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Autor Thema: Re: [FM14] [ENTLASSEN] Cosecharás tu siembra // CD Guadalajara  (Gelesen 2115 mal)

Ken je dat niet horen dan

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Was bisher geschah...

Im Sommer 2014 saß ein gestandener Meistertrainer auf seinem Balkon im schönen Halle an der Saale und blickte zurück auf seine Karriere. Unzählige Titel schmückten seinen Briefkopf, Meisterschaften in ganz Europa, Champions-League-Siege, auch die Copa Libertadores und die Meisterschaften in Argentinien und Brasilien waren dabei, selbst in Yokohama und Osaka strahlten die Gesichter beim Klang seines Namens. Doch die letzten Jahre in Polen hatten Kraft gekostet und so sehnte sich der Erfolgscoach nach der Sonne und nach der Wärme des lateinamerikanischen Kontinents. Während er so in Gedanken an Mate und Ceviche versunken war, jubelte in Brasilien gerade ein junger Mann namens Joel Campbell mit dem Ballbaby unter dem Trikot. Welche Maschinerie mochte diesen Teufelskerl hervorgebracht haben?

Die Antwort war: Club Deportivo Saprissa, die costaricanische Legende, mit mehr Europaexporten als manch ein brasilianischer Spitzenverein. Sieht man einen Costaricaner in Europa spielen, steht mit großer Wahrscheinlichkeit Saprissa als Ausbildungsclub im Portfolio. Dort wollte ich sein! Mit ein paar Hemden und einem Kilo Mate im Koffer nahm ich den Flug nach San José (CRC).

In Costa Rica erwartete mich eine sehr ordentliche Mannschaft und die Tatsache, dass Ablösesummen außerhalb der drei großen Ligen Mexikos, der USA und Costa Ricas relativ unwahrscheinlich sind. So wechselten die Nationalstürmer aus El Salvador und Honduras, Rodolfo Zelaya und Anthony Lozano, beide trotz langfristiger Verträge ablösefrei zu mir, zudem stieß Wilman Conde zum Team, den ich zufällig im Flugzeug kennengelernt hatte. Ich hatte es erst für einen Scherz gehalten, dass der etwas stämmige Kolumbianer neben mir Profifußballspieler in den USA gewesen sein soll, aber am Tag des Trainingsbeginns stand er auf einmal strahlend und topfit auf dem Feld und jagte den jungen Stürmern einen Heidenschrecken ein, bevor er sie lachend in den Arm nahm.

Die Saison begann dann auch recht fulminant mit hohen Siegen im Pokal, der am Ende von Kapitän Luis Ernesto Michel in die Höhe gestemmt werden konnte und gleichzeitig mein erster Titel in Mittelamerika war. In der Liga, die in Frühjahrs- und Herbstturnier unterteilt ist, wobei in jedem Turnier alle 12 Teams jeweils Hin- und Rückspiel bestreiten, taten wir uns lange schwer, bis ich beim Public Viewing des Spiels Costa Rica - Italien einen Geistesblitz bekam und nun in einem Flügelsystem mit WBs und OMR/Ls agieren ließ. Sah auf der Taktiktafel aus wie ein X-Wing-Fighter, brachte aber nach einigen Feinjustierungen den gewünschten Erfolg und ließ uns nach einer massiven Siegesserie am Ende des Herbstturniers die Playoffs erreichen, wo wir erst Erzfeind Alajuelense und danach Santos (CRC) besiegten. Letztere hatten uns mit Altstar Kikín Fonseca bisher IMMER geschlagen.

