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Autor Thema: [FM14] Marino Moledivo - Der Controller  (Gelesen 4871 mal)

Moledivo

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[FM14] Marino Moledivo - Der Controller
« am: 08.April 2015, 11:31:56 »

Marino Moledivo - Der Controller


Hallo liebe Forumuser,
ich bin noch relativ neu hier, möchte aber dennoch einfach mal eine langfristige Story schreiben.
Hauptcharakter dabei ist Marino Moledivo, ein fiktiver Charakter aus dem Norden Deutschlands. Der ehemalige Kreisklassentorschützenkönig, der gelernter Betriebswirt ist begibt sich eines Tages auf Jobreise gen Spanien - um dort das Angebot seines Lebens zu bekommen.

Ich hoffe es wird euch nebenbei nicht zu viel Off-Topic sein.

Kapitelübersicht
Prolog
Teil I - Karriere in Kinderschuhen
Teil II – Let’s roll Baby!
Teil III - Lange Nacht in Santander
Teil IV - Richtungsweisende Ereignisse
« Letzte Änderung: 16.April 2015, 18:41:07 von Moledivo »
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Moledivo

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Re: Marino Moledivo - Der Controller
« Antwort #1 am: 08.April 2015, 11:37:25 »

Prolog

Herr Moledivo? Herr Moledivo??
Ich bekam einen leichten Stoß von der Seite und erschrak.
Herr Moledivo!
Ja, bitte?
Wir haben Sie nicht beauftragt um zu träumen. Wir möchten ihren Vorschlag sehen!
Achso, ja. Klar.
Ich kramte in meiner Aktentasche und holte eine Mappe hervor und schob sie über den kompletten Konferenztisch hinzu Francisco.
Hier ist er, kurz und knackig. Ich denke, dass dies der bestmöglichste Weg wäre, um nach knapp fünf Jahren wieder auf eigenen Beinen zu stehen. Vorausgesetzt, sie haben mir die richtigen Zahlen mitgeteilt.
Wir, beziehungsweise Sie, müssen in allen Bereichen ansetzten und sparen,Señor. Das ist wahrlich kein Kinderspiel und ist mit einigen Risiken verbunden. Ich rate Ihnen außerdem dazu jetzt auf die Jugend zu bauen.
Vielleicht kein radikaler Schritt, aber nach und nach. Wir müssen sehen, dass wir die teuren Spieler verscherbeln. Das drückt enorm in das Budget. Der Verein ist innerhalb von zwei Jahren bis in die Dritte Liga abgestürzt Señor. Das würde kein Verein auf der Welt verkraften. Nur ohne große Einnahmen, und diese haben wir in dieser Liga definitiv nicht, sind keine großen Sprünge erlaubt. Auch wenn Sie, Señor direkt wieder aufsteigen wollen, müssen wir zuerst an den Verein denken, dann an Sie. Aber ich bin nur ein Außenstehender - kann Ihnen die Entscheidung nicht abnehmen, aber Sie sicherlich beeinflussen. In manchen Situationen sollte man lieber zwei Schritte zurück machen, als einen vor. Dieser Kader ist keiner für die dritte Liga, das müssen Sie eingestehen.

Francisco schaute grimmig. Er schien verstanden zu haben, was ich ihm mitteilen wollte. Dieser Verein, in dieser noch so schönen Stadt war eigentlich tot. Doch irgendwie glaubte Señor Pernía noch daran. Verständlich, wer will auch seinen Lebenstraum aufgeben.
Er wollte was sagen – scheinbar wusste er aber nicht genau was…
Was… Ich meine…
Wie stellen Sie sich das vor, Herr Moledivo? Wie soll das funktionieren? Ich will doch nicht noch einen Abstieg mitmachen? Wir müssen wieder nach oben, da gehört dieser Verein hin, dieser Verein hat über vierzig Jahre im Oberhaus gespielt und dann kriegen wir es nicht hin, den Verein über Wasser zu halten? Das ist doch große Scheiße…
Ich weiß Señor, aber so ist das Geschäft – Sie müssen der Wahrheit ins Auge blicken. Sie alle haben den Verein an die Wand gefahren, und das ohne Airbag. Da müssen sie wohl oder übel durch, wenn Sie keine Insolvenz anmelden wollen. Wir müssen knallhart konsolidieren, uns neu aufstellen, Señor.
Wie soll das funktionieren? Ich kann doch nicht alle knallhart rausschmeißen…
Das will ja keiner, jedenfalls nicht radikal. Fakt ist aber, der Verein unterhält teures Personal, egal ob Spieler, Trainer oder sonstige Angestellte. Das ist für einen Drittligisten zu viel, egal wie hoch die Aufstiegsambitionen sind.
Sie haben noch knapp 800.000€ auf dem Konto, das Gehaltsbudget alleine beträgt ganze 2,6 Millionen €. Merken Sie was? Das sind nur die Gehälter… Hier verdienen einige Spieler noch deutlich über 100.000 €. Wir sind in der dritten Liga, Señor, in der DRITTEN LIGA!!
Schätzungsweise belaufen sich die Gesamtausgaben für die kommende Saison auf 15 Millionen €, das ist eine 15 mit sechs Nullen dran. SECHS Nullen Señor. Verstehen Sie das?
Im Gegenzug nimmt derVerein vielleicht -wenn wir insgesamt mit Platz Eins kalkulieren - 3,5 Millionen ein. Die Differenz beträgt somit…

Schon gut Moledivo, schon gut! Ich hab es ja verstanden! Ich will die Lösung dazu! Keine Wasserstandsmeldungen..

DIE LÖSUNG!


Ich rate Ihnen wie schon gesag auf junge Spieler zu bauen. Intern, wie extern. Versuchen Sie Altlasten, die Großverdiener zu verkaufen, finden Sie einen Trainer der hinter solch einem Projekt steht, aufbaut und Ahnung vom Finanzwesen hat.
Kurz gesagt, diese Person muss einfach Bock drauf haben und braucht das Vertrauen aller Anwesenden hier…


Señor Pernía schaute sich in der Runde um – Seine Kollegen nickten.
Nun, Herr Moledivo, ichglaube Sie wären genau der Richtige für den Job…
Ich?...

