Warmlaufen zum Titel? Vorbereitung und Start der Rückrunde 2014/15
Das Weiterkommen gab der Moral in der Mannschaft noch einmal einen Schub. Nun hatte auch der Letzte im Verein begriffen, was in dieser Saison noch möglich sein konnte. Es war noch einmal mehr Zug im Training, und vor dem Stadion kannte die Vorfreude keine Grenzen mehr. Einzig Karim Laporte und der Chefetage von Red Star, bestehend aus Präsi Haddad, Sportdirektor Marlet und mir, sah die Mannschaft noch nicht als Meister 2016/17, was wir auch in der täglichen Arbeit auf und neben dem Platz vermittelten - und Karim konnte ohnehin nur schreiben, was wir ihm vorsetzten.
Für einen positiven Verlauf der Rückrunde war es nun aber wichtig, in der Pause keinen Rost anzusetzen, also hatten wir bis zum Rückrundenstart noch drei Testspiele: Wir fuhren zunächst zur ES Viry-Châtillon, einem der Tabellenführer der viergleisigen vierten Liga, bei dem wir Rosère Manguélé und Tertulien Denga wiedersehen konnten. Wenige Tage darauf erwarteten wir die EA Guingamp mit Florian Makhedjouf, und schließlich waren wir noch beim SC Sannois zu Gast, die in der vierten Liga auf Platz vier lagen, wenn auch in einer anderen Staffel als Viry-Châtillon. Auch hier trafen wir drei alte Bekannte wieder: Ludovic Fardin und El Hadji Dieye bearbeiteten gemeinsam die Mittelfeldzentrale, während Geoffrey Durbant gelegentlich im Sturm für Gefahr sorgte.
Zunächst stand die Fahrt ins südliche Umland von Paris nach Viry-Châtillon, wo anno 1909 der erste Flugplatz Frankreichs eröffnet wurde. Unsere Gastgeber empfingen uns in einem 4-4-2 mit enger Raute im Mittelfeld, mit Rosère Manguélé auf der Bank und mit Tertulien Denga neben ihm. Auch ich schonte einige Stammspieler, gab den Jungs aus der zweiten Reihe etwas Startelferfahrung und nahm einige Jugendkicker mit.
Startelf: GK Fernand - DR Rizzi, DC Dupé, DC Allegro, DL Ielsch - MC Rogie, MC El Baillal - RA Partouche, LA Tharradin - ST Thonnel, ST Lefaix
Bank: GK Planté - DR Cériélo (ab 51.), DC Zola (ab 60.), DC Dikamona (ab 46.), DL El Attaria (ab 60.) - MC Doumbia (ab 56.), MC Dechêne (ab 56.) - RA Tulasne (ab 65.), LA Gama (ab 63.) - ST Kessab (ab 51.), ST Massampu (ab 63.)
Der Klassenunterschied wurde von Beginn an deutlich, die Gastgeber konnten sich kaum aus der eigenen Hälfte befreien. Wir hatten dagegen einige gute Chancen, einzig die Qualität im Abschluss war verbesserungswürdig. Völlig aus dem Nichts spielte dann aber Hardouin einen Steilpass auf den von Dupé unbehelligten Jean-François James, der aus 14 Metern halblinks im Strafraum Fernand keine Chance ließ,
1:0 Viry-Châtillon (28.). Auch nach dem Treffer bot sich das bekannte Bild: Red Star im Angriff, aber ohne Fortune im Abschluss, der ESV igelte sich ein, machte die Mitte eng und lauerte auf Konter. So fiel der Ausgleich folgerichtig über die Flügel: Partouche setzte sich rechts durch, flankte an den langen Pfosten, und dort fiel der Ball genau Lefaix auf den Kopf, der aus drei Metern keine Mühe hatte,
1:1 (42.). Noch vor der Pause drehten wir das Spiel gar komplett: Thonnel schlug einen langen Ball in die Spitze, den sich Lefaix erlief, frei durch war und aus 17 Metern mit einem gezielten Schlenzer in die rechte Torecke dem herausstürmenden Keeper keine Chance ließ,
2:1 Red Star (45.).
