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Autor Thema: [FM 14] Red Star FC - Retorte hat Paris genug  (Gelesen 87021 mal)

HeP1982

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Re: Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #100 am: 24.August 2015, 16:54:49 »

Wenn meine Jungs noch viele solcher Spiele zeigen, überleb ich die Saison nicht - vielleicht geht es besser, sobald die Neuen physisch auf der Höhe sind und Kanté wieder spielen kann. Wird sich alles zeigen...
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Cassius

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Re: Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #101 am: 24.August 2015, 17:07:48 »

Geht ja ordentlich ab bei dir! Aber wird schon gut, sobald Noordhoff die Defensive zusammen hält. ;) Nach vorne läuft's ja bereits.

Und welcher Schiri verteilt seine Verwarnungen mit 6:0..?! ^^
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HeP1982

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Re: Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #102 am: 24.August 2015, 17:18:02 »

Das mit den Verwarnungen zieht sich ja schon durch den ganzen Spielstand. Klar hab ich meine Treter in der Mannschaft (Ielsch!), aber die Schiris pfeifen sich auch ziemlich gerne einen ziemlichen Blödsinn zusammen und verteilen die Karten mit 7:0 gegen mich (die für Thonnel hatte ich sogar noch unterschlagen, ist jetzt nachträglich noch eingefügt). Der Pfeifenmann gegen Clermont hat als Note ne saubere 4,6 - wenn einer meiner Spieler so über den Platz läuft, wechsel ich den nach zehn Minuten aus. Jetzt hab ich nach zwei Spieltagen schon vier Mann kurz vor einer Gelbsperre...
« Letzte Änderung: 24.August 2015, 17:24:33 von HeP1982 »
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Schiebulski

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Re: Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #103 am: 25.August 2015, 14:58:33 »

Vielleicht müssen erst die Neuzugänge verkraftet werden?

Oder das Niveau ist jetzt doch deutlich höher?

Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass Du meinen Rekord von 17 Spielen ohne Sieg (Rückrundenserie!) nicht einstellen wirst ...    ;)
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Ich bin überzeugter Demokrat, habe nichts gegen Schwarze, Rote, Gelbe, Grüne oder Blaue und lehne Leute erst nach Kennenlernen ab; allerdings liebe ich schwarzen Humor und hasse political correctness sowie Lehrer; irgendein Vorurteil muss man ja haben

fire84

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Re: Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #104 am: 26.August 2015, 16:25:18 »

eine wirklich sehr packende Story vor allem die Ausflüge in und um Paris ziehen mich immer wieder in den Bann Hut ab das hat großes Potential :-)

ich hoffe die Manschaft findet schnell ihren Rhytmus
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HeP1982

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Re: Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #105 am: 26.August 2015, 16:50:29 »

@Schiebulski: Es ist wohl tatsächlich eher das Niveau, da musste ich mir was einfallen lassen. Mein bekanntes offensives 4-2-2-2 kann ich mit der Mannschaft in dieser Liga offenbar (noch) nicht spielen - unsere Abwehr wird da gnadenlos überrannt, und Youness ist bei allem Offensivtalent leider kein Freund der Arbeit nach hinten.

@fire84: Vielen Dank, freut mich, dass es Dir gefällt. Und ich denke, die Jungs kommen noch in Tritt.

Noch ganz dicht?


Den freien Tag nach dem Spiel brauchte ich, um mich von den extremen Partien der letzten zehn Tage zu erholen - mit diesem Saisonstart dürfte die Mannschaft jetzt schon in sämtlichen internationalen Rekordbüchern stehen. Das Telefon stand zwar nicht still, scheinbar wollte halb Frankreich mit mir ein Interview führen, aber darum wollte ich mich im Laufe der nächsten Woche kümmern. Nur zwei Gespräche nahm ich an, und das kam nicht von einem Reporter: Die Fünftligisten von Vierzon Foot, etwa 90 km südlich von Orléans gelegen, wollten Robin Ferrand ausleihen. Da der 19-jährige bei mir den Sprung wahrscheinlich nicht packen würde, nahm ich ohne zu zögern an - vielleicht würde sich der Junge dort einen Vertrag für die Zukunft erspielen können. Kurz danach rief mich Fouad El Attaria an: "Bonjour Chef, ich habe gerade den Vertrag aus Istres bekommen. Vielen Dank noch einmal für alles, ich war gerne hier. Und alles Gute an Sie und die Mannschaft in der Zukunft." Fouad würde wirklich fehlen, gerade als Mensch war er den jungen Spielern hier ein Vorbild, der immer aus seiner Situation das Beste gemacht hat und auf den wir immer zählen konnten, wenn er gebraucht wurde.



Am Sonntag bat ich zum lockeren Auslaufen. Die Jungs waren bester Dinge, und auch die Abwehrspieler wollten für die Zukunft weniger Lücken lassen. Nach der kurzen Einheit schleppte sich aber Julien Ielsch zum Physio, der wie immer neben dem Trainingsplatz zuschaute. Nach einem kurzen Abtasten auf der Tribüne winkte dieser mich zu sich heran: "Mister Pfeil, ich muss Julien für eine Ultraschalluntersuchung mit in den Behandlungsraum nehmen. Ich denke, die Leiste hat etwas abbekommen." Als die beiden eine halbe Stunde später aus der Kabine kamen, hatte sich der Verdacht bestätigt, mein Kapitän und einzig verbliebener etatmäßiger Linksverteidiger würde für fünf bis sechs Wochen ausfallen.



Da die personelle Situation langsam immer prekärer wurde, suchte ich am Montagmorgen vor dem Training den Präsi auf. "Monsieur Haddad, wie Sie wissen, haben uns einige Spieler verlassen. Nun ist auch noch Julien Ielsch verletzt, und wir haben niemanden mehr, der ihn vertreten kann. Die Professionalisierung der Verträge stockt auch, weil mir einfach die Hände gebunden sind. Wir haben das Gehaltsbudget eines besseren Drittligisten, haben aber unser Einkommen alleine durch die Fernsehpräsenz stark erhöht. Sehen Sie eine Möglichkeit, unser Gehaltsbudget zu erhöhen?" Der Präsi klickte durch seinen Computer. "Sie haben recht, ich habe Ihnen ein Gehaltsbudget gegeben, das vergleichbar war mit dem der letzten Saison. Mit den knappen 4,5 Millionen Euro von Canal+ hatte ich dabei gar nicht kalkuliert. Da ich aber sehe, welchen Aderlass der Kader durch diese knappen Vorgaben verzeichnen muss, bin ich gerne bereit, Ihr Budget anzuheben und Ihnen weitere 1,7 Millionen Euro freizugeben." Damit hatte ich nicht gerechnet. "Wow, vielen Dank! Damit können wir wirklich noch einmal was reißen auf dem Transfermarkt, und die neuen Vollzeitverträge sollten damit auch endlich für alle zügig umgesetzt werden können. Ich mache mich gleich an die Arbeit!" Der Präsi freute sich, und wir gingen in der Gewissheit auseinander, den Verein weiter vorangebracht zu haben.



Nach dem Training suchte ich sofort Mogi auf. "Mein Lieblings-Chefscout! Der Präsi hat vorhin unser Gehaltbudget aufgestockt, lass uns shoppen gehen!" Auf diese Meldung hatte der Iraner offenbar gewartet. "Wurde auch Zeit, dass mal Geld fließt. Was suchen Sie denn?" "Zu allererst brauchen wir einen neuen Reservetorwart. Ich suche jemanden, der sich auch klaglos auf die Bank setzt. Gerne ein etwas älteres Semester, das seine Karriere nicht mehr pushen muss und nach zwei Jahren wieder weg ist. Nach Möglichkeit bitte einen Einheimischen. Kennen Sie da wen?" Mogi lächelte. "Kennen Sie noch Issa Coulibaly? War die letzten vier Jahre in Quevilly, hatte da aber seinen Stammplatz verloren. Solider Mann, nur im Stellungsspiel nicht immer sicher. Charakterlich aber einwandfrei, hat bisher nirgends Stunk gemacht, wenn er mal nicht spielte. Und das Beste: Er hat im Moment keinen Vertrag, kostet uns also keine Ablöse!" "Sehr gut, schicken Sie Steve und mir das Dossier bitte per e-Mail. Als nächstes brauche ich einen Linksverteidiger. Hier darf es gerne ein jüngeres Semester sein, der Julien vertreten und vielleicht in ein oder zwei Jahren seinen Platz einnehmen kann - unser Skipper ist schließlich auch schon 32. Und da wir beide wissen, wie oft der Junge gesperrt ist, sollte er schon nicht allzu weit abfallen." Mogi schaute nachdenklich und suchte leicht abwesend in seiner Datenbank. "Sie haben aber Ansprüche. Linksverteidiger... der Markt ist dünn... und dann noch ein Kronprinz für Julien... Moment, hier ist einer! Benjamin schreibt, dass Guingamp wohl Vital N'Simba abgeben will, den gibt es praktisch geschenkt, mit 30.000 € sind wir wahrscheinlich dabei, und auch im Gehaltsbudget sollte er kein großer Posten werden. 22 Jahre, Angolaner, offensichtlich auch ein ziemlicher Pitbull. Muss sich zwar noch etwas verbessern, um mit Julien zu konkurrieren, hat aber alle Anlagen dazu. Ich würde ihn nehmen." "Sie drei sind hier absolut Gold wert! Auch von ihm das Dossier bitte. Und wo wir schon dabei sind: Haben Sie auch noch einen Backup für Clévid im Ärmel?" Nun grinste Mogi wieder. Backup? Mehr als das! Donny van Iperen ist Niederländer, war die letzten zwei Jahre in Alkmaar unter Vertrag, hat dort aber kein Spiel gemacht und ist jetzt vertragslos. 20 Jahre, ein ziemlicher Bulle mit seinen 1,87 m, kann aber auch mit dem Ball umgehen. Sie müssten schon verdammt schlechte Drogen nehmen, wenn Sie sich den Jungen entgehen ließen!" Das war eine Aussage! "Wenn Sie eine so deutliche Empfehlung aussprechen, dann werde ich dem natürlich nachkommen. Auch hier bitte die Dossiers. Zu guter Letzt brauche ich noch eine zweite Flügelzange, Ouma und Platoche sind im Moment beide ohne Konkurrenz und ohne Backup." "Da werden wir uns wohl Spieler züchten müssen. Klar, es gibt Kicker wie Rachid Ghezzal links, der bei Lyon keinen Vertrag mehr bekommen hat, oder Prince Segbefia rechts, den Auxerre in der dritten Liga nicht halten konnte, aber die haben Gehaltsvorstellungen, da kommen Ihnen die Tränen. Wobei... einen Moment... hier hab ich doch noch was! Younes ist gerade in Italien unterwegs und hat mir heute erst einige Berichte zugeschickt. Mirko Livaja ist gerade im Probetraining bei AlbinoLeffe in Italien, aber derzeit ohne Verein - nein, ich meine nicht Marko, ich spreche von seinem jüngeren Bruder. Hat für Catania schon zweimal in der Serie A gespielt und gilt als eins der größten Talente Kroatiens. Er ist zwar noch etwas scheu in den Zweikämpfen und wird noch ein paar Sonderschichten in der Folterkammer schieben müssen, aber er ist auch erst 19. Auf rechts ist Abdou Doumbia mit Laval aus der Ligue 2 abgestiegen, möchte aber unbedingt wieder in den Profifußball. Er ist 25 Jahre alt, Franzose und vom Typ her einer, der uns noch einmal pushen würde. Bei etwa 100.000 würde Laval wahrscheinlich schwach werden." "Klasse Arbeit, Mogi. Leiten Sie meinen Dank bitte auch an Benjamin und Younes weiter, ich möchte Sie alle drei dafür gerne in den nächsten Tagen zum Essen einladen." Glücklich über die Ergebnisse gingen wir auseinander.
In den Tagen darauf fuhr ich nach Westfrankreich, um an der Loire in Laval mit Abdou Doumbia und im bretonischen Guingamp mit Vital N'Simba zu sprechen, während Steve in Paris blieb, um mit Keeper Coulibaly und Innenverteidiger Donny van Iperen zu verhandeln. Um Linksaußen Livaja schließlich wollte sich der Präsi höchstpersönlich kümmern, da er ohnehin nach Italien musste, um sich in Bergamo mit potenziellen Kunden zu treffen. Und, was soll ich sagen, die ersten beiden Spieler streiften sich noch vor Wochenfrist das grün-weiße Trikot über:

Issa Coulibaly, mein neuer Reservetorwart
Donny van Iperen,
das nächste holländische Riesentalent für die Innenverteidigung




Zum nächsten Auswärtsspiel gab es eine Premiere: Statt die 500 km an die deutsche Grenze zu fahren, brachte uns der Bus nur zum Flughafen Charles de Gaulle, von wo wir nach Straßburg flogen und nach einer Stunde in der Luft entspannt ankamen. Racing Strasbourg hatte ebenfalls erst einen Punkt auf der Habenseite und war bereits aus dem Ligapokal geflogen, und auch die Elsässer hatten im letzten Spiel beim 3:3 in Poiré-sur-Vie Werbung für den Fußball gemacht. Personell waren die Gastgeber gut aufgestellt, einzig Linksverteidiger Begeorgi konnte nicht mitwirken. Zu beachten war vor allem Mamadou Bah im zentralen Mittelfeld, der Abräumer und Stratege aus Guinea hatte bereits 50 Länderspiele für sein Land bestritten.
Bei uns war die Personalsituation angespannter. Da die beiden letzten Neuzugänge erst einmal fit werden mussten und sich zu allem Überfluss auch noch Kévin Lefaix mit einer Rippenprellung abmeldete, bestand mein 16er-Aufgebot aus genau den 16 Spielern, die im Kader der ersten Mannschaft waren und laufen konnten. In der Innenverteidigung gab Tom Noordhoff sein Debüt in der Innenverteidigung, Cériélo verteidigte für Ielsch auf links. Auf der Spielmacherposition kehrte Rogie nach seiner Pause zurück ins Team und verdrängte Derouard wieder auf die Bank. Samuël Allegro nahm schließlich auf der Bank Platz. Ansonsten blieb alles beim Alten.


14.08.2015, 3. Spieltag der Ligue 2


Red Star (14., Form: lLD)
Racing Strasbourg (18., Medien-Tipp: 14.; Form: Lld)



Bank
GK Fernand
DC Allegro
DR Pereyra
ST Derouard
ST Nguekam
GK Maeyens
DL Cilia
DC Golliard
DR Ringayen
ST Varenne



Es fehlten:
DL Ielsch (Leistenbruch)
MC Kanté (verdrehtes Knie)
MC El Baillal (verdrehtes Knie)
ST Lefaix (Rippenprellung)
DL Begeorgi (gebrochenes Bein)



Wechsel
20. Allegro für Marie46. Golliard für Wimmer
46. Derouard für Thonnel68. Varenne für Julienne
60. Pereyra für Diaby84. Cilia für Afougou



Tore
0:1 Lemoine (3./Dramé)
0:2 Genghini (6./Lemoine)



Verwarnungen
Dikamona (3./gesperrt)
Doumbia (3./gesperrt)
Diaby (1.)
Dramé (1.)



Platzverweise
Cériélo (20./rüdes Foulspiel)


6312 Zuschauer im Stade de la Meinau


Das Spiel: Racing machte schnell klar, wer Herr im Haus war: Lemoine spielte links vor dem Strafraum einen Doppelpass mit Dramé, konnte so Noordhoff abschütteln, in den Strafraum ziehen - und ließ Planté mit seinem Linksschuss aus zwölf Metern links oben in den Knick keine Abwehrmöglichkeit, 1:0 Strasbourg (3.)! Und weiter bekamen wir die heute improvisierte Abwehr einfach nicht dicht: Lemoine sezierte die Viererkette mit einem Pass, Genghini lief Cériélo davon, zog von rechts in den Strafraum und schob aus 16 Metern platziert in die lange Ecke - 2:0 Strasbourg (6.), das konnte doch alles nicht sein. Cériélo beendete seine Katastrophenpartie bereits nach 20 Minuten, indem er halbrechts vor dem Strafraum Genghini rüde von hinten umsenste und damit förmlich um eine knallrote Karte bettelte. Wir stellten auf eine Dreierkette um, und Allegro kam für Marie in die Partie.
In Unterzahl wurden wir zwar munterer, doch bis zum Halbzeitpfiff sollte nicht mehr viel passieren. Die Spieler bekamen in der Kabine einen gehörigen Tritt in den Allerwertesten, dazu brachte ich Derouard für den heute blassen Thonnel, von ihm erwartete ich eine bessere Verbindung zwischen Mittelfeld und Angriff. Wir kamen zwar gut aus der Kabine, doch in der zweiten Hälfte entwickelte sich ein verteiltes Spiel auf mäßigem Niveau, in dem beide Keeper nicht wirklich viel zu tun bekamen. Einzig Allegro, der eigentlich Routine und Sicherheit in die Dreierkette bringen sollte, agierte zunehmend nervöser und ungenauer. Beide Mannschaften kamen nicht mehr entscheidend vor das Tor, so dass es beim am Ende hochverdienten 2:0 für die Gastgeber blieb.


Ergebnis: 0:2 (0:2)


besondere Ereignisse: -


Mann des Spiels: Maxime Lemoine


Was machte Créteil: Zu Hause 1:0 gegen den SC Bastia gewinnen und auf den begehrten 17. Platz springen.



Wir waren am Ende der Tabelle angekommen, wir hatten nach drei Spielen schon elf Gegentore, und nun fehlte uns zu allem Überfluss auch noch Mickaël Cériélo, der für seinen ebenso sinnlosen wie brutalen Tritt und die daraus resultierende rote Karte ein Wochengehalt in die Mannschaftskasse zahlen durfte. Das zumindest tat der Verteidiger auch klaglos. In der Pressekonferenz nach dem Spiel machte ich der gierigen Reportermeute allerdings klar, dass hier 14 Spieler eine schwache Leistung geboten hatten und ich Micka nicht öffentlich grillen wollte. Außerdem fehlten in der nächsten Partie auch Clévid Dikamona und Nianankoro Doumbia mit Gelbsperren.



Die prekäre sportliche Situation wurde immerhin durch die Erfolge am Transfermarkt etwas aufgehellt. Als nächsten Neuzugang konnten wir Vital N'Simba begrüßen, der sich tatsächlich für uns entschieden hatte - für 30.000 € wahrscheinlich eines der Schäppchen des Jahres. Kurz darauf folgte ihm Mirko Livaja, wahrscheinlich ein noch genialeres Werk meiner Scouts. Im Gegenzug fand sich mit dem FC Istres endlich auch ein neuer Verein für Jordan Fernand - mein Keeper ging ablösefrei in die National. Einzig Abdou Doumbia kam nicht zu uns - zwar hatten wir uns auf eine Transfersumme von 135.000 € geeinigt, doch die Gehaltsforderungen des Spielers waren einfach zu hoch, außerdem wollte er einen Status im Team, den ich ihm nicht einräumen wollte. Für die Zukunft sollte Maxime Thonnel die Position des Rechtsaußen zusammen mit Maxime Partouche bekleiden.

Vital N'Simba,
der neue Backup für Julien Ielsch
Mirko Livaja,
Riesentalent und neu auf Linksaußen



Dennoch musste ich mir etwas überlegen, um nicht jede Woche einen Tag des offenen Tores auf dem Rasen abzuhalten - zumal Planté keines der Gegentore mit einem seiner berühmten Pässe eingeleitet hatte. Ich ging also meinen Kader durch auf der Suche nach einer eventuell defensiveren Ausrichtung. Da einige meiner Mittelfeldspieler sich im defensiven Mittelfeld genauso wohl fühlten wie in der Zentrale, baute ich mein dominantes 4-2-2-2 zu Gunsten eines konservativeren 4-2-3-1 um. In der Abwehr war der Plan, die technisch limitierten unter meinen Verteidigern auch als limitierte Verteidiger spielen zu lassen, während die neu gekommenen Holländer eher als normale Innenverteidiger agieren sollten. Das Vorgehen, einen der beiden vorgezogen als Stopper spielen zu lassen, wie ich es in der National praktiziert hatte, legte ich ad acta - der Weg zum Mittelfeld war nun ohnehin kürzer, da ich mit einer tiefen Doppelsechs plante. Hier sollten Kanté oder als Vertretung Nianankoro Doumbia den Abräumer geben, während Rogie als eine Art Pariser Pirlo den Strategen geben durfte. Youness El Baillal konnte sich so ganz auf seine Offensivqualitäten konzentrieren und bekam weitere Freiheiten auf der Zehn. Flankiert wurde er wie bisher von klassischen Flügelflitzern, die von hinten durch die Außenverteidiger unterstützt und abgesichert wurden. Francis Massampu schließlich konnte sich vorne auf das Toreschießen konzentrieren - alternativ hatte ich Francky Nguekam hier eingeplant.
Wenn mehr Dampf gebraucht wurde, rückten einfach die defensiven Mittelfeldspieler nach vorn, wobei Tony Rogie nun seine Laufstärke und Dynamik noch mehr ausspielen konnte. Der Rechtsaußen sollte dann mehr in die Spitze stoßen, wobei in diesem Fall auch der rechte Verteidiger mehr Zug nach vorne entwickeln sollte. In diesem System griff ich auch die Idee des vorrückenden Innenverteidigers als Abfangjäger wieder auf, der die Lücke zum Mittelfeld verkleinern sollte.
Zum Verteidigen einer Führung oder zum Spiel gegen brutal übermächtige Mannschaften schließlich opferte ich gegenüber der Grundausrichtung den Stürmer zu Gunsten eines zusätzlichen zentralen Mittelfeldspielers, der mit hohem Einsatz das Feld noch enger machen sollte.