Moledivo

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Re: Marino Moledivo - Der Controller
« Antwort #2 am: 08.April 2015, 13:56:36 »

Teil I – Karriere in Kinderschuhen

18.07.2013
Da war ich also. Kaum ein Wort spanisch, aber ab sofort Verantwortlicher für eine spanische Drittligamannschaft. In der Stadt, in der ich vor sechs Jahren mein Auslandssemester verbracht hatte, in die ich mich verliebt hatte. Nur durch Zufall hatte meine jetzige Firma diesen Auftrag an Land gezogen. Die Spanier benötigten Hilfe, um ihr sinkendes Schiff noch gerade rechtzeitig vor dem Untergang zu retten. Da sind deutsche Firmen natürlich immer gut für.
Mit Finanzen da kannten wir uns aus. So sollten wir für Señor Pernía einen Plan entwickeln, der den Verein vor der Insolvenz retten soll. Doch gut sah es hier nicht aus.

Der Real Racing Club de Santander war verschuldet. Und das auch nicht zu knapp.
Die derzeitigen Nettoschulden betragen knapp 34.000.000 €, der Verein hat drei Kredite abgeschlossen, um weiterhin liquide zu sein.
Auf dem Konto befindet sich derzeit 799.000 € - und es werden von Tag zu Tag  weniger…
Dabei war es hier gar nicht so schlecht.

Santander ist die Hauptstadt Kantabriens.
Ein kleines Stückchen Land zwischen schneebedeckten Bergen und dem weiten Atlantik. Ein Stück Land mit schroffer Felsküste, flachen, feinsandigen Stränden und Watt. Dazwischen weites grünes Land – Milchkühe-Wald.
Dieses Land hebt sich ab vom dürren Rest Spaniens. Die satten Regengüsse formen Täler, die an die Alpen erinnern. Die Flüsse ergießen sich ins Meer, in Buchten, die von feinsandigen Nehrungen gegen die Wucht des Atlantiks geschützt werden.
Dünen erstrecken sich über Kilometer bevor sie abrupt an hoch in den Himmel ragenden Felswänden enden. Über allem der Wind, der jede Spur im Sand nur einen Moment verweilen lässt. Hier kann man noch allein die Füße ins Wasser strecken, nicht immer und überall, aber doch kann hier jeder "seinen" Privatstrand finden.
Als ich vor mehr als sechs Jahren für ein Auslandssemester nach Santander kam, fühlte ich mich sofort wohl. Die Stadt nimmt den Ankömmling in sich auf - umarmt ihn förmlich. Es ist das Flair einer schönen Großstadt, in der Menschen noch wahrlich leben können.
Doch zurück zum Ursprung.

Racing Santander, wie der Verein von allen nur genannt wird hat schwere drei Jahre hinter sich. Nicht das man nach über vierzig Jahren aus La Liga abgestiegen war, nein ein Jahr später kam der nächste Abstieg hinzu. Ein kompletter Absturz. Nun geht man in die erste Drittligasaison der Vereinsgeschichte. Es war also an der Zeit neu anzufangen.
Komplett neu. Dass ich jedoch ein Teil dieses Projekt werden würde, hätte ich mir nie träumen lassen. Gut, ich war jetzt 31, habe ein langes Studium mit Master Abschluss hinter mir, alle sämtlichen Trainerlehrgänge ebenso. Also eigentlich die perfekten Voraussetzungen.

Doch ich? In Spanien? Als Trainer?
Klingt eher nach einem Traum als nach Wirklichkeit.
Aber genug von mir – schließlich gab es noch genug zu tun. Ich musste meine Sachen nach Spanien bringen lassen, Karim, meinen ehemaligen Kommilitonen anrufen und ihm von meiner Geschichte erzählen. Er wird es mir wohl eh nicht glauben. Anschließend war es Zeit, die Vorbereitung zu planen.

Señor Pernía hatte bereits für einen straffen Spielplan in der Vorbereitung gesorgt. Unser erstes Spiel steht in zwei Tagen gegen den KAA Gent an. Anschließend ein weiteres Heimspiel gegen den KRC Gent. Bis zum 27.August sieben weitere Testspiele an, ehe es am 04.September in der Copa del Rey, sowie am 07.September in der Liga losgeht.
Das werden harte Wochen für die Jungs, doch die zwei freien Spielwochen im August werden ihnen sichtlich gut tun. Die vielen Spielen waren auch sicherlich nötig um alle Fähigkeiten der Spieler unter die Lupe zu nehmen, sowie die richtige Formation einzuspielen…



19.07.2014
Gegen 16:00 Uhr - Trainingsgeslände

Hallo Jungs…
Ich bin Marino euer neuer Trainer. Viele von euch werden mich nicht kennen, es geht mir mit euch ähnlich. Hätte ich mich nicht informiert, wüsste ich nicht einmal wer überhaupt vor mir steht. Dass ich hier bin, ist eher Zufall, was aber nicht heißt, dass ich nichts auf dem Kasten habe. Wie ihr wisst, geht es dem Verein derzeit nicht gut, und nun ja… Ich bin der Mann, der dafür zuständig ist, das zu ändern.


Dann heißen wir Sie herzlich Willkommen Coach! Wir sind heiß, Sie offenbar auch. Ich denke, dass wir den Aufstieg auf jeden Fall packen können!


Das denke ich auch. Bei allem, was ich gehört habe, sind hier einige gute Fußballer unterwegs. Wir werden das schon hinkriegen. Aber erstmal geht es ans Laufen. Wir werden die nächsten zwei Wochen viel in Richtung Fitness machen. Ich weiß, damit kommen einige sicherlich nicht klar, aber es wird eine lange Saison, und ich will, dass wir dafür gewappnet sind, gutes Zusammenspiel erfordert nicht nur Spielverständnis und Technik sondern eben auch Kondition. Also erst einmal für alle zehn Runden laufen, dann geht es weiter…

Es war ein atemberaubendes Gefühl, eine ganze Mannschaft herumzukommandieren. Alle hörten auf mich, zogen die kompletten zwei Stunden des Trainings mit. Einige waren über das viele Circuit- und Intervalltraining sichtlich nicht erfreut, zogen aber dennoch mit. Zum Abschluss gab es dann noch ein kleines Trainingsspiel, damit auch ich mir einen kleinen Eindruck machen konnte – immerhin stand am morgigen Abend bereits das erste Testspiel an…


