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Autor Thema: [Beendet] Ein Deutscher im Schottenrock  (Gelesen 34521 mal)

Purzel89

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[Beendet] Ein Deutscher im Schottenrock
« am: 09.September 2014, 02:37:57 »

Die Story wird mit einer Custom-Datenbank gespielt. Einige Spieler sind nicht echt weil einfach über die Vereine dieser Datenbank nur wenig bekannt ist. Aber die ganz großen Vereine haben die realen Spieler und die Vereine sind auch alle echt mit den richtigen Namen. Außerdem sind die Spielerattribute besser als in real.

Prolog

Die meisten Trainer machen sich keine großen Sorgen wenn sie entlassen werden. Dann finden sie eben einen neuen Verein, den sie trainieren dürfen. Dass eine Entlassung aber auch unerwünschte Nebenwirkungen haben kann ist eigentlich nicht zu erwarten. Doch ich habe genau das erlebt. Mein Name ist Michael Lagwitz und ich lade Sie herzlichst ein, meine schlechten Erfahrungen zu teilen.

24.05.2011
FC Viktoria 1889 Berlin - 1. FC Magdeburg
Stadion Lichterfelde, 4,300 Zuschauer (ausverkauft)

Nervös saß ich auf der Trainerbank. Heute ging es um alles oder nichts. Wir mussten unser Duell gegen den Aufstiegskandidaten Magdeburg auf jeden Fall gewinnen. Ansonsten würde der Verein aus dem Berliner Stadtteil Lichterfelde wieder fünftklassig spielen. Das gefiel hier in der deutschen Hauptstadt keinem. Ein ungeheurer Druck lastete auf mir und meiner Mannschaft.

Aber die Magdeburger waren einfach zu gut für uns, denn für sie ging es auch gleichermaßen um alles. Wenn sie gegen uns verloren, müssten sie in die Relegation. Deshalb spielten sie uns nieder und blamierten uns vor heimischem Publikum mit 9 - 0. Danach wollte ich mich am Liebsten im Rasen vergraben. Keiner sollte mich mehr sehen. Die Berliner Zuschauer buhten lautstark und irgendwo dazwischen hörte ich einen "Hängt das Schwein"-Schrei.

Zwei Bodyguards mussten mich schließlich aus dem Stadion begleiten und setzten mich in eine große schwarze Limousine mit abgedunkelten Seitenscheiben. Eine Polizeieskorte begleitete mich und ich fürchtete um mein Leben. Doch was jetzt folgen sollte, war viel schlimmer als die Todesstrafe...

Nach einer langen Fahrt blieb das Auto auf einer einsamen Wiese stehen und die Türen wurden geöffnet. Ich hatte während der ganzen Zeit gar nicht darauf geachtet, wo wir lang gefahren waren. Die würden schon wissen, welche Route am Sichersten war, hatte ich zu mir selbst gesagt. Aber jetzt wo wir mitten im Nirgendwo standen, war mir sehr unheimlich zumute. Einer der Bodyguards forderte mich auf auszusteigen. Unsicher, was jetzt folgte, tat ich erstmal was er sagte.

Haben Sie sich verfahren? fragte ich.
Nein, wir haben Sie bloß in Sicherheit gebracht.
Aber HIER fühle ich mich nicht sicher! Ich will hier weg.
Den Wunsch erfüllen wir Ihnen bald. Aber zunächst hat der Vereinspräsident ein Wörtchen mit ihnen zu reden.

Wenigstens war eine Vertrauensperson hier, dachte ich erfreut. Als er von hinten auf mich zukam und ich mich umdrehte, sackte mir aber das Herz in die Hose. Seine zornig funkelnden Augen und das glühend rote Gesicht verrieten mir, dass die Hölle auf Erden seine Pforten für mich geöffnet hatte.

Dank Ihnen können wir wieder ganz von vorne anfangen, Herr Lagwitz! Das nehme ich Ihnen sehr übel.
Aha. - Und was machen wir jetzt hier? Pilze sammeln?
Wir haben uns dieses schöne Plätzchen ausgesucht, damit Sie ein letztes Mal unser schönes Deutschland sehen können.
Wollen Sie mich etwa umbringen?
Aber nicht doch! Wir schieben Sie ab! Und das sogar ganz legal!
Was ist daran legal wenn Sie mich wie einen Sklaven abschieben wollen?
Paragraf 32b Satz 3 Punkt 4 Ihres Vertrages besagt: Wenn unser Verein absteigt, übernehmen Sie automatisch das Traineramt von SFK Varaviksne Liepaja.
Wara... Was für ein Ding?
Varaviksne Liepaja - das ist ein lettischer Zweitligist.
Naja wie auch immer, das hat niemals in meinem Vertrag gestanden.
Doch, das hat es.

Er ließ sich von einem der Bodyguards einen dicken Papierstapel geben. Dann blätterte er solange, bis er scheinbar die richtige Seite des Vertrages gefunden hatte und reichte es mir. Ich sah dort einen großen Absatz mit Sondervereinbarungen und am Ende der Seite meine schöne Unterschrift. Ohne Zweifel kamen mir die Erinnerungen, dass ich diesen Zettel unterschrieben hatte. Dann las ich den genannten Paragrafen und als ich damit fertig war, klappte mein Mund vor Entsetzen auf.

Sie haben eine Mindestvertragslaufzeit von zwei Jahren bei Varaviksne. Also sind wir Sie zumindest für zwei Jahre los. In zwei Stunden startet der Privatjet nach Riga.
Das können Sie doch nicht machen! Ich habe meine Familie hier!
Oh denen werden wir erzählen, dass eine radikale Randgruppe Sie töten wollte und wir Sie deshalb in Sicherheit bringen mussten. Mein Sohn hat ja bereits sehr überzeugend nach dem Schlusspfiff geschauspielert.
Ich begriff: Ach ihr Sohn hat geschrien "Hängt das Schwein"?
Genau! Passte gut zu den Buhrufen, finden Sie nicht? Mit etwas Glück folgt Ihnen Ihre Familie nach. Wenn Lettland für Ihre Familie überhaupt attraktiv ist.
Soviel Geld haben die gar nicht um sich das zu leisten.
Na dann hoffe ich, dass sie mit Varavieksne genug Geld verdienen werden.

Dann schoben mich die Bodyguards wieder grob in den Wagen und fuhren mich zum Flughafen Berlin-Tegel wo tatsächlich ein Learjet 45 auf mich wartete. Ohne große Umschweife bekamen die Piloten auch schnell die Startfreigabe und schon hoben wir ab, während unter uns die Lichter der Stadt in der Abenddämmerung funkelten.

25.05.2011

Am Flughafen ausgesetzt drückte man mir nur noch eine zweiseitige Wegbeschreibung in die Hand und ließ mich dann allein. Ich ging in das Hauptgebäude des Flughafens wo ich versuchte, mich zu orientieren. Leider waren alle Wegweiser in unlesbarem Lettisch geschrieben. Das einzige Schild, was mir bekannt vorkam, war eine Werbetafel des Autovermieters Sixt. In gebrochenem Englisch schaffte ich es schließlich ein Auto zu mieten. Ein silberner Lada Granta war mir zugeteilt worden und man zeigte mir den Weg ins Parkhaus. Im Parkhaus angekommen, musste ich erstmal überhaupt das Auto finden. Man konnte den Granta vor lauter Ladas nicht sehen. Aber ein flinker Klick auf der Fernbedienung für die Zentralverriegelung verriet mir, dass ich einmal quer durchs komplette Parkhaus latschen musste, um zu meinem Mietwagen zu kommen.

Doch bevor ich den Motor startete, studierte ich erstmal die Wegbeschreibung. Auf dem Fußballplatz sollte ich mich mit der Mannschaft treffen. Moment - Fußballplatz? Na die meinen wohl das Stadion. Als ich mich schließlich orientiert hatte, startete ich den Motor und fuhr los. Lettland war dicht bewaldet und nur die großen Straßen asphaltiert. Von Riga bis Liepaja fuhr ich drei Stunden und war völlig gerädert, als ich in der schönen Stadt direkt an der Ostseeküste ankam. Von der Straße aus konnte ich bereits den kilometerlangen Sandstrand entdecken.

Schließlich erreichte ich ein großes Fußballstadion mit Leichtathletiklaufbahn. War ja fast so groß wie das in Lichterfelde, dachte ich mir. Aber komischerweise war niemand auf dem Platz. Nur der Platzwart schob gemütlich den Rasenmäher vor sich her. Also parkte ich in der Nähe und ging zum Platzwart hin.

Hallo, ich bin der neue Trainer. Ich soll mich hier mit der Mannschaft treffen. schrie ich gegen den Lärm des Rasenmähers an.
Was!? schrie er zurück.
ICH SOLL MICH MIT DER MANNSCHAFT TREFFEN! HIER!
WAS?
NA MACHEN SIE DOCH MAL DAS DING AUS, DANN VERSTEHEN SIE MICH AUCH!

Genervt schaltete der Platzwart den Rasenmäher aus.

Ich habe schon verstanden was sie gesagt haben. Meine Frage ist die selbe: Was!?
ICH - Dabei tippte ich mir auf die Brust. soll mich HIER Ich breitete die Arme aus. mit der MANNSCHAFT treffen.
Die ist nicht da, hat heute Auswärtsspiel!
Na super! Ist denn irgendwer überhaupt heute da?
Nein, nur ich. Wieso wollen Sie eigentlich Trainer werden? Der Trainer ist doch noch im Amt!
Tja aber ich habe einen Knebelvertrag unterschrieben, dass ich mindestens zwei Jahre den SFK Varaviksne Liepaja trainieren soll.
Achso! Da sind Sie hier falsch, das ist das Stadion von Metalurgs. Varaviksne spielt auf dem anderen Platz.
Stadion meinen Sie? fragte ich. Hatte er "Stadium" mit "Field" verwechselt?

Verwirrt hob er nur die Augenbrauen und schaltete wieder den Rasenmäher an.

Die spielen dahinten! sagte er und zeigte Richtung Norden.

Enttäuscht ging ich wieder zu meinem Auto und schaute nochmal auf die Wegbeschreibung. Tatsächlich hatte ich mich von dem schönen Anblick des großen Stadions in die Irre führen lassen. die Beschreibung führte mich noch etwas weiter. Also folgte ich der Straße weiter Richtung Norden.



Ganz am Ende der Straße ging es nur nach rechts weiter und als ich um die Ecke fuhr sah ich ein anderes Stadion. Wobei der Begriff "Platz" die Sache besser beschrieb.



Und hier warteten auch tatsächlich 23 Spieler in dunkelroten Trikots mit dünnen weißen Streifen auf mich, zusammen mit einem fein gekleideten Herrn und einem Zwerg im Jogginganzug. Nachdem ich mein Auto verlassen hatte, ging ich auf die Meute zu. Der Mann im Anzug lief mir entgegen und schüttelte mir die Hand.

Guten Tag! Sie müssen Herr Lagwitz sein! sagte er mit sichtlicher Begeisterung.
Genau! versuchte ich mit gespielter Begeisterung.
Willkommen beim SFK Varaviksne Liepaja. Das ist ihre neue Mannschaft.
Aha, gut. Und wo ist Ihr Stadion?
Wie bitte?
Naja das ist Ihr Trainingsplatz aber darf ich auch das Stadion sehen?
Ähm...
The Stadium - Your Stadium - Home Field? probierte ich es mit einfachen Worten.
Das IST unser Stadion! Hat 1,500 Sitzplätze!
Und Sie spielen in der zweiten Liga?
Ja! sagte er voller Stolz.

Oh Gott, wo war ich hier gelandet?



« Letzte Änderung: 01.Februar 2015, 21:03:02 von Purzel89 »
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DayDreamer

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Re: [FM 2012] Ausgebuht und abgeschoben - 11 Männer allein im Wald
« Antwort #1 am: 09.September 2014, 12:34:52 »

Guter Anfang, da bin ich mal gespannt wie ein Flitzebogen wie es hier weiter geht^^
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Bayernfahne

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Re: [FM 2012] Ausgebuht und abgeschoben - 11 Männer allein im Wald
« Antwort #2 am: 09.September 2014, 12:56:04 »

Was für eine irre Vertragsklausel! Wo gibt's denn bitteschön so was?  :o
Nebenbei finde ich das Stadion ganz cool, so was hätte ich auch gern in meinem Dorf.  :D
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...und der Teufel schickt uns einen Kuss, wir haben von alledem gewusst!

Jake611

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Re: [FM 2012] Ausgebuht und abgeschoben - 11 Männer allein im Wald
« Antwort #3 am: 09.September 2014, 13:58:39 »

bin "angefixt" durch die Riga-Toni Geschichte auch mal gespannt was da so kommen wird. Das Stadion würde ich dir auch schon allein auf Grund des Rasenzustands für meinen Story-Save sofort abnehmen  ;D
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Weltklasse Bittengel

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Re: [FM 2012] Ausgebuht und abgeschoben - 11 Männer allein im Wald
« Antwort #4 am: 09.September 2014, 14:09:40 »

Das kann ja heiter werden ;-)
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Karagounis

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Re: [FM 2012] Ausgebuht und abgeschoben - 11 Männer allein im Wald
« Antwort #5 am: 09.September 2014, 14:09:47 »

viel glück!

Purzel89

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Re: [FM 2012] Ausgebuht und abgeschoben - 11 Männer allein im Wald
« Antwort #6 am: 09.September 2014, 22:02:24 »

Varaviksne heißt übrigens "Regenbogen" auf deutsch bevor hier jemand noch in die Endung Viksne irgendwas falsches reininterpretiert.

Kapitel 1: Der ganz große Plan

Wenn du bei einem Verein wie AGOVV Apeldoorn 10 Verletzte hast, ist das kein Problem. Aber hier in Lettland brennt die Hölle wenn sich auch nur ein Einziger verletzt. Dann müssen der Platzwart und die Oma vom Torwart mitspielen.

Die gute Nachricht war: Der Rasen war so gut, dass du dir damit den Arsch abwischen konntest.
Die schlechte Nachricht: Mit diesem Stadion konntest du nicht Champions League spielen.

Das Stadion muss ausgebaut werden. platzte ich heraus.
Jaja, da kommt bald noch ein höherer Zaun hin.
Nein ich rede von mehr Sitzplätzen.
Auf 2,000 können wir uns noch steigern aber -
Na dann hängen Sie an die Zahl noch eine Null ran und nehmen Sie es mal Zwei.

