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Autor Thema: [Beendet] Die Geschichte des Riga-Toni - Eine wahre Delikatesse  (Gelesen 17499 mal)

Purzel89

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Re: [FM 2012] Die Geschichte des Riga-Toni - Eine wahre Delikatesse
« Antwort #20 am: 26.August 2014, 19:50:16 »

Kapitel 10: Blamieren oder Kassieren!

1. Juni 2031

Unser Kapitel Verteidigung... ich kann es nicht oft genug betonen. Wir bekommen einfach keine Struktur hinein. Andauernd fehlt jemand verletzt. Irgendwann sind sie wieder gesund aber wie sollen sich die Spieler da aufeinander abstimmen? Es ist eine Katastrophe! Lettlands Verteidiger sterben wie die Fliegen!

Am Abend schauten wir im Fernsehen die Zusammenfassungen der beiden lettischen Ligen. Ich hatte es mir im Ledersessel bequem gemacht wärend Jessica im Camouflage-Tanktop, Jeans-Shorts und hellblauen Kurzsocken auf dem Sofa lümmelte.

Papa, warum trainierst du eigentlich keinen Verein? fragte sie mich unverblümt während der Sendung.
Naja wir können nicht schon wieder umziehen solange du noch zur Schule gehst. Hier in Lettland will mich irgendwie niemand. Die heimische Liga ist auch nicht so interessant für mich.
Aber diesen Sommer kriege ich meinen Schulabschluss und dann können wir wieder umziehen. Bestenfalls nach Deutschland, dann kann ich mein Deutsch weiter verbessern.
Leider ist die Arbeitssuche für Trainer nicht so einfach. Von paar Siegen gegen die Favoriten ist halt noch lange kein Blumentopf zu gewinnen.
Dann jammer nicht dauernd rum, dass ihr es nicht schafft, und hol das Ticket zur EM!
Herrgott nochmal, das ist nicht irgendein Computerspiel wie Football Manager 2030 oder so wo man cheaten kann!
Man kann in dem Spiel cheaten!?
Also... na was ich sagen will... die Verteidiger sterben wie die Fliegen! Was soll ich da machen? Außerdem heißen die Leute auch irgendwie alle gleich! Letztens erst hab ich gemerkt, dass ich den falschen Sens nominiert habe. Es gibt nämlich einen Dmitrijs Sens der spielt bei Erzgebirge Aue und der war die letzten Spiele dabei. Aber es gibt noch einen zweiten Dmitrijs Sens und der spielt bei Titelträger Ajax Amsterdam! Den wollte ich aufstellen. Ist mir leider zu spät aufgefallen.
Ach deshalb hast du den Tumilovich aufgestellt? Weil dessen Name einzigartig ist?
Erstens saß der sowieso nur auf der Ersatzbank und zweitens hätte das am Ergebnis auch nichts geändert. Jedenfalls nicht im positiven Sinne.
Ebend.
Das heißt "Eben".
Ja ebend.

Emilia kam aus der Küche ins Wohnzimmer.

Was schreit ihr beiden denn so rum?
Papa ist so doof, der wills einfach nicht kapieren, dass er eine gute Mannschaft hat!
Ich hab keine gute Mannschaft!!
Da hast dus, Mama!
Das ist aber noch kein Grund, meine Tochter so anzuschreien, Toni! Du schreist Jessica nicht an! Jetzt komm mal runter und beruhige dich. Es kann nicht immer alles gut laufen.
Ebend.

07. Juni 2031

Mazedonien - Lettland
Philipp II Arena, Skopje (23,564 Zuschauer)



Nach unserem Streit fuhr ich lieber allein nach Mazedonien, wo unser nächstes Qualifikationsspiel anstand. Danach war die Hälfte der Qualifikation rum, was hieß, dass wir nun unseren ersten echten Stempel draufsetzen konnten. Außerdem galt das Match als Prestigeduell, weil zwei osteuropäische Mannschaften aufeinandertrafen. Der Verband machte mir dringlichst klar, dass gegen Mazedonien nichts anderes als ein Sieg erwartet wurde.

Von allen Stadien, die wir auswärts in der Qualifikation besuchen durften, fand ich dieses am Schönsten. 1947 eröffnet, fiel dem Betrachter sofort die ungewöhnliche Form auf, wo sich zwei Tribünen wie Blasen aus dem Rest erhoben. Zuletzt wurde es 2011 umgebaut, sodass die Leichtathletikbahn nun 8 Bahnen statt bisher 6 hatte und jetzt aus Tartan bestand. Für dieses Prestigeduell gab es keinen besseren Ort.

In meiner kränkelnden Abwehr sollte Kristaps Sinicins von VfL Bochum aushelfen, der bis Ende Dezember 2030 noch bei Riga FS gespielt hatte.  Da sich Torwart Aleksejs Sevlakovs im Spiel gegen Finnland profiliert hatte, stellte ich ihn wieder auf, was Stammtorwart Dennis Uljanovs nicht gerne sah. Uljanovs hatte ich nicht einmal mehr nominiert, was sich bald als größter Fehler in der Geschichte der Menschheit erweisen sollte, denn so hatte ich auch gegen Frankreich keinen Zugriff auf ihn.

Denn Sevlakovs sah überhaupt nicht mehr gut aus. Er schaffte es zwar die Bälle abzuwehren, festhalten konnte er sie aber nicht. Was Alen Mrkela in der 33. Minute schamlos ausnutzte um sein allererstes Länderspieltor zu erzielen. Das war eine absolute Schande, denn Alen Mrkela spielte in der vierten mazedonischen Liga bei Milano Kumanovo. Ein wenig wachgerüttelt aber doch nicht ausgeschlafen erspielte sich Lettland die nächste Chance, als der mazedonische Torwart den Ball möglichst weit nach vorne schlagen wollte. Leider (oder von lettischer Seite gesehen glücklicherweise) übersah er den immer noch im Strafraum stehenden Artis Grigorjevs und schoß ihm den Ball so kräftig in die Weichteile, dass ich schon den nächsten Ausfall befürchtete. Der Ball kullerte danach mit der Geschwindigkeit einer Australischen Mondschnecke am völlig überraschten Torwart vorbei. Natürlich reklamierten die Mazedonier abseits. Aber der Linienrichter hatte längst vergessen, wer wann und wo zuletzt im Abseits stand, als der Ball in der vorherigen Situation vom Torwart gehalten wurde.

Schockiert und aber irgendwie auch erfreut zugleich ging es in der Halbzeitpause in die Mannschaftskabine.

Leute... Leute so geht das nicht! Wir kassieren ein Tor von einem Spieler aus der VIERTEN mazedonischen Liga! Als ich letztes Mal gesagt hab, ihr spielt montenegrinische Amateurliga - DA HAB ICH DAS NICHT ERNSTGEMEINT!!! - Ach Artis, geht es deinem unteren Gemächt schon wieder besser?
Ja antwortete er heiser.
Jetzt geht raus und netzt mir noch paar Dinger ein oder es rappelt im Karton! Kapiert!? Spielt nicht wieder wie Flasche leer!

Ratlose Gesichter. Die Bedeutung dieser Sprichwörter war wohl nicht bekannt. Ein Spieler hob seine volle Wasserflasche und betrachtete ratlos den Inhalt.

Äh also ich meinte... TORE, TORE, TORE! Das versteht doch jeder oder!? VARTI, VARTI, VARTI!

Die Spieler schauten nun etwas klarer drein und schon verschwanden sie aus der Kabine. Aber in der zweiten Halbzeit sah ich keine Besserung. Artis lief noch etwas steif, also wechselte ich Debütant Artjoms Bespalovs ein. Trotzdem blieb es am Ende bei dem Ergebnis.

Mazedonien - Lettland: 1 - 1

Wieder zurück in Lettland erwartete mich eine Ohrfeige nach der Anderen. Von der Presse wurden wir jetzt als "Die Unglaublichen Verlierer" und "Die Europameister der Herzen" betitelt. Unser Mannschaftsbus wurde mit Bierflaschen beworfen und Baseballschlägern umgeformt. Eine Polizeieskorte musste mich nach Hause fahren, wo die Stimmung ebenfalls im leeren Kühlschrank lag. Hungrig hatte man sehnlichst auf mich gewartet, aber in all dem Stress (und mit der Polizeieskorte zum Supermarkt ging ja schlecht) hatte ich nicht einkaufen können. Also bestellte ich uns drei Pizzen, aber scheinbar hatte sich der Pizzabote an mir für das schlechte Ergebnis rächen wollen und lieferte die Pizzen kalt. Dann eben schnell in der Mikrowelle aufgewärmt und die Mägen befüllt.

Nächstes Spiel in Paris? grummelte Emilia.
Ja. antwortete ich knapp.
Viel Glück. wünschte Jessica mit einem sarkastischen Unterton.
Was machen deine Hausaufgaben? Musst du nicht für die Abschlussprüfung lernen?
Ich bin noch unentschieden. witzelte sie fröstelnd.

11. Juni 2031

Frankreich - Lettland
Stade de France, Paris (79,000 Zuschauer ausverkauft)



Im Finalstadion der WM 1998 erwartete ich keine Wunder. Im Gegenteil, ich glaubte an eine üble Klatsche. Deshalb verlief meine Teamansprache vor Spielbeginn auch kurz und knackig.

Blamieren oder Kassieren! Wenn ihr euch wieder so verbuttern lässt, dann lass ich euch vom Hotel heute abend nur Froschschenkel und Baguettes servieren. Raus jetzt.

Hoffnungsvoll glaubte ich daran, dass meine Drohung auch wirkte. Aber scheinbar hatten alle Verteidiger inklusive unseres Torwarts wahnsinnigen Appetit auf Froschschenkel und zeigten sich in wundervoller Verfassung. Ich schrieb wundervoll weil es war ein Wunder, wie man es schafffte, innerhalb kürzester Zeit so viele Peinlichkeiten zu zeigen.

Tor #1 (6. Minute): Joshua Saidi (Olympique Lyon) läuft an drei Abwehrspielern vorbei, schießt einen Kullerball, Torwart springt zu spät ab.
Tor #2 (21. Minute): Abdelkrim Monakrin (Juventus Turin) läuft an drei Abwehrspielern vorbei, Torwart rennt aus dem Tor und am Stürmer vorbei.
Tor #3 (30. Minute): Jean-Francois Moulin (1. FC Kaiserslautern) läuft an niemandem vorbei weil keiner da ist, Torwart kommt mit den Fingerspitzen ran.
Tor #4 (49. Minute): Abdelkrim Monakrin läuft an drei Abwehrspielern und zwei defensiven Mittelfeldspielern vorbei, die eine "geschlossene Mannschaft" bilden und zuschauen, während unser Towart Beifall klascht.

Klingt sarkastisch, ist aber die bittere Wahrheit. Warum fünf Spieler nicht in der Lage waren, einen Spieler aufzuhalten, der noch dazu nicht sehr schnell gelaufen war, blieb mir ein Rätsel. Der Presse blieb ein Rätsel, warum ich nach dem Spiel meinen Job behalten durfte. Übrigens setzte Aivars Maksimenko zur Krönung noch einen Elfmeter daneben.

Frankreich - Lettland: 4 - 0 (Leider habe ich nicht wieder die Zahlen verdreht  :-[)

Tabelle nach 5 Spieltagen:

1. Frankreich 12 Punkte
2. Lettland 10 Punkte
3. Schweiz 7 Punkte
4. Mazedonien 3 Punkte
5. Finnland  1 Punkt

Beim Abendessen im Hotel sah ich nur fröhliche Gesichter, also entschied ich mich, auch mal Froschschenkel zu essen. Musste feststellen, dass es ganz köstlich war. Notiz an mich: Nie wieder mit Froschschenkeln drohen. Nächstes Mal Sauerkraut.

Apropo Sauerkraut: Deutschland gewann mit nur zwei Toren gegen die Faröer-Inseln. Spanien erzielte wieder einmal ein torreiches 6:0 gegen Liechtenstein. Die winzige Mittelmeerinsel Malta, auf der ich mal Urlaub gemacht hatte, schaffte gegen die Nordiren ein schier unglaubliches 0:0. Im Duel Fußballzwerg gegen Fußballzwerg besiegte Zypern die San Marinesen mit 2:0.

12. Juni 2031

Am Tag unserer Rückkehr wollte Jessica, dass ich quasi als Entschädigung ihre Hausaufgaben in Deutsch kontrollierte. Schockiert und naserümpfend gab ich ihr den Aufsatz wieder zurück.

Kommas setzt man nicht einfach irgendwohin! Was soll der Blödsinn Jessica?
Ja sorry, ich kapier das mit den Kommas nicht!
Und wenn dir Das Lesen Spaß macht, wird Lesen großgeschrieben!
Aber dann Spaß klein oder wie?
Nein, natürlich nicht!!
Du bist so ein Blödmann Toni! Für dich ist das ja ein Kinderspiel weil es deine Muttersprache ist. Aber ich lerne die Sprache gerade mal seit anderthalb Jahren. Mein Kumpel ist auch Deutscher und wenn ich mit ihm chatte, schreibt er auch nicht alles richtig!
Du hast einen Freund!?
Ich habe gesagt "Kumpel" und nicht Freund. Außerdem kennen wir uns nur aus dem Internet. Auf Internetfernbeziehungen steh ich nicht so!
Ach deshalb wolltest du, dass ich einen Verein trainiere, damit wir nach Deutschland ziehen!
Jetzt rede DU nicht so einen Plötzsins oder wie immer man das auch ausspricht. Du hast doch bloß schlechte Laune weil ihr gegen Frankreich so scheiße gespielt habt!
So redest du nicht mit mir!!
Ich rede mit dir so wie ich will! Verschwinde aus meinem Zimmer!
Das ist immer noch meine Wohnung für die ICH die Miete zahle!

Plötzlich ging die Zimmertür auf und Emilia stand dort.

Toni, kann ich mal kurz mit dir sprechen?
Geht nicht, bin beschäftigt.
JETZT! fauchte sie mich an.

Widerwillig folgte ich dem fauchenden Drachen ins Wohnzimmer wo sie mir anbot, dass wir uns an den Esstisch setzten. Ich blieb kommentarlos wie angewurzelt stehen.

Ich habe es schon mal gesagt und ich sage es ungern ein zweites Mal: Du schreist meine Tochter nicht an!
Wie will sie dieses Jahr ihren Abschluss schaffen, wenn sie sich nicht anstrengt!
Dann hängt sie eben noch ein Jahr dran! Deutsch kann man in so kurzer Zeit nicht lernen. Es erwartet ja auch keiner, dass du gleich beim ersten Mal Europameister wird.
Doch!
Du solltest dich wirklich mal beruhigen. Dann hattest du eben zwei schlechte Spiele. Davon geht die Welt auch nicht unter. Die Presse war enttäuscht wegen dem Spiel gegen Mazedonien. Aber wegen dem Spiel gegen Frankreich macht dir niemand Vorwürfe. Ich finde es unfair, dass du deine Wut über die Spieler an uns auslässt.
Aber andauernd läuft sie in der Wohnung mit aufreizender leichter Bekleidung rum und flirtet mit Jungs im Internet.
Also Erstens hab ich ihr das mit dem Tanktop erlaubt und Zweitens flirtet sie nur mit EINEM Jungen. Ich konnte ihr das mit dem Tanktop auch schwer verbieten, weil nach dem Tod ihres Vaters waren wir ein reiner Frauenhaushalt und da spielte es keine Rolle, ob die Sachen die sie trägt, bei Männern unerwünschte Nebenwirkungen erzielen. Sie wird bald erwachsen und übt schon mal im Vorraus. Scheinbar hat es ja bei dir gewirkt. Also was ist falsch daran, wenn sie sich attraktiv kleidet?
Und was ist, wenn es die falschen Leute in Wallungen bringt?
Sie hat sicher genug Erfahrung, um zu wissen, welchen Leuten man besser aus dem Weg geht. Sie ist keine Nutte und will es auch nie sein. Hast du irgendwie gedacht, das ist hier wie in Russland? Im Baltikum denken die Leute schon ganz anders. Es ist eher skandinavisch geprägt. - Eigentlich wollte ich wegen was ganz anderem zu dir, aber das Geschrei hat mich wieder davon abgebracht. Ein Brief war für dich heute im Briefkasten - aus Tilburg. Wo liegt das? Kennst du dort jemanden?
Tilburg ist eine Stadt in den Niederlanden. antwortete ich Richtung Boden, weil ich schon dabei war, den Brief zu öffnen.

