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Autor Thema: Der lange Weg zum Meistertrainer? (FM 2014)  (Gelesen 8543 mal)

Plumps

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Re: Der lange Weg zum Meistertrainer? (FM 2014)
« Antwort #20 am: 24.Februar 2016, 10:27:22 »

Woah wie krass! Die Story wird endlich wiederbelebt :)
Ich kann als Bilderhoster imgur.com empfehlen!
Oder FMShots:
http://www.meistertrainerforum.de/index.php/topic,22013.0.html
Dann sind die Bilder auch gleich so groß wie du sie gespeichert hast.
« Letzte Änderung: 24.Februar 2016, 10:33:12 von Plumps »
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Bayernfahne

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Re: Der lange Weg zum Meistertrainer? (FM 2014)
« Antwort #21 am: 24.Februar 2016, 13:16:20 »

Erstmal danke Plumps für deine Antwort, so schnell hätte ich nach der langen Zeit nicht damit gerechnet^^ Aber ich stehe zu meinem Wort, wenn ich sage: der Thread ist nicht tot, dann ist er es auch nicht.  ;) Danke auch für den Tipp mit den Bildern, über FM-Shots hat das leider auch nicht so ganz geklappt wie ich das wollte, ich hab sie jetzt über pic-upload vergrößern können, allerdings sind sie jetzt etwas verschwommen.  :-\
Aber wenn man draufklickt wird man zum Original weitergeleitet, das etwas kleiner, dafür nicht verschwommen und doch gut lesbar ist.  :)
Um gar nicht erst wieder in den Rhythmus der vergangenen Posts zu verfallen kommt hier direkt der nächste Teil, viel Spaß  :)
« Letzte Änderung: 24.Februar 2016, 14:51:10 von Bayernfahne »
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Re: Der lange Weg zum Meistertrainer? (FM 2014)
« Antwort #22 am: 24.Februar 2016, 14:51:25 »

Vereinswahl & Saisonvorbereitung 2017

Nachdem ich mit Balestier Khalsa Ende 2015 den AFC Cup gewonnen habe, stieg meine Reputation in ganz Asien sprunghaft an. Zum Saisonbeginn 2016 aktivierte ich zusätzlich diverse Ligen, um mehr Auswahl beim zukünftigen Arbeitgeber zu haben. Das erste Angebot kam dann von Wellington Phoenix aus Neuseeland, welche in der australischen A-League spielen. Vom Realismusgrad wäre das wohl der logische Schritt gewesen, allerdings kam das Angebot mitten in der Saison und ich wollte unbedingt noch einmal den Titel gewinnen, ehe ich mich verabschiede. Also lehnte ich ab. Es kamen dann einige Angebote aus China und Südkorea, welche ich im Nachhinein vielleicht hätte annehmen sollen, aber ich sehnte mich einfach nach Europa. Selbst wenn ich bei meinem Abschied vor dreieinhalb Jahren nur ein kleiner, unbedeutender Trainer war, so mussten sich doch ein internationaler Titelgewinn und drei Meisterschaften bis in meine Heimat herumgesprochen haben. Dachte ich zumindest und schrieb fleißig Bewerbungen. Es hagelte Absagen und ich bereute bereits, alle interessanten Angebote aus Asien einfach ausgeschlagen zu haben, als mich dann doch zwei Vereine zum Vorstellungsgespräch einluden.

Beide waren Zweitligisten, beide spielten in Skandinavien: Mjøndalen IF aus Norwegen und Vejle BK aus Dänemark. Von beiden hatte ich den Vertrag unterschriftsreif vorliegen, musste mich also entscheiden.

Vejle BK:
+ Profistatus
+ Mehr Gehalt
- Saison läuft bereits
- Zum erwarteten Aufstiegsplatz sind es schon 8 Punkte Rückstand

Mjøndalen IF:
+ Lange Vorbereitung
+ Freie Hand bei der Kaderzusammenstellung
- Semi-Professionell
- Klarer Rückschritt auf der Karriereleiter

Letztendlich entschied ich mich für die Norweger, weil ich die Saisonvorbereitung einfach haben wollte, ja haben musste. Zudem war es vielleicht besser, noch mal ganz von unten als Semi-Profi anzufangen, wo die Erwartungen klein waren. Die lauteten bei Mjøndalen nämlich schlichtweg: Klassenerhalt!