Der Präsident fing herzhaft an zu lachen.

Okay, wenn wir mal die Platzprobleme hier einkalkulieren vielleicht 35,000 Sitzplätze.
Wir wären erstmal froh, wenn wir das jetzige Stadion vollkriegen. Ich glaube ausverkauft war es noch nie.
Aber wenn wir aufgestiegen sind und in der Champions League spielen brauchen wir mehr Sitzplätze!
Sie legen an ihrem ersten Arbeitstag ganz schön los. Normalerweise ist der Vorstand für völlig übertriebene Erwartungen zuständig.

Tatsächlich hatte ich heimlich bereits auf der Reise meinen perfiden und teuflischen Rachefeldzug gegen meinen Exklub geplant. Ich wollte mit Varaviksne in die Champions League damit man es bitter bereuen würde, mich abgeschoben zu haben.

Wollen Sie sich nicht erstmal mit unserer Mannschaft vertraut machen? Viktors Lukasevics hat als einziger Spieler internationale Erfahrung. Außerdem sind alle Spieler ausnahmslos aus Lettland. Lediglich Aziz hat einen Vater aus Tanzania, wurde aber auch in Lettland geboren.



Wie heißen Sie eigentlich?
Viktor Lukin - der Mann im Jogginganzug ist Ihr Co-Trainer Imants Bleidelis.



Okay, schön. Wie soll es jetzt weitergehen?
Morgen haben wir unseren Tag des offenen Fußballplatzes. Da können Sie mit unserem Fanclub reden. Außerdem gibt es eine Tombola wo als Hauptpreis ein VW Fox auf den Gewinner wartet. Danach stehen dann standesgemäß unsere Vorbereitungsspiele an. Als erstes gibt es ein vereinsinternes Testspiel gegen die Reservemannschaft. Dann kommen Spiele gegen Electron Riga, Kuldiga, Preilu, Jauniba Riga, Vilan-D und die AS Rom Reserve.
Die Reservemannschaft des AS Rom? Nicht übel! Haben Sie denen auch so eine Knebelvertragsklausel aufgezwungen?
Wir waren das nicht! Ihre Vertragssache hat ganz allein ihr Ex-Klub zu verantworten.

26.05.2011

Obwohl ich lieber im Bett geblieben wäre, zwang ich mich zum Tag des offenen Fußballplatzes zu gehen. Jetzt wollte ich doch mal sehen, ob die Zuschauersituation wirklich so armselig war. Als ich ankam, musste ich feststellen, dass der Andrang gar nicht so übel war. Wobei mir schon auffiel, dass sich die meisten Leute um den Tombolatisch versammelten. Deshalb entschied ich mich, da gleich als erstes hinzugehen. Um mich unbemerkt unter die Menge zu mischen, setzte ich meine Sonnenbrille auf. Am tisch angekommen sah ich eine hübsche Blondine mit eisblauen Augen, die vielleicht so um die 25 Jahre alt war und somit genau mein Beuteschema.

Was muss ich machen um an der Tombola teilzunehmen? fragte ich sie.
Einfach nur den Zettel ausfüllen mit Name und Adresse.

Tja apropos Adresse... noch war ich im Hotel eingebucht. Ich kritzelte die Adresse vom Hotel drauf und gab ihr den Zettel. Sie prüfte ihn und wollte ihn in die Lostrommel stecken, als ihr mein Name auffiel.

Sie sind ja unser neuer Trainer! sagte sie aufgeregt.

Sofort begann ein Tumult und scheinbar jeder auf dem Platz stürmte nun auf mich zu. Ich wurde tausend Mal gefragt, ob ich Autogramme geben könne. Erst lehnte ich ab aber als ich schließlich der Menge nicht mehr Herr werden konnte, gab ich klein bei und schrieb solange Autogramme mit dem Tombola-Kugelschreiber, bis der Stift nicht mehr schrieb.

Irgendwie war das alles sehr komisch. Da war ich gestern noch ein Trainer eines Berliner Vororts wo mir die Fans nur den Rücken zudrehten und heute war ich gefeierter Trainer eines lettischen Zweitligisten. Noch dazu war Liepaja die drittgrößte Stadt des Landes und trotzdem kam ich mir hier vor wie im Dorf. Ich begann, immer mehr Gefallen an der Sache zu finden.

Als mein Co-Trainer mich endlich aus der Menschenmasse befreien konnte, blieb ich noch an der Tombolatrommel stehen und schaute gedankenverloren die junge Losfee an.

Ist was?
Nein, alles gut.
Sind Sie in mich verliebt?
Ach Quatsch, das brauchen Sie gar nicht erst zu hoffen.
Ihnen gefallen meine blauen Augen nicht wahr? Darauf stehen alle Männer.
Und wenn schon, Sie sind trotzdem nicht mein Typ.
Ich heiße Anita.
Jetzt lassen Sie das doch mal. Ich will nichts von Ihnen.

Schnell machte ich mich von dannen und lief zur Stelle, die am Weitesten von Anita weg war. Da war ein Imbiss und das konnte ich gut als Vorwand benutzen, zu flüchten. Anita war schon ganz nett und hübsch. Aber ich stand nicht so auf Beziehungen während der Arbeit.

Neben dem Imbisswagen war auch auf einer großen Tafel eine Tabelle mit allen Vereinen der aktuellen Saison aufgestellt worden. Interessiert las ich mir die klangvollen Namen durch:



Ein harter Gegner in dieser Saison würde sicher der Hauptstadtverein FK Riga sein. Alle anderen Gegner waren eher schwer einzuschätzen. Im Pokal mussten wir gegen FK Ditton Daugavpils. Der lettische Pokal bestand in jeder Runde aus Hin- und Rückspiel, sodass wir uns also gleich zweimal anstrengen mussten wenn wir weiterkommen wollten.

Am Ende der Veranstaltung stand die Verlosung des kleinen weißen VW Fox an, der mit den Vereinslogos auf den Türen bedruckt war. Außerdem war ein roter Löwe aufgemalt. Völlig überraschend zog Losfee Anita meinen Namen aus dem Topf, sodass der VW fürs erste mein neuer Dienstwagen wurde. Also konnte ich endlich den Lada wieder bei Sixt abgeben.

11.07.2011 - 01.08.2011

Freundschaftsspiele

Unsere Freundschaftsspiele sollten weniger als Training dienen sondern mehr zum Kennenlernen. Denn ich kannte überhaupt keinen meiner Spieler und konnte nicht einschätzen wer gut oder schlecht war. Im Spiel gegen die Reservemannschaft zeigte sich auf jeden Fall, dass die richtigen Spieler in der Reserve waren  :D

SFK Varaviksne - SFK Varaviksne Reserve: 3 - 1 (Tore: Lahovs, Aziz, Shappo)
Elektron Riga - SFK Varaviksne: 0 - 4 (Tore: Romanov, Semjonovs, Riherts, Fjodorovs)
SFK Varaviksne - FK Kuldiga: 4 - 0 (Tore: Putans, Uljanovs, Rimkus, Kozjalkins)

Zwischenzeitlich verkaufte ich Ersatztorwart Jans Polakovs an FC Dinaburg Daugavpils.

Preilu BJSS - SFK Varaviksne: 1 - 5 (Tore: 2x Laizans, Putans, Semjonovs, Riherts)

Um wieder drei Torhüter im Team zu haben holte ich den Letten Deniss Komelciks in die Heimat zurück. Er hatte in Litauen bei FK Banga Gargzdais gespielt. Man verlangte 95,000 Euro und das blieb auch der teuerste Einkauf in dieser Transferphase. Unser fünftes Testspiel war gegen den Erstligisten FK Jauniba Riga. Da machte ich mir aber keine allzu großen Hoffnungen.

SFK Varaviksne - FK Jauniba Riga: 0 - 0
Vilan-D - SFK Varaviksne: 0 - 3 (Tore: 2x Uljanovs, Romanov)

Dann folgte unser Kracher gegen die Reserve von AS Rom.  Unser "Spitzenduell" lockte aber nur 25 Zuschauer an, die bei Nieselregen in ihren Autos sitzen blieben und das Spiel vom Parkplatz aus verfolgten.

SFK Varaviksne - AS Rom Reserve: 0 - 3

Mein Fazit zur Vorbereitung: Die Drittligisten haben wir ganz klar dominiert. Gegen Jauniba Riga sogar ohne Gegentor zu bleiben war definitiv ein Erfolg und Roms Reserve war einfach zu stark für uns. Alles in allem hatten wir unsere und meine Erwartungen weit übertroffen.

02.08.2011

Es war soweit, auch unseren zweiten Ersatztorwart loszuwerden. Das Universitätsteam von FS Metta/LU Riga konnte sich für Anatolijs Kalinins begeistern lassen. Zwar zahlten sie nur schlappe 1,000 Euro aber das passte gut in meine Pläne. Unser knappes Gehaltsbudget forderte sowieso einen kleineren Einkauf.

04.08.2011

Zwei Tage später musste auch Aleksandrs Maksimenko gehen, um Platz und Geld für unseren Neuzugang zu schaffen. Er wurde von der Rigas Futbol Skola (kurz RFS) gekauft. Mit diesem Transfer hatte ich genug Geld, um so richtig auf den Putz zu hauen. Bei Fortuna Sittard in den Niederlanden wurde ich fündig und kaufte den 17-jährigen Niederländer Ryan Soetelmans. Damit hatte ich den ersten Ausländer in unserer Mannschaft. Fünf Ausländer waren in Lettlands zweiter Liga erlaubt. Wirklich teuer war er nicht aber er verlangte eben ein hohes Gehalt. Die Lücke im Mittelfeld durch den Verkauf von Maksimenko ließ ich mit Edijs Blekte füllen, der von FS Metta kam.

17.08.2011

Noch bevor endlich der Ligaalltag begann, stand der Pokalknaller gegen FK Ditton Daugavpils auf dem Programm. Wir schafften ein 1 - 1, was uns zumindest schon mal den Auswärtsvorteil sicherte. Vadims Laizans verletzte sich im Spiel und würde uns etwa eine Woche lang fehlen.



FK Ditton - SFK Varaviksne: 1 - 1 Latvijas kauss 1. Runde Hinspiel
Bespalovs (16.) - Uljanovs (34.)

21.08.2011

Schließlich hatten wir unseren ersten Spieltag und ich war total aufgeregt. Seltsamerweise hatte ich in den letzten Wochen diese seltsame Anita gar nicht mehr gesehen. Doch ausgerechnet heute entdeckte ich sie auf der Tribüne. Ich starrte sie an, aber als sie dann zurückstarrte und winkte, drehte ich mich verlegen weg. Zum Einstand gab es leider nur ein langweiliges Null-Null.

Spartaks - SFK Varaviksne: 0 - 0

Aufregender war es, als Anita nach dem Spiel zu meiner Trainerbank kam.

Hast du es dir nochmal überlegt?
Keine Ahnung wovon du redest.
Na mit unserem Date!
Es gibt kein Date und schon gar kein "uns"!
Was muss ich tun um dich zu überzeugen?
Du würdest bei mir punkten wenn du jetzt ganz schnell nach Hause verschwindest.

Mehr verärgert als enttäuscht über die Absage wandte sie sich ab und ging zu ihrem Wagen. Sie fuhr einen schwarzen Chrysler Voyager mit zwei breiten weißen Rallyestreifen.

Der ganze Verein ist nicht bloß wie auf dem Dorf sondern auch die Frauen. sagte ich kopfschüttelnd.

27.08.2011

SFK Varaviksne - FK Vairogs: 2 - 0
Savinovs (4.,54.)

10.09.2011

Daugava Riga - SFK Varaviksne: 0 - 0

Leider holten wir gegen die Hauptstädter nur einen Punkt, was sich später noch großer Nachteil im Kampf um den Aufstieg heraus stellen sollte.

13.09.2011

Dann kam endlich unser Pokalrückspiel. Durch viele verletzte Spieler hatte ich einen Mangel an Stürmern, also schob ich Antons Beinarovics von der Reserve hoch in die A-Mannschaft. Das zahlte sich prompt aus, denn Antons brachte uns in Führung. Leider schaffte FK Ditton schon 10 Minuten danach den Ausgleich. Dieses Ergebnis hielten wir 120 Minuten lang was nur eins bedeuten konnte: Elfmeterschießen!

Glücklicherweise war unser Torwart Vladislav Zabolotsky eine Macht auf der Torlinie. Obwohl er sich in der regulären Spielzeit verletzt hatte, hielt er den Schuss von Deividas Lukosius perfekt. Unsere Männer schossen derweil drei Tore, während FK Dittons Arturs Bruders zumindest ein Tor schießen konnte. Allerdings schoss Aivar Daudezhans seinen Elfmeter gegen den Pfosten. Dies hatte zur Folge, dass mein Mann Aleksejs Rudenko nur noch treffen musste und wir wären weiter. Das schaffte er problemlos.

SFK Varaviksne - FK Ditton: 5 - 2 nach Elfmeterschießen Latvijas kauss 1. Runde Rückspiel
Beinarovics (16.), Aziz (Elfmeter), Romanov (Elfmeter), Efimov (Elfmeter), Rudenko (Elfmeter) - Vasiljevs (26.), Bruders (Elfmeter)

Anmerkung des Autors: Hab mir leider vergessen aufzuschreiben gegen wen wir in der 2. Runde spielen. Das trage ich im nächsten Teil nach.

17.09.2011

Doch nach dem Pokalspiel ging dann für Zabolotsky wirklich nichts mehr und er fiel für 3 Wochen aus. Mit dem Pokalsieg im Nacken ging es gegen FK Kvarcs aus Madona. Kvarcs bedeutete Quarz auf Deutsch und war ein Verweis auf die vielen Quarzminen in Lettland. Die Stadt Madona hatte eine eigene Biathlonarena, eine Basketballhalle, eine Gokart-Strecke, einen BMX-Kurs und ein Leichtathletikstadion, in dem auch die Volleyballspiele ausgetragen wurden. Obwohl all diese Spielstätten eine beachtliche Größe hatten, durfte der Fußballverein nur in dem winzigen Madonas pilsetas stadions mitten im Wald spielen. Wer hier zu Gast war, dem wurde klar, welche Priorität Fußball in Lettland hatte. Nämlich gar keine. Selbst für Volleyballevents konnten mehr Zuschauer Platz nehmen als beim Fußball. Dazu dann aber mehr Info wenn das Rückspiel in Madona anstand. Für unseren verletzten Torwart setzte ich erstmals Soetelmans ein. Sein junges Alter machte sich sofort negativ bemerkbar, denn gegen das schuldengeplagte Kvarcs kassierten wir ein Tor.

