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Welche Spieltagspräsentation darf es sein?

Die aus der neuen Saison ist klasse!
- 4 (66.7%)
Die aus der Endphase der letzten Saison soll es wieder werden!
- 0 (0%)
Grafik? Lass die Spielchen und setz die Textblöcke wieder ein wie anfangs der letzten Saison!
- 2 (33.3%)

Stimmen insgesamt: 6


Autor Thema: [FM 14] Red Star FC - Retorte hat Paris genug  (Gelesen 87012 mal)

HeP1982

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Re: [FM 14] Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #160 am: 06.August 2016, 12:00:46 »

OK, danke, für Dein Feedback. Verstehe ich Dich richtig, dass Dich eher die (zu) knallbunte Aufmachung und die Größe der Blöcke an sich stört? Daran hatte ich ohnehin schon überlegt zu drehen und das Ganze etwas dezenter zu halten - man erkennt wahrscheinlich an den Grafiken noch meine Unerfahrenheit mit GIMP.

Achja: Die Umfrage ist jetzt auch geöffnet, hatte ich ganz übersehen.
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doc_moustache

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Re: [FM 14] Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #161 am: 06.August 2016, 12:05:02 »

Im Grunde genau das: Weniger knallig und kleiner. Ausserdem würde ich es sehr begrüßen, wenn Wechsel, Tore und Karten nach dem Spielbericht stehen würden, um die Spannung aufrecht zu halten.
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HeP1982

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Re: [FM 14] Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #162 am: 06.August 2016, 12:15:01 »

OK, guter Punkt. Und jetzt, wo Du es sagst, liegt es auch auf der Hand, die Spielereignisse ans Ende zu stellen - überraschend ist eher, dass sich die ganzen Saisons dazu noch keiner gemeldet hat. Das wird in jedem Fall umgesetzt!
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HeP1982

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Re: [FM 14] Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #163 am: 06.August 2016, 23:38:47 »

Saisonnachlese


Für uns war es eine höchst erfolgreiche Saison, die auf Platz 5 endete. Den dritten Aufstiegsplatz sicherte sich tatsächlich noch Stade Brest, dessen Trainer Ariël Jacobs sich auch persönlich den verdienten Lohn als Trainer des Jahres abholte.


Nicht für all meine Kollegen lief es indes so gut, acht von ihnen mussten während der Saison ihren Stuhl räumen.


In der kommenden Saison werden wir auf Caen, Luzenac und auch auf Créteil verzichten müssen, und da der PFC nur auf Rang 8 in der National einlief, sollte es somit in der kommenden Saison kein Derby für uns geben. Neu in die Liga sollten neben Auxerre auch die Überraschungsmannschaften aus Beauvais und Moulins kommen, die vor der Saison niemand auf dem Schirm für den Aufstieg hatte.



Im Ligavergleich zeigte sich wieder das alte Profil der Mannschaft, die zwei Dinge besonders gut konnte: Tore schießen und Karten sammeln.


Auffällig war allerdings auch, dass die meisten Tickets einmal mehr von Julien Ielsch und Massiré Kanté eingeholt wurden. Während allerdings der Linksverteidiger seinen Stammplatz erst einmal los sein sollte, musste ich mir für Massi auch taktisch etwas überlegen, da er als Balleroberer ja schon fast zu Fouls genötigt wurde.
Licht und Schatten auch bei Planté. Zwar hatte er mit einem Gegentorschnitt von 1,37 (trotz des Saisonauftakts samt Gegentorhagel) und insgesamt 13 zu Null-Spielen eine wirklich vorzeigbare Bilanz, doch insgesamt 36 Bolzen während der Saison waren doch zu viel - zum Vergleich: Erwin Zelazny vom FC Tours war, was die Aussetzer angeht, die Nummer Zwei in meiner Tabellenregion und hatte gerade einmal zwölf schlechte Aktionen, ligaweit hatte keiner seiner Kollegen mehr als 15 Patzer. Aber der Reihe nach:

Im Tor war Planté trotz seiner Aussetzer unumstritten, und auch diese schraubte er deutlich zurück, auch wenn er auf hohem Niveau verblieb. Coulibaly war immer dann zur Stelle, wenn er gebraucht wurde und gab einen soliden Back-Up.

In der Innenverteidigung hatten wir ein neues, junges, holländisches Stammduo geholt. Sowohl van Iperen als auch Noordhoff zeigten sofort ihr Talent und etablierten sich in der Viererkette. Dikamona kam zwar auch auf viele Einsätze, wenn gerade einer der beiden verletzt war, doch insgesamt war er nicht mehr als Innenverteidiger Nummer 3. Den vierten Posten nahm zunehmend Jermaine Grandison ein, der auf der Sechs nicht überzeugen konnte, als Innenverteidiger jedoch auch in der kommenden Saison seine Fähigkeiten zeigen wird. Mickaël Cériélo war zwar ein solider Back-Up, der auch rechts aushelfen konnte, doch zeigte sich im Verlauf der Saison immer deutlicher, dass er auf diesem Niveau nicht mehr mithalten konnte.

Bei den Linksverteidigern enttäuschte Kapitän Julien Ielsch auf ganzer Linie mit überhartem Spiel, so dass ihm Vital N'Simba schon in der Hinrunde den Rang ablaufen konnte. Auch er überzeugte zwar nicht restlos, zeigte sich allerdings solider und spielte nicht ständig mit geladener Waffe.

Als Rechtsverteidiger hatten wir Santiago Pereyra geholt, der allerdings eine haarsträubende Hinrunde voller Stellungsfehler und schlecht getimter Kopfbälle spielte und folgerichtig in der Winterpause in seine Heimat nach Uruguay zurück verliehen wurde. Somit hatte Romuald Marie, dessen Form zum Saisonende noch einmal anstieg, eine weitere Saison als unumstrittene und unauffällige, wenn auch selten wirklich überzeugende Stammkraft hinter sich, was sich allerdings in der kommenden Spielzeit ändern dürfte.

Auf der Sechs zeigte sich Massi Kanté bissig wie ein Bullterrier, sammelte Karten wie andere Leute Briefmarken, stellte sich dabei allerdings meistens geschickt genug an, um mich keinen Platzverweis befürchten zu lassen. In seinem Windschatten entwickelte sich Koro Doumbia in rasendem Tempo vom Talent zum ernstzunehmenden Konkurrenten. Gebt dem Jungen noch ein, zwei Jahre, da wächst ein kommender Stammspieler heran!

Die Acht konnten wir eigentlich nur mit einem Mann sinnvoll besetzen: Tony Rogie lenkte das Spiel von hinten heraus und zeigte dabei durchaus strategisches Geschick. Wenn er fehlte, hatten wir ein Problem. Hier brauchen wir dringend noch einen Back-Up.

Auf der Zehn überstrahlte Youness El Baillal alles, ein brillanter Fußballer, der einfach perfekt zu Red Star passte. Aber auch Tony Derouard, der mit seiner Flexibilität zu vielen Einsätzen kam, rechtfertigte seine Verpflichtung immer wieder.

Die Position auf Linksaußen hatten wir ebenfalls hochklassig verstärkt und mit Mirko Livaja ein Toptalent an Land gezogen, das voll eingeschlagen ist. Ouma Diaby spielte ebenfalls eine solide Saison, wird sich allerdings zunehmend hinten anstellen müssen.

Auf Rechtsaußen wirbelte Publikumsliebling Partouche auch eine Liga höher die Abwehrreihen gehörig durcheinander und hatte einen großen Anteil an der erfolgreichen Saison - leider war er lange verletzt, so dass Derouard auch hier zu einigen starken Einsätzen kam.

Im Sturm schließlich gab es wieder einmal keinen Grund zur Sorge, Francis Massampu gab die Rolle in vorderster Front treffsicher und mannschaftsdienlich. Francky Nguekam war da, wenn er gebraucht wurde, aber leistungsmäßig fiel er doch hinter Francis ab. In der neuen Saison sollte sich mit Mbuba ein ernsthafterer Konkurrent in der Mannschaft finden.





Mein Spieler der Saison war ganz klar Youness El Baillal. 12 Treffer, 10 Vorlagen und ein Notenschnitt von 7,13 zeigten mir noch einmal, welches Glück ich hatte, mir dieses Juwel sichern zu können - und wie blöd die Scheichs waren, ihn vom Hof zu jagen. Folgerichtig wurde er von den Fans zum Spieler des Jahres gewählt.


Auch Francis Massampu, der eine Klasse höher nichts von seiner Treffsicherheit verloren hat und dazu noch mit 11 Vorlagen eine unglaubliche Mannschaftsdienlichkeit an den Tag legte, gehörte sicherlich zu den Gewinnern der Saison, genauso wie Maxime Partouche, der jedes Jahr aufs Neue zeigt, wie wertvoll er auf der rechten Außenbahn für die Mannschaft sein konnte - und das trotz einiger Verletzungen.
Verlierer der Saison war eindeutig Julien Ielsch. Nicht nur lieferte er mit 6,51 den schwächsten Notenschnitt aller Spieler, er fiel dazu auch noch negativ mit 12 Gelben und einem Platzverweis auf, was ihn im Laufe der Saison zunehmend den Stammplatz kostete. Vital N'Simba war zwar auch nicht immer eine überzeugende Lösung und zeigte zuweilen eine überharte Gangart mit 10 gelben Karten, doch besser als mein Kapitän spielte er allemal.
Aufsteiger des Jahres war sicherlich Nianankoro Doumbia, der sich mit seinen mittlerweile 19 Jahren großartig entwickelte und zunehmend zur Konkurrenz für Massi Kanté werden konnte. Seine Entwicklung in den kommenden Jahren wird sicher spannend.
Youness' Leistungen wurden auch außerhalb des Pariser Großraums bemerkt, was sich in seinem Platz in der Elf des Jahres sowie in einem zweiten Platz bei der Wahl zum Spieler des Jahres niederschlug.



Mit unserer Leistung hatten wir genug Aufsehen erregt, um zur Überraschungsmannschaft der Saison ausgerufen zu werden.


Auch ich konnte mit meiner Arbeit zufrieden sein - der Verein war es jedenfalls!


Auch wirtschaftlich bewegte sich der Verein in die richtige Richtung - der Verein machte in der letzten Saison gut 700.000 € Gewinn, was natürlich auch dem Finanzamt nicht entging.




In der Ligue 1 setzte sich PSG vor Monaco durch - die Scheichs blieben also an der Spitze unter sich. Überraschend fand sich Nantes auf Platz 5, wenig überraschend stiegen Ajaccio, Arles-Avignon und Troyes in die Ligue 2 ab. Unter den Spielern fiel natürlich besonders der allmächtige Zlatan auf.


In Deutschland holte Vizekusen den Titel souverän vor Bayern, die sich gegen den Glubb mit dem Pokal trösten mussten. Dortmund und Gelsenkirchen folgten auf den Plätzen, die Eintracht überzeugte mit einem starken fünften Rang - ein Indiz für die gute Arbeit der letzten Jahre, denn auch die Einschätzung vor der Saison sah die Frankfurter genau dort. Runter ging es für Werder, Dynamo - und etwas überraschen auch für den VfB. Diese tauschten die Ligen mit Pauli, dem FC und mit Union Berlin, die sich mit einer bärenstarken Saison die Zweitligameisterschaft sicherten. Die Kanone schließlich mussten sich Lewa und der Hunter teilen.


In England hieß der Titelträger Chelsea, die den Premiership dominierten und mit großem Abstand auf United und City einliefen. Dahinter lieferte Hull City eine faustdicke Überraschung und brach in die Phalanx der Topteams auf Rang 4 ein - sicherlich befeuert durch 20 Tore von Shane Long. Während Forest sich als krasser Außenseiter retten konnte, gingen mit West Ham, Cardiff und Sunderland drei Teams in den Championship, die auch vor der Saison schon in den Abstiegskampf getippt wurden. Neu in der Premier League sollten in der kommenden Saison Boro, Palace und Leicester spielen. Den Pokal schließlich holte sich United im Derby gegen City.


In Italien spielt sich gerade eine Renaissance der Altmeister ab. Juve konnte seinen Titel verteidigen, aber die beiden Mailänder Großclubs meldeten sich in der Champions League zurück. Napoli und die Roma komplettierten die europäischen Starter. Lazio enttäuschte auf Rang 16, in die Serie B gingen Siena, Pescara und Chievo. Neu in der Liga waren Pokalsieger Atalanta Bergamo, die Napoli im Finale bezwingen konnten, und der FC Parma.


In Spanien schließlich holte Real den Titel vor Barça, die gegen Atleti die Copa del Rey gewannen. Malaga erstand als Dritter wieder auf, und auch Bilbao knüpfte an seine Glanzzeiten in den 90ern an. Atleti hingegen enttäuschte auf Rang 7, während es genauso überraschend Valladolid zusammen mit Ponferradina und Almería in die Liga adelante zog. Im Gegenzug kehrten Real Saragossa, Levante und die Submarinos aus Villarreal in Liga 1 zurück.




Francis Massampus Treffsicherheit zog immer weitere Kreise - und die reichten bis nach Kinshasa. Wir waren stolz, dass er in den Kader der Nationalmannschaft des Kongo berufen wurde!




In Frankreich fand währenddessen die Euro statt. Portugal blamierte sich bestmöglich und schied hinter Wales und Schottland bereits in der Gruppenphase aus. Noch peinlicher verabschiedeten sich die Engländer, ohne Punkt und Tor mussten sie in einer Gruppe mit Slowenien, der Türkei und der Ukraine die Heimreise antreten. Nicht viel besser machten es auch die Holländer: Ein Punkt, ein Tor - und weiter waren Kroatien, Griechenland und Rumänien.
In Runde Zwei musste Deutschland zittern, erst nach 120 Minuten konnten die Jungs von Ottmar Hitzfeld, der den Bundesjogi beerbt hatte, den 1:0-Sieg über Wales klarmachen. Bei den Gastgebern und den Fans von Les Bleus herrschte hingegen Tristesse nach dem Zweitrundenaus im Elfmeterschießen gegen Griechenland.
Auch die Deutschen kamen nicht weit, im Viertelfinale war wieder einmal gegen Spanien Schluss. Auch die Italiener mussten sich im Elfmeterschießen gegen Rumänien verabschieden.
Im vorgezogenen Finale standen sich Spanien und Belgien um den tatsächlichen Finaleinzug gegenüber, und die Iberer setzten sich nach 120 Minuten durch. Dort warteten etwas überraschend die Rumänen, die Kroatien mit 2:1 bezwangen und dafür nur 90 Minuten brauchten. Im Finale schließlich zeigten die Spanier noch einmal ihre Klasse, konnten die Überraschungsmannschaft aus Rumänien mit 2:1 besiegen und ihren Titel verteidigen. Überragender Mann im Team der Europameister war sicherlich Juan Mata, der mit sechs Toren und 5 Assists der Mannschaft und dem Turnier seinen Stempel aufdrückte. Herzlichen Glückwunsch!




Schlussendlich ein Abgleich mit den gesteckten Zielen:

- Aufstieg in die Ligue 1 innerhalb von 4 Jahren: Fast hätte es schon im ersten Jahr geklappt, ruhig bleiben.
- geringes Durchschnittsalter, möglichst keine Neuzugänge über 25: CHECK, aber langsam muss ich die Augen offen halten!
- gute Durchlässigkeit für die Jugendspieler: Schwierig, die nächsten ein, zwei Jahre werden zeigen, wie gut das möglich ist - Doumbia war auf jeden Fall schon ein guter Vorgeschmack, was gehen könnte!
- offensive Spielweise: CHECK! Wieder beste Offensive der Liga!
- solides Wirtschaften: CHECK, wir sind in der Gewinnzone
- lange Verweildauer der Spieler bei Red Star: CHECK, immer noch viele Aufstiegshelden im Kader
- nicht mehr als 50 Kartenpunkte: ÜBEL VERFEHLT, alleine 95 Gelbe sind klar zuviel! wir werden sehen, was die Neuzugänge bringen
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HeP1982

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Re: [FM 14] Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #164 am: 07.August 2016, 13:39:49 »

Neue Spieler, neues Glück? Auftakt 2016/17

Die Vorbereitung startete noch während der Euro. Während Zizous Erben also in Saint-Denis nach dem Größten in Europa strebten, tankten wir Kondition für eine erfolgreiche Zweitligasaison. Jean-François Mbuba, der für 15.000 € aus Roselaere kam, war als einziger der drei Neuzugänge bereits von Anfang an bei der Mannschaft, die beiden neuen Außenverteidiger sollten zum 1. Juli zu uns stoßen. Tom Noordhoff musste ebenfalls noch bis Ende Juni mit dem Training aussetzen, da er noch mit den Folgen seines Muskelbündelrisses zu kämpfen hatte.
Aber die alten Probleme waren geblieben. Schon nach wenigen Tagen kam Donny van Iperen zu mir und hielt sich die Hand. Ich ahnte schon, was passiert war: "Donny, was ist los? Warst Du an der Zugmaschine?" Mein Innenverteidiger schaute zu Boden. "Ja, und es hat sich nichts getan über die Sommerpause. Bis Ende Juni werde ich pausieren müssen, meinte Martin." Toll, großartig, PRÄSI, MACH WAS!
Wenige Tage später, wir waren mitten bereits mitten im Aufbautraining auf dem Kartoffelacker, den wir Trainingsplatz nennen mussten, zog Clévid Dikamona bei einer Antrittsübung einen kurzen Sprint an - brach nach zehn Metern ab und krümmte sich auf dem Feld. Martin lief sofort zu ihm, hatte offenbar direkt einen Verdacht und tastete seine Leiste ab. Ich lief ebenfalls besorgt hinüber, doch mein Physio konnte uns beide sofort beruhigen: "Mach Dir keine Sorgen, Clévid, es scheint nichts gebrochen zu sein. Wir fahren nach dem Training ins Krankenhaus, die haben ein Ultraschallgerät und können genaueres sagen. Chef, ich kümmere mich um alles."
Nicht einmal eine Stunde später konnte er sich um noch mehr kümmern, nachdem Mirko Livaja auf einer Unebenheit im, naja, Rasen, umgeknickt war. Ich beendete das Training und fuhr mit Martin und meinen beiden Spielern ins Krankenhaus zur Diagnose, da wir vor Ort keine ernsthafte Möglichkeit hatten, um insbesondere bei Mirkos Sprunggelenk eine Diagnose zu stellen. Während ich auf dem Flur wartete, sprach Martin mit den Ärzten - da er mir gegenüber das deutlich fundiertere medizinische Wissen hatte, konnte er dies auch einbringen. Zwei Stunden vergingen, bis der Arzt wieder zu uns kam. "Ich habe gute Nachrichten für Sie: Gebrochen oder gerissen ist bei den Jungs nichts. Monsieur Dikamona hat eine Leistenzerrung, und Monsieur Livaja klagt zwar über Schmerzen, aber das Gelenk ist heil geblieben, wahrscheinlich nur eine Bänderdehnung." Ich war beruhigt, aber brauchte noch eine Aussage, was das für die Trainingsdosierung der Beiden bedeutete. "Ich würde Monsieur Dikamona für drei Wochen pausieren lassen, Monsieur Livaja wird etwa eine Woche länger brauchen, bis das Gelenk wieder voll belastbar ist. Aber, und darüber habe ich als Fan der Mannschaft schon einige Diskussionen geführt, ich schätze Sie als einen Trainer, der mit Verletzungen verantwortungsvoll umgeht und sich nicht unter Druck setzen lässt. Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall viel Erfolg für die neue Saison, und allez Red Star!"
Kaum zurück, stand ich wieder beim Präsi: "Patrice, wir müssen uns endlich etwas einfallen lassen wegen unserer Trainingseinrichtungen. Das ist eines Profivereins nicht mehr würdig. Am ersten Trainingstag hat sich Donny direkt im Kraftraum verletzt, und wir bekommen in der Saison ernsthafte Probleme, elf Mann aufzustellen, wenn das so weitergeht! Dazu verschenken wir Potenzial in der Mannschaft und im Trainerstab. Miguel muss beispielsweise als Fitnesstrainer aushelfen, obwohl er seine Stärken im Offensivcoaching hat, und Dave als unser Taktikspezialist muss die Abwehr mittrainieren. Da hätte ich gern mehr Personal, das kann der Mannschaft nur zu Gute kommen." Der Präsi konnte die Argumente nicht von der Hand weisen. "Fürs Erste können wir die Qualität des Trainings mit einigen neuen Kräften verbessern. Fünf neue Trainer im Seniorenbereich, einen für die Reserve und zwei für die Jugend können wir einstellen, dann haben wir die Spezialisten auch am richtigen Platz. Dazu denke ich, dass wir die Scoutingabteilung noch weiter ausbauen können. Mogi, Younes und Benjamin machen einen hervorragenden Job, doch wir können uns im Jugendbereich genauso wie im benachbarten Ausland noch viel intensiver umschauen. Daher können Sie auch hier vier Neue Spürnasen bekommen." Ich war angemessen begeistert. "Vielen Dank, das wird sicherlich helfen, gerade im Fitnessbereich brauchten wir dringend Spezialisten. Aber dennoch, was wird aus den Trainingsanlagen? Die besten Trainer bringen uns nichts, wenn die Plätze mehr braun als grün sind, am Entmüdungsbecken die Fliesen herunterfallen und an den Maschinen im Kraftraum die Seile klemmen und die Gewichte rosten." "Da müssen wir abwarten, bis das frische TV-Geld da ist, vorher sind mir die Hände gebunden. Danach können wir schauen, ich sehe auf jeden Fall genauso die Notwendigkeit wie Du, hier etwas zu tun." Das war ein Plan.




Wir waren noch auf der Suche nach zwei Verstärkungen - auf Rechtsaußen wollten wir endlich einen starken Backup für Platoche, und auch hinter Tony Rogie musste noch ein zweiter Mann ins Team. Beides gestaltete sich angesichts klammer Kassen allerdings mehr als schwierig, so dass Mogi und seine Jungs intensiv suchen mussten - und wie immer wurden sie fündig: Zahir Gacem spielte die letzte Saison bei Drancy, hatte allerdings keinen neuen Vertrag bekommen, weshalb wir ihn direkt auf unsere Geschäftsstelle einluden, wo er direkt von Steve in Empfang genommen wurde. Da ich selbst das Training leiten musste, führte er das Gespräch - offenbar erfolgreich, denn nach der Einheit kam er mir freudestrahlend entgegen: "Vielen Dank für die Chance, die Sie mir hier bei Red Star geben. Gerade habe ich hier unterschrieben und freue mich, Sie hier unterstützen zu können!" Die erste Baustelle war damit geschlossen. Für den neuen Mann auf Rechtsaußen jedoch suchte ich das Gespräch mit meinem Chefscout: "Mogi, schön dass Sie Zeit gefunden haben, ich brauche einmal mehr Ihre Ideen. Maxime Partouche ist derzeit meine einzige nominelle Besetzung für die Rechtsaußenposition. Tony Derouard kann das zwar auch spielen, aber ehrlich gesagt hatte ich ihn eher im Zentrum eingeplant, da seine Flanken nicht überragend sind. Haben Sie eine Idee für mich?" "Ideen hätte ich ein paar, aber nach allem, was ich herausgefunden habe, haben die mit ihren Beratern vollkommen überzogene Gehaltsvorstellungen. Émerson zum Beispiel. Brasilianer, 25 Jahre alt, kann vorne alles spielen, ist derzeit in der zweiten portugiesischen Liga bei Chaves unter Vertrag. Mit dem Verein könnten wir uns schnell handelseinig werden, die Schmerzgrenze schätze ich bei etwa 100.000 €, wäre also gerade noch im Budget. Das Problem danach heißt Brener Leite. Ungeduldig wie ein Dreijähriger am Schokoladenstand, und obendrauf mindestens genauso gierig. Unter einer halben Million pro Jahr wird da wahrscheinlich nichts gehen." "EINE HALBE MILLION? Der spielt zweite Liga in Portugal! Welches Kraut dieser Leite auch immer raucht, er soll was anderes nehmen! Eine halbe Million..." Mogi schaute traurig. "Das ist leider heute die Realität, seine Kollegen sind ähnlich gestrickt. Immer nur Geld, und davon möglichst viel." Plötzlich hellte sich seine Miene deutlich auf. "Chef, wo wir gerade von Geld und Gier sprechen, ist mir gerade doch noch eine Idee durch den Kopf geschossen. Daniel Luxbacher ist Österreicher, 24 Jahre alt, stammt aus der Rapid-Jugend und hat gerade seinen Vertrag in Liefering aufgelöst - Sie wissen schon, die Zweite Mannschaft der Salzburger Dosen. Lucas Fuhrmann, sein Berater, ist zwar auch so ein nervöser Charakter, aber zumindest nicht ganz so gierig, irgendwo um die 300.000 jährlich könnte man sich einig werden. Daniel rechtfertigt das auch, er ist ein ähnlicher Spielertyp wie Maxime, obwohl eigentlich von Haus aus auf dem linken Flügel zu Hause. Als Rechtsfuß wird ihm die Umstellung aber leicht fallen, dazu bewegt er sich besser auf dem Platz als Maxime und ist physisch stärker gerüstet. Dafür schließt er noch nicht ganz so stark aus der zweiten Reihe ab." Was wäre ich ohne meine Scouts! "Mogi, Sie sind brillant! Das ist genau der Spieler, der uns noch gefehlt hat!"