Fünf Stunden später… – Hotel


Hallo? Karim… Hallo?, flüsterte  ich ins Telefon.
Hola, Prinzessin, cómo…est… äh wie geht es dir?
Sehr gut, sehr gut. Ich wollte mich mal melden. Sag mal lebst du noch in Santander?
Sí, wüsste nicht warum sich je was ändern sollte. Hier ist es immer noch traumhaft. Du musst mal wieder rumkommen.
Äh ja, bin ich im Prinzip schon. Sitze gerade im Hotel Chiqui. Ich hab dir ‘ne Menge zu erzählen…
Ach du veräppelst mich...
Nein, kein Scherz…
Ich bin in zehn Minuten da.
Ich warte vorne im Restaurant…

Fünfzehn Minuten später…

Karim gab der Kellnerin einen kleinen Klaps auf den Po, nachdem sie uns die Karte brachte…

Also Prinzessin, erzähl. Was treibt dich hier her?
Das klingt jetzt vielleicht verrückt, aber ich brauche dich.
Wofür?
Als meinen Co-Trainer!
Wie? Co-Trainer? Soll ich mit dir nach Deutschland kommen?
Nein, hier in Santander.
Wie?
Bei Racing.
Du brauchst mich als Co-Trainer, für meinen Heimatverein? Warte… Karim kramte in seinem Handy…
Der erste April ist heut nicht. Ziemlich schlechter Versuch… Díos mío…
Karim, das hier ist definitiv kein Scherz. Was meinst du würde ich hier sonst tun?
Du meinst also, nein, das glaube ich nicht…
Wenn ich es dir doch sage… Morgen steht das erste Testspiel an. Deine Entscheidung ob du du dabei sein willst, oder nicht...


20.07.2013
13:00 Uhr – Büro Señor Pernía

Morgen um 15:00 Uhr ist Pressekonferenz, wir stellen dich der Öffentlichkeit vor. Viele Reporter werden sicherlich nicht vor Ort sein, aber die Zeitungen werden viel schreiben. Wir sollten das wahrnehmen und der Öffentlichkeit unsere Zukunftspläne offen legen. Gibt es sonst noch etwas, was ich für dich tun kann, Marino?
In der Tat, ich habe mir gestern einen ersten Eindruck von den Spielern gemacht, ich denke es wäre nicht schlecht, einige Spiele in der Umgebung anzubieten. Wir müssen das Gehaltsbudget im Rahmen halten…
Ich habe hier eine Liste für dich, vielleicht kannst du dich drum kümmern, ich muss mich auf das Spiel heute Abend vorbereiten…

Bist du dir sicher?
Auf jeden Fall…
Ich ging zur Tür hinaus…

Ach noch etwas Señor Pernía, ich werde einen eigenen Co-Trainer mitbringen, den können Sie mir vom Gehalt abziehen. Er wird heute schon neben mir auf der Bank Platz nehmen…

Señor Pernía seufzte. Wenn du das für richtig hältst, es ist deine Entscheidung. Du hast noch Narrenfreiheit, aber übertreib es nicht!
Danke Señor. Bis später…

Ja, ich hatte es geschafft, Karim zu überreden. Nun hatte ich nicht nur den perfekten Dolmetscher, sondern auch einen hervorragenden Assistenten, der den Verein seit Kindertagen kennt…
Umso leichter fiel es mir, die richtigen Spieler für meine Art Fußball zu spielen herauszupicken…
« Letzte Änderung: 08.April 2015, 18:13:33 von Moledivo »
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Stefan von Undzu

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Re: Marino Moledivo - Der Controller
« Antwort #3 am: 08.April 2015, 15:50:49 »

Oh ja, bitterer Absturz. Habe Santander dreimal in der Primera Division gesehen und zu der Stadt eine besondere Beziehung, da ich dort meine Frau kennengelernt habe. Bring den Racing Club wieder hoch!
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Moledivo

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Re: [FM14] Marino Moledivo - Der Controller
« Antwort #4 am: 09.April 2015, 01:41:32 »

Teil II – Let’s roll Baby!

20.07.2013
19:47 Uhr – Katakomben Estadio El Sardinero

Es war also angerichtet. Mein erstes Profispiel als Coach. Nein, ich war nicht aufgeregt, ich bin nie aufgeregt. Ein Mann wie ich ist nie aufgeregt. Aber Karim war es, das spürte man. Dabei war es nur ein einfaches Testspiel. Der Gegner KAA Gent, kein schlechter. Die Mannschaft schloss die vergangene Saison auf einem durchwachsenem 11.Platz ab, plant diese Saison aber in die Europa League einzuziehen. Das zumindest zwitscherte mir ein Spatz von den Dächern. Ein Team, das nicht von ihren Individualisten abhängig, sondern über die geschlossene Teamleistung. Ich ging ohne Erwartungen in dieses erste Spiel und schickte folgende Mannschaft auf das Feld.



Also Jungs, ich will vor allem Kampfgeist sehen, wir sind hier der Underdog – aber das macht uns gar nichts. Wir werden die Pommesfresser einfach auskontern. Ihr seid dran, euch zu beweisen, es sind elf Plätze in der Startelf zu vergeben. Seht zu, dass ihr mich beeindruckt. Auf geht’s Männer!

Ich schickte meine Jungs motivierend Richtung Spielfeld.
19° Celsius an einem schönen Sommerabend,  Fußballherz was willst du mehr?
Dem Schiedsrichter schien dies ebenfalls zu gefallen, so pfiff er die Partie mit deutscher Pünktlichkeit an. Mein Team spielt die erste Halbzeit von links nach rechts.

In der ersten Viertelstunde tasteten sich beide Mannschaften ein wenig ab und versuchten die sich nicht öffnende Lücke zu finden.
Erst in der 20.Minute lief Barrio Richtung Grundlinie und ließ gleich drei Verteidiger hinter sich. Die Flanke kam mustergültig auf den mitgelaufenen Miguélez – doch dessen Kopfball fand nicht mal den richtigen Weg zum Tor.