Die Basis:
Ein 4-2-3-1
Für mehr Dampf:
Die Doppelsechs wird zur Doppelacht
Zum Parken von Bussen:
Es wird eng im Mittelfeld



Ein Mosaiksteinchen fehlte noch in der Mannschaft: Wir benötigten noch einen Backup für Tony Rogie. Meine Scouts waren zwar fleißig auf der Suche, doch ergänzend dazu versuchte ich, einige Kandidaten aus Nordafrika zu einem Probetraining einzuladen. Marouene Belaïd entschied sich schließlich, das Abenteuer mitzumachen. Der 19-jährige Tunesier stand noch bei JS Kairouan unter Vertrag und war eigentlich Verteidiger, doch ich konnte sein Potenzial im offensiveren Part auf der Doppelsechs schon zu diesem Zeitpunkt gut erkennen. Dazu bestätigten mir auch alle Mitarbeiter einstimmig sein riesiges Talent und sahen in ihm einen Spieler, der das Niveau eines Yassine Chikhaoui erreichen konnte.




Mit der neuen Taktik traten wir zum Heimspiel gegen den RC Lens an. Die als Aufstiegskandidat gehandelten Nordfranzosen waren gut in die Saison gekommen, holten ihre sieben Punkte allerdings äußerst minimalistisch und waren noch ohne Gegentor. Der Serie-A-erprobte Sèbastien De Maio organisierte die Viererkette hervorragend, davor räumte der malische Internationale Sidy Koné ab.
Wir mussten nicht nur durch die neue Taktik personell umstellen, da die meisten der Neuzugänge mächtig Trainingsrückstand hatten und obendrauf einige Spieler fehlten. Immerhin waren Massiré Kanté und Youness El Baillal wieder an Bord, die beide auch in der Startelf standen. In der Viererkette lief links hinten Neuzugang Vital N'Simba für den verletzten Ielsch auf - der junge Angolaner stand physisch schon ganz gut da. Innen stellte ich Talent Noordhoff den erfahrenen Samuël Allegro an die Seite - wobei ich auch keine andere Wahl hatte, sowohl Clévid Dikamona (Gelb) als auch Mickaël Cériélo (Rot) waren gesperrt, und van Iperen noch lange nicht fit. Rechts schließlich machte Santiago Pereyra die neuformierte Abwehrkette komplett.


21.08.2015, 4. Spieltag der Ligue 2


Red Star (20., Form: lLDl)
RC Lens (4., Medien-Tipp: 3., Form: WWdW)



Bank
GK Coulibaly
DC van Iperen
DR Marie
LA Tharradin
ST Derouard
GK Camara
DR Fradj
DM Bourigeaud
LA Boukari
ST Touzghar



Es fehlten:
Ielsch (Leistenbruch)
Dikamona (Gelbsperre)
Doumbia (Gelbsperre)
Cériélo (Rotsperre)
keiner



Wechsel
58. Nguekam für Massampu46. Bourigeaud für Koné
64. Marie für Pereyra75. Touzghar für Guillaume
66. Derouard für El Baillal75. Boukari für Bessat



Tore
Tore?



Verwarnungen
Marie (2.)
N'Simba (1.)
Kanté (1.)
Rogie (1.)
Pereyra (1.)
Le Moigne (2.)



Platzverweise
keine


2686 Zuschauer im Stade Bauer


Das Spiel: Lens zeigte sich zunächst überrascht von unserer neuen Aufstellung und war defensiv unsortiert - was sich bereits in der ersten Minute fast gerächt hätte, doch Rogie traf aus dem Gewühl im Strafraum nur den Pfosten. Umgekehrt waren wir in der Defensive deutlich konzentrierter und ließen wenig zu. Nach vorne blieb uns aber zunächst das Pech treu - nach einer Diaby-Flanke kam Massampu aus fünf Metern zum Kopfball - und traf die Latte! Auch der rechte Pfosten spielte auf auf der Seite der Gäste: Erst blieb Rogie mit seinem Schuss in der Abwehr hängen, dann parierte Keeper Zelazny hervorragend gegen Partouche, und schließlich setzte erneut Massampu den Abpraller eben an den rechten Pfosten - das Gebälk hatten wir damit nach 14 Minuten einmal durch. Aber auch Planté hatte seine Helfer aus Aluminium, nach einer Ecke setzte Le Moigne seinen Kopfball aus kürzester Distanz an den rechten Pfosten - eine gute halbe Stunde war gespielt, und nach Alutreffern stand es 3:1 für uns. Nach einer guten halben Stunde wurde Lens lebhafter und kam zunehmend zu guten Abschlüssen, aber Planté zeigte sich sicher und hielt alles, was auf seinen Kasten flog. Zur Pause stand es weiter torlos, und vom Geschehen auf dem Platz konnte niemand auf die Tabellensituation beider Vereine schließen. Ich war hochzufrieden und erinnerte die Jungs noch einmal an ihre Chance, hier und heute wirklich etwas reißen zu können.
Nach dem Seitenwechsel spielte sich die Partie zunächst im Mittelfeld ab, die Abwehrreihen zeigten sich dicht und kampfstark. Francis Massampu bekam das besonders zu spüren, bekam einen Tritt ab und musste angeschlagen ausgewechselt werden - nach einer knappen Stunde kam Francky Nguekam in die Partie. Gegen Ende schafften es zwar beide Mannschaften noch einmal, einige Chancen herauszuspielen, doch die Bälle gingen entweder knapp vorbei, oder die Keeper, die beide heute hervorragend hielten, entschärften die Schüsse. Auch vier Minuten Nachspielzeit halfen nichts, es blieb beim torlosen Unentschieden. Die Defensive machte eine großartige Partie, und bei seinem Debüt wurde Vital N'Simba gleich zum Mann des Spiels gewählt. Einzig Maxime Partouche musste sich noch etwas in unser neues System einfinden und fiel etwas ab.


Ergebnis: 0:0 (0:0)


besondere Ereignisse: Francis Massampu verletzt (54.)


Mann des Spiels: Vital N'Simba


Was machte Créteil: Bei CA Bastia ebenfalls nicht über ein 0:0 hinauskommen und auf Platz 17 bleiben.
« Letzte Änderung: 26.August 2015, 17:02:12 von HeP1982 »
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hausi

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Re: Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #106 am: 27.August 2015, 08:50:48 »

Dein scouting ist ja echt klasse, da könnte ich gut mal ein paar Tipps gebrauchen ;)
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Cassius

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Re: Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #107 am: 27.August 2015, 12:15:43 »

Wow, tolle Jungs hast du an Land gezogen. Die beiden holländischen IV begeistern mich, genau nach meinem Geschmack! Und zu dem Kroaten muss man nichts sagen. Schön, dass er den Weg nach Paris gefunden hat. :)
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HeP1982

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Re: Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #108 am: 28.August 2015, 17:46:50 »

@Cassius: Mit den Transfers bin ich auch mehr als glücklich - und dass Dir die Holländer gefallen, hab ich mir schon fast gedacht  :). Aber ich muss zugeben, zur guten Arbeit meiner Scouts kam auch das Glück hinzu, dass fünf meiner acht Neuzugänge vertragslos waren - allein der Marktwert der Fünf liegt derzeit bei gut 1,5 Millionen, die hätte ich mir niemals leisten können.

@hausi: Die Auswahl der Scouts ist wichtig, aber gerade wenn Du in den unteren Ligen unterwegs bist, schadet es nicht, Deine Spione einfach mal auf Verdacht ganze Kader der "Pleiteclubs" durchzuscouten (in Frankreich zum Beispiel Sedan oder Le Mans, die wegen Lizenzentzugs in die nicht simulierte Liga 6 durchgereicht wurden). So hab ich zum Beispiel Kanté und Derouard gefunden. Ansonsten halte ich schon seit dunklen EA-Tagen schon im Sommer die Augen nach auslaufenden Verträgen auf, um dann direkt zum Stichtag zuschlagen und ablösefreie Spieler für die neue Saison holen zu können.
Hier findest Du auch eine schöne Erklärung für gutes Scouting, richtige Auswahl der Scouts etc. im Forum.

In welche Richtung geht die Reise?


Der defensivere Ansatz schien zu wirken, war aber auch ein Indiz dafür, dass die Zeiten ungetrübten Offensiv-Can-Cans in der Ligue 2 vorerst vorbei waren und einem etwas pragmatischeren Ansatz weichen mussten - keiner von uns wollte mit einem Torverhältnis von 130:185 wieder den Weg in die National antreten. Umso besser, dass der neue Ansatz griff - sogar Planté profitierte davon und wurde prompt in die Elf der Woche gewählt - und für den neuen Ansatz gerade einmal ein Transfer notwendig wurde - ein Backup für Anthony Rogie als Strategen auf dem offensiven Part der Doppelsechs. Hierfür versuchten wir zum Einen, unseren Probespieler Marouene Belaïd fest an uns zu binden, sahen uns aber auch anderweitig um. Mogi stieß so schließlich auf Jermaine Grandison, einen 24-jährigen Nationalspieler Guyanas in Diensten des englischen Viertligisten Shrewsbury Town. Beide würden die Position zunächst lernen müssen, wobei Belaïd den Vorteil hatte, Französisch zu sprechen, während Grandison mental einfach wesentlich weiter war, physisch mit 1,94 m eine andere Präsenz hatte und obendrauf günstiger angeboten wurde - was auch damit zusammenhing, dass die vierte Liga doch (zurecht) unter seinem Niveau war. Während der Tunesier allerdings in den Vertragsverhandlungen nachdrücklich einen Stammplatz forderte, den ich ihm nicht zusagen wollte, war Grandison realistischer, begnügte sich mit einer Rolle als Rotationsspieler, so dass er für 55.000 € aus Shropshire auf die Île de France wechselte.
Unser wahrscheinlich letzter Neuzugang:
Jermaine Grandison sollte hoffentlich schnell lernen, den Strategen auf der Sechs zu geben



Als ich nach dem Montagstraining meine e-Mails prüfte, stieß ich auf eine Nachricht von Thomas Fernandez, dem Jugendkoordinator von Olympique Marseille. Der Inhalt ließ mich erst ungläubig und dann ratlos zehn Minuten mit offenem Mund auf den Monitor starren: Es war ein Angebot für Alassane Ba, mein 16-jähriges Riesentalent im Sturm - über 1,2 Millionen! Eine siebenstellige Summe für einen Jugendspieler, der gerade mit einem Vertrag bis zum Ende seiner Zeit im Nachwuchs ausgestattet war! Seid Ihr auf Drogen oder habt Ihr gesoffen!?
Gabin Soulier, Fernandez' Gegenpart bei uns, sah mich versteinert im Büro und fragte durch die offen stehende Tür: "Monsieur Heiko, haben Sie einen Geist gesehen?" "Weit davon weg ist es nicht, Gabin. OM dreht wohl endgültig durch, gerade habe ich ein Angebot für Alassane Ba bekommen. 1,2 Millionen bieten die Verrückten!" Nun gefroren auch Gabins Gesichtszüge in einer Mischung aus Schock und Unglauben. "Das ist pervers. Haben diese Oligarchenclubs eigentlich gar keinen Anstand mehr, dieses Millionengeschacher schon mit Kindern abzuziehen? Dazu ist Alla eines der größten Talente, das im Moment in unserer Jugend spielt, und wir haben es nicht nötig, jedes Angebot anzunehmen." Langsam taute ich wieder auf. "Gut, dass wir da einer Meinung sind. Dazu wird mich der Präsi wahrscheinlich öffentlich an einem der Flutlichtmasten aufhängen, wenn ich so ein Talent ziehen lasse - er träumt ja ständig laut von einer Art Ajax Paris mit lauter Eigengewächsen als Gegenkonzept zu den Geldschleudern von PSG." Nachdem wir uns also in dieser Angelegenheit einig waren, setzte ich die Antwort an OM auf: "Sehr geehrter Monsieur Fernandez, wir haben Ihr Angebot für unseren Jugendspieler Alassane Ba zur Kenntnis genommen. Zwar fühlen wir uns durch Ihre große finanzielle Wertschätzung unseres Spielers gegenüber sehr geehrt, jedoch haben wir uns entschieden, Ihr Angebot abzulehnen und möchten Sie bitten, von weiteren Anwerbeversuchen Abstand zu nehmen. Mit besten Empfehlungen, Heiko Pfeil, Red Star FC 93". Auch der Spieler hatte keinen großen Wechselwunsch, jedenfalls war er nicht sauer wegen einer eventuell verbauten Chance. Einzig OM leistete meiner Bitte nicht Folge und erhöhte das Angebot noch einmal auf 1,4 Millionen - auch hier blieb ich hart, in zwei Jahren ist der Junge mindestens das Doppelte wert, außerdem hatte ich nicht vom Trainer zum Zuhälter für Minderjährige umgesattelt.



Solche Angebote abzulehnen war auch deshalb möglich, weil wir langsam zu Fernsehlieblingen wurden - Canal+ kündigte bei drei weiteren Partien Liveübertragungen an, womit unsere TV-Einnahmen schon bei 4,5 Millionen standen - Tendenz steigend.




"Niemand bedrängt mich ungestraft" ist die Devise der Stadt Nancy, was schon in den Burgunderkriegen Karl der Kühne leidvoll erfahren musste - der Angriff auf die Stadt endete für ihn tödlich mit einem gespaltenen Schädel. Wir wollten bei unserem Angriff auf den AS Nancy nicht abgeschlachtet werden, und die bisherigen Leistungen der Lothringer, die erwartungsgemäß im oberen Drittel der Tabelle standen, boten durchaus Anlass zur Hoffnung - im letzten Heimspiel gegen Toulouse gab es eine 0:4-Packung, man war also durchaus verwundbar. Aufpassen mussten wir vor allem auf Florent Zitte - der 22-jährige Stürmer war mit Sicherheit der gefährlichste der Angreifer, doch gegen uns durfte der 36-jährige Altmeister Iván Alonso ran, der in Alavès, in Murcia und bei Espanyol lange Zeit in der spanischen Eliteklasse zugebracht hatte. Allerdings mussten die Nordostfranzosen auf einige Spieler verzichten, gerade im Mittelfeld war das doch eine erhebliche Schwächung. Wir reisten die 400 km wieder mit dem TGV an, da es offenbar keine Direktflüge zwischen Paris und dem Flughafen Metz/Nancy gab, aber knappe zwei Stunden im Zug waren auch nicht die Welt.
Bei uns hatten die gesperrten Spieler ihre Strafen verbüßt. Clévid Dikamona kehrte in die Startelf zurück und bildete mit Noordhoff die Innenverteidigung, Mickaël Cériélo fand sich dagegen nur auf der Bank wieder, neben ihm saß Nianankoro Doumbia. Schließlich kehrte auch Kévin Lefaix in den Kader zurück, auch er saß auf der Reservebank. Meine Spieler dürften sich im Stade Marcel Picot, das in Tomblaine in der östlichen Vorstadt stand, im Übrigen sehr wohl fühlen - auch in Nancy vertraute man auf einen Kunstrasen, wie er auch in unserem heimischen Stade Bauer lag.


28.08.2015, 5. Spieltag der Ligue 2


Red Star (18., Form: lLDlD)
AS Nancy (6., Medien-Tipp: 7., Form WLdLw)



Bank
GK Coulibaly
DC Cériélo
MC Doumbia
AMC Derouard
ST Lefaix
GK Sorin
DR Lippmann
DC Bidounga
DM Dampha
ST Zitte



Es fehlten:
Ielsch (Leistenbruch)LA Malonga (Stressfraktur in der Lendenwirbelsäule)
AMC Louis (weiche Leiste)
RA Alves (verdrehtes Sprunggelenk)
MC Gomis (Gelbsperre)



Wechsel
37. Doumbia für Massampu46. Dampha für Bennasser
46. Cériélo für N'Simba46. Zitte für Koné
67. Derouard für El Baillal62. Lippmann für Iván Alonso



Tore
1:0 Rogie (41./Partouche)



Verwarnungen
N'Simba (2.)Muratori (1.)



Platzverweise
Kanté (36./rote Karte wegen rüden Foulspiels)


12.162 Zuschauer im Stade Marcel Picot (20.087, Kunstrasen)


Das Spiel: Wir machten von Beginn an Druck, und fast hätten uns die Gastgeber tatkräftig unterstützt - Partouche schlug eine Ecke flach herein, am Fünfmeterraum rutschte Cuffaut der Ball über den Schuh, und López musste auf der Linie für den geschlagenen Beunardeau retten. Erst nach fast 20 Minuten zeigte sich Nancy das erste Mal, als N'Simba sich an der Strafraumkante nur mit einer harten Grätsche von hinten zu helfen wusste und von Glück sagen konnte, nur Gelb zu sehen. Iván Alonso trat den fälligen Freistoß zwar schön über die Mauer aufs linke obere Eck - aber Planté konnte mit einer sehenswerten Parade abwehren. Danach sahen die Fans weiter Einbahnstraßenfußball auf das Tor von Beunardeau, doch wieder einmal gingen wir mit unseren Chancen fahrlässig um, wobei sich auch der Keeper mehrere Male auszeichnete. Nach 36 Minuten stand dann allerdings der Schiri im Mittelpunkt. Kanté foulte Aït Bennasser im Mittelfeld - mit beiden Sohlen voraus, vollkommen unnötig. Nachdem er eine Viertelstunde vorher noch gnädig mit N'Simba war, kannte er diesmal keine Gnade und schickte meinen Abräumer mit einer knallroten Karte zum Duschen. Um mich nicht hinten zu entblößen, nahm ich Stürmer Massampu herunter und füllte die Doppelsechs mit Koro Doumbia auf - wir spielten nun ein 4-2-3-0, wobei El Baillal den Mintal geben sollte und Partouche vorne in die Lücken stoßen durfte. Der Schachzug ging voll auf, denn vor der Pause startete Partouche genau in diesen für ihn vorgesehenen Raum, wurde wunderbar von Pereyra auf die Reise geschickt und flankte von der Grundlinie zurück in Richtung der Sechzehnmetermarkierung. Rogie kam 14 Meter vor dem Tor zum Kopfball, der eigentlich für den am linken Pfosten postierten Diaby vorgesehen war... durch die Abwehr flutschte... und flach neben dem Pfosten einschlug, 1:0 Red Star (41.), und diesmal sah der 21-jährige Beurnardeau ganz alt aus! Bis zur Pause passierte nichts mehr, und ich konnte zufrieden sein mit der Leistung meiner Jungs. Für die zweite Hälfte galt es natürlich weiter, die Null zu halten, denn ewig würden wir dieses Tempo wahrscheinlich nicht gehen können, und außerdem hörte ich aus der Nachbarkabine laute Stimmen.
N'Simba blieb gelb-rot-gefährdet in der Kabine, für ihn konnte sich Mickaël Cériélo in der zweiten Hälfte rehabilitieren. Das Spiel verflachte zusehends, offenbar hatten sich die Lothringer nun auf meine ungewöhnliche Angriffsformation eingestellt, was aber nichts an ihrer Ungefährlichkeit im Angriffsdrittel änderte - an Noordhoff und Dikamona war einfach kein Vorbeikommen. Zwar versuchten die Gäste nun mehr und zogen Genest als zweite Spitze nach vorn, doch auch das half nichts. Zitte kam zwar nach knapp 70 Minuten einmal mit einem Konter durch und lief frei auf Planté zu, verlor aber im Eins-gegen-eins die Nerven und schoss nur den Keeper an. Nachdem gerade Zitte nach seiner Einwechslung dann aber meine Abwehr doch mehr und mehr vor Probleme stellte, zogen wir uns etwas zurück und verlegten uns auf Konter. Eine gute Viertelstunde vor Schluss jubelte Zitte dann sogar, doch er hatte sich beim vorgehenden Freistoß zu früh bewegt und stand gleich mehrere Meter im Abseits. Praktisch im Gegenzug jubelten wir - doch auch der eingewechselte Anthony Derouard wurde nach dem Pass des starken Strategen Rogie zurückgepfiffen, auch wenn mehrere Zeitlupen aus verschiedenen Kameraperspektiven letzte Zweifel an dieser Entscheidung nicht ausräumen konnten. Da wir zudem Joker Zitte nun an die ganz kurze Leine legten, wurde dieser auch zunehmend ideenlos - und für alles, was doch durchkam, war Planté heute wieder in Topform. Nancy feuerte zwar aus allen Rohren, aber meistens auch aus unmöglichsten Positionen, so dass die Angriffsaktionen eher planlos wirkten. So blieb es am Ende beim knappen, aber verdienten Sieg - endlich konnten wir auch in der Ligue 2 gewinnen und verabschiedeten uns vorläufig von den Abstiegsplätzen. Besonders Dikamona überzeugte als Fels in der Brandung, während sich Tony Rogie als Stratege sichtlich wohl fühlte im neuen System.


