1) Was hätte denn eine 2. Spitze gebracht? Bayern war doch kaum in der Nähe von Bayers Strafraum, der Ball wurde doch schon immer im Mittelfeld durch den guten Druck der Leverkusener verloren. In den ersten 60 Minuten hatte Bayern quasi 0 Strafraumszenen. Es gab einfach niemanden, der den Ball nach vorne in die Nähe des Strafraums gebracht hätte, aber das habe ich jetzt oft genug geschrieben.
Richtig beobachtet, der Ball wurde meist im Mittelfeld verloren, da die Leverkusener perfektes Pressing betrieben haben. Doch WARUM wurde der Ball meist im Mittelfeld verloren? Genau, weil man in der Offensive kaum Anspielstationen hatte. Bayern hatte so gut wie nie die Möglichkeit, einen Steilpass in die Spitze zu spielen, weil Klose vorne alleine natürlich in der Luft hing. Klinsi raffte dies aber erst Mitte der 2. Halbzeit, und brachte mit Podolski eine zweite Spitze. Von da an lief's dann "komischerweise"...
2) Demichelis ist seit einiger Zeit anfällig für Fehler, ja. Aber ich bleibe dabei, dass er beweglicher ist, als van Buyten und somit besser sowohl für Lissabon, als auch für Leverkusen war. Man kann über Demichelis sicherlich geteilter Meinung sein, kein Problem, aber gestern hat er keinen Fehler gemacht, bis zu dem Bock in der Nachspielzeit, aber an den Toren hatte er keine Schuld. Das Kopfballtor war kein Resultat einer Flanke, sondern einer Ecke. Ich habe das Spiel im Schnelldurchlauf nochmal laufen lassen und 3 Bayer-Flanken gezählt...
Gut, er mag beweglicher sein als van Buyten. Aber sowohl Kießling als auch vor allem Helmes sind ja jetzt nicht die wirklichen 1,67m Monsterdribbler. Gerade Helmes ist einer, der im Strafraum lauert und sofort den Abschluss sucht. Gefällt mir übrigens sehr der Junge. Wenn du genau hingesehen hättest, hättest du gesehen, dass vor allem Demichelis einige teils krasse Stellungsfehler hatte.
3) Das mit dem Gleichstellen von Kritik und Infragestellen ist jetzt deine Sache Wenn du meinst, dass jegliche Kritik gleichzeitig ein Infragestellen ist, dann folgst du damit einem neuen Trend. Ich habe beruflich oft mit Universitätsabsolventen zu tun, die meinen, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben. Gut, so war ich auch mal, aber wenn mir jemand gesagt hat, dass das was ich mache Murks ist, dann habe ich mich daran orientiert. Das steht einem gesunden Selbstbewusstsein ja nicht entgegen. Aber Selbstbewusstsein wird heute leider oft mit Arroganz gleichgesetzt. Selbstbewusst ist, wer denkt, er wäre etwas Besseres. Fatal, meiner Meinung nach. Denn damit leidet die Kritikfähigkeit ungemein. Wenn ich einem unserer "Anfänger" heute etwas sage, und ich bin da eher direkt, dann fühlen die sich gleich persönlich angegriffen. Und genauso ist es hier auch: Die Spieler sagen nach dem Spiel ihre Meinung. Das haben sie schon immer gemacht, untereinandern, zu Freunden, zu Bekannten etc. Jetzt sagen sie ihre Meinung aber auch zu Reportern, weil Klinsmann damit kein Problem hat, es sogar fordert (mündiger Spieler). Sein Selbstvertrauen ist groß genug, dass er damit umgehen kann, wenn ein Spieler ihn kritisiert. Ist ja eigentlich wirklich nicht schlimm, er kritisiert Spieler, warum sollten die also ihn nicht kritisieren dürfen? Deutsche Medien haben aber noch nicht kapiert, dass es auch eine offene Art gibt, mit Kritik umzugehen. Was ist denn daran so schlimm, wenn ein Spieler die Taktik des Trainers kritisiert? Nach einem Spiel passiert das garantiert immer in der Kabine, nur ist das eben nicht öffentlich. Damit stellt man doch nicht den Trainer in Frage, sondern man arbeitet zusammen, betrachtet die Sache aus verschiedenen Blickwickeln, um dann gemeinsam einen Weg zur Lösung zu finden. Das ist modernes Problemmanagement und darauf kann kein Trainer verzichten, sonst macht er sich unbeliebt. Dass die Bayern das nun vor laufender Kamera dürfen, ist ein Zugeständnis von Klinsmann, wie er ja selber sagt. Er hat eben kein Problem damit, weil er weiß, dass Kritik auch immer eine Chance ist, etwas zu verändern. Nur denken offenbar viele, dass Kritik an einer taktischen Marschroute automatisch die Unzufriedenheit mit dem Gesamtkonzept bedeutet. Das ist Murks. Wenn ich mit der Bearbeitung eines Sachverhalts von einem unserer Juniors unzufrieden bin, dann sage ich ihm das im Detail. Das bedeutet doch nicht, dass ich ihn bloßstellen möchte oder seine Gesamtarbeit in Frage stelle. Wenn Bayern-Spieler sagen, dass man das nächste Mal vielleicht defensiver agieren sollte, dann ist das einfach ihre Sicht von den Abläufen auf dem Spielfeld im Dialog mit dem Trainer. Wenn die Spieler das später auch bei der Mannschaftsbesprechung sagen, würde ja auch kein Trainer auf die Idee kommen und denken, dass die Spieler mich nicht mehr mögen oder mit mir nicht klarkommen. Wie gesagt, die Kritik am Trainer gab es schon immer und ist notwendig für die gute Zusammenarbeit, aber Klinsmann bringt als Neuerung eben, dass dies auch öffentlich geschehen darf, weil er kritikfähig ist. Aber wie gesagt, das halte ich nicht für den klügsten Weg, da Bayern unter zu starker unprofessioneller (oder gerade professioneller!) Medienbeobachtung steht und jedes Wörtchen gleich auf die Goldwaage gelegt wird, um daraus eine reißerische Geschichte über die "Krise" bei Bayern zu schreiben. Man, die sind auch schon vorher im Pokal ausgeschieden, unter Hitzfeld mal in der ersten Runde gegen Magdeburg. Die sind auch schonmal in der Champions League in der ersten Runde auf Platz 4 komplett ausgeschieden. Hat deshalb jemand angefangen, die Kompetenz des Trainers in Frage zu stellen? Letztendlich muss man auch sagen, dass der Pokal mit Sicherheit die niedrigste sportliche (und finanzielle) Bedeutung hat.