Ich nahm sofort das Telefon in die Hand, um Daniel Luxbacher anzurufen. Der junge Mann machte gerade Urlaub in Genf, so dass wir uns tags darauf in Lyon treffen konnten. Auch sein Berater war angereist und freute sich, dass sein Klient unsere Aufmerksamkeit erregt hatte. Beide sprachen in feinstem Wiener Schmäh. "Grüß Gott, Fuhrmann mein Name. Sie möchten also den Daniel nach Paris holen. Ich sag Ihnen gleich, geschenkt wird's den Buben nicht geben, aber das Finanzielle ist nicht alles. Ein Stammplatz sollte schon drin sein, der Daniel sollte nicht nur ein kleines Radl im Getriebe bei Ihrem Roten Stern sein." "Herr Fuhrmann, eins vorweg, eine Stammplatzgarantie spreche ich niemandem aus. Meine Spieler sollen sich anbieten und zeigen, dass sie besser sind als ihr Konkurrent auf der Position. Was ich allerdings verbindlich zusichern kann, ist eine faire Chance für Daniel, wenn er den Kampf um die Platz in der Startelf aufnimmt. Ich weiß, dass er auf Links etwas mehr Erfahrung hat, doch ich sehe ihn als Rechtsfuß auch auf dem rechten Flügel." Ich hatte wie immer einen Vertrag mit kleinen Post-It-Zetteln vorbereitet, den ich aus dem Umschlag zog und dem Berater hinüberreichte. Der rutschte kurz in die Tiefen der Mundart ab: "Sind's narrisch?! Die kloane Zechn bekomm's für dene Vertrag, aba koan Spieler!" Der Spieler fing sofort eine wilde Diskussion im Flüsterton mit seinem Berater an, ich verstand nur einzele Fetzen, Daniel bezeichnete seinen Beistand als "schiach", und es war nicht schwer zu erkennen, dass er wesentlich mehr Interesse an einem Abschluss hatte. Fuhrmann korrigierte schließlich einige Zahlen und reichte den Vertrag zurück. Ich sah mir die Forderungen an. "Herr Fuhrmann, noch einmal: Ich lehne es ab, Spielern einen Stammplatz fest zu versprechen, das wäre auch ungerecht meiner Mannschaft gegenüber. Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich junge Fußballer besser entwickeln, wenn sie sich für den Platz auf dem Feld im Training bewerben. Davon ganz abgesehen habe ich auch ein Gehaltsgefüge zu beachten, das Ihre Forderungen sprengen würde." Wieder korrigierte ich einige Zahlen - das Festgehalt schraubte ich auf ein Maß herunter, das ich verantworten konnte, dafür gingen die Prämien etwas nach oben. Die Beiden diskutierten wieder lebhaft, und von Daniel konnte ich mehrfach ein leises "Schleich di!" in Richtung des Beraters vernehmen. Fuhrmann änderte noch einmal ein paar Punkte, bevor er mir den Entwurf wieder herüber reichte. Diesmal sprach der Spieler: "Wissen's, Herr Pfeil, Ihre Ideen sind gut, und Sie haben recht, wenn Sie mir den Stammplatz nicht versprechen. Aber etwas mehr in der Tasche hätten wir schon ganz gern noch." Ich las mir die Vorschläge durch, zog die Zettel ab und trug mit Kuli mein finales Angebot ein. Der Berater wollte gerade ansetzen, doch als Daniel ihm einen bösen Blick zuwarf, änderte er noch einmal seine Meinung: "Gut, der Daniel will, Sie können's verantworten, und ich weiß auch, dass ihr keinen Gelddrucker besitzt. Das Angebot ist so schlecht nicht, das können wir machen." Daniel lächelte, ich lächelte, und auch Fuhrmann rang sich ein Lächeln ab - wir hatten unseren Kader komplett!
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Re: [FM 14] Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #165 am: 07.August 2016, 18:50:49 »

Ich liebe, liebe, liebe, nein, verehre deine Geschichte hier bei Red Star. Wunderbar, dass es hier wieter geht. Hast du Screens zu den neuen Jungs und zu deinem Talent Doumbia? Und wie entwickeln sich eigentlich die Attribute von Youness und Livaja?

Bzgl. Darstellung mochte ich die weniger stark eingefärbten Texte auch lieber, allerdings finde ich die graphischen Aufstellungen übersichtlicher. Am liebsten lese ich zuerst die Aufstellungen, dann den Spielbericht und zum Schluss die Übersichten mit Toren etc. Aber mach das, wie du es gut findest, ich lese es ohnehin. :D

Wird Ielsch "der Medel aus Paris" eigentlich den Club verlassen müssen?
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Re: [FM 14] Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #166 am: 08.August 2016, 01:17:57 »

@Cassius: Erst einmal vielen Dank für die Blumen, freut mich wirklich, dass Du weiter dabei bist :)!
Die Doppelfolge zu den Vorbereitungsspielen und der Mannschaftsvorstellung ist ja schon angekündigt und in Arbeit, da hatte ich alle Infos und Screens fest eingeplant, auch zur Entwicklung der Jungs wollte ich etwas schreiben. Auch Julien wird dort als eine der Hauptpersonen vorkommen, mehr werde ich jetzt allerdings noch nicht verraten.

@all: Bei der Spieltagsdarstellung erkenne ich, unabhängig von der Umfrage, im Feedback eine Richtung:
a) das Ganze weniger knallig halten
b) die gesamte Grafik inklusive Schriftarten etwas kleiner halten, um Eure Mausräder und Fingergelenke zu schonen

und ganz wichtig:
c) die Spielereignisse nach den Spielbericht setzen (war zu offensichtlich, um es selbst zu sehen - manchmal ist man als Schreiber blind)!
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Re: [FM 14] Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #167 am: 08.August 2016, 10:42:24 »

Die Situation rund um das Training ist ja unerträglich. Da muss was passieren! Wie wäre es mit einer groß angelegten Spendenaktion unter den Fans? Ich bin sicher, da würde der Klingelbeutel platzen. Das gesammelte Bargeld könnte dann via ingameeditor-Direktüberweisung auf das Vereinskonto gehen.
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Re: [FM 14] Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #168 am: 12.August 2016, 22:10:15 »

@doc: Vollkommen richtig, ich kann die Kartoffeläcker auch langsam nicht mehr sehen. Leider sind wir hier in der Banlieue, Reichtum ist hier nicht zu Hause. Die Fans würden also spenden, haben aber nichts, was sie spenden könnten, so können wir nur auf Sponsoren hoffen oder auf eine Finanzspritze vom Präsi. Das alles ist aber auch Thema im neuen Kapitel.
@all: Die letzten Tage habe ich die Grafiken für die Spieltage überarbeitet. Etwas kleiner, zweigeteilt und ohne Bonbonfarben. Ich denke, das Kapitel mit den ersten Spieltagen wird schon am Wochenende hier zu lesen sein.

Are you prepared? Vorbereitungsspiele

Mittlerweile war es Anfang Juli, wir hatten die Mannschaft komplett im Training, und die ersten Neuzugänge waren auch schon da - Zeit, sich auf dem Platz zu zeigen. Den Auftakt machte die Partie gegen die Ligakonkurrenten aus Valenciennes im Stade Bauer. Gegen die Nordfranzosen nahmen wir aufgrund von Verletzungen den jungen Innenverteidiger Mohamed Touré in den Kader. Dazu begann ein Experiment, wie wir Massi Kanté und Koro Doumbia mit taktischen Mitteln dazu bringen konnten, weniger Fouls spielen zu müssen - mit der Aufgabe als Ballgewinner provozierte alleine die Aufstellung Karten. Wir versuchten ihn zunächst neben Tony Rogie als Ankerpunkt zu etablieren, so dass er weniger unterwegs sein sollte und ruhiger in die Zweikämpfe gehen konnte. Dazu boten wir unsere beiden neuen Außenverteidiger Bonnet und Rivieyran auf, Jean Mbuba sollte später hinein kommen. Nach 16 Minuten gingen wir durch Youness El Baillal in Führung, doch nach einer halben Stunde musste Maxime Partouche angeschlagen vom Feld. Der Spielfluss litt darunter jedoch nicht, so dass wir nach 38 Minuten durch Diaby auf 2:0 erhöhen konnten. In Hälfte Zwei wechselten wir komplett durch, wobei Youness angeschlagen in der Kabine blieb. Die Jungs machten da weiter, wo ihre Kollegen aufgehört hatten und dominierten weiterhin nach Belieben, so dass Koro Doumbia zehn Minuten vor Schluss nach einer Ecke folgerichtig den dritten Treffer für Red Star erzielen konnte. Erfreulich war auch, dass der Schiri die Partie ohne eine einzige Karte leiten konnte. Leider hatte sich Youness das Sprunggelenk verdreht, so dass er vier Wochen lang fehlen sollte.
Zwei Tage später ging es zum Viertligisten nach Drancy, einen nordöstlichen Vorort von Paris. Für Youness lief Tony Derouard auf, außerdem nahmen wir wieder einige Jugendspieler mit. Meine Jungs ließen keinen Zweifel am Zweiklassenunterschied, spielten Chancen im Dutzend heraus, einzig die Tore wollten bis zur Halbzeit nicht fallen. Nach der Pause stand bei uns die zweite Elf auf dem Feld, und Drancy kam zunächst etwas auf. Nach ungefähr einer Stunde übernahmen wir allerdings wieder die Initiative, doch kurz vor Schluss unterlief Jermaine Grandison ein unglückliches Eigentor und es stand 1:0 für die Gastgeber. Dabei blieb es auch, und wir holten uns den ersten Dämpfer.
Eine Reise nach Troyes schloss den ersten Testspielblock ab. Der Erstliga-Absteiger bot uns einen heißen Kampf und ging nach 13 Minuten durch den Brasilianer Alan in Führung. Wir taten uns schwer, doch knapp 10 Minuten vor der Pause schenkte uns Troyes einen Elfmeter, den Derouard souverän verwandelte, so dass wir mit einem schmeichelhaften Unentschieden in die Pause gingen. Auch hier wechselten wir zum Seitenwechsel elfmal, aber das Geschehen auf dem Platz änderte sich nicht. Troyes blieb tonangebend, und unser Mittelfeld, in dem nun um Koro Doumbia herum vier Jugendspieler zum Einsatz kamen, konnte kaum für Entlastung sorgen. Tore sollten jedoch keine mehr fallen, so dass es nach 90 Minuten beim Remis blieb.
Sehr erfreulich zu sehen war in diesen ersten Spielen war die ungewohnt faire Gangart meiner Jungs, die kleine Umstellung mit einem Anchor Man statt eines Ballgewinners machte sich genauso bezahlt wie die neuen Außenverteidiger. Mit diesem Defensivverhalten sah ich wesentlich weniger Sperren auf uns zukommen als in den vergangenen Jahren.



Weiter ging es gegen die AJ Auxerre, die nach zwei Jahren Drittklassigkeit wieder zurück in der Ligue 2 war. Links begann diesmal Vital N'Simba, der neben Jermaine Grandison verteidigte, da Quentin Bonnet und Tom Noordhoff eine kurze Schonung benötigten. Auch hier hatten wir wieder fünf Jugendspieler auf der Bank. Wir legten einen Blitzstart hin, schon nach vier Minuten konnte Francis Massampu zur Führung einschießen. Meine Jungs spielten weiter mutig nach vorne, und nach 21 Minuten erhöhte Massi Kanté nach einer Ecke. Da sich auch Planté souverän zeigte, gingen wir mit dieser komfortablen Führung in die Kabine. Wir machten weiter Druck, doch nach 65 Minuten erzielte Tommy Whalley den Anschlusstreffer. Auxerre wurde jetzt richtig munter, und fünf Minuten vor dem Ende belohnte Grégory Berthier die Bemühungen mit dem Ausgleich. Bei diesem Spielstand blieb es dann auch in einem weiteren guten und fairen Spiel.
Danach erwartete uns Viry-Châtillon. Wir rotierten etwas, da wir gegen einen unterklassigen Gegner auch beispielsweise Issa Coulibaly im Tor und Jean Mbuba im Sturm beginnen lassen konnten. Die Gastgeber, bei denen unser ehemaliger Mittelfeldspieler Rosère Manguélé unter Vertrag stand, liefen für uns ungewohnt mit einer Dreierkette auf, doch wir kamen damit gut zurecht. Nach 12 Minuten jedoch traf überraschend Abiola Badirou zur Führung für die Viertligisten, van Iperen hatte zuvor schlecht versucht, auf Abseits zu spielen. In der Folge rollten wütende Angriffe auf das Tor der Gastgeber, besonders die unbesetzten Außenpositionen in der Defensive luden Diaby und Partouche immer wieder zu Vorstößen ein. Es brauchte jedoch ein Eigentor durch Keeper Dauvergne, um nach 25 Minuten den Ausgleich zu erzielen - Mbuba hatte sich zuvor endlich einmal in der Mitte durchsetzen können. Nur fünf Minuten später zog Derouard nach einer geklärten Ecke aus 22 Metern ab, nagelte das Leder rechts oben in den Knick und drehte das Spiel zu unseren Gunsten. Abiola Badirou wollte jedoch nicht mit einem Rückstand in die Pause und erzielte, mehrere Meter im Abseits, kurz vor dem Seitenwechsel das 2:2.
Nach Wiederanpfiff war es zunächst Ibrahima Coulibaly, der den rechten Flügel beackerte und der die Viertligisten nach vier Minuten wieder in Führung schoss. Wir machten zwar Druck, doch es blieb auch nach vier Minuten Nachspielzeit und trotz deutlicher Überlegenheit bei dem Resultat. Eine weitere Enttäuschung in der Vorbereitung, doch wir hatten auch einmal mehr fünf Jugendspieler auf dem Feld.
Die Mannschaft der Sportschule Clairefontaine erwartete uns als nächstes. Wir mussten auf Maxime Partouche verzichten, der sich im vorangegangenen Spiel das Handgelenk verstaucht hatte, dafür konnte Clévid Dikamona endlich wieder einen Platz in der Viererkette einnehmen. Auch Zahir Gacem debütierte auf dem Feld, ebenso wie der Rechtsaußen unserer Jugendmannschaft, Jimmy Arnaud. Die Mannschaft spielte immer harmonischer zusammen, so war es nach elf Minuten Jermaine Grandison, der eine Ecke ins Tor lenkte und die Führung erzielte. Nachdem Mbuba einige hochkarätige Chancen vernichtet hatte, nutzte er nach 38 Minuten endlich eine davon und erhöhte, bevor er fünf Minuten vor der Pause das 3:0 durch Derouard mustergültig auflegte, so dass die Partie zur Pause schon entschieden war. Nach und nach rotierten wir nach der Pause weiter durch, doch am Spiel änderte das gar nichts. Nach einer knappen Stunde jedoch holte sich Quentin Bonnet innerhalb weniger Minuten zwei Gelbe Karten ab - es waren keine harten Tritte, doch auch taktische Fouls haben Karten zur Folge. Ich nahm Mbuba vom Feld und brachte N'Simba - der ebenfalls eingewechselte Jugendspieler Benhalima sollte für die verbleibende Spielzeit einen Schattenstürmer geben, der von Jimmy Arnaud über die Außenbahn unterstützt werden sollte. Kurze Zeit später wurde Alassane Ba, noch ein eingewechselter Jugendspieler, kurz hinter der Strafraumgrenze gelegt - der Schiri gab Elfmeter, N'Simba trat an, und es stand 4:0. Dabei blieb es dann auch in einem bärenstarken Auftritt.
Weiter ging die Tour durch die Vororte nach Moissy, auch dort wartete ein Viertligist. Wir liefen mit dem 16-jährigen Baptiste Tournadre auf der Zehn und dem ein Jahr älteren Jimmy Arnaud rechts auf. Schon nach 10 Minuten wurde unser junger Zehner im Strafraum gefoult, der Schiri zeigte konsequent auf den Punkt, und Ouma Diaby verlud eiskalt den Keeper zur Führung. Nach dem Seitenwechsel überzeugten wir weiter, wechselten konsequent alle Feldspieler durch, doch Tore sollten keine mehr fallen. Dennoch war der Sieg hochverdient.



Zum Abschluss der Vorbereitung ging es nach Boulogne-sur-Mer. Franck Ribéry ist hier groß geworden, doch die Realität war im Juli 2016 das viertklassige Championnat Français Amateur, und die Künstler hießen Zoumana Bakayogo oder Steve Leo Beleck. Wir starteten nochmals mit den Spielern, die noch Rückstand hatten, darunter endlich wieder mit Mirko Livaja. Da Daniel Luxbacher noch nicht zur Mannschaft gestoßen war, begann zudem nochmals Jimmy Arnaud vorne rechts. Schon nach 20 Minuten mussten wir zum ersten Mal wechseln, nachdem Zahir Gacem nach einem Zweikampf vom Platz getragen werden musste - Tony Rogie spielte von nun an. Ebenfalls vom Platz getreten wurde mir nach einer guten halben Stunde Clévid Dikamona, für ihn übernahm Jermaine Grandison. Zur Pause stand es also 0:0 nach Toren und 2:0 nach Verletzungen. Nach dem Seitenwechsel erhöhten wir zwar den Druck nochmals, doch es dauerte bis zur 86. Minute, bevor der eingewechselte 16-jährige Zehner Baptiste Tournadre uns mit seinem herrlich herausgespielten Führungstreffer erlöste. So konnten wir die Vorbereitung doch noch mit einem Erfolgserlebnis abschließen.

Hier sind die Ergebnisse der Testspiele noch einmal im Überblick, nach einer Zeit der Findung lief es zunehmend besser - wir waren bereit!



Während die Partie noch lief, befand sich der verletzte Zahir Gacem bereits auf dem Weg ins Krankenhaus. Nach der Partie fuhren wir mit dem Mannschaftsbus direkt dorthin, wo uns bereits der behandelnde Arzt erwartete. "Ich habe schlechte Nachrichten für Sie, Monsieur. Der Wadenmuskel Ihres Spielers ist komplett gerissen, ich muss ihm bis mindestens Ende November Sportverbot erteilen. Es tut mir leid, Ihnen keine besseren Nachrichten überbringen zu können, aber solch eine schwerwiegende Verletzung braucht Zeit zu heilen." Eine unglaublich bittere Nachricht, so kurz nach seiner Verpflichtung.



Die Vorbereitung war beendet, und nach wie vor suchten wir für zwei Spieler einen neuen Verein. Während allerdings für Francky Nguekam einfach kein Verein anklopfen wollte, hatten wir für Julien Ielsch ein Angebot aus Beauvais über 12.000 € vorliegen. Nachdem allerdings nach fast zwei Wochen immer noch keine Transferbestätigung eintraf, bat ich Julien für ein Gespräch in mein Büro. "Julien, Du hattest ein Angebot von Beauvais, da könntest Du noch ein, zwei Jahre spielen. Bisher ist allerdings noch nichts weiter geschehen. Was ist los?" "Ich habe Beauvais abgesagt, das Angebot hat mich nicht überzeugt. Erst einmal hätte ich dort viel weniger verdient, und zweitens wollten die mich auch nur als Backup, dazu bin ich nicht bereit. Ich will spielen und würde den Kampf gerne hier noch einmal aufnehmen." Das wurde jetzt hart, und ich hasse solche Gespräche, aber manchmal konnten sie leider nicht ausbleiben. Mein Lieber, ich will ehrlich sein. In der letzten Saison hast Du Deinen Stammplatz bei mir verloren. Deine Spielweise ist überhart, und auf diesem Niveau geht es nicht nur mit Härte. Deshalb habe ich auch Quentin Bonnet in die Mannschaft geholt - ich sehe für Dich einfach keine Perspektive mehr in der Mannschaft. Julien war geschockt. "Du hast für uns 90 Spiele gemacht und der Mannschaft die letzten drei Jahre viel gegeben, Du warst als Kapitän ein Vorbild an Einsatz, doch in Liga Zwei reicht es einfach nicht mehr, das hat mir die letzte Saison gezeigt. Das Spiel ist hier schneller als Du, die Offensivspieler sind geschickter, und ich möchte nicht mehr ständig zittern müssen, ob denn mein Skipper nicht vorzeitig vom Platz fliegt. Ich möchte Dich aber auch nicht auf die Tribüne setzen oder in die Reserve stecken und auf diese Art langsam verschwinden lassen. Es tut mir leid, aber wenn Du noch spielen willst, musst Du wechseln." Julien war mittlerweile den Tränen nahe. "Chef, danke für die offenen Worte, so etwas ist selten in diesem Sport. Ich hätte der Mannschaft gerne noch weiter geholfen, aber wenn Sie mich nicht mehr auf mich bauen, dann ist es wohl das Beste, wenn wir uns im Guten trennen. Es war eine schöne Zeit hier, und ich habe die Mannschaft gerne angeführt. Aber gibt es denn überhaupt noch Teams, die mich anfragen?" "Bisher leider keine, und leider wissen derzeit weder Mogi noch Steve oder ich von einer Mannschaft, die akut einen bissigen Linksverteidiger sucht." "Nun gut, ich bin auch schon 33. Aber ich fühle mich noch fit genug, um zwei, drei Jahre auf diesem Niveau oder zumindest in der National zu spielen. Auf keinen Fall möchte ich hier auf der Tribüne versauern und dem Verein Geld stehlen. Daher wäre es wahrscheinlich das Beste für alle, wenn wir die Jahre in guter Erinnerung behalten und uns trennen." Wir gingen gemeinsam eine Etage nach oben zu Steve Marlet, der gerade im Gespräch mit dem Präsi war, und gemeinsam lösten wir den Vertrag - vielleicht fand sich ja auf diese Art noch ein Verein für die Zukunft, bei Kévin Lefaix hatte es ja auch noch einmal geklappt. Traurig war es allemal, denn von der menschlichen Seite her mochte ich den kleinen Treter sehr gerne und schickte ihn ungern weg, aber vielleicht würden wir ihn irgendwann in ein paar Jahren als Trainer in unser Team zurück holen können. Vincent Planté sollte ihn als Kapitän beerben.



Mittlerweile fing das Geld für die TV-Rechte an zu fließen, über die Saison verteilt erwarteten uns 4,26 Millionen - dringend benötigtes Geld, da wir mit gerade einmal 150.000 € Sponsorengeldern pro Jahr weiterhin das Armenhaus der Liga waren. Sofort stand ich wieder beim Präsi: "Patrice, wir hatten ja besprochen, dass wir jetzt, wo wir das Geld aus dem Fernsehvertrag haben, vielleicht endlich etwas an den Trainingseinrichtungen machen wollten - wir waren uns ja bereits einig, dass die Zustände hier nicht mehr länger tragbar sind." Der Präsi schaute traurig. "Heiko, mit den Einnahmen haben wir ein großes Problem. Wir haben kaum Sponsoren, und ich verstehe nicht, warum sich die lokale Wirtschaft nicht mehr mit uns identifiziert. Ich habe gerade den Rechner angeworfen und musste feststellen, dass wir die Saison nicht überleben, wenn wir in das Gelände investieren. Wir haben eine knappe Million Schulden, bis Saisonende werden es wohl eher zwei werden. Ich hoffe nur, wir können für die neue Saison endlich anständige Verträge an Land ziehen, sonst gehen hier wirklich bald die Lichter aus. Deine Mannschaft kann allerdings etwas dafür tun, die Lage zu verbessern: Gewinnt die Pokalspiele, besonders im Ligapokal. Das spült Geld in die Kassen, das wir zum Überleben brauchen. Außerdem müssen Sie die Kosten reduzieren, Sie sind 100.000 € über dem Budget, das wir vereinbart hatten." Geknickt und reichlich bedient verließ ich das Büro. Keine Kohle, keine neuen Plätze, und dazu waren wir zum Siegen im Pokal verdammt, wenn wir finanziell über die Saison kommen wollten. Pastis, Pernod, gebt mir, was ihr wollt, Hauptsache ich muss das Elend nicht länger mit ansehen.



Vor dem Ligastart begann bereits der Ligapokal mit den Play-Offs. Caen setzte sich in Niort im Duell zweier Drittligisten durch, während Auxerre noch etwas Orientierung nach der Rückkehr in den Profifußball suchte - beim Drittligisten aus Istres gab es jedenfalls nichts zu holen außer einer roten Karte für Neuzugang Vito van Crooy, der bereits nach zwei Minuten unter die Dusche durfte. Wir sollten erst eine Woche später in der ersten Hauptrunde einsteigen, die damit komplett war.



