So, ich bin gerade beim durchgehen meiner Notizen draufgestossen, dass ich da ja mal was fertig gemacht hatte, Gizmo hat das, dann zwar gegengelesen aber nie in die Veröffentlichung eingebaut. Da er jetzt schon länger nicht mehr hier online war werde ich das ganze jetzt mal hier veröffentlichen. Es kann gut sein, dass der 15er einige Änderungen mit sich bringt, da bin ich für euren Input dankbar!
PPMs und ihre Auswirkungen auf SpielerpaareWenn wir uns über den richtigen Einsatz bestimmter Spielertypen und die richtige Kombination Gedanken machen sind neben den Attributen und der Position die PPM (Prefered Player Moves) oder bevorzugten Spielweisen, absolut entscheidend. PPM überschreiben oder ergänzen die taktischen Vorgaben die durch die Rolle gegeben sind. Wie stark die PPM zur Geltung kommt hängt von kreativer Freiheit ab und ob sie gegensätzlich oder im Sinne der Rolle funktionieren.
Eine Übersicht aller PPMs die auch heute noch Relevant ist ist hier zu finden:
http://www.meistertrainerforum.de/index.php/topic,12982.0.htmlWichtig für die Kombination von Spielerrollen sind vor allem die PPMs, die die Bewegungsmuster verändern. Ein konkretes Beispiel dafür ist ein DLP(D) mit Geht bei passender Gelegenheit nach vorne (Gets forward whenever possible). Dieser wird nicht so stark wie gewohnt die Position halten und mehr nach vorne stossen. Entsprechend bietet sich hier die kombination mit einem BtB nicht an, da die Absicherung fehlt.
Um nicht zu auschweifend zu werden möchte ich beschreiben, was die PPMs, die die Bewegungsmuster verändern, grundsätzlich bewirken so das ihr selbst eure Schlüsse ziehen könnt. Danach werde ich mich ein wenig den technischen oder mentalen PPMs widmen, die gewissen Rollen helfen.
Movement PPMs:Geht bei passender Gelegenheit nach vorne (Gets forward whenever possible): Selbsterklärend. Der Spieler rennt so oft wie möglich nach vorne, um sich selbst in gute Positionen für einen Torschuss (eine Offensivaktion) zu bringen. Diese PPM wirkt auf allen Positionen und ist entsprechend für Spieler mit absichernden oder unterstützenden Aufgaben nicht geeignet, kann aber dafür sorgen das ein DLP(S) sich offensiv mehr einschaltet, wenn neben ihm ein DM(D) spielt. Oder ein WB(A) wirklich immer den Angriff unterstützt.
Bleibt immer hinten (Stays back at all times): Der Spieler wird immer seine defensive Position einhalten, nützlich für einfache Verteidiger oder Verteidiger, die ihr in deren Offensivdrang hindern wollt, sowie Abräumer vor der Abwehr. Diese PPM ist bei einem WB(A) absolut tödlich und kann eine Flügelkombination ändern, da der Spieler trotz aller taktischer Anweisungen ehr absichern wird. Auch von einem DM(S) sollte man mit dieser PPM keine grosse Unterstützung in der Offensive erwarten.
Bleibt an der Linie (Hugs line): Gute für schnelle Flügelspieler und Außenverteidiger. Sie flitzen die Außenbahn hinunter und werden dann eine Flanke wagen. Attribute, die von Vorteil wären: Schnelligkeit, Antritt, Technik und Dribbeln. Hier besteht das Problem in der horizontalen Staffelung. Wenn ich darauf angewiesen bin, dass mein RA/LA den Stürmer im Zentrum unterstützt bewirkt diese PPM das Gegenteil. Aus einem W(S) wird mit dieser PPM in der horizontalen Positionierung ein W(A) und die Passwege werden länger.
