Ich werde es vermutlich nicht schaffen, am 31.12. eine Folge zu posten, das wird mir wohl zeitlich nicht reichen (ihr kennt das ja, wenn's an Silvester stressig ist ). Deshalb wünsche ich euch schon jetzt einen guten Rutsch! Wir lesen dann voneinander im neuen Jahr. Viel Spaß mit dem aktuellen Kapitel! Kapitel XV: Revoluzzer, Verletzte und andere Baustellen
Es klopft an der Tür von Pauls Büro und Timothy Durwael, seines Zeichens Rechtsverteidiger, tritt ein.
Hallo Chef, ich wollte mit ihnen reden. beginnt er.
Was gibt’s? fragt Paul und bedeutet dem Spieler, sich ihm gegenüber hinzusetzen.
Als Durwael sitzt, beginnt er:
Wir müssen über meine Einsatzzeit reden. Ich habe hier als Stammspieler unterschrieben und habe bisher noch keinen einzigen Startelfeinsatz seit der Vorbereitung gehabt. Das kann so nicht weitergehen!Hoppla! entfährt es Paul. Er ist etwas überrumpelt von der Vehemenz, mit der Durwael sein Anliegen vorträgt.
Tja, um ehrlich zu sein, sehe ich im Moment keine Chance für dich. Van Son ist als Rechtsverteidiger gesetzt und Zweegers ist momentan die Nummer zwei. Tut mir Leid, aber da muss im Training schon mehr kommen, wenn du spielen willst.Aber ich bin hier als Spieler der ersten Mannschaft, nicht als Bankwärmer!Dann zeig mir, dass du das kannst und fang an, dich reinzuhängen! Paul ist verärgert, dass der Spieler so mit ihm redet. Immerhin ist er hier der Chef und lässt sich bestimmt nicht von seinen Spielern diktieren, wer spielt. Dann würden jedes Wochenende mindestens zwanzig Mann auf dem Platz stehen.
Mehr, als Vollgas geben kann ich nicht. Wenn das so ist, werde ich mir einen neuen Verein suchen müssen.Viel Spaß dabei, aber hier bestimme immer noch ich, wer geht. Und du gehst erst, wenn dein Vertrag am Saisonende ausläuft!Was?! Das können sie nicht tun! Ich muss spielen, ich will spielen und dazu muss ich wechseln!Du kannst wollen, so viel du willst, aber ich sage wer geht und wer bleibt und jetzt mach dich fertig für's Training. Da kannst du mir zeigen, wie sehr du spielen willst! Paul deutet auf die Tür, um klar zu machen, dass das Gespräch beendet ist.
Gerade als Durwael den Raum verlässt, kommt Jasper Waalkens herein. Er ist zentraler Mittelfeldspieler und kann defensive, wie offensive Positionen bekleiden. Zwar gehört er technisch zu den stärksten Spielern der Mannschaft, aber für Paul war er immer zu lethargisch, zeigte zu wenig Aggressivität in den entscheidenden Situationen und war ihm vor allem, für zentrale Positionen nicht zweikampfstark genug. Ein Grund, weshalb auch er in der Regel nicht mehr im Kader ist. Noch hofft Paul allerdings, dass es Waalkens nicht auch um seine Einsatzzeit geht. Doch diese Hoffnung schwindet, als sich Waalkens setzt und gleich mit seinem Anliegen herausrückt:
Boss, ich muss mehr spielen. Ich brauche mehr Einsatzzeit und die habe ich hier nicht.Du weißt, woran das liegt. Ich habe dir schon gesagt, dass du in den Zweikämpfen besser werden musst. Wir brauchen nicht nur Schönwetterfußballer auf dem Platz, jeder muss auch kämpfen können, sonst wird’s ganz schnell eng.Waalkens nickt:
Ich weiß, aber ich muss trotzdem spielen, deswegen will ich im Winter wechseln.Paul seufzt und überlegt kurz. Waalkens ist ein guter Spieler, keine Frage, aber er passt als Typ einfach nicht ins System, weshalb er ihn wohl sowieso nur äußerst selten einsetzen würde. Ein bisschen Geld für einen Spieler dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft wäre sicherlich auch nicht verkehrt.