Sehr geehrter Herr Finch,

wir haben von Ihren Leistungen im Rahmen der Qualifikation für die Europameisterschaft 2032 gehört. Unsere Mannschaft ist soeben über die Relegationsrunde in die Eredivise aufgestiegen aber unser alter Trainer hat seine Laufbahn beendet. Deshalb möchten wir Sie gern als unseren neuen Trainer verpflichten. In dieser Transferperiode sind noch keine Wechsel ausgeführt worden, sodass Ihnen unser gesamtes Transferbudget von 2,5 Millionen Euro zur Verfügung stehen wird. Klingt erstmal nach wenig aber unser alter Kader ist auch bereits sehr stark besetzt.

Willem II Tilburg kann auf eine ruhmreiche Historie zurückblicken. 1955 sind wir Niederländischer Meister geworden und den Landespokal haben wir 1944 und 1963 gewonnen. Unser Stadion fasst zurzeit 14,700 Zuschauer aber es haben bereits umfangreiche Umbauarbeiten begonnen, da unsere Stadt die Ehre hat, Austragungsort einiger Gruppenspiele der Europameisterschaft zu sein.

Wenn Sie mit unserem Angebot zufrieden sind, antworten Sie uns schnellstmöglich. Frankierter Rückumschlag liegt bei.

Mit freundlichen Grüßen

Peter Wassenaar
Personalbeauftragter


Hiermit gebe ich all meinen Lesern die Möglichkeit, aktiv in die Story einzugreifen. Wollt ihr, dass ich den Trainerjob annehme oder soll ich lieber weiterhin nur Lettland machen? Wenn ich Tilburg übernehme, behalte ich auch Lettland.
« Letzte Änderung: 26.August 2014, 20:12:09 von Mieguy »
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Re: [FM 2012] Die Geschichte des Riga-Toni - Eine wahre Delikatesse
« Antwort #21 am: 26.August 2014, 21:26:07 »

Ganz klar Tilburg! Wenn du mit DER Familie nach Holland ziehst, kann es nur noch besser werden ;)
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DayDreamer

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Re: [FM 2012] Die Geschichte des Riga-Toni - Eine wahre Delikatesse
« Antwort #22 am: 26.August 2014, 22:09:55 »

Ganz klar Tilburg! Wenn du mit DER Familie nach Holland ziehst, kann es nur noch besser werden ;)

Da schließe ich mich an  :)
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DeadCrow

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Re: [FM 2012] Die Geschichte des Riga-Toni - Eine wahre Delikatesse
« Antwort #23 am: 27.August 2014, 01:50:34 »

Wollt ihr Jessica in die Drogenszene treiben?! Die sitzt doch dann nur im Coffeeshop, und ihr Deutsch wird auch nicht besser.
Ehe man sich versieht, grüßt sie mit "Goedemorgen!" und vernachlässigt ihre "huiswerk". Ne, ne, ne....  >:(

 ;)


Gute Story im Übrigen, Lettland wird für mich immer sowas wie der peinliche Tiefstpunkt der deutschen Turniergeschichte bleiben. Da spielt man wohl mehr Basketball und Eishockey, aber so richtig können sie gar nichts  :P
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Re: [FM 2012] Die Geschichte des Riga-Toni - Eine wahre Delikatesse
« Antwort #24 am: 27.August 2014, 07:39:56 »

Da ich in meinem aktuellen Spieltstand gerade in Rotterdam, fände ich das auch interessant. Allerdings muss Toni sich dann bei seinem Mädchenpensionat mehr zusammenreißen, sonst entgleitet das ;-)
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Karagounis

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Re: [FM 2012] Die Geschichte des Riga-Toni - Eine wahre Delikatesse
« Antwort #25 am: 27.August 2014, 13:57:12 »

hast einen neuen leser!

sehr spannend geschrieben. weiter so!

Lumpi

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Re: [FM 2012] Die Geschichte des Riga-Toni - Eine wahre Delikatesse
« Antwort #26 am: 27.August 2014, 15:27:13 »

Willem II ist ein sympathischer Klub, auf geht's! :)
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Ja das ist München's große Liebe, Stolz von Giesing, TSV!
An der Grünwalder Straße daheim, SECHZIG MÜNCHEN muss es sein!

Purzel89

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Re: [FM 2012] Die Geschichte des Riga-Toni - Eine wahre Delikatesse
« Antwort #27 am: 27.August 2014, 15:59:29 »

Damit steht es wohl 4:0,5 für Tilburg.
@DeadCrow: Stimmt da war ja was bei der EM 2004 in Portugal. 8)


Kapitel 11: Obie ist das schön!

Als ich den Brief zuende gelesen hatte, spähte Emilia neugierig von oben herab.

Das sind aber komische Leute. Schicken die Briefe noch mit der Post!
Sie wollen, dass ich Trainer werde.
Wie jetzt? Nationaltrainer von Holland oder was?
Nein, ich soll Willem Twee Tilburg trainieren.
Na dann - schreib zurück und hol dir den Job.
Und was sagt Jessica dazu?

Zufällig kam Jessica gerade die Treppe herunter.

Wozu soll ich was sagen?
Willst du, dass ich Vereinstrainer in Holland werde?
Sprechen die denn Deutsch?
Also Deutsch ist bei denen 1. Fremdsprache. Da kannst du die Sprache optimal weiter lernen.
Na und was hält uns dann noch länger auf? Nimm den Job an!

In den nächsten Wochen bereiteten wir uns seelisch auf den Umzug vor. Jessica schaffte wie zu erwarten war die Abschlussprüfung nicht und hatte in Deutsch nur eine 4-. Immer wenn ich schlechte Laune bekam, weil ich an das Mazedonien-Spiel denken musste, motivierte mich Jessica jetzt mit verschiedenen Sätzen wie zum Beispiel Deutschland hat mal nur 0:0 gegen Lettland gespielt oder 2004 hat Lettland an der Europameisterschaft teilgenommen. Im Gegenzug half ich ihr nicht nur beim Deutschlernen sondern erzählte ihr auch von den hübschen Jungs die es in Holland gab. Da ich bereits mehrmals niederländische Vereine trainiert hatte, wusste ich Bescheid. Zuletzt hatte ich Twente Enschede in den Ruin getrieben. Nur Emilia war sich noch nicht so ganz schlüssig ob sie nun begeistert sein sollte oder nicht. Deshalb las ich ihr jeden Morgen den Wetterbericht aus Tilburg am Frühstückstisch vor. Da es in Tilburg stets wärmer als in Lettland war, konnte ich sie schließlich auch begeistern.

Bei den niederländischen Schulbehörden beantragten wir einen Schulplatz für Jessica. In der 10. Klasse war Deutsch nur noch Wahlfach und da Jessica zwei Wahlpflichtfächer belegen durfte, wählte sie Deutsch und Germanistik, damit sie das volle Programm hatte. Ihre Begeisterung über ihre neue Heimat brachte sie jeden Morgen mit einem "Goedemorgen" zum Ausdruck.

28. Juni 2031

Da wir unser Auto mitnehmen wollten, stopften wir all unsere Koffer in den üppigen Kofferraum des Dodge Journey. Eine Umzugsfirma wurde damit beauftragt, unsere Möbel zu transportieren und war schon vorausgefahren. Natürlich hatte uns der Verein eine fast fertig eingerichtete Wohnung zur Verfügung gestellt, aber von einigen hübschen Möbeln konnten wir uns einfach nicht trennen.

Das wird eine lange Fahrt. Seid ihr bereit?
Wir sind doch mit dir schon in die Schweiz gefahren. Hast du das vergessen?
Genau! Hup, Holland, Hup!

Ich startete den V6 Motor, trat aufs Gas und schon zerrten 287 PS an allen vier Rädern. Als wir von Stettin aus die A6 nach Deutschland fuhren und die Straße ab der deutschen Grenze zur A11  wurde, erlebten wir Deutschlands schlimmste Autobahn. Das letzte original erhaltene Stück Reichsautobahn ließ uns kräftig durchschütteln und wir konnten nur 80 fahren.

Gegen den polternden Lärm anschreiend rief Jessica Ich dachte, amerikanische Autos sind gut gefedert!
Das ist ein allgemeiner Irrtum, die Autos sind bloß gut gepolstert! Aber weil die Interstates in Amerika in so gutem Zustand sind, brauchen sie keine guten Federungen! schrie ich.
Schrei Jessica nicht an! brüllte Emilia mit einem Lächeln auf den Lippen.

Als wir das Horrorstück passiert hatten, beschleunigte ich auf 120.

Fahr doch schneller, in Deutschland gibt es keine Tempolimits.
Nein, die Autobahnen sind nicht überall begrenzt, nur an manchen Stellen.

Um der Tochter ihren Wunsch zu erfüllen,  beschleunigte ich auf 180, als das Tempolimit aufgehoben wurde.

Hat das Auto eigentlich Scheibenbremsen?
Nein, sowas braucht man in Amerika nicht. Es hat Trommelbremsen. Wieso?
Nur so...

Obwohl ich eigentlich der Autoexperte in unserer Familie war, konnte ich keine Erklärung finden. Bis ein polnischer LKW nur wenige Meter vor uns zum Überholen ausscherte. Ich musste eine Vollbremsung machen aber ich hatte das Gefühl, dass das Auto nicht wirklich langsamer wurde. Um einen Auffahrunfall zu vermeiden, musste ich nach rechts auf den Standstreifen ausweichen.

Weißt du jetzt, warum die Amis keine Scheibenbremsen brauchen?
Ja, weil sie nie schneller als 120 fahren dürfen und da machen die Bremsen nicht so schnell schlapp.

An der nächsten Raststätte hielten wir an und ließen die Trommelbremsen etwas abkühlen.

Das nennt man Bremsfading und tritt vorwiegend bei Trommelbremsen auf. Noch nie was davon gehört?

Ich lief rot an und verschwand dann auf der Toilette der Raststätte. Wieder zurück beim Auto einigten wir uns darauf, dass Emilia das nächste Stück fahren durfte.

29. Juni 2031

Da wir uns abwechselten, konnten wir die ganze Nacht durchfahren und waren schon zum Mittagessen in Tilburg. Tilburg lag in der Provinz Nordbrabant nahe der belgischen Grenze.


Quelle: Wikipedia

In den schmalen Gassen der Innenstadt fand ich einen Parkplatz und zahlte die Gebühr für ein Parkticket, dass ich hinter die Windschutzscheibe aufs Amaturenbrett legte. Einige holländische Jungs schauten neidisch auf den Amischlitten, von dessen heißen Bremsen immer noch etwas Qualm aufstieg. Dann setzten wir uns in ein Restaurant und ich bestellte uns dreien jeweils eine große Portion Frikandeln mit Pommes.

Während wir auf das Essen warteten, sagte ich zu Jessica: Mit unserem Auto kannst du bei den Jungs gut Eindruck schinden!
Aber nur wenn ich fahre entgegnete sie und rollte mit den Augen.
Da musst du wohl noch ein bisschen warten. Führerschein gibts in Holland erst ab 18.
Übrigens habe ich mir gedacht, dass ich das Auto auf Scheibenbremsen umrüsten werde. Kostet zwar so einiges aber bei Tilburg verdien ich nun mehr Geld.
Dann kannst du dir auch ein gelbes Kennzeichen holen.
Na da muss ich erstmal schauen ob der Wagen die Zulassungsbestimmungen erfüllt. Ich weiß, dass man in Deutschland eine Leuchtweitenregulierung, gelbe Blinker und Rückfahrlichter braucht. Das hat unser Wagen schon aber vielleicht gibts noch zusätzliche Bestimmungen. Außerdem brauch ich eine EG-Typgenehmigung, falls es das für mein Auto noch nicht gibt.

Als wir aufgegessen hatten, stellten wir einstimmig fest, dass das Essen in den Niederlanden ganz lecker war. Da unser Parkticket noch nicht abgelaufen war, schlenderten wir durch die Innenstadt. Emilia kaufte einen Stadtplan und einen Reiseatlas für die BeNeLux-Länder. Jessica kaufte sich orangefarbene Freundschaftsbänder und probierte sie gleich an. Schließlich machten wir uns auf dem Rückweg zum Auto. Nur noch fünf Meter von unserem Parkplatz entfernt rief Emilia plötzlich:

Oh sieh mal, ein Kaffeeladen, hier muss ich mir sofort holländischen Kaffee kaufen!

"In einem Coffee Shop gibt es keinen Kaffee" wollte ich noch rufen, aber da waren sie schon im Laden verschwunden. Fünf Minuten später kamen sie wieder raus. Beide riefen Die verkaufen legal Cannabis! während Emilia entsetzt und Jessica begeistert schaute. Emilia zerrte Jessica mit sich hinterher, die weiterhin wie gebannt über die Schulter schaute, und rannte zum Auto. Ich folgte schelmisch grinsend und stieg in das Auto.

Bloß weg hier!

Theatralisch trat ich das Gaspedal voll durch und die Räder drehten auf dem roten Kopfsteinpflaster durch, während sich hinter den Reifen eine weiße Rauchfahne entwickelte.

Papa, die verkaufen in dem Laden echte Drogen. sagte Jessica fröhlich. Das ist der Hammer!

Ich schaute in den Innenspiegel und sie hatte ein breites Grinsen auf den Lippen.

Du hast wohl von dem Zeugs schon was genommen?
Nein, Jessica ist immer so wenn sie etwas tolles entdeckt.

Danach setzte ich die beiden Frauen vor der Tür unseres neuen Hauses ab und setzte meine Fahrt zum Vereinsheim von Willem II Tilburg fort. Hier hatte man bereits nervös auf mich gewartet und wies mir gleich erstmal den Weg in einen großen Saal. Auf einem langen Tisch mit weißer Decke hatte man ein Buffett mit Käsefondue und anderen regionalen Spezialitäten ausgebreitet.

Goedemorgen! begrüßte mich der Vereinspräsident um 14 Uhr Ortszeit.

Ein großer Mann, der etwa 180 Zentimeter in den Himmel ragte, stand neben dem Präsidenten und schüttelte mir die Hand. Er hatte einen stoppeligen Bart und gegeelte schwarze Haare.

Guten Morgen, ich bin Ihr neuer Co-Trainer Koen van de Laak.


Quelle: Wikipedia

Freut mich, Sie kennenzurlernen, Herr van de Laak.
Sie dürfen mich ruhig Koen nennen, das ist schneller ausgesprochen.
Gut, dann wird das mit Ihnen beiden wohl funktionieren denke ich. Wie Sie bestimmt schon bemerkt haben, haben wir ein kleines Büffet für Sie aufgebaut. Gleich vorn am Tisch haben wir ein Käsefondue mit echtem Tilburger Käse. Dann daneben unsere sehr beliebten saftigen Tomaten und den Begintjespap. Das ist eine Art Milchreis, der in der Provinz Brabant beheimatet ist.
Ja danke, ich werde alles mal ausprobieren. Aber ich habe gerade schon gegessen. Wir hatten eine lange Fahrt.
Dann möchten Sie vielleicht etwas trinken? Wir haben Tilburgs Dutch Brown Ale, ein wirklich köstliches niederländisches Bier.

Ich kam mir vor wie auf der Grünen Woche in Berlin. Statt endlich zum Geschäft gekommen, redeten wir geschlagene zwei Stunden nur übers Essen und ich ließ mich schließlich doch noch darauf ein, etwas vom Käsefondue zu essen, nur damit ich mit vollem Mund einen Grund hatte, mich von dem plappernden Präsidenten loszueisen. Nacheinander stellte ich mich persönlich jedem einzelnen Spieler vor und besonders erfreut war ich über Stephan Serrone, der aus Deutschland kam. Zum Abschluss unterschrieb ich den 2-Jahresvertrag und der Co-Trainer gab mir noch eine ausgedruckte Spielerliste mit, die ich zuhause eingehender studieren wollte.