Ergebnis: 1:0 (1:0)


besondere Ereignisse: -


Mann des Spiels: Anthony Rogie


Was machte Créteil: Zu Hause gegen Metz 0:0 spielen und sich auf Rang 15 vorschieben.



Mit dem ersten Sieg sprangen wir bis auf Rang 13. Zum ersten Abstiegsplatz war es zwar immer noch nur ein Punkt, aber für die Außenwelt sah das Ganze nun sehr viel entspannter aus. Dazu konnte ich die Professionalisierung der Verträge weiter voran treiben, nur zwei Spieler wollten noch nicht so recht. Während allerdings Anthony Derouard einfach so kurz nach seiner Ankunft noch keinen neuen Vertrag aushandeln wollte, lagen Tony Rogie und ich einfach in den Gehaltsvorstellungen auseinander.
Dazu saß Jimmy Dechêne bei uns auf dem Abstellgleis, außerdem hatte ich noch immer einen Stürmer zu viel im Kader. Vielleicht konnte das "Joker-Transferfenster" uns noch helfen - bis zum Ende des Jahres konnte jeder Verein noch einen einzigen Zusatztransfer tätigen, was mir natürlich Hoffnung gab, unseren Kader noch gezielt zu verkleinern.



Zum nächsten Auswärtsspiel freuten wir uns wirklich, nicht mehr Bus fahren zu müssen - es ging nach Toulouse, ganz im Süden und kurz vor der spanischen Grenze, etwas mehr als 680 km weg von Paris - oder einen 70-minütigen Flug. "Herrlich, nicht mehr im Bus durch die National zu gondeln!" schwärmte ich und ermahnte ich meine Jungs, diese Annehmlichkeiten nicht als etwas Selbstverständliches anzunehmen. Im Luftfahrtzentrum Frankreichs, in dem Flieger wie die Caravelle, die Concorde oder auch der A 380 gebaut wurden und werden, lebten 97.000 Studenten - und im Stadium Municipal war der FC Toulouse zu Hause. Wir hatten eine gemeinsame Historie - vielmehr, wir und der "alte" TFC, der 1957 den Pokal gewinnen konnte und bis 1967 existierte: In diesem Jahr war Red Star sportlich abgestiegen, aber wirtschaftlich halbwegs gesund - beim TFC war es anders herum, weshalb der Verein im Sommer '67 aufhörte zu existieren und sowohl die gesamte Mannschaft als auch das Startrecht in der Division 1 an uns verkaufte. Drei Jahre später wurde der aktuelle Verein gegründet, der 1982 erstmals in die erste Liga aufstieg. Hier spielten bereits Weltklassespieler wie die Weltmeister Fabien Barthez und Vincent Candela, die hier gemeinsam ihre ersten Schritte im Profifußball unternahmen, oder Dominique Rocheteau, der seine Karriere hier Ende der 80er beendete. Derzeit wurde der Erstliga-Absteiger seiner Favoritenrolle gerecht und stand auf einem Aufstiegsplatz. Stars waren sicherlich der pfeilschnelle marokkanische Rechtsaußen Adrien Regattin, Mittelfeldstratege Etienne Didot und der bisher überragende Linksverteidiger François Moubandje. Hinzu kam in der Mittelfeldzentrale Thomas Monconduit, der nach neun Jahren und 65 Spielen für Auxerre kurz vor Toresschluss ins Languedoc gekommen war.
Bei uns hatte sich Massi Kanté mit seinem Tritt eine Drei-Spiele-Sperre eingehandelt, so dass Koro Doumbia wieder in die Startelf rückte. Dazu war Julien Ielsch wieder fit, saß aber zunächst nur auf der Bank, zwischen Donny van Iperen und Mirko Livaja, die nun auch endlich Matchfitness erreicht hatten.


12.09.2015, 6. Spieltag der Ligue 2


Red Star (13., Form: LDlDw)
Toulouse FC (3., Medien-Tipp: 1., Form DwWDl)



Bank
GK Coulibaly
DC Cériélo
MC Doumbia
AMC Derouard
ST Lefaix
GK Mpasi
DC Yago
DM Firmin
ST Trejo
ST Braithwaite



Es fehlten:
Kanté (Rotsperre)DR Ikoko (Ellbogenverletzung)
DL Espinosa (Achillessehnenentzündung)
LA Autret (Pferdekuss)



Wechsel
46. Ielsch für N'Simba51. Firmin für Didot
46. van Iperen für Noordhoff78. Braithwaite für Popa
62. Livaja für Diaby84. Trejo für Dinei



Tore
1:0 El Baillal (7./Massampu)
1:1 Dinei (10./Elfmeter)
1:2 Monconduit (43./Didot)
2:2 Massampu (83./Partouche)
3:2 Partouche (90.+2/El Baillal)



Verwarnungen
Pereyra (2.)
Noordhoff (2.)
Dikamona (4.)
N'Simba (3./gesperrt)
Rogie (2.)
Ielsch (3./gesperrt)
Didot



Platzverweise
keine


11.604 Zuschauer im Stadium Municipal (22.905, Naturrasen)


Das Spiel: Man merkte, wie sehr die Jungs das Fliegen liebten, denn sie gingen gleich engagiert zu Werke - und belohnten sich dafür. Rogie eroberte mit starkem Pressing einen schwachen Pass im Mittelfeld und eröffnete gleich einen eigenen Angriff. Der Pass auf Massampu zog Monconduit aus der Mitte, was der Stürmer sah und El Baillal in die entstandene Lücke schickte. Mein Zehner ließ mit einem schnellen Haken noch Angoua aussteigen, hielt von der Strafraumkante drauf - und der passte genau rechts oben in den Knick, 1:0 Red Star (7.)! Kurz darauf schlug Popa einen Freistoß aus dem Mittelfeld lang in den Strafraum, Partouche schlug ihn ebenso lang wieder heraus - und plötzlich ertönte ein Pfiff, der Schiri, dem die Tickets einmal mehr sehr locker saßen, gab zur Überraschung aller Elfmeter! Auch nach der fünften Wiederholung konnte niemand auflösen, was vorgefallen war: Niemand wurde gehalten, niemand kam zu Fall, und eine Hand war auch nicht im Spiel! "WAS DENN, SCHIRI? Was pfeifst Du Blindgänger hier für eine Grütze? Fuß vielleicht? DANN GEH BASKETBALL PFEIFEN, oder noch besser HALLENHALMA! NIEMALS war das ein Elfer!" Manchmal ist es von Vorteil, wenn einen beim Fluchen keiner versteht. Dinei war die Aufregung egal, er verwandelte platziert und flach nach links unten, Planté kam nicht mehr ran, 1:1 (10.). Später im Interview sollte der Schiri behaupten, er habe ein Stoßen von Koro Doumbia an Adrien Regattin wahrgenommen - doch das fand weder in der Nähe des Geschehens noch in einer ahndungswürdigen Art statt, das war mehr ein Gerangel im üblichen Rahmen bei Standards. Wie auch immer, jetzt wussten wir, dass wir gegen 12 Mann spielten, und einer der Gegner trug schwarz. Weiter gab Red Star den Ton an und wurde mehr vom Schiri als vom TFC am Spielen gehindert, doch die besseren Chancen hatten die Gastgeber bei ihren wenigen Entlastungsangriffen, die aber ebenso wenig an Planté vorbeikamen, der stark hielt. Kurz vor der Pause fiel Dinei am rechten Flügel im Zweikampf mit N'Simba viel zu leicht, der Schiri fiel viel zu leicht darauf hinein, Didot brachte den Freistoß nach innen, wo sich am Fünfmeterraum Monconduit im Zweikampf mit El Baillal durchsetzte und nur noch den Fuß hinhalten musste - 2:1 Toulouse (43.), Schiri, wir wissen wo Dein Auto steht. So lagen wir zur Pause durch einen unberechtigten Elfer und einen unberechtigten Freistoß mit 2:1 hinten, aber Meckern brachte jetzt nichts. Der Mannschaft konnte ich auch keinen Vorwurf machen, wir spielten ja durchaus einen ansehnlichen Ball. Trotzdem wechselte ich in der Pause zweimal: Noordhoff und besonders N'Simba standen hauchdünn vor einem Platzverweis (zumindest bei diesem Schiri), und so kam Julien Ielsch zu seinem Comeback und Donny van Iperen zu seinem Debüt. Auf dem Platz änderte sich nicht viel: Wir hatten mehr vom Spiel, der TFC die klareren Chancen. Nach einer guten Stunde kam auch Livaja für Diaby zu seinem Debüt für Red Star. Toulouse wollte auch Tore machen, die ihnen nicht geschenkt wurden - Dinei ließ vor dem Strafraum van Iperen mit einem Haken ins Leere grätschen und zog ab -  an die Latte! Danach geschah erstmal nicht mehr viel, doch kurz vor Schluss versuchten wir es noch einmal. Partouche spielte aus dem rechten Halbfeld einen langen Ball diagonal in den Strafraum. Der Ball kam nach gefühlt einer halben Stunde am linken Fünfereck wieder runter, und bei genauerem Hinsehen konnten man eine dünne Schneeschicht erkennen. Der Einzige jedoch, der eine Reaktion auf diesen Pass zeigte, war Francis Massampu, dessen Bewacher die Arbeit vor dem Strafraum eingestellt hatten. Auch Torwart Boucher klebte auf der Linie und sah den Ball wohl schon hinter sich im Toraus, doch stattdessen landete er genau auf dem rechten Fuß meines Stürmers, der volley abzog und das Ding ins kurze Eck knallte, 2:2 (83.), und es war verdient! Nun wollten wir alles und gingen auf die drei Punkte. Pereyra fing schon in der Nachspielzeit einen langen Ball auf Höhe der Mittellinie ab, über mehrere schnelle, kurze Pässe kam der Ball zu El Baillal. Maxime Partouche zog vom rechten Flügel nach innen, El Baillal drehte sich um Monconduit, der Rechtsaußen bekam einen Pass perfekt in den Lauf gespielt, lief Moubandje einfach davon, zog in den Strafraum, hielt halbrechts aus 14 Metern drauf - und versenkte das Ding links oben im Knick, 3:2 Red Star (90.+2), es gibt doch noch Gerechtigkeit im Fußball! Kurz darauf war Schluss, wir hatten gegen eine der Spitzenmannschaften gewonnen und konnten uns so mit sieben Punkten aus den letzten drei Spielen erst einmal Luft im Abstiegskampf verschaffen.


Ergebnis: 3:2 (1:2)


besondere Ereignisse: Didot verletzt (50.)


Mann des Spiels: Youness El Baillal


Was machte Créteil: Zu Hause 1:1 gegen Caen spielen und auf Rang 19 abrutschen, mitten in den roten Bereich.




Nach diesem Heimspiel standen wir weiter auf Platz 13, zwei Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz, doch wir hatten noch ein Nachholspiel, und das auch noch im heimischen Stade Bauer - sollten wir das Spiel gegen den 15. aus Valenciennes gewinnen, würden wir in die obere Tabellenhälfte springen.
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Cassius

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Re: Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #109 am: 29.August 2015, 09:40:26 »

Jawohl, ein Sieg gegen Toulouse! Dass Moubandje immer noch dort spielt und in die Ligue 2 mitgegangen ist, enttäuscht mich jetzt ein wenig, aber solange er dir das Leben nicht schwer macht, ist das wohl richtig so. Grandison ist auch ordentlich, der verbindet offensive mit defensiven Fertigkeiten. Da bin ich optimistisch, dass er den Sechser gut spielen kann. Vielleicht eine Spur zu unkreativ? Aber dafür hast du ja El Baillal. :)

Nun weiter so und bloss nicht nachlassen. Dann sehe ich keinerlei Probleme mit dem Klassenerhalt. :)
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Re: Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #110 am: 30.August 2015, 23:37:53 »

@Cassius: Moubandje hatte Maxime Partouche als Gegenspieler auf der Außenbahn, und der hatte nach dem Spiel ein Tor und eine Vorlage auf der Uhr. Der Mann darf also gerne häufiger gegen mich spielen. In meinem Spielstand hat er allerdings auch den Sprung in die Nati noch nicht geschafft. Und wenn das mit Grandison nicht passt, ist er immer noch mehr als fünfmal so viel wert als ich für ihn bezahlt habe, aber ich bin zuversichtlich.

Geht die Party doch weiter?

Nach zuletzt zwei Siegen war die Euphorie in der Mannschaft und im Umfeld zurück, dazu waren die Neuzugänge endlich fit genug, um ernsthafte Alternativen für die Startformation darzustellen. Dazu bekam die neue Ausrichtung der Mannschaft hervorragend, gerade Tony Rogie konnte nun neben Kanté oder Doumbia seine Qualitäten als Stratege immer besser unter Beweis stellen. Dazu standen wir defensiv wesentlich besser, zwei der letzten drei Spiele konnten wir hinten zu Null gestalten - was auch Torwart Planté zu verdanken war, der in dieser Saison noch keinen einzigen seiner berüchtigten Fehlpässe gespielt hatte und dazu stark hielt. Einzig die vielen Karten (bislang 24 Gelbe Karten und zwei Platzverweise nach sechs Ligaspielen) waren klar zu viel, Schiris hin oder her. Wir arbeiteten also im Training gezielt am Defensivverhalten, um Zweikämpfe geschickter führen zu können. Viel Zeit blieb allerdings nicht, denn uns stand eine englische Woche bevor, wir hatten noch ein Nachholspiel im heimischen Stadion.




Wir erwarteten den FC Valenciennes. Die Nordfranzosen waren seinerzeit in den Skandal involviert, der OM in die zweite Liga schickte, als sich einige Spieler kaufen ließen, um das Spiel mit begrenztem Schaum zu spielen, damit die Spieler der Marseillais für das Champions-League-Finale fit waren und sich dennoch den Division 1-Titel sichern konnten. Der Rest ist bekannt: Einer der Spieler bekam Gewissensbisse und packte aus, OM wurde der Titel aberkannt, Tapie ging in den Bau, Valenciennes war sportlich ohnehin abgestiegen, und es sollte drei Jahre dauern, bis es im Stade Vélodrome wieder Erstligafußball wieder Erstligafußball zu sehen gab. In jenem Jahr ging der US Valenciennes-Anzin, so der volle Name des Clubs zu dieser Zeit, in Konkurs, fing in der National neu an und kehrte 2006 zurück in die Ligue 1, der die Mannschaft bis 2014 angehörte. Derzeit war der VAFC, zu Saisonbeginn ins obere Drittel getippt, knapp hinter uns in der Liga etwas oberhalb der Abstiegsränge, weshalb Trainer Farid Benstiti schon mächtig unter Beschuss stand. Die Truppe stand zwar hinten sicher, doch auch vorne konnte sie bislang gerade einmal sechs Treffer erzielen. Unbestritten zentrale Figur im Angriff war Lucovic Pujol, der allein an fünf der sechs Tore beteiligt war. Wenn wir den alten Mann aus dem Spiel nehmen konnten, war im Grunde die gesamte Torgefahr gebannt. Garant für die sichere Abwehr war Torwart Nicolas Penneteau, der für Bastia und Valenciennes 382 Einsätze in der ersten Liga auf der Uhr hatte und auch mit 34 nicht aus der Mannschaft wegzudenken war. Auch beim Namen Le Tallec konnte man in Deutschland, zumindest in Dortmund, hellhörig werden - doch hier spielte nicht Damien, der im russischen Uschgorod gelandet war, sondern sein großer Bruder Anthony, der durch England und Frankreich getourt war und nun in seine vierte Saison in Nordfrankreich ging.
Wir setzten einmal mehr auf Doumbia als Rogies Partner auf der Doppelsechs, dazu mussten wir durch die Gelbsperren von Julien Ielsch und Vital N'Simba einmal mehr auf der Linksverteidigerposition improvisieren. Mickaël Cériélo musste es daher wieder richten. Dazu gab Mirko Livaja sein Startelfdebüt und verdrängte Ouma Diaby. Tony Grandison saß auf der Bank, ansonsten blieb alles beim Alten.


15.09.2015, 7. Spieltag der Ligue 2


Red Star (13., Form: DlDww)
FC Valenciennes (15., Medien-Tipp: 6., Form: DWlLW)



Bank
GK Coulibaly
DC van Iperen
MC Grandison
LA Diaby
AMC Derouard
GK Charruau
DR Daeseleire
RA Dossevi
ST Sunu
ST Le Tallec



Es fehlten:
Ielsch (Gelbsperre)
N'Simba (Gelbsperre)
Kanté (Rotsperre)
DC Klemenz (ausgerenkter Kiefer)
DM Hamzaoui (gebrochener Zeh)
ST Maah (gebrochener Fuß)



Wechsel
5. Derouard für Partouche46. Le Tallec für Andrezinho
60. Grandison für Rogie46. Daeseleire für Blanc
69. Diaby für Livaja63. Dossevi für Castagne



Tore
1:0 El Baillal (9./Massampu)
2:0 Doumbia (21./El Baillal)
2:1 Le Tallec (84./Coopman)



Verwarnungen
Néry (4.)



Platzverweise
keine


3191 Zuschauer im Stade Bauer


Das Spiel: Das Spiel begann mit einem Schock: Bereits nach vier Minuten blieb Maxime Partouche nach einem Zweikampf liegen und musste runter - Anthony Derouard kam so früh zu seinem Einsatz. Der Neue führte sich gleich gut ein, zog den rechten Flügel herunter und flankte präzise an den Fünfmeterraum - Massampus Kopfball konnte Penneteau noch abwehren, doch dabei produzierte der Keeper nur eine Kerze, die El Baillal im Nachsetzen doch noch über die Linie köpfen konnte, 1:0 Red Star (9.), das ging ja gut los hier! Valenciennes war sichtlich überfordert, Red Star drückte weiter und bekam von rechts eine Ecke. El Baillal brachte diese flach an den Fünfmeterraum, wo er Doumbia vor die Füße fiel, der flach rechts unten einschießen konnte, 2:0 Red Star (21.)! Die Partie blieb weiter einseitig, von Valenciennes war nichts zu sehen, und auch Pujol war bei Dikamona und Noordhoff in besten Händen. Die beste Chance der ersten Hälfte war nach 35 Minuten ein Verzweiflungsschuss von Maxime Blanc aus 20 Metern, der zur Überraschung aller - den Schützen eingeschlossen - noch die Oberkante der Latte rasierte. So ging es mit einem ungefährdeten 2:0 in die Kabinen. Meinen Spielern konnte ich nur zu dieser guten Leistung gratulieren, Koro Doumbia umarmte ich noch einmal, und schließlich mahnte ich, die zweiten 45 Minuten nicht locker zu lassen.
Nach der Pause versuchte es Valenciennes mit der breiten Raute, doch auch diese Version hatten wir hervorragend im Griff. Auf der anderen Seite half die neue Taktik den Gästen in der Defensive, so dass die Partie in der zweiten Hälfte sehr arm an Höhepunkten war. Die klarste Chance war gut zehn Minuten vor Schluss ein Schuss des eingewechselten Ouma Diaby aus 14 Metern, doch Penneteau konnte mit einer tollen Parade abwehren. In der Schlussphase versuchte es für Valenciennes noch einmal Coopman mit einem Freistoß. Der rutschte irgendwie durch die Mauer, flipperte durch den Strafraum - und landete schließlich, nachdem El Baillal unter dem Ball her gesprungen war, fünf Meter vor dem Tor bei Le Tallec, der sich nicht zweimal bitten ließ, nur noch 2:1 (84.)! Nun wachten die Gäste auf, machten noch einmal mächtig Druck, doch es half nichts mehr, am Ende blieben die Punkte in einer fairen Partie in Paris.


Ergebnis: 2:1 (2:0)


besondere Ereignisse: Maxime Partouche verletzt (4.)


Mann des Spiels: Youness El Baillal


Was machte Créteil: Am regulären Spieltag 2:0 gegen Luzenac verlieren und weiter auf Rang 19 feststecken.



