Im folgenden möchte ich meine Taktik zum FC Arsenal vorstellen und euch an meiner Entscheidungsfindung teil haben lassen.
Bevor ich irgendetwas festgelegt habe, habe ich mir meinen Kader genau angeschaut. Die Attribute studiert und auch ganz wichtig die PPMs der Spieler betrachtet, die können von elementarer Bedeutung für das Gelingen einer Taktik sein, oder auch nicht.
Da ich beim FC Arsenal einen großen Haufen an Spielern für das Mittelfeld habe, habe ich mich für eine Grundordnung ohne Stürmer entschieden (Sorry Giroud), das 4-3-3-0.
Das 4-3-3-(0) ist immer die Formation in der das Team verteidigen wird. Das Team wird immer in diese Formation zurückfinden, wenn der Gegner den Ball erobert hat. Man könnte sagen, es ist die Formation in der Defensive. Ich nenne es dann gerne Grundordnung.
Nachdem ich mich für eine Grundordnung entschieden habe überlegte ich mir, wie mein Team Fußball spielen soll. Für den FC Arsenal stellte ich mir in etwa folgendes vor:
- ballbesitzorientierter Fußball
- Pressing, aber nicht zu extrem
- sicherer Spielaufbau aus der Defensive
- gute Passquote
- Spiel eher durch die Mitte
Diese Ideen mussten jetzt in eine Mentalität verwandelt werden. Dazu guckt man sich am besten an, was die Mentalität auf dem Platz mit der Mannschaft und den Spielern so macht.
Die Mentalität nimmt hauptsächlich Einfluss auf folgende Elemente:
- die höhe der Defensivlinie ( tief – hoch )
- Tempo ( langsam – schnell )
- Passtil ( kurz – lang )
- Weite ( eng – weit )
Geht man hierbei von einer Standard Mentalität aus, kann man sagen, dass die aufgezählten Elemente auf Mittel stehen. Bei Control alles eine Stufe höher und bei Counter eine Stufe weiter unten usw.
Für mein Team wählte ich die Control Mentalität, da hier im letzten Drittel direkter gespielt wird, als auf Standard und die Defensivlinie höher steht. Zu dem wird sicher von hinten raus gespielt. Auf Attack ist mir das Passpiel zu direkt und das Spielfeld wird in der Offensive zu breit gemacht.
Nun hat das Team eine Mentalität und eine defensive Grundordnung. Es geht jetzt als darum sich um die anderen Phasen im Spiel zu kümmern. Teilt man das Spiel der eigenen Mannschaft auf, gibt es 3 Formationen im Spiel. Die defensive Grundordnung, eine offensive Formation und das Umschaltspiel zwischen diesen beiden. Wenn man möcht könnte man das ganze auch in 4 Phasen unterteilen, in dem das defensive Umschaltspiel vom offensiven Umschaltspiel getrennt wird.
Bevor ich mich mit dem Umschaltspiel beschäftige entwickel ich die offensiv Formation der Mannschaft. Hauptsächlich wird diese durch Role plus Duty bestimmt.
Ich werde also nicht im 4-3-3 angreifen, sondern in einem 4-2-4. In ganz extremen Fällen wird es sogar auf ein 2-4-4 hinauslaufen.
TW: Sweeper Keeper (d) --> Soll etwas vor dem Tor stehen, keine Risikobälle spielen, Bälle kurz weiterleiten
IV: Central Defender (d) --> Defensiv Aufgaben + kurzes Aufbauspiel
AV: Full Back (a) --> Läuft die Seite hoch und runter, schaltet sich früh ins Offensivspiel ein
DM: Deep Lying Playmaker (s) --> Spielmacher vor der Abwehr, Spieleröffner
ZM: Advanced Playmaker (s) --> Bedient die offensive 3er Reihe mit Pässen, hält die Position
ZM: Central Midfielder (a) --> Stößt im Umschaltspiel schnell nach vorne und agiert als zweite Spitze
LOM/ROM: Inside Forward (s) --> Zieht nach Inne um Torchancen zu erarbeiten, macht Räume für die Außenverteidiger
ZOM: Shadow Striker (a) --> Erster Verteidiger, hohen Drang zum Tor
Die Formationen für Offensive und Defensive sind gesetzt, die Metalität ist klar und jetzt geht es um die Umschaltphasen im Spiel. Diese werden hauptsächlich von der Fluidität bestimmt.