Nach der schwachen Europameisterschaft bewegte sich auch bei der Équipe Tricolore etwas, und Rudi Garcia wurde vor die Tür gesetzt. Der Nachfolger wurde schnell gefunden - es wurde ein alter Bekannter aus dem Prinzenpark, der mit Lyon von 2003-2005 den Hattrick in der Ligue 1 schaffte, allerdings in den letzten fünf Jahren Aufbauarbeit bei der Nationalmannschaft des Oman leistete: Paul Le Guen war zurück in Frankreich!
« Letzte Änderung: 13.August 2016, 23:53:49 von HeP1982 »
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Re: [FM 14] Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #169 am: 13.August 2016, 11:26:17 »

Helden der Vorstadt - Die Mannschaft

Wir hatten uns gut, clever und vor allen Dingen günstig verstärkt. Dazu konnten wir einige Spieler teuer abgeben, unsere Kasse war also gestärkt aus der Transferphase gekommen. Zunächst zu den Abgängen:

- Samuël Allegro ging in den Ruhestand, sollte dem Verein aber als Coach in der Reserve erhalten bleiben
- Kévin Lefaix' Vertrag wurde aufgelöst, er spielt jetzt beim AS Gardanne in Liga 5.
- Robin Ferrand hatte bei uns keine Perspektive, sein Vertrag lief aus.
- Jimmy Dechêne ging ablösefrei zum AS Poissy
- Julien Ielsch löste seinen Vertrag für 65.000 € auf, konnte allerdings bis Saisonbeginn keinen neuen Verein finden
- Joël Nsimba Makolo nutzte seine Leihe und blieb ablösefrei bei Pacy-Valée d'Eure
- Auch Maxime Thonnel nutzte seine Leihe und blieb für eine Ablöse von 250.000 € bei Le Poiré-sur-Vie VF
- Santiago Pereyra kam zwar von seiner Leihe zurück, wechselte kurz darauf jedoch für 275.000 € in die griechische Super League zu Aiginiakos


Dazu kamen 18.000 € als Beteiligung an Romain Tharradins Wechsel zu Gazélec Ajaccio, dazu kaufte uns Panthrakikos Komotinis für 10.230 € die Weiterverkaufsklausel für Antonis Ricca ab.

Mickaël Cériélo hatte in der letzten Saison gezeigt, dass Profifußball wohl doch zu hoch für ihn war, er spielte daher in Zukunft in der Reserve, genauso wie Francky Nguekam, der sich hier vielleicht noch für einen Wechsel bewerben konnte. Dazu verliehen wir sechs unserer Jugendspieler: Thomas Meunier spielte die kommende Saison bei Maccabi Paris in Liga 5, Héctor Diaz ging eine Klasse höher nach Sannois-Saint-Gratien, Soufiane Hadji spielte ein Jahr lang bei Arras Football, auch diese in der fünftklassigen CFA2, João Gama ging für ein Jahr zum Fünftligisten aus Le Mans, und Hamza Kessab schließlich schloss sich auf Leihbasis dem FC Chartres an, einem weiteren Fünftligisten. Alassane Ba schließlich bat mich um eine Leihe, und ich erfüllte ihm seinen Wunsch mit einem Jahr in Auxerre - dort sollte er sich bei hervorragenden Bedingungen gut entwickeln können und vielleicht auch eine Chance in der ersten Mannschaft bekommen.

Dem gegenüber standen diese Neuzugänge:

- Stürmer Jean-François Mbuba kam für 15.000 € vom belgischen Erstligisten KSV Roselaere
- Rechtsverteidiger Cyriaque Rivieyran unterschrieb ablösefrei, er war zuvor in der National bei Gazélec Ajaccio
- Linksverteidiger Quentin Bonnet war ebenfalls neu, er kam genauso zum Nulltarif vom Ligakonkurrenten aus Poiré-sur-Vie
- Achter Zahir Gacem kam während der Vorbereitung nach Ablauf seines Vertrages ablösefrei, zuvor spielte er in Drancy
- Rechtsaußen Daniel Luxbacher kam nach Ende der Vorbereitung genauso ablösefrei, er spielte die letzte Saison in Liefering

Machte also Ausgaben von 15.000 €, denen Einnahmen von 553.230 € gegenüber standen - die halbe Million Gewinn nahmen wir gerne mit.

Das sollten also die 22 Spieler sein, die hoffentlich mehr als nur an den Aufstiegsplätzen schnuppern könnten:


Im Tor ging Vincent "Calamité" Planté in seine vierte Saison als Stammkeeper, Issa Coulibaly wird auf der Bank als klare Nummer Zwei für gute Stimmung zuständig sein und gegen unterklassige Gegner im Pokal seine Einsätze bekommen.




In der Innenverteidigung sollten unsere beiden jungen Holländer wieder das Stammduo bilden. Dikamona und Grandison waren nicht weit weg und sollten auch auf ihre Einsätze kommen.


Bei den Linksverteidigern setzten wir große Hoffnungen in Quentin Bonnet, die Aufgabe souveräner und ohne Todesfälle lösen zu können. Vital N'Simba sollte die Saison als ernsthafte Alternative starten, aber war den Stammplatz erst einmal los.


Auf der Position des Rechtsverteidigers plante ich mit Cyriaque Rivieyran als Stammbesetzung. Romuald Marie war aber nicht weit weg.




Die defensive Sechs plante ich, in dieser Saison etwas anders spielen zu lassen. Koro Doumbia entwickelte sich prächtig und hatte im Vergleich zum letzten Jahr nicht nur defensiv (z.B. Positioning +4, Marking +2), sondern auch im Kopf (Concentration +2, Decisions +2) und sogar nach vorne (Long Shots +3) ordentlich zugelegt. Noch sah ich Massi Kanté etwas vorne, doch mit unserem Juwel sollte im Laufe der Saison immer mehr zu rechnen sein!


Auf der offensiven Sechs war eindeutig Tony Rogie der Stratege der Mannschaft. Zahir Gacem sollte, sobald er genesen war, einen soliden Back-up abgeben.


Die Zehn war nach wie vor eindeutig an Youness El Baillal vergeben. Tony Derouard war zwar ein feiner Fußballer und obendrauf sehr flexibel, aber sollten Youness nicht von einem übermotivierten Verteidiger beide Beine amputiert werden, kam er nicht an unserem besten Mann der letzten Saison vorbei.


Unsere Linksaußen hießen auch in dieser Saison Mirko Livaja und Ouma Diaby. Mirko gehörte zwar klar die Zukunft, doch seine Entwicklung geriet wegen einiger kleiner und großer Verletzungen zuletzt etwas ins Stocken, im letzten Jahr konnte er keine großen Sprünge machen. Genau diese Anfälligkeit könnte auch in dieser Saison wieder die Gelegenheit für Ouma sein, sich regelmäßig zu zeigen.


Auf Rechtsaußen schließlich bekam Maxime Partouche in Daniel Luxbacher einen ernsthaften Konkurrenten, hier war das Rennen absolut offen, auch wenn Platoche den Vorteil hatte, bei den Fans außerordentlich beliebt zu sein.




Im Sturm schließlich zementierte Francis Massampu seine Position in der Vorbereitung, da Jean-François Mbuba noch zu viele Chancen vernichtete. Der Neue aus dem Kongo hatte aber alle Chancen, bei einer Steigerung seiner Treffsicherheit noch zu einer ernsthaften Alternative zu werden.

Auflaufen sollten die Jungs im bewährten 4-2-3-1, wobei der defensivere Part der Doppelsechs in diesem Jahr etwas ruhiger agieren sollte - war er zuvor noch als aggressiver Ball-winning midfielder aufgelaufen, setzte ich ihn nun als Anchor Man ein, was in der Vorbereitung zunehmend gut funktionierte und auch die Kartenflut bei Massi und Koro spürbar eindämmte.




Aber nicht nur auf dem Platz stockten wir auf, auch im Trainerstab konnten wir einige Neue begrüßen:


In der Jugend durften wir ebenfalls zwei neue Kräfte begrüßen:


Schließlich konnte auch Mogi sein Scoutingteam erheblich erweitern:


So gerüstet, mit einem kompletten Team auf und neben dem Feld, konnten wir in die Saison gehen.
« Letzte Änderung: 13.August 2016, 19:09:26 von HeP1982 »
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Re: [FM 14] Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #170 am: 13.August 2016, 21:41:49 »

Hier ist der Saisonauftakt, ich bitte Euch auch um Rückmeldung bezüglich der neuen, reduzierter gehaltenen Grafiken für die Spieltage. Vielen Dank im Voraus!

Unternehmen Prinzenpark beginnt - Auftakt Ligue 2 und Coupe de la Ligue 2016/17

Die Vorbereitung war geschafft, die Spieler waren bereit - endlich konnte es losgehen! Die Medien sahen uns zwar im unteren Mittelfeld, doch wir wussten alle ganz genau, zu was diese Mannschaft im Stande sein konnte - und das war viel mehr, als die Experten uns glauben machen wollten, zumal wir uns noch gezielt verstärken konnten. Im Abschlusstraining allerdings bekamen wir einmal mehr eine schlechte Nachricht, nachdem Vital N'Simba wegen schmerzen im linken Knie zu Martin ins Behandlungszimmer kam. Mein Physio konnte zwar mit unserer nach wie vor maroden Ausrüstung nichts finden, da die Schmerzen aber doch stärker waren und das Knie angeschwollen war, schickte er Vital ins Krankenhaus. Dort kam aus dem MRT dann der nächste Schlag: Die Kapsel im Knie war gerissen, und mein junger angolanischer Linksverteidiger war für knapp sechs Wochen zum Zuschauen gezwungen.




Zum Saisonauftakt ging es schon am Mittwoch mit dem TGV in die Picardie, wo uns der SC Amiens erwartete - wir hatten das Saisoneröffnungsspiel bekommen. In der letzten Saison liefen die Nordfranzosen enttäuschend auf Platz 15 ein, und auch in diesem Jahr sagten ihnen Experten einen harten Kampf um den Klassenerhalt voraus. Zwar hatte man in der Defensive unter anderem Jim de Leeuw und Tolgahan Çiçek aus Groningen für ein Jahr ausleihen können, um die Außenpositionen der Viererkette zu verstärken und obendrauf mit Kévin Rocheteau, der nicht mit Dominique verwandt ist, einen hochtalentierten Stürmer verpflichten können, doch würde die Mannschaft sich wahrscheinlich erst einspielen müssen. Dazu hatten wir gegen unseren Mitaufsteiger der Vorsaison eine hervorragende Bilanz, seit meinem Amtsantritt hatten wir in sechs Spielen 14 Punkte geholt und waren noch ungeschlagen.
Bei uns fehlten die verletzten Zahir Gacem und Vital N'Simba, dazu waren Youness und Clévid Dikamona noch nicht wieder ganz fit. Massi Kanté schließlich brummte seine Gelbsperre aus der vergangenen Saison ab, während Cyriaque Rivieyran nach einer Roten Karte in der Vorsaison gar noch für zwei Spiele zum Zuschauen gezwungen war. Mirko Livaja schließlich hatte noch nicht seine volle Fitness erreicht, er sollte (hoffentlich) 45 Minuten lang auf dem Platz bleiben. Von den Neuzugängen konnte entsprechend nur Quentin Bonnet links in der Viererkette sein Debüt feiern, auf der Bank warteten mit Jean Mbuba und Daniel Luxbacher, der noch Trainingsrückstand hatte, zweite weitere Neue auf ihre Chance.


Das Spiel: Wir zeigten gleich, warum wir schon in der vergangenen Saison die Blitzstarter der Liga waren. Noch keine Minute war gespielt, als wir eine Flanke abfingen und den Gegenangriff aufbauen konnten. Derouard führte den Ball in die gegnerische Hälfte und öffnete nach halbrechts heraus zu Massampu, der 25 Meter vor dem Tor einen Doppelpass mit dem nachgerückten Zehner suchte, damit erfolgreich war, Decamps orientierungslos stehen ließ und aus 12 Metern halbrechts im Sechzehner auf die kurze Ecke zielte - L'Hostis war aber schon hellwach und hatte den Braten gerochen. Wir blieben in der Anfangsphase spielbestimmend und fanden immer wieder den Weg nach vorne. Livaja fing einen schwachen Pass auf den Flügel in der eigenen Hälfte ab und schlug den Ball gleich lang nach vorne. Wieder hatte Decamps den Braten nicht gerochen, wieder war Massampu gedankenschneller, wieder war der Stürmer frei durch und konnte aus 15 Metern abschließen, diesmal flach nach rechts unten - und wieder scheiterte er am phänomenal reagierenden L'Hostis! Von Amiens war in den ersten 20 Minuten nichts zu sehen, Planté verbrachte einen ruhigen Abend. Wir hingegen drängten zunehmend auf die Führung: Doumbia fing einen Ball auf dem rechten Flügel ab und setzte gleich Rogie in Szene, der mit einem kurzen Pass zwei Verteidiger narrte und Partouche 20 Meter vor dem Tor in Szene setzte, der in Richtung Feldmitte gestartet war, mit seinem Anspiel auf Massampu scheiterte und es im zweiten Anlauf kurz vor dem Strafraum selbst versuchte - knapp links vorbei. Langsam wurde ich nervös, solche Spiele hatte ich mit den Jungs zu oft schon kippen sehen.
22 Minuten waren gespielt, bis die Gastgeber einen ersten Abschluss in Richtung unseres Tores brachten, doch Rocheteau verzog aus 30 Metern doch deutlich. Immerhin stand die Abwehr jetzt sicherer, so dass sich beide Mannschaften nun neutralisierten. Zehn Minuten vor der Pause jedoch sah Rogie eine Lücke, spielte nach vorne zu Francis Massampu und wies gleich nach links. Mein Stürmer hatte verstanden, nahm den Ball kurz an und schickte am linken Flügel Livaja auf die Reise, der mit seinem Antritt Lemaire überraschte und es im Strafraum aus spitzem Winkel einfach einmal versuchte - Torhüter Franck L'Hostis war auf Seiten der Gastgeber eindeutig bester Mann, es gab nur eine Ecke. Diese schlug Partouche in den Strafraum, Doumbia kam an den Ball, aber sein Versuch kam aus kurzer Distanz nicht an allen Abwehrbeinen vorbei - der Ball stand zum am langen Pfosten völlig vergessenen Donny van Iperen, und der ließ sich aus drei Metern nicht zweimal bitten, 1:0 Red Star (35.)!
Weiter ging das Spiel auf ein Tor. Kurz vor dem Strafraum trat Lemaire meinem Zehner Tony Derouard in die Hacken. Es gab Freistoß, heute eine Sache für Tony Rogie aus vielversprechender Position, zentral, 17 Meter vor dem Tor. Der Stratege versuchte es direkt - aber der Ball senkte sich einen Hauch zu spät und kratzte nur an der Oberkante der Latte! Kurz vor der Pause wehrte die picardische Abwehr einen Freistoß ins Mittelfeld ab, wo sich allerdings nur Tony Derouard aufhielt, den Ball mit Auge zurück in den Strafraum spielte und dort Rogie fand, der von Lacourt und Pagliarini nur begleitet wurde, fünf Meter vor dem Tor aus spitzem Winkel abzog - doch wieder einmal fragte ich mich auf der Bank, wie viele Arme dieser L'Hostis eigentlich hatte. Danach war Pause, und die Führung war hochverdient, doch viel zu knapp. Mit der Leistung der Jungs konnte ich zufrieden sein, einzig die Chancenauswertung musste in der zweiten Hälfte besser werden.
Wie geplant blieb Mirko Livaja nach einer soliden Leistung in der Kabine, die zweite Hälfte durfte Ouma Diaby auf dem linken Flügel wirbeln. Das Geschehen änderte sich zunächst nicht, weiter ging es mit dem Spiel Red Star gegen Franck L'Hostis. Bereits kurz nach Wiederanpfiff rutschte Romuald Marie bei einem seiner Ausflüge nach vorn eine scharfe Flanke etwas ab, der Ball flatterte auf die kurze Ecke - und ein weiteres Mal war der Keeper auf dem Posten, ohne den hier der Spielstand schon wesentlich deutlicher ausgefallen wäre. Kurz darauf spielte Bonnet vom linken Flügel flach vor den Strafraum, wo Derouard kurz für Massampu prallen ließ, der zentral auf der Sechzehnmeterlinie aus der Drehung den nach innen gezogenen Diaby in Szene setzte. Der frische Linksaußen ließ zunächst Lemaire stehen, narrte dann mit einem Haken an der Grundlinie Pagliarini, Mango stand zu weit weg, und Diaby konnte flach aufs lange Eck abschließen - doch treffen nach solch einem Tänzchen konnte nach wie vor nur Jay-Jay Okocha, Diaby zielte knapp vorbei. Aber Amiens wollte nun in Hälfte Zwei auch mitspielen und fing an zu kombinieren. Lacourt sah vor dem Strafraum eine Lücke und spielte den Ball nach halblinks in den Sechzehner zu de Leeuw, der von Marie nur unzureichend gedeckt wurde. Der Pass war zwar ungenau, aber mit großem Einsatz erreichte der holländische Rechtsverteidiger, der heute auf dem linken Flügel spielte, den Ball vor seinem Landsmann van Iperen und grätschte ihn quer zu Çiçek, dessen Schuss aber von Bonnet geblockt wurde. Die Kugel sprang zu Nicolas Diguiny, und der Stürmer flankte rechts im Strafraum erneut zu de Leeuw - doch sein Kopfball war allenfalls eine nette Aufwärmübung für Planté, dem ich eine Tasse Kaffee ins Tor zu stellen überlegt hatte - so wenig hatte er bislang zu tun. Dann waren wir allerdings wieder am Zug. Einen weiten Einwurf von Marie verlängerte Tony Derouard per Kopf zu Massampu, der aus der Drehung halbrechts im Strafraum nicht sofort eine Volleyrakete zündete, sondern vor dem Sechzehner Partouche in Szene setzte, der freie Schussbahn hatte - aber seine Direktabnahme aus 17 Metern knapp über die Latte setzte.
Kurz danach war der Arbeitstag für Platoche nach einer überzeugenden Vorstellung beendet, für die letzte halbe Stunde durfte Daniel Luxbacher sich zeigen. Zuvor jedoch kam Amiens zu seiner ersten echten Großchance - Lacourt konnte 25 Meter vor dem Tor ungestört eine Halbfeldflanke in den Strafraum schlagen, van Iperen ließ den eingewechselten Koubemba aus den Augen, der kam aus zehn Metern zentral zum Kopfball, doch Planté zeigte mit einer Klassetat, dass er keinen Kaffee brauchte, weiter hatte die knappe Führung Bestand. Nun wurde die bis dahin erfreulich faire Partie etwas ruppiger, binnen vier Minuten musste der Schiri drei gelbe Karten verteilen, davon zwei gegen Amiens. Um einen Platzverweis zu vermeiden, wechselte ich in dieser Phase zum dritten Mal, der heute schwache und obendrauf gelbbelastete Doumbia ging vom Feld, Grandison kam und ging in die Innenverteidigung, den Platz im Mittelfeld übernahm Tom Noordhoff. Amiens wurde nun stärker, Boukaka vernaschte an der rechten Eckfahne Bonnet und kam zur Flanke, am Elfmeterpunkt war Çiçek vor Noordhoff am Ball - Planté war immer noch wach und kratzte den Ball rechts unten aus der Ecke! Grandison konnte die Situation dann endgültig klären.
Nun waren die Gastgeber richtig im Spiel. Mango eröffnete aus dem Mittelfeld mit einem langen Ball auf den linken Flügel den nächsten Angriff, wieder war Çiçek schneller als Marie und zog nach innen, Grandison ging nicht richtig hin, und der holländische Flügelflitzer konnte aus 12 Metern halblinks im Strafraum ungestört abschließen - Planté parierte glänzend, doch der Ball war noch scharf! Halbrechts kam Boukaka an den Ball, der Winkel wurde spitz, aber der Rechtsaußen probierte es sieben Meter vor dem Tor dennoch - Bonnets Grätsche kam zu spät, aber Plantés Fäuste nicht! Mein Keeper wurde jetzt doch noch warm! Wir fingen uns schnell wieder, so dass wir in der Schlussphase eine höchst unterhaltsame Partie bekamen, in der beide Mannschaften noch einmal zeigen wollten, was sie können. Einzig die Abschlüsse kamen relativ ungenau, so dass trotz zahlreicher guter Spielzüge keine ernsthaften Tormöglichkeiten mehr heraussprangen. So blieb es am Ende bei einem insgesamt verdienten Auftaktsieg.




Der Saisonauftakt war also geglückt, dazu war spürbar, dass die Jungs weniger hart hinlangten als in der Vorsaison - nur 10 Fouls im ganzen Spiel dürften Rekord in meiner Amtszeit sein, dazu bekam zum ersten Mal seit Ewigkeiten der Gegner mehr Karten als meine Mannschaft. Donny schließlich ließen wir auf der Rückfahrt hochleben - der Junge hatte uns nicht nur die drei Punkte gesichert, sondern obendrauf das erste Tor seiner Karriere erzielt. Dazu hatten wir zu Null gespielt, auch das war durchaus als Zeichen zu sehen, dass wir in der Sommerpause an den richtigen Schrauben gedreht hatten. Auch der Zuschauerzuspruch war wieder leicht gestiegen, was sich an den Dauerkartenverkäufen ablesen ließ - nach 428 Sasontickets im Vorjahr konnten wir für die anstehende Spielzeit 466 Karten an treue Fans vergeben.



Unter der Woche trafen sich die Scheichs vom Prinzenpark mit den Kalifürsten aus Monaco auf Martinique, um im Stade Pierre-Aliker die Trophée des Champions auszuspielen. Monaco behielt durch Tore von Miralem Pjanic und Falcao mit 2:0 die Oberhand, während PSG eigentlich nur durch das Sammeln von gelben Karten und das Warmschießen von ASM-Keeper Sergio Romero, der zum Mann des Spiels gewählt wurde, auffallen konnte.




Auch der Ligapokal startete und damit die Chance auf zusätzliche Einnahmen. Der Präsi erwartete die Teilnahme an der zweiten Runde, unsere Finanzen sahen das ähnlich, und daher stand klar ein Sieg auf der Agenda.
Wir erwarteten den im erweiterten Kreis der Aufstiegskandidaten eingeschätzten AS Nancy, der allerdings den Auftakt in der Ligue 2 verpatzt hatte, beim Aufsteiger aus Moulins gab es eine 2:1-Niederlage. Dazu fehlten wichtige Spieler wie der dreifache marokkanische Internationale Karim Aït Fana, Torjäger Florent Zitte oder Abräumer im Mittelfeld und Riesentalent Moussa Amon. Dennoch hatten die Lothringer starke Spieler in ihren Reihen, wie Abdourahman Dampha, gambischer Nationalspieler und Stratege der Mannschaft. Vor ihm auf dem Flügel wirbelte Ludovic Genest, der mich in unseren bisherigen Aufeinandertreffen immer wieder ärgern konnte und auch diesmal für viel Betrieb sorgen würde. Linksverteidiger Jérôme Roussillon hielt ihm als Linksverteidiger den Rücken frei und hätte vermutlich auch bei so manchem Erstligateam seinen Stammplatz sicher. Im Sturm schließlich sollte das 17-jährige Talent Hamady Tall den verletzten Zitte vertreten.
Bei uns war Youness wieder fit und selbstverständlich auch in der Startelf, und auch Clévid Dikamona hatte seine Sperre verbüßt und saß wieder neben Tony Derouard auf der Bank.