Auf einmal standen wir auf Rang 7 - vermutlich hätten weder der Präsi noch die Fans, und ich selbst erst recht nicht, sich im Traum vorstellen können, in dieser Saison auch nur in Reichweite der oberen Tabellenhälfte zu kommen, und nun waren wir mittendrin! Ich ermahnte die Jungs: "Wenn hier einer anfängt zu träumen und meint, hier mit Halbgas weiterzukommen, den fahre ich persönlich mit der Schubkarre zum PFC! Und vorher verpasst Euch Julien 30 eingesprungene Tacklings!" Allerdings hoffte ich, dass so etwas für die Jungs ohnehin klar war - auch wenn es meinem Kapitän sicherlich schon in den Stollen kribbelte. Auch im fernen China nahm einer meiner Vorgänger wahr, wie gut wir uns schlugen - im Parisien fand sich ein Interview mit Philippe Troussier, der nicht nur die Leistung der Mannschaft lobte, sondern auch die Systemumstellung, welche die Fähigkeiten der Spieler noch besser zur Geltung brachte, ohne unseren nach vorne gedachten Fußball dafür preiszugeben.




Der Spielplan gönnte uns keine Verschnaufpause, gerade einmal drei Tage hatten wir Zeit, uns auf Le Poiré vorzubereiten. Die Gäste aus der Vendée kannten wir noch aus der vorletzten Saison in der National, dazu konnten sie uns vor ein paar Wochen im Ligapokal besiegen. Wir hatten bisher in keinem der drei Aufeinandertreffen einen Sieg holen können, hatten also noch mindestens eine Rechnung mit unseren Gästen aus der Vendée offen, die ebenfalls gerade einen guten Lauf mit sieben Punkten aus drei Spielen hatten, der sie vorerst im erwarteten Abstiegskampf etwas freier atmen ließen. Trainer Oswald Tanchot, der die Mannschaft seit 2011 betreute, hatte ohne große Mittel eine Mannschaft auf die Beine gestellt, die sehr homogen zusammen verteidigte, im Abschluss jedoch eher wenig glücklich agierte - erst neun Tore waren auf der Habenseite. Stars waren sicherlich der 25-malige senegalesische Internationale Babacar Gueye und Keeper Oumar Sissoko, aktueller malischer Nationalspieler. Hinzu kam mit dem 18-jährigen Stürmer József Éger ein Riesentalent, das aus Nantes ausgeliehen war. Die Genôts hatten derzeit aber mit Verletzungsproblemen zu kämpfen, sechs teils wichtige Spieler fielen gegen uns aus.
Wir mussten die Verletzung von Maxime Partouche aus dem letzten Spiel verkraften, für ihn spielte Maxime Thonnel von Beginn. Dazu kehrte Julien Ielsch nach verbüßter Gelbsperre in die Startformation zurück. Schließlich brauchten Santiago Pereyra, Koro Doumbia und Youness El Baillal eine Pause, für sie kamen Romuald Marie, Jermaine Grandison und Anthony Derouard in die Startelf.


18.09.2015, 8. Spieltag der Ligue 2


Red Star (7., Form: lDwwW)
Le Poiré-sur-Vie VF (13., Medien-Tipp: 18., Form: LlwWD)



Bank
GK Coulibaly
DC van Iperen
DL N'Simba
LA Diaby
ST Nguekam
GK Caraux
DC Erichot
DM Nirlo
LA Bourgaud
LA Dragon



Es fehlten:
Partouche (Schnittwunde am Bein)
Kanté (Rotsperre)
DC Lebbihi (Hüftverletzung)
DM/MC Massengo (Leistenbruch)
RA Insou (Fersenverletzung)
LA Rouger (Sehnenentzündung im Knie)
LA Gueye (verdrehtes Sprunggelenk)
ST Domoraud (Wadenzerrung)



Wechsel
38. van Iperen für Massampu71. Bourgaud für Éger
51. Diaby für Livaja
61. N'Simba für Derouard



Tore
0:1 Éger (24./M'Tir)
0:2 Le Borgne (40./Elfmeter)
1:2 Diaby (66./Rogie)



Verwarnungen
Ielsch (4.)



Platzverweise
Dikamona (36./Gelb-Rot, mehrfaches Foulspiel)
Marie (61./Gelb-Rot, mehrfaches Foulspiel)


2370 Zuschauer im Stade Bauer


Das Spiel: In der Anfangsphase entwickelte sich ein munteres, verteiltes Spiel zwischen den Strafräumen, ohne jedoch die Tore ernsthaft zu gefährden. Folgerichtig fiel das erste Tor nach einer Standardsituation. M'Tir brachte eine Ecke von links an den kurzen Pfosten, Éger fiel der Ball fünf Mter vor dem Tor auf den Fuß, und diese Chance ließ sich der junge Ungar nicht entgehen, 1:0 Le Poiré (24.)! Danach schwächten wir uns auch noch selbst, als noch vor der Pause der bereits mit Gelb vorbelastete Dikamona 25 Meter vor dem Tor eine schlecht getimte Grätsche gegen den Torschützen Éger ansetzte. Der Schiri schickte unseren Abwehrmann konsequent mit Gelb-Rot vom Platz. Ich musste reagieren, nahm Massampu vom Platz und füllte mit Donny van Iperen die Viererkette wieder auf. Auch der Schiri half jetzt mit und entschied nach einem Freistoß durch Dufau auf Elfmeter! Ielsch soll im Strafraum gestoßen haben, doch mein Kapitän hatte während des gesamten Zeitraums zwischen der Ausführung des Freistoßes und des Pfiffs keinen ungewöhnlichen Körperkontakt, von einem Stoßen einmal ganz zu schweigen! Meine Spieler waren stocksauer, und ich stellte dem Schiri eine "freundliche" Frage zu seiner Getränkewahl vor dem Spiel. Le Borgne trat unter Pfiffen an, schoss flach nach links unten, Planté hatte die Ecke, aber nicht den Ball - 2:0 Le Poiré (40.)! Nun pfiff sich der Schiri zunehmend größeren Blödsinn zusammen, pfiff praktisch jeden unserer Zweikämpfe ab, und auch die Karten saßen nun lockerer. Dann war Pause und Zeit, die Gemüter etwas zu beruhigen. Ich hatte das Gefühl, dass sich meine Jungs gerade im Lamentieren über die Fehlentscheidungen verloren, also bekamen sie einen kollektiven Tritt in den Allerwertesten - Maul halten und Fußball spielen war die Devise.
Kurz nach der Pause war ich zum nächsten Wechsel gezwungen - nach einem ungeahndeten Tritt an der Seitenlinie musste Mirko Livaja vom Feld, Diaby ersetzte ihn. Lange Zeit waren die "Schiri, wir wussten, wo Dein Auto stand"-Gesänge von den Rängen interessanter als das Geschehen auf dem Platz, was aber angesichts der Qualität des Spiels kein Kunststück war, denn es passierte - nichts. Nach einer guten Stunde sorgten wir dann für noch mehr Platz auf dem Rasen, als sich Romuald Marie, für den Vital N'Simba schon an der Seitenlinie bereit stand, im Mittelfeld ein Foul leistete. War seine erste Gelbe noch zweifelhaft, konnte man die zweite durchaus geben, was für uns in doppelter Unterzahl resultierte. N'Simba kam nun für Derouard ins Spiel, denn die Abwehr wollten wir auf keinen Fall entblößen. Wir gaben nicht auf und setzten nun die Abwehr mehr unter Druck. Vor dem gegnerischen Strafraum ging Tony Rogie resolut in den Zweikampf und jagte M'Tir den Ball ab. Diaby schaltete am schnellsten, kam von hinten herangestürmt und zog 15 Meter vor dem Tor aus vollem Lauf ab - flach links unten schlug die Kugel ein, nur noch 2:1! (66.)! Le Poiré stand nun auf einmal unter Dauerbeschuss von neun Red-Star-Spielern, und die Genôts kamen mit unserem System, nur zwei nach innen ziehende Außenstürmer auf dem Feld zu haben und die Mitte nicht zu besetzen, überhaupt nicht zurecht. Einzig, es half nichts mehr, die Gäste zitterten ihren Sieg über die Zeit.


Ergebnis: 1:2 (0:2)


besondere Ereignisse: Mirko Livaja verletzt (49.)


Mann des Spiels: Jozsef Éger


Was machte Créteil: In Dijon nicht über ein 0:0 hinaus kommen, sich damit aber immerhin über den Strich auf Platz 17 schieben.



Der Höhenflug hatte ein vorläufiges Ende gefunden, und dazu mussten wir im nächsten Spiel wieder auf zwei Spieler verzichten. Auf der anschließenden Pressekonferenz war ich, vor allem wegen der inakzeptablen Spielleitung, entsprechend bedient: Das zieht sich jetzt schon seit Jahren. Ständig werden wir von den Unparteiischen benachteiligt. Bei uns werden die Spieler wegen nichts verwarnt, und unsere Gegner dürfen ungestraft unsere Spieler vom Platz treten. Wo sind wir denn hier? Das ist doch nicht irgendeine Bananenliga, das ist hier Profifußball! Immer das Gleiche! Da lach ich mich doch tot und wieder lebendig! Auch heute wieder, wir haben doch kein übermäßig hartes Spiel geliefert, trotzdem haben wir das hier zu neunt beendet. Und morgen schreibt Ihr wieder was von der Tretertruppe aus der Banlieue. Das hat doch schon bald System hier. Und das in einer der größten Fußballnationen der Welt. Ne Riesenfrechheit ist das, wie wir hier regelmäßig verpfiffen werden. Da sollte sich der Verband mal ein paar Gedanken machen." Der Verband machte sich Gedanken - und schon am nächsten Morgen hatte ich einen Brief aus der Zentrale: "Sehr geehrter Monsieur Pfeil, wir haben Ihr Interview nach dem Spiel gegen Le Poiré-sur-Vie VF mit Interesse verfolgt. Einige der Aussagen verstoßen gegen den Verhaltenskodex, dem sich alle im französischen Fußball Tätigen unterworfen haben. Da dies Ihr erster Verstoß ist, ermahnen wir Sie hiermit formell. Sollten Sie noch einmal Aussagen tätigen, die den französischen Fußball und/oder seine hierin Aktiven beleidigen oder dazu geeignet sind, deren Ansehen in der Öffentlichkeit zu beschädigen, werden wir eine Geldstrafe und/oder eine Sperre gegen Sie persönlich und/oder den Red Star FC 93 aussprechen. Mit freundlichen Grüßen, Noël Le Graët, Fédération Française de Football" Den Brief hatte wahrscheinlich jeder Trainer der Grande Nation bereits bekommen, und ehrlich gesagt überraschte es mich, dass er mir erst jetzt zukam, bei all dem, was ich den Schiris bislang auf dem Platz an den Kopf geworfen hatte.




Der Spielplan kannte keine Gnade, weiter ging es mit der Hatz durch die englischen Wochen. Das dritte Heimspiel in Folge bestritten wir gegen den SC Amiens. Unsere Mitaufsteiger waren hervorragend in die Saison gekommen und standen, obwohl in den Abstiegskampf getippt, nach fünf ungeschlagenen Partien in Folge klar in der oberen Tabellenhälfte. Dort, im Norden an der Somme, setzte man auf konsequente Defensive - schon in der letzten Saison stellten sie die zweitbeste Defensive, und auch eine Liga höher hatte man bislang einen Schnitt von gerade einem Gegentreffer pro Partie. Mit dafür verantwortlich waren Senah Mango, togolesischer Innenverteidiger und Nationalspieler und in der zweiten Saison in Amiens, sowie das aus Groningen ausgeliehene Linksverteidigertalent Tolgahan Çiçek. Auch das Torhütergespann aus Franck L'Hostis und Thierry Bolongo, der für die Demokratische Republik Kongo ein Länderspiel auf der Habenseite hatte und gegen uns sein Saisondebüt geben sollte, trug seinen Teil dazu bei. In der Offensive war die Schaltstelle klar Stürmer Nicolas Diguiny, der von den bislang neun Toren drei selbst erzielt und fünf weitere vorbereitet hatte, gegen uns aber überraschend zunächst auf der Bank saß.
Wir mussten zwar auf Clévid Dikamona und Romuald Marie wegen ihrer Sperren verzichten, dafür kehrte Massiré Kanté zurück und übernahm wieder den Posten als Abräumer. Rechts hinten war Santiago Pereyra genauso wieder frisch wie Youness El Baillal, die rechts hinten und in der Offensivzentrale wieder zurückkehrten. In der Innenverteidigung schließlich sprach man nun niederländisch - neben Tom Noordhoff spielte erstmals Donny van Iperen von Beginn an. Koro Doumbia schließlich, der auch wieder bei Kräften war, nahm auf der Bank Platz.


22.09.2015, 9. Spieltag der Ligue 2


Red Star (11., Form: DwwWL)
SC Amiens (7., Medien-Tipp: 16., Form: WdWdD)



Bank
GK Coulibaly
DC Cériélo
DM Doumbia
LA Diaby
ST Nguekam
GK L'Hostis
WBR De Leeuw
MC Herouat
RA Youssouf
ST Diguiny



Es fehlten:
Partouche (Schnittwunde am Bein)
Marie (Gelb-Rot-Sperre)
Dikamona (Gelb-Rot-Sperre)
DC Barré (Muskelbündelriss)



Wechsel
41. Diaby für Thonnel
60. Doumbia für Kanté
63. Cériélo für Ielsch
17. Youssouf für Kirch
46. Diguiny für Hinsinger



Tore
0:1 Boukaka (17./Lacourt)
0:2 Lacourt (21./direkt verwandelte Ecke)
1:2 El Baillal (50./Livaja)
2:2 Pereyra (54./Rogie)
2:3 Youssouf (59./Hautcœur)
3:3 Massampu (71./Livaja)



Verwarnungen
Pereyra (3./gesperrt)
van Iperen (1.)
Ielsch (5.)
Kanté (2.)
Livaja (1.)



Platzverweise
keine


2262 Zuschauer im Stade Bauer


Das Spiel: Amiens versuchte schnell, uns unter Druck zu setzen und hatte auch Chancen, doch es zeigte sich, dass Planté heute wieder gut aufgelegt war. Nach gut einer Viertelstunde jedoch zeigte er nach einem Freistoß einen ziemlichen Blackout - Lacourt trat einen Freistoß als Flanke vor das Tor, Planté hätte ihn einfach fangen können, doch er zeigte nur eine ungelenke Fußabwehr mitten ins Getümmel vor dem Tor, und Boukaka bedankte sich aus sieben Metern, 1:0 Amiens (17.)! Und es wurde noch kurioser: Jonathan Lacourt trat eine Ecke von rechts flach direkt aufs Tor, Planté versuchte, diese abzufangen - doch der Ball drehte sich direkt ins Netz, 2:0 Amiens (21.)! Nun erst wachte Red Star auf, nutzte aber zunächst beste Gelegenheiten nicht. Zu allem Überfluss mussten wir kurz vor der Pause auch noch Maxime Thonnel ersetzen, der nach einem Kopfballduell deutliche Zeichen an die Bank gab. Diaby kam für ihn auf die ungewohnte rechte Bahn und sollte die Rolle mehr in Richtung Tor interpretieren. Weiter vergaben wir aber die besten Gelegenheiten, dazu kamen zu oft die letzten Anspiele nicht an, so dass es zu Pause beim 2:0 blieb, das deutlicher aussah, als es war. Ich war unzufrieden mit der Art, wie die Jungs verteidigten, ich war unzufrieden, wie ungenau sie die letzten Bälle spielten, und ich war unzufrieden, wie sie ihre Chancen versiebten. Das bekamen sie auch zu hören.
Und nach der Pause wurde es endlich besser. Massampu war auf dem linken Flügel durchgebrochen, legte flach zurück in den Strafraum zu Mirko Livaja, der von halblinks weiter in die Mitte passte. Der Ball landete genau im Laufweg von Youness El Baillal, der aus acht Metern flach rechts unten versenkte, nor noch 1:2 (50.)! Red Star witterte nun Morgenluft, und es wurde noch besser, als Julien Ielsch vom linken Flügel vor den Strafraum zu Tony Rogie passte, der den Ball annahm, sich drehte und zu Pereyra weiter spielte. Der Rechtsverteidiger zündete einfach mal aus 25 Metern halbrechter Position - und das Ding schlug genau links oben ein, 2:2 (54.), was für ein Tor! Bolongo sah den Ball sehr spät und konnte nicht mehr eingreifen. Unsere Abwehrleistung blieb jedoch eine Katastrophe. Hautcœur schlug aus dem Mittelfeld einen langen Diagonalball an die rechte Strafraumecke, Ielsch reagierte nicht, dafür aber Youssouf, der in den Strafraum zog, elf Meter vor der Torlinie aus relativ spitzem Winkel abzog und das Ding im langen Eck versenkte, 3:2 Amiens (59.)! Das Spiel blieb rassig. Francis Massampu wurde im Strafraum abgegrätscht, doch der Ball landete am linken Flügel bei Mickaël Cériélo, der kurz nach vorne zu Livaja passte. Der Linksaußen flankte scharf vor das Tor, der überraschte Bolongo konnte den Ball nur mit den Fäusten verlängern, der Ball prallte an die Latte, und am langen Pfosten brachte Francis Massampu fast auf der Torlinie noch seine Fußspitze an den Ball, 3:3 (71.), ein echtes Fußballfest! Nun drängte vor allem Red Star auf die Entscheidung, während Amiens nun Nerven zeigte. Einzig, es half nichts mehr, Amiens zitterte das Unentschieden nach Hause.


Ergebnis: 3:3 (0:2)


besondere Ereignisse: Mehdi Kirch verletzt (17.), Maxime Thonnel verletzt (39.)


Mann des Spiels: Jonathan Lacourt


Was machte Créteil: Zu Hause 3:0 gegen Nîmes gewinnen und auf P16 vorrücken.



Auch wenn wir bislang einige Punkte liegen gelassen hatten, konnten wir mit dem Saisonstart zufrieden sein:


Auch in der neuen Liga stellten wir die stärkste Offensive, und nach neun Gegentoren in den ersten beiden Saisonspielen wusste auch die Defensive mittlerweile, bis auf einige Aussetzer, was sie zu tun hatte, zuletzt zehn Gegentore in sieben Spielen waren für meinen Geschmack vollkommen im Rahmen, auch wenn es in diesem Bereich weiter Verbesserungspotenzial gab.
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Re: Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #111 am: 31.August 2015, 01:12:38 »

Absolut respektabel deine Leistung und ich freue mich sehr auf die Entwicklungen. Deine Mannschaft bekommt richtig Stil und eine gute Mischung. Einige kräftige, willensstarke Banlieu-Kicker (und -Treter, deswegen wohl auch der schlechte Ruf bei den Arbitres...), angereichert mit einem holländischen IV-Duo, einem südamerikanischen Aussenverteidiger und einem kroatischen Zauberer. Gekrönt durch El Baillal, der Banlieu und Fussballkunst wohl perfekt vereint. :)

Was bitte macht denn der RC Lens? Die schlagen ja wohl sämtliche Rekorde an 1:0-Siegen. 9 Spiele und 21 Punkte mit einem Torverhältnis von 9:1?!

Ach ja, sehr schöne Rede. Aus dir wird ja ein richtiger Mourinho. ^^
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Re: Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #112 am: 31.August 2015, 11:30:13 »

Na, wird doch !!!

Mit echter 3er Kette bin ich bislang immer untergegangen, aber mit 5er-Kette aus 3 Innenverteidigern und 2 wingbacks habe ich gute Erfolge erzielt. Aber jetzt klappts ja auch mit der 4er-Kette
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Re: Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #113 am: 09.September 2015, 22:00:08 »

Wann geht's hier weiter, HeP1982? :)
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Re: Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #114 am: 10.September 2015, 21:13:46 »

Sorry, bin gerade aus der Klausurphase raus (seit Januar in der Umschulung zum technischen Produktdesigner), dazu bin ich gerade wieder umgezogen. Spätestens Montag sollte das nächste Kapitel draußen sein - es wird also weitergehen, keine Sorge.
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Re: Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #115 am: 15.September 2015, 00:42:05 »

In sicherem Fahrwasser?

Trotz nur vier Punkten aus den drei Heimspielen waren wir erst einmal in der oberen Tabellenhälfte angekommen, doch es war noch alles recht eng beisammen. Wir hatten zwar nur fünf Punkte Rückstand auf den Dritten, genauso war der erste Abstiegsplatz aber nur vier Punkte entfernt. Wir mussten also wachsam bleiben. Hilfreich in diesem Zusammenhang war natürlich, dass Tony Rogies Berater endlich wieder mit uns sprechen wollte, so dass auch unser Stratege auf der Doppelsechs endich Vollprofi mit einem gültigen Zweijahresvertrag wurde. Auch unsere Attraktivität für das Fernsehen blieb hoch, Canal+ schickte zu weiteren drei Spielen seine Kameras.