In der Rückrunde stießen ein hochtalentierter Hondurianer und der Jamaikaner Evan Taylor, eine Empfehlung von cubano, zu uns. Während ersterer nach einigen Verletzungspausen gut in die Mannschaft fand, war Taylor immer etwas außen vor und kam nie mit der Spielweise in Costa Rica zurecht. Schade, ich mochte den bulligen Mann mit den kleinen Augen. Was uns aber mehr zusetzte war die Stimmung im Team. Vor allem Anthony Lozano kämpfte mit allen Mitteln um die Anerkennung, die er ob seines riesigen Talents eigentlich hätte erfahren müssen, jedoch traf Rodolfo Zelaya mittlerweile in jedem Spiel und wurde am Ende auch hochverdient Torschützenkönig. Demgegenüber war Lozano seit Monaten torlos, forderte aber einen Stammplatz. Nach einer ruhigen Aussprache, folgte nur einen Monat später der nächste Wutanfall, und er war nicht der einzige, denn auch die Inneverteidiger und die Außenstürmer wollten mehr Einsätze, obwohl ich mich redlich bemühte, zu rotieren.

Es nützte alles nichts und am Ende schafften wir es trotz langer Tabellenführung nur mühsam in die Playoffs, wo wir zwar erneut Alajuelense, diesmal gerade so, ausschalteten, im Finale aber knapp an Pérez Zeledon scheiterten.

So begannen wir uns auf die neue Saison vorbereiten, verpflichteten unter anderem den Kopenhagen-Legionär Christian Bolanos, als dann auf einmal doch alles anderes kam. Aus dem "Aktuelle Station"-Thread:

Zitat
Jedenfalls deutete nichts auf größere Veränderungen hin, als eines Abends bei einem eiskalten, aus Paraguay importierten Tereré das Handy klingelte. Eine mexikanische Nummer. Aha, wer mag das sein? Eine Dame namens Angélica Fuentes meldete sich am anderen Ende und fragte, ob sie sich erst vorstellen müsse oder ob ich wisse, wer sie sei. Ich verneinte beinahe schüchtern und so stellte sich heraus, dass Sra. Fuentes die Direktorin der absoluten und einzigartigen Talentschmiede Mittelamerikas war: Club Deportiva Guadalajara, oder auch einfach die Chivas. Man wolle mich mal nach Mexiko einladen, "einfach so". Nun gut, also Urlaub am Golf, statt in San José.

In Guadalajara eingetroffen, wurde ich von Sra. Fuentes sehr freundlich begrüßt und zum Essen eingeladen, bevor die Dame deutlich wurde: Man sei fasziniert von meiner Art mit talentierten, jungen Spielern umzugehen und sogar Titel zu gewinnen. Ob mir die Namen Erick Torres oder Carlos Fierro ein Begriff seien? Natürlich waren sie das, die zwei talentiertesten Mexikaner sind jedem Kenner ein Begriff. Sollte etwa einer als Leihgeschäft zu Saprissa wechseln? Wir waren mit Zelaya und Lozano doch stark besetzt, dazu drängte ein junger Newgen bereits mit 17 nach oben. Wo sollte einer der beiden denn bei uns spielen? Doch Sra. Fuentes klärte mich direkt auf: Niemand sollte zu Saprissa wechseln, im Gegenteil, ICH sollte von Saprissa nach Guadalajara kommen und aus den Hypertalenten endlich eine Meistermannschaft formen. Ich war sprachlos.

Nach dem Essen sah ich mir also das Training der Chivas an, und entdeckte, dass die Akademie nicht nur eine top besetzte A-Mannschaft aufgebaut hatte, sondern auch mit vier (!) weiteren Mannschaften einen genialen Unterbau hatte. Sofort flogen mir Taktikideen durch den Kopf, während ich Torres, Fierro und einem jungen Mann namens Cristian Acosta dabei zusah, wie er es trotz überragender Angriffsfähigkeiten der beiden Talente immer wieder schaffte, ihnen die Bälle ein ums andere Mal abzugrätschen. So sah ich Sra. Fuentes tief in die Augen und flog kurz danach mit einem neuen Job zurück nach San José, voller Optimismus, nach nur einem sehr erfolgreichen Jahr in Costa Rica nun den nächsten Schritt zu wagen.