Da in der Adeccoligaen von 16 Teams die letzten 4 absteigen, war mir klar, dass es keine einfache Aufgabe werden würde. Der Kader zum Zeitpunkt meiner Unterschrift gar nicht als solcher zu bezeichnen. Man bekam 11 Mann auf den Platz, die Bank war mit dem vorhandenen Spielermaterial allerdings nicht mehr zu füllen. Es mussten Neuverpflichtungen her! Budget war (für meine Verhältnisse) massig vorhanden, da die Halbprofis nur sehr wenig und die vereinzelten Amateure gar kein Gehalt bezogen.

Ich verpflichtete munter drauf los und hatte am Ende einen in der Breite verstärkten Kader, was die Verpflichtungen in der Spitze bewirken konnten, musste sich erst zeigen. Um das herauszufinden, spielten wir eine lange Vorbereitung:



Diese lief, vorsichtig ausgedrückt, durchwachsen. Alle Siege gab es gegen unterklassige Teams, meist nicht mal überzeugend, gegen einige von diesen zogen wir sogar den Kürzeren. Es dauerte zum einen lange, bis ich die passende Taktik gefunden hatte, die meinen Vorstellungen entsprach, zum anderen galt es 8 Neuzugänge zu integrieren. Das ganze bei nur drei Trainingseinheiten pro Woche. Gegen Rosenborg hielten wir lange das Unentschieden, da allerdings mit einer komplett anderen, sehr defensiven Taktik, die ich nur probeweise aus meiner Zeit in Singapur übernahm. Zum Abschluss gab es wenigstens noch mal zwei ungefährdete Siege, wenn auch gegen deutlich schwächere Gegner. Kann die Mission Klassenerhalt trotzdem erfüllt werden?
« Letzte Änderung: 25.Februar 2016, 02:01:03 von Bayernfahne »
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Cassius

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Re: Der lange Weg zum Meistertrainer? (FM 2014)
« Antwort #23 am: 25.Februar 2016, 00:17:05 »

Schön geschrieben, da lese ich auch gerne mit. Norwegen unterklassig,
immer gut. Viel Erfolg, auf dass du mal Bayerntrainer wirst.  8)
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Re: Der lange Weg zum Meistertrainer? (FM 2014)
« Antwort #24 am: 26.Februar 2016, 12:21:38 »

Willkommen an Bord, Cassius & dein Wort in Gottes Ohr! Mittlerweile bin ich ja mit dem Save schon etwas weiter als der aktuelle Stand der Story, beim FC Bayern interessiert sich aber noch immer kein Schwein für mich  :D Ist aber auch kein Wunder, nachdem Guardiola schon nach einem Jahr gefeuert wurde, übernahm Arsène Wenger und hat sowohl 2015 als auch 2016 die Champions League geholt.  :o



Hinrunde 2017

Es ist April, Saisonbeginn in Norwegens zweiter Liga. Die Vorbereitung war, wie bereits erwähnt, von vielen Experimenten geprägt und ließ noch keine klaren Schlüsse auf die vor uns liegende Adeccoligaen-Saison zu. Aber eines habe ich auf jeden Fall gelernt: In Singapur war es wärmer! Bei 5°C und kaltem Nieselregen wurde ich am ersten Spieltag Zeuge, wie wir zu Hause gegen den Mit-Abstiegskandidaten Tromsdalen mit 0:1 baden gingen. Ausgerechnet Torwart-Urgestein Ivar Andreas Forn hatte gepatzt und einen Abschlag direkt zum Gegner gespielt. Wenn wir schon solche Spiele nicht gewinnen konnten, wie sollte das erst gegen die Schwergewichte der Liga werden?

Zum Glück zeigte die Mannschaft die passende Reaktion und holte gegen die nächsten beiden schlagbaren Teams zwei Siege. Beim Favoriten Sarpsborg gab es erwartungsgemäß nichts zu holen, auch wenn uns direkt nach dem 1:2 ein vielversprechender Angriff abgepfiffen wurde. Der Ausgleich wäre aber auch unverdient gewesen. Im Anschluss gab es ein gerechtes Unentschieden gegen Bærum, gefolgt von den ersten beiden wirklich überzeugenden Siegen unter meiner Ägide. Auch das Unentschieden bei Stabæk war aller Ehren wert. Kurzzeitig kratzten wir sogar am Sieg, doch alles in allem entsprach die Punkteteilung dem Spielverlauf.