Nach der Pause machte Red Star da weiter, wo sie aufgehört hatten - mit dem Auslassen von Großchancen. Nach gut 50 Minuten begann ich, meine gesamte Ersatzbank einzuwechseln, einzig Fernand sollte durchspielen. Dadurch ging bei uns der Spielfluss etwas verloren, und auch die Gastgeber kamen zu Chancen - doch Fernand war noch nicht am Boden festgefroren und hielt stark gegen Guissé. Die nächste Chance ließ sich der Stürmer aber nicht entgehen, entwischte Zola und behielt bei seinem Schuss nach rechts unten die Nerven,
2:2 (76.). Die Schlussviertelstunde war ein einziges Anrennen, aber die schwache Qualität im Abschluss zog sich auch hier noch weiter durch wie ein roter Faden, während die Fans des Viertligisten ihren Torwart Carrat schon als "dix-huit Carrat" feierten, da er heute seine Leistung vergoldete. So blieb es beim 2:2, obwohl wir beste Chancen hatten, hier mindestens fünf Tore zu erzielen - nach dem Spiel sprach auch einer der Spieler der
Canaris im Hinblick auf das Unentschieden von "mehr Glück als Verstand".
Gegen Guingamp boten wir annähernd unsere stärkste Elf auf - nur Thonnel brauchte eine Pause und wurde durch Nguekam als hängende Spitze vertreten, dazu nahmen wir Anas Benali mit auf die Bank. Um nicht unterzugehen und die Abstimmung innerhalb der Viererkette zu verbessern, hatten wir dazu zwischen den Spielen im Training unseren Fokus auf die Defensive gelegt. Unsere Gäste aus der Bretagne traten mit einem flachen 4-4-2 an - und komplett ohne Flo Makhedjouf, der auf der Tribüne zwischen den Fans Platz nahm.
Startelf: GK Planté - DR Marie, DC Cériélo, DC Dikamona, DL Ielsch - MC Kanté, MC El Baillal - RA Partouche, LA Diaby - ST Nguekam, ST Lefaix
Bank: GK Fernand - DR Rizzi (ab 64.), DC Dupé (ab 64.), DC Allegro (ab 66.), DL El Attaria (ab 66.) - MC Rogie (ab 46.), MC Dechêne (ab 56.) - RA Tulasne (ab 56.), LA Tharradin (ab 56.) - ST Benali (ab 62.), ST Massampu (ab 62.)
Wir überraschten Guingamp mit unserer offensiven Ausrichtung und aggressivem Pressing, so dass sie zunächst nicht zur Entfaltung kamen - von einem Klassenunterschied war in der Anfangsviertelstunde nichts zu spüren. Dazu machte deren U19-Keeper Seznec nach 25 Minuten den Planté - war aber dann bei Partouches Abschluss aus 16 Metern im bedrohten rechten Eck und packte sicher zu. Schließlich setzte sich allerdings die Klasse des Erstligisten doch durch: Mana Dembélé löste sich von Cériélo, bekam den Ball 30 Meter vor dem Tor, spielte zu seinem Sturmkollegen Gimbert in den Lauf, und der prügelte das Leder aus elf Metern halbrechter Position mit solcher Vehemenz in die Maschen, dass unser Platzwart kurz Angst um das Tornetz hatte -
1:0 Guingamp (35.). Allerdings hatten die Gäste die Rechnung ohne ihren Keeper gemacht: El Baillal zündete aus 30 Metern eine Rakete auf das Tor, die zwar genau auf den Torwart ging, doch der machte das, was jeder Keeper eigentlich schon in der E-Jugend ausgetrieben bekommt - er ließ kurz prallen! Partouche bedankte sich und schoss aus etwas spitzem Winkel zum Ausgleich ein,
1:1 (37.)! So gingen wir mit einem verdienten Unentschieden in die Pause, und ich konnte mit dem Gezeigten zufrieden sein.
Auch nach der Pause spielten wir weiter ohne Angst vor dem Erstligisten, und Partouche hätte uns, von Nguekam wunderbar in den Strafraum geschickt, fast in Führung gebracht, nagelte die Kugel aber links oben ans Lattenkreuz! Weiter blieben wir dominant, jedoch auch weiter im Abschluss glücklos. Planté war hinten offenbar kalt, also verteilte er wieder wie gewohnt Einladungen - doch Bahlouli hielt seine Volleyabnahme aus 30 Metern nur mit Mühe unter dem Stadiondach. Nach 66 Minuten hatte ich auf dem Feld wieder nach und nach durchgewechselt, diesmal war Planté der Einzige, der durchspielen durfte. Zwar hatten wir noch einige Chancen, das Spiel tatsächlich zu gewinnen, doch am Ende stand in einer sehr fairen Partie, in welcher der Unparteiischen die Karten komplett stecken lassen konnte, ein höchst achtbares 1:1 - in dieser Verfassung mussten wir auch von Nantes keine Angst haben.
