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Autor Thema: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread  (Gelesen 255902 mal)

Signor Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2320 am: 16.Juli 2024, 14:13:04 »

Keiner redet mehr über den ursprünglichen Sachverhalt, sondern im Endeffekt dann doch darüber, ob die anderen nicht doch irgendwann mal etwas vergleichbares getan haben.
Trump und den Reps wurde vorgeworfen, die Gesellschaft zu spalten, dass Biden und die Dems mit ihrer Politik die Gesellschaft nicht minder spalten, darf nicht angesprochen werden?
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Signor Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2321 am: 16.Juli 2024, 14:18:49 »

Wenn es denn um Inhalte gehen soll, dann gilt doch erst Recht das Gebot, dass die AfD für den Verfall der politischen Kultur verantwortlich ist.
Ich sehe die Verantwortung bei den anderen Parteien, die haben mit der Kampagne gegen die AfD schon angefangen, als die unter Lucke noch lange nicht so rechtsextrem war wie jetzt. Dass so etwas und die Beschimpfung der AfD-Wähler zu einer Radikalisierung beiträgt, sollte doch wohl klar sein.

Das gehört aber auch zum heutigen Politikbetrieb dazu; man will für nichts mehr verantwortlich sein oder gar die Verantwortung übernehmen, immer sind es die anderen Schuld.
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DragonFox

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2322 am: 16.Juli 2024, 14:39:00 »

Wenn man sagt, dass die Linke für den Linksextremismus das wäre, was die AFD für den Rechtsextremismus wäre, dann ist Rechtsextremismus gerade ziemlich en vouge.
BSW steht der AfD nur noch wenig nach...

Zitat
Es gab auch meines Wissens schon lange nicht mehr einen Spitzenpolitiker von Links, der linksextreme Parolen bei öffentlichen Reden zitiert und dafür verurteilt wird.
Ich erinnere mich an eine Veranstaltung der Linkspartei, wo ein Mitglied empfahl, alle Reichen zu erschießen, ich glaube es war Riexinger, der dann meinte, nein, wir setzen die lieber für nützliche Arbeit ein. Höhö.

Zitat
Das ist eine 17% Partei die rechtsextreme Meinungen vertritt, so ein Beispiel gibt es im linken Spektrum nicht.
Linkspartei und BSW sind für mich linksextrem genug. Die sind nur merkwürdigerweise salonfähig, da gibt es keine "Brandmauern", auch wenn die dahinterstehenden Ideologie kein bisschen besser ist als der Faschismus.

Ich kenne den BSW noch zu wenig, um das sagen zu können. Und das meine ich nicht, weil die mir sympatisch wären. Aber ich habe das Gefühl, dass die in den von mir konsumierten Medien noch nicht angekommen sind. Deswegen kann ich dazu nicht viel sagen.

Stimmt, Riexinger hat mal so einen Stuss gesagt. Aber er hat es als Fehler eingesehen, hat sich entschuldigt, klar dagegen gestellt und wurde gerühgt. Die AFD bejubelt und verteidigt es, wenn so etwas aus den eigenen Reihen kommt. Krah wurde jetzt für Europa ein paar Wochen aus der Schusslinie geholt. Zum Wahlkampauftakt am Samstag in Dresden war er aber in erster Reihe.

Im letzten Satz lag die Betonung auf 17%. Es wird immer auf beiden Seiten die Extreme geben. Beides ist bedenklich. Für mich wird es bedenklicher, wenn eine Seite mit einem großen Zuspruch in die Mitte ragt.


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Signor Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2323 am: 16.Juli 2024, 15:11:16 »

Ich will die AfD gar nicht in Schutz nehmen, @DragonFox, mir ist das in Deutschland nur zu einseitig.
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DragonFox

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2324 am: 16.Juli 2024, 15:43:36 »

Ich verstehe, dass du sie nicht in Schutz nehmen willst. Da haben wir uns auch noch nie missverstanden.

Würdest du sagen, dass der BWS, die Linken und der Linksextremismus in der aktuellen Lage am heutigen Tag die gleiche Gefahr für die Demokratie in Deutschland darstellt, wie die AFD und die Rechtsextreme?
« Letzte Änderung: 16.Juli 2024, 15:45:55 von DragonFox »
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Signor Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2325 am: 16.Juli 2024, 15:53:58 »

Man kann das mMn. nicht exakt beziffern, jeder, der sich gegen die FDGO stellt, ist eine Gefahr, egal aus welcher Richtung der kommt. Imho nehmen sich Rechts- und Linksextreme aber auch Islamisten und die Grauen Wölfe nichts, was ihre Gefährlichkeit für D angeht, vom Personenpotential sind die alle sehr ähnlich angesiedelt.
Momentan liegt die AfD in Umfragen vor den ganz linken Parteien, das macht sie in dem Sinne "gefährlicher", ich glaube aber nicht, dass die jemals an die Macht kommen werden, weil die keine 50% und mehr in Bundestag und Bundesrat erringen werden. Da macht mir eine immer stärker nach links abdriftende Politik ehrlich gesagt mehr Sorgen.
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DragonFox

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2326 am: 16.Juli 2024, 16:18:53 »

Verstehe.