Es folgte die erste Schwächephase der Saison mit nur einem Punkt aus drei Spielen, darunter zwei Heimpleiten. Besonders das Spiel gegen Asker war bitter, da wir aber der 20. Minute fast die komplette Spielzeit in Führung lagen und erst in der 83. und 91. Minute die Gegentreffer hinnehmen mussten, beide nach Standardsituationen.  :(

Zum Abschluss der Hinrunde ermauerten wir uns ausgerechnet gegen den unangefochtenen Spitzenreiter Fredrikstad drei Punkte, wodurch wir den Sommer über im gesicherten Mittelfeld der Tabelle standen. Sogar die Aufstiegsplay-Offs waren noch in Reichweite, aber eher wegen der Ausgeglichenheit der Liga, nicht wegen unserer Leistung.



Im NM SAS Braathens Cup, kurz Cupen, bekleckerten wir uns dafür nicht gerade mit Ruhm. Gegen den drittklassigen Vertreter Raufoss IL brauchte es die Verlängerung, um unser Weiterkommen zu sichern. Bezeichnend, dass das Siegtor erst in der 120. Minute fiel, zudem durch keinen unserer Spieler, sondern unter gütiger Mithilfe des Gegners.

Erwartung des Vorstandes war es, die dritte Runde zu erreichen und so betrachtete ich das Ziel schon fast als erreicht, als uns für die dritte Runde der unterklassige Verein Brattvag zugelost wurde. Doch das Spiel fiel leider in unsere schwächste Saisonphase, weshalb wir uns mit dem Gegner enorm schwer taten. Zunächst vergaben wir einige gute Gelegenheiten, dann stand es nach einem Freistoß in der 72. Minute plötzlich 1:0 für den Underdog. Wir wurden gezwungenermaßen offensiver und verursachten drei Minuten später aus einem Konter heraus einen fragwürdigen Elfmter, der sicher verwandelt wurde. Zwar gelang uns noch der Anschlusstreffer, doch machten wir insgesamt zu wenig aus unserer spielerischen Überlegenheit. Einmal trafen wir noch den Pfosten und ein weiterer guter Schuss strich nur knapp über das Tor. Mehr wollte uns trotz 6 Minuten Nachspielzeit nicht mehr gelingen.



Das unglückliche Ausscheiden aus dem Pokal wirft ein schlechtes Licht auf die eigentlich zufriedenstellende Hinrunde. Da ich mit Balestier Khalsa aus irgendeinem Grund nie am nationalen Pokal teilnahm, freute ich mich in Norwegen besonders darauf, mit Mjøndalen in den K.O.-Spielen die Großen zu ärgern. Stattdessen wurden wir geärgert.  :( Für die Rückrunde konnten wir uns dafür ganz auf die Liga konzentrieren!

***Edit: Wenger hat mit Bayern auch 2017 die Champions League geholt, absolut krank!  :o Wenn die so weitermachen, hab ich nicht mal Chancen dort als Busfahrer eingestellt zu werden.  :D
« Letzte Änderung: 26.Februar 2016, 12:24:42 von Bayernfahne »
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Re: Der lange Weg zum Meistertrainer? (FM 2014)
« Antwort #25 am: 29.Februar 2016, 18:43:42 »

Rückrunde 2017

Wir nutzten die gut einmonatige Sommerpause für ein paar Freundschaftsspiele, in denen wir einmal mehr nicht wirklich glänzten. Lediglich die Niederlage gegen Aalborg war einkalkuliert. Hoffentlich würden wir uns in den Pflichtspielen von einer besseren Seite präsentieren können...