Und nun...

...stehe ich an der Laguna de Chapala und grüble. Soeben sind Angebote für zwei meiner Schlüsselspieler ins Haus geflogen. José Enríquez und Kristian Álvarez waren fest im DMZ und in der IV eingeplant, zudem ist das Transferfenster in Mexiko bereits geschlossen, sodass der Ersatz nur aus den unzähligen Nachwuchsmannschaften kommen kann. Allerdings haben wir noch immer 153 Millionen Euro Schulden - ein Umstand, den mir Sra. Fuentes gnädig verschwiegen hatte - und Transfereinnahmen von 11 Millionen Euro wären mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Ich rief meinen Mittelsmann in Belo Horizonte an, den ich aus meiner Zeit bei Cruzeiro kannte und gab das Okay zum Verkauf. Ein Fehler? Eine Woche nach meiner Ankunft war die Saison in Mexiko gestartet und wir gegen die Tigres böse verhauen worden. Zwischenzeitlich stand es 0:4, allein drei Tore resultierten aus Eckbällen, bei denen vor allem Álvarez nicht gut ausgesehen hatte. Enríquez hatte seinerseits gut geackert, aber nah an der roten Karte gespielt. Doch beide hatten keinen Anteil daran, dass Jésus Sánchez und Omar Esparza noch die zwei Ehrentreffer für uns erzielten, bei denen man allerdings auch erkennen konnte, wieviel Potenzial in der Mannschaft steckt.

Trotzdem, Ersatz muss her und aus dem Ausland wird er nicht kommen, denn, das hatte mir Sra. Fuentes von Anfang an klargemacht: Die Chivas setzen auf Mexikaner, auf Mexikaner aus Guadalajara und dem Umland, notfalls auch aus anderen mexikanischen Regionen. Sie sprach viel von orgullo und confianza und davon, dass wir den Jugendlichen ein Vorbild sein wollen, dass wir die Chance sein wollen, die sich nach harter Arbeit bietet, irgendwann mal professionell Fußball zu spielen. "Somos el futuro del fútbol mexicano." Und ich war nun ein Teil davon.

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Anmerkung:

Wie ihr seht, wird es hier etwas textlastig, ich werde aber versuchen, wichtige Aspekte der Station auch optisch darzustellen.
« Letzte Änderung: 27.Juni 2014, 17:48:03 von GFC RSAG AFDFCH »
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Leland Gaunt

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Toll geschrieben.
Eigentlich interessieren mich textlastige Stories nicht so recht, bei dir kann man sich allerdings richtig gut hineinversetzen! :)
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Klasse! Da bin ich dabei, auf Mexico habe ich auch schon länger Bock, da könnte ich doch mal einen Save starten, zumal ich gerade zwei Bomben Newgens von da verpflichtet habe.

Mucha suerte en Mexico! Ojala que en tu semillero nacen los futbolistas que den una copa mundial a mexico! Espero que te inviten a la Copa Libertadores, o eso es por calificación?
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Folge meiner irrsinnigen Reise als deutscher Gründer, Fotograf und Dokumentarfilmer, wenn ich im Van mit Freundin und Hund Brasilien abseits der bekannten Wege erkunde. Wahrend unserer Expedition suchen wir die besten lokalen Guides für Peabiru, stürzen uns in Abenteuer in unangetasteter Natur und erzählen die Geschichten des ursprünglichen Brasiliens.

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Viel Spaß bei Chivas, eine meiner Standardstationen mittlerweile im FM. Geiler Club, geile Mannschaft, geile Jugendarbeit und Montezumas Rache gibt es gratis dazu.
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Ken je dat niet horen dan

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Vielen Dank für das positive Feedback, und das schon nach dem ersten Post meiner ersten etwas ausführlicheren Station. Das freut mich sehr! Deswegen geht es auch direkt weiter. Zuvor aber noch auf maturins Frage: In der Tat qualifizieren sich die mexikanischen Teams für die Copa Libertadores, die ersten beiden der momentan laufenden Apertura für die Gruppenphase, der Dritte für die Qualifikation. Ansonsten: Muchas gracias, muchacho! Espero también que los muchos talentos un día se forman un equipo que lucha por el título mundial.