Aaaah den muss er machen, der alte Sack, grummelte ich in mich hinein. Das wäre der optimale Start gewesen…
Nur zwei Minuten später – Granero fängt einen Pass der Gäste ab und diesen direkt zu David Concha weiterzuleiten. Concha läuft einige Meter und steckt dann weier durch zu Koné.
Er versucht am letzten Verteidiger vorbeizugehen, bleibt hängen… Doch er holt sich den Ball zurück. Hat nur noch den belgischen Torhüter vor sich…

Verzogen… VERZOGEN.. Wie ging das denn??
Ein Raunen ging durch das gut gefüllte Stadion…

In der 33.Minute war es dann soweit. Die Belgier deckten so langsam unser Schwächen auf den Außenbahnen auf. Die erste Flanke kam über die Rechte Seite… Abgeblockt!
Doch im zweiten Versuch kommt diese dann durch. In der Mitte steht ein großer Typ, der nickt ihn nur noch ein. Alle Beteiligten sahen dabei nicht sonderlich gut aus…

FUCK, ich schmiss die Wasserflasche zu Boden…
Doch meiner Mannschaft schien dieser Gegentreffer anscheinend nichts auszumachen. Sie versuchte sich weiterhin Richtung belgisches Tor zu kombinieren.
Erneut verlagerte Granero das Spiel auf die rechte Außenbahn. Barrio flankte ohne zu zögern in die Mitte. Der Ball wird geklärt. Doch erneuter Ballgewinn von Granero. Der spitzelt das Leder zu Koné. 25 Meter vor dem Tor zieht er einfach ab. Der Ball fliiiiiiiiiegt.
Der Ball klatscht gegen den Außenpfosten.

Ich raufte meine Haare. Den hatte nicht nur ich im Tor gesehen. Ich versuchte meiner Mannschaft jedoch Mut zu machen. Bisher war das gut. Der Ausgleich liegt in der Luft.

Doch bis zur Halbzeit passierte nicht mehr viel. Unsere belgischen Gegner klärten jeden Ball souverän aus der Gefahrenzone. Mist. Hier war mehr drin heute…

20:43 Uhr – Kabine

Männer, das war gut. Ihr harmoniert hier schon ganz gut. Das einzige was uns fehlt ist dieses scheiß Tor. Ihr macht das, ich glaub an euch. Wir kommen immer wieder gut über die rechte Seite – Javier (Barrio), du machst das gut! Wenn du weiterhin so viel Dampf machst, klappt die entscheidene Falnke noch. Weiter gas geben, ich glaub‘ an dich.
Das war bis auf das Gegentor eine astreine Mannschaftsleistung. Aber Borja (Granero) muss ich hier jetzt besonders loben – der stopft Löcher – da waren vorher gar keine. Sauber Junge, weiter so!
Und jetzt blast denen in den Marsch. Ihr seid dazu mehr als fähig! Common‘!!


Zur Halbzeit nahm ich drei Wechsel vor. Ich wollte Sergio Perez den Ersatztorwart heute gerne sehen, sowie zwei andere Jungs, die Namen habe ich noch nicht im Kopf. Sahen aber gut aus, Frisur saß – der Rest kommt heutzutage wohl alleine.

Der Schiedsrichter pfiff die zweite Halbzeit an.

Meine Mannschaft presste die Genter von Beginn an in ihre eigene Hälfte.
Ballgewinn in der eigenen Hälfte durch Andreu, meinen Sechser. Auf rechts gegeben, wieder zurück in die Mitte zu Granero. Der zu David Concha, dieser spielte mit Barrio einen Doppelpass. Wir waren jetzt knapp zwanzig Meter vor dem Tor. Leicht angehobener Pass auf Koné, der dabei ist in den Strafraum einzudringen.

Tooooooooooor!! Der Ball ist im Netz. 1-1. Eine wunderschöne Kombination. Ein Draaaaaum, würde Fritz von Thurn und Taxis jetzt sagen. Und so war es. Super gespielt.

Anschließend konnte sich mein Team eine Vielzahl weiterer Möglichkeiten erspielen, ohne aber ernsthaft gefährlich zu werden. Bis zur 73.Minute.
Der Angriff führte uns diesmal über die linke Seite – Inaki zog einen Sprint über das halbe Spielfeld an, kurze Flanke auf Koné. Dieser drehte sich weg vorm Tor stehend Richtung langer Pfosten.
Toooooooor . Zwei zu Eins. Wir führen, wir füüüühren!

Eiskalt dieser Koné, dass sag ich euch… Eiskalt…

Nach dem Tor gönnte sich mein Team eine kleine Kreativpause. Auch ich setzte mich in meinen Stuhl und genoss das schöne Wetter, wechselte noch zwei Mal. Doch das sollte es noch nicht gewesen sein für heute…

Koné hat den Ball an der Mittellinie erobert, spielt einen kurzen Ball du Granero, der direkt weiter auf Concha. Der sieht, dass der belgische Torwart zu weit vor seinem Tor steht, zieht aus knapp dreißig Metern einfach mal ab.

Tooooooooor. Drei zu Eins. Wahnsinn… Die Zuschauer rasten hier völlig aus.
UNGLAUBLICH… UNGLAUBLICH…
Wir hatten das Spiel endgültig gedreht. 3:1, innerlich schrie es nach Party, nach außen blieb ich aber völlig cool. Niemals Emotionen zeigen, hatte mir mein Opa immer eingeflößt. Nicht auf der Trainerbank. Er musste es wissen, war schließlich mal Oberligatrainer…

Kurz vor Schluss kamen die Belgier erneut über außen. Flanke… Kopball… Tor.
Doch das interessierte hier scheinbar niemanden mehr - außer mich . Ein fürchterliches Gegentor… Aber wem sollte ich es übel nehmen? Ich kannte die Spieler ja nicht einmal. Wie soll man da gekonnt eine Startaufstellung, gar eine Taktik auswählen…
Es standen harte Wochen an. Aber die erste Hürde hatten wir übersprungen. Ein verdienter 3:2 Erfolg über den belgischen Vertreter KAA Gent. Am Samstag würde es an gleicher Stelle gegen deren Rivalen antreten. Das wird allerdings noch eine Nummer schwerer, befindet sich der KRC Gent auf dem Weg zur Europa-League-Qualifikation…

Ich verabschiedete mich und nahm mir vor, am morgigen Tag die Spieler genauer unter die Lupe zu nehmen…


21.07.2013
14:57 Uhr – Presseraum Sardinero


Es stand meine erste Pressekonferenz als neuer Cheftrainer an. Der Raum war prall gefüllt. Schätzungsweise zwanzig Journalisten hatten sich wohl versammelt…

Marino! Auf ein Wort, nahm mich Señor Pernía zur Seite.
Ich hatte einen Auftrag… Den habe ich erfüllt – Ich habe ein paar gute, aber auch ein paar schlechte Nachrichten…
Was gibt es denn?
Francis ist der einzige, der fünf Spieler die du mir genannt hast, der ein Angebot – beziehungsweise drei Interessen angelockt hat. Alle aus der zweiten Liga…
Das war es?
Nein, hier kommen die schlechten. Ich habe Angebote für Mariano, unseren Ersatz im Sturm, als auch für Mario unseren einzigen Top-Torwart bekommen…
Alle drei Angebote, für Mario zwei, für Mariano eins sind lukrativ. Ich habe dir eine E-Mail geschickt. Es liegt an dir, ob du darauf eingehst, oder es zur Seite schiebst. Gebe mir aber bitte rechtzeitig Bescheid, damit ich das organisieren kann.
Alles klar, Señor.
Also dann…
Señor Pernía bat mich als erstes den Presseraum zu betreten um anschließend selber das Wort zu ergreifen.