Holt sich die Bälle weit hinten (Comes deep to get ball): Spieler lässt sich zurückfallen, um sich selbst ein wenig mehr Raum zu geben und Kontakt zu tiefer stehenden Spielern zu haben. Insbesondere gut für passsichere DMZs und zentrale Mittelfeldspieler, da diese PPM ihnen etwas mehr Zeit bringt, einen Pass zu spielen. Ebenso für Stürmer, die sich so der Bewachung durch die Verteidiger entziehen können und somit selbst eine Schusschance kreieren könnten oder sogar den Verteidiger aus der Viererkette heraus locken könnten. Das Prinzip ist auch hier klar, einen Spieler mit dieser PPM als AF neben einer F9 einzusetzen torpediert sich, da sich beide Spieler fallen lassen. Für einen DLP(D) ist es gut, da er sich so die Bälle tief abholt und das Spiel aufbaut, bei der Kombination AP + DLP ist es aber schlecht wenn der AP diese PPM hat, da sich wieder beide sehr tief im Spielaufbau aufhalten werden.
Bei den folgenden habe ich Area immer mit Strafraum gedeutet, bin da aber nicht 100% sicher, ich nutze diese PPMs deswegen gerne auch bei Flügelspielern die von Aussen in den Strafraum stossen sollen um Flanken zu verwerten.
Erreicht spät die gegnerische Hälfte (Arrives late in opposition area): Diese Spieler haben ein gutes Timing, wann sie zu einem Angriff hinzustoßen sollten. Sehr gut für Spieler, die aus der "Tiefe des Raumes" kommen und Weitschüsse beherrschen (man denke an Frank Lampard Günter Netzer natürlich) Eine Gute PPM für BTB Spieler, aber auch hier sollte man drauf achten, dass niemand die absichernde Rolle mit dieser PPM spielt, da er so seinen Job nicht richtig ausführen wird. Die PPM kann gut genutzt werden um einen DLP/BTB Spieler zu erschaffen, der von hinten aufbaut und dann die Abschlüsse später unterstützt, aber bei allen kreativen Freiheiten eines Playmaker.
Läuft in die gegnerische Hälfte (Gets into opposition area): Eine noch offensivere PPM als Läuft bei jeder Gelegenheit nach vorne, großartig für offensive Mittelfeldspieler und Flügelspieler. Hier versuchen die Spieler in den Strafraum zu stossen. Das ist gut bei Systemen mit einem Stürmer, der so unterstützung bekommt. Spielt man mit einem ZOM und 2 Stürmern ist es ehr kontraproduktiv, da sich alles im Strafraum ballen wird.
Schwenkt zur Mitte (Cuts inside): Wichtig für Innenstürmer und gut für Flügelspieler, die einen starken "falschen" Fuß haben (z.B. starker rechter Fuß für Spieler auf der linken Seite und umgekehrt; man denke an Robben und Ribery bei den Bayern); wird vom Flügel in die Mitte aufs Tor zu ziehen. Was gut für einen Inside Forward ist, ist schlecht für einen Winger. Vor allem muss man sich aber im klaren sein, dass diese PPM das Flügelpärchen verändern kann, Ein AV mit der PPM lässt sich gut mit einem Winger kombinieren, er wird dann Vorderlaufen. Will ich aber das meine aussen Flanken schlagen sollte ich drauf achten, dass die PPM das Verhalten nicht sabotiert.
Läuft in freie BahnenWeicht in Zwischenräume aus (Moves into channels): Wird so oft wie möglich in freie Räume vorstoßen, entweder in den Raum zwischen den beiden Innenverteidigern oder zwischen Innenverteidiger und Außenverteidiger. Gut für waschechte Strafraumstürmer (Nummer 9), Innenstürmer und sehr offensive Flügelspieler; nicht hilfreich, wenn eure Flügelspieler sich am Spielaufbau beteiligen sollen (bringt ihnen da lieber bei, sich die Bälle weit hinten zu holen). Wichtige Attribute für diese PPM: Antritt und Ohne Ball. Diese PPM hat nur bei zentralen Offensiven Spielern einen Effekt, nicht bei Flügelspielern. Sie bietet sich gut an wenn man will, dass ein Stürmer oder OM die Flügelspieler unterstützt, wenn ich aber darauf baue, dass meine IF Ablagen des TM verarbeiten, hilft die PPM beim TM nicht, da dieser den Raum blockiert in den die Flügelspieler stossen sollen. Sehr gut ist die PPM bei Kombinationen, die über das Zentrum kommen da sie bessere Passwinkel schafft.