Zum Abschluss der Vorbereitung fuhren wir über die Seine zu Sannois SG. Beim dortigen Viertligisten gab ich wieder der zweiten Reihe verstärkt eine Chance, um die Beine meiner Stammkräfte für den Liga-Auftakt nach der Winterpause vier Tage später zu schonen. Sannois versuchte, mein 4-2-2-2 zu kopieren und bot mit El Hadji Dieye und Geoffrey Durbant zwei meiner Ehemaligen auf - Ludovic Fardin fehlte mit einem gerissenen Wadenmuskel.
Startelf: GK Fernand - DR Rizzi, DC Dupé, DC Allegro, DL El Attaria - MC Kanté, MC Dechêne - RA Partouche, LA Tharradin - ST Thonnel, ST Massampu
Bank: GK Planté - DR Marie (ab 69.), DC Cériélo (ab 69.), DC Dikamona (ab 65.), DL Ielsch (ab 69.) - MC Rogie (ab 46.), MC El Baillal (ab 65.) - RA Tulasne (ab 60.), LA Diaby (ab 60.) - ST Nguekam (ab 65.), ST Lefaix (ab 65.)
Red Star wollte die schnelle Führung - Partouche drehte eine Ecke frech auf das Tor, wo das Leder an die Latte klatschte. Dann half uns Linksverteidiger Dramé mit einem Katastrophen-Rückpass, den er viel zu kurz und zu ungenau in den Lauf von Massampu spielte, und mein Stürmer ließ sich aus 17 Metern nicht zweimal bitten -
1:0 Red Star (7.)! Sannois wurde zwar nun etwas lebhafter, kam aber nur selten durch unsere Abwehr. Partouche hingegen hatte heute ein Privatduell mit dem Torgestänge laufen - nach seiner Ecke an die Latte setzte er nun einen Freistoß aus 17 Metern an den Pfosten. Von Thonnel steilgeschickt, hatte er aber im nächsten Versuch endlich Glück, zog von rechts in den Strafraum und schob aus 12 Metern ins lange Eck,
2:0 Red Star (23.)! In der Folge zeigte Fernand, dass auch er den Planté-Trick beherrschte - Allegro konnte aber Durbant abgrätschen, bevor schlimmeres passierte. Mit einem verdienten 2:0 ging es in die Pause, da Sannois einfach ungefährlich war und Red Star sogar die Chancen für ein drittes und viertes Tor hatte.
Nach Wiederbeginn dezimierte sich Sannois erst einmal selbst - El Hadji Dieye war schon den ganzen Abend etwas übermotiviert, und holte im Mittelfeld, schon vorbelastet, Dechêne von den Beinen. Der Schiri hatte keine andere Wahl und
stellte den Sechser vom Platz. Nun wurde das Spiel noch einseitiger, einzig die Treffer fehlten. Nach einem Freistoß jedoch erzielte Akovi aus heiterem Himmel den Anschluss - dachten alle, doch die Fahne war oben - klar zu Unrecht, wie sich schnell zeigte, doch der Linienrichter hatte ohnehin bei diesem Spiel einen nervösen Arm. Bis zum Schluss hatten wir zwar weitere gute Möglichkeiten, doch letztlich blieb es beim 2:0.
Unser erster Neuzugang für die kommende Saison stand unterdessen fest: Da ich nach wie vor Geoffrey Tulasne kein Bekenntnis zum Verein entlocken konnte und dieser alle Gespräche zu diesem Thema abblockte, hatte ich meine Scouts losgeschickt, um sich nach Nachfolgern umzuschauen. Zurück kamen sie mit einer heißen Empfehlung:
Anthony Derouard war erst 22 Jahre alt und und war ein Kandidat sowohl für die rechte Außenbahn, wo er Tulasne ersetzen könnte, als auch für die Zehn, wo er die Position von Jimmy Dechêne als Konkurrenz für El Baillal einnehmen könnte. Wie auch immer - gerade im mentalen Bereich war er jetzt schon stärker als beide, so dass er in jedem Fall eine Bereicherung für die Mannschaft darstellen würde. Ich bat Steve Marlet darum, den Transfer zu fixieren - und noch am selben Abend bekam ich einen Anruf aus Le Mans, Steve meldete Vollzug.