Abends zuhause angekommen, taten mir die Beine vom vielen Laufen und Stehen weh. Umso erfreuter war ich, als ich die Wohnung komplett eingerichtet vorfand. Die Umzugsfirma hatte unsere mitgebrachten Möbel aufgestellt und einige überflüssige alte Möbel, die uns vom Verein zur Verfügung gestellt worden waren, zum Sperrmüll gebracht. Ich zog die Schuhe aus, legte mich auf die Couch und las mir die Spielerliste durch:

Torwart

Idrissa Traoré (28, Mali)
Dennis David (18, Niederlande)
Marko Orazem (22, Slowenien)

Abwehr

Jurgen Moonen (22, Niederlande)
Michiel van der Laan (24, Niederlande)
Martijn Siebert (25, Niederlande)
Diego Theunissen (23, Belgien)
Ljubisa Tesic (32, Niederlande)
Jésus Mermejo (30, Venezuela)
Thomas Tschütscher (20, Liechtenstein)
René Schepers (18, Niederlande)

Mittefeld

Harold van Roosmalen (23, Niederlande)
Wim Soares (20, Niederlande)
John Rienstra (24, Niederlande)
Willem Coumans (31, Niederlande)
Djuro Popovic (27, Montenegro)
Valery Kamga (20, Kamerun)
Roy Bouwhuis (30, Niederlande)
Nerijus Urba (22, Litauen)
Peter Manders (22, Niederlande)
Stephan Serrone (20, Deutschland)

Sturm
Eirik Johanessen (33, Norwegen)
Tim Visscher (20, Niederlande)
Manolo Vincioni (33, Italien)

Anbei lag eine Notiz von Koen: Dennis David hat ein Angebot von FC Groningen bekommen und möchte den Verein wechseln. Bitte geben Sie mir schnellstmöglich Bescheid, ob Sie damit einverstanden sind.

Fazit: Man hatte es nicht übertrieben, als man gesagt hatte, die Mannschaft sei stark besetzt. Im Tor war Traoré ein Machtinstrument, mit dem ich jeden Gegner das Fürchten lehren konnte. Selbst wenn er ausfiel, konnte ich immer noch auf Marko Orazem zurückgreifen, der in den Relegationsspielen für die Eredivisie vertretungsweise den Torhüter gespielt hatte. Obwohl der im letzten Jahr von Branik Ostrava gekommene Slowene bis dahin keinen einzigen Einsatz hatte, war er mit dafür verantwortlich, dass Tilburg überhaupt aufgestiegen war.

In der Abwehr konnte ich entweder den holländischen Deich aufstellen oder das dreifache T spielen (Theunissen, Tschütscher, Tesic). Theunissen war dafür bekannt, nach jedem Länderspiel für mindestens 3 Wochen auszufallen also schob ich ihn in die Reserve, da im August das nächste Freundschaftsspiel Belgiens anstand.

Das Mittelfeld war das *räusper* Mittelfeld. Weder gut noch schlecht. Allerdings war Willem Coumans in der abgelaufenen Saison Torschützenkönig gewesen und verdiente sich bei mir sogleich den Stammplatz.

Eben weil Coumans so granatenmäßig war, war es fast egal, wer den echten Stürmer machte. Vincioni war der einzige reine Torjäger, aber er hatte seine Höhen und Tiefen. Johannessen und Visscher waren unverzichtbar, kamen im Schatten von Coumans aber kaum zur Geltung.


Kaum hatte ich das Ende der Liste erreicht, war ich auf der Couch eingeschlafen. Wach wurde ich, als es an der Tür klingelte. Ich sprang auf, hetzte zur Tür und da stand wieder unser Mauerblümchen Koen. In den Händen hielt er eine Salatschüsselgroße Käsescheibe.

Sie haben Ihren Käse vergessen, Chef! sagte er mit einer Tonlage, die Stolz und Ehrfurcht zugleich wiederspiegelte.
Das haben Sie fein gemacht. sagte ich, um sein Spielchen mitzuspielen. Übrigens können Sie Dennis sagen, dass ich ihn wechseln lasse. Wir haben schon zwei gute Torwarte und er würde doch nur auf der Ersatzbank versauern.
Aber der Traoré macht nächstes Jahr Karriereende.
Karriereende mit 28 Jahren? Der spinnt ja wohl. In dem Alter fangen andere Leute erst mit der Arbeit an! Gut, legen Sie mir eine Liste von möglichen Neuverpflichtungen auf den Schreibtisch, ich werd mit dem Idrissa mal reden.

Dann knallte ich diesem komischen Kauz namens Koen die Tür vor der Nase zu und legte mich wieder auf die Couch, wo ich gleich wieder einschlief.

30. Juni 2031

An meinem ersten Arbeitstag stöberte ich als erstes die Liste möglicher Neuverpflichtungen durch. Da mich kein Torwart so richtig überzeugen konnte, ließ ich mir den Idrissa Traoré in mein Büro zitieren.

Sie wollten mit mir sprechen?
Es geht um Ihre Zukunftspläne. Sie wollen Ihre Karriere beenden?
Ja, ich bin alt genug -
Ich fiel ihm ins Wort: Sie sind schon 28 Jahre alt und aus Ihrer Laufbahn entnehme ich, dass sie bisher noch keine nationale Meisterschaft gewonnen haben, sehe ich das richtig?
Das ist richtig, aber-
Und Sie wollen mir ernsthaft erzählen, mit 28 Jahren sind Sie schon zu alt, um den Traum eines jeden Spielers zu erreichen?
Ich glaube nicht, dass -
Glaube ist die gesicherte Erwartung erhoffter Dinge und ich glaube, Sie wollen mich verarschen. Also erhoffe ich mir, dass sie jetzt rausgehen und ihr Karriereende um 10 Jahre verschieben. Verstanden?
Ja Chef.

10 Minuten später klopfte jemand an die Tür.

Wer ist da?
Der Koen ist hier, Chef.
Na dann kommen Sie endlich rein, die Tür ist offen!

Die Tür öffnete sich und das Haargel glänzte im Schein meiner sehr hellen Deckenlampe.

Sie können dem Traoré doch nicht einfach so ins Wort fallen, Chef! Der Mann ist sehr empfindlich.
Alte Leute sind empfindlich! Aber mit 28 Jahren soll er sich mal nicht so haben.
Aber so läuft das hier nicht!
Der Hase läuft bei mir eben anders! Ja was ist nun, bleibt er oder nicht?
Also entgegen aller Erwartungen hat der Traoré grad einen neuen 4-Jahresvertrag unterschrieben. Wenn Sie wirklich das gesagt haben, was er mir gesagt hat, dann... dann...
Dann läuft Ihnen vor Schreck das Haargel im Mund zusammen. Jaja ich weiß. Sonst noch was?! sagte ich genervt.
Nein Chef. Ich wollte Sie nicht stören, Chef.

Ich rollte mit den Augen, er drehte sich um und öffnete die Bürotür.

Aber so geht das nicht, Chef!
Und hören Sie auf mit diesem Chef! Toni heiße ich.
Ja Chef.

 :o Immer diese oberpeinlichen Vereinsleute. In jedem Verein gibt es mindestens eine Person, die so peinlich ist wie eine dicke Winterjacke im Hochsommer.

Da ich nicht wusste, ob man dem Idrissa trauen konnte, verpflichtete ich noch schnell den holländischen Torwart Gideon van Vugt für 8,000 € von VfL Osnabrück. Der arme Kerl wusste seit 12 Jahren nicht, wieviel Geld er wert war, da man ihn ablösefrei von einem Dorf zum nächsten geschickt hatte. Nach den großstädtischen Spartanern aus Rotterdam ging es über Capelle aan den Ijssel, Oss, Heidenheim, Eversberg, nochmal Heidenheim und Lotte zu Osnabrück.

21. Juli 2031

Dainis Visnakovs war mir unbemerkt nach Holland gefolgt und hatte heimlich einen Vertrag bei De Graafschap Doetinchem unterschrieben. Arturs Bespalovs war inzwischen vereinslos geworden und wartete nun auf der Transferliste auf einen Verein, der sich seiner Wenigkeit Erbarmen konnte.  Portugal wurde als Ausrichter der Weltmeisterschaft 2042 ausgewählt und man versprach, dass man den Betonklotz in Guimaraes abriss und durch einen schöneren Neubau ersetzte. Außerdem sollte in Coimbra die Nordtribüne ein besseres Dach erhalten.

25. Juli 2031

Im Juli erwartete uns auch die heiß ersehnte Auslosung für die WM-Qualifikation. Ausrichter war zum allerersten Mal Australien und ich war so heiß darauf, mich für diese Weltmeisterschaft zu qualifizieren, weil ich unbedingt in Australien spielen wollte. Umso erfreuter war ich über die wahrlich lachhafte Gruppe, die wir bekamen.

Gruppe 1

Deutschland
Kasachstan
Montenegro
Norwegen
Slowenien
Wales

Nach Schottland und Irland musste Deutschland diesmal gegen Wales. Viel Spaß!  :D

Gruppe 2

Griechenland
Island
Liechtenstein
Malta
Rumänien
Schottland

 ???

Gruppe 3

Albanien
Andorra
Bosnien & Herzegovina
England
Lettland
Weißrussland

Das ist ein Witz oder? Ich buche dann schon mal unsere Flugtickets.

Gruppe 4

Estland
Italien
Moldawien
San Marino
Türkei
Zypern

Underdog Zypern als Favoriten zu tippen galt inzwischen als Kult in der Wettgemeinde.

Gruppe 5

Armenien
Finnland
Polen
Schweden
Serbien
Ukraine

Gruppe 6

Belgien
Färöer-Inseln
Frankreich
Litauen
Mazedonien
Portugal

Die Mannschaft aus Litauen musste also gegen Frankreich. Emilia und Jessica konnten somit bereits ahnen, was sie erwartete.

Gruppe 7

Bulgarien
Georgien
Nordirland
Russland
Spanien
Ungarn

Oh-ha. Spanien kommt weiter.

Gruppe 8

Aserbaidschan
Irland
Israel
Luxemburg
Niederlande
Schweiz

Ach du dickes Ei! Hup Holland, Hup!

Gruppe 9

Dänemark
Kroatien
Österreich
Slowakei
Tschechien

Die wohl ausgeglichenste Gruppe oder auch Todesgruppe genannt. Gönnen würd ichs ja den Dänen.

02. August 2031

Endlich stand unser erstes Spiel auswärts gegen De Graafschap Doetinchem an. Es war auch gleichzeitig mein 500. Spiel als Trainer und deshalb erwartete ich viel. Aber ausgerechnet der Lette Dainis Visnakovs zeigte sich in Bestform und holte sich völlig verdient die Auszeichnung "Spieler des Spiels".

De Graafschap Doetinchem      2 -0         Willem II Tilburg
16' Peters
24' Yadegari

09. August 2031

Unser erstes Heimspiel war gegen den zweimaligen Meister ADO Den Haag und wir zeigten uns willens, zu gewinnen. Wir hatten den meisten Ballbesitz aber der Spielstand zeigte eine andere Welt. Nach drei Toren Rückstand machten wir eine wahnsinnige Aufholjagd und legten mit einem Tor nach. Eifrig erhöhte René Müller auf 1-4 und der Österreicher Ewald Ferstl machte das 1-5. Djuro Popovic legte nochmal paar Kohlen ins Feuer und erzielte den zweiten Anschlusstreffer in der 74. Minute. Aber ein Spiel ging eben nur 90 Minuten und so reichte die Zeit nicht, um den Rückstand noch aufzuholen.

Willem II Tilburg      2 - 5         ADO Den Haag
50' Soares                                     14',72' Ferstl
74' Popovic                                    33' Ma Ding
                                                   43' Carlsen
                                                   64' Müller

Am Abend stand dann noch die Mannschaftsnominierung für unser Freundschaftsspiel gegen Burkina Faso auf dem Plan. Vorher schaute ich aber noch bei Jessica im Zimmer vorbei. Sie saß vor ihrem PC und chattete offensichtlich gerade. Als ich ohne klopfen eintrat, drehte sie sich geschickt so um, dass ihre Stuhllehne den Bildschirm verdeckte.

Was machen deine huiswerk? fragte ich unbeeindruckt von dem, was sich auf dem Bildschirm abspielte.
Die mach ich noch fertig!
Nein, die machst du jetzt sonst wird das im nächsten Jahr wieder nichts. Was musst du überhaupt machen?
Ich soll in einem Aufsatz beschreiben, was ich in meinem bisherigen Deutschunterricht gelernt habe.
Kann ich das mal sehen?
Hab doch gesagt es ist noch nicht fertig.
Na dann zeig mir, was du bisher geschrieben hast.
Kann ich gerade nicht.
Kann dein Freund nicht warten?
Doch... sagte sie und schaute mit rosa Wangen auf ihre blau-gelb gestreiften Socken. Okay, du hast mich erwischt, ich hab damit noch gar nicht angefangen. Ich weiß nicht, was ich schreiben soll.
Na dann erzähl mir doch mal, was du bisher gelernt hast.
Also wir haben Kommasetzung geübt und wann man "das" und "dass" verwendet. Zum Schluss hatten wir eingeschobene Nebensätze und substantivierte Verben. Aber wie soll ich daraus einen langen Aufsatz machen?
Schmücke das doch ein bisschen mit Beispielen aus und schreib die Gedächtnisstützen auf. So und jetzt will ich, dass du mit deinem Aufsatz anfängst und wenn ich in einer Stunde wiederkomme, will ich Ergebnisse sehen, sonst schalt ich dir am Sicherungskasten den Strom ab.
Mach doch, dann mach ich ihn wieder an.
Tja, aber den meisten Computern bekommt es nicht so gut, wenn der Strom im laufenden Betrieb plötzlich weg ist. Dann hoffe ich für dich, dass du keine wichtigen Sachen auf der Festplatte hast.

Augenzwinkernd drehte ich mich um und verschwand in meinem Arbeitszimmer. Hier setzte ich mich an meinen Laptop und prüfte abermals den Nationalen Pool für mögliche Nominierungen. Zuerst wurde Deniss Uljanovs wieder nominiert, da er sich ja als bester Torwart herauskristallisiert hatte. Dann holte ich noch den hochgelobten Karlis Baumanis von Benfica Lissabon ins Boot. Die Presse hatte schon die ganze Zeit gejammert, dass der arme Kerl seit November 2029 nicht mehr mitspielen durfte, obwohl er so gut war.

Danach ging ich wie angedroht zu Jessica, die zumindest schon eine halbe Seite vollgeschrieben hatte.  Aber sie versicherte mir, dass ihr wirklich nichts mehr einfiel. Ich versprach mir, dass ich nach der Rückkehr aus Burkina Faso nochmal drüber schauen würde. Denn nun musste ich mich voll und ganz auf unser nächstes Länderspiel konzentrieren.

12. August 2031

Mit der Bahn ging es zum Flughafen nach Rotterdam. Danach flog ich mit Turkish Airlines nach Istanbul, wo es erst am nächsten Tag weiter nach Niger ging. Nach einem einstündigen Aufenthalt in Niger und einem weiteren Flug mit Turkish Airlines landete ich endlich in Ouagadogou.

13. August 2031

Hier traf ich mich mit der lettischen Nationalmannschaft, die aus Riga kommend nur in Paris umsteigen musste und deshalb deutlich ausgeruhter war als ich. Mit einem gemieteten Bus fuhren wir dann gemeinsam ins Stadion. Überraschenderweise spielten wir nicht im Nationalstadion sondern im deutlich kleineren Stade Municipal, in das nur 15,000 Zuschauer passte und heute nicht mal ausverkauft war.


Quelle: Wikipedia

Burkina Faso - Lettland
Stade Municipal, Ouagadougou (14,550 Zuschauer)

Eigentlich bräuchte ich nur drei Worte sagen, um das komplette Spiel zu beschreiben: Uljanovs im Tor. Schon nach 30 Minuten hatte sich Uljanovs eingespielt und hielt jedes Ding fest. Die Verteidiger spielten das Spiel ihres Lebens und waren motiviert wie eine Biene im Wespennest. Jetzt wollten wir wieder zustechen! Die Stürmer ballerten die Bude voll, als ob wir beim Torwandschießen wären. Aber die Stürmerfüße waren schon etwas eingestaubt und brauchten eine Weile, bis sie auf dem alten Niveau waren. Sie fragen wie lange sie gebraucht haben? Ganz genau 43 Minuten! Dann hämmerte Sergejs Vilerts den Ball mit einer Wucht ins Netz, dass der Torwart Angst hatte, abzuspringen.