Meine Damen und Herren, wir begrüßen Sie alle ganz herzlich zu unserer ersten Pressekonferenz zur neuen Saison. Wir haben am gestrigen Abend unser erstes Testspiel gegen den KAA Gent bestritten und mit 3:2 gewonnen. Wie viele sicherlich mitbekommen haben, saß dabei ein neuer Trainer auf der Bank, der vielen sicherlich unbekannt ist. Meine Damen und Herren bitte begrüßen sie Marino Moledivo, unseren neuen starken Mann an der Seitenlinie.
Zwei, drei Journalisten klatschten, beruhigten sich aber ebenso schnell wieder.
Fragen dürfen gerne gestellt werden… Ja, Sie da, in der zweiten Reihe – blaues Hemd.

Hola… Ein Unbekannter Trainer Señor Pernía. Ist er der richtige?
Dass hoffen wir doch sehr, sein Konzept hat uns voll und ganz überzeugt. Und wenn das stimmt, dann verzichten wir gerne auf Erfahrung und geben der Jugend eine Chance.
Sie sagen es: Jung, aufstrebend… Auch in der Gehaltsklasse? Der Verein gilt ja nicht gerade als reich…
Sie mögen vielleicht Recht haben, aber an der Stelle des Cheftrainers sollte als letztes gespart werden. Nichtsdestotrotz achten wir natürlich auch auf unser Gehaltsbudget. Wir haben mit Marino nicht nur einen Taktiker verpflichtet, sondern auch einen studieren BWL’er, der sich auf dem Gebiet der Finanzen auskennt. Das war für uns am Ende der Punkt, an dem wir gesagt haben, der ist es. Wir haben einen strategischen Fünf-Jahres-Plan angefertigt. Wir hoffen, dass wir anschließend wieder in La Liga mitmischen können.
Einen Fünf-Jahres-Plan? Das sind neue Wege in Santander. Erst einmal auch ein herzliches Willkommen von mir Herr Moledivo. Wie sieht dieser Plan denn genau aus?
Danke für Ihren Willkommensgruß. Nunja, es ist ja ein offenes Geheimnis, dass der Verein Kredite aufnehmen musste, um zu überleben. Diese gilt es jetzt, Jahr für Jahr abzubauen. Im aktuellen Geschäftsjahr wird es sicherlich schwierig eine schwarze Null zu erreichen, aber wir geben unser Bestes. Im Plan ist vorgesehen in spätestens fünf Jahren wieder Liga Eins zu spielen, den Verein zu sanieren – Wiede schuldenfrei zu machen…

Das klingt spannend – Sie kommen nicht von hier – Was sind Sie für ein Typ?
Ich bin ein Typ, der überall schnell Anschluss findet. Einer, der sehr gut mit Menschen kann - auch mit Frauen. Mit diesem schlechten Witz erntete ich sogar ein paar Lacher im Saal. Immerhin.
Spaß bei Seite. Ich komme aus Deutschland, bin ein junger, ehrgeiziger Controller, der sich vorgenommen hat, dieses Team wieder nach oben zu führen.
Ja, es ist meine erste Trainerstation, aber es gibt immer ein erstes Mal. Ich bin zuversichtlich, dass wir den Rebuild schaffen – den Verein wieder nach vorne bringen können.

Planen Sie den Verein neu aufzustellen? Kommen mehr neue Spieler? Gehen Spieler? Wir hörten von Interesse aus Liga zwei an Mario…
Das kann ich weder dementieren noch bestätigen. Fakt ist, dass ich mir einen genauen Überblich verschaffen muss, um entscheiden zu können wer geht, wer bleibt. Da war der erste Schritt das Testspiel gestern, aber es werden noch weitere Schritte folgen. Aber um überhaupt einzukaufen müssen wir zwingen verkaufen. Wen es da tritt bleibt abzuwarten. Dabei spielen ja nicht nur wir eine Rolle…
Geht es dem Verein so schlecht?
Ich kenne die Akten, möchte mich dazu aber nicht äußern… Ich…

Ich denke, dass war es für hier und heute auch erstmal, unterbrach mich Señor Pernía. Wir danken Ihnen allen recht herzlich für Ihr Kommen uns sehen uns demnächst hoffentlich wieder. Am Mittwoch spielen wir gegen den KRC Gent, wir würden uns natürlich freuen, Sie live vor Ort zu begrüßen. Bis dahin. Ciao!

Damit wäre auf das abgehakt. Eine schnelle PK, dass hatte sich Señor Pernía sicherlich anders vorgestellt. Er wollte aber spürbar keine Fragen zur prekären Finanzsituation beantworten. Das konnte ich aber auch verstehen. Ich freute mich jetzt einfach auf mein Bett im Hotel – ein bisschen Arbeit stand aber dennoch an…

oldqlgodshot

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Re: [FM14] Marino Moledivo - Der Controller
« Antwort #5 am: 09.April 2015, 15:17:28 »

Hört sich super an! Bin dabei...
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Re: [FM14] Marino Moledivo - Der Controller
« Antwort #6 am: 09.April 2015, 18:15:05 »

Teil III – Lange Nacht in Santander


21.07.2014

21:34 Uhr – Hotelzimmer


Soweit so gut. Ich daddelte an meinem IPad herum, checkte meine E-Mails.
Hier sollte doch, wo ist denn? Ah, die E-Mail von Señor Pernía war angekommen.

