Mal die Researcherperspektive:
Irgendwo müssen wir anfangen, die Spieler zu bewerten, da stimmt ihr mir sicherlich zu. Also benötigen wir CA-Werte, die vergleichbar sind (bitte immer nur Spieler mit ähnlichen Positionen miteinander vergleichen, es bringt nichts, die CAs eines Torwarts mit der eines Stürmers aufwiegen zu wollen). Und wir brauchen auch ein Limit (siehe unten) und dafür ist das PA-System geeignet. Dynamische PAs sind keine gute Lösung, da ich mir nicht vorstellen kann, wie das in vernünftigen Code umgesetzt werden soll.
Das mit der Flexibilität ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits ist es eben realistisch nicht möglich, aus jedem Durchschnittskicker einen Topstar zu machen. Das ist leider ein Fakt, denn nur die wenigsten Spieler schaffen den Sprung nach ganz oben. Des Weiteren ist die Entwicklung der technischen und physischen Fähigkeiten in der Regel mit Anfang 20, spätestens 25 abgeschlossen. Was dann noch folgt, sind quasi die mentalen Werte, die ein Spieler noch ausbildet, aber rein vom technischen und physischen Können her sind da keine Sprünge mehr zu erwarten. Zum anderen wünschen wir uns gerade bei den Negativspannen mehr Flexibilität. -7 kann letztlich alles werden: toller Drittligakicker oder sogar guter Bundesligaspieler. Da haben wir uns schon oft eine -6,5 und eine -7,5 gewünscht, aber das wird nicht passieren.
Wichtiger Punkt: Wir Researcher vergeben tendenziell nach wie vor zu gute PAs, gerade was Youngsters angeht. Analysen der FM-Daten haben gezeigt, dass wir noch immer zu optimistisch bewerten, was das Potential von Spielern angeht. Ich will nicht die zahlreichen -10er aufzählen, die nach 2 Saisons keine Sau mehr kennt, aber das sind natürlich die Extrembeispiele. Auf -9 und -8 Ebene gab es noch zahlreiche weitere Talente.
Und ja, ich bekenne mich schuldig. Für Talente schätzen wir das Potential. Wer da eine -7 oder eine -9 bekommt, hängt vom subjektiven Empfinden von Researchern ab und was er aus Quellen über Juniorenspiele und ähnlichem zu ziehen vermag. Je länger man das macht, umso skeptischer und konservativer wird man (ist zumindest mein Eindruck). Anfangs war ich noch voller Begeisterung über den ein oder anderen Youngster, inzwischen bin ich eben skeptischer geworden. Daher ist es notwendig, von unserer Seite Grenzen zu ziehen. Die negativen PAs bieten uns einen Spielraum, den wir bei Youngstern brauchen.
Großes Problem bei Aufhebung des PA-Gedankens: Wer legt fest, wie viele Talente die Grenze überschreiten können? Soll der Computer das entscheiden? Woran macht er das fest? Welche Bedingungen müssen greifen, damit ein Talent diese gläserne Decke überschreiten darf?
Die von einigen aufgezählten Spätentwickler sind die Ausnahme, nicht die Regel. Heutzutage durchlaufen 29 von 30 Bundesligaspielern sämtliche Leistungszentren von spätestens 16 Jahren an. Die paar Ausnahmen müssen wir einfach in Kauf nehmen. Man kann nicht das ganze System umwerfen, nur weil es alle 2 Jahre mal einen Spieler gibt, der es wider allen Erwartungen doch in die 2. Liga schafft. Sicherlich müssen wir ein Auge auf Spätentwickler haben, jedoch will ich dazu anmerken, dass es letztlich auch ein Problem des mangelnden Research-Personals ist. Hätte ich André Hahn damals bei Offenbach auch mal live über mehrere Spiele gesehen, hätte ich eine fundiertere Einschätzung abgeben können. Das konnte ich jedoch nicht und daher ging er mir erst durch die Lappen, bevor ich ihn spät noch einmal etwas gepushed habe. Ich hatte übrigens auch mal die Finger an Alban Meha und habe diesen bereits massiv gepushed (das war zu seiner Zeit bei Trier im Jahr 2011, seitdem kenne ich seine CA-Entwicklung nicht). Er sollte jedoch nach wie vor zu den absoluten Starspielern Paderborns gehören. Übrigens sehe ich bei Meha das Ende der Fahnenstange erreicht. Bei einem eventuellen Aufstieg wird er am Saisonende eher nicht diese starken Scorerwerte vorweisen.
Wichtiger Punkt:
habe schon oft erlebt das Spieler mit geringer CA/PA überdurschnittliche Leistungen bringen und sogar Torschützenkönig wurden.. Sie müssen eben nur ins System passen..Auch Mannschaften wie jetzt z.b in meinem New Saints Spielstand mit Spielern die eine CA von 70 bis 90 haben schlagen dann mal den FC Sevilla!!..Glaube diese Werte werden einfach überbewertet
So ist es! Ein Durchschnittskicker mit perfekter Attributeverteilung für eine Spezialrolle kann an gewissen Tagen auch einen Ribery in Schach halten. Sicherlich nur in einem von 10 Fällen, aber das ist auch im FM möglich. Die CA ist nicht so wichtig, wie sie manches mal gemacht wird. Wichtig ist doch, was man aus dem vorhandenen Material macht.
Beispiel Bundesliga 13/14: Der Augsburger Kader ist nun nicht gerade mit Topleuten besetzt. Dennoch holt Weinzierl aus diesem Team das Optimum raus, so wie Streich und Veh letztes Jahr aus ihren Teams das Optimum rausgeholt haben.
By the way
So passiert es mir bei dem EA FM oftmals, dass ich als Zweitligist mit vielen 3 Sterne Spielern nach dem Aufstieg mindestens einer davon zu einem richtigen Topspieler wird. So habe ich bereits Spieler wie Christopher Nöthe, Yannick Stark, oder Sebastian Nachreiner zu internationalen Topspielern geformt.
Beim SI FM würden solche Spieler dank der schlechten PA aber egal wie stark sie Spielen immer auf maximal 2. Liga Niveau rumkrebsen.
Sorry, aber die von dir genannten Spieler sind doch die perfekten Beispiele, weshalb das PA-System von SI richtig ist. Stark traue ich zwar einen Sprung in Liga 1 zu, allerdings nicht als Stammspieler. Die beiden anderen sind doch geradezu Prototypen von klassischen Zweitligaspielern.
Internationale Topspieler? Einer von den dreien? No way! Das hätten die auch nicht in La Masia geschafft.