Das Spiel: Die Gäste versuchten und vom Anpfiff an zu überrumpeln. Koné wurde mit einem langen Ball nach Rechtsaußen geschickt, zog Bonnet davon, sprintete in den Strafraum - und traf nach 17 Sekunden glücklicherweise nur das Außennetz. Wir brauchten ein paar Minuten, um ins Spiel zu kommen. Dann kombinierten sich Marie, Kanté und Partouche mit direkten Pässen durch das Mittelfeld, der Rechtsaußen nahm El Baillal ins Spiel, der wieder nach Rechtsaußen zum aufgerückten Marie spielte. Roussillon lief ins Leere, und der Rechtsverteidiger hatte auf einmal etwas Platz, spielte flach in den Lauf von Youness, und der zog halbrechts aus acht Metern ab - Moulin boxte den Ball aus dem rechten Knick! Es entwickelte sich ein verteiltes Spiel auf ansprechendem Niveau, beide Mannschaften schenkten sich nichts. Nach gut zehn Minuten fand Ludovic Genest mit einem genau getimten Pass in den Lauf wieder Koné, Noordhoff konnte das Zuspiel nicht verhindern, doch der Abschluss aus 16 Metern war eher eine Rückgabe. Wenig später machte der Rechtsaußen es besser, Lippmann schlug einen langen Ball nach vorne, Tamèze verlängerte per Kopf, und Koné nahm den Schuss aus sieben Metern volley - an die Latte! Ich reagierte und nahm den Spieler an die kurze Leine, da er mir zu viel Gefahr ausstrahlte. Im Gegenzug spielte Massampu nach vorne in Youness' Fuß, der aus der Drehung 25 Meter vor dem Tor direkt auf den in den Strafraum gestarteten Livaja weiterleitete - doch sein Abschluss aus 13 Metern zischte hauchdünn am rechten Pfosten vorbei. Nun bekamen wir das Spiel zunehmend in den Griff und verlagerten das Spiel stärker in Richtung des von Jessy Moulin gehüteten Tors, einzig die Abschlüsse waren noch zu harmlos. Hinten standen wir nach der Umstellung jedenfalls wesentlich sicherer, Tall war gut zugedeckt, Koné hatten wir nun auch im Griff, und auch das Kombinationsspiel nach vorne konnten wir zunehmend wirkungsvoll unterbinden. Kurz vor der Pause hatten die Lothringer einen kleinen Schlag zu überwinden - nach einem Pass sank Morgaro Gomis ohne Einwirkung eines Gegenspielers auf dem Platz und musste herunter - Jeff Louis kam neu auf das Feld. Kurz danach war Pause, und ich zeigte meinen Spielern noch einmal die Chancen auf, die dieser Pokal uns bot.
Nach dem Wechsel kamen Diaby und Derouard für Livaja und El Baillal, die noch keine Luft für ein ganzes Spiel hatten. Meine Jungs wollten es jetzt wissen, und kurz nach Wiederbeginn setzte Bonnet zu einem Sturmlauf über die linke Seite an, überlief Louis einfach, Lippmann störte auch nicht entschieden, und mein Linksverteidiger kam zur Flanke, fand in der Mitte Derouard, der mit seinem Schuss zunächst am großartig reagierenden Moulin scheiterte - doch der Abpraller flipperte irgendwie zu Massampu, und der vollstreckte eiskalt, 1:0 Red Star (52.), die Dose war offen!
Weiter spielten wir mutig nach vorne, Partouche dribbelte sich an der rechten Seitenlinie durch, flankte auf Derouard, der am kurzen Pfosten lauerte, doch sein Schuss wurde zur Ecke geblockt. Weiter machten wir Druck, doch nun war spätestens beim Abschluss ein Abwehrbein dazwischen, so dass ich mich zeitweise genötigt sah, die Spieler auf dem Platz durchzuzählen, da ich nicht glauben konnte, dass bei Nancy nur 11 Mann auf dem Platz standen. Nach einer guten Stunde wurden die Gäste auch nach vorne wieder brandgefährlich. Lippmann fing einen langen Ball ab und leitete sofort einen Konter ein. Über Aït Bennasser landete der Ball beim eingewechselten Louis, der nach innen zu Tall spielte und vom rechten Flügel nach innen startete. Der Stürmer dachte mit, schickte seinen Kollegen sofort wieder steil, Noordhoff war herausgerückt, die Lücke gerissen, Louis nutzte sie, keiner kam hinterher, Linksschuss halbrechts aus 14 Metern, 1:1 (63.), unhaltbar, und unnötig wie sonst kaum etwas.
Wir gaben nicht auf und wollten uns die Führung zurückholen. Planté fand mit einem langen Abschlag den Kopf von Massampu, der geschickt nach links verlängerte, wo sich niemand um Diaby kümmerte, der Richtung Strafraum startete, dort von Lippmann mehr begrüßt als gestellt wurde, von der Sechzehnmeterlinie abzog - doch hauchdünn über die Latte zielte. Leider brach nun auch unsere Gelbsucht wieder aus, von der ich eigentlich erwartet hatte, dass die Mannschaft sie endlich besiegt hatte, dazu wurden die Versuche zunehmend verzweifelter, wie der zunehmend abbauende Derouard eine Viertelstunde vor Schluss halbrechts auf der Strafraumgrenze eindrucksvoll und überhastet zeigte und fünf Meter links vorbeizog. Doch auch konstruktiv kamen wir noch durch: Kanté spielte im Mittelfeld ins Gewühl zu Bonnet, der seine Position zentral 30 Meter vor dem Tor komplett verlassen hatte und an den Strafraum zu Massampu passte. Der Stürmer setzte sich geschickt gegen Chaabani durch und ließ kurz nach rechts prallen, wo sich Derouard zwei Gegenspielern gegenüber sah und aus 17 Metern aus dem Stand abzog - Moulin hatte mit dem Aufsetzer auf die rechte Ecke seine liebe Mühe, konnte aber abwehren. Dann, schon in der Nachspielzeit, als sich alle schon mit dem Unentschieden abgefunden hatten, bekam Diaby den Ball links im Strafraum, wollte gerade Aït Bennasser die Hacken zeigen, bekam aber stattdessen einen Tritt in selbige - der Schiri zeigte sofort auf den Punkt. Dampha bestürmte sofort den Schiri, doch der ließ sich nicht umstimmen. Derouard übernahm die Verantwortung und konnte nun mit einem Treffer seine persönliche Bilanz doch noch versöhnlich gestalten - und nutzte sie, 2:1 Red Star (90.+3), eiskalt den Keeper verladen!
Dann war Schluss, buchstäblich in letzter Sekunde hatten wir das Spiel zu unseren Gunsten entschieden, das wir mit einem kapitalen Abwehraussetzer selbst scharf gemacht hatten. Besonders Tom Noordhoff hatte keinen guten Tag erwischt.


Besondere Ereignisse: Gomis verletzt (42.)

Noch in der Kabine erfuhren wir, wer uns als nächstes im Ligapokal erwartete. Wir sollten in drei Wochen den Erstliga-Absteiger aus Troyes im Stade Bauer empfangen. Einfach war sicherlich anders, aber einfach kann auch jeder.




Der Spielplan kannte keine Gnade, schon drei Tage später empfingen wir die AS Beauvais-Oise, und ein paar alte Bekannte kehrten ins Bauer zurück. Links hinten verteidigte seit dieser Saison Fouad El Attaria, der mit uns in die Ligue 2 aufgestiegen war, doch über die Rolle des Ergänzungsspielers hinter Julien Ielsch nicht hinauskommen konnte. Dazu spielte seit dreieinhalb Jahren Lee Yong-Jae an der Oise - genau, der Entlauber, der mich in meiner ersten Hinrunde bei Red Star einiges an Lebenszeit gekostet hatte. In Beauvais, 80 km nördlich von Paris, hatte er sich erfreulicherweise zu einem erstaunlich treffsicheren Stürmer entwickelt, der entscheidenden Anteil am Durchmarsch des Vereins aus der Picardie von der viertklassigen CFA-A in die Ligue 2 hatte und in den letzten beiden Jahren 31-mal das Tor fand.Gegen uns sollte er allerdings von der rechten Seite Mathieu Duhamel mit Vorlagen füttern, der vor der Saison aus Caen gekommen war. Sein Pendant auf links war der gabunische Nationalspieler Johann Obiang, der auch in der Defensive seine Qualitäten hatte.
Bei uns konnte rechts hinten Cyriaque Rivieyran sein Pflichtspieldebüt geben, und da Mirko Livaja auch durch seine Mitwirkung in der Reserve endlich die benötigte Fitness erreicht hatte, rotierte Stürmer Jean Mbuba für Ouma Diaby auf die Bank - wir liefen also in nomineller Bestbesetzung auf, auch wenn Vital N'Simba und Zahir Gacem noch fehlten.


Das Spiel: Wir machten von Beginn an richtig Betrieb. Bereits nach vier Minuten schickte der aufgerückte Bonnet Livaja von links in den Strafraum, der vor Mariotti am Ball war und in die Mitte flanken konnte. Dort versuchte Bira Dembelé zu klären, produzierte dabei fast ein Eigentor und traf den rechten Pfosten - der Abpraller landete allerdings bei Massampu, und der erledigte aus drei Metern den Rest, schoss wieder Dembelé an, dem der Ball bei seinem Klärungsversuch auf der Linie über den Schlappen rutschte, 1:0 Red Star (5.) wieder ein Blitzstart meiner Jungs!
Weiter traten wir dominant auf, und wenig später zog Partouche ein unwiderstehliches Solo am rechten Flügel an, überlief El Attaria, zog nach innen - doch zielte acht Meter vor dem Tor aus etwas zu spitzem Winkel knapp links vorbei. Beauvais brauchte eine Viertelstunde, um ins Spiel zu kommen. Dann aber spielte Badra von rechts zu Mercier, der knapp vor dem Strafraum von Bonnet nicht entschieden genug angegangen wurde, direkt in die Gefahrenzone zu Jae prallen ließ - und der stellte aus kürzester Distanz unter Beweis, warum wir ihn damals abgegeben hatten, er schoss Planté ab. Das Spiel bewegte sich nun auf mäßigem Niveau, beide Mannschaften neutralisierten sich zusehends, und die Abwehrreihen standen sicher - die Abschlüsse kamen zumeist aus der zweiten Reihe. Nach einer halben Stunde jedoch bekam Partouche nach einem Einwurf den Ball am rechten Flügel, spielte ihn zurück zu Kanté und nahm die Beine in die Hand. Mein Sechser schaltete schnell, spielte direkt an den Sechzehner zu Rogie, der sich drehte und Partouche den Ball herrlich in den Lauf prallen ließ. Der Abwehr ging das alles zu schnell, Platoche kam frei aus acht Metern halbrechts per Dropkick zum Abschluss - hauchdünn am linken Pfosten vorbei! Kurz vor der Pause zeigte sich Beauvais noch einmal. Mariotti fing einen geklärten Ball am rechten Flügel ab, flankte vor den Strafraum zu Badra, der direkt weiter zu Obiang an der Sechzehnmetermarkierung spielte. Der drehte sich um Rivieyran und van Iperen, zog ab - doch Planté war auf dem Posten. Dann war Halbzeit, und die Fans hofften auf ein unterhaltsameres Spiel nach der Pause. Platoche mahnte ich zu mehr Konzentration vor dem Tor an, die er bei seinen Abschlüssen bisher vermissen ließ.
Nach Wiederbeginn verflachte die Partie total, keine der Mannschaften konnte sich zunächst ernsthafte Torchancen herausspielen, und die Fans fingen auf den Rängen bereits an, sich selbst zu feiern - das Geschehen auf dem Platz bot einfach keinen Anlass zur Freude. Nach einer knappen Stunde waren bei Youness die Kräfte am Ende, Tony Derouard sollte nun mithelfen, den Sieg einzutüten. Kurz darauf brachte ich auch Doumbia für den heute schwachen Partouche, Derouard rückte nach rechts, Rogie ging nun auf die Zehn.
Die erste ernstzunehmende Chance erspielte in dieser Phase Beauvais. Obiang startete auf links einen Sprint, Rivieyran kam nicht hinterher, der Gabuner flankte mustergültig auf Duhamel, der am Fünfmeterraum völlig frei war - aber leichte Probleme hatte, den Ball zu verarbeiten, so dass van Iperen und Rogie sich in letzter Sekunde noch dazwischen werfen und den Ausgleich verhindern konnten, als ich schon aufgesprungen war und meine Abwehr zusammen falten wollte. Von Red Star kam fast nichts, einzig ein Freistoß von Rogie aus 25 Metern strahlte so etwas ähnliches wie Torgefahr aus. Von meinem letzten Wechsel, Mbuba kam für Massampu, erhoffte ich mir noch einmal etwas Belebung. Der neue Mann holte sich allerdings zunächst nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung übermotiviert eine gelbe Karte ab. Für die Belebung sorgten eine Viertelstunde vor Schluss aber andere: Kanté, der nun den Strategen gab, sezierte mit einem langen Ball Mittelfeld und Abwehr der Gäste, Derouard kam 18 Meter vor dem Tor halbrechts an den Ball, der ihm bei der Annahme zwar etwas versprang, doch Dembelé war zu weit weg, so dass Tony kurz hinter der Strafraumgrenze zum Abschluss kam - den Ball aber doch deutlich rechts vorbei setzte. Man freute sich ja mittlerweile schon über Kleinigkeiten... Wenig später brach Derouard aber rechts durch und überlief El Attaria, auch Tandia konnte nicht eingreifen, der Rechtsaußen kam zur Flanke, in der Mitte stand Mbuba goldrichtig, sprang ab und nahm den Ball mit einem Scherenschlag, der an einen Karatekämpfer erinnerte, aus fünf Metern volley, doch eine Glanztat von Keeper Gurtner verhinderte die sichere Entscheidung! In der Nachspielzeit bekamen wir noch einmal eine Ecke. Bonnet brachte den Ball direkt auf den kurzen Pfosten, wo Pouye den Ball von der Linie köpfte, doch Noordhoff köpfte den Abpraller noch einmal in Richtung Elfmeterpunkt, wo erneut Mbuba das Leder volley nahm, Gurtner war die Sicht verdeckt, doch wieder reagierte er glänzend. Dann war Schluss, am Ende standen der zweite Sieg im zweiten Spiel, und auch Planté behielt seine weiße Weste in der Liga. Grund zur Freude bot das Spiel dennoch nicht, denn mit der Leistung der Offensive war ich heute überhaupt nicht einverstanden.

« Letzte Änderung: 13.August 2016, 21:44:09 von HeP1982 »
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Re: [FM 14] Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #171 am: 13.August 2016, 23:50:27 »

Zur Präsentation des Spieltags habe ich die Abstimmung abgeändert, jetzt stehen ja mehrere Versionen zur Auswahl. Und wie bereits erwähnt, über Feedback freue ich mich und versuche es umzusetzen.
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Re: [FM 14] Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #172 am: 16.August 2016, 09:45:42 »

Die Präsentation ist top, wie sie gerade ist! Übersichtlich und bleibt spannend, da man bis unten scrollen muss, um das Ergebnis zu sehen. Die Saison beginnt sehr gut, 3 Spiele, 3 Siege :) Bin mal endlich auf den neuen Stürmer Mbuba gespannt, ich glaube, er kann einiges reißen bei euch.  An Massampu kommt er wohl logischerweise -noch- nicht ran, aber freue mich, ihn mal spielen zu sehen demnächst.
Viel Erfolg weiterhin - dieses Jahr ist sogar der Aufstieg drin  :D
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Re: [FM 14] Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #173 am: 16.August 2016, 09:55:18 »

Ich finde die Aufmachung jetzt auch sehr gelungen. Und den Saisonstart sowieso. Die "Dossiers" über die Spieler sind etwas gewöhnungsbedürftig, geben aber einen guten Überblick. Weiter so - sportlich und gestalterisch.
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Re: [FM 14] Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #174 am: 16.August 2016, 11:33:07 »

Dein Kader ist bockstark, keine Ahnung wie die Medien dich so weit unten sehen können. Da passt sehr viel zusammen und der Kern ist auch gut zusammengewachsen mittlerweile. Die Gestaltung ist super so, ich finde es übrigens klasse, dass du alles berichtest, was sich im Verein so abspielt. Sehr schön. :)
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Re: [FM 14] Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #175 am: 21.August 2016, 23:54:55 »

Vielen Dank Euch allen! Danke auch für das Feedback zur Spieltagspräsentation. Ich werde das neue Format jetzt so beibehalten, scheint ja zu passen.

@doc: An den Dossiers werde ich für die Zukunft noch etwas schleifen. Sportlich hoffe ich auch, dass es ähnlich - oder noch besser - weiter geht.

@Cassius: Die Medien schreiben viel, und vor allen Dingen viel Blödsinn - ist halt in diesem Fall leider mehr SportBild als Kicker. So sind jedes Jahr die Absteiger erste Aufstiegskandidaten, während die Aufsteiger chronisch als erste Absteiger gehandelt werden. Das ist im 14er nicht besonders clever gelöst. Und die Arbeit, alles ausführlich zu kommentieren, mach ich gerne - auch wenn ich genauso gerne die knackiger gehaltenen Stories lese. Mein Alter Ego ist in diesem Club einfach so angelegt, dass er seine Finger überall drin hat, daher gibt es auch viel zu berichten. Ist halt Red Star und zum Glück nicht PSG ;D

@Plumps: Der Saisonstart war aus meiner Sicht zweischneidig - drei Siege, aber auch nur vier Tore, da erwarte ich noch mehr. Mbuba wird da hoffentlich noch viel beitragen, doch in der Vorbereitung war er noch zu häufig als Chancentod unterwegs, das werden ihm meine Coaches hoffentlich bald austreiben. Ansonsten scharrt schon einer meiner Jugendspieler mit den Hufen, vielleicht ist der Junge nächstes Jahr schon soweit :) Wie auch immer, Jean wird seine Chancen schon noch bekommen.

Bestätigt sich die Frühform?

Der Saisonstart war geglückt, wir standen auf Platz 3, ich hatte endlich ein Rezept gefunden, meine Abwehr dicht zu bekommen, und durch die bekannt wüsten Tretereien waren meine Jungs bisher auch nicht aufgefallen. Einzig meine etwas schwächelnde Offensive machte mir etwas Sorgen, so dass ich diesen Aspekt etwas intensiver auf die Trainingsagenda setzte. Auch die Trainingsleistungen einiger meiner Spieler gaben mir zu denken - Tom Noordhoff und Jermaine Grandison zeigten mehr Einsatz für die Stimmung als für ihre Trainingserfolge, daher bat ich beide zum Gespräch. Während mir Jermaine zusicherte, sich für die Zukunft wieder etwas stärker zu engagieren, war Tom weniger begeistert. "Coach, jetzt einmal ernsthaft. Meine Leistung am Wochenende stimmt, warum soll ich mich im Training verausgaben. Wir haben in der Liga noch kein Gegentor kassiert, biete ich mich dadurch nicht genug an?" Diese Einstellung gefiel mir überhaupt nicht. "Tom, wir haben vier fähige Innenverteidiger. Es ist richtig, in der Liga kommt die Leistung, aber wenn Du Dich im Training nicht jede Woche aufs Neue anbietest, kann ich in der Abwehr auch wechseln, Clévid und Jermaine sind nicht so weit weg von der ersten Elf." Tom blieb cool und verstand die Kritik auch weiterhin nicht. "Warum sollten Sie wechseln? Never change a winning team, heißt es doch." Ich sah, dass ich hier mit Worten nicht weit kam, hier mussten Taten sprechen, die sich im kommenden Spiel in der Aufstellung niederschlagen würden.
Diese Änderungen mussten allerdings ohne Clévid Dikamona ausgeführt werden, der unter der Woche ein paar Tage verschnupft das Bett hüten musste - und was Jermaine Grandison in die Stammelf spülte



Für unsere U19 stand die Auslosung für die erste Pokalrunde an - die Jungs hofften auf ein Derby, und sie bekamen es auch, es ging zum PFC. Créteil währenddessen durfte nach Strasbourg reisen.




Der nächste Spieltag führte uns nach Dijon. Wir nahmen den TGV und waren nach gut 90 Minuten in der Senfstadt, in der auch Gustave Eiffel das Licht der Welt erblickte. Canal+ hatte die Partie zum Topspiel erklärt, so dass wir am Samstagmittag bei strahlendem Sonnenschein und Gluthitze antreten durften - zum Anpfiff wurden auf dem Rasen 35°C gemessen. Die Dijonnais rund um Julio Tavares, den Torschützenkönig der letzten Saison, waren trotz des Erstrundenaus im Ligapokal ebenfalls gut in die Saison gestartet und hatten sogar bei der stark eingeschätzten Mannschaft aus Tours einen Punkt holen können. Dazu waren fast alle Spieler an Bord - einzig Abräumer Sasha Petshi fehlte der Mannschaft des ehemaligen Nationalverteidigers Rémi Garde im Mittelfeld. Dazu sah France Football die Dijonnais als Favoriten - was uns allerdings auch Recht war, denn so konnten wir ohne Druck aufspielen und hoffentlich reichlich Wasser in den burgundischen Wein gießen, für den die Stadt an der Goldküste der zentrale Umschlagplatz ist.
Bei uns spielte nach dem Vorfall unter der Woche Jermaine Grandison in der Startelf, Clévid Dikamona hatte seine Erkältung rechtzeitig auskuriert und saß auf der Bank - Tom Noordhoff verordnete ich eine Denkpause inmitten der Fans. Da Youness mittlerweile Luft für 90 Minuten hatte, rotierte dazu Daniel Luxbacher für Tony Derouard auf die Bank, vielleicht konnte der Rechtsaußen so sein Debüt feiern.


Das Spiel: Wir machten von Beginn ab Dampf nach vorne. Bonnet spielte am linken Flügel nach vorne zu Livaja, der gleich an die Strafraumkante in den Lauf von El Baillal weiterleitete. Paulle versperrte den Weg nach innen, also entschied sich mein Zehner, die Kugel postwendend zurück nach außen zu spielen, von wo Livaja eine scharfe und flache Hereingabe direkt vor das Tor spielte - Paulle konnte den einschussbereiten El Baillal nach 18 Sekunden in höchster Not noch stören, so gab es nur eine Ecke. Weiter spielten wir mutig nach vorne. Rogie gewann im Mittelfeld ein Kopfballduell, Partouche schnappte sich das Leder 25 Meter halbrechts vor dem Tor und versuchte es direkt, blieb an Gégousse hängen, kam aber wieder in Ballbesitz und legte kurz nach hinten zu El Baillal. Der Spielmacher sah, wie sich im Sechzehner Massampu löste, spielte ihn perfekt flach an, der Stürmer zog aus zehn Metern nach rechts unten ab - doch Keeper Marc Vidal konnte den Ball um den Pfosten drehen. Dijon fand im Gegenzug kein ernsthaftes Mittel, durch meine Verteidigung zu kommen - bis Planté freundlich mithalf und nach vier Minuten einen seiner berüchtigten Pässe 30 Meter vor dem Tor bei Michel ablieferte, der völlig frei war, auf das Tor zulief und aus 15 Metern abzog - zum Glück beherrschte mein Torwart zumindest seine Kernkompetenzen und konnte abwehren. Ich träumte in diesen Sekunden einmal mehr von einem neuen, jungen, fußballerisch sicheren Schlussmann, doch die Erinnerung an unseren Kontostand holte mich schnell in die Realität zurück. Die Hauptrichtung des Spiels war allerdings weiterhin in Richtung des Tors der Gastgeber, wo es nach 10 Minuten erneut brannte. Kanté ging auf einen freien Ball auf Höhe der Mittellinie und sezierte sofort mit einem langen flachen Pass die Defensive der Gegner. An der Strafraumgrenze erlief sich Massampu den Ball, ließ im Sechzehner mit einem Haken noch Vasseur ins Leere laufen, zog aus spitzem Winkel sechs Meter links vor dem Tor auf die kurze Ecke - wieder reagierte Vidal glänzend. Die anschließende Ecke brachte Partouche von links in den Strafraum, wo etwas links vom Elfmeterpunkt Livaja völlig blank einen Kopfball auf die lange Ecke ansetzen konnte - abermals zeigte Vidal, dass er einen Sahnetag erwischt hatte.
Eine halbe Stunde brauchte es, bis die Dijonnais aktiv eine Möglichkeit erzwangen. Philippotteaux wurde steil geschickt und kurz vor dem Strafraum von Grandison unfair gebremst. Mein Verteidiger sah Gelb, und der FCO bekam einen Freistoß aus gefährlicher Position. Tavares trat an, zog den Ball auf das linke Kreuzeck - und Planté musste sich mächtig strecken, konnte den präzise getretenen Ball aber über die Latte lenken. Das Tempo wurde nun von beiden Seiten gedrosselt, die Mannschaften zollten sicherlich der Hitze Tribut. Kurz vor der Pause jedoch kam Massampu, von Partouche angespielt, am Strafraum an den Ball, spielte einen Doppelpass mit El Baillal, die Dijonnais öffneten eine Lücke und ließen meinem Stürmer etwas Raum, der aus 15 Metern halbrechts versetzt abzog - Endstation war wieder einmal Vidal. Dann war Pause, und Martin hatte für meine Spieler die großen Flaschen für die Kabine gefüllt. Schlecht war das nicht, was sie gezeigt hatten, doch es ging sicherlich noch mehr. Positiv für mich - und weniger positiv für Tom Noordhoff - war vor Allem zu sehen, dass die Abwehr auch ohne Tom gut und sicher stand.
In Hälfte Zwei brachten wir Clévid Dikamona für den verwarnten Jermaine Grandison. Dijon zeigte sich zwar nun aktiver, aber dennoch uninspiriert, so dass Planté weiterhin nichts zu tun bekam, außer ein paar Flanken abzufangen. Die zwingenderen Aktionen hatten wir weiterhin, auch wenn die Anzahl der Aktionen mit zunehmender Dauer der Partie weiter abnahmen. Eine knappe Stunde war gespielt, als Kanté mit einem langen Ball aus der eigenen Hälfte El Baillal auf die Reise schickte. Youness lief der gesamten Abwehr einfach davon, zog in den Sechzehner, feuerte aus 13 Metern auf die rechte obere Ecke - und dieser Marc Vidal ging mir zunehmend auf die Nerven, wie viele Arme hatte dieser Zerberus eigentlich? Kurz darauf durfte Daniel Luxbacher sein Debüt feiern - er kam für den zunehmend abbauenden Mirko Livaja. Auch Jean Mbuba bekam für den entkräfteten Youness noch eine Viertelstunde Einsatzzeit und sollte als Schattenstürmer hinter Massampu noch einmal für verstärkte Torgefahr sorgen. In dieser Phase bekam Dijon links im Mittelfeld einen Freistoß, knappe 40 Meter vor dem Tor. Vasseur schlug diesen in den Strafraum, der Ball war etwas zu hoch für die Stürmer angesetzt, rutschte durch - und auf einmal musste sich Planté mächtig strecken, der hätte genau gepasst! "Jungs, bleibt wach und MACHT VORNE ENDLICH DIE NUSS!" wies ich die Jungs an, dafür zu sorgen, dass sich unsere Chancenverwertung nicht doch noch rächen sollte. Meine Befürchtungen sollten bald darauf allerdings weiteres Futter erhalten. Marié spielte am Strafraum den eingewechselten Mollet an, der zu viel Platz hatte, sich drehen konnte und Meïté in den Strafraum schickte, der Bonnet davon lief, halbrechts aus elf Metern flach aufs lange Eck zog - 1:0 Dijon (75.), es war passiert, das Spiel stand auf dem Kopf, schmerzlichen Glückwunsch, meine Damen.
Wir versuchten wütend, den Ausgleich zu erzielen. Kanté führte den Ball im Mittelfeld, wurde nicht angegangen und spielte nach vorne, wo Mbuba die Kugel nach rechts weiter zu Partouche verteilte. Platoche zog nach innen, Cissé war zu weit weg, mein Rechtsaußen zog aus spitzem Winkel aufs kurze Eck - wieder dieser Hexer, wieder dieser Marc Vidal! Mit einem sensationellen Blitzreflex boxte er den Ball von der Linie! Dijon wollte jetzt allerdings auch den zweiten Treffer. Im Gegenzug schickte Rémy den noch frischen Mollet auf die Reise, der für Bela an der rechten Außenlinie ablegte. Dieser schickte mit seinem Pass zurück zu Mollet meinen Linksverteidiger Bonnet ins Nirvana, der Stürmer flankte an den langen Pfosten - wo allerdings Meïté nur eine klägliche Rückgabe zu Planté zu Stande brachte.
In der Schlussphase wurde die Partie härter, und wir wurden wieder zu den bekannten Kartensammlern - am Ende hatte der Unparteiische sechs unserer Spieler verwarnt, während die Gastgeber ohne Karton auskamen, was sicherlich auch den Vorwurf befeuerte, hier als Heimschiri zu gepfiffen zu haben. Es half alles nichts, am Ende siegten die Gastgeber knapp, aber unverdient.




