Noch ein Nachtrag zur vergangenen Saison: nach zwei Jahren, in denen Denis Petrenko von den Fans zum Spieler des Jahres gewählt wurde, wird es jetzt sein Abwehrkollege Yuy Volkov (VLZ, 21).
Nachdem Oleg sich vom Verkaufsschock erholt hat (indem er tagelang letargisch am Pool lag), freut er sich immerhin noch darüber, von der "Dienstreise" nach Frankreich schöne Erinnerungen mitzubringen: in Toulon hat die ukrainische U21 mit ihren 8 Oleg-Schützlingen immerhin Platz 3 des Turniers erreicht, nach 1:0 gegen Mexiko. Stürmer Yuriy Yurchenko wird gar zum Spieler des Turniers gewählt, Maxim Farkov landet mit seinen 15 Jahren auf Platz 2 der Torhüterliste.
In der Liga wird Boleg trotz Ivanytskyis Abgang große Leistungen bringen müssen, denn Präsident Gordon sind die Millionen zu Kopfe gestiegen und erstmals erwartet er offiziell einen Mittelfeldplatz. Kann die Leistung der beiden Vorjahre (Platz 11 bzw. 10) also nicht bestätigt werden, könnte es erstmals ungemütlich werden für Familie Tschrgrtschnkrgsk.
In Sachen Taktik einigen sich die Brüder nach etlichen durchzechten Nächten auf einen mutigen Schritt, zwei der drei Taktiken werden offensiver interpretiert: aus dem flügellosen 4-1-2-1-2 wird ein 4-0-4-1-1 mit Mittelfeld-"Viererkette", allerdings jetzt auf Konter statt "Standard" gespielt, und aus dem offensiven 4-1-3-0-2 ein 4-0-3-1-2, also einfach den DMZ durch einen OMZ ersetzt. So soll insbesondere Spielmachertalent Ilya Shvetsov (18) öfter zum Zuge kommen. Das 4-1-4-0-1 mit DMZ bleibt aber für Spiele gegen absolute Überteams, insbesondere Serienmeister Schachtar, auch noch im Sortiment.
Der Auftakt klappt dann auch, 3:1 gegen Aufsteiger Obolon Kiew. Bisher mussten auch keine weiteren Spieler verkauft werden. Und der Dauerkartenabsatz setzt seinen rapiden Anstieg fort, jetzt sind es schon 402, nochmals 9 mehr als im Vorjahr!
Nachdem Superjüngling Farkov in Toulon und auch jetzt direkt wieder starke Leistungen zeigte, entscheidet Oleg sich dann doch noch zu einem Verkauf auf eigene Faust: der bisherige Stammtorwart Zauri Makharadze (24) darf den Verein für 725k€ zu Ligakonkurent Mariupol verlassen. 116 Ligaspiele hat der Georgo-Ukrainer gemacht, den Oleg bei Amtsantritt noch als hoffnungsvolles Talent vorgefunden und langsam zur Nr. 1 aufgebaut hatte.
Jetzt soll Farkov diese Rolle frühreif übernehmen, Sidorov bleibt Backup.
Obwohl dann drei weniger erfreuliche Spiele folgen (1:5, 1:1, 1:3), ändert das nichts an der hohen Meinung des Präsidenten über Oleg. Zurecht, denn der Erfolg eines Olegs wird nicht in Wochen gemessen, sondern in Jahren! Also wird, obwohl für Infrastruktur kein Geld da ist, Olegs Vertrag mal eben aufgestockt - statt 125k€/Jahr bis 2020 gibt es jetzt 145k€/Jahr bis 2021.
Ein sehr schöner Tag für den ganzen Verein ist dann der 10. August 2017: Erstmals wird ein Olympia-Spieler für die ukrainische A-Nationalmannschaft berufen! Vladislav Dmitriev (VRL, 22) ist der Glückliche.
Davon beflügelt, besiegt man Mariupol (mit Makharadze im Tor) auswärts 4:1. Der einzige, der an diesem Tag flucht, ist Oleg - denn sein Fernseher lief noch nichtmal und er war noch dabei, den Wodka aus dem Eisfach zu holen, als sein Namensvetter Koshka nach 20 Sekunden schon das erste Tor erzielt und damit einen Vereinsrekord aufgestellt hat.
Im National-Freundschaftsspiel gegen Taiwan kommt Dmitriev dann doch nicht zum Einsatz. Aber die Ego-Aufwertung hat er schonmal mitgenommen und seine Vertragsverlängerung wird noch teurer als erwartet.
Kurz vor Ende der Transferfrist muss Oleg nochmal ein Angebot vom aufmüpfigen Zweitligisten Wolyn Luzk für Arthur Levov (MZ/OMZ, 21) abschmettern, die 170k€ entsprechen gerade mal dem Marktwert des talentierten Rotationsspielers. Auch die 400k€ von Obolon Kiew für Kapitän Matyazh findet Oleg lediglich kamintauglich.
Der ukrainische Herbst verläuft in ruhigen Bahnen. Oleg versumpft vor seinem Fernseher, während Boleg in der Liga absolut respektable Leistungen zeigt und den vom Präsidenten angeordneten Mittelfeldplatz brav hält, stets zwischen 8 und 11. Im Pokal wird erst Zweitligist Kirowohrad locker mit 2:0 geschlagen, dann hat eine C-Mannschaft mit Drittligist Girnyk etwas Mühe, 4:3 erst nach Verlängerung. In diesem Spiel stellt Anton Chernysh (TJ/OMR), mit einem Doppelschlag bei seinem Profidebüt, einen neuen Rekord als jüngster Torschütze auf - 16 Jahre und 256 Tage.
Früh verabschiedet haben sich dieses Jahr Metalurh Donezk, Dnipro Dnipropetrowsk und Dynamo Kiew (jeweils in der 2. Runde gegen einen Zweitligisten). Im Viertelfinale im April trifft Olympia auf den schlagbaren Ligarivalen Worskla Poltawa, als Favoriten sind noch Schachtar und Metalist im Rennen.
Am 22.11. sitzt Oleg dann besonders stolz vorm Fernseher, als das Länderspiel gegen Algerien läuft - bei seiner dritten Nominierung darf Dmitriev dann tatsächlich 79 Minuten spielen und zeigt eine gute Leistung. Hier der stolze Neuinternationale:
Absoluter Höhepunkt der Liga-Hinrunde war für Oleg aber ein ganz seltener Triumph in einem Lokalderby: 2:0-Auswärtssieg bei Metalurh! Da haben sich die Brüder wirklich selbst übertroffen, Oleg gab eine genaue Aufstellung vor und Boleg machte dann im Stadion das allerbeste draus.
Darauf folgt dann noch ein ebenfalls großartiges 3:0 gegen Karpaty Lwiw, womit man in zuletzt 3 Spielen in Folge insgesamt 9:0 Tore erzielt hat - Oleg erkennt seine Mannschaft kaum wieder. Damit steht Olympia zur Winterpause auf einem kaum für möglich gehaltenen 7. Platz der Liga.
Yurchenko, der sich mit 18 bereits zum unumstrittenen Topstürmer entwickelt hat, hat derweil schon genausoviele Tore geschossen wie in der ganzen letzten Saison (8 ) - ebenso die Mannschaft insgesamt, 35. Die Abwehr ist allerdings, bis auf die tolle Serie zuletzt, auch wackliger geworden, Ivanytskiy fehlt dann doch. Der hat sich bei Dynamo Kiew übrigens sofort zum Stammspieler entwickelt.