Konsequenzen nicht im klaren. Man weiss nur, dass sie ihre Resistenz an andere, nicht gentechnisch veränderte Artgenossen weitergeben. Wie das auf den Menschen wirkt ist unklar.
Darüber hinaus - Resistenz von Krankheitserregern gegen Antibiotika ist nichts anderes als gentechnische Veränderung. Resistenz von Mücken auf Mückenkiller - ist nichts anderes als gentechnische Veränderung. Auch hier wirken die Kreislaufgesetzte von geschlossenen Systemen - die wir nachhaltg mal wieder aufbrechen, um zu gucken, was dann passiert.
Es ist immer das selbe:
Der Mensch dreht Steine um, weil er neugierig ist - und wird von einer Schlange gebissen.
Der Mensch kippt sich ne Kanne Schnaps hinter die Binde und wundert sich über das Ergebnis.
- oder eben entwickelt Verfahren zur Manipulation des Erbgutes und staunt mit seinen vier neuen Augenpaaren über die Konsequenzen.
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Chreffe

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Re: Gentechnik beim Menschen
« Antwort #4 am: 20.Juli 2003, 14:18:05 »

PS.: Soll heißen: Natürlich werden wir in absehbarer Zukunft auch Menschen klonen und unser Erbgut "anpassen". Die Gewinnaussichten sind einfach viel zu hoch. (vgl. Klonarmee, Ersatzteillager...)
- Und Idioten, die diesen Stein umdrehen finden sich immer...
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Atahualpa

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Re: Gentechnik beim Menschen
« Antwort #5 am: 21.Juli 2003, 07:43:50 »

Ich glaub ein paar haben mich hier etwas falsch verstanden ::)

Ich verdamme ja nicht die Gentechnik allgemein.
Dort wo z.B die Medizin Krankheiten durch Gentechnik heilen kann, ist es ja ok.
Dort sollte sie auch angewandt werden.

Aber das was ich meine ist, das man beim Erbgut eines Menschen nicht irgedwie rumfummeln sollte.
Also ein Kind nach Maß für die Eltern.

Zitat
Ja, das kann man bald machen. Und ich will hier mal eine ganz ernst gemeinte und durchaus durchdachte Frage stellen: möchtest Du wirklich, wenn es klar ist, daß Dein  ungeborenes Kind am Down-Syndrom leidet, dieses Kind bekommen?

Tja, gute Frage :-/
Das was das ganze für mich etwas problematisch macht, ist das man dann einfach sagen kann, ja das will ich, aber das nicht.
Ich weis nicht ob das mit der so vielbeschworenen Ethik vereinbar ist.
Aber solange man natürlich nicht selbst in dieser Situation ist, kann man selbst nur spekulieren.

Da die Gentechnik sowieso nicht mehr wegzudenken ist, sollte man zumindest möglichst strenge Gesetze dafür haben. Denn damit kann vielleicht mehr schaden angerichtet werden, als mit allem anderen.

Zitat
Also, immer mal langsam. Für mich hört sich das wirklich nach Panikmache an. Gentechnik kostet sehr viel Geld

Es geht eben leider auch um eine Menge Profit. Dafür werden sicher auch ne Menge Bedenken über Bord geworfen.
Oder seht ihr das anders ???

Zitat
So essen wir seit Jahren Gentech Mais, Soja, etc. und sind uns über die Konsequenzen nicht im klaren. Man weiss nur, dass sie ihre Resistenz an andere, nicht gentechnisch veränderte Artgenossen weitergeben. Wie das auf den Menschen wirkt ist unklar.

Das meinte ich ja damit, was ist wenn irgendwann das auf den Menschen auswirkungen hat.
Das z.B Medikamente keine Wirkung mehr haben, oder das es irgendwelche Krankheiten gibt die eben grad durch die Gentechnik ausgelöst werden ??? ???


So gut die Wissenschaftler auch sind, und so viele Möglichkeiten sie auch haben aber so leicht lässt sich die Natur da nicht reinpfuschen ;)
« Letzte Änderung: 21.Juli 2003, 07:46:34 von Atahualpa »
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Henningway

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Re: Gentechnik beim Menschen
« Antwort #6 am: 21.Juli 2003, 12:13:54 »