Zitat

Lieber Marino,
wie angekündigt überbringe ich dir hiermit folgende Angebote.
Auf Anfrage hat sich der Vorstand von Huelva bei mir gemeldet. Sie bieten für Francis, unseren alternden rechten Verteidiger noch einen leicht unter marktgerechten Preis von 110.000 €. Bei einem Gehalt von 175.000 € würden wir hier schon einiges einsparen. Ich rate dir den Deal anzunehmen. Es bleibt aber letztendlich deine Entscheidung - ist ja dein Team.
Des Weiteren gibt es zwei Angebote für Mariano. Dieser hat in den letzten zwei Jahren nicht sonderlich viel für unser Team gerissen, könnte aber jemand für die Zukunft sein. Verdient hier 150.000. Das Angebot von Real Murcia beläuft sich auf 170.000€, Girona FC 145.000€. Mariano ist 23 Jahre, sein Wert könnte sich noch steigern – jedoch war er im gestrigen Spiel nicht einmal im Kader. Hier solltest du überlegen ob du für ihn einen Platz im Team findest. Denn einen Reservisten für 125.000€ - Das können wir uns nicht leisten.
Für Mario gibt es bisher nur lose Anfrage, die Angebote blieben bisher aber aus.

Das war es fürs erste. Nochmal meinen Glückwunsch zum grandiosen Sieg gestern.
Bis Bald
Señor Pernía



Auf einen Schlag fast 600.000€ gutmachen? Das klingt nach einer guten Lösung. Koné hat mir im Sturm gestern gut gefallen, einen jungen hungrigen Stürmer soll es auf dem Markt sicherlich geben. Bei Francis war ich mir nicht so sicher. Klar, gestern von der Bank war das nicht schlecht, aber er wird bei allem was ich gesehen habe, kein Stammspieler.
Ich entschloss mich dazu, Señor Pernía Bescheid zu geben, dass er beiden das Signal geben kann, mit den Vereinen zu verhandeln. Zwei sehr gute Deals, wie ich finde.
Nun galt es aber, mich der Mannschaft zu widmen. Die beiden Spieler abgezogen, standen uns jetzt noch 18 Spieler zur Verfügung. 22 dürfen es maximal sein. Hier müssen wir definitiv noch reagieren.

Beginnend im Tor mi..
In diesem Moment klingelte mein Telefon…

Moledivo?
Ja, Señor Pernía hier. Marino, es ist spät, aber dringend. Ich habe gerade ein finales Angebot für Mario  bekommen. 625.000€. Zuzüglich 210.000€ wenn Cordoba irgendwann mal den Aufstieg in die erste Liga schafft. Die Sache ist Ernst, deren beiden Torhüter fallen beide auf unbestimmte Zeit aus. Der Vorstand hat mir 24 Stunden Bedenkzeit gegeben. Was sagst du?
Puuuuh, schwierig. Mario ist der beste Spieler im Verein. Lass mich in Ruhe darüber nachdenken, ja? Ich melde mich morgen bei dir…
Alles klar. Gute Nacht…

625.000€? Wow, ich musste schlucken. War es das wert? Unsere Ersatztorhüter warne jetzt nicht der Brüller. Aber 625.000€… Plus die 250.000€ die Mario an Gehalt schluckte… Das war schon enorm viel Spielraum, der da frei werden würde…
Ich überlegte. Wo war ich gleich stehen geblieben?
Achja, bei der Mannschaft. Nehmen wir mal Mario raus und gucken uns die jetzt 17 Spieler an.


Im Tor begegnen uns mit Sergio Perez und Oumar Diaby Spitzenkeeper. Zumindest, wenn wir in der vierten oder fünften Liga befinden würden. Karim meint, dass beide extrem wenig Potential nach oben haben und er eher Diaby, Perez vorziehen würde. Sergio Perez hat bei hohen Bällen extreme Probleme, was für unsere Probleme, jedenfalls im ersten Spiel deutliche Anfälligkeit für Flanken, nicht zugutekommen würde. Bei Diaby sieht es ein wenig anders aus – seine Schwächen liegen eher im Fangen der Bälle. Er geht lieber auf Nummer sicher und faustet die Bälle aus dem Strafraum. Das Urteil konnte ich mir in den drei bisherig absolvierten Trainingseinheiten zwar nicht bilden, allerdings wirkte Diaby auf mich so, als wäre er im Training lustlos und nicht gewillt seine Schwächen zu verbessern. Sollte ich im Falle eines Abgangs Mario’s einen Neuzugang im Tor präsentieren muss definitiv einer beiden gehen. Das ist aber vor allem der Tatsache geschuldet, dass wir für Liga und Pokal nur zwei Torhüter melden dürfen. In der Jugend, so Karim haben wir wohl ebenfalls schlummernde Talente, die von den Fähigkeiten von Diaby nicht weit entfernt sind.

Auf der linken offeniven Außerverteidigerposition haben wir eineinhalb Möglichkeiten. Inaki wird diese Position stammgemäß vertreten, da habe ich mich nach dem ersten Testspiel bereits festgelegt. Sein Vertreter wird Ander Lafuente, der sich für diese aber noch an seinen Fähigkeiten in der Verteidigung verbessern muss.

In der Zentrale sind wir mit drei Innenverteidigern definitiv zu dünn besetzt. Vor allem dann, wenn wir dauerhaft mit drei von ihnen spielen müssen. Hier herrscht definitiv noch Nachholbedarf. Ein junger Verteidiger muss und wird kommen. Ich werde mich so schnell wie möglich auf dem Markt umsehen. Ansonsten bleibt nicht viel zu sagen. Alle drei Innenverteidiger befinden sich auf dem gleichen Niveau. Oriol mag aufgrund seines Alters vielleicht leicht hinterher hängen, nach seinen guten Werten zu urteilen, wird er sicherlich noch wichtig werden in dieser Saison. Zudem führt der die Mannschaft als Kapitän auf das Spielfeld. Juanpe hingegen hat sich bereits für den kommenden Sommer einen neuen Verein ausgesucht. Er wechselt am 01.Juli 2014 zu Granada. Schade, einen so jungen, talentierten Innenverteidiger hätte ich gerne behalten. Aber da wird nichts mehr zu machen sein.

Auf der rechten Seite hat sich Javier Barrio bereits in mein Herz gespielt. Mit seinen unwiderstehlichen Flankenläufen gegen Gent hat er deren Hintermannschaft ganz schön ins Schwitzen gebracht. Als Back-Up ist Orfila derzeit von Gjion ausgeliehen. Als Dieser ist er mit seinem Gehalt von 105.000€ aber deutlich zu teuer. Ich spiele mit der Überlegung diese Ausleihe vorzeitig zu beenden, um auch hier nötige Einsparungen vorzunehmen. Zudem kann auch hier Ander Lafuente einspringen. Ebenso Oriol.