Tatsächlich gelang es uns, mit einer Reihe guter Ergebnisse zu starten. Fünf Spiele ohne Niederlage zum Auftakt, darunter auch das wie ein Sieg bejubelte 0:0 beim großen Favoriten Odd Grenland. Plötzlich hatten wir zu den direkten Aufstiegsplätzen aufgeschlossen! Ausgerechnet beim Tabellenletzten Notodden erhielt unsere Euphorie einen herben Dämpfer. Bei denen lief zu diesem Zeitpunkt gar nichts zusammen und ausgerechnet gegen uns klappte plötzlich alles. Eigentlich ein Spiel für den Frust-Thread, doch das verkniff ich mir, da wir trotz allem überperformten. Im Anschluss an die bittere Niederlage folgten nämlich erneut hervorragende Wochen, in denen wir die Topteams Stabæk und Moss schlugen, sowie gegen das ebenfalls favorisierte Sarpsborg einen Punkt holten. Auf eine vermeidbare Niederlage gegen Asker antworteten wir nochmals mit einigen guten Spielen, das 1:1 beim feststehenden Meister Fredrikstad gehörte noch dazu. Still und heimlich hatten wir uns im oberen Tabellendrittel festgesetzt und der Aufstieg wurde langsam zum Thema unter den Fans und in der Stadt. Dann kam das Spiel gegen Kongsvinger. Ein Sieg und wir würden auf Aufstiegsplatz zwei liegend in das Saisonfinale gegen Odd gehen. Doch wir hielten dem Druck nicht stand. Wir zeigten Nerven und, daraus resultierend, ein schlechtes Spiel. Dass wir aus dem Grottenkick noch wenigstens einen Punkt mitnahmen, verdankten wir den Gastgebern, deren Leistung ebenfalls ziemlich schwach war. Damit gingen wir in das letzte Heimspiel der Saison mit einem klaren Handycap. Hätten wir bei Kongsvinger gewonnen, würde uns ein Unentschieden reichen. So allerdings ging nun Odd mit zwei Zählern Vorsprung in die Partie, weshalb wir gegen den klar stärkeren Gegner offensiv agieren mussten. Ich mache es kurz: es reichte nicht. Zu abgeklärt waren die Gäste, zu unerfahren meine Spieler. Letztendlich verloren wir verdient mit 1:3.



Am Ende zog sogar noch Sarpsborg an uns vorbei, weshalb wir die Saison auf Platz 4 abschlossen, welcher uns für die Play-Offs qualifizierte. Das war immer noch ein toller, ein wahnsinnig großer Erfolg, nachdem uns der Abstiegskampf prognostiziert wurde, allerdings war es doch bitter, wenn der direkte Aufstieg so zum Greifen nah war...



Die Aufstiegs-Play Offs sind in Norwegen eine echte Tretmühle. Wer schon mal dort gespielt hat, wird wissen wovon ich rede, für alle anderen erläutere ich kurz das System: Qualifiziert für die Play-Offs sind die Teams auf den Plätzen 3-6. In unserem Fall also Sarpsborg FF, Mjøndalen IF, Moss FK und Strømmen IF. Dann spielt der 3. zu Hause gegen den 6., der 4. hat Heimrecht gegen den 5. Ein Rückspiel gibt es nicht. Die Sieger der beiden Spiele treffen dann im Heimstadion des in der Tabelle höhrer platierten Teams aufeinander. Soweit so gut, dazu später mehr. Sehen wir uns erst mal an, was die Aufstiegsspiele für uns bereit hielten.

Wir waren 4., also hatten wir im Halbfinale Heimrecht und trafen auf den 5. Moss FK. Die Geschichte des Spiels war schnell erzählt. Wir machten unsere Hausaufgaben gründlich und führten bereits nach zehn Minuten mit 2:0. Im Anschluss daran ließen wir nichts mehr anbrennen und zogen verdient in die nächste Runde ein. Dort wartete mit Sarpsborg wie befürchtet die schwierigere der beiden möglichen Aufgaben. Zudem auswärts. Glücklicherweise fiel die Partie genau auf meinen Geburtstag, was meine Mannschaft zum Anlass nahm, mir das schönste aller Geschenke zu machen. Wir zeigten das vielleicht beste Spiel unter meiner Amtszeit und auch der Torwart der Gastgeber schien mit mir zu sympathisieren, da er am 0:1 alles andere als unschuldig war.  :police: In die Halbzeit gingen wir mit einem beruhigenden Vorsprung von 0:2, doch ich mahnte zur Vorsicht, da Sarpsborg sicher noch einmal alles versuchen würde. Die Mannschaft verstand den Warnschuss, spielte furios weiter und machte mit dem 0:3 schon in der 52. Minute alles klar. Das späte 1:3 war nur noch Ergebniskosmetik. Wir hatten die Relegation der Adeccoligaen souverän gewonnen!