Danach waren wir nicht mehr zu bremsen. Jetzt lud sich unsere Wut der letzten Wochen in der westafrikanischen Wüste ab. Andrejs Visnakovs traf in der 45. Minute und wir gingen mit 2 Toren Vorsprung in die Kabine.

Heulend umarmte ich meinen Torwart und küsste ihn. Danke Deniss, danke, danke, Danke!
Jetzt ist er völlig verrückt geworden. flüsterte Artis Grigorjevs kaum hörbar.

Da unsere Mannschaft so extrem offensiv spielte, gerieten wir in einen Konter von Burkina Faso. Alassane Traoré machte sich in der 50. Minute unaufhaltsam auf den Weg in unseren Strafraum. Torwart Uljanovs versuchte, rauszukommen um den Ball dem Stürmer vom Fuss zu schnappen, aber Alassane machte einen gefährlichen eingedrehten Bananenschuss, der für jeden Keeper unhaltbar gewesen wäre. Dieser kleine Dämpfer ließ uns aber nicht an einem Sieg zweifeln und meine Stürmer versuchten es noch ein paar Mal, indem sie die Standhaftigkeit des afrikanischen Aluminiums testeten. Ich war völlig begeistert, als nach 90 Minuten auf der Anzeigestafel ein 1:2 aufleuchtete.

Burkina Faso - Lettland: 1 - 2

Es war, als würde ein schwerer Rucksack von meinen Schultern fallen. Meine Begeisterung war nicht in Worte zu fassen. Das war unser erster Sieg seit Monaten und er war wichtig, denn er hielt unseren Glauben aufrecht.

Als wir im Mannschaftsbus auf dem Weg ins Hotel saßen, sang die ganze Mannschaft "Obie ist das schön, Obie ist das schön!"

Das heißt "Oh wie ist das schön" korrigierte ich.
Haha nein Chef, im Fernsehen singen sie auch immer "OBI IST DAS SCHÖN".
« Letzte Änderung: 27.August 2014, 23:31:45 von Mieguy »
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Re: [FM 2012] Die Geschichte des Riga-Toni - Eine wahre Delikatesse
« Antwort #28 am: 27.August 2014, 20:21:10 »

Wieder ein richtig gutes Kapitel, weiter so *Daumen hoch*  :)
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Purzel89

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Re: [FM 2012] Die Geschichte des Riga-Toni - Eine wahre Delikatesse
« Antwort #29 am: 29.August 2014, 01:37:24 »

Kapitel 12: Atemlos durch die Nacht

15. August 2031

Völlig geschafft von der Vielfliegerei kam ich nach Hause. Morgen war schon wieder das nächste Auswärtsspiel gegen Emmen. Ich hatte das Gefühl, ich käme nie zur Ruhe. Wenn ich meine Ruhe haben wollte, dann nahm meine neue Familie den Platz ein. Mit einem Lächeln auf den Lippen wartete Jessica schon am Esstisch, wo eine bereits kalt gewordene Portion Ligsdinas auf mich wartete. Das waren mit hart gekochten Eiern, Pilzpüree und anderen kalorienreichen Überraschungen gefüllte Frikadellen.

Na siehst du, es klappt doch mit dem Siegen!
Ja nun müssen wir nur hoffen, dass die Schweizer in der Qualifikation nicht zu gut sind. Wir haben nächstes Mal Spielpause während die Schweiz gegen Frankreich ran muss.
Emilia griff meinen Teller und stellte ihn nochmal in die Mikrowelle zum Warmmachen: Gegen Frankreich? Da brauchst du dir keine Sorgen machen, die holen keine Punkte.

Drei Minuten später bimmelte die Mikrowelle und Emilia holte den dampfenden Teller heraus und stellte ihn vor mir ab.

Danke. sagte ich. Danach müssen wir zuhause gegen die Schweiz. - Ich hab doch gesagt, ich mag keinen Kümmel!
So isst man das aber in Lettland.
Und wie isst man es in Litauen?
Mit viel Dill. - Morgen mach ich Negis, isst du sowas? Das ist ein grätenfreier Flussneunauge und sehr schmackhaft.
Nein danke, mir wird ja schon schlecht wenn der Fisch mit zwei Augen auf den Teller kommt.
Ich fahre heute abend noch einkaufen, soll ich dir was mitbringen?
Am Besten die Streuselpackungen von De Ruijter. Bring mal Aardbei-Framboos mit, das hab ich noch nicht probiert.
Und was soll ich dir zum Mittagessen mitbringen wenn du Negis nicht isst?
Ich hätte mal wieder Lust auf Käsespätzle, hab beim letzten Mal gesehen, dass die sowas auch in Holland haben.
Käseschbetzle? Was ist das?
Das ist so eine Art Nudeln. "Spätzle" ist nur die schwäbische Koseform von Spatz und eigentlich völlig sinnfrei in diesem Falle.

Nachdem ich meine Ligsdinas aufgegessen hatte und mir einen Schluck leichtprozentigen Kristaline-Wodka getrunken hatte, machte sich Emilia auf den Weg und fuhr mit dem Auto weg. Müde wie ich war legte ich mich auf die Couch und schaltete den Fernseher an. Es liefen gerade Nachrichten. Doch ehe ich mich versehen hatte, war ich eingeschlafen.

Als ich aufwachte, wusste ich nicht wie spät es war und vom Wodka war ich noch leicht beschwipst. Ich setzte mich auf und obwohl immer noch der Nachrichtenkanal lief, erinnerte mich das, was ich dort sah eher an Hollywood. Die Nachrichtensprecherin kommentierte das Geschehen:

Einer unserer Hubschrauber für die Verkehrsmeldungen hat vor wenigen Augenblicken durch Zufall unglaubliche Bilder eingefangen. Von dem Parkplatz eines Supermarkts in Tilburg wurde ein hellgrauer Fiat Freemont gestohlen. Wie sie auf unseren Livebildern sehen können, hat die örtliche Polizei bereits die Verfolgung aufgenommen.

Ich starrte auf die Wodkaflasche und las das Etikett. Es war eindeutig wirklich nur der leichte Wodka und nicht das harte Zeug. Hatte mir Emilia Cannabis unters Essen geschmuggelt? Der Kameramann des Hubschraubers zoomte näher ran und jetzt konnte ich das weiße Kennzeichen des Fahrzeugs lesen.

Haha was für eine Ironie, der Wagen hat das gleiche Kennzeichen wie mein Auto! sagte ich laut zu mir selbst und lachte.

Nun schwenkte der Kameramann etwas weiter nach rechts bis man auch das Typenschild lesen konnte.

Moment! Das ist mein Wagen!

Ich wurde gerade informiert, dass es sich bei dem gestohlenen Fahrzeug nicht um einen Fiat Freemont sondern um das baugleiche Schwestermodell Dodge Journey handelt und das der Wagen dem Trainer von Willem II Tilburg gehört!

Ein Polizeiwagen gab einen Schubser aufs Heck um dem Dieb zu signalisieren, dass sein VW Golf durchaus mit meinem leistungsstarken Wagen mithalten konnte. Das war in dem dichten Stadtverkehr aber auch nicht schwer. Leider hatte der Anklopfer aber den bitteren Nebeneffekt, dass der Dieb nun noch waghalsiger fuhr, um die Polizei abzuschütteln. Er überfuhr eine rote Ampel, wo gerade ein dunkelgrüner Arrivabus anfuhr. Deshalb musste der Dieb auf die Straßenbahngleise ausweichen, die über eine separate Mittelinsel führten. Hinter der Kreuzung kam er aber nicht wieder zurück auf die normale Spur, weil zwischen Gleisen und Straße ein niedriger Zaun war.

Aber es wurde noch schlimmer, weil ihm eine Straßenbahn entgegen kam. Obwohl ich das aus der Helikopterperspektive schwer einschätzen konnte, war ich davon überzeugt, dass er da nicht durch kommen würde. Doch der Dieb machte keine Anstalten langsamer zu werden und hielt sich so weit rechts wie möglich. Die Karrosserie schrammte am Zaun entlang, während die Straßenbahn den linken Außenspiegel abriss.

Der Streifenwagen folgte nun dem Dieb auf die Straßenbahngleise und überholte ihn links. Sie drängelten sich Tür an Tür gegenseitig in den Zaun aber der Polizist machte keine Anstalten, seinen Versuch abzubrechen. Er beschleunigte weiter, riss an meinem Dodge Journey die komplette Fahrzeugfront inklusive Grill, Scheinwerfern und Stoßstange ab. Ich sah nur noch, wie die Front durch die Wucht unter dem Zaun durchgeschoben wurde und auf der normalen Straße liegenblieb.

Endlich hatte der Polizist es geschafft, sich vor den Wagen zu setzen und in der Art, wie es nur amerikanische Highwaycops machen würde, machte der holländische Polizist eine Vollbremsung. Der Dieb musste ausweichen, fuhr in die dahinter liegende Kreuzung hinein und kollidierte mit einem Verkehrsteiler aus Beton. Mein Wagen hob leicht ab, drehte sich ein und fiel genau zwischen die Lücke zweier an der Ampel wartenden Autos. Zum Glück hatte er sich nicht überschlagen. Aber der Polizist hatte weniger Glück. Sein Wagen wurde von einem querenden Laster seitlich getroffen und überschlug sich mehrmals, bis er schließlich von einem Oberleitungsmasten gestoppt wurde, gegen den er seitlich prallte. Der Golf blieb auf dem Dach liegen und weißer Rauch stieg von der Motorhaube auf.

Tja äh... was soll ich dazu sagen? Das gibt Abzüge in der B-Note? versuchte ich den Unfall humorvoll hinzunehmen.

Plötzlich klingelte mein Handy und erst dachte ich, es wäre die Polizei. Aber dann erkannte ich sofort Emilias Nummer.

Unser Auto ist weg! Jemand muss es geklaut haben!
Ja und ich kann dir sagen, wo es ist.
Wie bitte?
Das schaust du dir am Besten von zuhause aus an. sagte ich und legte auf.

Zwanzig Minuten später trafen Emilia, Jessica und die Polizei fast gleichzeitig bei mir ein. Es war schwer zu sagen, wer von ihnen mitgenommener aussah. Emilia war sichtlich geschockt, Jessica stand irgendwo zwischen Begeisterung und Unglauben und die Polizisten sahen aus, als hätten sie in dem verunfallten Streifenwagen gesessen.

Sie brauchen mir nichts sagen, ich habs im Fernsehen gesehen.
Aber ich würds gern wissen!

Die Polizisten baten Emilia und Jessica, sich erstmal hinzusetzen und zu beruhigen. Danach schilderten sie mit bewusst vorsichtig gewählten Worten die Verfolgungsjagd und den Unfall, während sie einige besonders schockierende Details wegließen. Natürlich war der verunfallte Polizist nicht hier, denn man musste ihn mit zwei gebrochenen Rippen und einem gebrochenen Schlüsselbein ins Krankenhaus fahren. Dem Dieb war nichts passiert außer ein paar blauen Flecken.

Können wir das Auto sehen?
Wenn die Kriminialpolizei den Wagen freigegeben hat, dürfen Sie Ihr Auto sehen und Sie dürfen es auch wieder haben. Aber ich glaube nicht, dass man den Schaden noch reparieren kann. antwortete der Polizist.
Ich bin ein guter Mechaniker. Mit etwas Lackstift und dem Vorschlaghammer könnte ich... sinierte ich über mögliche Rettungsversuche.

16. August 2031

Doch bevor ich mich um die Reparatur unsers Autos kümmern konnte, fuhr ich mit dem Taxi zum Stadion, wo der Mannschaftsbus bereits wartete. Dann fuhren wir nach Emmen, wo unser nächstes Spiel stattfand. Emmen war zusammen mit Tilburg gerade erst in die Eredivisie aufgestiegen, dementsprechend hoch waren unsere Erwartungen. Leider war es wieder einer dieser Tage, in denen man am Liebsten wegschauen wollte.  :blank: Erst brachte Van der Laan uns in Führung, dann schiebt Rienstra den Ball ins eigene Tor. Emmen wollte es uns nicht zu einfach machen, also legten sie mit einem weiteren Eigentor einfach nach. Somit waren wir wieder in Führung, aber Traoré spielte so schlecht, dass ich das Gefühl hatte, es war Absicht. In der 25. Minute sah unser Torwart aus, als hätte er aus der selben Wodkaflasche getrunken wie ich und torkelte auf der Torlinie rum, während Jacobo das Ding reinschob. Unentschieden war ja zu langweilig, also erhöhte die wandelnde Krankenheit Giachritsis auf 3:2.

FC Emmen - Willem II Tilburg: 3 - 2
Rienstra (16. ET), Jacobo (25.), Giachritsis (53.) - van der Laan (2.), Jacobo (21. ET)

Dann kam meine Schlussansprache. Mit gestrecktem Zeigefinger schritt ich vor Wut kochend auf Traoré zu.

Du mieser Schweinehund! Du hast mit Absicht schlecht gespielt, weil du dich rächen wolltest!
Sie sollten sich bei mir entschuldigen!
Ich entschuldige mich für gar nichts!! Deinen fettigen Arsch schieb ich in die Reservemannschaft du egozentrisches Portiönchen!

Nach der langen Busfahrt ging ich ins Vereinsheim, um in meinem Büro die Verschiebung von Traoré in die Reservemannschaft offiziell zu machen, damit Koen als Leiter der Reservemannschaft Bescheid wusste. An meine Tür hing ich ein rotes "Bitte nicht stören"-Schild. Aber noch bevor ich den Computer eingeschaltet hatte, kam Koen ohne zu Klopfen durch die Tür gestürmt und machte sich vor meinem Schreibtisch breit.

Sie tropfen. sagte ich lässig.
Schäumend vor Wut und irritiert starrte Koen mich an. Was?
Ihr Haar! Es tropft auf meinen Teppich!
Ich... Ich - Jetzt hab ich aber die Schnauze voll von Ihnen! Wenn ich sage, das geht so nicht, DANN GEHT DAS NICHT!
WAGEN SIE ES NICHT NOCH EINMAL, MICH IN MEINEM EIGENEN BÜRO ANZUSCHREIEN!
Ich kann mit Ihnen nicht zusammen arbeiten! Sie sind unmöglich! Der arme Traoré steht völlig neben sich und hat meinen Leopardenteppich vollgeheult!
So ist das eben! Ich erwarte von jedem Spieler hundertprozentigen Gehorsam und wenn er mit Absicht falsch spielt, dann macht er damit die Mannschaft kaputt. Wer sich mit meiner Mannschaft anlegt, legt sich auch mit mir an. Deshalb bekommt er die Strafe, die er verdient!
Der Mann ist hochempfindlich, der schießt sich eine Kugel in den Kopf wenn das so weiter geht mit Ihnen.
Ja soll er mal machen, hauptsache er blutet mir den Teppich nicht voll.
Also - also - NEIN DAS GEHT ZU WEIT!

Trampelnd verschwand der Koen wieder aus meinem Büro, während das Fett langsam in meinen Teppich sickerte. Fünf Minuten später kam er zurück und hatte den Vereinspräsideten im Schlepptau. Eigentlich war der Mann immer gut gelaunt wenn ich ihn sah. Diesmal aber hatte sein Gesicht ein ähnliches dunkelrot wie das Gesicht vom Koen.