Ganz in den äußersten Westen, an die bretonische Atlantikküste, zog es uns zum nächsten Auswärtsspiel nach Brest. Wir entschieden uns gegen die gut vier Stunden im TGV und nahmen wieder den Flieger. Die Stadt hat eine lange Geschichte - wovon allerdings nach 1945 nicht mehr viel übrig war, da sie, strategisch wichtig gelegen, fast vollständig zerstört war. Der bis heute noch gültige Wiederaufbauplan versuchte gar nicht erst, den alten Charakter der Stadt wiederzubeleben, weshalb weite Teile der Stadt heute mehr nach einer typischen Planstadt der Nachkriegszeit aussehen. Zentral ist die 1960 gegründete und seit 1971 eigenständige Universität der Westbretagne mit über 20.000 Studenten in sechs Städten, davon etwa 15.000 in Brest. Dazu überlebte an der Mündung des Flusses Penfeld die mittelalterliche Festung den Krieg und bot einfahrenden Schiffen einen imposanten Empfang - der Hafen ist seit dem Mittelalter ein wichtiger Teil der Stadt. Berühmteste Kinder der Stadt sind "Winnetou" Pierre Brice, und auch Gonzalo Higuaín wurde hier geboren, da sein Vater damals bei unserem Gegner in der Verteidigung spielte.
Stade Brestois 29 stand überraschend mitten im Aufstiegskampf und setzte hierbei konsequent auf kontrollierte Offensive. Star der Mannschaft war Emmanuel Imorou, der links hinten in der Viererkette auch für die Nationalmannschaft des Benin verteidigte - 23 Länderspiele hatte er derzeit auf dem Konto. Auch sein Kollege rechts hinten, Ousmane Coulibaly, war international erfahren und spielte für die Nationalmannschaft von Kamerun. Offensiv hing einiges von den beiden Togolesen Jonathan Ayité und Neuzugang Prince Segbefia ab, die beide ebenfalls internationale Erfahrung hatten.
Bei uns waren alle Spieler fit, und einzig Santiago Pereyra fehlte gelbgesperrt - für ihn sollte Romuald Marie rechts hinten auflaufen. Clévid Dikamona hatte seine Gelbsperre abgesessen, kehrte jedoch nur auf die Bank zurück - die Innenverteidigung bildeten wieder meine beiden jungen Holländer. Auf Rechtsaußen schließlich kehrte Maxime Partouche nach seiner Verletzungspause in die Startelf zurück, Maxime Thonnel rückte auf die Bank.


02.10.2015, 10. Spieltag der Ligue 2


Red Star (9., Form: wwWLD)
Stade Brest (4., Medien-Tipp: 9., Form: dlWLw)



Bank
GK Coulibaly
DC Dikamona
DM Doumbia
LA Diaby
RA Thonnel
GK Bois
DC Traoré
DM Jacob
AL Bénézet
ST Sangaré



Es fehlten:
Pereyra (Gelbsperre)DL Julien (gebrochener Fuß)
LA Dja Djedje (gebrochene Nase)



Wechsel
59. Dikamona für Ielsch
67. Thonnel für Partouche
69. Doumbia für Rogie
46. Bénézet für Prieto
75. Jacob für Ramaré
90. Traoré für Segbefia



Tore
0:1 Aleksic (59./Segbefia)



Verwarnungen
Ielsch (6./gesperrt)



Platzverweise
keine


9776 Zuschauer im Stade Francis-Le Blé (15.583, Naturrasen)


Das Spiel: Wir waren motiviert und wollten etwas reißen - Youness El Baillal verdeutlichte das schon nach zwei Minuten mit seinem Freistoß kurz vor dem Strafraum - doch der Ball landete an der Latte. Auch weiterhin hatten wir im bretonischen Regen die klareren Gelegenheiten, die Brestois fanden kaum statt - auf Torhüter Thébaux konnten sich die Gastgeber jedoch verlassen, dazu vernichteten wir einen guten Teil unserer Chancen auch gleich selbst. So blieb es zur Halbzeit zwangsweise beim torlosen 0:0. Wir spielten 45 Minuten ansehnlichen Fußball, einzig musste das Runde endlich mal ins Eckige. Genau das sagte ich auch meiner Mannschaft, am Spiel selbst war wirklich nichts auszusetzen.
Die zweite Hälfte ging los, wie die erste geendet hatte - Red Star blieb am Drücker, nutzte aber seine Chancen nicht. Nach zehn Minuten wurde Brest dann endlich etwas mutiger und kam zu Chancen, doch ernsthafte Gefahr ging von den Gastgebern weiter nicht aus. Die brenzligste Gelegenheit mussten wir nach einem der berüchtigten Planté-Bälle - seinem ersten in dieser Saison - überstehen, doch aus knapp 35 Metern verzog Nicolas Bénézet seinen Volley klar links am Tor vorbei. Nach knapp einer Stunde wurden wir dann endgültig für unsere Verschwendungssucht bestraft. Prince Segbefia rannte, von Ielsch verfolgt, die rechte Seitenlinie herunter, mein natürlich gelbbelasteter Kapitän verzichtete auf das Foul, die Flanke flog an den Fünfmeterraum, wo Danijel Aleksic völlig frei einnicken konnte - 1:0 Brest (59.)! Ielsch ging danach vom Platz - Clévid Dikamona übernahm für ihn. Neben der Chancenvernichtung klebte uns weiterhin auch das Pech an den Füßen, aus 20 Metern traf Francis Massampu mit einem herrlichen Schlenzer die Latte zum zweiten Mal in diesem Spiel. Wir versuchten zwar alles, aber das Tor war wie vernagelt, und keine unserer fünf Großchancen ging über die Linie, während unser Gegner aus einer Halbchance den entscheidenden Treffer machte. So blieb es beim schmeichelhaften Sieg der Gastgeber.


Ergebnis: 0:1 (0:0)


besondere Ereignisse: Prince Segbefia verletzt (90.)


Mann des Spiels: Prince Segbefia


Was machte Créteil: In Amiens mit 3:0 gewinnen und auf P9 springen.



Wir hatten einfach im letzten Spiel die Pest am Schuh. 7:2 Schüsse auf das Tor, 5:0 Großchancen, 3:0 nach Holztreffern, und am Ende verlieren wir das Ding 0:1. Auf der PK nach dem Spiel war ich dementsprechend ratlos, denn weder hatte der Schiri gegen uns gepfiffen, noch konnte ich die Mannschaft aufgrund ihrer Leistung für die Niederlage wirklich verantwortlich machen. Klar, Francis Massampu legte aus dem Zentrum noch zu häufig schlecht ab, aber dennoch hatten wir genug Chancen, und langsam entwickelten Fans und Mannschaft gleichermaßen eine Aluminiumphobie. Letztlich konnte nur eins helfen: Wir mussten endlich effektiver vor dem Tor werden, eine Chancenverwertung von nicht ganz 14% war, nennen wir es ausbaufähig.



Während wir die Niederlage aufarbeiteten, reagierte man in Valenciennes auf die Talfahrt, die den Verein auf Rang 16 gerissen hatte, entließ den seit Wochen unter Beschuss stehenden Farid Benstiti und eröffnete das Trainerkarussell dieser Saison.




Im Heimspiel gegen den FC Tours hatten wir die Chance, die Scharte vom letzten Auswärtsspiel wieder auszuwetzen und uns vor dem Tor etwas cleverer anzustellen. Der Verein war gerade von einer einjährigen Stippvisite in der Ligue 1 zurück, der ersten seit 1984/85, und steckte nach zuletzt vier Niederlagen in fünf Spielen im Mittelfeld fest, obwohl man als Aufstiegsfavorit gehandelt wurde - dementsprechend saß mein Kollege Olivier Pantaloni auch nicht mehr allzu fest im Sattel. Der damalige Abstieg beendete auch endgültig die erfolgreichste Phase des Vereins, die sicher mit dem Namen Delio Onnis verbunden war. Der argentinische Stürmer und erfolgreichtste Torschütze aller Zeiten in der Ligue 1 spielte nach dem ersten Aufstieg in die Erstklassigkeit 1980 drei Jahre an der Loire, wurde zweimal Torschützenkönig und führte den Verein in zwei Halbfinals, wo man jeweils an PSG scheiterte. Später war dieser Onnis übrigens drei Jahre lang Coach beim PFC, war also nie bei einem vernünftigen Pariser Club. Die Stars der Mannschaft der Gegenwart fanden sich eher in der Defensive. Rechtsverteidiger Fousseni Diawara, der in seine letzte Saison als Profi ging, hatte im Laufe seiner Karriere 55 Länderspiele für Mali ansammeln können, sein Kollege Edwin Ouon in der Innenverteidigung, nur ein Jahr jünger, stand noch im Aufgebot Ruandas, wo er insgesamt 15-mal auflaufen durfte.
Wir mussten auf den gelbgesperrten Julien Ielsch verzichten, für den wieder Vital N'Simba auf links verteidigte. Auf der rechten Seite der Viererkette kam zudem Santiago Pereyra nach abgesessener Gelbsperre zurück ins Team. Dazu war Jermaine Grandison auf Länderspielreise mit Guyana, was aber kein Problem darstellte.


09.10.2015, 11. Spieltag der Ligue 2


Red Star (11., Form: wWLDl)
FC Tours (12., Medien-Tipp: 2., Form: LlLlW)



Bank
GK Coulibaly
DC Dikamona
DM Doumbia
LA Diaby
RA Thonnel
GK Bertrand
DC Fabre
LA Yartey
ST Dutournier
ST Kouakou



Es fehlten:
Ielsch (Gelbsperre)
Grandison (Länderspielreise mit Guyana)
GK Muangngam (Länderspielreise mit Frankreichs U19)



Wechsel
56. Diaby für Livaja
56. Thonnel für Massampu
61. Doumbia für Kanté
72. Fabre für Trebel
72. Dutournier für De Kogel



Tore
0:1 Delort (30./Diaz)
0:2 Delort (72./De Kogel)
0:3 Ketkeo (81./Diaz)



Verwarnungen
Kanté (3./gesperrt)
Rogie (3./gesperrt)



Platzverweise
keine


3041 Zuschauer im Stade Bauer


Das Spiel: Red Star zeigte sich spielfreudig und setzte die Gäste vor gut 3000 Zuschauern gleich unter Druck. Auch Andy Delort bei Tours wurde gleich von Anfang an gut in Szene gesetzt, weshalb ich schnell reagierte und meine Abwehr anwies, den Stürmer früher unter Druck zu setzen, was zunächst aber nur mäßig gelang, für die Menschen auf der Tribüne aber zu einem abwechslungsreichen Spiel führte - einzig die Chancenauswertung auf beiden Seiten verhinderte frühe Tore. Nach einer Viertelstunde bekamen wir die Partie besser in den Griff, so dass sich das Geschehen mehr in Richtung Gästetor verlagerte, doch weiterhin nutzten wir unsere Chancen nicht. Stattdessen liefen wir, nachdem El Baillal eine weitere Chance kläglich vergeben hatte, in einen Konter. Torwart Leroy machte das Spiel mit seinem Abstoß schnell, Diaz sprang höher als Pereyra und verlängerte per Kopf in den Lauf von Delort, der ungedeckt 14 Meter vor dem Tor die Nerven behielt und den Ball rechts oben in den Winkel zirkelte - 1:0 Tours (30.)! Wir zeigten uns unbeeindruckt und spielten weiter nach vorne, doch insbesondere El Baillal vergab auch die größten Chancen kläglich. So blieb es zur Pause bei der glücklichen Gästeführung. Trotzdem war ich unzufrieden: "Jungs, was ist das da draußen? Nach hinten ist das ja alles halbwegs in Ordnung, aber wollt Ihr eigentlich keine Tore schießen? Youness, willst Du mir Deine Rückpässe als Torschüsse verkaufen? Francis, spielst Du überhaupt mit? Ich hab Dich nicht gesehen! Mirko, Deine Flanken fliegen irgendwo in den Strafraum, wie wär's wenn Du schaust, bevor Du den Ball in die Mitte spielst, statt ihn blind in den Sechzehner zu holzen? In Hälfte Zwei will ich Tore sehen, die Chancen sind ja da! Macht et, Jungs!"
Die Spieler zeigten sich nach Wiederanpfiff zwar entschlossen, konnten aber die Vorgaben weiter nicht umsetzen - ich sah mich also gezwungen zu wechseln: Der beweglichere Thonnel sollte für den abgetauchten Massampu für mehr Gefahr im Zentrum sorgen, und auf links hoffte ich von Ouma Diaby auf bessere Flanken. Nun spielte aber auch Tours aktiver mit und begann, sich die Führung zu verdienen, was auch durch meine zunehmend wacklige Abwehr begünstigt wurde. Nach knapp 70 Minuten mussten unsere Fans dann einen kurzen Schockmoment überstehen - Diaz flankte von rechts, Planté kam nicht an den Ball, und der schlug im langen Eck ein! Doch der Schiri hatte alles gesehen, am kurzen Pfosten hatte Delort meinen Keeper abgeräumt, weshalb er an der Flanke vorbeigesegelt war. Wenig später aber verlängerte De Kogel einen langen Ball in die Mitte zu Delort, der aus 20 Metern flach abzog - Planté fiel wie eine Bahnschranke, 2:0 Tours (72.), unnötig hoch zehn! Wir zogen das Tempo noch einmal an, weiter rollte Angriff um Angriff auf Leroy zu, der aber dennoch kaum etwas zu tun bekam - zu schlecht blieben unsere Abschlüsse. Stattdessen kam es noch schlimmer - Diaz brachte eine Ecke flach an den kurzen Pfosten, Noordhoff stoppte den Ball vor Ketkeos Füße, der war hellwach und zog flach ab, 3:0 Tours (81.)! Uns gelang es nicht, doch noch ein Tor zu erzielen, so dass es beim letztlich über 90 Minuten doch verdienten 3:0 für Tours blieb.


Ergebnis: 0:3 (0:1)


besondere Ereignisse: -


Mann des Spiels: Andy Delort


Was machte Créteil: In Angers mit 1:6 unter die Räder kommen und vorläufig auf P12 abrutschen - der Spielplan faserte langsam etwas auf.



Nach einem Punkt aus vier Spielen waren wir also wieder auf Talfahrt. Ich bat also die Mannschaft vor dem Auslaufen zur Besprechung: "Jungs, das in den letzten Spielen war nicht viel. Die Chancenverwertung ist vollkommen für die Tonne, und die Passgenauigkeit muss hier zulegen. Dennoch hab ich von Euch schon gesehen, dass Ihr besser spielen könnt als die Ergebnisse der letzten vier Spiele das vorgeben. Das Wichtigste in den kommenden Wochen wird sein, dass Ihr Euch nicht verrückt macht. Wir sind Aufsteiger, und vor gut einem Jahr hat uns noch kaum jemand in dieser Liga gesehen. Wir müssen jetzt einfach konzentriert im Training arbeiten, dann werden auch die Ergebnisse bald wieder stimmen." In der Kabine wie auch beim Auslaufen konnte ich merken, dass meine Worte etwas bewirken konnten. Besonders Youness und Julien Ielsch waren entschlossen, für die Zukunft noch einmal eine Schippe draufzulegen.
Zum Glück schmälerte das die Attraktivität unserer Spiele für Canal+ nicht, denn wieder kamen drei Livespiele hinzu:




Wieder einmal stand eine Reise nach Korsika an - aber statt einer Marathonfahrt mit dem Bus konnten wir endlich fliegen - und gerade einmal gute anderthalb Stunden später lernten wir den Norden der Insel kennen. Für die malerische Terra Vecchia, wie die Altstadt genannt wurde, hatten wir leider keine Zeit, zumal das Stade Armand Césari etwas südlich in Furiani lag - wir sollten das Stadion in dieser Saison noch einmal besuchen, denn die beiden Vereine aus Bastia teilten sich die Sportstätte. Im Jahre 1992 war das Stadion Stätte einer der größten Katastrophen im französischen Fußball, als im Halbfinale des Pokals der damalige Präsi des SC Bastia, Jean-François Filippi, gegen Olympique Marseille das ganz große Geld witterte und kurzerhand die kleine, alte, 750 Zuschauer fassende Haupttribüne durch einen 9000 Zuschauer fassende Stahlrohrkoloss ersetzt - ohne Fundament, ohne Genehmigung und ohne anständige Planung innerhalb nur einer Woche. Wie erwartet, war die Hütte brechend voll, was für die Tribüne zuviel war: Beim Einsturz kurz vor Spielbeginn kamen 18 Menschen zu Tode und über 2350 Verletzte kamen in die Krankenhäuser. In der Folge wurde der Wettbewerb, bei dem Red Star erst im Viertelfinale am AS Cannes scheiterte, abgebrochen, so dass es im Jahr 1992 keinen Pokalsieger gab. Präsi Filippi konnte nicht verurteilt werden, da er kurz vor Prozessbeginn erschossen wurde. Die Opfer ehrt der französische Fußball bis heute, zum Jahrestag am 5. Mai rollt in ganz Frankreich kein Ball.
Der SC Bastia war vor der Saison als Aufstiegskandidat gehandelt, steckte aber im Mittelfeld der Tabelle fest und hatte die letzten beiden Heimspiele verloren. Der Torhüter hieß Carrasso - aber es war nicht Cédric, sondern sein jüngerer Bruder Johann. Vor ihm verteidigte rechts der ghanaische Nationalspieler Pape Paye, und innen stand mit dem mittlerweile 35-jährigen französischen Altinternationalen Sébastien Squillaci der wahrscheinlich bekannteste Spieler der Korsen. Der echte Star saß aber auf der Bank, Elie Baup war sicherlich jedem Franzosen ein Begriff. Sein größter Triumph war die Meisterschaft mit Girondins Bordeaux in der Saison 1998/99, an deren Ende er auch zum Trainer des Jahres gewählt wurde. In Bastia saß er seit Anfang der Saison auf der Bank.
Wir mussten unsere gesperrte Doppelsechs ersetzen, so dass Koro Doumbia und Jermaine Grandison von Beginn an auflaufen durften. Dazu kehrte Julien Ielsch von seiner Gelbsperre zurück und übernahm wieder links hinten. Schließlich durfte rechts hinten auch Romuald Marie wieder ran - Santi Pereyra zeigte bei hohen Bällen auf den Flügel einfach zu viele Schwächen. Anthony Derouard auf der Bank komplettierte den Umbau.

17.10.2015, 12. Spieltag der Ligue 2


Red Star (13., Form: WLDlL)
SC Bastia (9., Medien-Tipp: 4., Form: lLdLw)



Bank
GK Coulibaly
DC Dikamona
AMC Derouard
LA Diaby
RA Thonnel
GK Maddaloni
DC Mary
DR Cioni
ST Massimi
ST Ba



Es fehlten:
Kanté (Gelbsperre)
Rogie (Gelbsperre)
DL Palmieri (gebrochener Zeh)
MC Sablé (Erkältung)
AMC Dingomé (Leistenbruch)
AMC Théréau (Zerrung im Rücken)
LA Chevalier (Muskelzerrung)
RA Correa (Bänderzerrung im Knie)



Wechsel
51. Dikamona für Marie
56. Diaby für Livaja
64. Derouard für Massampu
46. Cioni für Buaillon
46. Ba für Mesloub
64. Mary für Taillefond



Tore
1:0 Massampu (64./Partouche)
1:1 Obbadi (90./William)



Verwarnungen
Marie (3./gesperrt)
Ielsch
Cioni (2.)