SFK Varaviksne - FK Kvarcs: 2 - 1
Romanov (38.), Uljanovs (49.) - Sergejevs (50.)

25.09.2011

Ersatztorwart Deniss Komelciks spielte etwas besser als Soetelmans, sah aber trotzdem nicht überragend aus.

Rigas futbol skola - SFK Varaviksne: 1 - 3
Riherts (65.) - Uljanovs (9.,70.,72.)

01.10.2011

Glücklicherweise scheiterte Auseklis nicht an unserem Torwart sondern an ihrem eigenen Unvermögen. Die Gäste konnten nur einen einzigen Schuss aufs Tor bringen und deshalb war es für uns ein leichter Sieg.

SFK Varaviksne -Auseklis: 3 - 0
Romanov (42., 50.), Laizans (67.)

16.10.2011

Jetzt war Zabolotsky wieder gesund aber es fehlten ihm drei Wochen Spielpraxis und Training. Deshalb durfte noch einmal Komelciks im Tor aushelfen. Gegen Tranzits Ventspils fielen aber zuviele Gegentore was leider meinen Eindruck von Komelciks schmälerte.

Tranzits Ventspils - SFK Varaviksne: 2 - 2
Gogo (13.), Danilovs (86.) - Laizans (65.,74.)

Fazit: Nach 7 Spieltagen hatten wir vier Siege, 3 Unentschieden und null Niederlagen. Das war ein tolles Ergebnis, brachte uns aber nur den dritten (Nichtaufstiegs-)Platz ein. Wenn wir jetzt noch Chancen auf den Aufstieg haben wollten, mussten wir fast alle Spiele gewinnen, denn Tabellenführer FK Riga war zu stark, um sie noch einzuholen und der Zweitplatziete FK Venta Kuldiga spielte ebenfalls eine sensationelle Saison. Sie hatten 6 Siege und ein Unentschieden geschafft. Wollten wir an Venta Kuldiga vorbei, zählten also nur Siege.


« Letzte Änderung: 09.September 2014, 23:37:54 von Mieguy »
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Re: [FM 2012] Ausgebuht und abgeschoben - 11 Männer allein im Wald
« Antwort #7 am: 11.September 2014, 00:24:54 »

Kapitel 2: Im siebten Himmel

Der Wald ist nicht genug.

19.10.2011

SFK Varaviksne - FK Jauniga Riga Latvijas kauss 2. Runde Hinspiel

Unsere zweite Runde im lettischen Landespokal stand an und wir wurden mit einem noch schwierigeren Gegner konfrontiert. Wir wurden gegen den Erstligisten FK Jauniga Riga gelost, die sich zurzeit auf Platz 3 befanden und sich ernsthafte Meisterschaftschancen ausrechneten. Bei unserem Heimspiel waren wir nicht bloß Außenseiter, wir waren schlechter als das. Auf dem Papier konnten wir dieses Spiel gar nicht gewinnen. Aber wie sagte schon Toyota? Nichts ist unmöglich.

Noch vor dem Anpfiff meckerte der Trainer unseres Gegners rum, dass der Rasenzustand so schlecht war. Tatsächlich musste ich resigniert feststellen, dass unser Platzwart seine Arbeit nicht zufriedenstellend erledigt hatte. Aber was sollte ich machen? Ich bekam ja kein neues Stadion.


(Man beachte übrigens auch die Anzahl der Zuschauer auf den Tribünen)

Als es dann losging, hatten wir fast das ganze Spiel über Ballbesitz und Laizans brachte uns schon nach 7 Minuten in Führung. Jaunigas einzige nennenswerte Chance (siehe Bild oben) konnte von unserem Torwart über die Latte gelenkt werden. Aber sicherheitshalber erhöhte Alexei Romanov noch auf 2:0. Zum Schluss stand ein völlig wahnwitziger Sieg unserer Mannschaft auf dem Tableau. Wir hatten damit gute Voraussetzungen in die nächste Runde weiter zu kommen. Im Rückspiel musste Jauniga mindestens zwei Tore schießen. Wir hatten aber den Vorteil der Auswärtsregel, falls wir im Rückspiel noch einen Treffer erzielen sollten.

SFK Varaviksne - FK Jaunigas Riga: 2 - 0

Nach dem Spiel feierte unsere Mannschaft, als ob wir bereits Pokalsieger waren. Präsident Lukin kam zu mir und gratulierte mir.

Ich habe nochmal über ihre ambitionierten Stadionausbaupläne nachgedacht und- plauderte Viktor drauf los.
Okay ich gebs zu, ich habe etwas übertrieben.
- aufgrund ihrer aktuellen Leistungen -

Mir klappte der Mund auf noch bevor er seinen Satz beendete.  :o

- haben wir uns entschieden, ein komplett neues Stadion mit 15,745 Sitzplätzen zu bauen.

Ich fiel um und wurde bewusstlos. Das war zu viel für mich. Danach wachte ich erst wieder im Krankenhaus auf. Viktor und Anita standen neben meinem Bett und schauten mich an.

Sind Sie bereit, den Rest der guten Neuigkeiten zu hören oder kippen Sie dann wieder um?
Ja, ich denke schon. Darf ich ein Glas Wasser vorher haben?

Der Präsident nahm eine Flasche vom Beistelltisch und goss mir kohlensäurehaltiges Wasser in mein Glas. Dann reichte er mir das Glas und ich nippte genüsslich daran.

Wenn das neue Stadion im Juni 2013 fertig gestellt ist, wird es das größte Stadion in Lettland sein.

Vor lauter Schreck verschluckte ich mich und musste husten. Ich spuckte Wassertropfen über die Bettwäsche.

Wie bitte!?
Ja, dann wird unser Stadion 15,745 Zuschauer fassen können. Das aktuell größte Stadion ist das Skonto-Stadion in Riga und das hat nur 10,000 Plätze.
Sie machen doch Witze oder?
Nein schauen Sie, hier ist sogar ein Zeitungsartikel.





Vielleicht wird dann sogar die Nationalmannschaft ihre Heimspiele in unserem Stadion austragen. Das alles haben wir Ihnen zu verdanken!
Aber ich hab doch gar nichts gemacht! Die Mannschaft war scheinbar bereits so gut als ich sie übernommen habe!
Außerdem hat Beinarovics gleich voll zugeschlagen obwohl er bei ihrem Vorgänger nur in der Reservemannschaft gespielt hat. Ich denke schon, dass zu einer guten Mannschaft auch ein guter Trainer gehört. Das sind Sie auf jeden Fall. Übrigens möchte Frau Dobelis Sie etwas fragen.

Nicht schon wieder Anita, dachte ich im Stillen.

Also ich wollte fragen, ob wir zusammen was essen gehen können. Es gibt in der Altstadt ein deutsches Restaurant und das ist richtig gut.
Ich möchte aber nicht mit Ihnen essen gehen.
Sie werden mit ihr essen gehen müssen, immerhin ist Frau Dobelis die Präsidentin unseres Fanclubs und wird unser neues Stadion teilweise mitfinanzieren.

Das ist ja klasse, schon wieder hatte mich jemand unfreiwillig in eine Sache hineingeknebelt. Allerdings diesmal ohne meine Unterschrift. Das sollte ein Nachspiel haben!

Na gut und wann?
Am Besten morgen. Da Sie nur einen kleinen Schwächeanfall hatten, werden Sie morgen früh wieder entlassen hat der Arzt gesagt.

20.10.2011

Wie angekündigt wurde ich tatsächlich am nächsten Tag entlassen nachdem man noch ein letztes Mal meinen Blutdruck gemessen hatte. Die Ärzte konnten sich den plötzlichen Schwächeanfall aufgrund einer unerwarteten positiven Neuigkeit nicht gänzlich erklären. Aber sie freuten sich, von mir zum Abschluss ein Autogramm auf ihre Arztkittel geschrieben zu bekommen. Wie ich bereits sagte, das ist eine verrückte Welt hier in Lettland.

Absichtlich kam ich zu unserem Date im Restaurant Zum frischen Fisch ein paar Minuten zu spät. Anita wartete bereits auf mich und hatte sich als Vorspeise einen köstlichen Rotwein aus der Region geholt, den sie gedankenverloren in ihrem Glas schwenkte.

Da bist du ja endlich!
Es gab einen Stau auf dem Weg hierher.
Einen Stau? Ich hab keinen gesehen.
Ist wahrscheinlich grade erst entstanden. - Da war ein Unfall! setzte ich etwas zu hastig hinzu.
Ein Unfall? fragte sie mit hochgezogenen Augenbrauen.
Also ist ja auch egal. So dann stell mir mal die Fragen, die der Fanklub von mir beantwortet haben möchte.
Bist du verheiratet?
Das hat doch nichts mit meiner Trainerarbeit zu tun!
Oh doch, das wollen unsere Fans immer ganz besonders gerne wissen. Hast du Kinder?
Sehe ich so aus? Ich hab bloß einen 11 Jahre älteren Bruder. Steht außerdem alles auf Wikipedia.
Was isst du am Liebsten?
Alles außer Fisch! antwortete ich sarkastisch.
 
Plötzlich spürte ich, wie ihr Fuß meine Beine berührte. Ganz unauffällig verlor sie ihren linken Schuh und näherte sich meinem rechten Oberschenkel während ich das zarte Nylon fühlen konnte. Für einen Moment genoss ich die Situation bis ich mich wieder darauf besann, wie bekloppt diese Sache hier war.

Hören Sie auf damit!
Na du willst mir ja nicht die Antworten geben, die ich hören will!
Das ist Erpressung!

Inzwischen hatten sie den oberen Teil meines rechten Oberschenkels erreicht. Langsam wurde mir heiß.

In einer Beziehung mag ich es lieber etwas langsamer! sagte ich noch bevor mir klar wurde, dass das leider die falsche Antwort war.
Na ich denke wir sind noch in keiner Beziehung, Michael.
Können wir das ein anderes Mal klären? Vielleicht kann ich Sie ja mal zuhause besuchen. Ich würde jetzt gerne die offenen Fragen beantworten.
Dann los, ich warte!
Ich meine die Fragen, die mit FUßBALL zu tun haben.

Sie seufzte - dann holte sie einen Notizblock und einen Kugelschreiber aus ihrer weißen Handtasche.

Also schön, wenn du es auf die harte Tour willst... Wie zufrieden bist du mit dem Stadionneubau?
Es war weniger als ich erwartet hatte aber mehr als ich gehofft hatte. Ich denke, der Neubau wird unseren Vereinsambitionen gerecht.
Wo wir beim Thema Ambitionen sind: Was ist dein Ziel?
Dieses Jahr werden wir versuchen so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Einen guten Anfang haben wir bereits gemacht. Aber ein Aufstieg wird erst nächste Saison realistisch sein.
Werden für einen Aufstieg personelle Veränderungen nötig sein?
Ich glaube, das Problem ist nicht die Kaderstärke sondern die Kaderbreite. Wenn drei Spieler verletzt sind geraten wir schon in Schwierigkeiten. Deshalb habe ich auch Beinarovics in den A-Kader hochgezogen. Nebenbei haben wir fünf Spieler die noch nicht volljährig sind. Diese fünf Spieler kann man in diese Kalkulation also nicht einmal einbeziehen.
Trotzdem hast du mit Soetelmans einen 17-jährigen Torwart verpflichtet. Ist sein Transfer eine Planung für den Kader der nächsten Saison gewesen?
Ein Torwart ist standesgemäß erst dann gut, wenn er bereits ein hohes Alter erreicht hat. Bis wir mit Soetelmans wirklich konkret planen können, steht noch viel Arbeit vor uns. Vielleicht werden wir ihn ausleihen müssen oder in der Jugendmannschaft spielen lassen.
Aha und was ist dir bei Frauen wichtig?
Ich finde Blondinen mit eisblauen Augen attraktiv aber ich mag es nicht, wenn sie so aufdringlich sind.
Ich werde daran arbeiten. Aber versprich mir, dass du mir noch eine zweite Chance gibst.
Habe ich eine andere Wahl?

Sie zog sich ihren linken Schuh wieder an und dann wurde unser Essen serviert. Während wir aßen, gab ich nicht viel über mein Leben preis. Stattdessen ließ ich Anita die ganze Zeit erzählen. Sie war ein Waisenkind, hatte einen drei Jahre alten Dalmatiner namens "Rubber Duck" und lebte seit ihrer Kindheit in Liepaja. Als Hobby hatte sie außer Fußball noch Snowboarding. ". Neben Lettisch und Englisch konnte sie auch bereits einige Wortfetzen Deutsch verstehen. Nachdem sie mit ihren verführerischen Tricks aufgehört hatte, entschied ich mich, ihr eine zweite und letzte Chance zu geben.

« Letzte Änderung: 11.September 2014, 01:08:29 von Mieguy »
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Re: [FM 2012] Ausgebuht und abgeschoben - 11 Männer allein im Wald
« Antwort #8 am: 11.September 2014, 05:15:37 »


Anita wartete bereits auf mich und hatte sich als Vorspeise einen köstlichen Rotwein aus der Region geholt, den sie gedankenverloren in ihrem Glas schwenkte.


In Lettland wird Rotwein angebaut?  :o  ;D
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...und der Teufel schickt uns einen Kuss, wir haben von alledem gewusst!

Stefan von Undzu

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Re: [FM 2012] Ausgebuht und abgeschoben - 11 Männer allein im Wald
« Antwort #9 am: 11.September 2014, 09:59:44 »

Sehr coole Story bislang - aber wie lange wirst Du der holden Weiblichkeit noch widerstehen können?

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Re: [FM 2012] Ausgebuht und abgeschoben - 11 Männer allein im Wald
« Antwort #10 am: 11.September 2014, 11:00:49 »

Paar Wochen im Verein und schon wird ihm ein neues Stadion gebaut, ich glaubs nicht.