Nun ist man als Sieger dieses "Endspiels" jedoch nicht gleich der Aufsteiger, sondern tritt noch in einem endgültigen Play-Off mit Hin- und Rückspiel gegen den 14. der Tippeligaen an. Das ganze unmittelbar nach den vorherigen Relegationsspielen, während der Erstligist die ganze Zeit regenerieren konnte. Ich wusste zwar um diese Regelung, dennoch ärgerte ich mich über die für uns doch sehr ungünstige Ausgangslage.

Gegen den spielerisch deutlich überlegenen Erstligisten Bodø-Glimt ließ ich taktisch sehr defensiv spielen. Immerhin sprach die Moral für uns. Wir hatten gerade zwei wichtige Spiele gewonnen, zudem eine starke Saison hingelegt, während der Gegner direkt aus dem Abstiegskampf kam. Zudem durften wir zunächst auswärts antreten, im entscheidenden Rückspiel hätten wir also unsere Fans im Rücken. Vielleicht könnte es uns ja gelingen, den Favoriten aus einer gefestigten Defensive heraus zu frustrieren und dann entscheidend zu kontern? Wir gerieten im Hinspiel zwar in Rückstand, doch glichen durch einen ebenjener Konter aus und fuhren mit einem hervorragenden Ergebnis zurück nach Mjøndalen. Im Rückspiel gab es für uns keinen Grund, etwas an der Spielweise zu ändern. Bodø-Glimt musste schließlich treffen, wir hatten keinen Druck und waren fest entschlossen, mit unseren gefährlichen Kontern das Spiel zu entscheiden und die Sensation perfekt zu machen.

Und dieses Vorhaben ging unglaublich gut los! In der 33. Minute traf Andersen Aase, der er erst im Laufe der Rückrunde zu uns gestoßen war und unser Angriffsspiel enorm belebte, per Kopf zum 1:0! Jetzt brauchten die Gäste schon ein Tor, um überhaupt erst in die Verlängerung zu kommen. Doch unsere Defensive stand. Und wenn sie es einmal nicht tat, war Torwart Thomas Skjelin zur Stelle und hielt uns mit seinen Paraden im Spiel. Aber in der letzten Minute der ersten Hälfte war auch er machtlos. Ein satter Linksschuss von der Strafraumgrenze fand seinen Weg in den Winkel unseres Tores. In der zweiten Halbzeit war somit alles wieder offen und unsere gute Ausgangslage war dahin. Mit fortwährender Spieldauer machten sich nun auch immer mehr die konditionellen Auswirkungen des zuletzt strammen Spielplans bemerkbar. Immer öfter musste Skjelin retten, weil die Gäste es schafften, unsere Abwehr zu entblößen. Auf der anderen Seite waren wir zwar auch nicht komplett abgemeldet, jedoch einfach nicht zwingend genug gegen die abgeklärten Verteidiger des Erstligisten. Wir kämpften uns in die Schlussphase, 82 Minuten waren bereits gespielt, als ein Eckball halbhoch in unseren Strafraum geschlagen wurde und ausgerechnet Skjelin am kurzen Pfosten zu zögerlich agierte, letztlich daneben griff und dem Gegner das 1:2 ermöglichte... Ausgerechnet er, der uns so lange im Spiel gehalten hatte, verschuldete jetzt unser Ausscheiden. Wir warfen noch einmal alles nach vorne, kamen sogar zu einigen Möglichkeiten, doch das Glück war uns heute nicht treu. Stattdessen jubelten die anderen und unsere Saison endete so, wie sie begann: mit einem krassen Torwartfehler.



Was bleibt nach dieser Niederlage zu sagen? Ja, wir sind enttäuscht. Ja, wir wären gerne aufgestiegen. Aber nein, die Saison ist deswegen nicht schlecht gewesen. Wir haben großartiges geleistet. Mit dem Ziel des Klassenerhalts gingen wir in die Saison, mit einem phänomenalen 4. Platz schlossen wir sie ab. Niemand hätte das für möglich gehalten. Beim Vorstand ist man unendlich glücklich über das Erreichte und natürlich wurde mein Vertrag längst um ein Jahr verlängert, aber logischerweise rechnet keiner mit einer zweiten solchen Saison.