Ebenfalls ausbessern müssen wir auf der Position des so genannten Sechsers. Der bei mir eher als tiefer Sechser agiert, jemand der die Bälle zurückgewinnt, und die einfachen Pässe spielt. Mit Andreu haben wir einen Spieler, der diese Position sehr gut bekleiden kann, aber auch schon dreißig Jahre ist, und somit vermutlich nicht alle Spiele absolvieren kann. Auch hier muss ich mich nach jungen Spielern umsehen, die Andreu entlasten können.

Auf der zentralen Position haben wir hingegen genügend Alternativen. Stammspieler wird hier wohl Borja Granero sein, der vorzugsweise als tiefer Spielmacher agiert. Sein Vertrag soll unbedingt über 2014 hinaus verlängert werden. Seine Werte sind schon nicht schlecht, Entwicklungspotential ist hier bei 23 Jahren sicherlich auch gegeben.
Auf der Bank schlummert in Philtzgerald Mbaka ein weiteres Talent. Vor der Saison aus Paris gekommen, wird er sich sicherlich den einen oder anderen Einsatz erschleichen. Wahlweise können wir auch Rubén Durán oder David Concha aus dem offensiven Mittelfeld zurückziehen, sollten beide Spieler mal gleichzeitig ausfallen.

Kommen wir zum Schmuckkästchen unseres Vereines. Dem offensiven Mittelfeld. Hier tummeln sich unsere wohl mit Ruben Durán und David Miguélez technisch versiertesten Spieler. Beide gehen aber schon in Richtung Fußballerrente und dürften nichtmehr allzu lange für den Verein tätig sein. Bei Miguélez könnte ich mir sogar vorstellen, ihn bereits in dieser Transferperiode zu verkaufen.
Im Wechsel zwischen Bank und Startformation wird David Concha stehen. Gegen Gent imponierte er mir mit einem wahnsinnigen Ballgefühl. Spieler feinste Zuckerpässe und war meist immer anspielbereit. Man darf hier nicht vergessen, dass der Junge erst 16 Jahre ist. Für sein Alter ist er in meinen Augen schon ziemlich weit. Ein Spieler mit Zukunft. Sein Vertrag läuft 2015 aus und er verdient jetzt schon 73.000€, ist aber in Santander zuhause. Ich bin also, was die Verlängerung seines Vertrages angeht, sehr hoffnungsvoll.

Im Sturm sähe es bei einem Abgang von Mariano ziemlich mau aus. Neben Mamadou Koné, bei dem ich mir sicher bin, dass wenn nichts schlimmes passiert, die Liga diese Saison kaputt schießen wird – haben wir nur noch John Ayinca auf der Bank. Ein Stürmer der bei 1,81m eine ordentliche Physis mit sich bringt. Ich denke aber, dass ich dennoch versuchen werde einen jungen, talentierteren Spieler für das Team zu finden.


Das war also mein Kader. Ein Kader der nach den möglichen Verkäufen insgesamt 2,2 Millionen € im Jahr kosten würde. Ich muss unbedingt versuchen diesen Betrag ein wenig zu senken, wenn möglich sogar unter die zwei Millionen Grenze zu schieben.
Wenn ich mir die finanziell limitierten Mittel anschaue, mussten wir die Angebote wohl annehmen und uns durch die Situation jüngeren, billigeren Ersatz zu finden. Die Nachricht, dass die Darlehensrückzahlungen mit dem 01.08 beginnen würden, machte das Ganze nicht leichter.


In der Übersicht sah das Ganze so aus:
1.Bankdarlehen – 8,75 Mio., 191.000€ pro Monat bis 30.06.2017
2.Bankdarlehen – 4,9 Mio., 143.000€ pro Monat bis 30.06.2016
3.Bankdarlehen 37,5 Mio., 395.000€ pro Monat bis 01.06.2018, von dem aber nur noch 22,5 Mio. zu zahlen sind.


Summa Summarum macht das 729.000€ - im Monat…


Das ist natürlich ein dicker Brocken. Fast das doppelte an das, was wir im Monat an Spielergehältern verbraten. Das ist schon ein Stich ins Herz. Aber gut, Fehler müssen ausgemerzt werden.
Ich entschloss mich also Señor Pernía den Auftrag zu geben, die Verhandlungen abzuschließen und die Spieler frei zu geben. Ich machte mich derweil mit „System Pro“ auf der Suche nach möglichen Neuzugängen…

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Hört sich super an! Bin dabei...
Danke, ich hoffe, ich enttäusche dich nicht.  :angel:
« Letzte Änderung: 10.April 2015, 16:21:16 von Moledivo »
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Re: [FM14] Marino Moledivo - Der Controller
« Antwort #7 am: 09.April 2015, 18:33:18 »

Sehr interessant, viel Glück für diese anspruchsvolle Aufgabe!
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Ja das ist München's große Liebe, Stolz von Giesing, TSV!
An der Grünwalder Straße daheim, SECHZIG MÜNCHEN muss es sein!

Moledivo

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Re: [FM14] Marino Moledivo - Der Controller
« Antwort #8 am: 13.April 2015, 21:51:56 »

Teil IV – Richtungsweisende Ereignisse
01.08.2013
13:07 Uhr – Trainingsgelände

Oumar (Diaby), die Jungfrauen kommen immer näher…,
kritisierte Karim, Diaby, der das dritte Mal in dieser Woche zu spät zum Training kam.
Oumar schien verwirrt. Warum?
Weil du hier gerade fußballerischen Selbstmord begehst.
Oumar schien immer noch verwirrt.
Was meinen Sie?
10 Runden laufen, grätschte ich dazwischen.
Waas?!
Ich sagte 10 RUNDEN!!
Warum?
WEIL ICH ES SAGE!
Das können Sie vergessen!

Es reichte, die ganze Woche musste ich mir diese patzigen Antworten schon gefallen lassen. Diaby wirkte seit dem Verkauf von Mario ziemlich angefressen, war es doch seinen Mentor, den er damit verlor. Einerseits konnte ich es verstehen, andererseits geht man so nicht mit seinem Trainer um. Ich hatte die Wahl. Ließ ich es weiter so durchgehen, wie Diaby mit mir spricht, oder war es Zeit ein Exempel  zu statuiere?