Ich glaub die die Anita ist rollig also schnapp dir die Mieze. Das nächste Kapitel wird dann FSK 18  :-* :laugh:
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Cubano

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Re: [FM 2012] Ausgebuht und abgeschoben - 11 Männer allein im Wald
« Antwort #11 am: 11.September 2014, 19:37:19 »

Tolle Story. Hat mich gefesselt. Weiter so.
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Purzel89

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Re: [FM 2012] Ausgebuht und abgeschoben - 11 Männer allein im Wald
« Antwort #12 am: 11.September 2014, 22:45:49 »

@Bayernfahne: Ja die bauen da tatsächlich Wein an. Damit war man sogar mal im Guinessbuch der Rekorde als nördlichstes Weinanbaugebiet der Welt. http://www.latvia.travel/de/artikel/wein-und-bierverkostungen
@Stefan von Undzu: Nicht mehr lange glaub ich.  8) Mich hat mal eine Frau in der S-Bahn befüsselt und dabei auch noch schelmisch gegrinst. Da bin ich auch fast verrückt geworden weil ich das total super fand.


Kapitel 3: Überall das Gleiche

Haste Scheiße auffem Platz haste Scheiße auffem Platz.

22.10.2011

Zunächst nochmal ein Blick auf die nächsten Ligaspiele. Gegen Dinaburg Daugavpils spielten wir überraschend nur ein 1-1. Von Aufstieg konnte also diese Saison wirklich noch nicht die Rede sein. Vielleicht konnten wir uns mit dem Pokalsieg für die Teilnahme an der Europa League qualifizieren.

SFK Varaviksne - FC Dinaburg Daugavpils: 1 - 1
Aziz (35.) - Ryndziuk (5.)

29.10.2011

Leichtes Schwächeln auch gegen Kauguri. Dass das einzige Tor durch einen Elfmeter fiel sprach hier für sich.

SFK Varaviksne - Kauguri: 1 - 0
Aziz (26. Elfmeter)

Am Abend löste ich mein Versprechen ein und traf mich mit Anita zuhause. Sie hatte wohl begriffen, dass ich es eher dezent mochte und hatte sich ganz normal gekleidet. Knielange Shorts, ein Shirt mit tiefem Ausschnitt und Socken statt Strumpfhose wurden von ihr präsentiert. Zuerst aßen wir köstlich zubereitete Spaghetti alla Carbonara mit sehr passendem Weißwein. Dann machten wir es uns auf ihrer dunkelgrauen Couch gemütlich, während sie ihre Beine auf den Glastisch vor uns legte.

Darf ich jetzt erfahren ob du verheiratet bist?
Ich bin nicht verheiratet, sonst würde ich mich wohl kaum mit dir treffen.
Aber warst du es mal?
Auch das war bisher noch nicht der Fall. Aber ich habe schon schlechte Erfahrungen mit solch überstürzten Beziehungen gemacht.
Du kannst dir das in aller Ruhe überlegen Michael, ich dränge dir da nichts auf. Das verspreche ich dir.
Warst du schon mal verheiratet? Hast du Kinder?
Beides leider noch nicht aber ich bin noch jung. Das hat also Zeit. Ich habe auch keine Kinder aber ich möchte auch lieber ein Kind adoptieren, weil das ist dann weniger stressig.
Ja eine Adoption kann ich mir ebenso gut vorstellen. Junge oder Mädchen?
Auf jeden Fall Mädchen.

Danach folgte eine peinliche Pause wo uns nichts mehr einfiel. Mein Kopf fühlte sich plötzlich so leer an. Diese blauen Augen waren hypnotisch!

Leg mir mal deine Beine in den Schoss.

Sie drehte sich zur Seite und legte ihre Füße in meinen Schoss. Vorsichtig zog ich ihr die Strümpfe aus. Passend zu ihren Augen hatte sie auch die Fußnägel blau lackiert.

Für diese Beine brauchst du einen Waffenschein! scherzte ich.
Danke! Deshalb benutze ich sie auch zum Flirten.
Das hat bei mir funktioniert. Aber es war mir in dem Restaurant einfach nur etwas peinlich.
Dann wird das jetzt eine Beziehung zwischen uns oder?
Ja! sagte ich entschlossen.

02.11.2011

FK Jauniba Riga - SFK Varaviksne Latvijas kauss 2. Runde Rückspiel



Es folgte unser Rückspiel im Pokal und unser Gegner würde es uns sicher nicht einfach machen. Ich befürchtete bereits ein erneutes Elfmeterschießen. Gegen den Trainer machte ich mein Revanchefoul, weil er sich als gut finanzierter Erstligist über unseren Rasen beschwert hatte. Dabei sah ihr Rasen auch nicht besser aus. Ich hatte mich auch nochmal mit unserem Platzwart unterhalten. Der strenge lettische Winter beanspruchte den Rasen mehr als man das in Deutschland gewohnt war. Bei diesem Wetter waren solche Rasenzustände an der Tagesordnung.



Die ganze Partie war wieder mal sehr ausgeglichen. Jauniba legte in der 40. Minute vor und bei dieser Situation verletzte sich unser Torwart schon wieder unglücklich. Zabolotsky schaffte es, sich immer im Pokalrückspiel zu verletzen!  >:( Allerdings konnte er es noch bis zur Halbzeit aushalten. Deshalb wechselte ich erst zur zweiten Hälfte Ryan Soetelmans ein. Tatsächlich konnte der junge aufstrebende Niederländer unser Tor freihalten. Wir machten sogar in der 74. Minute das wichtige Auswärtstor. Jetzt musste Jauniga schon mit 3 Toren Vorsprung das Spiel gewinnen, um das Ding noch zu ihren Gunsten zu drehen.

Herausragend waren auch die mächtigen Einwürfe von Aleksejs Kuplovs-Oginskis, der aus diesen Situationen gefährliche Spielzüge kreieren konnte.  Aber sein 2 - 1 Tor kann erst in der vierten Minute der Nachspielzeit und damit zu spät. Rechnerisch bedeutete das, dass wir eine Runde weiter waren!

FK Jauniba Riga - SFK Varaviksne: 2 - 1 (Gesamt: 2 - 3)

Leider wurde uns auch in der dritten Runde ein Erstligist zugelost. Viel schlimmer war allerdings die Tatsache, dass wir gegen unseren Erzrivalen SK Liepaja Metalurgs spielen mussten.

05.11.2011

Das Fehlen von Zabolotsky (3 Wochen Ausfall) machte sich erneut negativ bemerkbar. Hatte aber den ungewollten Nebeneffekt, dass ich Komelciks seine versprochenen Einsätze geben konnte. Doch wenn Komelciks weiterhin auf Einsätzen pochen würde, müsste ich ihn wohl verkaufen denn ich konnte ihn als Stammspieler nicht gebrauchen. Dafür spielte er zu schlecht.

Arma Riga - SFK Varaviksne: 1 - 2
Kazmins (64.) - Laizans (28.), Kohans (33.)

19.11.2011

In dem seltsam anmutenden Keizarmezhs stadions kassierte Komelciks ein weiteres Tor. Beinahe wäre es ein Unentschieden geworden, hätte Ivanovs uns nicht noch ein Eigentor geschenkt.

FK Eirobaltija Riga - SFK Varaviksne: 1 - 2
Fjodorovs (50.) - Laizans (46.), Ivanovs (75. Eigentor)

23.11.2011

Dann kam unser lang erwartetes Lokalderby gegen SK Liepaja Metalurgs. Zwischen unseren Stadien lagen nur 1,8 Autokilometer, was die Stimmung erst recht aufheizte. Außerdem war Metalurgs beleidigt, weil unser neues Stadion ihnen die Show stahl. Unser neues Stadion war so nah an das Stadion von Metalurgs gebaut worden, dass es das kleinere Stadion unseres Konkurrenten im wahrsten Sinne des Wortes in den Schatten stellte. Ihr Stadion wirkte jetzt wie ein Trainingsplatz für unseren Verein.

SFK Varaviksne Liepaja - SK Liepaja Metalurgs Latvijas kauss 3. Runde Hinspiel

Die Wut von Metalurgs wurde weiter geschürt als Jurgis Kalns in der 68. Minute einen Elfmeter verschoss. Ansonsten gab es keine nennenswerten Ereignisse, außer dass sich Rudenko verletzte.

SFK Varaviksne - SK Liepaja Metalurgs: 0 - 0

26.11.2011

Am Gefrierpunkt spielten wir gegen FK Riga, die bisher nur ein einziges Spiel nicht gewonnen hatten. Es war also keine Enttäuschung als wir gegen diese Mannschaft verloren.
 
SFK Varaviksne - FK Riga: 0 - 2
Lapkovskis (42.), Ivanica (87.)

03.12.2011

Gleich der nächste  Knüller war das Spiel gegen den aktuellen Zweiten der Liga. Trotzdem war mehr zu erwarten als eine deftige Niederlage mit 2 Toren. Die Verletzung von Vadims Laizans toppte das Ganze.

SFK Varaviksne - FK Venta Kuldiga: 0 - 2
Ivanovs (18.), Novozilovs (25.)

10.12.2011

Abstiegskandidat Abuls Smiltene aus einem 6,000 Einwohnerdorf war eigentlich ein Garant für ein Torfestival. Das Stadion war Teil des Sportkomplexes Teperis aber die Autocrosstrecke war deutlich schöner als das Stadion. Scheinbar geschockt von diesem komischen Sportplatz spielten wir nur ein Unentschieden! Kozjalkins verletzte sich.

Abuls Smiltene - SFK Varaviksne: 0 - 0
Keine Tore

13.12.2011

Co-Trainer Igors Kicigins war so schlecht, dass er gleich dreimal hintereinander entlassen wurde!



14.12.2011

Dann folgte unser Rückspiel im lettischen Pokal gegen SK Liepaja Metalurgs. Wie zu erwarten war, waren sie jetzt noch schlechter gelaunt und deshalb knüppelten sie uns drei Tore rein. Zabolotsky erzielte ein Eigentor, weil der Ball im Gewusel innerhalb des Fünfmeterraums von ihm abprallte.

SK Liepaja Metalurgs - SFK Varaviksne: 3 - 0 (Gesamt: 3 - 0) Latvijas kauss 3. Runde Rückspiel

Damit platzten unsere Seifenblasenträume von der Europa League. Aber wie bereits gesagt, den Aufstieg peilte ich erst für nächste Saison an.

17.12.2011

Die andauernden schlechten Wetterbedingungen schienen unseren Spielern nicht zu bekommen. Erneut ein schwaches Unentschieden, außerdem fielen Rudenko und Blekte aus.

SFK Varaviksne - FK Vindava Ventspils: 1 - 1
Blekte (45.) - Davidovs (31.)

31.12.2011

Am Silvestertag hatten wir leider nichts zu feiern. Schon wieder nur ein Unentschieden!

SFK Varaviksne - FK Multibanka Riga: 1 - 1
Putans (54.) - Savalnieks (45+2)

07.01.2012

Das Wiedersehen mit FK Ditton ging erwartungsgemäß aus.

FK Ditton Daugavpils - SFK Varaviksne: 0 - 3
Kohans (26.), Putans (78.), Savinovs (88.)

14.01.2012

Unsere dritte Saisonniederlage wurde uns gegen Spartaks eingeschenkt.

SFK Varaviksne - Spartaks Ventspils: 0 - 2
Ryzewski (51.), Mickevics (72.)

21.01.2012

Nur 26 Zuschauer sahen ein viel zu knappes 1 - 0 gegen einen weiteren abstiegsgefährdeten Verein. Savinovs und Fjodorovs verletzten sich.

FK Vairogs Rezekne - SFK Varaviksne: 0 - 1
Rimkus (46.)

Für europäische Verhältnisse spät startete endlich die Wintertransferphase. Auch bei unserem Verein gab es einige personelle Veränderungen:

Dmitriy Shappo wechselt für 30,000 € zu FB Gulbene
Gökhan Aktas (M/OMZ) kommt für 7,000 € von FC Oberneuland
Vitalijs Kozjalkins wechselt nach nur einem Ligaspiel für 40,000 € zu Daugava Riga

04.02.2012

Kannten Sie den kleinen lettischen Ort Madona? Nahm man die Sitzplätze aller Sportstätten in dieser Stadt zusammen, konnte die Stadt mehr Zuschauer fassen als es Einwohner hatte. Wundersamerweise hatte es aber keine Eishockeyhalle, stattdessen ein winziges Fußballstadion mitten im Wald mit überdachter Haupttribüne. Obwohl ein neuer Vorstand den Verein aus der Schuldenkrise herausgeholt hatte, konnten sie bisher nur drei Punkte in der Liga holen.



FK Kvarcs Madona - SFK Varaviksne: 0 - 2
Rimkus (47.), Blekte (67.)

Nach dem Spiel kam mein Torwart Komelciks von der Ersatzbank auf mich zu.

Na Deniss, was gibts?
Sie haben mir mehr Einsätze versprochen. Die habe ich aber nicht bekommen.
Ich habe Ihnen drei Einsätze gegeben und jedes Mal haben wir ein Tor kassiert. Bei Zabolotsky hat das einfach besser ausgesehen. Wenn Sie Ansprüche auf den Stammplatz stellen, müssen Sie schon besser spielen.
Ich bin nicht der Meinung, dass ich schlecht bin!
Sie sind nicht schlecht aber Zabolotsky ist besser. Das müssen Sie doch verstehen!
Okay also wenn ich Sie nicht überzeugen kann, möchte ich wechseln.
Ich kann Sie verleihen.
Nein, Sie sollen mich verkaufen! Sobald wie möglich.

Da ich keinen Bock hatte, mich weiter mit Deniss über seine Einsätze zu streiten, setzte ich ihn kurzerhand auf die Transferliste. Die ersten Anfragen kamen schneller als erwartet weil auch die Transferphase sich dem Ende zuneigte.

07.02.2012

Glücklicherweise konnte ich Komelciks für die Rekordtransfersumme von 210,000 € an FK Ditton verkaufen. Bereits in der Hoffnung, damit einen guten neuen Spieler zu verpflichten, wollte ich zum Vorstand gehen, um das zu besprechen. Aber Viktor Lukin kam mir schon auf dem Gang zu seinem Büro entgegen.

Tut mir leid Herr Lagwitz, aber wir brauchen das Geld für den Stadionneubau. Wir haben uns verkalkuliert und sind jetzt in Geldnot. Also bitte keine teuren Transfers mehr. Nichts mehr über 10,000 okay?
Macht nichts, wir sind ja bereits stark aufgestellt. Wir haben nur sehr wenig Spieler was uns jedes Mal eine Retourkutsche verpasst wenn sich mehr als zwei Spieler verletzen.
Das ist eben so! Sie wollten doch unbedingt das neue Stadion.
Schon gut, ich wollte nur erklären, warum wir einige unserer letzten Spiele nicht so überzeugend gewonnen haben.
Wir sitzen auf einem komfortablen sechsten Platz. Das ist absolut respektabel Herr Lagwitz.