Also gut, ich werde im Winter einen neuen Verein für dich suchen. Aber bis dahin erwarte ich, dass du die Füße still hältst und im Training Vollgas gibst, klar?Alles klar, Boss! Danke! Waalkens scheint zufrieden und verlässt den Raum.
Vielleicht sollte ich dem Durwael auch einen neuen Verein suchen. Am Ende verbreitet der noch schlechte Stimmung in der Mannschaft. Dann brauche ich aber einen Ersatz...
Im anschließenden Training verletzen sich Zweegers (Leistenzerrung) und Bourdouxhe (verdrehtes Knie). Beide fallen für 3-4 Wochen aus, vor allem der Ausfall von Bourdouxhe wiegt schwer, aber wir finden sicher eine Lösung.
Am Tag vor dem Spiel gegen den FC Oss findet sich die Presse mit Paul und einem unbekannten Gesicht in der Grotte wieder. Der Unbekannte wird der Presse als Neuzugang vorgestellt: Dennis Hollart kommt ablösefrei als Defensivallrounder, in erster Linie aber als Außenverteidiger. In dieser Funktion soll er Backup für Gunst und van Son sein.
Paul will die Sache schnell abhaken und beginnt die Konferenz:
Meine Damen und Herren, ich darf ihnen Dennis Hollart vorstellen. Einigen von ihnen dürfte er bekannt sein. Dennis kommt ablösefrei bis zum Sommer 2015 zu uns. Wir haben uns für diesen Schritt entschieden, weil Dennis erstens ein guter Spieler ist und wir zweitens Nachholbedarf im Defensivbereich gesehen haben. Wir sind froh, einen Spieler gefunden zu haben, der alle defensiven Positionen bekleiden kann. Damit gewinnen wir auch an Vari-äh... Fexibilität.Anschließend richtet der Spieler noch ein paar Worte an die Presse und betont, wie froh er ist, in Eindhoven spielen zu dürfen. Es sind die üblichen Floskeln zu hören: Einsatz für das Team, Beitrag zu erfolgreicher Saison, toller Verein, tolle Möglichkeit.
Raymond de Lange nutzt die Gelegenheit, um zu fragen:
Herr Faltermeyer, sie überraschen hier sicherlich einige mit dem Transfer. Zum einen scheint der Kader defensiv zahlreich Besetzt zu sein und potenzielle Stammkräfte wie Durwael oder Zweegers sitzen auf der Bank, oder sind nicht einmal im Kader. Zum anderen erscheint es mir zweifelhaft einen Spieler zu verpflichten, der zuletzt keine Spielpraxis hatte, weil ihn kein Verein haben wollte. Denken sie, Herr Hollart kann ihnen weiterhelfen? Was versprechen sie sich von einem Spieler, der seit 2011 bei Almere nur zu 25 Einsätzen kam?Ach, Herr Lange, wissen sie, über ihre Fragen muss ich einfach nur schmunzeln. Sie müssen doch wissen, dass Durwael und Zweegers Rechtsverteidiger sind. Beide kommen im Moment zu wenig Einsatzzeit, weil van Son bärenstark spielt. Hollart aber kann auf beiden Seiten spielen, wobei ich ihn eher links sehe. Der Vergleich hinkt also mal wieder vorne und hinten... Abgesehen davon spricht die Erfahrung für Dennis, denn obwohl er eine schwere Zeit hinter sich hat, bringt er die Erfahrung von mehr als zweihundert Ligaspielen mit sich. Ich mache mir da also keine Sorgen. Er wird uns helfen können, da bin ich mir sicher.Nun gut. Es gibt aber Gerüchte darüber, dass Durwael im Verein unglücklich ist. Werden sie ihn womöglich ziehen lassen, jetzt wo sie Verstärkung in der Abwehr haben und der Konkurrenzkampf noch stärker ist?Konkurrenzkampf ist immer gut und fördert die Spieler.Beantworten sie bitte die Frage, Herr Faltermeyer.Ich werde mich nicht zur zukünftigen Kaderplanung äußern. Wenn es etwas zu sagen gibt, werden sie es erfahren, vorher nicht. Wenn wir uns nun dem kommenden Spiel widmen könnten...Ein guter Punkt: wie wollen sie es schaffen, die Mannschaft erneut zu einer Leistung wie gegen den Jong PSV zu motivieren? Zuletzt wechselten sich ja eher Licht und Schatten bei ihrem Team ab.Ich kann ihnen nur eines sagen: wir werden wir immer versuchen unser Spiel zu machen und zu gewinnen. Ob das am Ende klappt werden wir nach neunzig Minuten sehen.Wie schwer trifft sie der Ausfall von Bourdouxhe? schaltet sich ein anderer Journalist ein, bevor de Lange nachhaken kann.