Doch ich will mehr...
« Letzte Änderung: 29.Februar 2016, 18:49:47 von Bayernfahne »
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Re: Der lange Weg zum Meistertrainer? (FM 2014)
« Antwort #26 am: 14.März 2016, 16:06:07 »

Hinrunde 2018

Während der langen Winterpause, in der im Vorstand alle begeistert über die Leistungen der vergangenen Saison waren, verstärkte ich den Kader punktuell, außerdem verließen uns einige Spieler, die ohnehin keine große Rolle gespielt hatten. Eigentlich wollte ich den Verein zunächst vor dem Abstieg retten und dann in der zweiten Liga etablieren, aber nachdem es letzte Saison so gut gelaufen war, peilte ich dieses Jahr direkt den Aufstieg an. Allerdings ohne es vor den Medien oder dem Vorstand laut auszusprechen.

Die Vorbereitung verlief daher schon mal nach Wunsch. Lediglich zwei mal mussten wir uns mit einem Unentschieden begnügen, der Rest wurde souverän gewonnen. Man konnte eine klare Verbesserung zur Vorsaison sehen, in der das Team (und auch ich selbst) im Saison Warm-up eher planlos agierte. Diese starke Form wollten wir mit in den Ligaauftakt nehmen.



Was uns zunächst auch ganz gut gelang. Einem starken 3:0 bei Strømmen folgte ein standesgemäßes 2:0 über Flekkerøy, ehe unsere Euphorie beim 1:1 in Nybergsund ihren ersten Dämpfer erhielt. Von diesem Rückschlag konnten wir uns zunächst erholen, die nächsten 3 Spiele waren allesamt sehr stark, auch wenn es einmal eine Niederlage setzte. Danach gab es auswärts gegen Sogndal noch ein gerechtes Unentschieden, ehe die Leistungen plötzlich rapide in den Keller gingen. Kein Sieg aus den nächsten vier Heimspielen, von denen wir einzig beim 1:1 gegen die Favoriten aus Kristiansund eine ansprechende Leistung boten. Selbst das vom Ergebnis her starke 3:3 bei Tabellenführer Sarpsborg FF war mehr glücklich als verdient, zumal wir trotz Überzahl ab der 3. Minute eine 3:1-Führung aus der Hand gaben. Den mehr oder minder versöhnlichen Abschluss einer am Ende sehr durchwachsenen Hinrunde brachte ein 1:0-Sieg in einem schwachen Spiel in Bærum. Somit lagen wir zum Ende der Hinrunde auf Platz 7. Der ausgeglichenen Liga sei Dank.



Im Cupen wollte ich diese Saison deutlich besser abschneiden als in der Vorsaison. Wirklich gelungen ist es uns nicht, auch wenn wir diesmal eine Runde weiterkamen als letztes Jahr. In Runde 1 & 2 setzten wir uns erwartet souverän gegen zwei Teams aus schwächeren Ligen durch, während bereits in der dritten Runde gegen Ligakonkurrent Lyn aus Oslo Schluss war. Am sechsten Spieltag hatten wir die noch mit 5:2 nach Hause geschickt, jetzt sorgten sie dafür, dass wir von wettbewerbsübergreifend 4 (VIER!) aufeinanderfolgenden Heimspielen kein einziges gewannen...



Eigentlich war die Leistung erwartungsgemäß. Mit einem Halb-Profi Team sind eben keine größeren Sprünge möglich. Dennoch war ich sehr enttäuscht. Irgendwie fühlte ich mich nicht wohl in Norwegen. Zudem kamen immer wieder Angebote anderer, größerer Vereine, die mich abwerben wollten. Ich verhandelte mit einigen, unterschrieben habe ich aber doch nirgends. Einige Entscheidungen konnte ich aufs Saisonende vertagen. Ich wollte nicht mitten in der Krise die Flucht ergreifen, sondern meinen bis zum Saisonende laufenden Vertrag erfüllen und anschließend weitersehen.
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Re: Der lange Weg zum Meistertrainer? (FM 2014)
« Antwort #27 am: 14.März 2016, 17:35:38 »

Rückrunde 2018

Von den jüngsten Ergebnissen in der Liga scheinbar unbeeindruckt starteten wir in die Vorbereitung auf die Rückrunde. Einem starken 2:2 daheim gegen Rekordmeister und Partnerverein Rosenborg folgten ausschließlich Siege, darunter ein bärenstarkes 3:0 über Kongsvinger im Rahmen eines Vorbereitungsturniers. Wir schienen also gerüstet und womöglich ging ja doch noch was in Richtung direkter Aufstieg. Die Relegation war sogar nur einen Platz entfernt.
(Anmerkung: das 2:0 gegen ROS fand nicht mehr in der Vorbereitung sondern inmitten einer längeren Spielpause innerhalb der Saison statt.)