Ich habe Dich schon richtig verstanden - und meine Äußerung bezieht sich auf solche Sendungen, die scheinbar einen Eindruck bei Dir hinterlassen haben, wenn Du schon Worte wie "Horror" benutzt.
Natürlich müssen strenge und weltweit geltende Regeln her. Keine Frage. Wie ich schon schrieb, die Gentechnik ist gleichermassen großer Segen wie große Gefahr. Sicherlich hat man vor Jahren ähnliches von der Atomkraft behauptet.
Ich befürchte ebenfalls, daß die Profitgier einger Zeitgenossen vor nichts halt macht. Es wird einige geben, die alles versuchen wollen. Das aber, und den Eindruck habe ich in meinem Studium bei zahlreichen Vorträgen gewonnen, können wirklich nur die wenigsten sein; die moralische Verpflichtung und das ethische Bewußtsein ist hoch. Natürlich reicht ja im Prinzip ein einziger Durchgeknallter. Hier kommt jedoch hinzu, daß die Forschung an der Gentechnik extem viel Geld kostet. Das kann nicht jeder Dahergelaufene einfach machen... Sicher soll das Geld auch irgendwann wieder hereinkommen; das sollte bei den Möglichkeiten aber machbar sein.

Zitat
Resistenz von Krankheitserregern gegen Antibiotika ist nichts anderes als gentechnische Veränderung


Wenn Du so argumentierst, dann belegst Du Darwin. Denn das ist die Evolution. Sie ist allerdings nicht gentechnisch, sondern genetisch, weil natürlich. Natürlich passen sich Organismen an ihre Umwelt an, und wenn für Bakterien die Umwelt nunmal so aussieht, daß sie mit Antibiotika konfrontiert werden, dann passen sie sich an. Das geht immer nur über genetische Veränderungen. Genauso, wie in Afrika dunkelhäutige Menschen leben - alles genetische Veränderung. Die Sache mit dem Mais etc. ist klar: Langzeitstudien gibt es keine. Und ohne eine Bewertunf abgeben zu wollen, muss ich doch sagen: die hat man per sé immer erst nach einiger Zeit. Das war mit Aspirin genauso wie mit dem Ozonloch oder dem Genuss von Bananen (wer konnte am Anfang schon wissen, ob sie nicht tödlich sind?). Das letzte Beispiel ist zugegebenermassen etwas plakativ, trifft aber den Kern. Wie gesagt: keine Bewertung zu gentechnisch veränderter Nahrung!
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Chreffe

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Re: Gentechnik beim Menschen
« Antwort #7 am: 21.Juli 2003, 18:05:22 »

Zitat

Wenn Du so argumentierst, dann belegst Du Darwin.


Ich weiß nicht, ob ich dich richtig verstehe. Darwin hat mit Gentechnik erstmal nichts am Hut. Er hatte lediglich Anpassung und Überleben von Lebensformen unter natürlichem Druck beobachten konnen. Zugegeben, hat das auch was mit Genetik zu tun - aber nichts mit Gentechnik.
Folglich passt das Beispiel mit den Bananen auch nicht in deine Reihe von Aspirin und Ozonloch. Wenn ich eine Banane esse und danach abkacke, ist die Versuch-Ergebniskette zu Ende. Bananen passen nicht zu mir - was dann aber egal ist.
Deutlicher wird dass dann schon beim Ozonloch. Wenn ich durch irgendwelche Produktionsvorgänge ein Gas als Abfallprodukt erhalte, welches die Ozonschicht zerstört, dann merke ich dass nicht an meiner Produktion, an meiner Versuch-Ergebnis-Kette, sondern daran, dass ich plötzlich über Sonnenbrand und Hautkrebs klage und mich über die Ursachen wundere.
Genauso problematisch ist das mit der Gentechnik. So habe ich zwar auf dem Rücken meiner Maus plötzlich ein Ohr, folglich das gewünschte Ergebnis - aber kann sie deshalb auch besser hören? Sieht sie davon schlechter, verändern sich ihre Lebensgewohnheiten (sieht sie weniger Fern und hört mehr Radio? ;)) - keine Ahnung.
Eben weil wir die Konsequenzen nicht absehen können, sollten wir tunlichst die Finger davon lassen. Eben weil wir die Forschung daran nicht reglementieren können (Andere Länder, andere Regeln), sollten wir die Finger davon lassen.
Eben weil wir nicht alleine sind auf diesem Planeten sollten wir das Risiko auch nicht eingehen, von wenigen für alle mitentscheinden zu lassen.
Womit wir wieder bei der Banane wären. Wenn ich für mich entscheide, dass ich umbedingt wissen will, wie Bananen auf meinen Körper wirken - bitte, niemand wird wohl etwas dagegen haben.
Wenn nun aber jemand für mich entscheidet, dass er am Erbgut rumexperimentieren will, ohne die Konsequenzen zu kennen - und zwar für alle - dann bin ich dagegen.
(Das hat dann eher was mit Sozialdarwinismus zu tun - eine Theorie, mit der wir in Deutschland ja eigentlich genug Erfahrung haben...)
« Letzte Änderung: 21.Juli 2003, 18:07:49 von Chreffe »
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