Ich finde es ziemlich beruhigend, zu wissen es ist auch mit einem krassen Außenseiter wie Paderborn möglich die CL-Plätze zu erreichen.
Wir kommen hier von der Frage des Threaderstellers ja ein bisschen ab. Wenn einen die Geschichte des Fußballs in den letzten Jahren etwas lehrt, ist, dass die Zeiten, in denen ein Team durch Taktik komplett überraschen konnte, vorbei sind. Taktik ist nur Taktik, sie bestimmt einen Rahmen, in dem sich ein Team positioniert und beeinflusst Stile in Angriff und Balleroberung. Ohne individuelle Spielerqualität geht über einen längerfristigen Zeitraum gesehen aber wenig. Individuelle Überraschungen gerade in Einzelspielen oder KO-Wettbewerben sind immer drin, genauso wie es in einzelnen Saisons immerÜberraschugnsteams in beide Richtungen gibt (für jedes Topteam, das underperformt, muss es eigentlich sowieso einen Underdog geben, der über den Erwartungen spielt). Dazu kommen Formkrisen und Läufe, Verletzungsserien.
Über die Jahre/Saisons verteilt bestimmen die Spielerqualität und damit die (Gehalts-)Budgets die Ligen. Wie Sparibert Knauserhagen von der Eintracht schon vor Jahren festgestellt hat, konnte er die ersten 6, 8 Plätze der Bundesligaim Schlaf voraussagen. Selbst der griechische Eins-null-nach-Ecke-Sommer 2004, der Stunt, Teams zu frustrieren und in Manndeckung zu nehmen, womit niemand so wirklich mehr klarkam, hielt nur ein paar Ko-Spiele. Und die Zeiten, als Freiburg alleine mit konsequenter Raumdeckung eine Libero-mit-Manndecker-Liga überraschte und fast mal Meister wurde, sind auch ein paar Jahre her. So was will das Spiel gar nicht abbilden: den menschlichen Spieler als einen Revolutionär, der den Fußball neu erfindet. Der menschliche Manager ist einer von tausenden. Das ist eine offizielle SI-Aussage, denn so ist der globalisierte Fußball heute nicht, da kennt jeder jedenf. Und das ist fast schon das, was man tun muss, um mit Paderborn in einer langen Ligasaison so abzuschneiden. Das heißt nicht, dass die Taktikoptioinen im FM Kosmetik sind, das sind sie nicht. Aber wenn sie wie hier aus ehemaligen Zweitligakickern Kandidaten für den Ballermann Europas machen, stimmt was nicht.
Grundsätzlich ist es momentan sehr einfach, mit Paderborn, dem schwächsten Team, 80, 90 Tore zu schießen, siehe Frustablassthread. Heißt: Jeder soll so spielen, wie er Boc hat. Aber dass solche Taktiken nach Patches eventuell gar nicht mehr funktionieren können, sagen einem alleine schon die Ergebnisse.
Nicht nur die hier erwähnten, auch die im verlinkten Forum. Das ist eine Taktik, die unabhängig vom Team zu Siegen führt, Zutun muss man gar nichts, noch nicht mal die Spieler austauschen. Sie schlägt das Spiel oder die KI, an der fortwährend gearbeitet wird. Man sollte sich nicht wundern, wenn unrealistische Ergebnisse zu (vermeintlich?) seltsamen Budgetplanungen führen. Dass ein Verein ohne Kohle nicht plötzlich sofort damit umwirft, finde ich nicht komisch.