Andauernd beschwert sich Herr van de Laak bei mir über Sie! Ich werde es nicht länger dulden, dass Sie sich mit Ihrem Co-Trainer streiten.
Ich versuchte, eine möglichst ruhige Stimmlage aufzusetzen, während ich innerlich bebte: Herr van de Laak untergräbt meine Autorität und hetzt meine Spieler gegen mich auf.
Ich habe Herrn Traoré nicht gegen Sie aufgehetzt! Er ist völlig schockiert zu mir gekommen und hat gesagt, ich soll das für ihn klären! Wenn Sie Ihre Spieler nicht zufrieden stellen ist das nicht meine Schuld!
Dann sagen Sie Herrn Traoré, dass er nächstes mal persönlich zu mir kommen soll!
Nein, sagen Sie Herrn Traoré, dass entweder ich oder Sie kündige!
Sagen Sie Herrn Trao-
RUHEEEEEE! brüllte der Präsident aus vollem Leibe. SIND WIR HIER IM KINDERGARTEN?! Wenn Sie ein Problem mit Ihrem Co-Trainer haben und sich wünschen, dass ich einen neuen besorge, dann KLÄREN SIE DAS ZUERST MIT MIR! - UND SIE, HERR VAN DE LAAK, MISCHEN SICH NICHT IN TRAINERANGELEGENHEITEN EIN ohne das vorher abzusprechen. Wenn ich gewollt hätte, dass Sie sich um die Aufstellung kümmern, hätte ich Sie als Trainer eingestellt.
Ich hab mich nicht in Trainerangelegenheiten eingemischt, ich habe Herrn Finch nur gesagt, dass er zu Herrn Traoré nicht so unfreundlich sein soll.
Von Ihnen beiden hab ich die Schnauze voll! Sie müssen nicht immer das letzte Wort haben, Herr van de Laak. So - Jetzt will ich, dass hier Ruhe einkehrt. Sie fahren nun beide nach Hause und schlafen mal eine Nacht darüber. Wenn Sie morgen wiederkommen, will ich, dass sie sich versöhnen, ansonsten wird einer von Ihnen gehen müssen. In meinem Verein sind wir eine Mannschaft und Streitigkeiten, die das Mannschaftsgefüge zerstören, werde ich nicht dulden!
Mein Auto ist kaputt-
Dann gehen Sie zur Verwaltung und borgen sich eines unserer Vereinsfahrzeuge! Wozu haben wir Mercedes-Benz als Mannschaftssponsor?! - Hat sonst noch jemand Wünsche?
Nein sagte Koen kleinlaut.

Danach ging ich wie vorgeschlagen zur Verwaltung und borgte mir vom Verein einen kanariengelben Mercedes-Benz CLA.


Quelle: Selbst fotografiert

Zuhause stand ich wieder vor dem gleichen Bild wie jedes Mal. Zwei hungrige Frauen, kaltes Essen und tausend Fragen.

Hast du uns schon ein neues Auto besorgt?
Gegenfrage: Wie soll ich das so schnell besorgt haben? sagte ich etwas barsch.
Deiner Stimmung nach zu urteilen habt ihr verloren?
Nicht nur das. Mein Torwart hat absichtlich schlecht gespielt und der Co-Trainer treibt mich in den Wahnsinn.
Tja - und ich brauche aber ganz dringend ein Auto für die Arbeit.
Natürlich hab ich ein neues Auto mitgebracht. seufzte ich. Wenigstens das hat heute funktioniert.
Welches Modell?
Mercedes CLA.
Oh nein, ich hasse Mercedes-Benz!
Was anderes war so auf die Schnelle nicht aufzutreiben. Mercedes-Benz ist Hauptsponsor des Vereins.

17. August 2031

Mit meinem nagelneuen Auto setzte ich Emilia erst vor ihrer Arbeit im Kindergarten ab und fuhr dann weiter zum Vereinsheim. Als ich mein Büro betrat, musste ich feststellen, dass schon jemand da war. Traoré, der Präsident und Koen warteten auf den Ledersesseln sitzend am Schreibtisch.

Morgen begrüßte ich kurz und knackig, ging um den Schreibtisch herum und setzte mich auf meinen Stuhl.
Während wir auf Sie gewartet haben, haben wir uns schon mal Gedanken gemacht.
Ich werde mich beim nächsten Spiel mehr anstrengen sagte Traoré mit aufgesetzter Unschuldsmiene. Versprochen.
Sie müssen mir nichts versprechen. Tun Sie es für Ihre Mannschaft. - Und Koen, haben Sie auch was dazu beizutragen?

Mit schiefem Blick betrachtete mich der Präsident, weil ich nicht auf die Etiquette geachtet und Koen mit seinem Vornamen angesprochen hatte.

Ich werde mich zukünftig aus Ihren Problemen raushalten und wenn die Spieler Probleme mit Ihnen haben, werde ich sie entweder zu Ihnen oder dem Präsidenten weiterschicken ohne mich auch nur irgendwie darin einzumischen.
Und Sie, Toni!? sagte der Präsident, wobei er wohl ganz bewusst meinen Vornamen sagte.
Ich werde nie wieder spöttische Bemerkungen über das Haargel machen.
Noch was? stichelte er herausfordernd.
-und ich werde es respektieren, wenn einer meiner Spieler seine Karriere beenden möchte.
Geht doch. Dann hoffe ich, dass das geklärt ist. Sie finden mich in meinem Büro. sagte der Präsident, stand auf und verschwand.
Kann ich gehen?
Ja na klar. Übrigens: Sie dürfen nächstes Mal wieder mitspielen.
Danke Chef.

Als auch Traoré weg war, blieb nur noch Koen da.

Fällt Ihnen etwas auf an mir? fragte er.
Ich weiß nicht. Haben Sie abgenommen?
Nein antwortete er verlegen und musste lächeln.
Ach ich weiß, Sie haben weniger Haargel benutzt.
Genau!
Sieht gut aus, gefällt mir!
Danke!


Quelle: Wikipedia, Fotograf Rodneysss1982 (linzenzfrei aber nur mit Angabe des Autors)

Danach war ich endlich alleine in meinem Büro. Ich kritzelte mir noch ein paar Notizen auf einen handgeschriebenen Zettel und langweilte mich den Rest des Tages.

23. August 2031

Im Spiel gegen SBV Excelsior Rotterdam waren wir der krasse Außenseiter und die Presse sah schon die nächste derbe Niederlage für Tilburg vor sich. Aber völlig unerwartet dominierten wir ganz klar das Spiel bei ausgeglichenem Ballbesitz. Traoré hielt jeden Schuss oder klärte ihn während meine Stürmer vorne die Tore machten.

Willem II Tilburg - SBV Excelsior Rotterdam: 4 - 0
Johannessen (24.), van der Laan (47.), Visscher (69.), Coumans (78.)

Nach dem Spiel lobte ich Traoré, der sichtlich erleichtert war, dass er mich hatte zufrieden stellen können. In der Pokalauslosung zog uns die Losfee den Zweitligisten NAC Breda. Im direkten Aufeinandertreffen während der letzten Saison hatte Tilburg beide Male nur hauchdünn gewonnen, sodass das Pokalspiel kein allzu Leichtes werden würde. Zuletzt hatte NAC Breda 1973 den Pokal gewonnen.

07. September 2031

Durch unsere Spielpause mussten wir machtlos darauf hoffen, dass Frankreich mit Schweiz kurzen Prozess machte. So kam es auch, denn Frankreich besigte die Schweizer in Basel mit 2:0. Dank dieser besonderen Punktekonstellation musste Lettland nur noch eins der restlichen Spiele gewinnen, um sich zu qualifizieren, da die Schweiz nur noch sechs Punkte holen konnte und wir schon mit drei Punkten Vorsprung vor ihnen lagen. In der vor zwei Jahren modernisierten Generali-Arena in Prag gewann Tschechien überraschend mit 1:0 gegen Griechenland. Durch diesen  Sieg hatte sich Tschechien wieder ins Gespräch um ein EM-Ticket gebracht.

10. September 2031

Lettland - Schweiz
Skonto-Stadion, Riga (9,300 Zuschauer)

Obwohl die Chance bestand, dass wir heute unser Ticket für die EM lösen konnten, war das Stadion wieder einmal nicht ausverkauft. Aber 5 Grad Celsius und Nieselregen waren auch nicht gerade ideale Wetterbedingungen für Fußball. Außerdem spielte am selben Tag der Eishockeyclub Dinamo Riga in der eigenen Arena gegen die Mannschaft aus dem Moskauer Vorort Mytishchi.

Unsere Spieler waren motivierter als je zuvor und ich sah da kaum noch Steigerungspotenzial. Wenn man ein Beispiel für hohe Moral suchte: Hier standen 11 Beispiele auf dem Rasen. Wir hatten gegen Frankreich, Schweiz und Finnland jeweils einmal gewonnen obwohl wir von Beginn an eigentlich bei niemandem auf dem Papier standen. Das kleine Land aus dem Baltikum bäumte sich gegen die Großmächte Europas auf. Konnte das möglich sein?

Es war eine wüste und ungeordnete erste Halbzeit mit vielen Chancen auf beiden Seiten. Peinlichster Moment auf unserer Seite war eine Flanke eines Schweizers, die Dmitrijs Sens volley abfälschte und ich mich bis heute fragte, wie Deniss Uljanovs diesen Ball hatte klären können. Weil es ja offiziell ein Rückpass war, durfte er den Ball nicht mit der Hand nehmen, also ging Deniss volles Risiko und schmetterte den Ball mit seinem rechten Fuss in Richtung linke Eckfahne. Beinahe wäre ein Eigentor zum Tor des Monats, ja wenn nicht sogar zum Tor des Jahres geworden.

Aber die Abwehr des Gegners war so löchrig wie ein Schweizer Käse (entschuldigt mein Wortspiel ;D) und obwohl sie versuchten, auf Abseitsfalle zu spielen, konnten wir wieder und wieder unbedrängt zum Torschuss kommen. Es dauerte nicht lange und Artis Grigorjevs brachte das Leder endlich dahin wo es hingehörte: Ins Tor. Mit einem Tor in Führung waren wir wieder das, was Les Incroyables so berühmt gemacht hatte. Der Gegner hatte die Hosen voll aber bei uns lief es flüßig. Uns gelangen die unglaublichsten Spielzüge. Artis demontierte die Schweizer Abwehr und es war schon nach 45 Minuten klar, wie es nach 90 Minuten enden würde.

Lettland - Schweiz: 1 - 0

OKAY, es war am Ende nur ein Tor. Aber juckte mich überhaupt nicht. Wir waren qualifiziert!



Danach war in Riga die Hölle los. Die kleine Eishockeymacht war jetzt auch Fussballmacht und spielte im Club der ganz großen Tiere. War ich bis dato noch schwer zu überzeugen, wurde mein Bann nun gebrochen. Wie wir letztlich in der EM abschneiden würden war Nebensache. Ab sofort gab es ein Ziel: Zeigen wir ihnen was Lettland so drauf hat.

15. September 2031

Völlig desinteressiert und mit meinen Gedanken schon bei der EM kassierte ich leider ein 4:0 in Utrecht.

FC Utrecht - Willem II Tilburg: 4 - 0
Veermann (19.), Kavcic (24. + 87.), Al-Shemmari (45.)

23. September 2031

Im relativ ausgeglichenen Pokalspiel bekamen wir schon früh den ersten Dämpfer, konnten aber nach einer Stunde Spielzeit ausgleichen. Leider konnten wir uns nicht in die Verlängerung retten und schieden letztlich doch in der 2. Pokalrunde aus (In der ersten Runde haben Eredivisie-Mannschaften losfrei).

NAC Breda - Willem II Tilburg: KNVB beker 2. Runde 2 - 1
Wolldewicz (16.), Kiala (75.) - Rienstra (60.)

27. September 2031

Ebenso bedeutungslos weil schon früh der Sieger feststand war unser Spiel gegen Rotterdam in der Wanne (De Kuip). Umso überraschender war es, dass wir nach 50 Minuten zweimal in kürzester Zeit ein Tor machten.

Feyenoord Rotterdam - Willem II Tilburg: 4 - 2
Kouroumakan (3.), Vermeulen (16. ET), Goncalves (28. + 47.) - Popovic (51.), Vermeulen (54.)

05. Oktober 2031

Ironisch war die extrem hohe Anzahl an Eigentoren, die wir bereits in dieser Saison geschossen und kassiert hatten. Der liechtensteiner Thomas Tschütscher erzielte Eigentor Nummer 4. Vor lauter Scham verletzte er sich auch noch in der 81. Minute. Tschütscher war bis dato unser bester Verteidiger. Unser defensiver Mittelfeldspieler Valery Kamga, ebenfalls wichtiges Standbein der Verteidigung, fiel auch verletzt aus.

PSV Eindhoven - Willem II Tilburg: 2 - 0
Ibrahimovic (13.), Tschütscher (25. ET)

Aus irgendeinem Grund haben bei meinem Save die Verteidiger die Seuche am Fuß. Gibts denn sowas? Entweder sie schießen dauernd Eigentore oder verletzen sich am laufenden Band. Weiß jemand Rat?  8)
« Letzte Änderung: 29.August 2014, 02:07:48 von Mieguy »
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Stefan von Undzu

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Re: [FM 2012] Die Geschichte des Riga-Toni - Eine wahre Delikatesse
« Antwort #30 am: 29.August 2014, 10:45:25 »

Großartige Geschichte. Ich musste mehrmals aufpassen, dass ich im Büro nicht lauthals zu lachen beginne...
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Purzel89

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Re: [FM 2012] Die Geschichte des Riga-Toni - Eine wahre Delikatesse
« Antwort #31 am: 30.August 2014, 18:31:46 »

Stefan von Undzu: Na hoffentlich wirst nicht noch wegen mir entlassen  ;)

Kapitel 13: Stirb langsam

06. Oktober 2031

Im knapp gesteckten Kalender der Eredivisie blieb kaum Verschnaufpause aber ich wollte unbedingt unseren Wagen reparieren. Inzwischen hatte die Kriminalpolizei den Dodge wieder freigegeben und ich ließ ihn von einer kleinen Spedition auf unsere Einfahrt bringen, wo er vom Anhänger abgeladen wurde. Die abgerissene Front hatte man gleich mitgeliefert und lag nun einsam daneben. Bei ebay schaute ich mir nach möglichen Fahrzeugen zur Ausschlachtung um. Tatsächlich fand ich einen Fiat Freemont zum Spottpreis mit Getriebeschaden. Also rief ich nochmal bei der Spedition an und ließ mir auch den Freemont auf die Einfahrt stellen. Amüsiert sah ich wie die beiden baugleichen Fahrzeuge nebenander standen.

Emilia kam aus dem Haus raus und stellte sich neben mich auf die Einfahrt: Jetzt haben wir drei Autos. Was nun?
Ganz einfach. Alle Teile die am Dodge kaputt sind, montier ich am Freemont ab und mach sie an den Dodge ran. Da die Frontschürze zwar abgefallen aber ansonsten im guten Zustand ist, werde ich die Dodge-Front wieder anbringen. Vielleicht muss ich hier und da schleifen damit das auch wieder alles reinpasst. Ist eben doch etwas verbogen.
Was machen wir mit dem Mercedes  wenn du mit der Reparatur fertig bist?
Den geb ich zurück. Finde das eh eine Sauerei, dass ich einen fast 15 Jahre alten Wagen vom Sponsor bekomme. Gut, einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul, aber das ist schon eine Härte.

Kurz vor Sonnenuntergang öffnete ich das Garagentor und schob schweißtreibend den Fiat hinein. Dann begann ich gerade, mein Werkzeug zu suchen, als ich die Türklingel hörte. Rasch drehte ich mich um und ging aus der Garage heraus. Vor unserem Haus stand ein Übertragungswagen mit den markanten großen Logos von Eurosport. Ich drehte mich zum Hauseingang, wo ein Mann mit hellblauem Hemd, einem großen schwarzen Mikro und grauem Haar wartete. Scheinbar hatte er mich noch nicht bemerkt, denn als ich mich von der Seite näherte, erschrak der Reporter, als ich ihn ansprach.

Bild

Hallo, wer sind Sie?
Guten Tag, mein Name ist Ralf Itzel von Eurosport. Wir wollen im Rahmen unserer Vorberichterstattung für die Europameisterschaft 2032 ein Interview machen.

Ich schaute auf meine ölverschmierten Hände.

Hätten Sie nicht vorher anrufen können? - Sind Sie extra aus Paris gekommen?
Selbstverständlich!
Na gut, dann kommen Sie rein.

Genau in diesem Moment öffnete Emilia endlich die Haustür und ließ uns herein.

Wer sind Sie?
Ralf Itzel, Eurosport. sagte der Reporter knapp und schüttelte Emilia die Hand.

Wir boten Herrn Itzel und seinem Kameramann sowie dem Lichttechniker die Plätze auf unserer schönen IKEA-Couch, während ich den Fernsehsessel in Anspruch nahm. Eine Maskenbildnerin puderte mein Gesicht ein wenig ein und kämmte mir eine Strähne aus dem Haar.

Nach vielem hin und her mit verschieben der Möbel und verstellen der Objekte hinter der Couch waren sie dann endlich mit der Konstellation zufrieden. Auch der Lichttechniker war begeistert, allerdings mussten wir noch warten bis es dunkel wurde.