Er war ja zuletzt gesetzt und überzeugte mit starken Leistungen. Ebenso werden ihnen Makiavala und Deschilder fehlen, die beide mit ihren Nationalteams unterwegs sind. Können sie das kompensieren?Paul ist dankbar, dass das Gespräch auf ein anderes Thema gelenkt wird.
Es stimmt, das wird schwer, aber wir haben gute Leute im Kader und haben bereits mehrfach bewiesen, dass wir mit Ausfällen klar kommen. Es gilt einfach wie immer, dass alle Spieler hundert Prozent geben müssen.Profil Hollart
Spielbericht
Wir haben einige Ausfälle zu verkraften: Deschilder ist wieder auf Länderspielreise für die belgische U21, für ihn wird van Geele starten. Ebenso im Dienste seines Landes unterwegs ist Makiavala (Angola), außerdem fehlt Bourdouxhe, wie gesagt, verletzt. Das bedeutet einen Umbau der Flügel: Lagouireh spielt auf rechts, links wird Hunte seine Chance erhalten.
Das Spiel beginnt mit einem Aufwecker von Vermeer, der einen Kopfball nach schöner Hereingabe von Lagouireh an die Latte setzt (1.). Danach schläft das Spiel ein wenig ein, erst ein Beekmans-Freistoß, der knapp daneben geht, bringt wieder Leben in die Bude (15.). Wenig später erzielt der FC Oss das 1:0, weil Muyters einen Schuss aus spitzem Winkel an den Innenpfosten abprallen lässt, von wo er ins Tor geht. Wir können aber gleich zurückschlagen: Lagouireh gleicht per Kopf aus, nachdem de Groot sich gegen vier Mann durchgesetzt und die Flanke geschlagen hat (19.). Vor der Pause muss Muyters noch einmal rettend eingreifen.
Zur Pause bringe ich den Neuzugang Hollart für Artien, der mit Gelb vorbelastet ist und außerdem eine schwache Leistung zeigte. In der 48. dann der Schock: 2:1 nach einem schönen Spielzug, an dessen Ende Gunst allein gegen zwei Angreifer steht und nichts mehr ausrichten kann. Wir spielen von nun an offensiver, aber es bringt alles nichts und so fällt in der 69. Minute das 3:1 nach einem tadellosen Konter. Wir können keine klaren Chancen mehr herausspielen und so bleibt es beim enttäuschenden 3:1.
Statistik
Fazit:
Wir haben uns sowohl defensiv als auch offensiv mehrfach ungeschickt angestellt. Es fehlte an vielen Stellen Entschlossenheit und Konzentration. Allerdings hat man auch einfach gemerkt, dass die offensive Dreierkette nicht eingespielt war. Makiavala und vor allem Bourdouxhe haben gefehlt und Vermeer, dem ich eigentlich gerne eine Pause gegönnt hätte, befindet sich im Formtief. Hunte war einfach nur schwach.
Insgesamt war die Leistung enttäuschend und wir haben verdient verloren, auch wenn die Statistik vielleicht etwas anderes suggeriert.