Platzverweise
Ielsch (36./Gelb-Rot, wiederholtes Foulspiel)


7834 Zuschauer im Stade Armand Césari (17.250, Naturrasen)


Das Spiel: Gleich nach vier Minuten hielt unsere Bank den Atem an, als Planté gegen den auf ihn zustürmenden Landel den Ball nicht richtig weg bekam - doch der Schuss des korsischen Rechtsaußen ging aus 14 Metern knapp links vorbei. In den ersten 20 Minuten entwickelte sich ein verteiltes Spiel, bei dem man nicht erkennen konnte, welche Mannschaft vor der Saison nach oben und welche nach unten getippt wurde. Doch während wir eher an der Chancenauswertung scheiterten (wann wird das endlich besser!?), endeten die Angriffe der Korsen zu häufig im Abseits. Der bereits verwarnte Ielsch jedoch tat dann etwa zehn Minuten vor der Pause den Gegnern einen Gefallen, als er im Mittelfeld übermotiviert Corluka fällte. Der Schiri entschied konsequent auf Gelb-Rot, und wir mussten über eine Halbzeit zu zehnt spielen. Ich zog Marie nach links, Grandison von der Sechs nach rechts und baute aus dem defensiven Doumbia und dem offensiveren El Baillal eine neue Mittelfeldzentrale. Nun bekam Planté zwar etwas mehr zu tun, ließ aber bis zur Halbzeit nichts anbrennen. In der Kabine machte ich meinen Spielern noch einmal Mut - hier ging auch in Unterzahl was.
Die Hoffnung schwand aber kurz nach Wiederanpfiff, als Obbadi von der rechten Strafraumkante einen Freistoß in den Sechzehner flankte und Landel sich sechs Meter vor dem Tor die Ecke aussuchen konnte - er wählte die linke, 1:0 Bas- doch ein Pfiff durchschnitt den Jubel! Die Fahne war oben, und mein Anpfiff für die Abwehr entlud sich in tiefem Durchatmen. Richtiger konnte die Entscheidung nicht sein, denn gleich vier Korsen tummelten sich beim Freistoß mehrere Meter zu weit vorne. Planté stand in der Folge unter Dauerbeschuss, doch mein glänzend aufgelegter Keeper hielt teils spektakulär die Null fest. Bastia erhöhte den Druck und brachte mit Adama Ba eine zweite Spitze, doch weiterhin standen die Korsen viel im Abseits, und den Rest fischte Planté heraus. Stattdessen leitete Noordhoff einen Angriff über den rechten Flügel ein, von wo Partouche, von Taillefond mehr bestaunt als gedeckt, einen wunderbaren Steilpass auf Massampu spielte, der Squillaci einfach davonlief und aus elf Metern mit seinem scharfen Schuss Carrasso keine Chance ließ - 1:0 Red Star (64.)! Der Torschütze durfte danach runter, mit Anthony Derouard wollte ich das Mittelfeld noch kompakter machen und die Führung so über die Zeit bringen. Bastia stellte sich immer offensiver auf, vom ursprünglichen 4-2-3-1 kamen sie über ein 4-4-2 nun zu einem 4-2-2-2, doch es half alles nichts. Wir verlegten uns auf Konter und standen nun etwas tiefer, was den Gastgebern nicht unbedingt in die Karten spielte. Die Versuche kamen so immer verzweifelter in Plantés Richtung, und nicht wenige landeten hoch auf der Hintertortribüne. Zudem rannten die Korsen unglaublich oft und unglaublich blind ins Abseits, was uns das Verteidigen des Vorsprungs noch einfacher machte. Einzig - es sollte nicht bis zum Ende reichen. Die 90. Minute war angebrochen, als William einen ungenauen Ball im Mittelfeld erlief, einen Doppelpass mit Corluka spielte und dann Obbadi steil schickte. Der bekam den Ball am Strafraum, wurde von Dikamona nicht entscheidend gestört, und so musste der überragende Planté doch noch hinter sich greifen, 1:1 (90.), NNNEEEEEIIIIIINNNNNNN!!!!!! Am Ende stand also ein verdientes, aber in der Art und Weise bitteres Unentschieden, in dem vor allem Planté (Note 8,1) sich eigentlich die Null verdient hatte.


Ergebnis: 1:1 (0:0)


besondere Ereignisse: -


Mann des Spiels: Vincent Planté


Was machte Créteil:  Zu Hause mit 0:1 gegen den Letzten aus Clermont-Ferrand verlieren und auf P15 abrutschen.
« Letzte Änderung: 15.September 2015, 01:06:46 von HeP1982 »
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Re: Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #116 am: 15.September 2015, 01:33:38 »

Mhm, schade, dass es mit der holländischen IV noch nicht so gut läuft... Spielen sie wenigstens besser hinten heraus?

Ielsch wieder mal mit Sahneauftritten... Wie lange setzt du auf den noch? Mich würde der aufregen.

In Korsika war ich jetzt übrigens gerade eine Woche auf Durchreise und bin sogar am Stadion des SC Bastia vorbei gejoggt. Liegt ganz nah an einer grossen Laguna, die ein Naturschutzgebiet ist. Man kann dort mit etwas Glück Schildkröten, Schlangen und Flamingos beobachten. Ganz nett dort. :)
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Re: Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #117 am: 15.September 2015, 20:17:16 »

Korsika steht auch bei mir noch auf der täglich wachsenden Liste der Orte, die ich noch sehen möchte :P
Julien bleibt bei mir vorerst zwei oder drei Spiele draußen (wenn es die Leistungen seines Vertreters Vital N'Simba zulassen) - ich muss halt vorsichtig sein, der Mann ist immerhin mein Kaptiän. Wenn ich den verprelle, fliegt mir die ganze Mannschaft um die Ohren. Und ja, mich regt seine Gelbsucht sogar ganz extrem auf, gerade weil er theoretisch einer meiner besten Spieler im Kader ist und ich mir eigentlich keinen Spieler leisten kann, der ihn ernsthaft ersetzen könnte.
Da meine Holländer sich eher nahtlos in die Fehlpassmeister aus der IV einfügen (beide mit schwachen 67% Genauigkeit), muss ich wohl, zunächst im Training, an ein paar anderen Schrauben drehen und ein paar Einstellungen finden, mit denen ich den Jungs das Flippern austreibe. Bei Planté war das ja schon erfolgreich - erst ein Selbstmordpass in der gesamten Saison ist für das, was er mir die letzten Jahre abgeliefert hat, schon sensationell.
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Re: Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #118 am: 19.September 2015, 11:29:01 »

Dünne Luft

Nach zuletzt nur zwei Punkten aus fünf Spielen wurde es wieder enger - wir blieben zwar auf Rang 13, waren aber der Abstiegszone wieder auf zwei Punkte nahe gekommen. Überhaupt war die Liga, nachdem die Nachholspiele bis auf eins gespielt waren, wieder näher zusammen gerückt - zwischen dem Siebten aus Valenciennes und dem Letzten aus Clermont-Ferrrand, der allerdings noch ein auf Ende Oktober verlegtes Spiel gegen Nîmes in der Hinterhand hatte, lagen gerade einmal sechs Punkte. Auch die Torverhältnisse lagen zwischen +1 und -5 recht nahe beieinander, nur Strasbourg als Vorletzter mit -7 und Clermont Foot als Letzter mit -11 fielen hier etwas aus dem Rahmen. Sollten wir also wieder in die Spur kommen, konnten wir ernsthaft über ein Hinrundenende in der oberen Tabellenhälfte nachdenken - oder im roten Bereich, sollten wir dies nicht schaffen.



Die Vertragsumstellungen hatten unser Budget mächtig belastet - und wir hatten drei Mann im Kader, die zwar große Verdienste um den Verein hatten, aber nun keine Rolle mehr spielten. Dazu fraßen sie im Jahr zusammen 290.000 € an Gehalt. Ich bot also Jimmy Dechêne, unserem alten Abwehrrecken Samuël Allegro und auch Kévin Lefaix, die alle mittlerweile nur noch in der zweiten Mannschaft spielten, eine beidseitige Vertragsauflösung an - in allen drei Fällen aber ohne Erfolg.
Jimmy hatte von den dreien den kleinsten Vertrag - er bekam 37.000 € pro Jahr. Zwar war er selbst nicht abgeneigt, doch mein Präsi blockte die Vereinbarung ab: "Nicht in meiner Amtszeit! Der Mann bekommt hier noch 24.500 € für den Rest seines Vertrags und will 25.500 € Abfindung. NON, RIEN! Der soll von mir aus seinen Vertrag hier bis Juni in der Zweiten absitzen und da verwesen!" Das war deutlich.

Etwas anders sah die Situation bei Kévin Lefaix aus, der das Ende seiner Zeit bei Red Star noch nicht gekommen sah. "Vertragsauflösung? Warum sollte ich so etwas machen? Ich habe hier bis zum Ende der nächsten Saison unterschrieben, und ich werde daran auch nicht rütteln. Ich bin jetzt 33 Jahre alt, wenn ich den Vertrag jetzt auflöse, würde ich damit meine Karriere praktisch beenden, und das habe ich noch nicht vor. Auch in der zweiten Mannschaft kann ich jungen Spielern noch helfen, sich zu entwickeln, und das möchte ich hier weiterhin tun." In die gleiche Kerbe schlug Samuël Allegro, der obendrauf noch mein zuvor geäußertes Angebot ausschlug, in Zukunft in meinem Trainerstab mitzuarbeiten.



Der erste Schritt in die richtige Richtung sollte im kommenden Heimspiel gemacht werden - und der Gegner hätte schon mit uns im Flieger aus Korsika sitzen können, es handelte sich um den Lokalrivalen unseres letzten Gegners, den CA Bastia. Obwohl sie gelegentlich nach Furiani auswichen, war die Heimat des Cercle Athletique das Stade Erbajolo mit 2000 Plätzen und Kunstrasen - die Gäste kannten also unser Geläuf bestens. Der CAB erlebte seine beste Zeit wie wir vor dem Zweiten Weltkrieg und war zwischen 1923 und 1926 viermal in Folge Sieger in der korsischen Division d'Honneur, der obersten regionalen Spielklasse dieser Zeit. Für landesweite Titel langte es jedoch damals wie heute nicht. Bis heute änderte sich das nicht, zwar konnte man achtmal den korsischen Pokal gewinnen, einen Amateurwettbewerb, doch als größten Erfolg verbuchte die Mannschaft bisher den Aufstieg in die Ligue 2 im Jahre 2013. Derzeit standen die Korsen auf Platz 17, und bei gleicher Tordifferenz trennten sie nur die drei mehr erzielten Treffer von den Abstiegsplätzen. Wir kannten deren etatmäßigen Linksaußen am besten - es war Geoffrey Tulasne, der vor der Saison nach drei Jahren in Paris auf die Insel gewechselt war und bislang eine unauffällige Saison spielte. Hinzu kamen in der Mittelfeldzentrale Blanstel Koussalouka, der einmal für den Kongo gespielt hatte, sowie Jure Ivankovic, der als Stürmer die gleiche Anzahl Länderspiele für Bosnien zu verbuchen hatte. Weiterhin aufpassen mussten wir auf Charly Charrier, der uns als Rechtsaußen in Diensten von Vendée Luçon bereits mehrfach ärgern konnte.
Wir bauten wieder mehrfach um. Da sowohl Julien Ielsch mit Gelb-Rot als auch Romuald Marie mit seiner dritten Gelben gesperrt waren, spielten auf den defensiven Außen wieder Santi Pereyra und Vital N'Simba. Dazu kehrten Massiré Kanté und Tony Rogie nach ihren Gelbsperren auf die Doppelsechs zurück. Koro Doumbia nahm dafür auf der Bank Platz. Als weitere kleine Änderung tauschten meine beiden holländischen Innenverteidiger die Seiten, da Tom Noordhoff mit dem linken Fuß stärker war als Donny van Iperen, der das linke Bein nur aus Symmetriegründen am Körper hatte.

23.10.2015, 13. Spieltag der Ligue 2


Red Star (13., Form: LDlLd)
CA Bastia (17., Medien-Tipp: 15., Form: LdWlW)



Bank
GK Coulibaly
DC Dikamona
DM Doumbia
LA Diaby
AMC Derouard
GK Agostini
DC Christophe
DC Camara
RA Charrier
ST Pastorelli



Es fehlten:
Marie (Gelbsperre)
Ielsch (Gelb-Rot-Sperre)
DR Andreu (verdrehtes Knie)
ST Naby (Schienbeinkantensyndrom)



Wechsel
21. Derouard für Massampu
57. Diaby für El Baillal
75. Doumbia für Kanté
33. Charrier für Tulasne
48. Pastorelli für Ivankovic
74. Camara für Grimaldi



Tore
0:1 Pastorelli (75./Sanchez)



Verwarnungen
keine



Platzverweise
keine


1969 Zuschauer im Stade Bauer


Das Spiel: Red Star präsentierte sich im Passspiel wesentlich verbessert. Nicht nur konnte der zurückgekehrte Rogie den Angriffen wieder mehr Struktur verleihen, auch meine holländische Innenverteidigung spielte klarer von hinten heraus. Nach 20 Minuten jedoch wurde die Freude über den bis dahin gelungenen Auftritt aber deutlich geschmälert, als Francis Massampu nach einer harten Grätsche von Linksverteidiger Zeghdane liegenblieb und mit der Trage vom Platz gebracht wurde. Anthony Derouard sollte es fortan in vorderster Front richten. Der Tritt im Übrigen blieb ungeahndet. Die Partie wurde nun zunehmend härter, und nach 32 Minuten bekamen die Sanitäter wieder etwas zu tun - diesmal mussten sie nach einer Grätsche von Kanté im Mittelfeld Geoffrey Tulasne vom Platz tragen, für den Charly Charrier übernahm. Diesmal wurde zwar das Foul gepfiffen, doch die Karten ließ der Unparteiische auch diesmal stecken. Abgesehen davon passierte nicht viel, so dass es torlos in die Halbzeit ging. Mit der Abwehrleistung war ich zufrieden, einzig die letzten Pässe kamen nicht wie gewünscht an, besonders Partouche und El Baillal mussten sich hier steigern.
Auch nach der Pause änderte sich nichts an der gepflegten Langeweile auf dem Platz. Bastia hatte mittlerweile seine Angriffsbemühungen zugunsten einer Fledermaustaktik - 11 Mann hängen an der Torlatte - vollends aufgegeben, und wir bissen uns an diesem Elferriegel die Zähne aus. Besonders Massampus physische Präsenz fehlte uns in dieser Phase. Doch 15 Minuten vor Schluss kamen die Korsen einmal durch. Rechts im Strafraum konnte N'Simba Sanchez nicht stoppen, der in die Mitte legte, wo Pastorelli umringt von Verteidigern aus acht Metern zum Abschluss kam - und mit seinem Flachschuss in die linke Ecke Planté keine Chance ließ, 1:0 Bastia (75.), das konnte doch alles nicht wahr sein. Auch in den folgenden Angriffen blieb uns das Pech an den Füßen kleben - der eingewechselte Koro Doumbia kam frei aus 14 Metern zum Abschluss, traf aber nur die Latte. So kam es am Ende zu einem schmeichelhaften Sieg für die Gäste, weil wir einfach in einer Mischung aus Pech und Unvermögen das Tor nicht treffen konnten. Immerhin konnte der Schiri die Karten komplett stecken lassen, und Donny van Iperen konnte endlich einmal überzeugen.


Ergebnis: 0:1 (0:0)


besondere Ereignisse: Francis Massampu verletzt (20.), Geoffrey Tulasne verletzt (32.)


Mann des Spiels: Benjamin Levacher


Was machte Créteil: In Strasbourg 0:0 spielen und auf P18 abrutschen.



Wir waren wieder ans Tabellenende gerutscht, da Clermont sein Nachholspiel gegen Nîmes mit 2:1 gewinnen konnte. Die Vorstellung im letzten Spiel hingegen machte jedoch Mut, dass es bald wieder aufwärts gehen könnte - wir mussten nur wieder mehr Durchschlagskraft entwickeln. Francis Massampus Wadenzerrung war dem sicherlich nicht zuträglich, er sollte die nächsten zwei bis drei Wochen auf der Tribüne verbringen müssen. Da für Neuzugänge nach wie vor das Geld fehlte, musste ich dieses Problem intern lösen.
  • Francis war zwar nominell der erste Stürmer, doch fiel er erst einmal aus und ließ auch in den letzten Spielen schon die Treffsicherheit der Vorsaison vermissen. Seiner Schnelligkeit und Physis standen Defizite im Zusammenspiel gegenüber, außerdem litt er unter einer gewissen Entscheidungsschwäche.
  • Francky Nguekam, Stürmer Nummer Zwei, war zwar ein grundsolider Kicker und obendrauf noch der stärkere Mannschaftsspieler, aber auch er hatte Schwächen im Passspiel und war obendrauf nicht der nervenstärkste. Dazu fehlte ihm mit seinen 1,75 m einfach die Körperlänge im Kopfballspiel, die er nicht durch andere Fähigkeiten ausgleichen konnte.
  • Maxime Thonnel war auf Außen deutlich besser aufgehoben, ihm gingen sowohl im Kopfballspiel als auch im Abschluss die entscheidenden Qualitäten ab, außerdem konnte er den Verteidigern physisch am wenigsten entgegensetzen.
  • Anthony Derouard konnte die Position auch spielen und war sicherlich im Zusammenspiel der stärkste, war aber im Kopfballspiel deutlich zu schwach, um im Strafraum bestehen zu können.
  • Anas Benali schließlich sollte noch ein Jahr in der Jugend bleiben, um sich körperlich und geistig weiterzuentwickeln, er war noch nicht reif für die Erste.
Das hieß also, dass ich auf vorhandenes, aber nicht optimales Personal zurückgreifen musste. In dieser Situation kam mir ein Angebot aus Poiré-sur-Vie gerade recht. Die Westfranzosen standen ebenfalls mitten im Abstiegskampf und wollten ihre schwächelnde Offensive etwas aufrüsten. Für Maxime Thonnel gaben sie ein Leihangebot über 40.000 € pro Monat ab, dazu wollten sie sich eine Kaufoption im Vertrag sichern. Diese gewährte ich ihnen über Maximes aktuellen Marktwert von 350.000 €. Unsere Verhandlungspartner aus der Vendée ließen sich auf diese Forderungen ein, übernahmen obendrauf die gesamten 175.000 € Gehalt, und so verließ uns Maxime mindestens für den Rest der Saison gen Westen.



Unter der Woche stand nun noch die Auslosung zur siebten Pokalrunde an - durch den Aufstieg wurde unser Einstieg in den Pokal in dieser Saison eine Runde nach hinten verschoben. Nach den interessanten, aber oft chancenlosen Gegnern der letzten Saison hatten wir auch diesmal die Hoffnung auf einen Gegner aus Übersee, der uns im Stade Bauer besuchen könnte, um dort nach allen Regeln der Kunst abgeschossen zu werden. Einen leichten Gegner bekamen wir auch - wir durften nach Chavanay reisen, einem kleinen Dorf bei Saint-Étienne. Der PFC hatte in Péronnas auch eine lösbare Aufgabe erwischt, und auch der Racing Club hatte bei den unterklassigen Amateuren vom FC Pamiers eine gute Chance, die nächste Runde zu erreichen. Schließlich hatte auch Créteil mit dem Chaumont FC ein leichtes Los erwischt. Die interessanteste Partie indes war wohl das Aufeinandertreffen der AJ Auxerre mit dem FC Tours, hier dürften Nuancen entscheiden.



Mein Kollege Pablo Correa beim AS Nancy leistete bislang offenbar ausreichend gute Arbeit, um sich auf das Radar der Ligue 1 zu bringen. Der AC Arles-Avignon hatte seinen Chef José Pasqualetti an den OGC Nizza verloren und machten dem Uruguayer ein Angebot, das dieser nicht ablehnen konnte - und in Nancy stand man auf einmal ohne Trainer da. Für den anstehenden Spieltag sollte nun erst einmal Co-Trainer Vincent Hognon die Mannschaft betreuen.



Die nächste Partie führte uns nach Nordosten, genau genommen nach Metz. Die lothringische Stadt war geprägt vom Kontrast zwischen preußischer und französischer Architektur, der daher rührte, dass sie während des gesamten deutschen Kaiserreichs aus Berlin regiert wurde - signifikant dafür ist sicherlich die beeindruckende Cathédrale Saint-Étienne, die zwischen 1220 und 1520 errichtet wurde, in der sich aber nach dem Wiederaufbau nach einem Brand 1877 unter anderem Wilhelm der II. als Prophet Daniel wiederfand. Andererseits stammten die Fenster, die nach dem Wiederaufbau eingesetzt wurden, von niemand geringerem als Marc Chagall, wodurch die Kirche, die in Frankreich auch als die "Laterne Gottes" bekannt ist, heute alle historischen Epochen der Stadt an der Mosel, genauso wie den genannten Kontrast, herrlich einfängt. Wir reisten mit dem TGV an, da es zwischen Paris und Metz/Nancy keine Direktflüge gab und der Zug uns in gut 90 Minuten nach Lothringen brachte.
Der FC Metz war unter der Woche nach Elfmeterschießen gegen Créteil aus dem Ligapokal geflogen - wir hofften also auf schwere Beine. Weiter genährt wurde unsere Hoffnung dadurch, dass die Messins zuvor auch in der Liga ihre letzten drei Spiele verloren, dadurch aus den Aufstiegsrängen rutschten und wettbewerbsübergreifend in drei der letzten vier Spiele torlos blieben - wobei die Journalisten dem Verein vor der Saison ohnehin nicht allzu viel zutrauten und ihn ins untere Mittelfeld tippten. Der Kader war recht erfahren, und zahlreiche Spieler, wie Sechser Romain Rocchi (u.a. Ex-PSG), hatten auch Erstligaerfahrung. Bekannteste Akteure neben Rocchi waren Torwart Lars Stubhaug, der als dritter Torwart in die norwegische Nationalmannschaft berufen wurde, sowie der vietnamesische Innenverteidiger Lê Michel, der bereits sieben Länderspiele für sein Heimatland bestritten hatte. Wir kannten auch noch Alhassane Keita und Marvin Esor, die mit Boulogne bzw. Châteauroux bereits gegen uns gespielt hatten. Hinzu kamen Kerem Çetin und Terek Langlois, die mit mittlerweile 17 Jahren in der Jugend der Messins spielten, wohin sie am Anfang der letzten Saison aus unserer Nachwuchsabteilung wechselten.
Bei uns waren bis auf den verletzten Francis Massampu, der von Francky Nguekam vertreten werden sollte, alle Mann an Bord. Dies sollte auch die einzige Umstellung in der Mannschaft bleiben. Julien Ielsch stand zwar wieder bereit, doch ich gab ihm noch eine Denkpause, zu der ich ihm auch einige deutliche Worte bezüglich seiner Strafakte mitgab. Auch Santi Pereyra blieb in der Mannschaft, nachdem er im letzten Spiel unauffällig, aber sicher die rechte Abwehrseite dicht machte.


