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[DeDaim]

Hallo zusammen,

gibt es eine Möglichkeit, wenn man mit zwei 6ern spielt, eine flexiblere Spielweise zu etablieren, als einen der permanent absichert und einen der unterstützt/presst?
Was ich meine ist: ist es möglich die beiden 6er so spielen zu lassen, dass situativ einer rausrückt und der andere absichert (in Defensivsituationen) bzw. einer nach vorne unterstützt und der andere den Angriff absichert (in Offensivsituationen)? Ich habe zum Beispiel das Problem, dass mein rechter 6er (aufgrund eines RVs mit attack-duty) ein Abräumer(d) ist und der linke (wg. Pressingsystem - danke übrigens für den tollen Guide, Tery! ) ein Ballerobernder Mittelfeldspieler (u) ist. Grundsätzlich funktioniert das gut, das Problem ist nur, wenn der Gegner zentral, aber mehr auf der Seite meines Abräumers angreift, dann bleibt dieser auf seiner Position, während der BeM rausrückt, was genau die Lücke reißt, in die der Gegner spielen kann. Besser wäre, wenn die 6er je nach Situation entscheiden könnten, wer rausrückt (in dem Fall der rechte). Gibt es Rollen mit denen sich das umsetzen ließe?
Ich hoffe, ich habe mich nicht zu kompliziert ausgedrückt.

Hier die Taktik: (dynamisch, Kontrolle)


Noch eine ganz andere Frage: hat jemand Erfahrungen mit dem tiefen Sechser/ half back gemacht? Ich hatte bisher nur den Eindruck, dass er lediglich die Innenverteidiger dazu anregt rauszurücken, was häufig unnötige Lücken reißt. Konnte Jemand mehr mit ihm anfangen?

[Arnold77]

Es sollte doch funktionieren, wenn man dem Defensiveren der beiden die Anweisung zum Pressing (oder "mehr Pressing", "viel Pressing") gibt. Dann dürfte er raussrücken, wenn der Angriff über seine Seite läuft.

Wenn ich das Problem von dir richtig verstanden habe, dann könnte das doch ein Lösungsansatz sein.

[DeDaim]

Wäre eine Möglichkeit. Die Frage ist, ob dann der andere 6er auf seiner Position bleibt. Gerade in der Rolle als BeM ist er doch eher einer, der sich schwer auf seiner Position halten lässt. Vielleicht einfach mit einem DM(u)?

[Arnold77]

Man könnte sie einfach beide als DM spielen lassen, den einen davon auf U, den anderen auf V.
Dann unterstützt der offensiv bessere auch bei den Angriffen, aber beide spielen sonst sozusagen "gleichberechtigt" als DMer. Und wenn ich beide auf Pressing stelle dürfte es ja funktionieren, dass der rausrückt der dem Ball näher ist ..... (oder rücken dann beide zeitgleich raus???)

[DeDaim]

Der Gedanke kam mir auch schon. Ich werde es nacher mal ausprobieren und dann berichten.

[Tery Whenett]

DMs / DLPs dürfte auch gut funktionieren.

Wie funktioniert das Zusammenspiel der beiden nach vorne mit dem Schattenstürmer und der Hängenden Spitze? Ist da eine gute Anbindng vorhanden?

[DeDaim]

Wie funktioniert das Zusammenspiel der beiden nach vorne mit dem Schattenstürmer und der Hängenden Spitze? Ist da eine gute Anbindng vorhanden?

Da bin ich noch am Basteln. Der BeM geht eigentlich sehr gut mit nach vorne und bildet ein schönes Dreieck mit dem LM und dem Schattenstürmer -die Anbindung ist also gut und ich hoffe, das bleibt auch so bei einer anderen Rolle (bin noch nicht zum Ausprobieren gekommen). Der Abräumer sichert einfach nur ab, was er ja auch soll. Grundsätzlich mag ich die Kombination HäS und SS, ich finde das harmoniert gut, nur manchmal fehlt ein wenig die Strafraumpräsenz, bzw. der Zug Richtung Tor, da die Hängende Spitze sich eher horizontal bewegt (somit aber auch eine gute Anbindung an die Flügelspieler hat).