Wir kämpften uns in vielen engen, bis zuletzt spannenden Partien immer weiter an die Spitze ran, ließen jedoch auch immer wieder unnötig Punkte gegen die vermeintlich Kleinen liegen. Nach dem starken Auftakt folgte erneut eine Phase mit vielen Unentschieden, diesmal allerdings holten wir die Punkte auch in Spielen, die wir in der Hinrunde wohl noch verloren hätten. Nach einer Serie von elf (inclusive Hinrunde zwölf) ungeschlagenen Spielen nutzten wir einen kurzen Testkick um noch ein paar Reservespieler und Rekonvaleszenten für das absolute Topspiel zu Hause gegen Tabellenführer Sarpsborg fit zu kriegen.

Wir hätten auf Platz fünf liegend direkt mehrere Teams überspringen und noch mal ganz nah an den Spitzenreiter herankommen können. Doch in diesem wichtigsten Spiel des Jahres lief von Anfang an alles gegen uns. Nach einer zunächst vielversprechenden Anfangsviertelstunde reichte eine einzige Aktion, um alles zu Nichte zu machen. Der Gegner ist im Strafraum, unser Verteidiger grätscht den Ball weg, doch der Schiedsrichter zeigt auf den Punkt und obendrein noch die rote Karte. Das restliche Spiel ist schnell erzählt, der Elfer ist drin, in die Schockstarre hinein fällt direkt das 0:2 und als wir deswegen hinten aufmachen müssen liegen wir auch schon 0:3 hinten. Nach nicht einmal 22 Minuten war bereits alles vorbei und wir entsprechend am Boden. Das anschließende Spiel in Moss, ebenfalls einem Aufstiegsanwärter, bestritten wir taktisch diszipliniert, zu diszipliniert um auch nur eine richtige Torchance herauszuspielen. In der 85. Minute wurde ich etwas risikofreudiger und wurde fast bestraft, aber Keeper Skjelin rettete uns den Punkt - 0:0. Die direkten Aufstiegshoffnungen hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon aufgegeben. Sarpsborg war sowieso uneinholbar und auch Asker auf Platz 2 war schon ziemlich enteilt.

Mein Ziel war, die verbleibenden Spiele alle zu gewinnen, um in der Relegation wenigstens Heimvorteil und einen vermeintlich einfacheren Gegner zu bekommen. Diesem Ziel entsprechend spielten wir auch, in den letzten vier Spielen kletterten wir Woche für Woche um jeweils einen Platz nach oben. Asker hingegen schaffte es irgendwie, aus den Spieltagen 27, 28 und 29 nur drei Punkte zu holen. Vor dem letzten Spieltag trennte uns also tatsächlich nur noch ein Punkt! Dennoch war ich alles andere als hoffnungsvoll, denn während unser Los zwar mit einem Heimspiel gegen Absteiger Mo IL durchaus einfach war, hatte auch Asker mit Nybergsund einen feststehenden Absteiger zu Gast. Ich ging also davon aus, dass sie ihr Spiel gewinnen würden und wir somit keine Chancen auf den Aufstieg haben würden. Entsprechend sachlich ging ich, gingen wir, die Partie an. Wir machten unsere Hausaufgaben, führten zur Halbzeit bereits mit 2:0 und konzentrierten uns gar nicht darauf, was auf den anderen Plätzen geschah. Immer wieder kamen Meldungen aus Stabæk, wo Ullensaker seine direkten Aufstiegschancen bei einem echten Torfestival wahrte und aus einem 0:3 ein 4:3 machte. Als ich kurz vor Schluss immer noch nichts aus Asker auf den Radar bekam, sah ich dann doch nach und stellte fest, dass es tatsächlich noch 0:0 stand! Plötzlich war der direkte Aufstieg wieder greifbar und ich wurde nervös. Sehr. Davon schien sich die Mannschaft anstecken zu lassen, denn kurz vor Schluss verloren wir einen Verteidiger durch eine rote Karte (denselben wie im Sarpsborg-Spiel) und mussten die Schlussphase in Unterzahl überstehen. Wir zogen uns weit zurück und ließen nichts mehr zu. Nach dem Abpfiff der bange Blick... Was geschah in Asker?