Das gibt dem Bild einen mystischen Effekt versuchte er sich zu erklären.
Ist das live? fragte ich, als ich  an den Übertragungswagen dachte.
Ja.
Es geht los in 3... 2... 1! Los! zählte die Maskenbildnerin runter.
Guten Abend verehrte Fussballfreunde, ich begrüße Sie zu einer Live-Sondersendung unseres beliebten Fussballmagazins "Hup Holland". Heute sind wir zu Gast bei Trainer Toni Finch, der eine Doppelrolle einnimmt. Neben Willem II Tilburg trainiert er auch die Mannschaft aus Lettland, die sich überraschend in Gruppe I gegen die favorisierten Schweizer direkt qualifizieren konnten. Jetzt schwenkte der Kameramann, damit er Ralf und mich zusammen im Bild hatte. Viele Leute sagen, dass sie der Geheimfavorit auf den Titel sind. Wie schätzen Sie die Rolle Ihres Teams bei dieser EM ein?
Ja also... äh... ich denke da ganz minimalistisch äh. Wir wollen ein paar Punkte holen und die großen Teams ärgern äh. Aber an den Titel denke ich noch nicht. äh. Das würde mich nur nervös machen.
Wer ist für Sie der Favorit auf den Titel?
Immer und überall ein bisschen vorn seh ich den Gastgeber äh... also Holland meine ich. Das geht ja auch um Prestige. Und den Weltmeister äh Spanien seh ich auch ganz vorn mit dabei äh um den Titel. - mitzuspielen.
Sie sind ja Deutscher und haben sicherlich mitbekommen, dass Deutschland jetzt in den Playoffs gegen die Türkei ranmuss. Was denken Sie, wird Deutschland bei dieser EM erreichen?
Naja erstmal wird man sich darauf konzentrieren überhaupt mitzumachen, ne? An was anderes darf Shawn Parker im Moment überhaupt nicht denken. Wenn ich hunger habe und der Kühlschrank leer ist kann ich nicht schon anfangen mit essen. Da muss ich eben äh erstmal Einkaufen.
Sie hatten in den letzten Wochen einen sehr strammen Spielplan und mussten viel reisen. Beeinflusst das in irgendeiner Form Ihre Leistung als Trainer?
Also äh ich denke das beeinflusst meine Familie aber doch nicht meine Trainertätigkeit.
Haben Sie denn überhaupt noch Zeit, sich um die Taktik Ihrer Mannschaft zu kümmern.
Ich will hier über Lettland reden und nicht über Tilburg, ja? Was die Taktik von Lettland angeht, sehen Sie ja, dass es läuft.
Ja natürlich, entschuldigen Sie.

Ich spürte rechts neben mir einen zarten Lufthauch, der mich ablenkte. Automatisch schaute ich nach rechts. Die Maskenbildnerin hielt 10 Finger in die Luft und begann langsam, einen Finger nach dem Anderen wieder zu senken.

Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben. Wir machen jetzt eine kleine Werbeunterbrechung und danach geht es weiter mit der Zusammenfassung aller Qualifikationsspiele Lettlands.

So überraschend, wie sie kamen, gingen sie auch wieder. Schnell staubte ich bei Herrn Itzel noch ein Autogramm ab und dann waren die Fernsehleute weg. Das Autogramm schenkte ich Jessica, die es begeistert auf ihren Schrank neben einige Trophäen stellte.

Was sind das eigentlich für Trophäen? fragte ich, da ich die Aufschriften nicht lesen konnte, weil sie in litauisch geschrieben waren.
Das sind verschiedene Schulmeisterschaften, die ich gewonnen habe. Ganz links steht der Pokal unserer Tischtennismeisterschaft, da hab ich aber nur im Doppel gewonnen. Daneben ist der Silberpokal vom Hallenfußballturnier, dann kommt ein weiterer Bronzepokal im Tischtennis, diesmal Einzel und ganz rechts ist die Trophäe für das Fussballturnier an der Schule in Riga.
Davon hast du mir gar nichts erzählt!
Naja du warst andauernd verreist! Übrigens nimmt mich die litauische Nationaltrainerin zur U-17 WM im nächsten Jahr mit.
Oh. sagte ich überrascht.

Entfernt konnte ich mich daran erinnern, dass vor einer halben Ewigkeit der lettische Fussballverband mir erzählt hatte, dass man sich für die Ausrichtung beworben hatte. Das hatte ich aber längst vollkommen verdrängt.

Wo findet die Weltmeisterschaft statt?
In den USA.
Oh. sagte ich erneut.
Willst du mitkommen? Es ist Ende Mai also in der Fussballsommerpause und der litauische Jugendverband übernimmt die Reisekosten für die Spieler und jeweils einen Begleiter.
Na wenn das so ist komme ich mit. Ich liebe die USA.

Inzwischen war es so spät, dass ich nun keine Lust mehr hatte, unseren Wagen zu reparieren.

08. Oktober 2031

Immerhin spielten wir unser nächstes Ligaspiel zuhause. Gegen FC Groningen sahen wir aber wieder einmal ziemlich schlecht aus. Das schnellste Tor der Saison erzielte Rasim Lekic nach 18 Sekunden. Obwohl Tim Visscher in allerletzter Sekunde noch ein Tor erzielte, verloren wir das Spiel. Van der Laan sah rot und Johannessen verletzte sich. Unser Personalmangel setzte sich immer weiter fort und ich beschloss, im nächsten Transferfenster unseren Kader aufzustocken.

Willem II Tilburg - FC Groningen 1 - 4
Tim Visscher (90.) - Lekic (1., 13.), Takano (49., 66.)

Nach dem Spiel bat Vereinspräsident Ronald Supusepa um ein Vieraugengespräch.

Obwohl ich nicht viel erwarte, weil wir als Aufsteiger eher Außenseiter sind, verlange ich, dass sich unsere Form in den nächsten Spielen bessert. Wir haben erst 3 Punkte! Wenn es sich nicht bessert, müssen wir über eine Kündigung nachdenken.
Ich gebe mein Bestes. Aber mir gehen langsam die Spieler aus. Bitte warten Sie noch bis zur Winterpause, dann können wir neue Spieler verpflichten.
Na gut, das ist dann Ihre letzte Chance.

11. Oktober 2031

Mit einem flaumigen Gefühl im Magen aufgrund der Standpauke von Supusepa flog ich nach Riga zu unserem nächsten Länderspiel. Da wir schon qualifiziert waren, nutzte ich die Chance mit unserer Aufstellung zu taktieren, um mögliche Szenarien für die Europameisterschaft zu trainieren. Das war auch ein Grund, warum ich für November ein Freundschaftsspiel gegen Frankreich angesetzt hatte, da ich Frankreich als Gegner für eine gute Vorbereitung hielt.

Lettland - Mazedonien
Skonto-Stadion, Riga (9,300 Zuschauer)

Das schnellste Tor der Qualifikation erzielte Artis Grigorjevs. Nach 36 Sekunden brachte der Stürmer von FK Ventspils unsere Mannschaft in Führung. Mit einer fast ausgeglichenen Schussbilanz von 16 zu 17 retteten wir das 1:0 bis zum Schlusspfiff in einem relativ ereignisarmen Spiel, das keines weiteren Kommentars bedarfte.

Lettland - Mazedonien: 1 - 0

Um mir den Stress des Reisens zu ersparen, blieb ich ein paar Tage in Riga.

15. Oktober 2031

Mit der Mannschaft zusammen fuhren wir per Schiff ins Nachbarland Finnland nach Helsinki. Allerdings spielten wir nicht im Olympiastadion sondern im benachbarten etwas kleineren Sonera Stadium. Diesem Stadion war auch die Ehre zu Teil geworden, ein paar Fussballspiele bei der Olympiade 1952 auszurichten.


Quelle: Wikipedia (Sonera Stadium im Vordergrund)

Finnland - Lettland
Sonera Stadium, Helsinki (10,770 Zuschauer ausverkauft)

Endlich durften wir wieder vor ausverkauftem Publikum spielen. Durch die geringe Entfernung war auch die Gästetribüne voll besetzt und sogar der Staatspräsident von Lettland besuchte das Spiel. Allerdings spielten wir nicht so überragend und mein taktisches Ausprobieren ging prompt nach hinten los. Der bei Werder Bremen arbeitende Kaspars Sinicins spielte von Beginn und machte somit sein erstes Länderspiel. Das erste Tor des Tages machte  Genc Beqiri, der bei den abstiegsgefährdeten Drittligisten aus Carl Zeiss Jena (momentan 18.) spielte. Prominientestes Mitglied der finnischen Elf war Alban Zmilani, der bei FC Everton auf der britischen Insel seine Brötchen verdiente. Dieser Mann konnte das zweite Tor erzielen und für uns hieß es, dass wir nachlegen musste, um uns vor dem Staatspräsidenten nicht zu blamieren. Abschließend traf Artjoms Bespalovs in der 79. Minute.

Finnland - Lettland: 2 - 1

Die Spieler waren nur minimal enttäuscht und die Moral blieb auf dem hohen Niveau. Diese Moral wollten wir unbedingt zur EM mitnehmen, weshalb ich unser letztes Vorbereitungsspiel im März gegen die schwache Mannschaft aus Georgien ansetzte.

Von Helsinki aus trat ich aber die Rückreise nach Tilburg per Flugzeug an. Mit Finnair ging es nach Amsterdam und dann wieder einmal per Zug in die Provinz Nordbrabant.

18. Oktober 2031

Das Heimspiel gegen Vitesse Arnheim war sowas wie das Entscheidungsspiel, denn obwohl mir Supusepa noch etwas Spielraum erlaubt hatte, wollte ich schon mal anfangen, ihn zu überzeugen. In überragender Manier schafften wir ein 2:2 gegen Arnheim, wobei es beinahe sogar noch zum 3:2 gekommen wäre. Leider verschoss Willem Coumans in der 78. Minute einen Elfmeter. Unsere Spielerseuche raffte diesmal Martijn Siebert und John Rienstra hin, was meine Auswahl an Spielern ausdünnte. Ich hatte das Gefühl, jemand wollte mich langsam und qualvoll sterben lassen.

Willem II Tilburg - Vitesse Arnheim: 2 - 2
Johannessen (8.), Visscher (90+1) - Luigi Vecchio (56.), Luis Valencia (81.

25. Oktober 2031

Stirb langsam? Ohne mich. Ich feuerte meine Spieler an, um gegen Heerenveen mal so richtig auf den Putz zu hauen. Heerenveen war mit nur einem Punkt auf dem letzten Tabellenplatz und somit eine Must-Win-Situation. Das wurde von meinen Spielern auch brav geliefert, wir gewannen im Abe-Lenstra-Stadion mit 1:2. Tim Visscher bekam die rote Karte.

Sc Heerenveen - Willem II Tilburg: 1 - 2
Cairo (16.) - Baumer (33. Eigentor), Johannessen (47.)

Im nächsten Teil erfahrt ihr, ob Deutschland sich für die EM qualifizeren kann  und ob uns das Freundschaftsspiel gegen Frankreich in der Vorbereitung weiterhilft. Außerdem gibt es eine Sonderausgabe mit Blick auf alle teilnehmenden Mannschaften der EM. Mit Ralf Itzel natürlich.
« Letzte Änderung: 30.August 2014, 18:47:47 von Mieguy »
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Re: [FM 2012] Die Geschichte des Riga-Toni - Eine wahre Delikatesse
« Antwort #32 am: 31.August 2014, 15:17:26 »

Nachdem mein Computer abgestürzt ist, darf ich jetzt fast das komplette Kapitel nochmal schreiben.  >:( Deshalb ist das Kapitel leider etwas verkürzt. Gerade der Bereich um die Neuverpflichtung von Lucas Kühne war vorher deutlich ausführlicher. Ist halt richtig Murks wenn ich extra schön viel schreibe mit Konservation und so und dann ist einem Schlag alles weg! Es sollte in diesem Forum echt eine Speicherfunktion für Postings geben.

Kapitel 14: Gehalt oder geh halt

29. Oktober 2031


Jetzt war es endlich mal Zeit meinen ersten richtigen Transfer zu machen. Gideon van Vugt war bloß ein Notnagel gewesen. Nun wollte ich einen Spieler mit Zukunft im Verein verpflichten. Der teuerste Spieler auf der Transferliste, den wir uns leisten konnten war der 23-Jährige Lucas Kühne. Der deutsche Stürmer war 2,2 Millionen Wert, Werder Bremen wollte für ihn aber nur 1,2 Millionen sehen. Ich ging auf Nummer sicher und bot Werder 1,5 Millionen an.

Relativ schnell bekam ich aus Bremen die Antwort: Ich durfte mit Lucas in Kontakt treten. Allerdings stellte sich im ersten Telefonat heraus, dass er 6,000 Euro die Woche verdienen wollte. Das war bei meinem aktuellen Budgetplan nicht möglich. Also lief ich von meinem Büro in das von Vereinspräsident Supusepa.

Guten Tag Toni! begrüßte er mich. Seit dem Vorfall mit Koen waren wir per du.
Hallo Ronald. Ich habe da ein neues Stürmertalent auf der Transferliste namens Lucas Kühne entdeckt. Ist über 2 Millionen Euro wert und verlangt 6000 Euro die Woche.
Über 2 Millionen und so eine hohe Gehaltsklasse? Tut mir leid aber das kann sich der Verein nicht leisten.
Aber ich habe bereits vorausgedacht! Werder will nur 1,2 Millionen Euro. Wenn wir das Transferbudget senken und dafür das Gehaltsbudget steigern könnten wir ihn verpflichten.
Gut, da sie in diesem Transferfenster noch nicht tätig waren, werde ich das mal durchgehen lassen. Er tippte ein paar Zahlen in den Computer. Wir senken Ihr Transferbudget auf 1,9 Millionen Euro und erlauben Ihnen dafür ein Gesamtgehalt von 119,000 Euro.
Danke, das dürfte reichen.

30. Oktober 2031

Schon am nächsten Tag stand Lucas vor der Tür. Er hatte blondes Haar, Stoppelbart und ein ovales Gesicht. Ich bat ihn, sich an unseren Esstisch zu setzen, wo Jessica gerade Ihre Brote für die Schule schmierte.

Das ist das erste Mal, dass ich einen Vertrag beim Trainer zuhause unterschreibe.
Bei mir ist alles sehr familiär. Daher setze ich bewusst darauf, dass meine Spieler meine Familie kennenlernen.
Okay, machen wir es kurz. Ich habe leider nicht viel Zeit, weil ich gleich wieder zurück nach Bremen muss. Bin ja dort noch bis Dezember 2031 angestellt. Sie wollen mir 7,000 Euro pro Woche zahlen?

Ich holte den Vertrag und zeigte ihm die entsprechende Stelle, wo das Gehalt zu lesen war.

Genau, Sie erhalten 7,000 Euro die Woche. Aber ich möchte, dass Sie auch Ihr Geld wert sind. Wie soll ich das sonst meinem Vorstand erklären?
Ich werde mein Bestes geben. Sicher werde ich mich auch schnell in die Mannschaft einleben, da die Sprache nicht das Problem sein wird.
Und außerdem haben Sie mit Stephan Serrone bereits einen deutschen Kollegen in der Mannschaft.

Lucas unterschrieb den Vertrag und bekam eine Kopie des Selbigen ausgehändigt. Danach stand er auf und schüttelte mir die Hand.

Hat mich gefreut Sie kennen zu lernen, Herr Finch.
Sagen Sie Toni zu mir.
Okay, ich heiße Lucas. Tot ziens!
Tot ziens!

Als wir uns verabschiedet hatten, war Lucas schnell verschwunden.

Ein Engel mit goldenem Haar ist aus dem Himmel gefallen. sagte Jessica.
Ich kanns dir nicht verübeln wenn er dir gefällt. Er sieht wirklich sexy aus.
Oh sagte sie, als sie auf ihre Armbanduhr schaute. Ich muss los zur Schule, ich bin zu spät!

Lucas Kühne konnte aber erst zur nächsten Transferperiode am 01. Januar 2032 zu uns wechseln. Mir blieben nach seinem Wechsel noch 400,000 Euro an Transfergeldern übrig. Für so wenig Geld würde ich aber wohl kaum einen qualitativen Verteidiger bekommen, der unsere kränkelnde Abwehr flicken könnte. Entweder bekam ich einen guten Spieler ablösefrei oder ich musste einen anderen Spieler verkaufen. Einer dieser Kandidaten für einen Verkauf war Ljubisa Tesic, der Sitzbankwärmer unserer Mannschaft. Verletzungsbedingt hatte er seit Saisonstart bereits mehrere wichtige Spiele verpasst.