In einem Last-Minute-Transfer holte ich uns für kleines Geld einen neuen blutjungen Torwart in der Hoffnung, dass er in diesem Alter noch nicht so hohe Ansprüche stellen würde:

Jurijs Sergejevs für 10,000 € von FK Vindava Ventspils.

Am Abend stand noch das Spiel gegen den viertplatzierten Daugava Riga an. Da einige wichtige Spieler endlich wieder fit waren (unter anderem Ivans Semjonovs, der uns 4 Monate lang gefehlt hatte), gewannen wir überzeugend. Savinovs und Rimkus verletzten sich, Aleksejs Kalnins sah rot .

SFK Varaviksne - Daugava Riga: 2 - 0
Romanov (31.), R. Kalnins (83. Eigentor)

11.02.2012

Dass Savinovs gleich wieder ausfallen würde, konnte natürlich keiner ahnen. Dementsprechend holten wir gegen RFS nur einen Punkt.

SFK Varaviksne - Rigas futbol skola: 0 - 0
Keine Tore

18.02.2012

Auseklis Daugavpils war nach einer vorchristlichen lettischen Gottheit benannt. Aivars Visnakovs wurde frühzeitig zum Duschen geschickt.

Auseklis Daugavpils - SFK Varaviksne: 0 - 1
Davidovs (21. Eigentor)

Als wir nach Liepaja zurückkehrten, wartete Anita bereits vor dem Vereinsgebäude auf unsere Ankunft. Nachdem ich ausgestiegen war, zog mich Anita beiseite.

Ich habe die Sache mit einer Adoption nochmal überdacht und recherchiert. Es gibt ein Waisenhaus in Riga und da möchte ich mit dir morgen hingehen.
Du bist ziemlich heiß aufs adoptieren, kann das sein?
Na ich hab dir doch erzählt, dass ich ein Waisenkind bin. Hast du das vergessen?
Oh nein, natürlich weiß ich das noch. Sorry, ich wollte nicht-
Schon gut. Also kommst du morgen mit?
Sicher, ich muss doch dabei sein wenn du dir ein Kind aussuchst.

Als ich das sagte, schaute sie mich missbilligend an.

Ich meine ich muss dabei sein, wenn wir uns entscheiden, welches Kind wir adoptieren möchten. Du bist dir auch hundertprozentig sicher, dass du das Kind mit MIR zusammen großziehen willst?
Mit wem denn sonst?

Da wir damit die Sache geklärt hatten, verabredeten wir uns für morgen. Sie wollte mich mit ihrem schönen Chrysler Voyager abholen kommen.
« Letzte Änderung: 11.September 2014, 22:49:00 von Mieguy »
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Re: [FM 2012] Ausgebuht und abgeschoben - 11 Männer allein im Wald
« Antwort #13 am: 13.September 2014, 21:11:20 »

Bitte seid nicht beileidigt wenn ich nicht auf jeden Kommentar reagiere. Ich lese jeden eurer Beiträge und freue mich über Lob oder Kritik.

Shalva Purtseladze ist kein NewGen sondern ein echter Spieler. Allerdings konnte ich auf Teufel komm raus kein Bild von ihm finden. Deshalb hier sein echtes Spielerprofil: http://www.transfermarkt.de/shalva-purtseladze/profil/spieler/195527

Kapitel 4: Es purzeln die Spieler

Man hat ja so Gefühle. Und dieses Gefühl sagt mir, dass diese Mannschaft ein gutes Turnier spielen wird. - Oliver Kahn

19.02.2012

Nachdem Anita mich abgeholt hatte, fuhren wir zusammen nach Riga. Dort wurden wir von der Heimleiterin freundlich empfangen und das ganze Haus machte auch einen sympathischen Eindruck. Aufgrund unserer persönlichen Wünsche wurde uns ein sechsjähriges Mädchen namens Lucy vorgeschlagen.

Weiß sie schon, was mit ihren Eltern passiert ist? fragte ich entschlossen.
Ja das ließ sich leider nicht vermeiden. Die Umstände sind auch sehr tragisch. Sie war mit ihrer Familie im Urlaub in Afrika. Zwei Stunden vor der Heimkehr wurde bei Lucy der Verdacht auf eine Malariaerkrankung geäußert und sie musste vorerst in Afrika bleiben. Während also ihre gesamte Familie die Heimreise antreten musste, war sie immer noch dort. Bei der Landung in Riga stürzte das Flugzeug ab und ihre Familie wurde ausgelöscht. Es gab keine anderen Verwandten mehr. Als sich herausstellte, dass sie doch nicht an Malaria erkrankt war, brachte man sie zurück nach Riga und sie kam in unser Heim.

Während sie das erzählte, hielten Anita und ich vor Anspannung den Atem an.

Wie lange ist sie schon hier?
Seit zwei Jahren ist Lucy bei uns. Deshalb freue ich mich sehr, dass sie endlich adoptiert wird. Sie bleiben doch dabei, dass sie ein Kind adoptieren wollen oder?
Ja, aber dürfen wir mal mit ihr sprechen?
Sicherlich können sie das versuchen, kommen sie mit.

Wir folgten der Heimleiterin in einen großen Gemeinschaftsraum, wo sich mehrere Kinder befanden. Vier Mädchen spielten gerade am großen Tisch "Mensch ärgere dich nicht". Nur ein Mädchen schaute in unsere Richtung als wir hereinkamen. Die restlichen Kinder schenkten uns keine Beachtung.

Lucy, ich habe eine Familie gefunden, die dich aufnehmen möchte.

Eins der am Tisch spielenden Mädchen drehte sich langsam um. Ich konnte in ihren Augen beinahe sehen, was sie in ihrem Leben durchgemacht hatte. Ihr Blick verriet mir eigentlich schon alles was ich wissen musste. Mit ihr würde es nicht leicht werden. Aber ich wollte diese Herausforderung annehmen. War ich dafür überhaupt gewappnet? Ihre blonden Haaren waren kurz und verwuschelt, die Augen starr in eine Richtung gewandt. In ihrem Gesicht war keine Gefühlsregung zu sehen.  Da war weder Freude noch Hass. Es war als konnte sie ihr Gefühl gar nicht ausdrücken.

Hallo. sagte sie und wandte sich wieder ab.
Können wir sie gleich mitnehmen?

Ich befürchtete schon, uns würden wochenlange Arbeit mit Papierkram bevorstehen aber in Lettland schien das anders zu sein. Die Heimleiterin nickte nur. Anita stellte sich neben Lucy und beugte sich herab.

Hallo Lucy, ich bin Anita und das ist Michael.
Okay.

Auch weitere Annäherungsversuche verliefen im Sand, also füllten wir noch einige Formulare für das Heim aus und machten uns danach mit Lucy auf dem Weg. Da Anita und ich noch getrennt lebten, entschieden wir uns, dass Lucy vorläufig bei Anita blieb. Ich suchte uns in der Zwischenzeit eine neue gemeinsame Wohnung.

03.03.2012

Da wir zum Glück eine längere Pause bis zum nächsten Spieltag hatten (Spiel war wegen heftigem Schneefall verschoben worden), konnte ich bereits die Zeit aufwenden, um geeignete Wohnungen auszusuchen und Besichtigungstermine zu vereinbaren. Am 03. März hatten wir dann das Spiel gegen Arma Riga. Ähnlich wie im Hinspiel schafften wir wieder nur einen knappen Sieg. Erst Einwechselspieler Edijs Blekte brachte das erlösende Tor in der 55. Minute. Als defensiver Mittelfeldspieler konnte er einen Eckball gut platziert ins Tor köpfen.

SFK Varaviksne - Arma Riga: 1 - 0
Blekte (55.)

Nebenbei verlängerte ich einige Verträge wobei ich unserem (G)oldie Viktors Lukasevics noch zwei weitere Jahre bei uns abringen konnte. Das war wahrscheinlich die letzte Verlängerung seiner Karriere, denn ihm fielen mit 40 Jahren schon ein paar Haare aus. Er brach sogar den Altersrekord der 1. liga (1. liga ist der Name der zweiten Liga in Lettland), in der die Spieler vorwiegend unter 25 Jahre alt waren. Das machte sich auch in unserer immer jünger werdenden Mannschaft bemerkbar. Der zweitälteste Spieler Edward Aziz wollte auch wechseln um seine Karriere ausklingen zu lassen. Ich entschied allerdings, die Verträge meiner Jugendspieler ausnahmslos nicht zu verlängern. Die wertvollsten Zwei hatte ich sowieso schon in die A-Mannschaft geholt und es war an der Zeit, die Mannschaft zu generalüberholen. Neuverpflichtungen in der Sommerpause sollten zwar jung und dynamisch aber auch reif genug sein. Ein Beispiel war Shalva Purtseladze, den ich allein schon wegen seines lustigen Namens verpflichten wollte. Er war 18 Jahre alt - jung aber spielerisch gereift. Also genau das was ich haben wollte. Ich setzte ihn erstmal auf meine Auswahlliste.

10.03.2012

Unser sechster Platz war inzwischen so ungefährdet, dass ich mir über die Niederlage gegen Dinaburg keine Sorgen machte. Erstmals seit 3 Monaten wieder dabei: Vadims Laizans. Er verlängerte seinen Urlaub, indem er sich gleich wieder verletzte (aber nur für ein paar Tage).

FC Dinaburg Daugavpils - SFK Varaviksne: 1 - 0
Belovs (7.)

18.03.2012

Gegen Kauguri forderten die Medien jedes Mal einen Sieg. Allerdings würgten wir uns ähnlich wie im Hinspiel ziemlich ab. Nach Laizans wundersamer Genesung (hat wohl blau gemacht) brachte er uns gleich zwei Tore mit. Zwei Tore mussten reichen, also schoss Laizans noch einen Elfmeter gegen den Außenpfosten.

Kauguri Jurmala - SFK Varaviksne: 1 - 2
Bespalovs (72.) - Laizans (30., 54.)

21.03.2012

Wenn Laizans nicht so lange verletzt gewesen wäre, hätten wir vielleicht eine Chance auf den Aufstieg gehabt, da besonders FK Riga zum Schluss nochmal einen Einbruch erlebte.

SFK Varaviksne - Tranzits Ventspils: 1 - 0
Laizans (86.)

24.03.2012

Diesmal erzielten gleich zwei Mittelfeldspieler die Tore. Nach der Halbzeit spielten wir mit einer falschen 9 ohne Stürmer, was sich als äußerst effektiv erwies und trotzdem von den Medien kritisiert wurde.

SFK Varaviksne - FK Eirobaltija Riga: 2 - 0
Aziz (16.), Blekte (75.)

31.03.2012

Trotz der Kritik hielt ich an dem ungewöhnlichen Konzept fest was uns aber gegen den überragend spielenden Schweden Fredrik Andersson auch nicht weiterhalf.

FK Riga - SFK Varaviksne: 2 - 0
Andersson (50., 58.)

07.04.2012

Irgendwie war das schon demoralisierend, die beiden Titelanwärter im Spielkalender direkt hintereinander zu haben...

FK Venta Kuldiga  - SFK Varaviksne: 1 - 0
Mitins (13.)

14.04.2012

Die schlechte Moral nahmen wir auch in das Spiel gegen Absteiger Abuls Smiltene mit.

SFK Varaviksne - Abuls Smiltene: 0 - 0
Keine Tore

21.04.2012

Es besserte sich auch gegen FK Ditton nicht.

SFK Varaviksne  - FK Ditton: 0 - 0
Keine Tore

28.04.2012

Gegen Vindava Ventspils kam dann endlich die erhoffte Wende und wir gewannen wieder.

FK Vindava Ventspils - SFK Varaviksne: 0 - 1
Davidovs (79. Eigentor)

12.05.2012

Am letzten Spieltag ließen wir es nochmal so richtig krachen und konnten tatsächlich noch einen Platz gut machen in der Tabelle. Deshalb beendeten wir die Saison als Fünfter.

FK Multibanka Riga - SFK Varaviksne: 0 - 4
Aziz (13. Elfmeter, 70., 90.), Fjodorovs (35.)



Am letzten Tag waren FK Riga und Dinaburg punktemäßig gleichauf was den Favoriten aus der Hauptstadt in große Bedrängnis brachte. Fast die komplette Saison lang waren sie erster gewesen und nun war man in Gefahr, den Aufstieg zu verpassen. Letztlich konnte FK Riga aber dennoch den Aufstieg schaffen. Erwartungsgemäß stieg der insolvente Verein FK Kvarcs ab, was niemand angesichts von 84 Gegentreffern wunderte. Ebenso knapp verpasste FK Vairogs den Klassenerhalt und stieg doch noch ab.

Von unserem Fanklub "Rainbow Warriors" erhielt ich die Trophäe als Verein, der die Erwartungen am meisten übertroffen hatte.



Neu dazu kamen ab nächster Saison folgende Teams:

Aufsteiger: Jekabpils, Lido-Nefta Riga und Rezekne
Absteiger: Ogres SC/FK 33 und Tukums 2000

Der Verein verlängerte meinen Vertrag um zwei Jahre (bis 2014) aber ich wäre froher gewesen, wenn ich endlich einen Job als Nationaltrainer bekommen würde.

01.07.2012

Zum ersten Juli verließen uns folgende Jugendspieler ablösefrei:

Mihails Rimkus zu Ranto/Miks.
Antons Beinarovics zu FK Kvarcs Madona
Olegs Savinovs zu Ilukste
Alans Danilovs zu FK Kvarcs Madona
Mihails Trofimovs zu FK Vindava Ventspils
Dmitrijs Starkovs zu FK Multibanka Riga
Dmitrijs Beinarovics zu FK Kvarcs Madona
Valerijs Riherts zu FK Ditton Daugavpils
Alans Kopca FK Eirobaltija Riga

Außerdem gewann Spanien die Europameisterschaft 2012 und ich hoffte, endlich ein Nationaltraineramt übernehmen zu können. Allerdings wurden nur die Posten bei den Niederlanden, Italien und Deutschland frei. Ich rechnete mir bei keinem große Chancen aus, bewarb mich aber spontan als Nachfolger von Jogi Löw.