Die Fluidität ist wohl das am schwierigsten zu begreifende Instrument beim Erstellen der Taktik. Sie hat hat hauptsächlich Einfluss auf:
- Pressingverhalten des Teams
- kreative Freiheit der Spieler
- teilt die Mentalität auf dem Platz auf/ein
In einem System auf very fluid haben alle Spieler die gleiche Mentalität. Das heißt alle sollen gleich viel Pressen, alle sind Spielmacher etc... Im fluiden System wird das Spielfeld fast in zwei Teile geteilt. Die Abwehr und die defensiven Mittelfeldspieler haben eine Mentalität und die offensiven Spieler eine höhere. Daher eignet sich ein fluides System gut zum Kontern. Ist die Fluidität ausgeglichen, verhalten sich die Menatlitäten wie die eingestellten dutys. Bei Defensiven ist sie niedriger und bei Offensiven höher. In einem System auf structured wird das Spiel in 3 Teile geteilt. Die beiden Innenverteidiger bilden dabei ein Glied, es folgen die Außenverteidiger plus die defensiven Mittelfeldspieler. Der Rest der Mannschaft bildet den dritten Teil. Auch dieses System eignet sich gut für Konter, da die Offensiven stärker nach vorne gehen, während die Defensiven in tiefen Positionen bleiben. Als letztes folgt das System auf very structured. Aufgeteilt in Abwehr, defensives Mittelfeld, Zentrales Mittelfeld und die Angreifer.
Bei hoher Fluidität erhöht sich auch die kreative Freiheit der Spieler. In einem rigiden System halten sich die Spieler an ihre Rollen. In einem fluiden System brechen diese eher mal aus. Wenn man das mal logisch betrachtet, müssen die Spieler diese Freiheit auch haben. In einem fluiden System muss der Verteidiger das Spiel genauso mit aufbauen, wie ein defensiver Mittelfeldspieler (gleiche Mentalität), daher braucht dieser auch kreative Freiheit um das ganze losgelöst von seiner eigentlichen Rolle auch zu tun. Auf very rigid, gibt dieser einfach den Ball an den defensiven Mittelfeldspieler weiter, kreative Freiheit ist hier nicht nötig.
Wichtig ist auch noch mal auf 2 besondere Attribute einzugehen:
Aggression und
Flair.
Flair ist ein Wert der besagt, ob ein Spieler trotz klarer Anweisung aus dem System ausbricht.
Aggression zeigt an, wie aggressiv ein Spieler andere anläuft, damit ist dieser Wert wichtig für gutes Pressing. Ein zu hoher Wert lässt den Spieler eventuell dazu verleiten defensive Positionen zu verlassen.
Das Pressing wird ebenfalls von der Fluidität beeinflusst. In fluiden System wird eher mehr gepresst.
Ich komme zurück auf mein Team und habe mich für flexible entschieden. Fluid kam für mich nicht in Frage, da ich kein Teilung des Teams möchte sondern eher eine enge Einheit. Rigid wäre eine Möglichkeit gewesen, da ich aber auch hier nicht möchte, dass sich meine vorderste Reihe zu stark von einander trennt, wählte ich flexible.
So ergibt sich in der Umschaltphase(Offensiv) ein 4-4-2.
Die Umschaltphase zur Grundformation wird hauptsächlich von den Pressingeinstellungen bestimmt.
Nun ist der erste Schritt getan, die Grundtaktik ist fertig und sie ist bereit zum ersten Test. Nach dem ersten Test (oder während ) kommt das Erweitern durch die Teaminstructions und die Playerinstructions. Dabei summieren sich die Instructions in den meisten Fällen auf die entsprechenden Felder auf.
Da mir das Passspiel der Mannschaft nicht so gut gefiel, habe ich hier durch die TI die meisten veränderungen vorgenommen. Shorter Passing sagt den Spielern, dass sie kürzere Pässe spielen, sollen, als die Control Mentalität es vor gibt. Dazu kommt noch die Extremanweisung Retain Possession, diese besagt, dass weniger Risikobälle gespielt werden. Play out of Defense setzt auf ein geordnetes Passspiel von hinten raus und verringert die Anzahl von hohen Bällen aus der Abwehr.
Die sehr hohe Defensiv Linie wird in Verbindung mit Close Down more genutzt um schneller den Ball zu erobern . Lower tempo benutze ich um Fehler zu minimieren, da die Spieler etwas mehr Zeit am Ball bekommen. Ganz entscheidend für das Funktionieren des Matchplans ist Exploit the middle. Da ich ohne Stürmer spiele sind Flanken gänzlich uneffektiv. Durch Exploit the middle werden Flanken Bälle verringert. Die Außen spielen den Ball eher zurück in die Mitte, statt zu Flanken. So entsteht eine schöne Ballzirkulation über Außen und wieder zurück in die Mitte.
Da das System jetzt schon sehr gut funktionierte habe ich kaum noch Playerinstructions benutzt. Der Torhüter hat die Anweisung bekommen den Ball zum DLP(s) zu spielen, so spielt dieser im Aufbau in Form eines Half Backs.
Die IF haben die Anweisung bekommen weiter einzurücken, damit der Weg zum Tor etwas kürzer ist.
Somit ist mein Taktikprozess im Großen erstmal abgeschlossen. Also "Geht's raus und spielt's Fußball!" (Franz Beckenbauer)