31. Oktober 2031

Die Verpflichtung von Lucas Kühne hatte bereits am nächsten Tag große Wellen geschlagen. Am Frühstückstisch hätte ich mich beinahe am Kaffee verschluckt, als ich das Käseblatt Tilbuger Sportnachrichten las.

+++Lucas Kühne neuer Stürmerstar bei Tilburg+++
Tilburg - Die neue deutsche Offensivhoffnung Lucas Kühne wechselt im Januar 2032 von Werder Bremen zu Willem II Tilburg. Das gab gestern Abend ein Pressesprecher des Vereins bekannt.  Der 23-Jährige Deutsche hat in sieben Bundesligaspielen bereits drei Tore erzielt. Er ist für seine Spurtstärke bekannt und könnte somit bei Willem II als offensiver Mittelfeldspieler spielen. Hier ergänzt er sich gut mit Torschützenkönig Willem Coumans, die zusammen ein geniales Stürmerpaar bilden könnten. Böse Zunge behaupten allerdings, dass Kühne möglicherweise sogar Coumans aus dem Kader verdrängt. Coumans musste zuletzt als reiner Stürmer spielen, da wichtige Spieler bei Willem II verletzt ausgefallen waren. Wie Kühne letztlich in den Kader passt, werden wir aber frühestens erst im Januar erfahren.

02. November 2031

Es war wirklich bedauerlich, dass Kühne im Spiel gegen Zwolle noch nicht zur Verfügung stand. Stephan Serrone sah rot.

Willem II Tilburg - FC Zwolle: 0 - 2
Fachrudin (18.), Amenko (50.)

08. November 2031

Willem Coumans verschießt wieder einmal einen Elfmeter. Johannessen verletzt sich.

Willem II Tilburg - AGOVV Apeldoorn: 1 - 1
Popovic (45+3) - Johnsen (29.)

Aleksandrs Tarasovs (Greuther Fürth) und Tom Savinovs (FC Flora Tallinn) wurden für die Nationalmannschaft nominiert. Deutschland gewann im Relegationsspiel in Istanbul gegen die Türkei mit 3 Toren.

15. November 2031

Da nicht so viele Zuschauer für das Fraundschaftsspiel gegen Frankreich erwartet wurden, spielten wir nicht in Paris sondern in Lens nahe der belgischen Grenze. Das kam mir gerade gelegen, denn mein Auto war jetzt fertig repariert, war erfolgreich durch die technische Abnahme gekommen und besaß jetzt eine niederländische Zulassung mit gelbem Kennzeichen. Die Fahrt nach Lens wurde zur ersten Probefahrt seit dem Unfall. Das Stade Bollaert-Delelis war bereits dreimal renoviert worden, wobei für die WM 1998 drei Tribünen komplett neu gebaut wurden. Für die Euro 2016 gab es die letzte Renovierung.

Bild des Stadions

Frankreich - Lettland
Stade Bollaert-Delelis, Lens (30,792 Zuschauer)

Unsere Überraschung aus dem letzten Jahr konnten wir nicht wiederholen. Stattdessen wurden wir plattgemacht. Aber ich hatte mir für dieses Spiel auch nicht viel erwartet. Steve Renault von FC Liverpool machte noch vor der Halbzeitpause einen Doppelpack, während Lionel Dupuis von FC Stade Rennes kurz vorm Pfiff das Tor Nummer 3 nachlegte. Das Debakel setzte sich auch nach der Halbzeitansprache fort. 10 Minuten nach Wideranpfiff vergrößerte der Mittelfeldspieler Michel Colin (Olympique Marseille) den Vosrprung Frankreichs. Paris Saint-Germains Hoffnungsträger Joshua Saidi machte in der 62. Minute ein weiteres Tor und Pemphero Mwachie (ebenfalls Paris SG) rächte sich für den verschossenen Elfmeter im Qualifikationsspiel in Riga, als er in der 81. Minute auf 6:0 ergänzte. In der 83. Minute erzielte Artis Grigorjevs von Levante UD den Ehrentreffer.

Frankreich - Lettland: 6 - 1

18. November 2031

Deutschland schaffte es, sich mühelos gegen die Türkei für die EM 2032 zu qualifizieren, was allerdings überhaupt nicht zum Gesamtbild der deutschen Schande passte.

22. November 2031

Schließlich hatten wir die Ehre, als allererste Mannschaft überhaupt in der umgebauten Amsterdam Arena zu spielen. Das Stadion war von ehemals 52,960 auf 66,200 Sitzplätze ausgebaut worden. Die extrem breiten und tiefen Gräben wurden mit zusätzlichen Sitzreihen abgedichtet und das Spielfeld abgesenkt. Auf der Haupt- und Gegentribüne hatte man ebenfalls noch ein wenig Platz unter dem Dach schaffen können, das bei teuren Umbauarbeiten leicht angehoben werden musste. Vor der neuen niederländischen Rekordzuschauerzahl von 65,680 Zuschauern spielten wir gar nicht so schlecht wie von allen erwartet und verloren "nur" mit zwei Toren Rückstand.


Quelle: Selbst fotografiert bei einer Stadionführung 2013

Ajax Amsterdam - Willem II Tilburg: 2 - 0 (65,680 Zuschauer - Neuer Eredivisie-Zuschauerrekord)
Otende (2.), Ledenev (65.)

26. November 2031

Leider konnten wir unsere Begeisterung über den Rekord nicht in das Spiel gegen Alkmaar mitnehmen. Oh wie sehr ich doch froh war wenn endlich der Kühne da wäre.

Willem II Tilburg - AZ Alkmaar: 0 - 4
Pop (40.), Hendriks (70., 82.), Mingold (76. Elfmeter)

Jetzt waren es doch noch paar Spiele bis zur Auslosung aber wenn dann die Auslosung kommt, werde ich die Sonderausgabe zur EM hier veröffentlichen.
« Letzte Änderung: 31.August 2014, 18:52:57 von Mieguy »
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Re: [FM 2012] Die Geschichte des Riga-Toni - Eine wahre Delikatesse
« Antwort #33 am: 31.August 2014, 17:53:10 »

Schade das dein PC abgeschmiert ist, rede mal mit ihm und hau ihm auf die Schaltkreise  ;)

Für den Storybereich wäre so eine Speicherfunktion schon sinnvoll.
Vorschreiben ist bestimmt auch nix tolles, wegen den Formatierungen die du dann hier machen müsstest.
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Weltklasse Bittengel

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Re: [FM 2012] Die Geschichte des Riga-Toni - Eine wahre Delikatesse
« Antwort #34 am: 01.September 2014, 09:08:58 »

Habe ich erwähnt, wie bemerkenswert ich deinen Autoverschleiß finde? Und zum Fussball: Wie sicher bist du denn beim Club noch im Sattel. Gefühlt müssten die doch langsam sehr, sehr nervös werden, oder?
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Re: [FM 2012] Die Geschichte des Riga-Toni - Eine wahre Delikatesse
« Antwort #35 am: 01.September 2014, 18:29:17 »

@DayDreamer: Das hat mich so gewurmt, das ich im Nachhinein doch noch den erweiterten Text erneut geschrieben habe. Also nochmal das Kapitel durchlesen lohnt sich.
@Weltklasse Bittengel: Details zu meiner Zukunft bei Willem II folgen nach der zweiteiligen Sonderausgabe. Ich kann nur soviel sagen: Wir sind zum Glück auf den Relegationsplätzen und können uns sogar auf sichere Plätze retten wenn wir uns anstrengen.


Sonderausgabe UEFA Europameisterschaft 2032 in den Niederlanden Teil 1: Ausrichter und Spielorte

Guten Abend, mein Name ist Ralf Itzel und ich begrüße Sie heute live aus der Bony-Wilfried-Arena in Arnheim, wo am 12.06.2032 das Eröffnungsspiel Niederlande gegen Portugal stattfinden wird. Doch bevor wir uns das Stadion in Arnheim und die 10 weiten Spielorte etwas genauer anschauen, zunächst einmal ein Blick auf das Ausrichterland.



In den Niederlanden liegt nur etwa 50 % Landmasse über dem Meeresspiegel. Mit 497 Menschen pro Quadratkilometer Land ist die Niederlande im Vergleich zur Größe dicht besiedelt. Die drei größten Städte sind Amsterdam, Rotterdam und Den Haag. In Rotterdam liegt der größte Hafen Europas - so groß wie Platz 2 bis 4 der selben Rangliste zusammen. Riesige Bauwerke, sogennante "Deltawerke" sollen das Land vor der immer präsenten Gefahr einer Sturmflut schützen. Erst wer einmal das Oosterscheldekering am südwestlichen Zipfel des Landes gesehen hat, wird verstehen, welch atemberaubende Bauleistung nötig gewesen war um diesen Sturmschot zu errichten.

Zum allersten Mal in der 71-jährigen Geschichte der Europameisterschaft darf die Niederlande diese Veranstaltung ganz alleine austragen. Selber gewinen konnten sie das Event aber nur 1988 in Deutschland im Finale gegen die Sowjetunion. Bei der letzten Ausrichtung einer EM in den Niederlanden im Jahr 2000 wurden bereits einige spektakuläre Stadion errichtet, die zum Teil sogar Weltpremieren darstellten. Dazu später aber mehr. Damals übrigens schon in der Gruppenphase ausgeschieden: Deutschland! Diesmal konnten sie sich geradeso in die Playoffs retten, wo man sich gegen die Türkei durchsetzen und qualifizieren konnte. Für Deutschland steht 32 Jahre nach dem peinlichen frühen Aus viel auf dem Spiel.



(Leichte positionelle Abweichungen aus Platzgründen möglich)



Amsterdam

In der Hauptstadt Amsterdam wohnen 800,000 Einwohner. Die Amsterdam Arena war das erste europäische Fussballstadion mit einem Schiebedach. Natürlich wurde diese Konstruktion bei den umfangreichen Umbaumaßnahmen beibehalten. 18 Minuten braucht das Dach um sich zu schließen. Allerdings muss der Schiedsrichter schon mehrere Stunden vor dem Anpfiff entscheiden, ob er das Dach schließt oder öffnet, da sich während des Vorgangs keine Zuschauer im Stadion befinden dürfen. Eigens für die EM wurden die sehr breiten und tiefen Gräben aus Sicherheitsgründen mit zusätzlichen Sitzplätzen abgedichtet und das Spielfeld abgesenkt, um den Zuschauern auf den neuen Rängen bessere Sichtverhältnisse zu ermöglichen. Am 22. November 2031 wurde hier im Spiel Ajax Amsterdam gegen Willem II Tilburg ein neuer Eredivisie-Zuschauerrekord aufgestellt. 66,200 Zuschauer haben seit dem Umbau hier Platz. Ein weiteres  Merkmal: Als einziges Fussballstadion der Welt hat es eine Straße, die unter dem Stadion hindurch verläuft.

Rotterdam

Das Heimstadion von Feyenoord Rotterdam, liebevoll einfach nur Die Schüssel (De Kuip) genannt, wurde 1937 erbaut und fasst nach Umbauten magische 51,580 Zuschauer. In der Schüssel wurde auch das Finale der Euro 2000 ausgetragen. Bei der Wahl des Architekten wurde von vornherein festgelegt, dass das markante Design des Stadiondachs beibehalten wird. Es erhielt einen zuästzlichen Tier (Sitzblock), der sich über alle Seiten des Stadions spannt.

Heerenveen

Da das Stadion in Heerenveen schon vorher Platz für 26,100 Sitzplätze hatte, konnten die Ausrichter auf einen Um- oder Neubau verzichten. Allerdings wird ab der nächsten Saison in diesem Stadion aller Wahrscheinlichkeit nach zweitklassig gespielt, da SC Heerenveen vom Abstieg bedroht ist.

Utrecht

Das Zentrum der EM liegt in Utrecht. Auch hier war kein Umbau nötig, da 24,500 Sitzplätze den Anforderungen genügten.

Tilburg

Im kleinsten Stadion der Europameisterschaft fühlt sich Lettlands Nationaltrainer ganz besonders zuhause: Toni Finch. Er trainiert hier den Willem II Tilburg. Die Mannschaft ist genau wie Heerenveen vom Abstieg bedroht, kann aber froh sein, dass der Umbau hier relativ kostengünstig war. So kostengünstig, dass die Umbauarbeiten nicht rechtzeitig fertig geworden sind und letztlich doch nur 250 Plätze mehr als bisher angeboten werden können. Jetzt fasst das Stadion an der Grenze zu Belgien 14,750 Sitzplätze. Kleine Anekdote zum Schluss: Der Zusatz Koning (zu deutsch König) kam erst 2009 zum Namen dazu.

Groningen

In der Burg von Groningen, die 2006 eröffnet und für die EM erfolgreich renoviert wurde, können 35,100 Zuschauer Platz nehmen. Das Besondere am nördlichsten Stadion der EM ist, dass der Stadionbereich in einen riesigen Einkaufs-, Büro- und Wohnkomplex baulich eingelassen wurde.

Arnheim

Der wahrscheinlich spektakulärste Umbau und auch das zugleich schönste Stadion ist die Bony-Wilfried-Arena in Arnheim. Sein Vorgänger GelreDome hatte zwar als erstes Stadion in Europa (3 Jahre vor der VeltinsArena) einen herausschiebbaren Rasen, wurde aber von den Anhänger des Vereins Vitesse Arnheim gehasst und verschmäht. Also musste der Betonklotz mit den zwei Busen einem Neubau weichen. Das neue Stadion wurde in Gedenken an Bony Wilfried (oder Wilfried Bony, in Arnheim ist man sich da selbst nicht sicher) benannt, der von einem Geisterfahrer im November 2031 in Selbstmordabsicht getötet worden war. Wie ich zu Beginn der Sendung bereits sagte, findet hier das Eröffnungsspiel der Europameisterschaft statt. Vor dem Anpfiff wird für Wilfried Bony vor 53,631 Zuschauern eine Schweigeminute gehalten.

Den Haag

Den Haag ist der Regierungssitz der Niederlande und somit ein wichtiger Anlaufpunkt für die diesjährige Europameisterschaft. Die westlichste Stadt der EM ist aber nicht nur für seinen Regierungssitz bekannt sondern auch für den Badekurort Scheveningen, ein Stadtteil von Den Haag. Das zweitkleinste Stadion fasst nur 15,000 Zuschauer und wurde 2007 erbaut.

Alkmaar

Da das alte AZ Stadion aus Platzgründen nicht ausgebaut werden konnte (eine Autobahn verläuft nur wenige Meter am Stadion vorbei), musste ein neues Stadion gebaut werden. Das einzige Stadion der EM ohne Komplettüberdachung heißt ganz einfach nur AZ Alkmaars Stadion und bietet Platz für 41,607 Zuschauer. Die Arbeiten sind erst sehr spät im Oktober 2031 fertig geworden aber trotzdem ist die Konstruktion beeindruckend. Alkmaar ist für seinen großen Käsemarkt bekannt.

Eindhoven

Ein weiteres Stadion, dass bereits bei der EM 2000 Spiele austragen durfte, ist das Philips-Stadion in Eindhoven. Vor und nach der EM trägt hier der Werksverein von Philips (PSV Eindhoven) seine Heimspiele aus. Die Pläne der erfolglosen Bewerbung für die WM 2018 wurden nun für die EM umgesetzt, weshalb das Stadion sich ab sofort ebenfalls zum großen Klub der 40.000er zählen darf.

Enschede

Mit der Grolsch Veste in Enschede wird wohl auf ewig eine traurige Geschichte verbunden sein. Während der Umbauarbeiten im Jahre 2011 stürzte ein Teil des Stadiondaches ein und tötete zwei Menschen. Zwei Tribünen wurden nach den getöteten Bauarbeitern benannt. Beim erneuten Umbau für die EM wurden zum allersten Mal Roboter eingesetzt, um besonders gefährliche Arbeiten auszuführen. Jetzt können 31,900 Zuschauer die Spiele verfolgen.