Wir freuten uns richtig auf die Tour an den Nordostrand der Vogesen nach Colmar - endlich konnte es in der Liga wieder losgehen! Wir waren also wieder im Bus und tourten die 490 km nach Osten Richtung deutsche Grenze. Sechs Stunden im Bus - hoffentlich würden wir ab Sommer professionell spielen und fliegen können. Der SR Colmar wurde vor der Saison ins Mittelfeld getippt und befand sich derzeit auch genau dort, was vor allem der sicheren Abwehr geschuldet war. Einzig die Personaldecke war etwas dünn. Wir konnten dagegen aus dem Vollen schöpfen und in Bestbesetzung auflaufen. Im Sturm entschied ich mich wieder für Nguekam als Partner des mittlerweile gesetzten Thonnel, Lefaix saß auf der Bank. Dazu durfte der in den Tests starke Partouche wieder auf Rechtsaußen ran.
Red Star (4-2-2-2): GK Planté - DR Marie, DC Cériélo, DC Dikamona, DL Ielsch - MC Kanté, MC El Baillal -
RA Partouche, LA Diaby - ST Thonnel,
ST NguekamBank: GK Fernand, DC Dupé,
MC Rogie,
RA Tulasne,
ST LefaixEs fehlten: keiner
Der Gegner: Sports Réunis Colmar (12., Medien-Tipp: 9., Form: dDlww)
Aufstellung (4-1-2-2-1): GK Verger - DR Kelsch, DC Brat, DC Ndongala, DL Genot - DM Diawara - MC Amofa, MC Amon - RA Cassan, LA Liabeuf - ST Liang Baotong
Bank: GK Fuchs, DC Gruson, DL Ochieng, ML Kittler, ST Armand
Es fehlten: GK Schackemy (Hüftverletzung), DC Haaby (Grippe), DM Mebrak (Jochbeinbruch), DM Shaiëk (Gelbsperre)
1313 Zuschauer im Parc des Sports Stadium (7000, Naturrasen)
Wechsel:
62. Lefaix für Thonnel | 26. Kittler für Amofa |
65. Rogie für Kanté | 46. Armand für Liang Baotong |
71. Tulasne für Nguekam | |
Tore:
1:0 Diaby (5./Partouche) |
| 1:1 Liabeuf (33./Amon) |
gelbe Karten: -
Platzverweise: -
Ergebnis: 1:1 (1:1)
Das Spiel:
Colmar machte sofort deutlich, dass sie die Herren im Haus waren: Amofa schickte Cassan steil, der Ielsch die Hacken zeigte, von rechts in den Strafraum zog und aus 11 Metern aufs linke obere Eck zielte - doch Planté konnte abwehren (1.). Im Gegenzug spielte Partouche mittels eines Doppelpasses auf dem rechten Flügel Genot aus, am Strafraum legte mein Rechtsaußen wieder zurück auf Thonnel - doch der schoss aus 14 Metern klar drüber (2.). Kurz danach lief sich Partouche am rechten Flügel gegen Genot und Amofa fest und legte in die Mitte zu El Baillal. Die Defensive folgte dem Pass, ließ meinen Rechtsaußen unbewacht, was mein Zehner erkannte und gleich wieder Partouche auf die Reise schickte. Genot versuchte, wieder einzugreifen, wurde aber überlaufen und Partouche konnte die Flanke an den langen Pfosten schlagen - dort war am Fünfmeterraum Diaby vor Kelsch am Ball und konnte flach einschießen, 1:0 Red Star (5.), ganz einfach!
Colmar erholte sich und versuchte es mit einer Ecke: Amon trat diese ans kurze Fünfmetereck, fand genau den Kopf von Cassan, der aber ungedeckt nur ans Außennetz verlängerte (16.). Aber Red Star wollte das zweite Tor: Ielsch schlug einen geklärten Ball von der Mittellinie direkt wieder nach vorne - Thonnel erlief sich den Ball, war schneller als Ndongala, scheiterte aber am herauslaufenden Verger - Amon konnte aus dem Getümmel schließlich klären (22.). Thonnel war es dann, der sich kurze Zeit danach im Gewühl gegen zwei Gegenspieler behaupten konnte und Nguekam in den Lauf spielte. Mein Stürmer startete unbewacht von rechts in den Strafraum, zog dann aber aus 12 Metern klar links vorbei (23.). Verger rückte nun immer mehr in den Mittelpunkt des Geschehens: Diesmal war es Diaby von links, der Nguekam im Strafraum steil schickte, nur wurde der Winkel etwas zu spitz, so dass der Keeper den Schuss abwehren konnte - festhalten konnte er ihn allerdings nicht, und der Abpraller sprang Nguekam wieder vor die Füße. Der Winkel war nun zwar noch ungünstiger, doch Diaby war in den Strafraum gestartet, erhielt den Ball genau getimt auf den starken linken Fuß und zog aus 14 Metern aufs linke Eck - zielte aber knapp über die Latte (25.). Wie aus dem Nichts dann aber eine Riesenchance für Colmar: Amon setzte sich im Zweikampf gegen Marie durch und schickte Liabeuf steil, der von links in den Sechzehner sprintete, der von Marie nicht angegriffen wurde und aus 13 Metern links im Strafraum abzog - das Ding passte genau rechts oben in den Winkel, 1:1 (33.), unnötig wie sonst nichts!
