Es muss mal wieder angemerkt werden, dass der FM kein Fußballmanager ist, sondern ein Fußballtrainer. Bitte nicht vergessen.
Ja, aber: Seit wann werden Trainer am Einhalten ihrer Budgets bewertet? An ihren Transfers, einzeln, auch an deren Summen? Seit wann haben Trainer Einfluss auf den kompletten Mitarbeiterstab? All das ist jedenfalls im FM der Fall. Selbst in Anstoss hatte man mehr MÖglichkeiten, das Training zu gestalten -- weil der Job, den der FM abbildet, das eigentliche Training oft sogar deligiert:
http://en.wikipedia.org/wiki/Manager_%28association_football%29. Die alte deutsche "Verständnisgeschichte", sich sich sogar in den wenigen Berichten noch äußert, der FM als "Trainersimulation". Dabei gab es zuletzt auch in Deutschland mit Magath sehr lange einen Teammanager nach internationalem Vorbild -- und anders als früher hätte ein Publisher evtl. nicht mehr ganz so arge Probleme, und würde sich den windschiefen "Meistertrainer" verkneifen. Denn einen Fußballtrainer spielt man hier schlicht nicht.
(Die in gewohnte deutsche ANstoss-Schule bildete mit optionalen Tätigkeiten als komplett eigenständiger Stadionarchitekt, Trainer, Manager, Marketingmensch und Fanshopleiter einen Beruf ab, den es eigentlich gar nicht gibt, aber das ist in etwa der Unterschied). Hier ist das Verhätnis sehr witzig dargestellt in einer Szene im Film "Damned United", dem Film über Brian Clough. Eine Szene, in der sich Clough gegenüber dem Präsidenten für seine neuen teuren Spieler rechtfertigt:
https://www.youtube.com/watch?v=yMFeReMnSao Es gibt noch eine andere, in der sich Spieler beklagen, wieso er nicht regelmäßig beim täglichen Training erscheint, aber die finde ich gerade nicht.
Aber Du sagst es ja: Gerade in unteren/schwächeren Ligen ist das nicht der Fall, also betrifft es vor allem die Topligen und deren Clubs. Dass die Gewinne explodieren, die Clubs also "default" immer besser dastehen, halte ich ebenfalls für sehr schwach. Unabhängig von Semantik-Diskussionen betrifft es direkt die Budgets, die man selbst und die KI-Manager bekommen. Eine halbwegs vernünftige Finanzsimulation ist auch für den FM ein Muss. "Football's all about money now", wie Cloughie oben sagt, und das waren die 1970er. Da gibts seit jeher im Spiel viele Dinge, die sich beißen. Auf der einen Seite ist der FM wohl das einzige Spiel, dass sich selbst an Regeln wie dem Financial Fairplay versucht, verschuldete Clubs als solche zu Spielstart auch so abbildet, und selbst Kleinigkeiten wie Merchandising-Links zwischen den RB-Clubs zum BEispiel sind berücksichtigt. Auf der anderen Seite dann so was hier. Egal, ob Clubs pleite gehen dürfen oder nicht wegen Lizenzgeschichten, satte Gewinne sollten keine Default-Entwicklung sein, völlig unabhängig von dem, was passiert. Wir reden hier übrigens über keine Zukunftsprognosen, Rune ist gerade mal in 2015 angekommen.
http://www.handelsblatt.com/sport/fussball/nachrichten/wirtschaftsstudie-jeder-zweite-verein-macht-hohen-gewinn/7039806-2.htmledit: Mich würde interessieren, ob die Platzierungsprämien anders angerechnet werden als reguläre TV-Gelder. Normalerweise gibt es die Platzierungsprämien nämlch on top der TV Gelder. Für die Bundesliga sind die wie gesagt relativ exklusiv so gehandhabt, ansonsten hätte die Premier League wie oben in den Screenshtos zu sehen, viel höhere Platzierungsprämien. Denn keine Liga im Spiel hat höhere TV-Gelder, was auch realistisch ist. Deswegen und wegen Parachute-Fortzahlungen bei Abstieg (die auch im Spiel abgebildet sind...) gilt das Playoff-Spiel um den Premier-League-Aufstieg als das lukrativste Einzelspiel in Europa, denn wer das gewinnt, ist saniert:
http://www.11freunde.de/artikel/wie-crystal-palace-um-120-millionen-spielte