Kleine Anmerkung am Rande (out of Story): Lettland spielt seine Gruppenspiele in Eindhoven, Tilburg und Enschede. Bin wirklich happy, bessere Wahl an Spielorten hätte es nicht geben können.
« Letzte Änderung: 01.September 2014, 18:42:58 von Mieguy »
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juve2004

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Re: [FM 2012] Die Geschichte des Riga-Toni - Eine wahre Delikatesse
« Antwort #36 am: 01.September 2014, 21:12:59 »

Such dir mal hier im Forum den "Meistertrainerforum Story Editor" von Gager, der schützt zwar nicht vorm abstürzen des PCs aber damit kann man seine Texte speichern und/oder hier direkt ins Forum posten  ;)

Ansonsten tolle Story  8)
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Karagounis

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Re: [FM 2012] Die Geschichte des Riga-Toni - Eine wahre Delikatesse
« Antwort #37 am: 01.September 2014, 22:45:45 »

bin auf die EM gespannt!

Purzel89

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Re: [FM 2012] Die Geschichte des Riga-Toni - Eine wahre Delikatesse
« Antwort #38 am: 02.September 2014, 19:53:31 »

Sonderausgabe UEFA Europameisterschaft 2032 in den Niederlanden Teil 2: Gruppen und Mannschaften

Vor der EM wird bereits viel spekuliert wer den Titel dieses Mal holt. Heißester Kandidat ist Weltmeister Spanien. Titelverteidiger Frankreich wird eher nicht als Favorit gezählt. Stattdessen wird Gastgeber Niederlande der zweite Titel nach 1988 zugesprochen. Geheimfavorit ist dieses Jahr Lettland. Ein starker Torwart und ein guter Stürmer plus der erfahrene Trainer Toni Finch scheinen das Rezept für den Erfolg sein.

Gruppe A

Weißrussland 11. Platz Weltrangliste

Die Mannschaft konnte sich mit einem überraschenden 1:0 Sieg gegen Russland als Gruppenerster qualifzieren. Mit Torwart Aliaksandr Baha von FC Chelsea und Stürmer Alexey Ledenev von Ajax Amsterdam setzt man auf zwei prominente Spieler. Trainer Yuriy Kolochinskiy übernahm zwei Wochen nach Abschluss des Trainerlehrgangs die weißrussische Mannschaft im Jahr 2030 .

Zypern 21. Platz Weltrangliste

Bei der WM 2030 war Zypern die Überraschung! Diesmal lief die Qualifikation nicht so reibungslos, weshalb man in die Playoffs gegen Norwegen musste. Zwei Siege ohne Gegentor machten dann die Teilnahme perfekt. Bester Spieler ist der Bayer Leverkusen Stürmer Nikolas Michail. Er war auch Deutschlands Torjäger des Jahres und in Leverkusens Elf der Saison 2029/30. Stelios Mertakkas trainiert die Mannschaft seit Juli 2028, kann sich somit damit rühmen, gleich zwei große Turniere erreicht zu haben.

Kroatien 12. Platz

Kroatien spielte in der selben Gruppe wie Zypern und musste ein 0-0 Unentschieden gegen Zypern kassieren. Man konnte sich aber trotzdem als Zweiter direkt qualifizieren. Wertvollster Spieler ist Stürmer Djuro Anic mit 15,75 Millionen Euro. Trainer Igor Turkalj machte Schlagzeilen, als er am ersten Arbeitstag den Zuschauerliebling Mato Grubisic aus der Mannschaft geschmissen hat.

Belgien 34. Platz

In einem unvergesslichen Spiel in Stockholm gewannen sie mit 2:7 gegen Schweden. Diego Theunissen wurde als ehemaliger U21-Spieler für seine erste EM  nominiert und errang 2029/30 die Auszeichnung als Spieler des Jahres bei Willem II Tilburg. Ebenso ruhmreich ist Mario de Amicis (Lazio Rom). Trainer Tiziano Simons ist seit fünf Jahren für Belgien tätig.

Gruppe B

Niederlande 35. Platz

Auf den Schultern des Gastgebers lastet ein schweres Erbe. Der letzte EM-Sieg war 1988. Peinlicherweise verlor man in einem Freundschaftsspiel 0-2 gegen Schottland. Das konnte auch der ehemalige chinesische Nationalspieler Liu Guodong nicht verhindern, der sich eine niederländische Staatsbürgerschaft angeeignet hat. Im Tor wird wahrscheinlich Patrick Rotteveel stehen, der mit AC Mailand 2030 die UEFA Europa League gewann. Trainer Siem de Jong wechselte nach Stationen bei Werder Bremen und Ajax Amsterdam im Jahre 2030 zu Niederlande.

Portugal 32. Platz

In einer leichten Qualifikationsgruppe konnte man sich als Zweiter die Teilnahme sichern. Die besten Männer sind Marco Sousa (AC Mailand) und Claudio Perreira (1. FSV Mainz 05). Perreira gewann 2024 die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Paris. Hugo Pita ist als Trainer seit 2029 im Amt.

Schottland 10. Platz

Obwohl man in der Quali nur 1:1 gegen Serbien spielte, konnte man sich direkt qualifizieren. Die Hoffnungen ruhen auf Bobby White (FC Barcelona), der bester junger Spieler der WM 2026 geworden ist. Auf der Trainerbank sitzt seit 6 Jahren Tony Oliver.

Estland 54. Platz

Bei der ersten Teilnahme überhaupt ist Estland zumindest schon mal Entfernungseuropameister. 2148 Kilometer liegen zwischen Talinn und Amsterdam. Im vorletzten Spiel der Qualifikation konnte man überraschend Wales rauswerfen. Ihr Stammtorwart Silver Kazakov (Real Betis Sevilla) möchte nach der EM seine Karriere beenden. Sein Chef Mario Dmitrijev hofft, dass Kazakov durch seinen Ehrgeiz, zum Schluss nochmal alles zu geben, die Kohlen aus dem Feuer holen kann.

Gruppe C

Italien 2. Platz

Keine Kohlen mehr rausholen muss Italien, die schon zweimal Europameister waren (1968 + 2012) . Gegen Spanien wurde man 2030 Vizeweltmeister. Dass aber noch längst nicht alles in Stein gemeißelt ist, zeigte das 0-0 Unentschieden am 29. März 2031 gegen Rumänien. Davide Peccarisi wurde als Stürmer mit Juventus Turin 2030 italienischer Meister. Trainiert wird der Vizeweltmeister von Federico Politi.

Slowakei 19. Platz

Die Slowaken haben schon alles erreicht, was ihnen wichtig war. Bei der EM 2016 in Frankreich haben sie ihre Kritiker Lügen gestraft und wurden Europameister. Dass mit den Osteuropäern immer zu rechnen ist, zeigt der 1. Platz in der Qualifikationsgruppe. Allerdings muss man in der Vorbereitung auf Mittelfeldstar Tomas Cernak von Schalke 04 verzichten. Ladislav Rusnak ist seit Oktober 2029 in der Slowakei tätig.

Tschechien 44. Platz

Tschechien war die erste Mannschaft seit 4 Jahren, gegen die Deutschland gewinnen konnte. Mit einem 0:1 verloren sie in Stuttgart. Karel Kucera schaffte mit AC Mailand den Sieg in der Europa League 2030. Trainer Martin Hasek hat selbst 14 Länderspiele für Tschechien absolviert, regierte zuerst bei Banik Sokolov, dann bei Sparta Prag und schließlich in Moskau bei Lokomotiv. Er hat aber nie einen großen Titel gewinnen können.

Deutschland 17. Platz

Eines kann man schon vorwegnehmen. Sie sind besser als bei der letzten EM: Da hatte man sich nicht einmal qualifiziert.  Nach der erfolglosen WM-Quali 2030 mit dem unerfahrenen Marcel Stahl übernahm Shawn Parker die Mannschaft. Er hatte sich als Bundesligatrainer des Jahres 2029 mit FC St. Paul einen Namen gemacht. Trotzdem musste man in die Playoffs, wo man sich gegen die Türken quälte. Unverzichtbare Bausteine sind Torsten Friedrich und Sergio Novati. Novati spielt in der Heimat seines Vaters bei Juventus Turin.

Gruppe D

Frankreich 6. Platz

Zweifelhaft ist, ob Frankreich seinen Titel verteidigen kann. Trainer Florent Petit musste gleich in seinem ersten Pflichtspiel eine  bittere Niederlage gegen Lettland einstecken, wobei Hoffnungsträger Pemphero Mwachie einen Elfmeter verschoss. Seit der Entdeckung von Joshua Saidi (Olympique Lyon) ist Mwachie nur 2. Wahl.

Litauen 40. Platz

Der Vizeeuropameister möchte mit Trainerurgestein Raimondas Zutautas (seit 2005 Trainer von Litauen!!) den Erfolg wiederholen. Mit drei Unentschieden konnte man sich wider aller Logik als zweitplatzierte Mannschaft direkt qualifizieren. Marius Paberzis ist als Star der Mannschaft zurzeit auf Vereinssuche. Ein Titel könnte ihn möglicherweise für einen guten Verein empfehlen.

Ukraine 29. Platz

Über die Ukraine lässt sich nicht viel sagen. Problemlos als Erster qualifiziert, setzt man schon seit November 2025 auf Trainer Taras Moroz. Mögliche Abwehrschwächen kann Torwartlegende Leonid Saenko (Schachtar Donezk) kompensieren.

Dänemark 42. Platz

Unter dem geschlossenen Dach des Parken spielte man am 16.10.30 nur 0:0 gegen Norwegen. Ein harter Rückschlag für das als Zweitplatzierter der Gruppe J direkt qualifizierte skandinavische Land. Jetzt muss Morten Green von AS Saint-Etienne alles dafür geben, seinen Trainer Michael Lumb zufriedenzustellen. Lumb hat selbst 74 Länderspiele und 7 Tore erzielt, trainierte zuvor Alemannia Aachen.

Gruppe E

Bulgarien 56. Platz

Beinahe wäre Island gegen die Bulgaren in den Playoffs ein Wunder gelungen. Mit 1-2 hatte Island in Sofia vorgelegt, weshalb Bulgarien mindestens zwei Tore schießen musste. Im Rückspiel brachten sie dann die Minimalanforderung auf das Ergebnistableau und qualifizieren sich. Ausschlaggebend dafür war Stefan Zlatkov, der in 53 Bundesligaspielen für VfL Wolfsburg nur ein Tor machen konnte. Sein Trainer Ilyan Nikolov sieht nur geringe Chancen für ein Weiterkommen ins Achtelfinale.

Lettland 39. Platz

Bei Lettland setzt man auf einen ganz prominenten Mann als Trainer. Toni Finch war als Vereinstrainer nie erfolgreich und war unter anderem dafür verantwortlich, dass MSV Duisburg sieben Jahre in der Kreisliga spielen musste. Alle Vereine, die Finch trainierte, wurden finanziell und personell in den Abgrund getrieben.  Aber seine Bilanz als Nationaltrainer sieht da ganz anders aus. Mit China gewann er den Asian Cup 2027. Jetzt will er auch den europäischen Titel holen, was auch die Medien als durchaus schaffbar einschätzen. Er selbst denkt aber, dass es mit Lettland (noch) nicht zu schaffen ist. Finch trainierte nacheinander folgende Mannschaften: Deutschland, MSV Duisburg, Go Ahead Eagles Deventer, Tschechien U19, Roda JC Kerkrade, Costa Rica, 1. FC Heidenheim, 1860 München, China, Maastricht VV (nur 8 Wochen), Wuppertaler SV Borussia, Karlsruhe SC, Waldhof Mannheim, Twente Enschede, 1899 Hoffenheim, Willem II Tilburg. Nach dem Aufstieg mit Kerkrade wurde er Zweiter bei der Wahl zum Eerste Divisie-Trianer des Jahres.

Star bei Lettland ist Artis Grigorjevs, der in acht Spielen acht Tore machte und trotzdem nur bei Levante UD spielt. Er erzielte auch das legendäre 1-0 gegen Frankreich am 11.09.2030, als man den haushohen Favoriten und EM-Titelverteidiger nach Hause schickte. Lettland gewann 6 von 8 Spielen und stellte einen neuen Weltranglistenrekord auf. Zur Evaluation spielen sie in der Vorbereitung gegen Georgien und England.

Spanien 1. Platz

Weltmeister Spanien will "mit Lettland kurzen Prozess machen". Das sagt zumindest Trainer Unai Emery, der nach Stationen bei Lorca Deportivo, UD Almeria und FC Valencia jetzt bei Spanien die Fäden in der Hand hält. Dass man nicht im berühmten Weltmeister-Tief steckt, bewiesen sie bereits in der Qualifikation. Mit 10 Siegen in 10 Spielen sicherten sie sich schon früh das Ticket zur EM. Hoffnungsträger bei den Fans ist Jesus, der rechte Mittelfeldspieler von FC Barcelona. Erst kürzlich wurde er Zweiter bei der Wahl zum Weltfußballer des Jahres.

Armenien 16. Platz

Auf die erste Teilnahme bei einer EM darf sich Armenien freuen, die sich sogar als Gruppenerster qualifiziert haben. Die namhaftesten Spieler sind Torwart Arman Baghdasaryan (AS Saint-Etienne) und Verteidiger Artak Sarukhanyants (Juventus Turin). Karen Grigoryan schaltet und waltet die Armenier seit Juni 2026.

Gruppe F

Nordirland 33. Platz

Nicht gerade glücklich waren die Fans, als es im Heimspiel gegen Schweden nur 0:0 nach 90 Minuten stand. Umso begeisterter war man, als Nordirland sich trotzdem als Nummer 1 qualifiziert hat. In der Todesgruppe mit Russland, Irland und England wird aber aller Wahrscheinlichkeit nach für die Nordiren Schluss sein. Im Duell Irland gegen Nordirland wird mit schweren Ausschreitungen  der gefürchteten britischen Hooligans gerechnet. Johnny McClelland spielt bei FC Everton, die Hälfte aller Spieler ist vereinlos. Michael Downley übernahm im Juli 2028 das Ruder.

Russland 37. Platz

13 Spieler der russischen Mannschaft spielen bei Spartak Moskau. Damit sind mehr als die Hälfte aller Spieler bei diesem Verein tätig. Die von Fans jetzt Spartak international getaufte Mannschaft gewann im ersten Qualifikationsspiel 6:0 gegen Slowenien und wird deshalb in der Todesgruppe F von allen gefürchtet. Kommandant ist Vladislav Andreev, der diese Tätigkeit seit Juli 2027 ausübt.

Irland 20. Platz

Da hatten sie so eine brillante Qualifikation gespielt und nun droht ihnen das Aus in der Gruppenphase. Dass Irland vom frühen Aus bedroht ist, zeigt auch die 4:0-Niederlage gegen Girechenland. David O'Sullivan kam 2030 ganz frisch aus der Trainerschule und startet jetzt zu seinem "ersten ganz großen Ding".

England 7. Platz

England hat schon zweimal die WM (1966 + 2026) gewonnen aber noch nie die EM. Das soll sich nun ändern, hofft zumindest Trainer Matt Burgess. Möglich machen soll das vor allem der geniale offensive Mittelfeldspieler Nuno Ferreira, der zwar in Portugal geboren wurde aber fast seine gesamte Karriere in England verbracht hat und deshalb nun für die Engländer aufs Feld darf. Bei der blamablen Niederlage gegen Österreich fehlte er verletzungsbedingt.

Gruppenstärken in der Zusammenfassung gemessen an ihrer Weltranglistenposition

Gruppe A (11+21+12+34)= 78
Gruppe B (35+32+10+54)= 131
Gruppe C (2+19+44+17)= 82
Gruppe D (6+40+29+42)= 117
Gruppe E (56+39+1+16)= 112
Gruppe F (33+37+20+7)= 97

Die am Stärksten besetzte Gruppe wäre somit Gruppe A obwohl hier alle 4 Mannschaften noch keinen einzigen Titel holen konnten. Trügerisch ist auch das Ergebnis von Gruppe B. Niederlande ist viel schwächer klassifiziert, weil sie eben nur Freundschaftsspiele bestritten haben.



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Karagounis

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Re: [FM 2012] Die Geschichte des Riga-Toni - Eine wahre Delikatesse
« Antwort #39 am: 02.September 2014, 20:00:13 »

schon krass welche nationen dabei sind.