Du kannst dich wieder umziehen gehen. Ich will dich hier nicht mehr sehen!
DAS KÖNNEN SIE NICHT MACHEN!!
Und ob ich das kann! Suspendiert. Bis ich mich melde. Und jetzt geh, wir wollen in Ruhe trainieren!
Diaby schien verstanden zu haben und marschierte wutentbrannt in Richtung Umkleide, während ich versuchte meine Mannschaft zu beruhigen.

Die Jungs hatten eine harte Woche hinter sich, ging es binnen sieben Tagen gegen drei Testspielgegner. Die Bilanz dabei war ausgeglichen: Ein Sieg, ein Remis und eine Niederlage.

Gegen den Europa League League Teilnehmer KRC Kent, dessen Rivalen wir Tage zuvor bereits geschlagen hatten, reichte es zu einem 1:1 Unentschieden.  Meine Mannschaft machte dabei vor allem in Hälfte eins ein überragendes Spiel, geriert aber mal wieder unnötig in Rückstand. Nach Thomas Buffels Führungstreffer gelang Javier Barrio mit einem sehenswerten Schuss aus halbrechter Position der Ausgleich. In der zweiten Hälfte neutralisierten sich dann beide Mannschaften und es blieb somit beim 1:1.
24.07.2013 - Racing Santander – KRC Gent 1:1(1:1)
39‘ 0:1 Thomas Buffe, 43‘ 1:1 Javier Barrio


Nur drei Tage später traten wir beim portugiesischen Erstligisten FC Gil Vicente an. Ich fand dabei kein Mittel, um die Abwehr dieser zu durchbrechen. Vicente dominierte uns in der ersten Halbzeit und gab auch, wenn nur gefährliche Signale, dass es für uns keinen Sieg geben würde.  Dies bestätigten die Portugiesen in der zweiten Halbzeit dann auch und fuhren einen nie gefährdeten 2:0 Heimsieg ein.
27.07.2013 - FC Gil Vicente – Racing Santander 2:0(0:0)
53‘ 1:0 Cesár Peixotto,  78‘ 2:0 Joáo Vilela


Auch im dritten Spiel gegen Cordoba, die mit Mario im Tor begannen waren wir in den wichtigen Statistiken unterlegen. Doch das ballbesitzorientierende Spiel spielte meiner Konterphilosophie in die Karten. Cordoba tat sich schwer in unseren Sechzehner einzudringe. Von fünfzehn Schüssen kamen lediglich zwei auf das Gehäuse von Peréz. Der eingewechselte John Ayina besiegelte mit einer Einzelaktion kurz vor Schluss das 1:0.
31.07.2013 – Racing Santander – Cordoba CF 1:0(0:0)
87‘ 1:0 John Ayina

In allen Spielen ließ ich dabei die Mannschaft in der gleichen Formation auflaufen. Lediglich zur zweiten Halbzeit wurden einige Wechsel vorgenommen. Vor allem hat mich dabei Javier Barrio beeindruckt. In jedem Spiel die meisten Kilometer gefressen und gleichzeitig die meisten Torchancen vorbereitet. Der Mann wird für diese Mannschaft enorm wichtig sein, solange er sich nicht verletzt.
Gleichzeitig ist mir aber klar geworden, dass wir auf der Torwartposition definitiv nachbessern müssen. Ich hatte bereits einige Kandidaten in Aussicht. Dieser Radius hat sich nun allerdings auf zwei beschränkt. Ich befinde mich mit diesen beiden in Verhandlungen. Einer von beiden wird unsere neue Nummer Eins. Welcher von beiden, kann ich noch nicht sagen. Vermutlich derjenige, der im Gesamtpaket billiger wäre. Geduld und Geschick sind hier gefragt…

Auf der Abgangsseite sind die bekannten drei Spieler zu ihren neuen Vereinen gewechselt. Mario steht nun wie erwähnt bei Cordoba zwischen den Pfosten, Mariano schloss sich Real Murcia für 170.000€ an und Francis verabschiedete sich für schlappe 110.000€ Richtung Huelva. Die Gesamteinnahmen belaufen sich also auf 905.000€.
Außerdem traf gestern vor dem Spiel ein Angebot von SD Ponferradina aus der zweiten Liga über 26.500€ für David Miguélez ein. Sollte ich einen jungen, entwicklungsfähigen Nachfolger finden, würde diesem Transfer ebenfalls nichts im Wege stehen.

Ein wenig Spielraum für Neuzugänge war also gegeben. Insgesamt stand mir jetzt ein Budget von knapp 425.000€ zur Verfügung.
Ich hatte für diesen Spielraum auch schon einige Jungspunde im Auge. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt für die breite noch einen Innverteidiger zu verpflichten. Das war Pflicht. Ebenso sollte jemand für das defensive Mittelfeld kommen. Um den Kader dann noch in der Breite zu füllen sollten den Planungen zwei offensive Mittelfeldspieler dazukommen, sowie ein Stürmer. Hier hatte mir das Scoutingsystem ein Haufen voller Spieler vorgeschlagen, doch ich war mir sicher, die richtigen Spieler ausgewählt zu haben. Jetzt galt es meinen Verhandlungskünsten, die Spieler auch unter Vertrag zu nehmen. Dabei hatte ich natürlich auch die Gehaltsbudgetgrenze fest im Blick.

Die Transfers sollten in meinen Augen lieber gestern als heute über die Bühne gehen, aber es war Geduld gefragt. Wenn man jeden Cent drei oder viermal umdrehen muss, geht es hier um jeden noch so kleinen Betrag.

Die andere Frage war hingegen die, was ich mit Diaby machen sollte. Im derzeitigen Zustand hatte eine weitere  Zusammenarbeit wenig Sinn. Ich sollte möglicherweise prüfen, ob eine Vertragsauflösung in diesem Fall rechtens wäre. Wenn der neue Torhüter erst einmal da ist, wird Diaby sowieso keine Chance mehr haben. Es war wohl an der Zeit für ihn, sich einen neuen Verein zu suchen.
Doch zurück zu den wichtigen Dingen im Leben. Übermorgen stand das nächste Spiel gegen Eibar an. Anschließend kommt uns am Mittwoch Real Betis besuchen. Dort wird sich zeigen, wie weit die Mannschaft ist. Samstag in einer Woche wartete dann FC Seté, ein französischer Amateurclub auf uns, bevor ich den Spielern eine zweiwöchige Spielpause genehmige. Was aber nicht heißen sollte, dass ich sie im Training nicht weiterhin hart rannehmen werde…