08.07.2012

Unsere Lücke im Sturm füllte fortan Gatis Vilerts (18 Jahre), der für 50,000 € von Tranzits kam. Deutschland stellte unverhofft Bayern-Trainer Jupp Heynckes ein und ich musste weiterhin warten, bis irgendwo auf der Welt eine Stelle frei wurde. Die Nationalmannschaft von Lettland wurde weiterhin unter guter Führung trainiert und da könnte ich wohl bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag warten, bis die Stelle frei wurde.

14.07.2012

Als Reserve für Vilerts, falls der sich verletzen würde, transferierte ich Mihails Hohlovs, der mir für 4,000 € von Aufsteiger Jekabpils fast geschenkt wurde. Da bräuchte Anita nur ihren Voyager verkaufen um sich diesen Spieler zu holen.

Anita und Lucy hatten sich übrigens schon gut zusammengelebt aber ich war immer noch der Fremdkörper in der Familie. Inzwischen hatte ich eine schöne Drei-Zimmer-Wohnung mit Blick auf einen Park gemietet und hatte das Kinderzimmer von Lucy tapeziert. Unsere Möbel hatten wir in wenigen Tagen in die neue Wohnung gebracht und aufgestellt, wobei wir tatkräftig von Mitgliedern  des Fanklubs unterstützt wurden.

Nachdem alles fertig war und wir mit einer kleinen Feier die Wohnung einweihten, sprach Lucy zum allerersten Mal mit mir.

Du bist Trainer von Wawawixen?
Ja genau!
Wow!

Dabei funkelten ihre Augen vor Begeisterung.

Das heißt Varaviksne.
Pfui Anita, keine bösen Wörter!
Weißt du was Varaviksne bedeutet?
Nein, ich werde doch erst dieses Jahr eingeschult!

Ich zeigte nach draußen, wo die Sonne schien.

Wenn die Sonne scheint und es regnet gleichzeitig, entsteht ein bunter Bogen. Hast du sowas schon mal gesehen?
An dem Tag als mein Papa und meine Mama gestorben sind hab ich das gesehen. Wieso?

Jetzt hatte ich absolut ungewollt das Tabuthema ins Spiel gebracht. Wie konnte ich diesen Matchball noch angemessen kontern?

Dieser Bogen wird auf Lettisch "Varaviksne" genannt.

Obwohl Lucy bei diesem Wort eigentlich immer lächeln musste, verzog sie nun das Gesicht.

Du hast meine schöne Erinnerung kaputtgemacht, du Blödie! Mit dir rede ich nicht mehr, du bist sowieso nicht mein Papa.

Sie rannte in ihr Zimmer und schlug die Tür zu. Ich schaute Anita an und sie starrte zurück was wahrscheinlich "Ich hab dir doch gesagt das sowas passiert" bedeuten sollte.

18.07.2012

Nach dieser unschönen Unterhaltung konnte es mich auch nicht aufheitern, dass ich meinen Wunschspieler bekommen hatte. Shalva Purtseladze wechselte für 400,000 € von FB Gulbene 2005 zu SFK Varaviksne. Er sollte der letzte fehlende Baustein für unseren Aufstieg sein. Schließlich standen unsere alljährlichen Vorbereitungsspiele auf dem Programm.

Kuldiga - SFK Varaviksne: 1 - 2 (Tore: Semjonovs, Riherts)
SFK Varaviksne - FK Ventspils Reserve: 1 - 1 (Tor: Uljanovs)
SFK Varaviksne - Rigas futbol skola: 0 - 0
Saldus - SFK Varaviksne: 0 - 3 (Tore: Fjodorovs, Savinovs, Aziz)
Miku/UPTK Liepaja  - SFK Varaviksne: 0 - 2 (Tore: Visnakovs ET, Kohans) Miku/UPTK ist übrigens der Besitzer unseres alten Stadions
SFK Varaviksne - FS Metta/LU Riga: 0 - 1

Fazit: Leider spielten wir nicht so überragend wie ich das erwartet hatte.  Wirklich überzeugend hatten wir nur im Stadionderby gegen Miku gespielt, denen unser altes Stadion gehörte. Die größte Schande war die Niederlage gegen die Reserve von FK Ventspils.

Im lettischen Pokal sollten wir es mit dem Drittligisten Viola Jelgava zu tun bekommen.

22.08.2012


Lativjas kauss 1. Runde Hinspiel

Wir taten das, was von uns erwartet wurde. Eine klare Domination, die sich durch fünf Tore ausdrückte. Da gab es nicht mehr viel zu sagen. Laizans zeigte sich in der selben Form wie in der letzten Saison und sicherte sich damit in meiner Taktik einen Stammplatz. Mit dieser Taktik verfolgte ich nur ein Ziel: Aufstieg! Einziger Dämpfer für meine Taktik war der Ausfall von Victor Efimov. Victor hatte letzte Saison kein Spiel verpasst.

SFK Varaviksne - Viola Jelgava: 5 - 0
Laizans (8., 17., 61.), Putans (41., 57.)

25.08.2012

Am ersten Spieltag gegen Absteiger Ogres SC blamierten wir uns total, indem wir es irgendwie schafften, diesen Sieg noch wegzuwerfen. Ogres einziger Schuss aufs Tor während des gesamten Spiels landete im Netz. Angesichts der 16 Torschüsse, die dem gegenüber standen, eine totale Pleite. Dass unser "Opa" Lukasevics das einzige Tor machte, war die Krönung der Lächerlichkeit.

SFK Varaviksne - Ogres SC/FK 33: 1 - 1
Lukasevics (12.) - Vasiljevs (65.)

01.09.2012

Im Duell gegen den zweiten Liganeuling zeigten wir uns ebenso peinlich und machten nur ein Tor, das wieder einmal Laizans erzielte. Hoffentlich verletzte er sich nicht wieder!

Lido-Nafta Riga - SFK Varaviksne: 0 - 1
Laizans (47.)


« Letzte Änderung: 13.September 2014, 21:15:29 von Mieguy »
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Re: [FM 2012] Ausgebuht und abgeschoben - 11 Männer allein im Wald
« Antwort #14 am: 14.September 2014, 15:34:46 »

Kapitel 5: Rainbow Warriors

15.09.2012

Ähnlich blamabel war unsere Leistung gegen die Rigas futbol skola, wo wir uns mit einem Unentschieden (vorerst) von den Aufstiegsplätzen verabschiedeten. Aber der Zug war noch nciht abgefahren denn diese Saison schien unsere Konkurrenz nicht so dominant zu sein und schwächelte ebenfalls.

SFK Varaviksne - Rigas futbol skola: 0 - 0
Keine Tore

19.09.2012

Für unser Rückspiel gegen Jelgava lud ich Lucy und Anita ein, beim Spiel zuzuschauen. Allerdings war Lucy wenig für das Fußballspiel zu begeistern, also entschieden wir uns, diese Reise mit einer Zugfahrt zu kombinieren. Am Bahnhof von Liepaja stiegen wir in einen Zug der EK-Kategorie, das waren Elektrotriebzüge mit komfortableren Sitzen und Platzreservierung. Die Fahrzeuge wurden von der R?gas Vagonb?ves R?pn?ca hergestellt und verkehrten in weiten Teilen der ehemaligen Sowjetunion.



In Jelgava spielten wir im großen Zemgale Olympiazentrum, wo 1,560 Sitzplätze zur Verfügung standen. Das Stadion erfüllte sogar UEFA Stufe 2 Regularien und konnte somit auch für internationale Wettbewerbe genutzt werden.



Auch wenn wir nicht annähernd so dominant waren wie im Hinspiel machten wir doch zwei sehr interessante Tore. Tor Nummer 1 sah einen flachen Querpass von Laizans, den der völlig unbedrängte Fjodorovs annahm und aus zwei Metern durch die Beine des Torwarts kullern konnte. Das zweite Tor des Tages war noch spektakulärer und wurde für das Tor des Monats der ARD Sportschau nominiert. Dmitrijs Putans knallte den Ball aus 30 Metern an die Unterseite der Latte und ins Tor:

https://www.youtube.com/watch?v=6PfjWsQJP_Q

Viola Jelgava - SFK Varaviksne: 0 - 2 Latvijas kauss 1. Runde Rückspiel (Gesamt: 0 - 7)

In Runde 2 bekamen wir es erneut mit einem Drittligisten zu tun. Diesmal sollten wir gegen Abuls Smiltene spielen, die letztes Jahr bekanntlich aus der zweiten Liga abgestiegen waren. In unseren zwei letzten Begegnungen trennten wir uns jeweils 0 - 0, sodass ich ein Elfmeterschießen befürchtete.

22.09.2012

Um meine Motivation für diesen Verein aufrecht zu erhalten machten wir unseren zweiten Saisonsieg gegen Rezekne BJSS.

Rezekne BJSS - SFK Varaviksne: 1 - 2
Lukasevics (42. Eigentor) - Laizans (41.), Blekte (56.)



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Re: [FM 2012] Ausgebuht und abgeschoben - 11 Männer allein im Wald
« Antwort #15 am: 15.September 2014, 16:03:33 »

Okay also irgendwie hab ich die Story jetzt voll an die Wand gefahren. Leider krieg ich auch kein Nationaltraineramt. Ich mache hier auf jeden Fall weiter aber vielleicht nicht mehr als Story sondern als "Aktuelle Station". Sorry aber mir fällt einfach nix mehr ein.

Kapitel 6: Und täglich grüßt das Murmeltier

29.09.2012

Die Spannungen in unserer neuen Wohnung breiteten sich aus wie böse Bazillen. Egal was ich auch tat, es endete stets im Fiasko. Die Situation spitzte sich schließlich am 29. September zu. Ich hatte leckere Cannoli, zubereitet, eine Spezialität aus Sizilien. Als ich die dampfenden Teller servieren wollte, grummelte Lucy nur rum.

Ich habe keinen Hunger.
Das ist eine ganz köstliche Spezialität aus Italien! Probier doch mal!
Ist mir egal ob es lecker ist, ich habe keinen Hunger!
So kann das nicht weitergehen Schatz, du musst was essen!
Dann verhungere ich eben, ist mir doch egal. Dann kann ich bei Papa im Himmel sein.
Dein Vater würde sich bestimmt auch nicht freuen, wenn er sieht, dass du nichts isst.
Du hast doch keine Ahnung wie mein Vater war!

Danach stellte ich meinen eigenen Teller an meinen Platz und reichte Anita ihr Essen. Lucys Teller stellte ich zurück neben den Herd. Aber nach dem erneuten Konflikt hatte selbst keinen Appetit mehr. Erst hatten wir so einen miesen Saisonstart und jetzt lief es auch in der Familie nicht so toll. Vielleicht hatte ich mir tatsächlich zu viele Sorgen aufgeladen. Aber mit einem selbst gezeugten Kind wäre es nun auch nicht einfacher gewesen weil dann hätte ich Windeln wechseln müssen und wahrscheinlich schlaflose Nächte gehabt.

Du solltest nicht so gemein zu uns sein Lucy. Für uns ist das doch auch nicht einfach. Oder möchtest du wieder ins Heim zurück?
Nein.
Na siehst du. Wir geben uns doch die größte Mühe, dich zu unterstützen. Wenn dich etwas quält, kannst du es uns ruhig anvertrauen.
Das versteht ihr sowieso nicht.
Oh doch, ich bin selbst ohne Eltern aufgewachsen.
Aber sie sind nicht gestorben oder?
Nein.
Dann verstehst du es nicht.
Meine Familie ist immer noch in Deutschland und sie können mich nicht besuchen. Ich kann durch den fein gestrickten Arbeitsplan auch nicht nach Deutschland reisen. Das fällt mir auch schwer. Warum machst du mir bloß so große Sorgen?
Weil ich wegen dir Alpträume habe.
Erinnere ich dich an jemanden?
Ja du erinnerst mich an meinen Onkel.

Ein wenig Trost spendete das Unentschieden gegen Dinaburg, die sich große Hoffnungen auf den Aufstieg machten, den sie letzte Saison nur so knapp verpasst hatten.

SFK Varaviksne - FC Dinaburg Daugavpils: 0 - 0
Keine Tore

07.10.2012

Gegen Vindava Ventspils zeigten wir uns in besserer Verfassung, wobei Laizans erneut zweimal treffen konnte. Der späte Gegentreffer war angesichts unserer Gesamtleistung zu verschmerzen. In der Tabelle kletterten wir mit dem Sieg auf Platz 1.

FK Vindava Ventspils  - SFK Varaviksne: 1 - 3
Danilovs (71.) - Laizans (2., 5.), Efimov (28.)

10.10.2012

Nun galt es, diese Position zu verteidigen. Zunächst einmal stand aber die Geduldsprobe gegen Abuls Smiltene im Pokal an. Allen Befürchtungen zum Trotz brachte Laizans uns den ersten Sieg gegen Abuls ein, denen wir in den zwei bisherigen Spielen jeweils nur mit 0 - 0 begegnet waren.

SFK Varaviksne  - Abuls Smiltene: 1 - 0 Latvijas kauss 2. Runde Hinspiel
Laizans (37.)

20.10.2012

Moralisch gestärkt kehrten wir in den normalen Ligabetrieb zurück, wo wir Arma Riga in Grund und Boden spielten. Es war der Anfang einer unglaublichen Siegesserie. Gökhan Aktas machte sein erstes Tor seit seinem Wechsel.

SFK Varaviksne - Arma Riga: 3 - 0
Laizans (16., 45+2), Aktans (61.)

28.10.2012

Die Mannschaft aus Jurmala zeigte sich widerstandsfähiger, konnte Laizans aber auch nicht aufhalten. Laizans gewann im Oktober verdientermaßer die Auszeichung Spieler des Monats.

Spartaks Jurmala - SFK Varaviksne: 0 - 1
Laizans (9.)

03.11.2012

Mit dem Sieg gegen Eirobaltija schien klar, dass jede Mannschaft, die um den Titel kämpfen wollte, erstmal an uns vorbei musste.

SFK Varaviksne - FK Eirobaltija Riga: 2 - 0
Romanov (18.) Blekte (69.)

07.11.2012

Laizans kletterte mit seinem Hattrick gegen Smiltene an die Spitze der Torschützenliste im lettischen Pokal.

Abuls Smiltene - SFK Varaviksne: 1 - 4 Latvijas kauss 2. Runde Hinspiel
Nesterenko (61.) - Laizans (7., 76., 87.), Fjodrovs (49.)

Nachdem wir zweimal hintereinander glückliche Losungen im Pokal hatten, entschied sich die Losfee diesmal, uns einen Erstligisten zu ziehen. FK Jurmala sollte unser nächster Gegner werden. Würde damit erneut in der 3. Runde Schluss sein oder konnten wir unsere Siegesfahrt fortsetzen?