Wir hatten die erste Niederlage einstecken müssen. Wir haben wieder angefangen, Karten zu sammeln - wurden zwar etwas verpfiffen, aber das allein konnte ich als Erklärung für eine Kartenverteilung von 6:0 nicht gelten lassen. Unsere Offensive, in den letzten drei Jahren der Erfolgsgarant, stockte gewaltig. Mit anderen Worten, die alten Schwächen brachen gegen Dijon wieder auf, und die alten Stärken waren nicht zu sehen. Und das Schlimmste: Wir spielten an sich noch nicht einmal schlecht, stellten uns aber einfach in den entscheidenden Situationen nicht clever genug an. Immerhin hatten die in der Vorbereitung verletzten Stammspieler mittlerweile ihre Fitness wieder erlangt, und auch die Reservisten waren auf einem guten Weg. Dazu nahm ich einige meiner erfahrenen Spieler in die Pflicht, ihre Erfahrungen an die nächste Generation weiterzugeben. So konnte ich immerhin zehn Jugendspieler mit Tutoren versorgen, um zumindest auf diese Art ihre Entwicklung zu fördern - für die Trainingseinrichtungen war nach wie vor kein Geld da.
Auch die Entwicklung der jungen Spieler in der ersten Mannschaft machte mir Freude, in erfreulicher Regelmäßigkeit gab mein Trainerstab Rückmeldung über die Fortschritte der Jungs. Gerade über Koro Doumbia und Donny van Iperen schwärmten mir die Coaches jedes Mal neue Lobeshymnen vor. Bei Mirko Livaja hingegen stockte die Entwicklung ein wenig, was auch an den vielen und teils langen Verletzungen lag, mit denen er sich herumschlagen musste - für seine 20 Jahre war die Liste doch schon recht lang, aber zumindest das Talent und den Willen hatte er.



Der Wille zur Integration in die Mannschaft und das Umfeld war mir allerdings auch bei all meinen Spielern wichtig, so dass eine zentrale Forderung an meine Jungs das Erlernen der französischen Sprache war. Ich selbst war mittlerweile sehr sicher darin, war doch Saint-Ouen so etwas wie eine neue Heimat für mich geworden, und auch die Spieler, deren Muttersprache eine andere war, gaben sich alle Mühe und machten auf diesem Feld gute Fortschritte - bis auf einen: Jermaine Grandison war nun ein Jahr bei uns, doch von Sprachkenntnissen war nach wie vor nichts zu sehen und zu hören, was mich doch sehr störte und was ihn in der Mannschaft etwas isolierte. Dazu zeigten sich im letzten Spiel gelegentliche Abstimmungsprobleme in der Innenverteidigung, so dass er sein sicherlich vorhandenes Potenzial nicht abrufen konnte. Ich bat ihn diesbezüglich nach dem Training zum Gespräch, das wir auf Englisch führen mussten. "Jermaine, Du bist jetzt ein Jahr hier, und immer noch kannst Du mir in den Mannschaftsbesprechungen nicht folgen. Wie sehen Deine Bemühungen aus, Französisch zu lernen?" Ich wollte ihm nicht unterstellen, nichts zu tun, auch wenn ich den Verdacht hatte. "Well, isch habe es kurz nach meine Wechsel hierher versucht, but es ist so schwäär lernen Franzosisch. Isch habe aufgegeben." "Es ist mir aber wichtig, dass meine Spieler die Sprache beherrschen. Ich möchte nicht bei der Besprechung einzelne von Euch herausgreifen müssen, um alles noch einmal in einer anderen Sprache zu erklären. Ich möchte nicht, dass eine Abseitsfalle aufgrund der Sprachbarriere nicht zuschnappt. Ich möchte, dass Ihr Euch hier wohl fühlt und in Kontakt mit den Menschen in Eurem Umfeld treten könnt. Können wir Dir irgendwie helfen und Dich motivieren, es noch einmal mit der Sprache zu versuchen?" "Sie haben ja Rescht, but isch glaube nischt, dass ich wirklisch kann lernen die Sprache. Warum die Kollegen spreschen nischt einfach Englisch mit mir? Wäre so viel einfacher fur misch." Ich traute meinen Ohren nicht. "Junger Mann, wir sind hier in Frankreich, und ich finde es schon etwas anmaßend, hier von den Jungs zu fordern, Englisch zu lernen. Ich muss es Dir so klar sagen, wenn Du nicht bereit bist, die Sprache zu lernen, dann mach Dir bitte Gedanken darüber, wie und vor Allem wo Du Deine Zukunft siehst." Das hatte gesessen, und Jermaine brauchte lange mit seiner Antwort. "Vielleischt Sie haben Rescht. Französisch und isch werden keine Freunde mehr. Isch glaube, es wäre rischtisch fur uns alle, wenn isch gehe zuruck nach England jetzt schon, egal ob mit eine Leihe oder mit Transfer. Dennoch vielen Dank, dass Sie spreschen so klar mit uns allen hier in die Team. Das war eine wischtige Erfahrung für misch hier bei die Red Star, isch werde die Zeit nischt vergessen." Einerseits war es natürlich schade, dass er es nicht noch einmal versuchen wollte, auf der anderen Seite wollte ich Jermaine auch nicht zwingen, hier zu bleiben - vor allem dann, wenn er sich gewissen Bedingungen nicht freiwillig stellen wollte. Ich machte mich also auf die Suche nach einem neuen Verein für meinen Defensivmann.



Meine Mitarbeiter indes arbeiteten weiter hochmotiviert daran, sich selbst und ihre Fähigkeiten zu verbessern. So präsentierte mein neuer Coach für die Defensivarbeit, Eser Göksu, bereits einen Monat nach seiner Verpflichtung seinen ersten Erfolg - er hatte die B-Lizenz in der Tasche. Gabin Soulier jedoch, der sich nach wie vor an der Fußballehrerlizenz versuchte, kam weniger gut zurecht und wurde von seinem Ausbilder noch nicht zur Wiederholungsprüfung zugelassen. Ich hoffte allerdings nach wie vor darauf, dass er die Lizenz bald in der Tasche hatte, so schwer konnte die Prüfung nicht sein für jemanden, der bereits im Profifußball arbeitete.




Wir erwarteten Racing Strasbourg. Die Elsässer, die von den Journalisten als Abstiegskandidat gesehen wurden, hatten nach den ersten drei Spieltagen die gleiche Punktausbeute und Tordifferenz wie wir, standen aufgrund der mehr erzielten Tore auf Rang 5 und traten genauso mit einer Niederlage im Gepäck an - das letzte Heimspiel gegen Tours ging mit 1:2 verloren. Im Gegensatz zu uns fehlten ihnen allerdings einige wichtige Spieler, wie der Kolumbianer Francisco Donzelot, dessen Ausfall als Rechtsverteidiger sicher eine Schwächung für Coach François Keller war. Dennoch hatten Les Bleus eine starke Mannschaft beisammen, besonders das Zusammenspiel von Stürmer Gaëtan Varenne mit Linksaußen Franck Julienne sorgte für Gefahr. Auch unser ehemaliger Innenverteidiger Thibault Dupé, dessen Karriere wir binnen zwei Jahren wiederbeleben konnten, spielte noch eine Rolle als erster Back-up für den jungen Maxence Derrien und den stark aufspielenden Abwehrchef Maxime Josse. Der Star der Mannschaft war aber sicherlich Mamadou Bah, der Stratege in der Mittelfeldzentrale und 55-facher Nationalspieler für Guinea. Es sollte also nicht einfach werden, aber wir hatten eine Chance - zumal auf der Bank ausschließlich Defensivkräfte saßen, und mein Kollege Keller somit kaum eine Chance zum Reagieren hatte, sollte seine Offensive gegen uns Schwierigkeiten bekommen.
Bei uns kehrte Tom Noordhoff nach seiner Denkpause in die Innenverteidigung zurück, Jermaine Grandison hatte sich dort nicht nachhaltig empfehlen können. Ansonsten blieb alles beim Alten - genauso wie die Tatsache, dass nach drei Spieltagen mein Linksverteidiger bereits von einer Gelbsperre bedroht war, Quentin Bonnet musste also aufpassen, genauso wie Maxime Partouche, der diese Saison ebenfalls schon zwei Gelbe Karten gesehen hatte und damit genauso viele wie in der gesamten vergangenen Saison.
Die Bedingungen waren vollkommen andere als letzten Samstag, lediglich 14°C zeigte das Thermometer an diesem regnerischen Freitagabend, so dass nur knapp 2700 Fans sich ins Stade Bauer verirrten.


Das Spiel: Die Gäste kamen gut in die Partie und bekamen nach vier Minuten einen Freistoß. Benjamin Genghini, offensive Allzweckwaffe und heute auf der Zehn aufgeboten, übernahm die Ausführung, schlug den Ball in den Sechzehner, dort sprang der Ball irgendwie zu Zivotic, der aus elf Metern sofort abzog - doch Planté zeigte sich aufmerksam und konnte den Schuss festhalten. Auf der anderen Seite bekamen auch wir einen Freistoß nach Foul an Rogie, diesen aber wesentlich aussichtsreicher zentral direkt vor dem Strafraum. Youness stand bereit, lief an - 1:0 Red Star (7.), genau rechts oben in den Knick, unhaltbar!
Die Elsässer zeigten sich leicht geschockt und brachten zunächst nichts produktives nach vorn. Anders meine Jungs in Grün, die von der Führung sichtlich beflügelt waren. Rivieyran leitete aus dem eigenen Strafraum den nächsten gefährlichen Angriff mit einem langen Ball auf Massampu ein, der El Baillal im Mittelkreis in Szene setzte. Mein Spielmacher lief ein paar Meter, bevor er kurz nach links auf Rogie ablegte, der mit einem herrlichen langen Ball vor den Strafraum die Abwehr zerpflückte und den gestarteten Partouche fand - der aber 13 Meter vor dem Tor gegen den herausgelaufenen Gauclin die Nerven verlor und dem Torwart direkt auf die Brust zielte. "Platoche, mach ihn doch rein!" flehte ich ob dieser vergebenen Großchance.
Strasbourg zeigte sich weiterhin nur sporadisch mit Freistößen, die allerdings zumeist harmlos auf der Tribüne hinter dem Tor landeten. Wir zeigten uns im Gegensatz dazu aufmerksam und bissig, fingen viele Bälle bereits im Mittelfeld ab und leiteten schnelle Gegenangriffe ein, verschwendeten allerdings weiterhin zu viele Gelegenheiten, die Führung zu erhöhen. So plätscherte das Spiel längere Zeit vor sich hin, bis zehn Minuten vor der Pause Franck Julienne erstmals gefährlich auf dem linken Flügel durchbrach. Rivieyran war zwar bei ihm, konnte aber den Rückpass vor den Strafraum zum sträflich freien Genghini nicht verhindern, dem allerdings Kanté und der zurückgeeilte Partouche die Schussbahn versperrten, worauf der Zehner zurück zu Bah legte, der es aus vollem Lauf 17 Meter vor dem Tor direkt versuchte - aber den Ball nicht sauber traf, der klar rechts vorbeiflog.
Mittlerweile hatte der Regen aufgehört, und auch die Partie wurde besser, weil nun auch Racing mitspielte. Einzig die letzten Bälle waren noch zu ungenau, so dass trotz häufigerer Strafraumszenen Planté weiterhin wenig zu tun bekam. Kurz vor der Pause aber spielte Mamadou Bah einen seiner gefährlichen Schnittstellenpässe durch die Abwehr, Bonnet war kurz indisponiert, der auf den rechten Flügel rochierte Julienne jedoch hellwach, erlief sich den Ball, war frei durch, zog in den Sechzehner, auch Noordhoff konnte nicht eingreifen, Julienne zog aus 16 Metern ab - und der herausgelaufene Planté konnte die Fackel gerade noch mit den Fingerspitzen über die Latte lenken, fast wäre der Ball noch ins Tor gefallen! Danach war Halbzeit, und auch wenn die Gäste mit zunehmender Spieldauer stärker wurden, war die Führung verdient. Einzig Francis Massampu hing ganz vorne etwas in der Luft, woraufhin ich ihn aufforderte, in der zweiten Hälfte mehr am Spiel teilzunehmen.
Für die zweite Hälfte brachte Strasbourg den defensiveren Begeorgi für den unauffälligen Zivotic auf dem linken Flügel. Weiterhin spielten wir den druckvolleren Fußball - und weiterhin zeigten wir uns vor dem Tor erschreckend harmlos. Erschreckend war auch der Pass, den "Calamité" Planté zehn Minuten nach dem Wechsel unbedrängt in Begeorgis Füße spielte. Der schickte sofort Varenne steil - doch der Assistent an der Linie hatte sofort und berechtigt die Fahne oben - wieder einmal Glück gehabt, ich sollte meinem Keeper im Namen des Vereins einen Lottoschein geben, er würde bei dem Glück, das er jeden Spieltag hat, den Jackpot gewinnen und uns endlich neue Trainingsanlagen bescheren...Pfeil, hör auf zu träumen, wir haben ein Spiel, und dieser Wahnsinnige zwischen den Pfosten soll einfach seine Schuhe richtig herum anziehen!
Da nach wie vor nicht allzu viel auf das Tor von Gauclin kam, brachte ich nach einer knappen Stunde Mbuba für den blassen Massampu. Kurz darauf brachte ich auch Koro Doumbia für Tony Rogie und richtete somit die Doppelsechs etwas defensiver aus. Die Auswechslungen waren in dieser Phase klar das Interessanteste, das es von der Partie zu berichten gab, denn auf dem Platz passierte sonst gar nichts, beide Mannschaften neutralisierten sich zusehends. Auch auf die Flügelrochaden von Begeorgi und Julienne hatten wir uns hervorragend eingestellt, so dass auch diese wirkungslos blieben. Hinzu kam, dass Les Bleus nun mit Härte versuchen wollten, noch einmal ins Spiel zurück zu kommen und uns zu provozieren - beides blieb allerdings glücklicherweise erfolglos, wir kamen ohne Ticket durch die Partie.
Sechs Minuten vor Schluss kam dann - unter gnädiger Mithilfe der Elsässer Verteidigung - noch einmal ein Angriff vor das Tor von Gauclin. Livaja führte den Ball im Mittelfeld, wurde von Gérard erfolgreich attackiert, und der Ball rollte in Richtung des eigenen Strafraums. Allerdings fühlte sich keiner seiner Kollegen dafür zuständig - im Gegensatz zu Mbuba, der die schlafenden Innenverteidiger Josse und Golliard abschüttelte wie lästige Fliegen, sich die Kugel erlief und aus 15 Metern draufhielt - doch genau in die Arme des fangbereiten Torwarts zielte, was mich und meine Kollegen auf der Bank einige Haare kostete. Wenig später schickte der Stürmer Partouche steil, der einmal mehr vom rechten Flügel hereingezogen war, Afougou davonlief, auch Golliard übersprintete, von der Strafraumgrenze abzog - und eine weitere qualifizierte Rückgabe auf Gauclin produzierte. "Macht die Dinger doch einfach mal rein!" verzweifelte ich von draußen. Im Gegenzug fing Planté eine harmlose Flanke ab - um den Ball mit einem seiner Abschläge gleich wieder scharf zu machen! Mamadou Bah sah, dass der Wahnsinnige noch am Elfmeterpunkt stand und versuchte gleich einen Lob aus 35 Metern - zur allgemeinen Erleichterung ging der Ball drei Meter rechts vorbei. "Vince, Du Wahnsinniger, ich sollte Dir die Füße abhacken!" fluchte ich in Richtung des Keepers ob seines zweiten katastrophalen Abschlags in diesem Spiel. Und es sollte nicht der letzte Katastrophenball meines Keepers bleiben. Der Schiri hatte die Pfeife schon im Mund, als Planté eine letzte Flanke abschlug - und den anschließenden Abschlag zielgenau bei Begeorgi ablieferte. Der Linksaußen war frei, schoss nicht direkt, sondern nutzte den Platz, lief auf das Tor zu, schoss überlegt aus 17 Metern - 1:1 (90.+3), und meine Kollegen mussten mich mit vereinten Kräften davon abhalten, den Keeper noch vor dem Schlusspfiff öffentlich zu vierteilen. Kurz darauf war dann auch Schluss, wir hatten zwei Punkte weggeworfen.


In der Kabine nahm ich mir meinen Keeper zur Brust. "Vince, was war das gerade für eine Scheiße kurz vor Schluss? Drei Schwachsinnsbälle waren das heute, soviel spielen andere im ganzen Jahr nicht! Das musste irgendwann ja schief gehen, ich hab auf diese Scheiße keinen Bock mehr! Das sind zwei wertvolle Punkte, die Du uns heute angezündet hast! Junge, ich verliere langsam echt die Geduld mit Dir! Wenn Du es nicht kannst, dann lass diese Manuel-Neuer-Spielmacherfaxen! HAB ICH MICH KLAR AUSGEDRÜCKT?" Miguel holte mich daraufhin aus der Kabine, bevor noch Schlimmeres passierte.



Während wir also die alten Sorgen mit unserem Keeper hatten, revoltierten bei unserem nächsten Gegner im Ligapokal die Spieler gegen Trainer Luis Fernandez. Das Präsidium stellte sich auf die Seite der Spieler, und so konnte sich Frankreichs Fußballer des Jahres 1985 einen neuen Job suchen.



Nach dem Auslaufen sprach ich mich mit meinem Torwart aus. "Vince, zu allererst einmal muss ich mich für mein Verhalten nach dem Spiel entschuldigen. Es ist nur so, dass es auch für mich unglaublich bitter ist, ein Spiel so kurz vor Schluss noch aus der Hand zu geben. Wir müssen wirklich Deine Fehlerquote nach unten bringen, Du weißt selbst, dass solche Fehlpässe wie vor dem Ausgleich völlig inakzeptabel sind. Gerade auf der Torwartposition brauche ich jemanden, der Sicherheit ausstrahlt und schnörkellos hinten herausspielt. Für die Zukunft möchte ich, dass Du statt der risikoreichen Bälle klar und geradlinig lang hinten herausspielst." Vince war einsichtig. "Ist in Ordnung, Chef. Mir ist es selbst unangenehm, wie ich der Mannschaft mit dem Ball geschadet habe. Was Sie sagen, ist einleuchtend, ich habe mich bei den Fernsehbildern selbst gefragt, welcher Kreisligakicker da im Tor steht. Fürs Erste kann ich Ihnen und der Mannschaft zusichern, mehr einfache Bälle zu spielen, so etwas möchte ich nicht noch einmal erleben und Ihnen genau wie der Mannschaft so etwas nicht noch einmal antun."




Der enge Spielplan schickte den ES Troyes bereits am darauffolgenden Dienstag ins Stade Bauer. Der Erstliga-Absteiger hatte noch keinen neuen Trainer für den entlassenen Luis Fernandez gefunden, so dass Jean-Marc Philippon den Zweitliga-Dritten als Interimstrainer auf das Feld führte.
Die Mannschaft aus der Champagne, etwas westlich von Paris, war in der Liga noch ungeschlagen und stand einen Punkt vor uns. Das letzte Heimspiel gegen Amiens ging 1:1 Unentschieden aus, wobei sich besonders der vom Goiás EC geliehene brasilianische Stürmer Freitas hervortat. Es fehlte allerdings mit André Luiz der Abräumer im Mittelfeld, der bereits seine dritte Gelbe Karte gesehen hatte. Auch sein Vertreter, der 17-jährige Achraf Bah, fehlte verletzt, genauso wie Verteidiger Onyekachi Apam, immerhin 15-facher nigerianischer Internationaler. Trotz allem waren noch genügend Klassespieler verfügbar, wie der Grieche Andreas Bouchalakis, der in der Mittelfeldzentrale die Fäden zog. Besonders aufpassen mussten wir auf die Flügel, wo der schnelle Verteidiger Maxime Colin mit seinen Vorstößen über rechts immer wieder für Gefahr sorgen konnte, während links Dimitris Grontis in der Offensive bereits in der ersten Hauptrunde den FC Istres mit einem Tor und einer Vorlage zur Verzweiflung trieb.
Wir liefen mit der gleichen Startelf wie zuletzt gegen Strasbourg auf, lediglich auf der Bank nahmen wir Ouma Diaby in die Mannschaft, um eventuell einen Backup für den zuletzt formschwachen Mirko Livaja dabei zu haben.