30.10.2015, 14. Spieltag der Ligue 2


Red Star (20., Form: DlLdL)
FC Metz (4., Medien-Tipp: 13., WLlll)



Bank
GK Coulibaly
DC Dikamona
DM Doumbia
LA Diaby
AMC Derouard
GK M'Fa
DC O'Shaughnessy
DM Teixeira
DM Philipps
ST Bozok



Es fehlten:
Massampu (Wadenzerrung)DC Sætra (verdrehtes Sprunggelenk)
MR Esor (verdrehtes Sprunggelenk)
ML D'Haene (verdrehtes Sprunggelenk)
DM Kashi (Gelbsperre)



Wechsel
58. Derouard für Nguekam
63. Dikamona für Noordhoff
66. Doumbia für El Baillal
46. Philipps für Schipani
71. Bozok für Gueye
71. O'Shaughnessy für Hérelle



Tore
Tore?



Verwarnungen
N'Simba (4.)
Dikamona (5.)
Inez (2.)
Bussmann (3./gesperrt)
N'Doye (3./gesperrt)



Platzverweise
Pereyra (64./Gelb-Rot, wiederholtes Foulspiel)


6864 Zuschauer im Stade Saint-Symphorien (26.661, Naturrasen)


Das Spiel: Wir standen hinten sicher und ließen die Gastgeber nicht zur Entfaltung kommen, dazu kamen, einmal mehr von Tony Rogie strukturiert, immer wieder gefährliche Angriffe - naja, nur bis fast vor das Tor, denn besonders Nguekam war bei der nordostfranzösischen Innenverteidigung in besten Händen. Nach einer knappen halben Stunde erst kam Metz zum ersten Mal vor Plantés Tor - und schon war der Ball drin! Doch der Assistent hatte sofort die Fahne oben - Moussa Gueye stand klar im Abseits. Letztlich passierte aber bis auf ein paar wenige Distanzschüsse nicht viel in der ersten Hälfte, so dass es schon folgerichtig torlos in die Pause ging. Meine Innenverteidiger bekamen Tritte, weil sie statt eines anständigen Spielaufbaus die Bälle zu gerne irgendwo hin prügelten, und Francky Nguekam bekam einen Tritt, weil er sich in der Spitze nicht ins Spiel einbrachte. Ansonsten nahm ich noch einmal den Druck von der Mannschaft, die hier nichts zu verlieren hatte.
Metz kam verbessert aus der Pause und hatte gleich ein paar gute Gelegenheiten, doch Planté zeigte sich einmal mehr als sicherer Rückhalt und konnte die Schüsse abwehren. Auch wir legten nun eine Schippe drauf, und die Partie wurde etwas lebhafter. Doch prompt mussten wir den nächsten Rückschlag verkraften, als Sanitago Pereyra sich innerhalb von fünf Minuten zwei gelbwürdige Fouls leistete und nach einer guten Stunde vom Platz musste. Ich stellte auf eine breite Dreierkette um, davor sollte sich Massi Kanté bei Bedarf als abkippender Sechser weiter fallen lassen. Dazu nahm ich Youness El Baillal zu Gunsten von Koro Doumbia herunter, zog Tony Derouard aus der vordersten Spitze zurück und schickte Maxime Partouche als Flügelstürmer weiter nach vorne. Wir spielten also nun in einem 3-2-1-3-0.
Weiter spielten wir nach vorne, bis in der Schlussphase tatsächlich Planté wieder einen seiner berühmten Herzinfarktpässe spielte. Kieza bekam den Ball, konnte frei aufs Tor zulaufen, verzog aber deutlich nach rechts und sorgte für kollektives Durchatmen auf unserer Bank und ungläubiges Kopfschütteln auf den Rängen. Metz wurde nun noch einmal richtig munter und bestürmte unser Tor, aber wir hielten dicht, so dass wir das torlose Unentschieden hielten.


Ergebnis: 0:0 (0:0)


besondere Ereignisse: -


Mann des Spiels: Gaëtan Bussmann


Was machte Créteil: Zuhause gegen Lens auch zu einem torlosen Unentschieden kommen und auf P18 springen.



Wir konnten uns zwar vom Tabellenende lösen, aber mussten dennoch langsam einen Sieg einfahren, um endlich wieder in den grünen Bereich zu springen. Der einzige Trost für unsere Fans in dieser Zeit war, dass es Créteil nicht wirklich besser ging. Und weiterhin blieb es dabei, dass wir besser spielten, als es die Ergebnisse aussagten - wir mussten einfach wieder treffen. Hier sollte eine Umstellung im vorderen Bereich helfen: Mein Stürmer sollte sich als Knipser auf seine Kernkompetenz konzentrieren - einfach das Runde ins Eckige zu bringen. Unterstützt werden sollte er hierbei von Rechtsaußen, wo Maxime Partouche oder Anthony Derouard als Flügelstürmer mehr nach innen ziehen sollten. Mein Zehner schließlich, Youness El Baillal, sollte hier entlastet werden und sich als klassischer offensiver Mittelfeldspieler wieder mehr auf die Anspiele konzentrieren.



In Nancy war man unterdessen auf der Suche nach einem neuen Trainer fündig geworden. Christian Henna musste nach dem Wechsel des Präsidiums im Sommer in Bastia seinen Stuhl für Élie Baup räumen, war daher für die Lothringer verfügbar und unterschrieb dort für zwei Jahre.
In Caen reagierte man unterdessen auf die Talfahrt, die vorläufig nach einem 0:4 gegen Poiré-sur-Vie hinter uns am Tabellenende ihren Höhepunkt fand - Trainer Sébastien Bannier, der mit einer kurzen Unterbrechung seit 1991 zuerst als Spieler und nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn in ziemlich jeder Position außer Busfahrer neben dem Feld tätig war, musste seinen Spind räumen.



Um endlich die Punkte einzufahren, kam uns Luzenac ganz recht. Auch bei unseren Gästen in den Pyrenäen stotterte der Motor vor allem in der Offensive, die bislang erst 13 Tore in 14 Spielen erzielen konnte. Dafür stand allerdings die Defensive hervorragend und ließ erst 15 Gegentore zu, was Keeper Samuël Atrous eine Nominierung für die algerische Nationalmannschaft einbrachte. Auch der achtfache georgische Internationale Amiran Sanaia, der die linke Seite dicht machte, und Mittelfeldspieler Jordan Leborgne, der aus Caen geliehen war und Nationalspieler in Guadeloupe war, hatten daran ihren Anteil. Sein Partner in der Mittelfeldzentrale, der Ivorer William Aho Abou, war in der letzten Saison noch in Amiens aktiv und hatte sich bereits dort auf meine Beobachtungsliste gespielt - wir wussten also, was uns hier erwartete.
Wir wechselten wieder die komplette Außenverteidigung. Für den gesperrten Pereyra spielte wieder Marie auf rechts, was vermutlich wieder zu einer Dauerlösung werden könnte, und links kehrte nach Sperre, Anpfiff und Denkpause Julien Ielsch zurück, der wusste, dass er auf Bewährung spielte. Francis Massampu war zwar im Grunde wieder fit, doch da er zwei Wochen lang nicht mit der Mannschaft trainiert hatte, bekam noch einmal Francky Nguekam den Vorzug. Zum Thema Mirko Livaja äußerte sich vor dem Spiel bereits Roger Lemerre - und forderte klar mehr von meinem Linksaußen, als dieser bislang gezeigt hatte.

07.11.2015, 15. Spieltag der Ligue 2


Red Star (19., Form: lLdLd)
Luzenac Ariège Pyrénées (16., Medien-Tipp: 19., Form: LwllD)



Bank
GK Coulibaly
DL N'Simba
DM Doumbia
LA Diaby
AMC Derouard
GK Brenet
DL Diallo
DC Mignotte
MR Badiane
ST Cazaubon



Es fehlten:
Massampu (Trainingsrückstand nach Wadenzerrung)
Pereyra (Gelb-Rot-Sperre)
DC Makalou (Hüftverletzung)



Wechsel
46. N'Simba für Ielsch
54. Diaby für Livaja
59. Doumbia für Kanté
51. Mignotte für Albert
62. Cazaubon für Mahoto
80. Badiane für Aho Abou



Tore
1:0 Nguekam (30./Partouche)
2:0 Nguekam (44./El Baillal)



Verwarnungen
Marie (4.)
Kanté (4.)
Ielsch (7.)
Partouche (1.)
Kakou (4.)
Mignotte (3./gesperrt)
Sanaia (5.)



Platzverweise
keine


2043 Zuschauer im Stade Bauer


Das Spiel: Luzenac begann nervös, Red Star spielte gleich zielstrebig nach vorn - die Neusortierung schien Früchte zu tragen, vor allem El Baillal wirkte befreit. Einzig das Tor fehlte - Nguekam bekam den Ball zwar einige Male in vielversprechender Position, brachte den Ball aber einfach nicht an Keeper Atrous vorbei. Wir machten aber weiter Dampf, und nach einer halben Stunde hatten wir damit endlich auch Erfolg: Partouche löste sich 25 Meter vor dem Tor mit einer geschickten Ballannahme von seinem Gegenspieler Mahoto und steckte in den Strafraum durch. Dort ließ Nguekam mit seinem Antritt Josué Albert stehen, zog aus 13 Metern halbrechts im Strafraum direkt ab - und der Ball schlug im kurzen Eck ein, 1:0 Red Star (30.), endlich war der Knoten geplatzt! Nun wurde Luzenac etwas aktiver, und kurz vor der Pause kamen sie tatsächlich zum ersten Mal gefährlich vor unser Tor. Boutaïb fand mit seinem öffnenden Pass auf den rechten Flügel Aho Abou, der in den Strafraum zog, aber zentral aus 15 Metern knapp über das Tor zielte. Wenige Minuten später ließen wir es wieder krachen: Halbrechts im Mittelfeld schickte El Baillal mit einem herrlichen Pass Nguekam auf die Reise, der diesmal Outrebon davonlief, frei in den Strafraum zog und Atrous aus 11 Metern erneut keine Chance ließ - 2:0 Red Star (44.), ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert! So ging es dann auch mit einer komfortablen Führung in die Pause. Ich war hochzufrieden mit der Leistung meiner Jungs - einzig Julien Ielsch fiel etwas ab und durfte dann auch gleich in der Kabine bleiben.
Luzenac stellte auf ein 4-4-2 mit Raute um und versuchte, gleich nach Wiederanpfiff ein Zeichen zu setzen - doch es kam nur ein Distanzschuss aus gut 20 Metern von Ech-Chergui dabei heraus, der klar rechts vorbeiging. Auch Planté hatte wieder Normalform erreicht und verursachte mit seinem Zuspiel auf Abo Ahou vermutlich drei Herzinfarkte auf der Tribüne - doch die Volleyabnahme ging doch klar und deutlich auf die Hintertortribüne. Doch auch wir spielten weiter mit, und nach einem Konter verpasste Nguekam nur knapp sein drittes Tor. Knapp zehn Minuten nach der Pause wurde ich leider zum zweiten Wechsel genötigt, nachdem der heute deutlich verbesserte Mirko Livaja nach einem Tritt von Outrebon liegen blieb und von den Sanitätern vom Platz geführt wurde. Ouma Diaby sollte von nun an für Wirbel auf Linksaußen sorgen. Der neue Mann fügte sich gleich nahtlos in die Mannschaft ein, und dazu verteidigten wir geschickt unsere Führung, ohne die Bemühungen um ein drittes Tor dabei einzustellen. Einzig Cazaubon kam nach einer Badiane-Flanke, die N'Simba nicht verhindern konnte, im Strafraum zum Kopfball, der am linken Pfosten jedoch klar rechts vorbei ging. Am Ende blieb es beim ungefährdeten 2:0-Sieg, und endlich konnten wir ein gutes Spiel einmal in drei Punkte umsetzen.


Ergebnis: 2:0 (2:0)


besondere Ereignisse: Mirko Livaja verletzt (54.)


Mann des Spiels: Francky Nguekam


Was machte Créteil: In Nancy mit 5:2 gewinnen, Christian Henna damit den Einstand verhageln und auf P13 springen.
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Re: Red Star FC - Retorte hat Paris genug
« Antwort #119 am: 21.September 2015, 00:19:36 »

Geht's nochmal unten raus?

Die kleinen Variationen hatten Wirkung gezeigt. Youness spielte im letzten Spiel befreit auf, Maxime fühlte sich in seiner neuen Rolle, in der er wieder mehr nach innen ziehen konnte, ebenfalls sichtlich wohl, und meinen Stürmern kam es ebenfalls sehr entgegen, dass sie sich verstärkt auf ihre Arbeit unmittelbar vor dem Tor konzentrieren konnten. Dazu kristallisierte sich zunehmend heraus, dass ich für die Zukunft auf Vital N'Simba auf der Linksverteidigerposition setzen wollte - Julien war zwar auf dem Papier der klar stärkere Spieler, kam aber aus mir nicht erfindlichen Gründen in der Ligue 2 nicht zurecht. Rechts gehörte die nähere Zukunft dagegen Romuald Marie, da Santi Pereyra einfach noch nicht clever genug war und nach wie vor Schwächen beim Verteidigen langer Bälle zeigte.



Nach einer Taktikeinheit saß ich im Büro und wälzte die neuesten Dossiers meiner Scouts, als mein Physio Martin Rose ins Büro stürmte: "Chef, kommen Sie schnell in den Kraftraum. Donny kann sich nicht mehr bewegen!" Ich ahnte schlimmes, und nachdem wir gemeinsam unseren Abwehrschrank auf die Liege gewuchtet hatten, bestätigte sich der erste Verdacht: Eine Zerrung im Rücken sollte den zuletzt so sicheren Holländer für einen guten Monat auf Eis legen. "Wir könnten natürlich auch..." Da ich Martins Idee schon ahnen konnte, grätschte ich sofort dazwischen: "Fällt aus! Bei mir wurde noch nie ein Spieler fitgespritzt, und das bleibt auch so! Wenn's blöd läuft, ist Donny danach für zwei Monate verletzt, das Risiko gehe ich nicht ein. Nehmen Sie das als grundlegende Leitlinie dieses Vereins."



In Caen war man derzeit auf der Suche nach einem neuen Manager fündig geworden: Johan Neeskens sollte den Erfolg zurückbringen, der Urgestein Sébastien Bannier in der Normandie abhanden gekommen war.




Bevor wir die letzten Spiele der Hinrunde bestreiten konnten, stand zunächst noch das Pokalspiel in Chavanay an. Das Dorf mit knapp 3000 Einwohnern lag im Norden des Weinanbaugebiets Saint-Joseph, wo jährlich hervorragender Syrah reift. Der AS Chavanay dagegen war außerhalb der Weinberge wenig bekannt und spielte in den Niederungen des Amateurfußballs. In der sechsten Pokalrunde sorgte man immerhin für ein kleines Ausrufezeichen, als sie die Fünftligisten vom FC Chalon mit 1:0 nach Verlängerung aus dem Wettbewerb warfen. Dennoch sollte das Spiel eher eine Formsache sein. Wir gaben daher einigen Spielern aus der zweiten Reihe eine Chance, so bekam beispielsweise mein zweiter Keeper Issa Coulibaly eine Chance, und auch meine drei Kicker aus der Zweiten durften dabei sein - während Jimmy Dechêne von Beginn an auf der 10 ran durfte, saßen Kévin Lefaix und Samuël Allegro zunächst auf der Bank. Verzichten mussten wir neben Donny van Iperen auf Jermaine Grandison, den ich zwar gerne eingesetzt hätte, der aber mit Guyana auf Länderspielreise war und gegen die Caymans eine starke Vorstellung ablieferte.

15.11.2015, 7. Runde Coupe de France


Red Star (16., Form: LdLdW)
AS Chavanay (Division d'Honneur)



Bank
GK Planté
DC Allegro
DM Kanté
AMC El Baillal
ST Lefaix
GK Ferreira
MC Millet
ML Remanaho
AMC Guillon
ST Alves



Es fehlten:
van Iperen (Zerrung im Rücken)
Grandison (Länderspielreise mit Guyana)



Wechsel
46. Allegro für N'Simba
46. Lefaix für Nguekam
66. Kanté für Rogie
46. Remanaho für Lorenzi
56. Millet für Moreau
61. Alves für Bourgeois



Tore
1:0 Nguekam (2./Diaby)
2:0 Dechêne (10./Nguekam)
3:0 Diaby (25./Nguekam)
3:1 Proust (44./Fehler Dikamona)
3:2 Alves (84./Remanaho)
4:2 Derouard (85./Dechêne)



Verwarnungen
N'Simba (5.)
Rogie (4.)
Marie (5.)
Kanté (5.)
Moreau (1.)



Platzverweise
keine


315 Zuschauer im Stade Raphaël Garde (1500, Naturrasen)


Das Spiel: Es wurde die erwartet leichte Partie. Schon kurz nach Anpfiff flankte Diaby von links, Nguekam lief in den Ball und stolperte ihn irgendwie über die Linie - 1:0 Red Star (2.), Torwart Martinez zuckte nicht einmal! Die Vorstellung ging weiter: Nguekam nahm 25 Meter vor dem Tor seinem Gegenspieler Ferblantier viel zu leicht den Ball ab, legte vor dem Strafraum flach quer in die Mitte, wo Dechêne direkt flach aus 18 Metern abzog - und rechts unten versenkte, 2:0 Red Star (10.)! Die Amateure waren sichtlich überfordert: Nguekam erlief sich einen langen Ball halblinks im Strafraum, ließ mit einem kurzen Haken Boutin ins Leere laufen und legte kurz auf Diaby zurück - und der netzte flach rechts unten zum nächsten Tor ein, 3:0 Red Star (25.), der erst 16-jährige Keeper wusste nicht, wie ihm hier geschah! Wir spielten weiter mit Zug nach vorn, doch Martinez zeigte nun auch ein paar gute Paraden. Dazu machte mir auch Coulibaly den Planté - doch aus gut 30 Metern fehlte es Lang an Schusstechnik, um dies auch mit seinem Volley zu bestrafen. Dazu wurden wir etwas nachlässig - und wurden kurz vor der Pause dafür bestraft: Esnault brachte von links eine Ecke in den Fünfer, Dikamona wehrte vor die Füße des an der Sechzehnmetermarkierung lauernden Proust ab - und auf einmal schlug es unter der Latte ein, nur noch 1:3 (44.), Coulibaly wirkte etwas schlafmützig! So ging es mit einer dennoch komfortablen 3:1-Führung in die Pause, und ich war mit der Vorstellung hochzufrieden.
Für die zweite Hälfte brachte ich Lefaix und Allegro ins Spiel - der bis dahin starke Nguekam und der verwarnte N'Simba mussten weichen, Cériélo rückte nach links. Die Partie verflachte nun etwas, Chavanay kam nicht nach vorne, während wir den letzten Biss vermissen ließen. Und weiterhin blieben wir nachlässig: Remanaho wurde in der Schlussphase von Marie nicht am Flanken gehindert, Alves hielt frei halblinks im Strafraum drauf - und wieder war Coulibaly zur Salzsäule erstarrt, noch 2:3 (84.), was war denn hier los? Die Antwort folgte auf dem Fuße, denn im Gegenzug schepperte es das nächste Mal: Diaby flankte ungestört vom linken Flügel, wo Lefaix nicht an den Ball kam. Vor dem Strafraum jedoch konnte Dechêne nach halbrechts zu Derouard hinauslegen, der aus 17 Metern mit einem wunderbaren Schlenzer links oben in den Winkel vollendete - 4:2 Red Star (85.), es geht doch! Durch das Tor motiviert, versuchten wir zwar noch einmal, unsere Führung zu erhöhen, letztlich blieb es jedoch beim hochverdienten 4:2.