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Es ist...

...Nacht in Guadalajara und ich kann nicht schlafen. Also fülle ich etwas Yerba in einen kleines Metallgefäß und setze mich auf die Terasse. Vor einigen Stunden wurde ich noch von meinen Spielern durchs Estadio Omnilife getragen, welches fasst aus allen Nähten zu platzen drohte. América hatte dran glauben müssen, trotz der gefühlten 20 Arme von Moisés Munoz, trotz der Eiseskälte mit der uns Raúl Alonso Jiménez das 0:1-Rückstandtor eingeschossen hatte. "América, das ist alles, was die Chivas nicht sind und niemals sein wollen.", hatte mir Sra. Fuentes erklärt. Das Derby sei das größte Spiel in Mexiko. Um so mehr hatte ich mich über die Führung der Águilas geärgert, auch, weil wir bis dato die bessere Mannschaft waren. Doch dann gab meine Mannschaft Vollgas und der 1:1-Ausgleich war das Resultat des unbändigen Siegeswillens, der uns in den letzten Spielen ausgezeichnet hatte. Fierro zündete rechtsaußen den Turbo, flankte in den Rückraum, wo Erick Torres abzog, zum x-ten Mal an Munoz scheiterte bevor Luis Montes den Ball über die Linie drückte. Kurz danach donnerte Giovani Casillas einen Freistoß unhaltbar ins linke Obereck und setzte den Schlusspunkt unter einen hochverdienten Sieg gegen den Erzrivalen.

Während diese Partie als grandiose Teamleistung in den Saisonverlauf einging, waren die Spielen zuvor klassische One-Man-Shows:

Nexaca - Chivas 1:3 // Erick Torres

Nach dem 2:4 zum Auftakt bei den Tigres und den Abgängen zweier unserer Schlüsselspieler musste ich etwas umdisponieren. Die Rolle von IV Kristian Álvarez übernahm Victor Raúl Perales, sein Platz wurde mit einem talentierten Reservespieler aufgefüllt. Zudem bat der wiedergenesene Erick Torres höflich um eine erneute Leihe. Ich sagte ihm klar und deutlich ins Gesicht, dass ich ihn, anders als alle anderen im Verein, nicht für einen Rohdiamanten halten würde. Er sah mich fragend an und ich präzisierte: "Erick, für mich wirst du eine Schlüsselrolle spielen. Du bekommst deine Einsatzzeiten, schon am Wochenende." Torres strahlte und verließ mein Büro. Für ihn nahm am Spieltag Carlos Fierro trotz guter Leistung gegen Tigre auf der Bank Platz. Von Anfang an zeigte sich, dass die Idee, etwas höher pressen zu lassen, Früchte zeigen würde. Wir übten massiven Druck auf den Aufsteiger aus und gingen nach vier Minuten nach einem Kopfball von Perales in Führung. Erick Torres zeigte sich sehr agil und bemüht, nur die Genauigkeit fehlte. Doch nach einem unserer zahllosen kloppschen Konter platzte der Knoten und Torres drehte jubelnd ab. Nur wenige Minuten später das gleiche Spiel nochmal: Gallardo aus der Mitte auf den vogelfreien Sanchez, der sofort die verfolgenden Verteidiger mit seinem Dribbling bindet und Torres den Freiraum schafft, die ganze Abwehr zu überlaufen, sodass der finale Pass reicht.