Das Spiel: Schon kurz nach dem Anpfiff hatten wir die erste gute Gelegenheit zur Führung. Rogie eroberte 35 Meter vor dem Tor den Ball, schirmte ihn geschickt ab und legte quer zum unbedrängten Kanté. Der schickte gleich den gestarteten Partouche auf die Reise, der Carole davonlief, von rechts in den Sechzehner zog, sieben Meter vor der Grundlinie aus spitzem Winkel abzog - und den Ball nach zwei Minuten ans Außennetz setzte. Der Rechtsaußen blieb im Fokus, wurde eine Minute später von El Baillal auf dem rechten Flügel wieder geschickt, flankte flach in die Mitte, wo Massampu den Ball sechs Meter vor dem Tor annehmen konnte, zwei Verteidiger und den Keeper damit auf dem falschen Fuß erwischte - und eiskalt mit links vollstreckte, 1:0 Red Star (3.), das ging gut los hier!
Wir blieben weiter am Drücker. El Baillal erlief sich einen Ball am rechten Flügel, konnte unbedrängt die Seite herunterlaufen und flanken, fand in der Mitte den Kopf von Massampu - doch dessen Versuch ging knapp links vorbei. Von Troyes kam zunächst gar nichts, und in der Abwehr schwammen die Gäste. Besonders Linksverteidiger Carole musste sich fühlen wie mit einem Champagnerkater, immer wieder kamen die Spieler in Grün, insbesondere der stark aufspielende Partouche, über seine Seite durch. Nach 13 Minuten war es wieder soweit, Platoche ließ Carole stehen, Alex konnte nicht helfen, und die nächste Flanke flog an das kurze Fünfmetereck. El Baillal holte sich den Ball vor Adeleye, hielt ihn im Spiel - und versuchte dann fast von der Grundlinie rotzfrech, auch Keeper Petric zu düpieren - doch der ließ das nicht mit sich machen, und Bouchalakis grätschte den zum Abstauben bereiten Massampu in letzter Sekunde hart, aber fair ab. Fast 20 Minuten brauchte Troyes, um zum ersten Mal gefährlich vor Planté aufzutauchen. Bouchalakis spielte nach vorne zu Freitas, der sich von drei Verteidigern umzingelt sah. Dennoch konnte er sich drehen und auf den gestarteten Keita weiterleiten, an dessen Fersen nur noch Bonnet klebte. Von der Sechzehnmetermarkierung zog der Rechtsaußen ab - und zielte genau in Plantés Arme, der sicher zupackte. Nun wurden die Gäste etwas aktiver, und wir luden sie in Form eines Freistoßes von der Strafraumgrenze auch dazu ein. Bouchalakis trat an, hob ihn gefühlvoll über die Mauer - und auch knapp über die Latte, was Planté auch frühzeitig sah und nur die Hand hob. Danach machten wir da weiter, wo wir wenige Minuten zuvor aufgehört hatten, einzig die Abschlüsse, beispielsweise durch El Baillal, mussten noch etwas präziser werden. Da allerdings Stratege Bouchalakis sich zunehmend unserem Pressing entziehen konnte, legten wir diesen etwas intensiver an die kurze Leine, was uns im Verlaufe der Partie unsere Dominanz wieder gab. Vier Minuten vor der Pause bekamen wir dann einen weiteren Freistoß 18 Meter vor dem Tor, leicht nach rechts versetzt. El Baillal trat an, drehte den Ball um die Mauer - doch leider nur ans Außennetz. Dann war Halbzeit, und die Führung war hochverdient.
Für die zweite Hälfte brachte ich Doumbia für Kanté, der zwar defensiv solide stand, aber nach vorne entschieden zu viele Fehlpässe spielte. Troyes stellte auch taktisch um und brachte für den offensiven Alex im Mittelfeld mit Othon eine defensive Absicherung. Der neue Mann sortierte sich auf der Sechs ein. Dazu kam mit Bakasetas ein neuer Stürmer für den bisher gut zugedeckten Freitas. Am Geschehen auf dem Platz änderte sich allerdings nichts, und schon kurz nach dem Seitenwechsel schickte van Iperen mit einem langen Ball von der Mittellinie, der an Mats Hummels erinnerte, Partouche in den Strafraum. Platoche war frei und zog von der Sechzehnmetermarkierung sofort ab - doch schoss nur Saunier ab, von dem der Ball zur Ecke trudelte. Diese zog Partouche von rechts frech direkt auf das Tor, der wurde richtig gefährlich - doch Petric war auf dem Posten und konnte den Ball gerade noch über die Latte drehen! Wenig später ging es dann einmal über links. Rogie eröffnete mit einem langen Ball auf Livaja, der ließ zunächst Colin mit einem Haken ins Leere laufen und spielte dann steil auf Massampu, der in Richtung Strafraum gestartet war. Der Stürmer war schneller als Saunier, versuchte es aus 15 Metern mit dem rechten Außenrist - knapp drüber. Drei Minuten später verteilte der gut aufgelegte El Baillal das Spiel wieder nach rechts. Mit einem herrlichen Lupfer über 30 Meter überspielte er die gesamte Defensive, fand damit den wieder nach innen ziehenden Partouche, der frei durch war, kurz hinter der Sechzehnmeterlinie flach auf die lange Ecke zog - und der passte genau, 2:0 Red Star (57.), und wir konnten uns so langsam zurücklehnen, während die Fans mit "Platoche, Platoche!"-Gesängen ihren Liebling feierten.
Kurz danach zeigte unsere Abwehr aber, dass sie sich ebenfalls bereits zurückgelehnt hatte. So konnte Grontis ungestört über den linken Flügel marschieren, Rivieyran und van Iperen sahen dabei zu, der Grieche flankte punktgenau auf den langen Pfosten, dort stand Keita völlig blank zwei Meter vor dem Tor - nur noch 2:1 (59.), sollte das noch einmal spannend werden? Bakasetas stand bei der Flanke zwar vor dem Tor klar im Abseits, doch der Schiri hatte das als passiv bewertet. Fragwürdig, aber Diskussionen über passives oder aktives Abseits waren zwecklos.
Wir zeigten uns nicht geschockt, spielten weiter dominant und bekamen nach einem Foul von Colin, der dafür Gelb sah, den nächsten Freistoß. El Baillal versuchte es aus 28 Metern direkt, der Ball kam gut - doch landete am Ende nur auf der Oberkante der Latte. Nur eine Minute später schlug Planté den Ball lang nach vorne, Petric lieferte seine Kopfballabwehr am linken Flügel bei Livaja ab, und der gerade verwarnte Colin wusste sich nur mit einem klar gelbwürdigen Foul zu helfen! Der Schiri sah das ähnlich und schickte den Rechtsverteidiger mit Gelb-Rot zum Duschen, die letzte halbe Stunde bestritten wir also in Überzahl. Jean-Marc Philippon reagierte prompt und brachte mit Kiala einen Innenverteidiger, Saunier rückte nach rechts, Alex Cruz wurde im Mittelfeld geopfert.
Nun war jede Gegenwehr dahin. Rogie gewann zwei Minuten später ein Kopfballduell im Mittelfeld, Massampu schnappte sich das Leder 30 Meter vor dem Tor und schickte sofort El Baillal steil, der ungestört aus 13 Metern zum Abschluss kam, einen Lupfer über den Torwart versuchte - und diesen zu flach ansetzte. Für die letzten gut 25 Minuten schonte ich Youness dann, Diaby kam für ihn und ging nach links, Livaja rückte nach innen. Weiter ging die wilde Fahrt in Richtung des von Petric gehüteten Tores. Eine Viertelstunde vor Schluss schlug Tony Rogie einen Freistoß von halbrechts in den Strafraum, dort klammerte Colin gegen den eingewechselten Dikamona - und der Schiri entschied vollkommen korrekt auf Elfmeter! Massampu trat an, verlud den Keeper und knallte die Kugel flach neben den linken Pfosten, 3:1 Red Star (77.), das Ding war durch!
Nun schalteten wir einen Gang herunter und spielten die Partie bis zum Ende souverän herunter. Am Ende stand ein sicheres 3:1, und in der Offensive waren wir endlich wieder das Red Star, das die Menschen nicht nur in Saint-Ouen liebten. Besonders Maxime Partouche und Francis Massampu wussten zu überzeugen. Auch das Zusammenspiel zeigte sich verbessert, und ich hatte Hoffnung, dass wir den Schwung nun auch in die Liga mitnehmen konnten.

« Letzte Änderung: 21.August 2016, 23:59:09 von HeP1982 »
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Cassius

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Re: [FM 14] Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #176 am: 23.August 2016, 13:08:21 »

Planté, der wieder... und dann noch Noordhoff mit Nulleinstellung. Grandison scheint aber kein echter Konkurrent, geht ja ohnehin bald. Aber Heiko Pfeil wird den schon hinbekommen, davon bin ich überzeugt.
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HeP1982

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Re: [FM 14] Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #177 am: 31.Oktober 2016, 19:56:04 »

So, nach meinem Umzug steht mittlerweile auch der PC in der neuen Wohnung, endlich kann es weiter gehen!

@Cassius: Danke für das Vertrauen, der Noordhoff wird schon wieder.

Party oder Kater?

Im Ligapokal waren wir weiter, in der Liga standen wir ganz gut da, und endlich war auch die Ladehemmung überwunden. Zwar waren wir immer noch auf der Suche nach einem neuen Club für Jermaine Grandison, doch insgesamt stand die Mannschaft so, wie wir uns das vorstellten - sollte Jermaine noch wechseln, würde der 17-jährige Mohamed Touré Innenverteidiger Nummer Vier werden, regulär aber weiterhin in der Jugend spielen.




Wir galoppierten weiter durch den Spielplan, drei Tage nach dem Pokalfight ging es zum Auswärtsspiel in Avignon, wo der AC Arles-Avignon seine Heimspiele im Parc des Sports austrug, da das eigentliche Heimstadion, das Fernand-Fournier, mit seinen 2500 Plätzen den Anforderungen der LFP nicht entsprechen konnte. Der TGV brachte uns in nicht ganz drei Stunden in die Kulturhauptstadt des Jahres 2000 in der Provence, wo uns die beeindruckende Altstadt der "Stadt der Päpste" willkommen hieß - 1309 bis 1423 war sie Papstsitz, sowohl die Stadtmauer als auch der Papstpalast sind Hinterlassenschaften dieser Zeit, dazu wurde während der französischen Revolution in der Stadt, die damals eine Enklave des Kirchenstaates in Frankreich war, eine Konterrevolution veranstaltet. Besonders Vincent Planté freute sich auf das Auswärtsspiel, da er selbst ein Jahr hier Torhüter war und 19 Spiele für unseren heutigen Gegner absolvieren durfte.
Les Lions waren schlecht aus den Startlöchern gekommen - als Aufstiegsaspirant eingeschätzt, stand der Erstliga-Absteiger nach vier Spieltagen sieglos auf Platz 14, und auch im Pokal war man bereits in der ersten Runde gegen Poiré-sur-Vie ausgeschieden. Pablo Correa war dementsprechend angezählt. Hinzu kam, dass Rechtsaußen Hélder Mesquita genauso ausfiel wie sein Hintermann Vasilis Karagounis. Zentrale Figur im Team war sicherlich Naby Keïta, der bissige Stratege auf der Doppelsechs und mit 21 Jahren bereits 17-facher Nationalspieler für Guinea. Seine öffnenden Pässe sollte auf der Zehn im auffällig passsicheren Mittelfeld der Zyprer Aimilios Panagiotou zu torgefährlichen Aktionen veredeln, für die Tore war die Sporting-Leihgabe Lewis Enoh verantwortlich, der in den bisherigen vier Saisonspielen bereits zweimal netzen konnte, gegen uns jedoch nicht einmal auf der Bank saß - der Grieche Vasilis Fasidis, Neuzugang aus Xanthi, feierte sein Startelfdebüt. Überhaupt war die Mannschaft sehr international zusammengesetzt, neben insgesamt sechs Spielern aus Hellas standen nur sieben Franzosen im Kader der Mannschaft.
Bei uns konnte Vital N'Simba zwar wieder ins Aufbautraining einsteigen, war jedoch noch nicht wieder fit, so dass ich durch Quentin Bonnets Gelbsperre gezwungen war, dort Clévid Dikamona aufzustellen, der die Position zwar beherrschte, jedoch zum Einen ein reiner Rechtsfuß und zum Anderen nicht besonders antrittsschnell war. Auch auf Tony Derouard mussten wir verletzungsbedingt verzichten, so dass Daniel Luxbacher erstmals in dieser Saison von Beginn an die Rechtsaußenposition bekleiden sollte. Dazu stellte ich auf der Doppelsechs um, da Tony Rogie eine Pause brauchte - Massi Kanté sollte nun den Strategen geben, während Koro Doumbia neben ihm abräumen sollte. Auf die Bank rückte mit Nicolas Meyer ein 17-jähriges Toptalent für die Sechs - nach vorne musste der Junge zwar noch einiges lernen, in der Defensive zeigte er sich allerdings schon in seinen jungen Jahren sehr präsent, dazu war Massi sein Tutor. Beide Mannschaften hatten also Personalprobleme, dennoch war ich zuversichtlich, in Avignon zumindest einen Punkt entführen zu können.


Das Spiel: Die Anfangsphase gehörte den Gastgebern, die sich sofort auf den Weg vor unser Tor machten - ohne dabei jedoch gefährlich zu werden, da unsere Abwehr zunächst sicher stand. Nach sieben Minuten jedoch brachte Bénézet eine Ecke von links präzise herein, Mitrovic verlängerte genau auf die lange Ecke - und Planté durfte sich zum ersten Mal auszeichnen, flog, streckte sich, wuchs auf gefühlte 3,50 Meter und schaffte es gerade noch, die Kugel am Pfosten vorbei zu drehen! Da zudem die Angriffe zunehmend über die rechte Seite liefen, war ich gezwungen, Clévid Dikamona zurückzuziehen, er sollte einfach spielen und seine Seite abdichten.
Es dauerte eine gute halbe Stunde in einer an Höhepunkten armen Partie, bis wir zum ersten Mal gefährlich vor das Tor kamen. Nach einem Einwurf von rechts flankte El Baillal kurz an die Strafraumkante, wo Massi Kanté angestürmt kam. Panagiotou, Zaralis und Keïta stellten sich ihm in den Weg, doch Massi lief einfach mitten durch, zog aus neun Metern halbrechts im Strafraum flach ab - knapp links vorbei! Danach wirbelten les Lions wieder. Panagiotou bekam einen Einwurf am linken Flügel, ließ zurück zu Zaralis prallen, der gleich Bénézet am linken Strafraumeck anspielte. Der Linksaußen passte kurz zurück zu Naby Keïta, der es zentral aus 17 Metern einfach mal versuchte - hauchdünn über die Latte! Von meinen Jungs kam so gut wie gar nichts, Arles-Avignon hatte das Spiel total im Griff. Erst zehn Minuten vor der Pause ließen wir unseren Biss aufblitzen, als Kanté im Mittelfeld Rodrigues per Grätsche den Ball abjagte und nach vorne spitzelte. El Baillal hatte den Braten gerochen, rannte dem freien Spielgerät hinterher, war völlig frei durch, hatte Platz, hatte Zeit, zog aber aus 19 Metern ab - und Keeper Gianniotis konnte sich endlich einmal bewegen, flog und boxte den Schuss nach rechts oben zur Ecke, die nichts einbrachte. Wenige Minuten später bekamen wir nach einem abgewehrten Freistoß die nächste Chance von der rechten Eckfahne. El Baillal brachte den Ball herein, Rodriguez klärte viel zu kurz und direkt vor die Füße von Luxbacher, der aus spitzem Winkel einfach draufhielt, Gianniotis konnte den Ball nicht festhalten, der in den Fünfmeterraum zu Francis Massampu durchrutschte - der aus zwei Metern nur den auf der Linie stehenden Rodrigues abschoss! "MANN, MACH DAS DING, DA TRIFFT JA MEINE OMMA BESSER!" fluchte ich von der Seitenlinie ob der vergebenen Chance, die wahrscheinlich nicht nur meine Oma, sondern sogar der Hamster meiner Nichte versenkt hätte. Wenige Minuten später dann allerdings wieder das alte Spiel: Zaralis schlug einen langen Diagonalball von der Mittellinie, van Iperen versprang das Leder bei dem Versuch, es von Fasidis fernzuhalten, Keïta, schnappte sich die Kugel 30 Meter vor dem Tor und legte kurz quer zu Panagiotou, der Rodrigues in den Strafraum schickte, der den auf dieser Position spürbar überforderten Dikamona überlief und aus neun Metern einfach auf die kurze Ecke zielte - 1:0 Arles-Avignon (43.), und leider war es gerecht.
So ging es dann auch in die Pause, wo ich die Spieler aufrüttelte. "Jungs, was ist los mit Euch? Kaum Torchancen, kein Biss im Zweikampf, und das, was ihr bekommt, schenkt ihr her! Wo ist da die Leidenschaft? So blutleer wie in den vergangenen 45 Minuten hab ich Euch nicht erlebt, seit ich hier bin - Trainingsspiele eingeschlossen! Wollt ihr hier nichts holen? Vince, Du konntest nicht viel machen bei dem Gegentor, aber so verteidigt kein Team, das gewinnen will? Nach der Pause will ich eine andere Einstellung auf dem Feld sehen, ich will elf Spieler sehen, die hier noch etwas reißen wollen! Liefern wir denen einen heißen Tanz und werfen sie von ihrer Brücke!" Ich stellte einmal um, Clévid Dikamona rückte nach innen für den gelbverwarnten Donny van Iperen, Romuald Marie kam und übernahm seine angestammte rechte Bahn, und auf der linken Defensivseite sollte in Hälfte Zwei Rivieyran für Ordnung sorgen. Bei den Gästen kam Dalé für den weitgehend wirkungslosen Fasidis in den Sturm.
Die Änderungen und meine Ansprache schienen Wirkung zu zeigen, denn tatsächlich traten meine Jungs nun viel mutiger auf. Kanté schlug den Ball aus dem Mittelfeld an die rechte Außenbahn zu Marie, der aus dem Halbfeld eine Willy-Sagnol-Gedächtnisflanke butterweich in den Hauch von El Baillal schlug. Mein Zehner nahm den Ball zurz an und schoss aus neun Metern halbrechts auf die kurze Ecke - respektive klar drüber. Weiter machten wir nun Druck. Kanté bekam wenige Minuten später den Ball 30 Meter vor dem Tor, chippte ihn zu El Baillal an den Sechzehner, der vernaschte mit einer Drehung und einem kurzen Antritt Mitrovic, zog zentral aus 13 Metern ab - und zwang Gianniotis zu einer Glanztat!
Nach einer guten Stunde war Daniel Luxbacher mit den Kräften am Ende. Diaby kam für ihn, Livaja rückte in die Mitte und sollte von dort gerne weiter nach vorne einfallen, und Youness sollte für die restliche Spielzeit über rechts kommen. Wenig später kam noch Mbuba für den heute wirkungslosen Massampu. Ungefähr um diese Zeit entschieden sich auch Les Lions, wieder am Spiel teilzunehmen. Rodriguez hatte den Ball im Mittelfeld, schaute und spielte dann einen Pass durch alle Schnittstellen zu Rodrigues, der Rivieyran einfach davonlief, auch Noordhoff kam nicht hinterher, Rodrigues zog von der Strafraummarkierung ab - doch Planté riss die Fäuste nach oben und boxte den Schuss über die Latte, woraufhin ich entschied, dem Rechtsaußen das Spiel etwas intensiver zu verderben und ihm eine schärfere Deckung verordnete. Danach passierte erst einmal längere Zeit nichts. Youness tauchte immer mehr ab, Mirko Livaja brachte auch kaum neue Impulse, und auf beiden Seiten standen die Defensivverbünde sicher. Kurz vor Schluss wurde das Rodriguez jedoch zu langweilig, also hielt er einfach mal aus 20 Metern drauf, ein satter Schuss, ein gefährlicher Schuss, mein Puls stieg - und die Latte zitterte, als der Ball gegen sie klatschte und sich ins Toraus verabschiedete! So ging die Partie mit einem knappen Sieg für den AC Arles-Avignon zu Ende, besonders und besonders unsere Offensivleistung spottete über weite Strecken jeglicher Beschreibung, Youness El Baillal lieferte seine wahrscheinlich schwächste Partie ab, seit er im Verein war, und einzig Planté zeigte heute eine gute Partie.




Nach diesem Auftritt verordnete ich den Jungs eine Woche intensives Training im Zusammenspiel - im nächsten Spiel wollte ich eine Mannschaft auf dem Platz sehen. Dazu nahm ich Youness für ein Gespräch zur Seite. "Du bist einer unserer wichtigsten Spieler in der Offensive. Vom Timing Deiner Pässe hängt viel ab. Umso wichtiger ist es, dass sie Deine Mitspieler nicht erreichen, während sie im Abseits stehen - das kam im letzten Spiel viel zu häufig vor. Wir werden im Training an den Laufwegen arbeiten, und ich erwarte von Dir, dass sich das Timing Deiner Pässe wieder verbessert. Ich weiß, dass Du das besser kannst." "Das kann ich Ihnen versichern, ich bin mit dem letzten Spiel genauso unzufrieden wie Sie, Chef, und ich denke, auch ich muss im nächsten Spiel wieder etwas wacher an die Sache herangehen." Das war genau die Einstellung, die ich von meinen Spielern erwartete - ich hoffte, dass sich diese Worte auch in Trainingsleistungen niederschlagen konnten, denn nach wie vor drückte der Schuh in der Offensive, die in fünf Ligaspielen erst drei Tore erzielen konnte.
Mir war allerdings klar, dass allein die Arbeit am Zusammenspiel nicht automatisch zu mehr Toren führen würde, also veränderte ich auch Feinheiten an der Taktik. So sollten meine Jungs das Spiel nicht mehr zwingend über die Außenbahn aufbauen, da wir in der Mitte mit Tony Rogie einen Strategen aufbieten konnten und somit in dieser Phase variabler werden wollten. Dazu waren sowohl Francis Massampu als auch Jean Mbuba zwar endschnell, aber ihr Antritt war eher besserer Durchschnitt, genauso wie ihre Kopfballstärke. Wie auch immer, für die scharfen Flanken, die wir geplant hatten, waren beide nicht geboren, weshalb wir von diesem Konzept abrückten, was zusätzlich zur Variabilität unseres Spiels beitragen sollte. Schließlich wollten wir die vielen Ballverluste im Spielaufbau vermindern und die Passquote unserer Defensive verbessern, so dass wir versuchen wollten, schon in der eigenen Hälfte von den stärkeren Passfähigkeiten unserer Defensivspieler zu profitieren.



Als ich am Sonntagmorgen France Football aufschlug - seit uns der Reporter zugeteilt wurde, bekamen die Spieler, der Vorstand und der Trainerstab ein Freiabo - um mir ein Bild über den Spieltag zu machen, sprang mir unter den Transfergerüchten ein vertrauter Name ins Auge: Amiens wurde von einer "zuverlässigen Quelle" mit Ouma Diaby in Verbindung gebracht! Auch Karim war überrascht und bat mich mittags zu einem Interview. "Monsieur Heiko, was ist dran an der Geschichte zwischen Ouma und Amiens?" "Nun, Ouma ist unser Spieler, und niemand hat bislang offiziell angefragt. Natürlich hat sich Mirko in der vergangenen Saison in den Vordergrund gespielt, und gute Spieler sind immer gefragt - aber wie gesagt, bisher hat niemand angefragt, ich weiß von diesem Interesse selbst nur aus der Zeitung." Natürlich konnte ich mir vorstellen, dass Amiens sich mit interessanten Außenspielern beschäftigt, und somit auch Ouma auf der Liste hatte - nur musste ich das nicht an die Öffentlichkeit tragen und Unruhe in die Mannschaft bringen.
Blaise Zola jedoch, einer unserer Nachwuchsverteidiger, verließ uns tatsächlich und wechselte auf Leihbasis zum AS Trouville-Deauville in die fünfte Liga. Auch Sturmtalent Anas Benali ging auf Leihbasis bis zum nächsten Sommer in die CFA zu Sannois SG, wo er Spielpraxis in der ersten Mannschaft sammeln sollte - nicht ohne zuvor seinen Vertrag bis 2019 zu verlängern.Jermaine Grandison schließlich sollte zumindest bis Januar noch bei uns bleiben - einige Clubs in England hatten zwar grundsätzliches Interesse, konnten oder wollten allerdings die Ablöse oder sein Gehalt nicht bezahlen.
Währenddessen interessierte sich auch jemand für Francis Massampu - trotz seiner Ladehemmung in der Liga hatte ihn der Trainer der kongolesischen Nationalmannschaft nicht vergessen und für die nächsten beiden Länderspiele eingeladen - was leider bedeutete, dass er und gegen Angers fehlen sollte.
Auch auf dem Trainermarkt war Bewegung, Jean Fernandez verließ für eine Ablösesumme von 240.000 € den Tabellenletzten FC Valenciennes, um nun den ES Troyes zu trainieren.




Ob die Änderungen griffen, sollte sich im nächsten Heimspiel gegen Angers zeigen. Der Verein, der Größen wie Raymond Kopa oder Ulrich Ramé hervorbrachte, war entsprechend der Erwartungen gestartet und stand auf Platz 12. Ebenso wie bei uns stotterte der Motor in der Offensive, dazu war allerdings auch die Abwehr noch nicht ganz sattelfest, Keeper Simon Pouplin musste bereits achtmal hinter sich greifen. Erschwerend sollte für Angers noch hinzukommen, dass praktisch die gesamte Mittelfeldzentrale inklusive der Reservisten verletzt oder gesperrt ausfallen sollte - gerade im Falle von Abräumer Olivier Auriac und Stratege Rayan Frikèche war dies bitter. Im Sturm war Tristan Tahkbari zwar an Bord - der 19-jährige war neben Auriac bisher der einzige Torschütze der Schwarzweißen. Es spielten jedoch zwei Debütanten, die frisch ausgeliehen wurden: Der erfahrene Maurice Dalé vom AC Arles-Avignon und der junge chinesische Nationalspieler Liang Baotong vom FC Sochaux. Auch einige Jugendspieler fanden sich in der Startelf - in der Innenverteidigung spielte der 17-jährige Luca Ilardo, neben ihm verteidigte links in der Viererkette der sogar erst 15-jährige René Gordien. Auf der Bank saßen dazu der 16-jährige Rechtsverteidiger Didier Diaby und der 15-jährige Ausputzer Kévin Huet.
Wir konnten wieder auf Quentin Bonnet zurückgreifen, der seine Gelbsperre abgesessen hatte und zurück auf seine Linksverteidigerposition rückte, genauso wie Maxime Partouche, der wieder die Rechtsaußenposition von Daniel Luxbacher übernahm. Dazu hatte auch Tony Rogie wieder frische Beine und übernahm die Acht. Francis Massampu schließlich weilte schon bei Les Simbas in Kinshasa, für ihn spielte Jean Mbuba von Beginn an.