[Tery Whenett]

Meine Befürchtung war, dass du leicht im Mittelfeld dominiert werden kannst. Vor den DMs kommen zentral nur noch angreifende Spielertypen. Aber wenn das funktioniert, ist alles gut :-)

Die Taktik ist in jedem Fall interessant – würde ich gerne mal in Aktion sehen ...

[DeDaim]

Naja, ausgereift ist sie noch nicht, ich spiele noch mit den Rollen, auch um gerade mehr Ballsicherheit bzw. Ballbesitz zu bekommen. Da liegt schon noch das ein oder andere im argen. Mir ging es für den Moment auch in erster Linie um die 6er-Rollen. Ich bin auch am Überlegen, ob ich noch eine Alternative mit Pressingfalle vor den 6ern mache. Die Überlegung hattest du ja, glaube ich, auch in deinem Blog angesprochen. Ich denke, das lässt sich in der Grundformation sehr gut umsetzen.

Edit: Die Taktik ist bisher auch nur eine Alternative zum 5-4-1, das ich mit Sandhausen spiele, und deswegen noch am Anfang der Entwicklung.

[Tery Whenett]

Halt uns mal auf dem Laufenden, klingt nach einem spannenden Vorhaben

[DeDaim]

Einen ersten Zwischenstand in Sachen Pressingfalle kann ich schonmal geben. Habe es mit dieser Taktik auswärts gegen Fortuna Düsseldorf versucht und verdient mit 3:0 gewonnen.

Konter, ausgeglichen


PIs waren zudem für die Außenverteidiger und den DM(u) "mehr Pressing".

Positiv:

• der Bereich vor den 6ern war absolute Kampfzone. Düsseldorf kam nur durch, wenn sie mal direkt und präzise spielten.
• kam der Gegner über die Flügel wurde er konsequent gedoppelt, was Flanken äußerst schwierig machte.
• Das Rückwärtspressing, gerade durch den Defensivstürmer, funktionierte hervorragend.
• Düsseldorf hatte zwar viele Torschüsse aber nicht einer davon war gefährlich bzw. aus einer gefährlichen Position.

Negativ:

• Ballbesitz war eher schwach (v.a. die erste halbe Stunde) und lag am Ende bei 43%.
• Zwar hatte der Gegner nur ungefährliche Abschlüsse, aber es waren immerhin 14 an der Zahl.
• Die "Leitung" in Richtung der geplanten Pressingfalle vor den 6ern hat mehr schlecht als recht funktioniert. Düsseldorf probierte es auch oft über die Flügel, oder mit langen Bällen. Das war zwar, wie gesagt, ungefährlich, aber eben auch nicht das, was ich wollte.
• Offensiv tat sich lange Zeit nur sehr wenig, weil gegnerische Angriffe häufig (trotz "spielerisch lösen") mit langen Bällen geklärt wurden. Das erklärt auch den hohen Ballbesitz des Gegners.
• Teilweise wirkte die Verteidigung etwas "anarchisch", was den Gegner zwar enorm unter Druck setzte, aber ich bin mir noch nicht schlüssig, ob es Glück war, oder einfach eine gute Defensivtaktik...

Die offensive Schwäche konnte ich übrigens beheben, nachdem ich für den SS einen zweiten Stürmer (als Zielspieler mit attack-duty) brachte. Der stellte eine wichtige Anspielstation dar und den Gegner somit vor Probleme.

Das war zwar jetzt nur ein Spiel und ist ergo nicht repräsentativ. Vielleicht erwischte meine Mannschaft einfach nur einen Sahnetag (Notenschnitt geschätzt bei 7.8 ), oder Düsseldorf einen rabenschwarzen... Ich wollte die Erfahrung trotzdem direkt teilen und werde mich nach ein paar weiteren Spielen melden, wie's aussieht (aber nicht vor Sonntag^^).

[Dagobert]

Erst einmal klingt das ganze wirklich spannend. Freu mich schon auf weitere Ergebnisse. Der geringe Ballbesitz dürfte durch das Loch im zentralen Mittelfeld entstehen. Der DMu bleibt eher hinten und der SS läßt sich nicht fallen. Wenn du mehr Ballbesitz willst, wirst du den DMu wohl vertikaler aufstellen müssen. Vielleicht sogar den SS zu nem OMu, damit sie enger zusammen stehen.
Die alternative mit weniger Ballbesitz hast du selbst schon erstellt. 2ter ST als ZS.