Chivas - León 2:0 // Carlos Fierro

Eine Woche später folgte die zähe Heimpremiere gegen die talentierte Mannschaft aus León. In der 24. Minute flog Jésus Sánchez vom Platz, nach einem rüden Foul. Trotzdem gab es für keine der Mannschaften ein klares Chancenplus und so musste die Offensive verstärkt werden. Carlos Fierro hatte nach der Gala von Torres in der Vorwoche wieder auf der Bank Platz genommen und sollte nun ob seiner Schnelligkeit den angeschlagenen, gerade eingewechselten, Luis Montes auf dem rechten Flügel ersetzen. Fierro stand gerade 30 Sekunden auf dem Platz, da flog die Kugel zu ihm und er drosch sie trocken volley ins lange Eck. Nur drei Minuten später dann die Entscheidung durch ein van-Basten-Tor von der Grundlinie. Ein unglaublicher Spieler!

Atlante - Chivas 2:3 // Omar Esparza

Ebenfalls sieben Tage später war unser Lazarett relativ voll. Sánchez war gesperrt, dazu fünf Spieler verletzt, im zentralen Mittelfeld liefen Flügelspieler Montes und ein Jugendspieler auf. Fierro spielte diesmal von Anfang an rechts von Erick Torres, hinter ihm Omar Esparza. Dem gehörte das zweite Tor eines Doppelschlags, welchen Torres in der 3. Minute eingeläutet hatte. Zwei Minuten später stand Esparza am Strafraumrand, flankte etwas zu motiviert und übertölpelte Atlantes verduzten Keeper. Das 3:0 dann ein Paradebeispiel unserer Taktik: Fierro zieht wie schon Sánchez einige Wochen zuvor mehrere Verteidiger mit einem Dribbling auf sich, reißt ein riesiges Loch in die Abwehr, welches diesmal nicht vom Stürmer Torres, sondern vom reinspritzenden CWB Esparza gefüllt wird, der wie ein Goalgetter verwandelt.

So langsam...

...wird es hell am Horizont und ich denke nochmal an die vergangenen Wochen zurück. Die Mannschaft nimmt die Taktik perfekt an und die Spieler passen perfekt in ihre Rollen. Selbst das zwischenzeitliche Verletzungspech wurde kollektiv aufgefangen, zudem wissen vor allem Torres und Fierro ganz klar, wo das Tor steht. Wir sind punktgleich hinter América auf Platz 2 der Tabelle. Es läuft so gut, da MUSS einfach in den nächsten Wochen der Dämpfer kommen...
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Einige Wochen später...

...warten ich weiterhin auf den Einbruch meiner Mannschaft. Ihr kennt es alle, man macht den Fehler und geht mitten in einem guten FM-Lauf schlafen oder arbeiten oder in die Uni, kommt wieder nachhause und es funktioniert NICHTS mehr, die Stürmer treffen das Tor nicht, die Mittelfeldspieler verrennen sich und die Abwehr patzt. Meine Mannschaft belehrt mich zurzeit mehrfach eines besseren. Im Gegenteil: Wir pachten regelmäßig das Glück des Tüchtigen. Das hat mich auch veranlasst, den etwas optikaffineren Lesern mal ein paar Bilder zu machen. ;)

Nach dem großen Sieg gegen América hatten wir in den folgenden Spielen gegen die Jaguares und Querétaro keine Probleme. In Chiapas traf Torres dreimal und Casillas stellte den Endstand von 4:1 her, gegen Querétaro trafen die beiden ebenfalls. Dann folgte der erste und einzige, naja, man kann es Dämpfer nennen, gegen Monterey, wo wir nur 0:0 spielten, allerdings mit einem klaren Chancenplus von 18-2 beim Meister durchaus zufriedenstellend.

Im Derby gegen Atlas dann die erste Glücksexplosion:

(click to show/hide)

Was den gegnerischen Verteidiger da geritten haben mag, weiß man nicht, Carlos Fierro bedankte sich jedenfalls.