Das Spiel: Von Beginn an übernahmen wir die Kontrolle. El Baillal versuchte es früh mit einem Heber aus 16 Metern, doch diesen konnte man getrost unter der Kategorie "Warnschuss" verbuchen. Aber schon nach zwei Minuten wurde es zum ersten Mal richtig ernst vor Pouplins Tor - Rogie legte nach rechts heraus zu Kanté, der El Baillal am Strafraum steil schickte. Mein Zehner war gedankenschneller als Gordien und Ilardo, die zunächst kurz auf Abseits reklamierten, kam kurz vor der Grundlinie an der rechten Strafraumgrenze zur Flanke auf den langen Pfosten, diese fand genau den Kopf von Livaja - Der Pfosten verhinderte das erste Tor, stattdessen sprang der Ball genau in Pouplins Arme! Wir blieben die bestimmende Mannschaft in der Anfangsviertelstunde und ließen die Gäste nicht zur Entfaltung kommen - Planté verlebte bis dahin einen ruhigen Abend, während sich seine Mannschaftskameraden durch die gegnerische Hälfte kombinierten. Eine weitere Pass-Stafette fand nach gefühlten 25 Stationen Partouche, der 20 Meter vor dem Strafraum den jungen Gordien mit einem kurzen Haken vernaschte, kurz anzog, aus 17 Metern halbrechts flach aufs kurze Eck feuerte - doch an der Faustabwehr des glänzend aufgelegten Pouplin scheiterte, es gab nur eine Ecke. Der Torwart blieb auch weiterhin der einzige Spieler in Schwarz und Weiß, der ernsthaft Gegenwehr leistete. Nach einem langen Abschlag war erneut Partouche völlig frei durch, lief ungestört auf den Torwart zu - doch dieser verkürzte geschickt den Winkel und verhinderte nach knapp 20 Minuten abermals ein sicheres Tor. Aber wie war das noch wenn man seine Chancen nicht nutzt: Nach einem langen Abschlag fühlte sich niemand für den Ball zuständig, Bonnet ließ Baotong aus den Augen, der Stürmer erlief sich das Leder, war frei durch, hatte nur noch Planté vor sich - und behielt die Nerven, 1:0 Angers (26.), das Spiel war auf den Kopf gestellt!
Red Star zeigte sich unbeeindruckt: Rivieyran schickte Partouche auf die Reise, der mit Gordien leichtes Spiel hatte, von rechts an den Fünfmeterraum flankte, wo Mbuba gegen Dervite nicht richtig an den Ball kam, den Ball aber an den langen Pfosten verlängerte. Dort ließ Livaja mit einem kurzen Antritt Sorin stehen, kam aus spitzem Winkel zum Abschluss - wieder brachte Pouplin eine Fußspitze zwischen Ball und Tor, wieder gab es nur eine Ecke! Doch Angers spielte mittlerweile gelegentlich mit: Nach einem Einwurf legte Dalé vom linken Flügel an die Strafraumgrenze zurück zu Keita, der von Kanté nicht angegriffen wurde, die Sechzehnmeterlinie entlang lief und von halblinks aus 17 Metern einfach mal draufhielt - Planté boxte den Ball aus dem Gefahrenbereich, der hätte genau neben den rechten Pfosten gepasst! Zur Halbzeitpause hin wurde Angers sogar noch einmal richtig munter, blieb allerdings mit den Abschlüssen zu ungenau, so dass es mit der knappen Halbzeitführung für die Gäste in die Pause ging. Das Spiel an sich gefiel mir gut, einzig das Ergebnis stimmte noch nicht. Ich machte meinen Spielern also Mut, auch wenn ich meine Innenverteidiger zu genaueren Pässen anhalten musste.
Wir kamen unverändert aus der Pause, und auch mein Kollege wechselte nicht. Auch das Geschehen auf dem Platz blieb gleich, wieder zeigten wir uns klar spielbestimmend. Mbuba spielte 25 Meter vor dem Tor einen Doppelpass mit El Baillal, der sofort in Richtung Gefahrenzone startete, während Mbuba den Ball kurz festmachte, nur um dann einen brillanten Ball genau in die Schnittstelle zu spielen. Youness konnte diesen nicht direkt verarbeiten, ließ allerdings mit einem Haken gleich drei Verteidiger ins Leere laufen, verzögerte noch kurz, um freie Schussbahn zu haben, zog scharf aufs linke obere Eck - und wieder hatte Pouplin seine Fingerspitzen dran! Ich kniete vor der Bank und flehte, dass endlich einer meiner Jungs den hochverdienten Ausgleich erzielen sollte. Ich musste etwas versuchen, brachte für den erneut enttäuschenden Mbuba Diaby auf links. Livaja rückte in die Mitte und sollte nach vorne unterstützen, wo Youness als falsche Neun für verstärkte Unruhe sorgen sollte. Doch zunächst zeigte Angers, dass sie auch noch auf dem Platz waren: Bessat schickte Baotong auf dem linken Flügel steil, der von van Iperen nicht entscheidend angegangen wurde und flankte, doch Kanté konnte klären. Bessat war vor dem Strafraum als erster am Ball und legte kurz zurück auf Angoula. Der zentrale Mittelfeldmann spielte nach rechts in den Strafraum auf Diers, der von Bonnet bedrängt zum Abschluss kam - Außennetz! Im direkten Gegenzug war nach dem Abschlag Partouche frei durch, zog halbrechts von der Strafraumkante ab, der Torwart war geschlagen - und der Ball klatschte an die Latte! Es war zum Verzweifeln, das Tor war wie vernagelt. Kurz danach nahm ich Partouche herunter, Luxbacher sollte noch eine knappe halbe Stunde auf rechts wirbeln. Angers verlegte sich weiterhin auf Konter - und war damit erfolgreich: Diers spielte im Mittelfeld einen Doppelpass mit Dalé, nahm auf rechts Tempo auf, Bonnet kam nicht richtig in den Zweikampf, Diers spielte flach in den Sechzehner, Dalé startete im richtigen Moment, ließ Noordhoff stehen, zog aus 13 Metern flach nach links unten ab - 2:0 Angers (67.), brutal effektiv. Nach 70 Minuten schließlich die Krönung des Ganzen. Ich hatte bereits dreimal gewechselt, als Vincent Planté einen langen Ball abfing - und dabei aus dem Strafraum trat! Alle atmeten hörbar auf, als der Schiri nur die gelbe Karte zog, ich hatte mich schon darauf eingestellt, nun für 20 Minuten einen Feldspieler ins Tor stellen zu müssen. Eine Viertelstunde vor Schluss bekamen wir zentral 25 Meter vor dem Tor noch einmal einen Freistoß. El Baillal lief an, hob den Ball über die Mauer - und nach dem Spiel musste ich die Tore vermessen, wieder rettete die Latte! Auch Angers hatte in der mittlerweile etwas zerfahrenen Partie Chancen mit Standards. Noordhoff stellte sich 30 Meter vor dem Tor etwas ungeschickt gegen Tahkbari an, Diers zog den Freistoß über die Mauer, der Ball flog aufs linke Tordreieck - Planté konnte mit einer Glanztat das dritte Tor verhindern! Wir versuchten noch einmal alles, doch am Ende war alles umsonst - trotz drückender Überlegenheit verloren wir das Spiel durch eine katastrophale Chancenauswertung mit 0:2.




In der Pressekonferenz konnte ich immer noch nicht glauben, was die Anzeigetafel nach 90 Minuten als Ergebnis auswies. "Wir hatten deutlich mehr Torschüsse, wir hatten mehr vom Spiel, dreimal hauen wir das Ding an Pfosten und Latte - Fußball ist ungerecht," diktierte ich den Reportern in die Blöcke. Aber mit Pech allein ließ sich das alles auch nicht erklären, bei 22 Schüssen muss der eine oder andere Ball einfach zwangsläufig einschlagen.



Es gab aber Hoffnung für unsere Treffsicherheit, denn Francis Massampu holte sich bei der Nationalelf nicht nur mit seinem ersten Einsatz über 65 Minuten Selbstvertrauen - er zeigte in diesem Einsatz beim 5:1 über den Südsudan auch eine hervorragende Leistung, legte ein Tor auf, schoss eines selbst und überwand so seine Ladehemmung! Genau das war notwendig, denn Offensivkräfte mit Selbstvertrauen brauchte ich jetzt.
Jermaine Grandison indes war entgegen all unserer Versuche immer noch in der Mannschaft, weshalb ich entschied, ihm eine beidseitige Vertragsauflösung anzubieten, wovon er nicht begeistert war. "Es ist ja schön und gut, dass Sie mir keinen Platz mehr in der ersten Elf anbieten wollen. Aber ich sehe nicht ein, meinen Vertrag hier aufzulösen, und ich finde es ehrlich gesagt auch frech von Ihnen, mir überhaupt mit solch einem Angebot zu kommen!" Für diese Haltung fehlte mir jegliches Verständnis. "Jermaine, ich verstehe ehrlich gesagt Deine Haltung nicht. Du möchtest die Sprache nicht lernen. Du hast keine Chance mehr bei mir. Ich biete Dir die Möglichkeit, sauber aus dem Vertrag auszusteigen, damit ein englischer Club Dich unter Vertrag nehmen kann - und Du lehnst ab? So läuft das hier nicht! Solch eine Haltung kann ich hier nicht brauchen!" Ich schnappte mir seinen Vertrag und machte mich auf den Weg zum Präsi. "Patrice, ich möchte Jermaine Grandison in dieser Mannschaft nicht mehr sehen. Der Mann bindet erhebliche finanzielle Mittel, weigert sich, die Sprache zu lernen, und lehnt alle Möglichkeiten ab, den Verein zu verlassen. Eine beidseitige Auflösung hat er ebenfalls gerade abgelehnt, daher möchte ich den Vertrag von Vereinsseite aufkündigen." Der Präsi lehnte dies allerdings entschieden ab. "Heiko, das kostet den Verein 110.000 €, und das für einen Spieler, der ohnehin nur noch ein Jahr Vertrag hat. Das bin ich nicht bereit mitzutragen. Der Mann ist Ihr Problem, désolé." "Es hat ja nicht nur den Grund, den Spieler loszuwerden. Er bindet obendrauf noch Geld aus dem Gehaltsbudget, das ich für die Verlängerung der Verträge brauche. 17 Spieler könnten uns am Saisonende ablösefrei verlassen, da brauche ich Möglichkeiten zu handeln." Hier war der Präsi nun einsichtiger. "Wenn es darum geht, kann ich Dir entgegenkommen. Das Gehaltsbudget können wir um eine halbe Million erhöhen." "Eine halbe Million? Vielen Dank, das wird auf jeden Fall helfen, hier einige der Jungs zu behalten. Ich mache mich gleich an die Arbeit!" Mir fiel ein Stein vom Herzen, nun konnte ich endlich die Verlängerungen in Angriff nehmen - sicherlich auch einer der Punkte, die einige meiner Spieler regelrecht blockierten. Jermaine steckte ich währenddessen zunächst in die zweite Mannschaft, in der Ersten hatte er einfach keine Zukunft mehr. Gleichzeitig beauftragte ich Steve Marlet, sich um ihn zu kümmern - was er auch erfolgreich erledigte, denn bereits einen Tag später hatte er es geschafft, Jermaine doch noch von einer beidseitigen Vertragsauflösung zu überzeugen.




Alle wichtigen Spieler hatten mittlerweile neue Vertragsangebote bekommen, als wir uns auf den Weg nach Le Poiré-sur-Vie machten. Die Reise zu den Genôts gehörte zu den beschwerlicheren des Jahres, da das Dorf nicht an das TGV-Netz angebunden war - von Nantes aus waren es noch knapp 55 km mit dem Mannschaftsbus, da wir auf die Bummelbahn nach Belleville-Vendée verzichten wollten. Die Mannschaft von Oswald Tanchot wurde vor der Saison harter Abstiegskampf vorhergesagt, von dem sich das Team allerdings bislang im unteren Mittelfeld fernhielt. Gegen uns jedoch hatte mein Kollege ein großes Torwartproblem: Oumar Sissoko war noch nicht zurück von der malischen Nationalmannschaft, Nicolas Caraux war verletzt, und auch Jugendkeeper Lakhdar Fonteneau war noch nicht wieder fit. Gegen uns sollte also der 18-jährige Marokkaner Stéphane David das Tor hüten. Im der Offensive jedoch waren die Mannen aus der Vendée bestens besetzt, angeführt von Linksaußen Babacar Gueye, der für den Senegal bereits 25 Länderspiele absolvieren konnte. Auf dem anderen Flügel flitzte Guineer Bouna Sarr die Außenlinie entlang, während in der Mitte der aus Alkmaar geliehene Nick Doodeman die Flanken erwartete - Maxime Thonnel war vorläufig auf die Bank verdrängt.
Wir wechselten einmal - Francis Massampu kehrte nach seiner erfolgreichen Länderspielpremiere für Jean Mbuba in die Startelf zurück. Ansonsten blieb alles beim Alten. Wir freuten uns auf das Spiel im brandneuen Stadion, das zu dieser Saison das alte Stade de l'Idonnière mit seinen 4600 Plätzen ablöste. Sorgen machte mir allenfalls der Schiedsrichter, der als Kartenspieler bekannt war und in dieser Saison im Schnitt 5,3 gelbe Karten zog.


Das Spiel: Wieder einmal versuchten wir, den Gegner zu Beginn zu überrumpeln. Rogie eroberte den Ball tief in der gegnerischen Hälfte von Sarr und legte kurz zurück auf Bonnet. Der Linksverteidiger, zurück an alter Wirkungsstätte, spielte vom linken Flügel diagonal ans rechte Strafraumeck, fand dort Partouche, der sich um Hopman drehte und flach abzog - nach knapp zwei Minuten musste David zum ersten Mal eingreifen und zeigte sich nicht besonders sicher. Einige Minuten später erlief sich Massampu einen langen Ball, startete frei durch, wurde im Strafraum von N'Diaye bedrängt und legte vor den Fünfer zurück zu Rogie - Matondo blockte seinen Schuss zur Ecke. Weiterhin machten wir Druck, wurden aber nur über Distanzschüsse gefährlich, und diese waren nicht gezielt genug. Aber auch die Genôts spielten mit: Nakache spielte nach vorne zu Doodeman, der sofort aus der Drehung Sarr in den Strafraum schickte. Bonnet konnte zunächst klären, doch genau vor die Füße von Massengo, der vor dem Sechzehner wartete. Der Zentrale lief noch ein paar Schritte, zog dann zentral aus 17 Metern ab - und rasierte mit seinem Schuss noch den Außenpfosten! Nach gut einer Viertelstunde hatte sich die Defensive der Gastgeber auf uns eingestellt, Chancen wurden seltener. Sechs Minuten vor der Pause jedoch bekamen wir einen Freistoß von der linken Seite. Partouche schlug den Ball halbhoch in den Sechzehner, Massampu köpfte - und David lenkte den Ball an die Latte! M'Tir klärte in höchster Not. Danach war Pause, und wir wollten nach dem Wechsel wieder anziehen.
Zur zweiten Hälfte brachten die Genôts Thonnel für Doodeman, wir änderten zunächst nichts. Poiré-sur-Vie übernahm zunehmend die Initiative und drängte auf die Führung, doch wirklich gefährlich wurden auch deren Distanzschüsse nicht. Nach einer knappen Stunde erst wurden wir wieder richtig gefährlich: Kanté spielte im Mittelfeld zu Rogie, der machte das Spiel schnell und leitete direkt weiter auf Partouche. Mein Rechtsaußen schaute kurz und schickte dann Massampu steil in den Strafraum, der Stürmer war vor Prempeh am Ball, doch der Innenverteidiger versperrte den Weg zum Tor, doch der Stürmer legte kurz zurück, Partouche kam mit Tempo von hinten an und zog direkt ab - Davids Fingerspitzen verhinderten die Führung, meine Haare und Fingernägel litten mit jeder Minute mehr, und ich verspürte den Wunsch, in die Neunziger zurück zu reisen, als man auf der Bank noch rauchen durfte. Fünf Minuten später bekamen die Gastgeber eine Ecke, Hopman brachte sie von rechts mit Zug zum Tor herein, Partouche blockte den Ball, Prempeh machte ihn im Strafraum fest und legte kurz in die Mitte, wo der eingewechselte Baradji direkt aus zehn Metern abzog - doch direkt in Plantés fangbereite Arme zielte. In der Folge verflachte die Partie und wurde zunehmend härter. Der Schiri machte seinem Ruf alle Ehre und zog bis zum Schlusspfiff insgesamt achtmal Gelb. Vor den Toren passierte allerdings nicht mehr viel, und so blieb es bei einem über weite Strecken langweiligen 0:0.

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Re: [FM 14] Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #178 am: 31.Oktober 2016, 20:04:21 »

Wie schön dass es hier weitergeht :)
Leider nicht so gute Ergebnisse in den Spielen aber du wirst die Jungs schon wieder in die richtige Spur bringen da bin ich mir ganz sicher!  :D
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Re: [FM 14] Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #179 am: 04.November 2016, 23:53:04 »

Ja, leider lahmt gerade die Offensive gewaltig, so kenne ich meine Jungs gar nicht. Ich hoffe auch, dass Red Star bald wieder den Fußball spielt, den ich von der Mannschaft sehen möchte - jetzt heißt es halt suchen, wo genau es klemmt.

Tore verzweifelt gesucht!

Seit drei Spielen waren wir nun ohne ein einziges Tor, die Fans fingen an zu pfeifen, und ich wurde langsam nervös. Ich konnte einfach nicht nachvollziehen, warum die erfolgreichste Offensive der letzten Saison auf einmal kein Scheunentor mehr traf und mit drei Toren aus sieben Spielen nun die erfolgloseste Offensivreihe war. Dazu wurde Kritik an den Leistungen von Mirko Livaja und erstmals auch Youness El Baillal laut, die in den letzten Spielen auffällig abgetaucht waren.
Da der Kader konsequent auf mein 4-2-3-1 zugeschnitten war, wollte ich die Formation nicht ändern, aber an der Spielweise musste ich mehr als nur eine Schraube drehen, um unsere alte Torgefährlichkeit zurückzugewinnen, für die wir in den vergangenen drei Spielzeiten bekannt waren und die klar das Erkennungsmerkmal unseres Fußballs geworden ist. Dennoch hatte ich einige Ideen, wie wir der Abteilung Attacke wieder zu altem Glanz verhelfen konnten.
Als erste Maßnahme wollte ich das Tempo unseres Spiels anziehen. Vor gut drei Jahren, bei meinem Amtsantritt, hatte ich es bereits mit diesem Ansatz versucht und war gescheitert, doch mittlerweile waren meine Jungs wesentlich versierter im Passspiel, so dass ich keine erneuten Abseitsorgien erwartete. Als nächstes wies ich meine Innenverteidiger an, nicht nur Kurzpässe zu spielen - diese führten leider immer noch zu vielen Ballverlusten im Aufbau. Auch die Außenverteidiger sollten mutigere Pässe spielen, da sie doch auch häufiger in der gegnerischen Hälfte zu finden waren. Der Stratege auf der Acht indes sollte die Bälle weniger schnell wieder loswerden, dazu allerdings auch weniger ins Dribbling gehen - so wollte ich Tonys und Zahirs Übersicht stärker nutzen. Auf den Flügeln tauschte ich die Rollen - Maxime Partouche sollte häufiger an der Außenbahn bleiben, während Mirko Livaja, der im Abschluss erkennbar stärker war, häufiger vor dem Tor sehen wollte. Auch Francis Massampu, der bislang häufig in der Luft hing, sollte nicht mehr nur als Knipser auf Vorlagen warten, sondern sich gemäß seinem Naturell nun auch durch seine Rolle mehr am Spiel beteiligen und sich häufiger die Bälle holen. Diese Umstellungen probten wir unter der Woche, und ich erwartete bereits im Heimspiel gegen Moulins Resultate in Form zappelnder Netze.



Mit Umstellungen alleine war es nicht getan, auch die Spieler brauchten wieder etwas mehr Selbstvertrauen und Biss. Besonders Mirko und Youness nahm ich ins Gebet, und auch Francis bat ich zum Gespräch. Alle drei sagten zu, sich in den nächsten Spielen wieder etwas mehr zu engagieren. Schließlich sprach ich auch meinen neuen Rechtsverteidiger Cyriaque Rivieyran an, der in den letzten Spielen häufiger Schwächen zeigte. Auch er wollte mich in den nächsten Partien überzeugen.
Überzeugungsarbeit leistete indes auch Steve Marlet bei Francky Nguekam, der seinen Vertrag für eine Kompensation von 35.000 € auflöste, was unser Gehaltsbudget weiter entlastete.


Auch Mickaël Cériélo, der nicht nur im letzten Jahr seines Vertrags war, sondern auch seit dem Aufstieg keine Rolle mehr in der ersten Mannschaft - auch ihm boten wir die Auflösung seines Vertrags an, der er für 65.000 € zustimmte.




Auf dem Trainermarkt war ebenfalls weiterhin Bewegung in der Ligue 2 - in Avignon war die Trainersuche erfolgreich, und man setzte sich mit Roger Lemerre eine der französischen Legenden, einen meiner Vorgänger (75/76 bis 77/78 und noch einmal 1985/86) und den Trainer der Europameister von 2000 auf die Trainerbank.



Im Ligapokal stand die Auslosung der dritten Runde an. Da PSG noch nicht im Wettbewerb war, hofften wir auf ein angenehmes Los und auf ein Heimspiel. Das Heimspiel gab es - aber der Gegner war der FC Lorient, derzeit 15. der Ligue 1 und Pokalsieger von 2002.




Wir erwarteten den AS Moulins. Der Club aus der Auvergne war vor der Saison aufgestiegen und wurde als erster Abstiegskandidat gehandelt, hielt sich allerdings im unteren Mittelfeld. Zwei Jahre zuvor waren wir schon in der National aufeinandergetroffen, beide Mannschaften hatten ihre Heimspiele gewonnen.
Moulins musste auf die erste Garnitur in der Innenverteidigung verzichten, im letzten Spiel musste Musa Tadesse aus der A-Jugend aushelfen, und auch gegen uns durfte der 17-jährige wieder beginnen. Dazu fehlte mit dem Österreicher Thomas Steiner der beste Vorlagengeber der Mannschaft - die Rapid-Leihgabe hatte vier der neun bisher erzielten Tore aufgelegt. Sein bevorzugter Abnehmer, der wendige Dimitri Sarasar, stand allerdings auf dem Platz. Auch Merwan Mebrak, der Stratege im Mittelfeld, war fit und hätte spielen können, doch mein Kollege Pascal Moulin entschied sich gegen uns für den kampfstärkeren Kévin Saint-André und strich den Achter, der sich in hervorragender Form befand, gleich ganz aus dem Kader.
Wir mussten auf einer Position tauschen: Tony Rogie hatte sich seine erste Gelbsperre abgeholt, für ihn sollte Koro Doumbia auf der Acht auflaufen - Zahir Gacem brauchte nach seinem Wadenmuskelriss noch bis November, um wieder vernünftig trainieren zu können, so dass er frühestens in der Rückrunde eine ernsthafte Option darstellen konnte. Ansonsten vertraute ich auf die Elf aus dem letzten Spiel und auf die neuen taktischen Tricks.


Das Spiel: Moulins begann mutig und hatte nach zwei Minuten die erste Chance nach einem Freistoß, doch Diallo hob den Ball harmlos über die Mauer, so dass Planté sicher zupacken konnte. Mein Keeper schlug den Ball lang nach vorne, Ferinos Kopfballabwehr flog im Mittelfeld in Richtung Acédo, doch Massampu spritzte hellwach im Mittelkreis dazwischen und legte den Ball nach rechts heraus zu Partouche. Der spielte nach vorne zu El Baillal, während mein Stürmer die Beine in die Hand nahm. Youness sah dies, ließ noch Saint-André ins Leere grätschen, um mit einem Steilpass genau in die Schnittstelle die Abwehr auszuhebeln. Obendrauf legte er die Kugel perfekt in Massampus Lauf, der frei durch war, Tadesse einfach davonlief - und aus 15 Metern zentral vor dem Tor gegen Robin die Nerven behielt, 1:0 Red Star (3.), endlich war der Bann gebrochen!
Jeder der knapp 2000 Zuschauer konnte merken, welcher Druck mit diesem Tor von unseren Schultern fiel. Nun rollte die Kombinationsmaschine aus der Banlieue wieder, und die Zuschauer quittierten kurze Zeit später eine Ballstaffette über annähernd 20 Stationen mit einem lauten "Olé", an deren Ende das Spielgerät über Doumbia und Kanté 18 Meter vor dem Tor zu El Baillal kam, der es einfach mal aus der Distanz versuchte - und nur knapp am rechten Pfosten vorbei zielte. Bereits nach fünf Minuten waren die Gäste zum ersten Wechsel gezwungen - Adrien Ferino hatte direkt vor der Trainerbank vollkommen unnötig Mirko Livaja von den Beinen geholt, blieb danach aber selbst liegen - Jean-Etienne kam für ihn. Moulins brauchte einige Zeit, um sich von den turbulenten ersten fünf Minuten zu erholen, dann allerdings legte Sarasar 30 Meter vor dem Tor nach links heraus zu Rosenfelder, der von Rivieyran nicht eng genug gedeckt wurde, am Sechzehner in Ruhe flanken konnte, in der Mitte vier Meter zentral vor dem Tor Diallo fand - doch das lange Bein von Quentin Bonnet war gerade noch dazwischen und konnte zur Ecke retten! Wenig später schlug Blanc einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld, 40 Meter vor der Grundlinie, hoch in unseren Strafraum. Der Schuss wurde immer länger, und Planté musste sich mächtig strecken, um die Kugel noch über die Latte zu lenken, wieder nur eine Ecke! Doch auch wir blieben gefährlich, und neben einem verbesserten Spielaufbau funktionierte auch das Pressing spürbar besser. Rosenfelder sah sich am linken Flügel Kanté gegenüber, legte zurück in die Mitte zu Blanc, doch El Baillal hatte den ungenauen Pass gerochen, ging dazwischen und legte gleich nach rechts heraus zu Partouche. Mein Rechtsaußen ging gleich ins Dribbling, wurde nicht angegangen, zog einen Sprint an, hatte immer noch freies Geleit und schlug schließlich 35 Meter vor dem Tor eine Halbfeldflanke, die Willy Sagnol nicht hätte besser schlagen können, auf den Elfmeterpunkt, wo Keeper Robin den Ball sichtlich unterschätzte, zu kurz nach hinten abwehrte, wo Massampu höher sprang als Tadesse - 2:0 Red Star (26.), das Tor war leer, mein Stürmer hatte leichtes Spiel!
Moulins ließ sich nicht entmutigen, im Gegenteil: Massampu stand im Abseits, Robin schlug den Freistoß lang nach vorne, Bonnet stand falsch und fühlte sich ohnehin nicht zuständig, Rosenfelder war halbrechts frei durch, hatte nur noch Planté vor sich - doch der machte sich breit und konnte den Schützen 12 Meter vor dem Tor weit genug verunsichern, dass er den schwachen Schuss nach links unten mit einer Glanztat abwehren konnte! Dennoch hatten wir das Spiel über weite Strecken unter Kontrolle, so dass wir mit der sicheren Führung in die Pause gehen konnten, in der ich Francis besonders feiern konnte und der Mannschaft zeigte, wie stolz ich auf sie war.
Die zweite Hälfte startete recht ruhig, wir kontrollierten die Partie weiterhin, und Moulins fiel nichts ein, um unsere Abwehr zu knacken. So vergingen fast zehn Minuten, bis Livaja mit einem langen Ball vom linken Flügel Massampu steil schickte, der den Ball an der linken Strafraumlinie bekam. Sein Querpass auf Doumbia wurde von Saint-André geblockt, doch mein Stürmer war nachgerückt und sicherte den Ball, Jean-Etienne gewann im Strafraum den Zweikampf, aber auch Livaja war hellwach, kam von hinten herangestürmt, erreichte den Ball als Erster - und wurde von Jean-Etienne im Sechzehner klar zu Fall gebracht, Elfmeter! Massampu schnappte sich die Kugel, lief an - und knallte das Ding mit Dampf flach links unten in die Ecke, 3:0 Red Star (54.), das sollte es gewesen sein!
Wir nahmen in der Folge etwas Tempo aus dem Spiel, wodurch Moulins wieder etwas aufkam. Blanc setzte sich halbrechts im Mittelfeld gegen Doumbia durch und schickte Sarasar auf die Reise, doch Noordhoff war aufmerksam, kam durch eine leichte Unsauberkeit in der Ballmitnahme heran und grätschte das Spielgerät mit einem Tackling aus dem Lehrbuch entschlossen zur Ecke. Gut 20 Minuten vor Schluss nahm ich dann Francis Massampu unter stehenden Ovationen vom Platz, für die restliche Zeit sollte auch Jean Mbuba noch eine Chance bekommen. Das Spiel plätscherte allerdings nun mehr dahin, wir mussten nicht mehr viel tun, und Moulins war bedient. So blieb es zum Ende bei einem hochverdienten 3:0, und endlich steckte wieder Red Star in den grün-weißen Trikots.