Ergebnis: 4:2 (3:1)


besondere Ereignisse: -


Mann des Spiels:Jimmy Dechêne


Was passierte sonst noch: Créteil hatte beim 6:0 in Chaumont keine Mühe, und auch der Racing Club spielte beim 5:1 in Pamiers überzeugend auf. Versailles musste gegen Vitré ins Elfmeterschießen, setzte sich aber letztendlich auch durch - genauso wie der PFC beim 2:1 in Péronnas. Maccabi komplettierte die gute Vorstellung der Hauptstadt mit einem 2:1 gegen Thouars.
Dijon verlor zu Hause mit 3:1 gegen die Drittligisten aus Hyères, und auch Angers stellte sich bei der 2:1-Niederlage in Moulins nicht unbedingt clever an. Istres schwächelte beim 1:2 gegen die Viertligisten aus Mühlhausen ebenso wie Colmar beim 0:1 in Sannois, ebenfalls aus der CFA. Bis auf die Knochen blamierte sich der FC Valenciennes - der Zweitligist verabschiedete sich im Elfmeterschießen gegen den FC Dieppe aus Liga Fünf. Im Spitzenspiel schließlich behielt Zweitligist Tours mit 3:1 in Auxerre die Oberhand.



Zwar waren wir grundsätzlich zufrieden mit dem Auftritt und wussten auch, dass wir ihn mit einigen Spielern errungen hatten, die eher Fälle für Bank oder Tribüne waren, dennoch mussten wir das kommende Spiel gegen Caen mit einer anderen Einstellung bestreiten - die zwei Gegentore waren sicherlich ein Indiz dafür, dass meine Jungs das Spiel zeitweise zu sehr auf die leichte Schulter genommen hatten. Dazu wurde ich klar darin bestätigt, meine verdienten, aber alten Spieler Kévin Lefaix und Samuël Allegro im Spätherbst ihrer Karriere in die zweite Mannschaft zu versetzen - selbst gegen einen solchen Gegner war die Leistung der beiden Altmeister inakzeptabel. Jimmy Dechêne hingegen nutzte seine Chance, sich zu präsentieren und zeigte sich mit einem Tor und einer Vorlage in hervorragender Form.



Wir freuten uns auf die Auslosung zur achten Pokalrunde und versammelten uns wieder im Presseraum, um diese gemeinsam zu verfolgen - auch so etwas verstand ich als "teambildende Maßnahme" - man muss ja nicht gleich über brennende Glasscherben laufen oder ähnlichen Hokuspokus veranstalten. Ein erstes Raunen ging durch den Raum, als der PFC den Viertligisten aus Mühlhausen zugelost wurde - diese hatten schließlich bereits mit dem FC Istres einen Zweitligisten ausgeschaltet. Maxime Partouche lächelte kurz, als sein alter Club, der FC Versailles, sein Heimspiel gegen die Viertligisten aus Luçon bekam. "Da geht noch was!" raunte er dem neben ihm sitzenden Tony Rogie zu. Das Heimspiel des Racing Club gegen Sainte-Geneviève wurde dagegen recht emotionslos aufgenommen, nur Massi Kanté nickte kurz. Echte Freude kam indes auf, als wir unser Los bekamen - es wurde der Fünftligist aus Chambéry, etwas westlich von Albertville in den Savoyer Alpen.
Auch Créteil hatte Losglück und reiste in den Süden zum Ehrendivisionär nach Toulon. Einzig Maccabi bekam ein verhältnismäßig hartes Los: Der Fünftligist bekam zwar ein Heimspiel, empfing allerdings den formstarken FC Hyères aus der National.
Echte Knallerpartien blieben aus, der engste Vergleich stand zwischen den beiden Drittligisten aus Niort und Martigues auf dem Programm.




Der nächste Trip nach Norden stand an, und am Bahnhof Saint-Lazare setzten wir uns zwei Stunden in den TGV, um nach Caen zu kommen. Die fast 1000 Jahre alte normannische Stadt war tatsächlich unter Henry I. Anfang des 12. Jahrhunderts Regierungssitz Englands - nach der Schlacht bei Tinchebray war die Normandie tatsächlich englisches Territorium. Als zentraler Punkt im Zusammenhang mit dem D-Day war die Stadt im Krieg in schwere Kämpfe verwickelt und dadurch stark zerstört, wurde aber bis in die 60er Jahre wiederaufgebaut. Heute erinnert das Mémorial de Caen an den Kampf um die Stadt. Geprägt wird das Stadtbild heute von der 1432 gestifteten Universität, die ebenfalls im Krieg fast komplett zerstört wurde, sowie den zwei Abteien - eine davon beherbergt heute das Rathaus - und der Burg Williams des Eroberers.
Stade Malherbe Caen wurde zwar vor der Saison ins Mittelfeld getippt, fand sich allerdings am Tabellenende wieder. Das Spiel war gleichzeitig das Ligadebüt für Johan Neeskens in der Liga, von daher wussten wir nicht wirklich, was uns hier erwarten würde. Aufpassen mussten wir auf den fünfmaligen japanischen Nationalspieler Hiroshi Ibusuki, der im Zusammenspiel mit Stojan Vranjes und Fodé Koita, ihrerseits ebenfalls mit Länderspielen für Bosnien respektive Guinea dekoriert, sicherlich vorne für mächtig Wirbel sorgen konnte. Hinten fehlte der gabunische Internationale Yroundu Musavu-King, so dass der wohl bekannteste Name in der Mannschaft, der mittlerweile 36-jährige französische Altinternationale Julien Escudé, die Abwehr vor Keeper Damien Perquis (nein, nicht der franko-polnische Abwehrspieler!) zusammenhalten sollte. Der slowenische Rechtsaußen Damjan Bohar schließlich war die gefährlichste Offensivwaffe der Normannen, der bereits fünfmal treffen konnte und dazu dreimal für andere auflegte - eine interessante Aufgabe für Vital N'Simba.
Bei uns fehlte Donny van Iperen weiterhin verletzt, für ihn kehrte Clévid Dikamona in die Startelf zurück. Der formstarke Francky Nguekam blieb in der Mannschaft, Francis Massampu musste sich erst einmal hinten anstellen. Ansonsten rotierte ich wieder zurück und bot wieder die wahrscheinlich besten Spieler auf.


20.11.2015, 16. Spieltag der Ligue 2


Red Star (16., Form: dLdWw)
Stade Malherbe Caen (20., Medien-Tipp: 10., Form: WdLlW)



Bank
GK Coulibaly
DC Cériélo
DM Doumbia
AMC Derouard
ST Massampu
GK Bosmel
DC Appiah
DL Montaroup
LA Diakhaby
RA Bos



Es fehlten:
van Iperen (Zerrung im Rücken)DC Musavu-King (gebrochener Fuß)
MC De Looijer (beidseitiger Leistenbruch)



Wechsel
46. Derouard für Livaja
46. Massampu für Nguekam
70. Doumbia für Kanté
46. Montaroup für Bakkali
46. Appiah für Havertong
57. Diakhaby für Basha



Tore
1:0 Partouche (36./ohne Vorarbeit)
1:1 Duhamel (61./Elfmeter, Foul N'Simba an Raineau)
2:1 El Baillal (70./Derouard)
2:2 Duhamel (77./Diakhaby)
3:2 El Baillal (84./Massampu)
3:3 Ibusuki (90.+1/Bohar)



Verwarnungen
Dikamona (6./gesperrt)
Kanté (6./gesperrt)



Platzverweise
keine


10113 Zuschauer im Stade Michel d'Ornano (21.215, Naturrasen)


Das Spiel: Wir kamen gleich gut ins Spiel und hatten bereits nach einer Minute die Gelegenheit, in Führung zu gehen, doch Keeper Perquis hielt gleich zweimal glänzend gegen den von El Baillal steil geschickten Nguekam. Auch in den Folgeminuten blieb der Keeper der Normannen unter Beschuss, doch er war gut aufgelegt und entschärfte auch die besten Gelegenheiten. Auf der anderen Seite brachte einmal mehr Planté mit einem schwachen Zuspiel auf Marie Zakaria Bakkali ins Spiel, doch der junge Belgier vergab die gute Möglichkeit im Eins-gegen-Eins. Doch weiter blieben wir am Drücker und wurden nach einer Ecke fast belohnt - doch Dikamona am langen Pfosten fand mit seinem Kopfball aus kurzer Distanz, aber spitzem Winkel nur das Aluminium! Caen war nur bei Standards gefährlich - wobei die Freistöße und Ecken auch keine große Gefahr ausstrahlten. Knapp zehn Minuten vor der Pause schließlich, Perquis' Handschuhe waren wahrscheinlich mittlerweile rot glühend, wurden wir endlich erlöst: Escudé grätschte Nguekam im Strafraum ab, der Ball kam nach rechts zu Partouche, der von rechts außen flankte - der Ball ging direkt auf das Tor, Perquis stand das erste Mal in dieser Partie falsch, und der Ball segelte über ihn hinweg ins Netz, 1:0 Red Star (36.), ENDLICH! Wir hatten noch weitere Chancen, doch zur Pause blieb es beim 1:0, das unser Chancenplus nur unzureichend widerspiegelte. Obwohl ich weitgehend zufrieden war, tauschte ich zweimal: Derouard kam für den platten Livaja und rückte nach rechts - Maxime Partouche übernahm die Position des Linksaußen. Dazu vernichtete mir Francky Nguekam heute entschieden zu viele Chancen, so dass in der zweiten Hälfte Francis Massampu seine Gelegenheit bekam.
Wir machten weiter munter Druck - bis uns der Schiri einen Streich spielte: Raineau blieb kurz vor dem Strafraum zunächst an Noordhoff hängen, holte sich den Ball wieder, wurde im Strafraum von N'Simba erneut gestoppt - und der Schiri pfiff vollkommen überraschend auf Elfmeter! Ich war fassungslos, und meine Spieler waren so geschockt, dass sie noch nicht einmal protestierten, so grotesk war der Pfiff. Mathieu Duhamel war's egal, mit seinem Schuss nach links unten ließ er Planté, der die Ecke geahnt hatte, keine Chance - 1:1 (61.)! Doch wir waren keinesfalls geschockt und machten weiter Dampf. Derouard zog auf den rechten Flügel, sah sich Montaroup und M'Bone gegenüber und spielte einen langen Ball in den Lauf von El Baillal. Mein Zehner ließ Escudé stehen, zog von rechts aus spitzem Winkel neun Meter vor dem Tor ab - und der passte genau links neben den Pfosten, 2:1 Red Star (70.), das nenne ich eine Reaktion! Doch hinten wurden wir löchrig: Diakhaby schickte Duhamel in den Strafraum, der bereits verwarnte Dikamona griff nicht konsequent an, Duhamel legte an der Grundlinie kurz zurück auf Diakhaby, der von Marie bedrängt abzog und aus spitzem Winkel den Pfosten traf - der Ball rollte die Torlinie entlang, und Duhamel staubte ab, 2:2 (77.), musste das jetzt sein? Doch die Partie war noch nicht durch: Rogie schickte El Baillal steil, der einmal mehr Escudé davonlief, aber legte dann aber, bedrängt von Appiah, in den Strafraum auf Massampu ab, der mit seinem Schuss am gut reagierenden Perquis scheiterte - doch der Ball sprang zurück zu El Baillal, der das Leder aus 13 Metern doch noch volley in die Maschen drosch - 3:2 Red Star (84.), welch ein Spiel! Caen machte noch einmal Druck, und in der Nachspielzeit wurden sie belohnt: M'Bone schickte Bohar steil, der von N'Simba unbehelligt in den Sechzehner zog, geschickt in die Nahtstelle auf Ibusuki spielte und damit auch Dikamona düpierte - und der Japaner ließ sich am rechten Fünfmetereck nicht zweimal bitten, 3:3 (90.+1), das konnte doch alles nicht sein! Danach war Schluss, in der ersten Hälfte hätten wir das Spiel schon entscheiden müssen, daran änderte auch die offensichtliche Fehlentscheidung nichts, die zum Elfmeter führte.



Ergebnis: 3:3 (1:0)


besondere Ereignisse: -


Mann des Spiels: Youness El Baillal


Was machte Créteil: Zu Hause 2:2 gegen Valenciennes spielen und auf P14 abrutschen.



Wir mussten endlich eine Möglichkeit finden, unsere Schießbude abzudichten. Zuletzt mit beiden Holländern sah das alles schon gut aus, aber im letzten Spiel zeigte sich vor allem meine Außenverteidigung schwach. Gut, Vital N'Simba wurde auch vom Schiri verladen, aber dazu bekamen sowohl er als auch Romuald Marie ihre Flügel nicht wirklich dicht - besonders in der Luft schwächelten beide. Jermaine Grandison konnte zwar die Position rechts hinten auch spielen, war mir allerdings hier doch entschieden zu langsam und unbeweglich. Julien und Santi, meine nominellen Alternativen, traten zu oft zu hart zu, und auch die beiden waren in der Luft verwundbar. In der Winterpause musste hier etwas passieren - wenn wir das Geld generieren konnten. Nur mit Amokläufern und Empfangspersonal konnte ich auf jeden Fall auf Außen nicht viel reißen.




Das bestehende Personal bekam im Heimspiel gegen Dijon die nächste Bewährungsprobe. Die Ostfranzosen standen wie erwartet in der oberen Tabellenhälfte, waren aber zuletzt ziemlich von der Rolle und hatten aus den letzten sechs Spielen nur zwei Punkte geholt. Sie bauten vor allem auf die sichere Defensive, die in den bisherigen 16 Spielen erst 17 Gegentreffer zuließ. Fixpunkt in der Offensive war klar Stürmer Grégory Thil, der von den bislang 21 Treffern vier selbst erzielte und sieben weitere auflegte. Neben ihm stürmte Julio Tavares - der Nationalspieler der Kapverdischen Inseln war der Torjäger des Teams und konnte in 14 Spielen 13 Tore erzielen - auf ein brandgefährliches Duo mussten wir da aufpassen, doch der Rest der Mannschaft hatte zusammen erst vier Treffer auf dem Konto, die Senfstädter waren also hochgradig abhängig von ihren beiden Stürmern.
Wir mussten neben Donny van Iperen diesmal auch auf Clévid Dikamona und Massiré Kanté verzichten, die jeweils ihre Gelbsperren absaßen. So verteidigte neben Tom Noordhoff diesmal Mickaël Cériélo, und auf der Sechs sollte Koro Doumbia ihnen die Arbeit erleichtern. Dazu kehrte Francis Massampu in die Startelf zurück.

27.11.2015, 17. Spieltag der Ligue 2


Red Star (15., Form: LdWwd)
FCO Dijon (7., Medien-Tipp: 8., Form: lDdLL)



Bank
GK Coulibaly
DL Ielsch
DM Grandison
AMC Derouard
ST Nguekam
GK Vidal
DC Rondeau
MC Meïté
AMC Jussiê
ST Baradji



Es fehlten:
van Iperen (Zerrung im Rücken)
Kanté (Gelbsperre)
Dikamona (Gelbsperre)



Wechsel
56. Grandison für Rogie
62. Derouard für Partouche
73. Ielsch für Noordhoff
56. Jussiê für Legros
65. Meïté für Pruvot
65. Rondeau für Gégousse



Tore
1:0 Massampu (5./Marie)
1:1 Tavares (15./Pruvot)
2:1 Livaja (16./Rogie)
2:2 Michel (21./Pruvot)
3:2 Massampu (30./El Baillal)
4:2 N'Simba (56./Marie)
5:2 Noordhoff (64./El Baillal)
6:2 Derouard (77./Elfmeter, Foul Rondeau an Massampu)



Verwarnungen
Noordhoff (3.)
Partouche (2.)



Platzverweise
Rémy (32./Rot wegen groben Foulspiels)


2724 Zuschauer im Stade Bauer


Das Spiel: Wir gingen hochmotiviert zur Sache und wurden früh belohnt: Partouche war der Weg in den Strafraum versperrt, so dass er nach außen zum aufgerückten Marie ablegte. Der flankte sofort an den kurzen Pfosten, wo Rémy unter dem Ball hersprang, Massampu mit einem kurzen Antritt Petshi und Paulle überraschte und aus kürzester Distanz auch Keeper Perraud keine Chance ließ - 1:0 Red Star (5.), ein Auftakt nach Maß! Es ging weiter in eine Richtung, und fast hätte Maxime Partouche nach gut zehn Minuten eine Ecke direkt verwandelt - Perraud musste sich gewaltig strecken, doch der Keeper konnte gerade noch abwehren. Dijon kam erst nach einer Viertelstunde zum ersten Mal überhaupt nach vorne - und war gleich erfolgreich: Pruvot wurde bei seinem Solo am rechten Flügel von Marie nur begleitet, konnte in aller Seelenruhe flanken, und in der Mitte stand N'Simba im Strafraum wie bestellt und nicht abgeholt - Tavares war dadurch ungestört und konnte aus sieben Metern einnetzen, 1:1 (15.), ein Geschenk! Die Reaktion kam gleich im Gegenzug: Rogie öffnete das Spiel herrlich mit seinem Pass nach links auf Livaja, der Platz ohne Ende hatte, von Varrault nicht angegangen wurde - und von der linken Strafraumkante mit einem herrlich gefühlvollen Schlenzer in den rechten Knick endlich einmal seine Klasse bewies, 2:1 Red Star (16.), Tor des Monats, da lege ich mich fest! Jetzt war hier Tag des offenen Tores: Pruvot wurde im Strafraum angespielt, sein Weg zum Tor aber von Cériélo und Rogie versperrt, doch der Stürmer behielt die Übersicht, legte quer zu Michel, und der schob flach rechts unten ein - 2:2 (21.)! Weiter ging das Scheibenschießen: El Baillal rannte den rechten Flügel herunter, wurde von Petshi nicht beim Flanken gestört, und in der Mitte hatte Massampu keine Mühe, aus fünf Metern einzunicken - 3:2 Red Star (30.)! Dann schwächte sich Dijon selbst: Rogie führte den Ball am rechten Flügel, Rémy kam angeflogen und trat meinen Strategen in bester Kung-Fu-Manier um. Der Schiri pfiff und schickte den zeternden Halblinken mit knallrot vom Platz! Tony Rogie konnte glücklicherweise weiterspielen. So ging es mit 3:2 in die Halbzeit. Mit meiner Offensive war ich zufrieden, meine Innenverteidigung jedoch bekam einen gehörigen Tritt - ich erwartete keine weiteren Gegentore in Hälfte Zwei.
Nach der Pause wurde der Druck auf Dijon noch größer, und auch Perrault patzte jetzt: N'Simba bekam knapp 30 Meter vor der Grundlinie einen aus dem Strafraum gespielten Ball von Romuald Marie und schlug ihn von halblinks wieder vor das Tor - Massampu erreichte am Fünfmeterraum den Ball nicht, aber auch der Keeper segelte vorbei, und der Ball segelte ins Netz, 4:2 Red Star (56.)! Dijon fiel nun endgültig auseinander: El Baillal schlug eine Ecke flach ans kurze Fünfmetereck, wo Noordhoff nicht bewacht wurde und frei mit links zu seinem ersten Treffer als Profi einschießen konnte - 5:2 Red Star (64.), "Einer geht noch rein!" schallte es von den Rängen! Jetzt erst stellte Dijon auf ein 4-3-1-1 um, man wollte einfach nicht komplett untergehen. Knapp 20 Minuten vor Schluss war dann Schluss für Noordhoff, der mit Gelb belastete Innenverteidiger ging für Julien Ielsch. Mein Kapitän rückte ins defensive Mittelfeld, Jermaine Grandison sollte für die verbleibende Zeit in der Innenverteidigung absichern. Weiterhin wurde Dijon an die Wand gespielt, und weiterhin beging Dijon zuweilen rituellen Selbstmord: Im Strafraum gingen Rondeau und Massampu zum Kopfballduell hoch - und der Abwehrspieler der Gäste schlug meinem Stürmer seinen Ellbogen ins Gesicht! Der Schiri zeigte sofort auf den Punkt, ließ aber den Spieler unbestraft - obwohl wir die Schlussviertelstunde nun auch zu zehnt bestreiten mussten! Derouard übernahm die Verantwortung vom Punkt und verwandelte sicher - 6:2 Red Star, (77.), flach nach rechts unten! Dijon versuchte es nun mit einem 3-4-2, doch auch das sollte erfolglos bleiben. Im Gegenteil, wir schnürten bei dieser Vollgasveranstaltung die Dijonais weiter am eigenen Strafraum ein und kamen, aus dem Spiel wie nach Standards, immer wieder gefährlich zum Abschluss. Nur in weitere Tore konnten wir diesen Dauerdruck nicht mehr ummünzen - doch ein 6:2 am Ende war immer noch überzeugend genug und auch in dieser Höhe vollkommen verdient.


Ergebnis: 6:2 (3:2)


besondere Ereignisse: Francis Massampu verletzt (76.)


Mann des Spiels: Mirko Livaja


Was machte Créteil: In Toulouse 1:1 spielen und auf P14 bleiben.
Gespeichert
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