Ich konnte meinen Augen nicht trauen! Das Spiel endete tatsächlich mit 0:0 und wir waren aufgestiegen!  :o Die anschließende Aufstiegsparty kam so überraschend, dass uns nach drei Weißbierduschen (eine für mich, eine für Matchwinner Ouhadou und eine für einen Pulk aus mehreren Spielern & Betreuern) bereits das Bier ausgegangen war.  ??? In Deutschland wäre so was unvorstellbar.  ;D Die restliche Zeit begossen wir den Erfolg mit Wikinger-Met, auch schön.



Für mich hieß es allerdings schnell wieder nüchtern werden. Denn obwohl wir mit dem Aufstieg in die Tippeligaen den größten Erfolg in der jüngeren Vereinsgeschichte feiern konnten, arbeitete es gewaltig in mir. So richtig warm war ich mit Mjøndalen dann doch nie geworden und auch, wenn ich einerseits einen großen Reiz in der Herausforderung sah, den Klassenerhalt eine Liga höher zu schaffen, gab es andererseits viele verlockende Vertragsangebote, mit denen ich mich auseinandersetzen musste. 

Neben ein paar weiteren Angeboten, die ich relativ schnell ausschlug, blieben fünf interessante Anfragen übrig:

Viking Stavanger (1. Norwegische Liga)
Cádiz CF (3. Spanische Liga)
Aarhus GF (1. Dänische Liga)
Partizan Belgrad (1. Serbische Liga)
Sporting Lokeren (1. Belgische Liga)

Einer dieser Clubs ist es auf jeden Fall geworden, ihr könnt ja einen Tipp abgeben oder auch einfach nur Kritik, Wünsche, Fragen, Anmerkungen.  ;)

Im nächsten Part gibts dann die Auflösung, sowie vielleicht schon die ersten Spiele.  :)
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Xiao

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Re: Der lange Weg zum Meistertrainer? (FM 2014)
« Antwort #28 am: 14.März 2016, 20:25:10 »

Viel Text, aber lohnenswert. An Singapur will ich mich auch irgendwann noch mal probieren, und Norwegen geht immer. Schade das, jetzt wo ich aufgeholt, es dich schon wieder woanders hinzieht. Aber so bleibt auf jeden Fall Abwechslung drin - Dänemark oder Belgien wäre jetzt mein Tipp gewesen. :)
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LucaBall

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Re: Der lange Weg zum Meistertrainer? (FM 2014)
« Antwort #29 am: 15.März 2016, 20:21:50 »

Ach, diese Story gibt es ja auch noch!
Schön, dass du sie aus dem Dornröschen-Schlaf wachgeküsst hast, ich habe früher gerne von deinen Erfahrungen in Singapur gelesen.
Und angesichts deiner Posts in anderen Threads kann die Wahl ja nur ein Verein sein.
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Re: Der lange Weg zum Meistertrainer? (FM 2014)
« Antwort #30 am: 15.April 2016, 21:12:13 »

Erst mal danke euch für euer Feedback - das wollte ich eigentlich schon viel eher schreiben, aber bei mir lag privat in letzter Zeit einiges im Argen, weshalb ich hier nicht weitergeschrieben, geschweige denn gespielt habe. Im Forum war ich in letzter Zeit auch eher spärlich unterwegs. Kann gerade nicht so genau sagen, wann es weitergeht, leider sind gerade andere Dinge wichtiger.  :-\

Ich hoffe auf euer Verständnis...
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Re: Der lange Weg zum Meistertrainer? (FM 2014)
« Antwort #31 am: 16.April 2016, 01:30:59 »

Na klaro - das wahre Leben ist immer wichtiger!
Hoffe, alles ist ok bei dir - du wirst dich melden, wenn du wieder mal Luft/Zeit/Bock hast  :D
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Re: Der lange Weg zum Meistertrainer? (FM 2014)
« Antwort #32 am: 16.April 2016, 02:59:28 »

Aarhus!
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