Der Plan war voll aufgegangen. Der Spielaufbau sah deutlich souveräner aus, die Passquote hatte mit 78 % im Schnitt deutlich angezogen, und letztlich waren auch die herausgespielten Chancen von deutlich höherer Qualität (12:2 Schüsse, 4:1 klare Torchancen). Dennoch war uns klar, dass wir dieses eine Spiel nicht überbewerten durften, ging es doch gegen eine der zweikampfschwächsten Mannschaften der Liga. Die Leistung galt es in den nächsten Spielen gegen die Mannschaften zu bestätigen, mit denen wir uns auf Augenhöhe sahen. Dazu mussten wir gerade den ersten größeren Schwung Gelbsperren aushalten - im nächsten Spiel waren Cyriaque Rivieyran und Massi Kanté gesperrt, gefährdet waren zudem Romuald Marie, Donny van Iperen und Quentin Bonnet.



Für unsere U19 stand eine Derbywoche an. Zunächst stand die Erstrundenpartie im Pokal an, die Jungs reisten zum PFC, trafen und fuhren mit einem souveränen 3:0 wieder nach Hause - in Runde Zwei sollte Stade Reims warten. Linksverteidiger Raffaele D'Agostino und Linksaußen Franck Atangana, die beide je ein Tor erzielen konnten, wussten dabei besonders zu überzeugen. Schon zwei Tage später stand in der Liga das Derby bei PSG an. Gegen den Tabellenzweiten der Liga hatten meine Jungs nun allerdings keine Chance und unterlagen mit 0:2, wobei vor allem Innenverteidiger Mamadou Dramé einen schwarzen Tag erwischte.




Bereits am darauffolgenden Dienstag stand ein Auswärtsspiel auf Korsika an - das erste von dreien führte mich in den Norden, wo uns im Furiani der SC Bastia erwartete. Da wir mit dem Zug oder Bus dorthin ewig unterwegs gewesen wären, nahmen wir den Flieger von Orly und landeten nach nicht einmal zwei Stunden am Flughafen Bastia-Poretta. Der Pokalsieger von 1981 war mit großen Erwartungen in die Saison gestartet, fand sich allerdings nur im unteren Mittelfeld wieder - wobei die Mannschaft durch das verschobene Derby in Bastia, das eine Woche später steigen sollte, noch ein Spiel Rückstand hatte. Gegen uns mussten I Turchini allerdings auf ihren Ideengeber am rechten Flügel verzichten - Guy Michel Landel war zwar in bestechender Form, musste aber mit einer Rippenprellung passen. Auch in der Zentrale fehlten dem Star der Mannschaft, Trainer Jean-Pierre Papin, wichtige Spieler - der marokkanische Nationalspieler Mounir Obbadi sollte noch längere Zeit fehlen, und auch der junge Zehner aus Mali, Abdoulaye Keita, befand sich noch in der Rehabilitationsphase. So sollte also in der Zentrale der gelernte Linksverteidiger Jason Buaillon in einer etwas defensiveren Ausrichtung bei der Absicherung neben dem hauptamtlichen Abräumer Dialo Guidileye aus Mauretanien helfen, während auf rechts Aatif Chahechouhe für Alarm sorgen sollte, der in Nancy, im bulgarischen Burgas und bei Sivasspor in der Süper Lig bereits acht Jahre Erstligaerfahrung mitbrachte. Ein Auge mussten wir auch auf den senegalesischen Rechtsverteidiger Pape Paye halten, der mit seiner Schnelligkeit immer wieder für Gefahr aus der Tiefe sorgen konnte, sowie auf den nervenstarken und torgefährlichen Ibrahima Touré.
Wir nahmen zwei Änderungen vor. Da wir rechts hinten auf Cyriaque Rivieyran verzichten mussten, kam Romuald Marie zu einem weiteren Einsatz. Dazu rotierten wir auf der Doppelsechs - Koro Doumbia übernahm den defensiven Part des gelbgesperrten Massi Kanté, während Tony Rogie nach dem Verbüßen seiner Gelbsperre wieder in die Mannschaft rotierte.


Das Spiel: Die Gastgeber starteten vom Anpfiff weg mit Dampf: Chahechouhe spielte 35 Meter halbrechts vor dem Tor William an, der zurück auf Buaillon prallen ließ. Der schickte wiederum direkt Touré steil, der schneller war als van Iperen, in den Strafraum lief und aus 14 Metern scharf abzog - Planté lenkte den Ball nach 23 Sekunden mit einem Blitzreflex über die Latte. Wir brauchten einige Minuten, um ins Spiel zu finden. Nach einer Viertelstunde jedoch fanden auch wir zum ersten Mal den Weg durch die Defensivreihe: Koro Doumbia wurde von Noordhoff im Mittelkreis angespielt, schaute kurz und spielte dann einen Sahnepass genau in den Lauf von Massampu, der Squillaci auf dem falschen Fuß erwischte, frei durch war und den Ball von der Strafraumkante gefühlvoll in das rechte obere Tordreieck drehte - doch Carrasso brachte seine Fingerspitzen noch an den Ball, und Mary rettete vor dem anstürmenden El Baillal zur Ecke. Nun waren wir wach: Marie kam am rechten Flügel nicht an Dingomé vorbei, doch Doumbia sicherte den Abpraller, drehte sich uns fand mit seinem Pass aus der Drehung Partouche am rechten Strafraumeck. Seine Flanke in Richtung Massampu köpften Paye und Mary aus dem Strafraum - doch Rogie kam herangelaufen, ihm fiel der Ball 25 Meter vor dem Tor auf den Fuß, er zog direkt ab - es wurde brandgefährlich, doch Carrasso flog und fischte den Ball aus dem linken Toreck, der hätte genau gepasst! Auch Bastia versuchte es weiter, doch besonders William zeigte sich im Abschluss zu unkonzentriert, dazu schnappten auf beiden Seiten die Abseitsfallen ein ums andere Mal zu, so dass die Partie in der Folge wieder verflachte. Erst kurz vor der Pause zeigten sich die Gastgeber noch einmal gefährlich. Palmieri spielte aus dem linken Mittelfeld einen langen Ball nach vorne zu Touré, der gleich in die Mitte zum startenden William spielte, der genau im richtigen Moment loslief, sich noch gegen Noordhoff durchsetzte, aus 15 Metern scharf abzog - doch Planté war gut aufgelegt und konnte den Ball festhalten. Gleich bestürmten einige meiner Spieler den Unparteiischen, während der Torwart den Ball ins Aus schlug - im Mittelfeld war nach dem Ballgewinn der Turchini Partouche liegen geblieben und musste zur Behandlung kurz vom Feld, doch weder der Schiedsrichter noch die angreifende Mannschaft unterbrachen das Spiel, um die Behandlungspause zu ermöglichen. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte bekamen die Bastiais dann noch einmal eine Ecke, nachdem Planté eine abgerutschte Dingomé-Flanke abwehren musste. Buaillon brachte den Ball scharf nach innen an die Fünfmeterbegrenzung, wo Touré höher als van Iperen sprang und genau auf die lange Ecke köpfte, Planté war geschlagen, das Stadion setzte zum Torjubel an - doch Marie köpfte den Ball am langen Pfosten noch von der Linie! Dann war Halbzeit in einem Spiel, das zwar seine guten Momente hatte, aber den Zuschauern streckenweise doch sehr viel abverlangte. Besonders meinen Offensivkräften machte ich noch einmal Feuer, nach der Pause wollte ich mehr von ihnen sehen.
Meine Worte zeigten direkt nach Wiederanpfiff Wirkung: Paye stellte sich an der linken Seitenlinie gegen Livaja etwas ungeschickt im Zweikampf an, den fälligen Freistoß übernahm El Baillal. Der Zehner schlug den Ball lang und präzise in den Strafraum, fand genau Massampus linken Fuß, der Stürmer konnte den Ball sieben Meter vor dem Tor am linken Fünfmetereck annehmen, Squillaci war nicht nahe genug dran, der Stürmer zog flach nach rechts unten ab - 1:0 Red Star (46.), Carrasso hatte keine Chance!
Nun war der Bann gebrochen, und Francis Massampu wollte sich für die Vorlage revanchieren. Donny van Iperen fing einen Steilpass für Touré ab, und über Rogie gelangte der Ball kurz hinter der Mittellinie eben zu meinem Stürmer. El Baillal startete, Massampu passte genau im richtigen Moment, Youness schaute und sah, dass Carrasso etwas zu weit vor dem Tor stand, setzte 20 Meter vor dem Tor zu einem Lob an, der Keeper flog - und war doch vollkommen machtlos, 2:0 Red Star (49.), die Kugel senkte sich genau rechts oben ins Dreieck, unhaltbar!
Doch Bastia gab nicht auf. Wenige Minuten nach Youness' Geniestreich bekam Chahechouhe den Ball auf dem rechten Flügel, Paye hinterlief und bekam den Ball, Bonnet deckte nicht eng genug und der Rechtsverteidiger kam zur Flanke, William entwischte in der Mitte van Iperen, kam am rechten Fünfmetereck zum Kopfball und hob den Ball über Planté hinweg, nur noch 2: ein Pfiff brachte das Stadion zum Schweigen! Der vermeintliche Torschütze hatte sich einen Hauch zu früh bewegt, und der Assistent hatte zu Recht die Fahne oben! Trotz dieses fast erfolgreichen Angriffs übernahmen wir allerdings zunehmend die Kontrolle über das Spiel, auch wenn die Defensivreihe der Korsen in der Folge wieder sicherer stand. Die Gastgeber kamen allerdings zu gelegentlichen Entlastungsangriffen. Touré setzte sich nach einer Stunde am linken Flügel gegen Marie und Partouche durch und kam zur Flanke, spielte flach vor den Strafraum zu Buaillon, und der zog aus 18 Metern zentral vor dem Tor direkt ab - doch Planté hatte keine Mühe mit dem Schuss, der halbhoch und halbrechts auf das Tor kam. Wenig später spielte Massampu einen langen Ball in die Spitze und blieb danach im Mittelfeld liegen. Da er auch nach einer Behandlungspause noch nicht wieder rund laufen konnte, wechselte ich und brachte Jean Mbuba. Bastia wurde wieder zunehmend stärker, Buaillon legte im Mittelfeld kurz zu Guidileye, und der legte direkt nach vorne zu William. Der Stürmer löste sich von Noordhoff und schickte Touré steil, der van Iperen übersprintete, von der Strafraumkante abzog - nur noch 2:1 (66.), ein echter Sonntagsschuss, und nach 203 Minuten war Planté wieder geschlagen!
Meine Jungs waren nun etwas nervös. Bonnet bremste Chahechouhe am rechten Flügel mit unfairen Mitteln, der den Freistoß gleich selbst ausführte. Die Flanke fand in der Mitte Palmieri, der sich am Fünfmeterraum ein wenig Platz gegen Bonnet verschaffte und flach auf die kurze Ecke abschloss - 2:2 (69.), alles wieder offen, und ich konnte nicht glauben, was da gerade vor mir passierte. "Aufwachen, konzentriert Euch, und BLEIBT HERRGOTT NOCHMAL AN EUREN GEGENSPIELERN! DIE WERDEN BIS AUF DEN POTT VERFOLGT, IST DAS KLAR?!" wies ich die Jungs zu einer wieder etwas konsequenteren Gangart an, insbesondere Ibrahima Tourés Kreise sollte schon bei der Ballannahme stärker gestört werden.
Nun waren wir wieder präsenter und spielten stärker nach vorn. Marie köpfte einen hohen Ball im Mittelfeld zu Partouche, der mit einem Haken Guidileye ins Leere laufen ließ und Livaja schickte. Der bekam den Ball im Laufduell mit Taillefond, ließ den eingewechselten Defensivmann am Strafraum stehen, zog ab - doch Paye brachte ein langes Bein in die Schussbahn, so dass der Ball klar über das Tor zur Ecke flog. Zehn Minuten vor Schluss versuchte es auch Bastia noch einmal. Paye fing einen Befreiungsschlag 25 Meter vor dem Tor ab und köpfte in die Mitte zum eingewechselten Chevalier, der kurz nach hinten zu Buallion prallen ließ. Dieser wiederum sah, wie der aufgerückte Paye in den Strafraum startete und legte ihm den Ball genau in den Lauf, so dass dieser 13 Meter halbrechts vor dem Tor direkt abzog - doch Planté hatte seine Sicherheit wiedergefunden. Bastia wollte aber das Momentum nutzen, und in der Nachspielzeit erlief sich Chahechouhe ein letztes Mal einen geklärten Ball im Mittelfeld. Nachdem er sich gegen Livaja nicht durchsetzen konnte, spielte der kreative Außenbahnspieler nach links zu Buaillon heraus, der frei zum Flanken kam, am kurzen Pfosten kam Chevalier nicht an den Ball, Bonnet unterlief die Kugel, Planté war irritiert, Marie überrascht, 3:2 Bastia (90.+4), die Flanke rutschte einfach durch! Fußball konnte grausam sein!
Kurz danach war Schluss, und einmal mehr blieb der verdiente Lohn aus, auch wenn die Früchte des Erfolgs zum Greifen nahe waren.


Besondere Ereignisse: Massampu verletzt (66.), Guidileye verletzt (89.)



Wir hatten das letzte Spiel vor Allem in der Luft verloren, wo wir nur 51% aller Defensivzweikämpfe für uns entscheiden konnten. Dazu gaben wir den Ball viel zu oft her, schwache 65% Passgenauigkeit waren wirklich schwach. Wir hatten also noch einige Baustellen zu schließen. Dazu waren die Aufstiegsränge nach dieser bitteren Niederlage erst einmal etwas außer Sichtweite, der Dritte aus Nîmes war acht Punkte entfernt. Dazu fiel Francis Massampu mit einer Schnittwunde am Bein für 9 bis 12 Tage aus und war damit für das nächste Spiel höschstwahrscheinlich außer Gefecht. Wir mussten uns also sowohl im Zusammenspiel als auch im Defensivverhalten klar verbessern, woran wir in den zehn Tagen bis zum nächsten Spiel arbeiten wollten.
Aber wir konnten auch Gutes aus dem Spiel mitnehmen. Youness hatte endlich wieder gezeigt, was in ihm steckte - die Umstellungen bekamen ihm wirklich gut. Auch das Herausspielen hochkarätiger Chancen klappte immer besser, wovon besonders Francis Massampu profitierte, der deutlich mehr Bindung zum Spiel hatte. Ich hoffte, dass die Umstellung gegen Nancy auch Jean Mbuba in die Karten spielte.




Mit dem AS Nancy nahm eine weitere Mannschaft den Weg zu uns auf, die vom bisherigen Saisonverlauf enttäuscht war. Vor dem ersten Spieltag zum erweiterten Kreis der Aufstiegskandidaten gerechnet, fanden sich die Lothringer kurz vor den Abstiegsplätzen wieder. Große Personalsorgen hatte Trainer Christian Henna derzeit nicht, es fehlten lediglich mit Jessy Moulin der zweite Keeper und mit Karim Aït Fana der erste Reservist für die Außenbahnen durch Verletzungen. Darüber hinaus musste mit Hamdi Chaabani ein großes Innenverteidigertalent gelbgesperrt pausieren. Vorsicht war vor den drei Musketieren in der Offensivreihe geboten: Florent Zitte zentral und Ludovic Genest auf links hatten bereits dreimal getroffen, wobei letzterer neben seinen Toren auch bereits, genauso wie Koro Koné auf rechts, zwei Vorlagen beisteuern konnte.
Bei uns hatte sich Francis Massampu zwar erholt, dennoch erschien mir ein Einsatz zu riskant - Jean Mbuba sollte für ihn auf dem Platz stehen und endlich seine Torflaute beenden. Dazu hatte Cyriaque Rivieyran seine Gelbsperre abgesessen und stand für den diesmal gesperrten Romuald Marie wieder in der Startelf. Das Gleiche galt für Massi Kanté, der wieder auf der Sechs spielen sollte - Koro Doumbia nahm auf der Bank Platz. Auch Tony Derouard war wieder zurück im Mannschaftstraining, hatte aber noch deutlich zu viel Trainingsrückstand und sollte vor Mitte Oktober keine Alternative sein.
Bisher trafen beide Mannschaften in meiner Amtszeit viermal aufeinander - drei Partien konnten wir für uns entscheiden, einmal blieb Nancy siegreich. Wir wollten vor heimischem Publikum den vierten Sieg holen - und vor allen Dingen nicht wieder eine Führung verspielen.


Das Spiel: Das Spiel begann sehr verhalten, beide Mannschaften neutralisierten sich im Mittelfeld. Am meisten zu tun hatten die Assistenten des Unparteiischen, denn insbesondere die Gäste fanden sich auffällig häufig im Abseits wieder. Ansonsten passierte auf dem Platz nicht viel, der Höhepunkt der ersten 40 Minuten war ein Freistoß aus knapp 20 Metern, den Koro Koné direkt in Plantés Arme schoss. Kurz vor der Pause aber fand Kanté im linken Mittelfeld Livaja, der von Auger gestellt wurde und kurz zurück auf Rogie legte. Mein Stratege behielt die Übersicht und schickte den startenden Außenverteidiger Quentin Bonnet auf die Reise, der schließlich Koné vor sich hatte, aus dem Halbfeld in den Strafraum flankte und dort am kurzen Pfosten genau Youness' Kopf fand - Keeper Beunardeau konnte seinen platzierten Kopfball auf die linke untere Ecke gerade noch um den Pfosten drehen! In den verbleibenden Minuten nahm die Partie ein wenig Fahrt auf, doch blieb es zur Pause beim torlosen Unentschieden und vielen Pfiffen von den Rängen. "Meine Herren, was wir hier anbieten, ist nicht der Fußball, für den wir stehen wollen. Die Fans pfeifen, und diejenigen, die nicht pfeifen, sind eingeschlafen! Nach der Pause will ich, dass ihr die Pfiffe zu Jubel verwandelt und nicht nur die Schlafenden, sondern sogar die Toten weckt! Wir spielen für die 2500 Fans im Stadion, und wir spielen für die Fans an den Fernsehern. Zeigt denen, wie man in Neuf-trois Fußball spielt!" nahm ich die Jungs ins Gebet.
Die Partie wurde nach Wiederanpfiff tatsächlich besser, was vor allem an unserem mutigeren Auftritt lag. Einen abgewehrten Freistoß holte sich Partouche tief in der eigenen Hälfte und zog einen Konter auf. Mbuba wartete am rechten Flügel auf Höhe der Mittellinie, bekam den Ball und schlug ihn gleich diagonal auf den völlig freien Livaja. Der Linksaußen war völlig frei durch, lief in den Strafraum, zog aus vielleicht etwas zu spitzem Winkel ab - Beunardeau musste sein ganzes Können zeigen, um den Schuss zur Ecke zu lenken. Wenige Minuten später passte Kanté an den rechten Flügel zu Partouche, der den Ball kurz stoppte, um dann El Baillal in den Strafraum zu schicken. Mein Zehner überlistete die Abseitsfalle, sah sich im Strafraum allerdings gleich drei Gegenspielern gegenüber - und zog einfach ab, doch wieder war Beunardeau in der kurzen Ecke und konnte abwehren. Die Chancen wurden immer besser, denn zwei Minuten danach nahm Partouche am rechten Flügel Rivieyran mit, der El Baillal mit einem Steilpass an die rechte Strafraumgrenze bediente. Roussillon verhinderte die Flanke, konnte aber den Rückpass zum anstürmenden Rogie an die Strafraumgrenze nicht blocken, mein Achter zog halbrechts aus 15 Metern direkt abzog, Beunardeau war geschlagen - und der Ball knallte mit Wucht an die Latte! So langsam musste das erste Tor doch fallen! Nachdem Jean Mbuba einmal mehr nicht wirklich ins Spiel kam, brachte ich Daniel Luxbacher für ihn, der aus der zweiten Reihe für Gefahr sorgen sollte, während Youness nun vorne als falsche Neun die Abwehr beschäftigte. Zuvor war bereits Diaby für den wirkungslosen Livaja in die Partie gekommen. Zwanzig Minuten vor Schluss zeigte sich dann Nancy wieder gefährlich vor meinem Tor. Genest brachte einen Freistoß von rechts in die Mitte, dort köpfte Gomis vom Elfmeterpunkt ins Getümmel vor dem Tor - letztlich brachte El Baillal als letzter seinen Kopf an den Ball und klärte fast auf der Torlinie zur Ecke. Ansonsten lief das Spiel auf ein Tor, und praktisch im Gegenzug kam der Ball über Rogie zu Partouche auf dem rechten Flügel. Der zog sofort einen Sprint an, ließ mit seinem Antrit Roussillon stehen, flankte präzise an den langen Pfosten, wo Diaby von der Fünfmetergrenze direkt abzog - wieder konnte Beunardeau irgendein Körperteil an den Ball bekommen, bevor Auger den Nachschuss unterband und zur Ecke klärte und mein Verlangen nach Pernod und einer Zigarette unmenschliche Ausmaße annahm. Zehn Minuten vor dem Abpfiff hätte sich unsere Chancenverwertung fast gerächt. Gomis legte am rechten Flügel kurz an die Strafraumkante zu Tamèze zurück, der in die Mitte zu Aït Bennasser weiterleitete, der aus 17 Metern sofort abzog - Planté musste sich mächtig strecken, doch er konnte den Ball festhalten. Wir versuchten mittlerweile verzweifelt, dieses eine Tor zu erzielen. Bonnet hinterlief ein weiteres Mal bei einem Vorstoß Diaby, bekam den Ball, Auger griff in auf Höhe des Sechzehners nicht an, mein Linksverteidiger konnte flanken, Velichkov rutschte im Strafraum der Ball über den Fuß, und am langen Pfosten stand Partouche völlig blank. Roussillon versuchte ihn zu stören, kam aber nicht an meinen wendigen Rechtsaußen heran, der legte kurz an den Elfmeterpunkt, von wo El Baillal eine Rakete auf den rechten Knick zündete - und wieder konnte dieser Krake Beunardeau den Ball um den Pfosten drehen, es war nicht zum Aushalten! So blieb es am Ende bei einem völlig unnötigen 0:0 in einem Duell zwischen Red Star und Quentin Beunardeau.

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