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Und lieber eine Stimme für die AfD als für linksgrünen Mist.
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Jedem seine Meinung, aber die Begründung dafür würde mich dann doch interessieren. Diese Aussage ist für mich so sinnvoll wie "Lieber Werder Bremen als ein Avocado-Sandwich".
Wenn Du geschrieben hättest "lieber eine Stimme für die ÖDP oder die Magdeburger Gartenpartei als für die Linke oder die Grünen", dann kann ich das nachvollziehen, weil die Richtung die gleiche ist und man so seiner Unzufriedenheit mit der Politik der etablierten Parteien Luft gemacht hat.
Aber sich so ganz einfach in die Fänge der AfD treiben zu lassen, die für eine grundsätzlich andere Politik steht und Fremdenfeindlichkeit als Aufhänger wählt, um Wähler zu gewinnen, und zudem Meinungen und Ziele im Parteiprogramm niedergeschrieben hat, die aus meiner Sicht ziemlich asozial sind, aber aufgrund der Flüchtlingsthematik völlig untergehen. Schade, dass Themen wie Mindestlohn, Hartz IV, Gleichstellung homosexueller Beziehungen etc. diesmal so gar keine Rolle gespielt haben, denn gerade die ersten beiden Punkte hätten v. a. in Sachsen-Anhalt (eher struktur- und wirtschaftlich schwach) dem ein oder anderen Wähler womöglich doch die Augen geöffnet, denn eine Absenkung des Hartz IV-Satzes oder die Senkung/Abschaffung des Mindestlohns (wie von der AfD gefordert) ist nun nicht gerade das, was der Durchschnittsarbeitslose oder schlecht Verdienende so richtig geil findet...
Zudem ist es halt problematisch, wenn bei Landtagswahlen scheinbar nur bundespolitisch gedacht wird und danach das Kreuzchen gesetzt wird. Die politischen Programme der Parteien in den einzelnen Ländern waren offensichtlich zielmlich egal, hier in BaWü hat Kretschmann als Person gepunktet. Mich persönlich hat es gefreut, dass die Grünen zulegen konnten (auch wenn ich sie nicht gewählt habe), finde es aber insgesamt schon witzig, dass ausgerechnet hier, wo so viel Industrie angesiedelt ist, die Grünen so viel Zuspruch erhalten. Aber die Grünen hier haben mit den Grünen wie man sie sich vorstellt halt auch nur noch sehr wenig gemein; da hat sich der Fokus in den letzten Jahren extrem Richtung Wirtschaft verschoben und die Umwelt spielt nur noch eine untergeordnete Rolle.