10.11.2012

Unsere Siegesserie war leider schon vorher vorbei. Trotzdem blieb unsere Mannschaft seit sieben Spielen ungeschlagen. Diese Saison hatten wir auch bisher keine Verletzungen.

Auseklis Daugavpils - SFK Varaviksne: 0 - 0
Keine Tore

24.11.2012

Richtig enttäuschend war das wegen starkem Schneefall verschobene Spiel gegen Jekabpils, die letzte Saison noch drittklassig gespielt hatten.

Jekabpils - SFK Varaviksne: 1 - 0
Odins (54.)

28.11.2012

Schließlich kam das Pokalspiel gegen FK Jurmala und wie vorhergesagt verloren wir mit 2 - 1. Einziger Trost war unser Auswärtstreffer aber wir mussten damit im Rückspiel mindestens ein Tor schießen. Das schien mir unmöglich also war wohl in der dritten Runde erneut Schluss.

FK Jurmala - SFK Varaviksne: 2 - 1
Savalnieks (63.), Pelcis (90.+3) - Putans (82.)

01.12.2012

Um meine Vermutung zu unterstreichen verloren wir haushoch gegen Daugava Riga. Außerdem verletzte sich Vadims Laizans.  >:(

SFK Varaviksne - Daugava Riga: 0 - 3
Igors Laizans (6.), Lukasevics (9. Eigentor), Stolcers (24.)

08.12.2012

Im Duell gegen Tukums 2000 spielten wir so wie das Papier es kalkulierte. Der Gegner hatte schon nach 34 Minuten ins Spiel gefunden. Immerhin war Laizans bereits wieder gesund (ich sagte ja, der macht immer bloß blau!), dafür fiel Visnakovs aus.

Tukums 2000 - SFK Varaviksne: 3 - 2
Magdelevics (34.,84.), Nesterenko (89.) - Romanov (2.), Laizans (9.)

19.12.2012

Dann kam das Duell gegen FK Jurmala. Bisher fand ich die lettische Liga ja wenig unterhaltsam. Aber dieses Pokalspiel war ein echter Thriller, den Alfred Hitchcock höchstpersönlich geschrieben haben musste. Erst erzielte Vasiljevs das Auswärtstor für den Gegner. Nach einem Freistoß von uns schoss ein Spieler des Gegners beim Klärversuch den eigenen Mitspieler an, der Abpraller landete bei Laizans und der machte ihn rein. Doch es reichte noch nicht fürs Weiterkommen. Efimov brachte uns in der ersten Minute der Nachspielzeit auf den letzten Drücker in die Verlängerung! In der Verlängerung verletzte sich dann Laizans und diesmal schien er nicht zu schauspielern. Der Arzt verordnete ihm zwei Wochen Pause. Auch die Verlängerung brachte keine Entscheidung also kam das Elfmeterschießen. Romanovs traf, dann Pelcis und Putans. Afanasjevs schoß seinen Versuch gegen die Latte. Dann wieder Treffer von Fjodorovs, Arajs, Efimov und Tsurilkin. Den entscheidenden Treffer machte mein Spieler Andreijs Uljanovs. WIR HATTEN DAS VIERTELFINALE ERREICHT!!!

SFK Varaviksne - FK Jurmala: 2 - 1 / 5 - 3 nach Elfmeterschießen Latvijas kauss 3. Runde Rückspiel

Im Viertelfinale sollten wir dann erneut nach Jurmala, diesmal trafen wir auf den FC statt auf FK.

23.12.2012

Der Weihnachtsmann kam leider zu früh und entschied sich, seine Geschenke mal lieber dem Gegner zu geben.

Tranzits Ventspils - SFK Varaviksne: 3 - 1
Silagailis (23.), Putans (63.), Zabolotsky (84.) - Romanov (66.)

29.12.2012

Dann kam der Weihnachtsmann nochmal um uns unsere Geschenke wenigstens nachträglich zu geben. Die Aufstiegsplätze waren aber bereits in weite Ferne gerückt.

SFK Varaviksne - FK Multibanka Riga: 5 - 1
Putans (3.), Uljanovs (24), Fjodorovs (27., 63.), Kohans (82.) - Osipovs (73.)

05.01.2013

Gegen Kauguri war Laizans endlich wieder fit und feierte seine Rückkehr mit einem weiteren seiner bezaubernden Tore.

Kauguri Jurmala - SFK Varaviksne: 1 - 2
Kalnins (64.) - Laizans (20.), Efimov (28.)

09.01.2013

Trotz besserer Schussbilanz erzielten wir gegen Ditton keine Tore.

SFK Varaviksne - FK Ditton Daugavpils: 0 - 0
Keine Tore

19.01.2013

Fjodorovs verletzte sich.

SFK Varaviksne - Lido-Nafta Riga: 2 - 1
Lukasevics (43.), Fjodorovs (45+2) - Pucinskis (49.)

23.01.2013

Obwohl wir gegen FC Jurmala verbissen kämpften, besiegelte ein Eigentor unser Pokalschicksal. Auch wenn noch ein Hauch einer Chance auf Weiterkommen bestand glaubte ich nicht, dass wir ein zweites Mal Glück haben würde.

FC Jurmala - SFK Varaviksne: 1 - 0 Latvijas kauss Viertelfinale Hinspiel
Romanov (84. Eigentor)

26.01.2013

Blekte verletzte sich.

Rigas futbol skola - SFK Varaviksne: 3 - 0
Starkovs (19.), Zimin (28., 34.)

30.01.2013

Ogres SC/FK 33 - SFK Varaviksne: 1 - 1
Pavliks (32.), Laizans (70.)

02.02.2013

SFK Varaviksne  - Rezekne: 3 - 1
Laizans (4.), Savinovs (8., 57.) - Beinarovics (89.)

09.02.2013

FC Dinaburg Daugavpils - SFK Varaviksne: 1 - 1
Golovins (29.) - Laizans (90.)

13.02.2013

Nach quälenden 90 Minuten wurden wir endlich vom Pokal erlöst. Alles in allem hatten wir aber im lettischen Pokal wirklich überragend gespielt. Wir hatten zwei Erstligisten ärgern können, die sich gegen unsere Mannschaft wirklich anstrengen mussten, um Tore zu schießen. Deshalb bleib mein Wunsch für nächste Saison die selbe: Pokal gewinnen um das Ticket für die Europa League zu lösen.

SFK Varaviksne - FC Jurmala: 0 - 1 Latvijas kauss Viertelfinale Rückspiel
Ola (90.)

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Re: [FM 2012] Ausgebuht und abgeschoben - 11 Männer allein im Wald
« Antwort #16 am: 16.September 2014, 22:30:13 »

Kapitel 7: The Cries that bind

Am Ende des Pokalspiels lief ich zu meinem Wagen. Nur noch wenige Meter vom Parkplatz entfernt holte ich meine Fernbedienung raus und öffnete die elektrische Zentralverriegelung. Aber in dem Moment als ich den Knopf drückte, explodierte mein VW Fox! Metallteile flogen durch die Luft und ein kleiner aber feiner Feuerpilz stieg auf. Mit einem Hechtsprung landete ich hinter einem Ford Econoline, um mich vor der Explosion zu schützen. Was war das denn?!

Schnell griff ich mein Handy und wählte Anitas Nummer. Aber sie nahm nicht ab, denn wahrscheinlich war ihr Telefon nicht aufgeladen.

Verdammt! fluchte ich laut.

Ich rannte zur Hauptstraße und als ich ankam, keuchte ich schon etwas. In den letzten Monaten hatte ich nicht an meiner Fitness gearbeitet. Leider kam kein Taxi und die Polizei würde auch nicht schnell genug da sein. Aber ich musste doch Anita helfen! Also musste die Radikallösung her.

Als sich ein  brandneuer giftgrüner Dodge Charger SRT-8 näherte, sprang ich auf die Fahrbahn. Mit quietschenden Reifen blockierten die Scheibenbremsen und das Auto stellte sich quer. Dann rannte ich zur Fahrertür und riss sie auf, wo eine junge Frau am Steuer saß.

Aussteigen, ihr Fahrzeug ist beschlagnahmt!
Ja sicher... sagte sie und blieb sitzen.
Dann eben auf die harte Tour!

Glücklicherweise war sie auch nicht fit genug um Widerstand zu leisten. Ich zerrte sie aus dem Auto und schmiss die Tür zu. Schnell legte ich den Gang ein, legte noch eine Reifenspur auf den Asphalt und düste los. Während der Fahrt versuchte ich noch einmal Anita anzurufen doch ihr Handy blieb stumm. Die ersten Kilometer zu unserer Wohnung waren noch mit wenig Verkehr belastet aber je näher wir in die Innenstadt von Liepaja kamen wurde auch der Verkehr stärker.

Als die gerade Strecke zu voll war, bog ich im Drift nach rechts in eine andere Straße ein. Um die verlorene Zeit wieder gut zumachen nahm ich die ungewöhnliche Abkürzung offroad durch den Stadtpark. Der Charger SRT-8 hatte schließlich Allradantrieb. Auf dem Weg durch den Park riss ich noch zwei Parkbänke und einen Picknickkorb mit, dessen Inhalt sich über die Windschutzscheibe ergoss.

Endlich hatte ich den Wohnpark erreicht wo wir wohnten. Es gab wohl keinen auffälligeren Wagen als den Charger, der noch dazu mit Brötchenresten bekleckert war. Hoffentlich war die nächste Bombe nicht ferngezündet, denn dann würde der Attentäter gemütlich warten, bis ich die Haustür erreicht hatte. Da sah ich gerade Anita mit zwei Einkaufstaschen aus ihrem Auto aussteigen und zur Wohnungstür laufen. Ich zog die Handbremse des Wagens an und parkte mit einer 180-Grad Wende am linken Straßenrand ein. Anita lief jedoch unbeirrt zur Wohnungstür. Mit dem spektakulären Wendemanöver hatte ich gehofft, ihre Aufmerksamkeit auf mich zu lenken, um uns Zeit zu verschaffen. Das hatte leider nicht geklappt.

Dann öffnete ich schnell die Tür und stieg aus. Anita hatte schon die Haustür erreicht und steckte den Schlüssel ins Loch.

ANITA, STOPP! rief ich so laut ich kannte.

In dem Moment, als sie den Hausschlüssel umdrehte, explodierte der komplette Wohnblock. Anita verschwand in einem Feuerball, der sich rasch zu einem riesigen Pilz aufblähte. Ich musste vor der Explosion wegrennen und wurde trotzdem von der Explosionswelle erwischt und zu Boden geworfen. Schnell rappelte ich mich auf und versuchte, Anita in den Flammen zu erspähen. Da ich sie nicht sehen konnte wollte ich zu ihr rennen, aber jemand packte mich von hinten und hielt mich auf.

ANITA! NEIN!!
Es ist zu spät, diese Feuerwalze kann niemand überlebt haben.
Da fiel mir ein, dass auch Lucy im Haus war: LUCY!

Mit einem Schlag hatte ich alles verloren. Mir fehlten nicht nur all meine Wertsachen sondern es hatte auch Anita und Lucy erwischt. Dabei hatte noch nichtSex mit Anita gehabt. Nach einer Weile kam die Polizei und Feuerwehr. Die Feuerwehr brauchte drei Stunden, um alle Flammen zu ersticken während die Polizei mir Fragen stellte.

Haben Sie Feinde? wollten sie von mir wissen.
Also die einzigen Leute, die in Frage kommen würden, wären die von meinem Ex-Klub. Aber andererseits hatten sie schon längst die Gelegenheit mich umzubringen. Vielleicht war ich ihnen zu erfolgreich und sie hatten erst jetzt Angst, dass ich mich rächen könnte.
Klingt nicht gerade plausibel. Was ist mit ihrer Freundin? Immerhin hat es sie erwischt. Wieviel wissen Sie über sie?
Ich weiß kaum etwas über sie außer dass sie ein Waisenkind ist. Aber warum haben sie dann mein Auto mit einer Bombe versehen?
Vielleicht war es eine Verwechslung. Aber solange wir nicht mit Sicherheit sagen können, wer das Ziel der Attentate war, werden Sie und ihre Tochter das Land verlassen müssen.
Lucy ist tot, sie war im Haus als die Bombe hochgegangen ist.
Nein, sie war bei einer Schulfreundin und sie lebt. Kollegen haben sie bereits abgeholt und aufs Polizeirevier gebracht.
Und wo sollen wir hin flüchten?
Das klären wir auf dem Revier. Was das gestohlene Fahrzeug angeht, werden wir das regeln. Es war ein Ernstfall und das wird der Staatsanwalt schon irgendwie akzeptieren.

Dann wurde ich von der Polizei aufs Revier gebracht. Es war schon etwas komisch, im Streifenwagen hinten zu sitzen. Ich kam mir vor wie ein Gefangener, es fehlten nur noch die Handschellen. Umso erleichterter war, als ich endlich wieder aussteigen durfte und wir in das Büro des Hauptkommissars gingen. Hier setzten wir uns gemeinsam an seinen Schreibtisch.

Kann ich jetzt endlich Lucy sehen?
Wenn ich fertig besprochen habe, was ich ihnen unbedingt sagen muss. So etwas sollte ein sechsjähriges Kind nicht zu hören bekommen. Wer immer sie umbringen wollte, schreckt nicht vor dem Tod unschuldiger Menschen zurück. Er hat nicht nur ihre Häuserzeile in die Luft gesprengt sondern gleich den ganzen Block! Wir können noch gar nicht ermessen, wie viele Menschen dabei ums Leben kamen.
Trotzdem war er so ungeschickt, dass er es nicht geschafft hat, mich zu töten.
Das ist das Problem, wenn man keinen Zeitzünder benutzt sondern eine Bombe, die auf irgendetwas reagiert. Wenn jemand zum Beispiel die Haustür öffnet. Dann nämlich kann es passieren, dass derjenige nicht der ist, den man umbringen will.
Also ist er ein Amateur. Ist doch schon mal positiv!
Trotzdem gehört eine Menge Wissen dazu, einen kompletten Häuserblock in die Luft zu sprengen!

Wie aufs Stichwort klopfte jemand an der Tür. Der Kommissar bat die Person herein. Es war ein Forensiker, der hektisch mit einem Blatt Papier rumwedelte.