Um Fortuna gnädig zu stimmen, dankten wir es ihr mit einer Demonstration unserer Stärke gegen die Pumas, ebenfalls ein Rivale von uns:

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Die Glücksgöttin war ihrerseits dann so entzückt, dass sie uns kichernd das nächste Geschenk nur eine Woche später gegen Pachuca machte:

(click to show/hide)


Der eine oder andere Mexiko-Kenner wird nun fragen: "Zaldívar? Ein Newgen?" In der Tat! Aber was für eins. :D

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Ich hatte zu Beginn meines Saves in Costa Rica vorsichtshalber die Option eingestellt, dass das Spiel spielbare Mannschaften mit generierten Spielern auffüllt. Die mexikanische Liga habe ich dann erst nachträglich reingeladen, was eben zu 25-jährigen Newgens wie Zaldívar geführt hat. Hat im Spiel gegen die Pumas mit 25 erst sein Debüt gefeiert.  ;D


Ein anderes Beispiel ist der eingangs erwähnte Christian Acosta, sogar stolze 26 Jahre alt:

(click to show/hide)


So ziehen wir nun weiter unsere Bahnen an der Tabellenspitze, auch wenn uns das erst einmal "nur" für die Teilnahme an der Copa Libertadores etwas bringt, der Titel wird dann in den Playoffs entschieden. Trotzdem, ich will zurück in die Copa und mich mit Libertad, Barcelona SC, Universidad de Chile, oder meinen Jungs von Racing Club messen. Ganz nebenbei bemerkt hat auch Sra. Fuentes letztens beim Essen angemerkt, dass Omnilife es schon allein aus Werbegründen begrüßen würde, wenn die Chivas auch international spielen würden. Das sagte sie wohlgemerkt mit dem kleinen Zwinkern im Auge, das bedeutet: "En otro caso...te arrancaré tus cojones, amigo!" Und meine cojones möchte ich dann doch gerne behalten.

Hasta luego!
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Mir tropft...

der Schweiß von der Stirn, als ich aus der Geschäftsstelle der Chivas trete. Meine cojones habe ich zwar noch, genauso aber das Ultimatum, in der Clausura der mexikanischen Liga etwas zählbares zu liefern. "Wie jetzt? Ich dachte es läuft so gut?" - Ja, das werdet ihr nun wohl denken, aber auch der erfahrenste Meistertrainer ist kein Zauberer und die talentierteste Mannschaft kein Steinklotz, wenn es ans Eingemachte geht. Doch der Reihe nach...

Es lief in der Apertura weiterhin ziemlich gut. Gerade die Rückkehr von Jesús Sánchez machte sicch sehr positiv auf dem Flügel bemerkbar, auch wenn dadurch sowohl Carlos Fierro, als auch Zaldívar zu weniger Einsatzzeiten kamen. Rotiert habe ich trotzdem, sodass sich niemand auf den Schlips getreten fühlte. Am Ende standen wir fünf Spiele vor Hinrundenende auf Platz 1, 2 bzw. 5 Punkte vor Cruz Azul und CF América. E folgten Spiele gegen eben Cruz Azul, Veracruz, Santos Laguna, Monarcas Morelia und Xolos Tijuana. Gegen die blauen Kreuze unterlagen wir nach gutem Kampf knapp mit 2:1, eine Schuld, die ich auf meine Kappe nehmen musste, weil mein Taktikplan gar nicht aufging. Cruz Azul hatte bis auf Mariano Pavone nur kleine, kopfballschwache Spieler, also setzte ich auf hohe Bälle, baute aber zu viel Druck auf, sodass ich immer wieder ausgekontert wurde. Veracruz wurde ein Arbeitssieg, danach folgten nur noch Niederlagen. Vor allem gegen die Monarcas hatte ich den schwärzesten Tag meiner Chivas-Karriere, gegen die sahen wir keinen Stich und so kam es, wie es kommen musste und wir standen nach dem letzten Spiel gegen die Xolos, mit einem überragenden Garza, nur noch auf Platz 4 und mussten in den Playoffs erneut gegen die Monarcas ran.