Versucht gerne Abseitsfallen zu knacken (Likes to try to beat offside trap): Sehr gut für schnelle Knipser und waschechte Strafraumstürmer (Nummer 9), die gute Werte in Ohne Ball und Antizipation haben; nicht sehr hilfreich, wenn du kaum Steilpässe (= tödliche Pässe) spielen lässt. Dies lässt den Stürmer an der Abseitslinie spielen und er wird nicht zurückfallen, es ist aber optimal für zwei Stürmersysteme oder IF(A) die die Vorlagen einer F9 oder eines DLF verwerten.
Spielt mit dem Rücken zum Tor (Plays with back to goal): Ideal für kräftige Zielspieler, aber ebenso hilfreich für kräftige komplette Stürmer oder kräftige "einsame Stürmer (also Spieler ohne Sturmpartner" (Spieler wie Drogba, Dzeko, Zigic etc.). Diese PPM ist gut für Kombinationsstürmer, aber weniger für Abschlussspieler, insbesonder ist sie schlecht bei Stürmern mit niedrigem Teamwork. Ein AF oder Poacher in Kombination mit dieser PPM lässt sich nicht gut kombinieren, wenn der TM einer Kombi aus TM und Poacher sie hat funktioniert es super.
Benutzt nur den starken Fuß (Avoids Using Weaker Foot): Wurde bewusst anders übersetzt. Der Spieler vermeidet den Gebrauch seines schwächeren Fußes. Sei es beim Passspiel, der Ballannahme oder dem Torschuss. Gut, wenn der Spieler sein schwaches Bein wirklich nur als Standbein benutzt. Schlecht, wenn der Spieler auf dem Flügel auch mal für einen Überraschungsmoment sorgen soll und nicht immer die gleiche Nummer abzieht (man denke an Arjen Robbens "Lieblingstrick": nach innen ziehen, mit links abziehen ). Hier kommt es vor allem drauf an das man einen Spieler mit dieser PPM nicht falsch einsetzt, es gibt durchaus RA mit "Left Only". Die sollte ich niemals als Winger einsetzen da das entgegen ihrer Stärken geht. auch ob ein Spieler im ZM rechts oder links spielt sollte ich dem Fuss anpassen, da es die Passwinkel klar verändert.
Technische PPMs: Auch wenn die Bewegungsmuster das wichtigste sind, was es zu beachten gilt, haben auch gewisse technische oder mentale PPMs einen Effekt. Hier möchte ich jetzt nicht auf alle eingehen sonder verweise auf den Guide von Octa, die meisten erklären sich von selbst wenn man drüber nachdenkt. Generell sollte man drauf achten, dass die PPMs die Rolle unterstützen und nicht entgegengesetzt wirken, dann helfen sie auch in den Kombinationen von Rollen. Gefährlich wird es immer dann, wenn ein Spieler stark in einer Rolle ist, die PPM aber nicht passt.
Wenn ich einen BWM mit Dwells on Ball habe passt das nicht gut, da er den Ball zu spät weitergibt und die Möglichkeiten für den kreativen Spieler einschränkt. Hat er dagegen "Plays no thru balls" stabilisiert ehr und der Fokus auf den kreativen Spieler erhöht sich.
Ich kann aber auch PPMs nutzen, um meine Optionen zu erweitern. Ein CM(D) mit Tries Long Range Passes kann z.B. gut einen AP ergänzen, da das Spiel variabler wird und auch der CM(D) mal einen überaschenden langen Ball spielt.
FazitPPMs können die Kombinationen von Spielerrollen im Gesamtkonzept unterstützen, limitieren oder erweitern. Dabei ist es nie so, dass ein Spieler seine PPM bedingungslos das ganze Spiel über durchzieht. Wie oft und wann die PPM sein Verhalten bestimmt hängt von den mentalen Attributen (Teamwork, Kreativität, Flair, Decisions(!)), der Teamphilosophie und der Vorgaben seiner Rolle ab. Die PPMs zu beachten ist ein enorm wichtiger Schritt um erfolgreiche Mannschaften und Taktiken zu bilden und die Match Engine des FM zu verstehen.