Ich habe den Bericht von der Feuerwehr!
Und?
Die Gasleitung ist manipuliert worden. Dann hatte ein kleiner Funke ausgereicht um alles in die Luft zu jagen was mit der Gasleitung  verbunden war.
Ist das kompliziert? fragte ich.
Nein, der Funke entzündet das Gas und die Flamme breitet sich über das austretende Gas aus-
Ich meinte, ob es kompliziert ist, so eine Gasleitung zu manipulieren!
Dazu braucht man nicht viel Vorwissen. Es reicht, wenn man ein guter Klempner ist.
Da haben Sie es, es war doch ein Amateur!
Herr Lagwitz, ich würde an Ihrer Stelle die Sache nicht auf die leichte Schulter nehmen! Es wurden bereits Schritte veranlasst, um Sie in Sicherheit zu bringen.
Gut und wo sollen wir hin?

Der Kommissar schaute seinen Assistenten fragend an, der immer noch mit dem Zettel in der Hand dastand.

Um 18 Uhr geht ein Flieger nach München, ich habe bereits zwei Plätze reserviert.
Warum nicht nach Berlin?
Weil jeder AMATEUR, wenn wir bei Ihren Begriffen bleiben wollen, davon ausgehen wird, dass Sie dorthin zurückkehren, wo Sie bereits jemanden kennen.
Und was soll derjenige machen? Den Flieger in die Luft sprengen?
Das wohl eher nicht aber er wird am Flughafen auf Sie warten. Sie dürfen auf keinem Fall irgendwem erzählen, wo Sie hinfliegen! Außerdem werden wir Sie und Ihre Tochter offiziell für tot erklären und Ihre Identität ändern. Sie heißen jetzt Anders.
Oh wie werde ich denn heißen?
Anders.
Sie werden sich doch schon irgendeinen Namen für mich überlegt haben oder?
Ja Sie heißen Anders.
Wollen Sie mich gerade verarschen?? Wenn ich anders heiße, will ICH WISSEN WIE ICH HEISSE!!
Ab heute heißen Sie offiziell Martin Anders!
Ach jetzt verstehe ich, ich heiße Anders.
Sage ich doch die ganze Zeit.
Wir müssen uns beeilen. Der Flieger geht in einer Stunde. drängte der Assistent.

In den nächsten dreißig Minuten waren wir schließlich damit beschäftigt, alles wichtige zusammen zu suchen. Lucy packte ihren Lieblingsteddybären ein, der zum Glück verschont worden war, weil sie ihn zu ihrer Schulfreundin mitgenommen hatte. Waschsachen bekamen wir aushilfsweise von den Polizisten geschenkt sowie eine kleine Notration zu essen. Dann wurden wir in einem auffällig unauffälligen Ford Crown Victoria zum Flughafen gefahren. Während der Fahrt sprach ich dieses Problem an.

Ist es nicht offensichtlich, dass ein Ford Crown Victoria ein Polizeifahrzeug ist? Ich meine, die einzige Alternative wäre ein Taxi und danach sieht dieses Fahrzeug wohl nicht aus.
Das war früher mal so aber selbst in den USA gilt das nicht mehr. Viele ehemalige Polizeifahrzeuge wurden an die Öffentlichkeit verkauft um neue Fahrzeuge zu beschaffen. So sind wir auch an diesen Undercover-Wagen rangekommen. Wir haben ihn aus den USA importiert. Er hat früher mal der Hafenbehörde von Portland gehört. - Wir sind gleich da und wir werden nicht viel Zeit haben für einen Abschied. Sobald Sie in München gelandet sind, wird sich Ihr Kontaktmann bei der deutschen Polizei mit Ihnen in Verbindung setzen.
Wie werde ich ihn erkennen?
Da kann Ihnen leider nur das Bauchgefühl helfen. Am Besten Sie lassen sich erst den Dienstausweis zeigen, bevor Sie in seine Nähe kommen.
Okay. Was geschieht danach?
Den Rest werden die Kollegen vor Ort mit Ihnen besprechen.

Als wir am Flughafen angekommen waren, hatte schon das Boarding begonnen. Wir beeilten uns um noch den Air Baltic Flug von Riga nach München zu bekommen. Lucy, die vor lauter Aufregung bisher kein Wort gesagt hatte, wurde zappelig, als wir unsere Plätze im Flugzeug eingenommen hatten und ich sie bat, sich anzuschnallen.

Wo ist Anita? Ich fliege nicht ohne sie weg.
Anita kann nicht mitkommen. Wir müssen ohne sie fliegen.
Aber in welche Stadt fliegen wir überhaupt?
Nach München Schatz.
Ich will nicht nach München! quängelte sie und fing an laut zu weinen.

Sofort kam die Stewardess zu unseren Plätzen.

Alles okay bei Ihnen?
Sie hat bloß Angst vorm Fliegen.
Meine Mama ist noch nicht im Flugzeug! flehte sie die Stewardess an. Es war das erste Mal, dass sie von Anita als Mama sprach.
Ihre Mutter kann nicht mit kommen. versuchte ich der Stewardess zu erklären.
Möchtest du etwas zum Malen? fragte sie liebevoll Lucy.
Ja.

Als die Stewardess verschwand und mit einem Malbuch zurückkam, ließ sich Lucy endlich beruhigen und das Flugzeug konnte starten. Nach einiger Zeit war Lucy eingeschlafen und ich zog den Teddybären aus ihrem Rucksack. Er hatte eine rote Latzhose an. Ich drehte ihn um und sah, dass die Latzhose auf der Rückseite beschriftet war. Auf Englisch stand dort:

Discovery Truth
fast or
see Consequences

Übersetzt bedeutete das "Entdeckung Wahrheit schnell oder sieh Konsequenzen". Aber erstens war der Satz grammatikalisch falsch, es müsste "Discover Truth" heißen und zweitens fehlten die Artikel. Außerdem verwunderte es mich, warum ein Kind aus Lettland einen Teddybären besaß, der eine englische Aufschrift hatte, wo Lucy doch kein Wort Englisch verstand. Erschwerend hinzu kam, dass Lucy nicht einmal lesen konnte. Ratlos legte ich den Teddybären in Lucys Schoss und schloss die Augen.

Ich wurde erst wieder wach als der Pilot die Ansage machte, dass wir bald landen würden. Als das Flugzeug schließlich ziemlich hart auf deutschem Boden aufsetzte erschrak ich. War das Flugzeug sabotiert worden? Langsam wurde ich wohl paranoid. Aber das Flugzeug machte problemlos das Taxiing zum Gate und wir konnten endlich das stickige Flugzeug verlassen. Mit Lucy am Arm ging ich zum Fließband wo wir unsere Koffer abholen wollten. Während wir auf das noch leere Fließband starrten, schaltete ich mein Handy wieder ein. Keine 30 Sekunden später klingelte auch schon mein Handy.

Hallo, Micha- äh Martin Anders am Telefon.
Guten Tag hier ist Hauptkommissar Verpakovskis. Die Feuerwehr hat die Brandursache nochmal genauer unter die Lupe genommen. Die Gasleitung war doch nicht manipuliert worden. Stattdessen war am Hauptanschluss im Keller eine Bombe mit Fernzündung befestigt worden. Aufgrund der relativ kleinen Antenne gehen unsere Sprengstoffeperten davon aus, dass der Attentäter in unmittelbarer Nähe gewesen sein muss.
Aber dann muss er doch gesehen haben, dass ich noch nicht im Haus war.
War vielleicht doch Ihre Freundin das Ziel?
Dann hätten sie die Autobombe doch an ihrem Wagen befestigt. Außer-

Ich grübelte einen kurzen Moment darüber nach bis mir ein wahnsinniger Gedanke kam. Ich hielt das Handy etwas dichter an den Mund und flüsterte.

Ich weiß es! Es ging nicht um mich und auch nicht um meine Freundin. Die ganze Zeit war Lucy das Ziel und die Autobombe bloß eine Ablenkung!
Wie kommen Sie denn darauf?!
Dafür gibt es eine einfache Erklärung. Die Bombe ging in dem Moment hoch als ich aus dem Auto ausgestiegen war. Dann nämlich hatte der Attentäter erkannt, dass Lucy weder mit mir noch mit Anita unterwegs war. Also war er genauso wie ich selbst davon ausgegangen, dass die einzige verbleibende Möglichkeit wäre, dass sich Lucy im Haus befand.
Und warum sollte jemand ein sechsjähriges Mädchen umbringen?
Das werde ich versuchen rauszukriegen. Sobald ich mehr weiß, melde ich mich nochmal. Versuchen Sie in der Zwischenzeit mehr über Lucys Eltern in Erfahrung zu bringen. Möglicherweise war der Tod ihrer Eltern doch kein Unfall.
Alles klar. Bis später dann und passen Sie auf sich auf.

Als schließlich Lucys Koffer über das Fließband rollte, hob ich ihn für sie vom Band und stellte ihn neben sie. Dabei sah ich auf den Aufkleber wo Start- und Zielflughafen aufgedruckt waren, damit der Koffer dem richtigen Flug zugeordnet wurde. Plötzlich fiel mir etwas auf.

Lucy, hast du irgendwem erzählt wohin wir fliegen?
Meine Lehrerin war zufällig bei der Wohnung meiner Schulfreundin vorbeigekommen und hat nach mir gefragt als plötzlich die Polizisten aufgetaucht sind. Die haben mir dann gesagt, dass ich mit dir nach Deutschland fliege und das habe ich dann auch meiner Lehrerin erzählt kurz bevor wir losgefahren sind.
Vor Entsetzen riss ich meine Augen weit auf. Und hast du auch gesagt in welcher Stadt wir landen?
Das hat mir ja keiner sagen wollen. Auf Drängen meiner Lehrerin hab ich dann gesagt, dass wir wahrscheinlich nach Berlin fliegen.
Scheiße! fluchte ich laut.
Scheiße sagt man nicht, scheiße macht man. sagte sie mit verschränkten Armen und grimmigem Gesicht.
Oh ja und jetzt hab ich ganz großes Kaka gemacht!

Schnell nahm ich wieder mein Handy während mein Koffer zufällig gerade an mir vorbeirollte und eine weitere Runde drehen musste. Ich drückte den Knopf für die Wahlwiederholung und der Kommissar nahm sofort ab. Scheinbar hatte er bereits neben dem Hörer auf meinen Rückruf gewartet.

Ich weiß jetzt, wo sie den nächsten Anschlag auf mich verüben wollen. Die Typen wollen den Flughafen in Berlin in die Luft sprengen!
Sind Sie sich ganz sicher?!
Ja! Sie müssen die deutsche Polizei informieren. Wenn ich da anrufe glaubt mir das eh keiner.
Okay und welcher Flughafen? Tegel oder Schönefeld?
Keine Ahnung!
Ich kann unmöglich beide Flughäfen evakuieren lassen! Was meinen Sie, was das für ein Chaos ist, wenn bekannt wird, dass auf einen der beiden Flughäfen ein Terroranschlag verübt werden soll. - Warten Sie, ich prüfe mal was.

Eine gefühlte Ewigkeit blieb das Telefon still. Dann hörte ich endlich wieder die Stimme des Polizisten.

Die AirBaltic landet nur in Tegel. Ich werde sofort die Polizei informieren. Hoffentlich ist es noch nicht zu spät.

Im selben Moment starrte ich auf einen Monitor, der im Ankunftshangar hing. Dort lief gerade der Nachrichtensender N24. In großen Buchstaben blitzte das Wort Eilmeldung auf. Dann folgten Bilder eines in Schutt und Asche liegenden Gebäudes, von dem dunkelgrauer Rauch aufstieg. Ich erkannte sofort die hufeisenförmige Straße vor dem Gebäude und den achteckigen Turm direkt daneben.

Leider ist es schon zu spät. sprach ich in den Hörer.
Wie bitte? fragte der Kommissar verdutzt.
Schalten Sie mal den Fernseher an und wechseln Sie auf einen Nachrichtenkanal. Vor wenigen Minuten sind mehrere Bomben im Flughafen Tegel explodiert.

19.05.2013

Scheinbar glaubten die Attentäter, dass ihr Anschlag diesmal erfolgreich gewesen war, denn drei Monate lang blieb es ruhig. Die Polizei nahm uns ins Zeugenschutzprogramm auf und besorgte uns ein Haus in Regensburg, wo wir erstmal sicher waren. Doch ich war nun scharf darauf, zu erfahren, warum jemand ein sechsjähriges Mädchen umbringen wollte. Der Kommissar aus Lettland hatte ziemlich wenig über Lucys Eltern in Erfahrung bringen können - genauer gesagt wusste man in Lettland NICHTS über ihre Eltern.

SFK Varaviksne beendete trainerlos die Saison als Siebter. Inzwischen juckte es mich in den Fingern und ich wollte wieder ein Traineramt finden. Doch dazu musste ich erstmal in Bayern einen Verein finden, der mich nehmen wollte. Wie hieß nochmal der Verein aus Regensburg? Ich tippte die Worte "Verein Regensburg" in die Suchmaschine. Das erste Suchergebnis brachte mich auf die Vereinsseite von SSV Jahn 2000 Regensburg.



P.s.: An alle Krimifans unter euch. Ihr könnt ja mal versuchen zu erraten, wo die Reise als nächstes hingehen wird. Irgendwo im oberen Text habe ich einen Hinweis versteckt. Welcher Ort könnte gemeint sein, an dem sich ein weiteres Puzzleteil zu Lucys Vergangenheit versteckt? Regensburg ist es nicht.
« Letzte Änderung: 17.September 2014, 00:21:17 von Mieguy »
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Re: [FM 2012] Ausgebuht und abgeschoben - 11 Männer allein im Wald
« Antwort #17 am: 17.September 2014, 00:42:41 »

Was ein krasses Kapitel. Von wegen dir fällt nix mehr ein  ;) ^^
Jetzt bin ich mal gespannt wie es weiter geht.

Hmmm, könnte es sein das es in die USA geht, vllt nach Portland?
« Letzte Änderung: 17.September 2014, 00:44:56 von DayDreamer »
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Re: [FM 2012] Ausgebuht und abgeschoben - 11 Männer allein im Wald
« Antwort #18 am: 17.September 2014, 09:53:45 »

Wo spielt Kaka? :D
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Jake611

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Re: [FM 2012] Ausgebuht und abgeschoben - 11 Männer allein im Wald
« Antwort #19 am: 17.September 2014, 10:59:42 »

Na das ist doch mal ein Grund für einen Jobwechsel  :) Bombenstimmung in der Story
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