Halt, ich habe nie behauptet, dass JEGLICHE Kritik am Trainer auch ein "Infragestellen" bedeutet.
Fakt ist einfach , dass ich keinerlei Hanschrift des Trainers Klinsmann sehe. Er kam damals vor einem Jahr mit großen Tönen nach München. Dato kann ich aber bei bestem Willen keinerlei Fortschritte erkennen. Ganz im Gegenteil! Die Mannschaft wirkt völlig verunsichert. Klinsmann selbst ist völlig verunsichert. Er weiß momentan nicht wirklich wie er den Karren aus dem Dreck ziehen will. Und das ist der Punkt der mich zum Kochen bringt. Klinsmann labert meist nur heiße Luft. Von Visionen und Philosophien...ja wo sind die denn? Wie schauen die genau aus? Wie hat er vor diese umzusetzen? Leider hat er sich darüber bis jetzt noch nicht geäußert.
Es ist Woche für Woche das gleiche. Ständige "Durchhalteparolen" und Schönreden der miserablen Situation.
Er hat keine klare Linie, weicht ständig von seinem "Konzept" ab. Erst extrem offensiv...dann extrem defensiv...erst mit 2 Spitzen, dann mit einer...was kommt als nächstes?
Hilflos wirkt er vor allem deshalb, weil er ja eben keine Alternativen hat. Er kann eigentlich nur 4-4-2 spielen. Für etwas anderes, hat er kein Personal. Sicherlich, da gebe ich dir Recht, könnte man van Buyten nun irgendwann mal die Chance geben, sich zu beweisen, aber das ist eben auch nur 1 Spieler. Ansonsten kann er Schweinsteiger mit Altintop noch einigermaßen gleichwertig ersetzen. Und dann? Für Ze Roberto oder van Bommel gibt es keinen Ersatz. Für Lahm sowieso nicht. Für Klose und Toni erst recht nicht. Klar ist er irgendwie hilflos, weil er einfach nichts ändern kann. Ich will Klinsmann oder Bayern jetzt auch nicht bis aufs Blut verteidigen, wie gesagt, beide sind mir wurscht (obwohl ich mit Bayern gerne mal eine FM-Karriere starte), aber Klinsmann kann eigentlich nichts weiter tun, als hoffen, dass seine Spieler Konstanz finden und sich keiner mehr verletzt. Mal als Gegenfrage: was würdest du denn jetzt tun, in seiner Position? Oder mal an alle. Das könnte ja ganz interessant werden. Ich wüsste es auch nicht. Im Prinzip ist aber auch noch nix verloren. Der Pokal ist ja nun wirklich nicht so wichtig, das wurde alles nur durch Medien hochgepuscht. Wenn er dafür ins Halbfinale der Champ League kommt und Meister wird, dann wird das ganze Geschreibsel hier wie verlorene Zeit wirken...
Es gibt so gut wie keine Top-Mannschaft, die das Personal dazu hat, jegliche Formation zu spielen. Außerdem ist dies taktisch auch schier unmöglich.
Ein guter und variabler Trainer richtet sich nach dem vorhandenen Spielermaterial. Wie du richtig erkannt hast, ist das 4-4-2 wohl das idealste für die Bayern.
Und jetzt kommt's: Hitzfeld spielte auch ein 4-4-2, ja...sogar mit dem GLEICHEN Spielermaterial. Und er war durchaus deutlichst erfolgreicher als Klinsmann das momentan von sich behaupten kann. Zufälle gibt's, oder?
Klinsmann kann nichts weiter tun als hoffen? Na dann gute Nacht armes FC Bayern!
Natürlich ist der Pokal jetzt nicht so wichtig. Ärgerlich ist es schon, aber jetzt kein Weltuntergang. Doch die letzten Ergebnisse und die spielerischen Leistungen seit Klinsmann (bis auf sehr wenige Ausnahmen) stimmen mich nicht gerade positiv, dass wir unsere gesteckten Ziele erreichen.
Klinsmann ist ein Blender vom Herrn. Er hat es geschafft, in kürzester Zeit die Ansrüche des FCB deutlich herunterzuschrauben. Früher war man als FCB-Fan noch "entsetzt", dass man in der BuLi "nur" 1:0 gewonnen hat.
Jetzt ist man über ein 2:2 hochzufrieden..."man hat ja den Zuschauern ein packendes Spiel geliefert"!