Im Hinspiel konnten wir da zwar mit einer sehr ordentlichen Leistung 1:0 gewinnen, mussten aber zuhause ein 1:2 hinnehmen und waren so vorzeitig im Urlaub, was Omnilife, Sra. Fuentes und allen vorran mir ganz und gar nicht schmeckte. Der Laptop stand gestern wirklich ein Gegentor vor dem Wandkontakt.

Damit aber nicht genug, das Finanzsystem in Guadalajara ist nach wie vor recht anspruchsvoll. Trotz hoher Schulden hatte ich nach wie vor ein ordentliches Gehalts- und Transferbudget, was sogar nochmal aufgestockt wurde. Ich musste unbedingt etwas für die Kreativabteilung im zentralen Mittelfeld tun und fand in Jorge Espericueta und Hibert Ruiz das geeignete Personal. Im Sturm musste der alternde Großverdiener Aldo de Nigris gehen, für ihn kam das ewige FM-Talent Martín Galván von Cruz Azul. Am Transfertag dann der Knall: Mit Topspieler Marco Fábian und diversen anderen älteren Spielern kam ein ganzer Schlag ausgeliehener Spieler aus den B-Mannschaften zurück, allesamt mit Verträgen um die 600-900.000 Euro. Auf einmal war ich mit 2.5 Millionen Euro im Gehaltsminus und der Vorstand, nach der verpassten Meisterschaft und der wohl ebenfalls verpassten Copa Libertadores ohnehin schon am brodeln, war entzürnt und plötzlich war gar der Rauswurf ein Thema.

Ich musste handeln und gab eine Menge Spieler ab, unter anderem Torwartroutinier Luis Ernesto Michel und Israel Castro. Sogar Carlos Fierro bot ich an, aber niemand wollte die aufgerufenen 10 Millionen Euro zahlen. Schlimmerer Nebeneffekt: Ich konnte wegen des Gehaltsminus' einige Spielerverträge nicht verlängern, weswegen uns das große Torwarttalent Raúl Gudino und Giovani Casillas den Rücken zukehren werden. Für Gudino habe ich mit Octavio Tello einen absolut adäquaten Ersatz, aber Casillas hat mich dabei wirlich sehr enttäuscht. Er wird keine Sekunde mehr für CD Guadalajara spielen, nie mehr. Auf Lebenszeit.

Nun beginnt die Clausura und nach wie vor ist der Vorstand etwas verstimmt, die massiven Einsparungen im Gehalt haben ihn aber zumindest etwas gnädig gestimmt. Das erste Spiel gegen die Tigres endete 1:1, Marco Fábian und Erick Torres sahen dabei besser aus, als es das Ergebnis widerspiegelte. Nach wie vor sehe ich noch nicht, wie die Qualifikationen für die Copa Libertadores und die CONCACAF Champions League laufen, bei beiden Turnieren stehe ich als "Noch nicht eingestiegen" drin, die Copa dürfte ich aber eigentlich verpasst haben und die CL läuft auf Hochtouren, nur eben ohne mich. Aus dem Vorstand kam dazu aber auch bisher keine Antwort, die letzten Gespräche waren zu vergiftet und man hült sich momentan kollektiv in Schweigen.
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Re: [FM14] [ENTLASSEN] Cosecharás tu siembra // CD Guadalajara
« Antwort #8 am: 27.Juni 2014, 17:47:33 »

"Der Trainer ist der einsamste Mensch." (Rafa Benitez)

Seit Wochen...