Red Star hatte zwar nach wie vor mehr vom Spiel, doch mit dem Pausenpfiff hatte Colmar per Konter die Chance zur Führung: Liang Baotong schickte Cassan steil, der schneller als Ielsch war, von rechts in den Strafraum startete und aus 12 Metern draufhielt - klar drüber (45.+2). Der Schiri pfiff danach nicht mehr an, so ging es unentschieden in die Kabine. Schlecht anzusehen war das Spiel ja nicht, aber einmal mehr war die Qualität im Abschluss zu schwach. Der Mannschaft machte ich klar, dass wir hier noch einiges reißen konnten - wir mussten die Kugel nur ins Tornetz bringen - nicht ins Fangnetz.
Nach Wiederbeginn war Red Star gleich wieder auf dem Weg nach vorne: Diaby war auf dem linken Flügel schneller als Kelsch und flankte auf den langen Pfosten, wo sich Genot verschätzte und Thonnel zum Kopfball kam - die Latte rettete für den geschlagenen Verger (55.). Nur Sekunden später war Diaby wieder auf links durch, diesmal kam seine Flanke kurz an das Fünfereck, wo Nguekam den Ball annahm und flach aufs linke Eck zog - doch drei Abwehrspieler standen wie eine Mauer am Pfosten und wehrten zur Ecke ab (56.). Aber weiterhin waren wir bei Kontern extrem anfällig: Brat schlug einen Freistoß tief aus der eigenen Hälfte lang nach vorne, wo Armand das Sprintduell gegen Cériélo gewann, aber dennoch gelang es meinem Abwehrspieler, seinen Gegner bis zum Abschluss abzudrängen, so dass er aus sehr spitzem Winkel schießen musste und das Außennetz traf (62.). Diaby ließ nicht locker, schlug als nächstes eine Flanke aus dem Halbfeld auf den eingewechselten Lefaix, in dessen Schuss aus spitzem Winkel sich aber Brat warf und zu einer weiteren Ecke rettete (66.). Nach einer Flanke von Kelsch brach dann wieder etwas Chaos in meinem Strafraum aus, der Ball flipperte hin und her, und am Ende schoss Cassan aus spitzem Winkel weit links vorbei (78.). Wir versuchten noch einmal alles, aber auch fünf Minuten Nachspielzeit halfen nichts mehr, am Ende mussten wir trotz drückender Überlegenheit die Punkte teilen.
Fazit: Ein unnötiges Remis. Schon früh im Spiel sah eigentlich alles hervorragend aus, nachdem Diaby eine Partouche-Flanke flach einschießen konnte. In der Folge drückten wir zwar auf das zweite Tor, fingen uns aber einen Konter, an dessen Ende Liabeuf zum Ausgleich traf. Für den Rest der Partie nahmen wir das Tor der Gastgeber zwar weiter unter Dauerbeschuss, scheiterten aber an Verger oder unserem eigenen Unvermögen. Im Gegenzug setzte Colmar seltene, aber dafür umso gefährlichere Konter, die allerdings genauso kläglich verschossen wurden. Am Ende hätte es hier 5:2 stehen können, aber wir mussten mit dem 1:1 leben. Zum Glück verlor Amiens in Hyères, so dass wir unseren Vorsprung sogar noch ausbauen konnten.
Was machten der PFC und Créteil: Créteil verlor zu Hause mit 0:2 gegen Orléans, behielt aber Platz 3. Der PFC konnte sein Heimspiel mit 1:0 gegen Dünkirchen gewinnen und war als Vierter nur noch einen Punkt hinter den Aufstiegsrängen.