...hat es nicht geregnet, aber jetzt schüttet es wie aus Eimern. Und ich gebe zu, es fließen Tränen mit dem Regen, denn nie zuvor bin ich so hoch geflogen und dann so hart gefallen. Meisterschaften kamen und gingen, auch Abstiege waren dabei. Unvergessen, wie ich mit einer hochgelobten Mannschaft von AS Saint-Etienne von ganz oben nach ganz unten gerutscht bin und mir am Ende einfach nur gewünscht habe, endlich entlassen zu werden. Doch das hier in Mexiko war etwas anderes, denn mir gefiel die Arbeit, die Philosophie, die Mannschaft, der Verein und ich hatte eine Taktik, die es mir erlaubte bezaubernden Fußball zu spielen. Spieler wie Erick Torres, Carlos Fierro, Omar Esparza oder meine talentierten Youngster haben mich begeistert und die Fans jubelten uns zu.

Und doch scheiterten wir am Ende kläglich. Vielleicht lag es daran, dass die Taktik zu halsbrecherisch war, vielleicht daran, dass unsere jungen Spieler noch zu grün waren und keine Mannschaft bilden konnten, die dem Wunsch nach Erfolgen von Omnilife gerecht werden konnte. Vor allem war viel zu viel Chaos in der Winterpause. Finanzprobleme, Spielerwechsel, Vertragspoker, Enttäuschungen. Am Ende machten auch meine zwei Youngster Torres und Fierro deutlich, dass sie es lieben, für die Chivas zu spielen, aber dass sie mehr Professionalität wollen, europäische Professionalität. Ähnlich äußerte sich Marco Fabián , während im zentralen Mitteldfeld zwei 17-Jährige versuchten, die zahlreichen Verletzungen aufzufangen, die unser, ohnehin schon viel zu schwach aufgestelltes Mittelfeld, erlitten hatte. Vermutlich lag es daran, dass am Ende zu viel auf einmal zusammenkam.

Doch was für ein Trainer wäre ich, wenn ich den Schock der Entlassung zum Anlass nehmen würde, mein ganzes Tun infrage zu stellen. Max Oli? ist noch nicht am Ende. Es wird weitergehen. Wo, das weiß momentan noch keiner. Ich würde gerne in Lateinamerika bleiben, eine Rückkehr nach Argentinien wäre denkbar. Racing und Vélez wären die Kandidaten. Allerdings würde ich auch gerne mal wieder uneingeschränkt sein, die Spieler holen, die ich, unabhängig ihrer Nationalität, für richtig halte. Die Zeit wird zeigen, wo ich meine Zelte aufstellen werde. Bis dahin, vielen Dank fürs lesen meiner kurzen Station und bis bald.
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Re: [FM14] [ENTLASSEN] Cosecharás tu siembra // CD Guadalajara
« Antwort #9 am: 27.Juni 2014, 18:18:26 »

Ich fänds gut wenn du weiter berichten würdest, fand deinen Schreibstil und die Station toll und manchmal erwächst aus einer Entlassung auch etwas ganz grosses!
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Folge meiner irrsinnigen Reise als deutscher Gründer, Fotograf und Dokumentarfilmer, wenn ich im Van mit Freundin und Hund Brasilien abseits der bekannten Wege erkunde. Wahrend unserer Expedition suchen wir die besten lokalen Guides für Peabiru, stürzen uns in Abenteuer in unangetasteter Natur und erzählen die Geschichten des ursprünglichen Brasiliens.

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Re: [FM14] [ENTLASSEN] Cosecharás tu siembra // CD Guadalajara
« Antwort #10 am: 27.Juni 2014, 23:05:44 »

Oh man, wie bekannt mir das vorkommt und wie ärgerlich es ist...
Aber bleib am Ball und vor allem, berichte weiter - es macht Spaß es zu lesen!
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Re: [FM14] [ENTLASSEN] Cosecharás tu siembra // CD Guadalajara
« Antwort #11 am: 28.Juni 2014, 00:25:39 »

Würde mich auch drüber freuen, wenn du weiter über diesen Save berichtest :).
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