Und worin siehst du die Gefahr einer abdriftenden Politik? Also ich nehme an, dass du zum Beispiel die CDU, aber auch die Grünen meinst, die sich in den letzten Jahren in ihrem Profil verändert haben. Wohin könnte so ein Abdriften führen?
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Signor Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2327 am: 16.Juli 2024, 18:39:37 »

Wohin könnte so ein Abdriften führen?
In den Sozialismus, mit Kollektivismus und Planwirtschaft.
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Rejs

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2328 am: 16.Juli 2024, 19:21:39 »

Wohin könnte so ein Abdriften führen?
In den Sozialismus, mit Kollektivismus und Planwirtschaft.


Von den heutigen linken Parteien und deren Politik ist es dann doch ein deutlich weiterer Weg zu Sozialismus samt Planwirtschaft als von der AfD zur Vertreibung und Verfolgung von ihnen nicht passenden Personengruppen.
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2329 am: 16.Juli 2024, 20:20:52 »


Das ist doch längst auch hier der Fall!
Der Mord an Lübcke, der Anschlag auf Matthias Ecke, um die jüngsten deutschen Fälle zu nennen.
Am bekanntesten davor war wohl die Messerattacke auf Wolfgang Schäuble, der daraufhin im Rollstuhl saß.

Ist zwar nicht das Wichtigste, aber:
Auf Schäuble wurde geschossen. Lafontaine war derjenige, den eine Frau (im weißen Kleid) auf der Bühne mit dem Messer töten und wollte und lebensgefährlich am Hals verletzte.
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2330 am: 16.Juli 2024, 21:24:24 »

Sorry, hast du vollkommen Recht. Bin ich beim Namen falsch abgebogen. Danke für die Korrektur.
Und natürlich ist das wichtig!

Signor Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2331 am: 16.Juli 2024, 23:03:48 »

Von den heutigen linken Parteien und deren Politik ist es dann doch ein deutlich weiterer Weg zu Sozialismus samt Planwirtschaft als von der AfD zur Vertreibung und Verfolgung von ihnen nicht passenden Personengruppen.
Ich sehe es genau anders herum.
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Rejs

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2332 am: 17.Juli 2024, 07:17:05 »

Von den heutigen linken Parteien und deren Politik ist es dann doch ein deutlich weiterer Weg zu Sozialismus samt Planwirtschaft als von der AfD zur Vertreibung und Verfolgung von ihnen nicht passenden Personengruppen.
Ich sehe es genau anders herum.


Und woran machst du es fest? Hast du Aussagen von relevanten Politikern relevanter linker Parteien, die auf deren Wunsch nach einem sozialistisch-planwirtschaftlichen Deutschland zweifelsfrei belegen? Politiker der AfD machen ihre zum Teil rechtsextremen Vorstellungen ja sehr gerne öffentlich.
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Signor Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2333 am: 17.Juli 2024, 07:55:50 »

Viele links eingestellte Politiker hätten den "system change" doch lieber gestern als heute... Ich weiß, das wird dir nicht reichen, das muss es aber auch nicht.
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2334 am: 17.Juli 2024, 09:42:46 »

Um Rossi ein wenig zu unterstützen.
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2335 am: 17.Juli 2024, 10:17:01 »

Moderativer Hinweis @Signor Rossi: Unterlasse zukünftig solche Mehrfachpostings wie gestern (5 Postings innerhalb von 15 Minuten, ohne das Posting eines anderen Users dazwischen). Wir werten das als Spam.



Zur Diskussion: Jetzt sind wir also endgültig auf der anderen Seite des Hufeisens angekommen und reden über die Gefahren von Links, wobei Fragen danach bestenfalls diffus beantwortet werden.

Eine Sache würde mich dann aber doch brennend interessieren, Signor Rossi: Die größere Sorge bereitet dir eine "nach links abdriftende Politik", die "in den Sozialismus mit Kollektivismus und Planwirtschaft" führt. Die aktuell umfragestärkste Partei ist die Union, da sehe ich diese Gefahr 0,0. Danach folgen (abgesehen von der rechtsextremen AfD) die Regierungsparteien, von denen man zwei eher links einsortieren kann. Wenn also die Politik nach links abdriftet und auf den Weg in den Sozialismus ist, müsste man das doch an der aktuellen Regierungspolitik sehen. Der Einfluss der FDP als schwächste Partei in der Regierung ist ja nach deiner Aussage von vor einigen Monaten nicht groß. Insofern müssten doch SPD und die Grünen ihre sozialistischen Anliegen zumindest teilweise auf den Weg gebracht haben. Wo siehst du dieses Abdriften in der Politik der Ampelregierung? Ich kann es nämlich beim besten Willen nicht erkennen und halte weder Habeck, noch Scholz oder Linder oder irgendein anderes Kabinettsmitglied für Sozialisten. BSW (so man sie denn als "links" einstufen möchte, ich teile das nur bedingt - populistisch ist die Partei aber in jedem Fall) und die Linke stehen zusammen bei ~10-11%. Die Linke würde nach derzeitigem Stand die 5% nicht schaffen, da sitzt dann der Alterspräsident Gisy alleine mit seinem Direktmandat, weil er als unabhängiger Kandidat angetreten ist. Auch hier ist der Einfluss linker oder gar linksextremer Parteien stark begrenzt und ich sehe bei beiden nicht einmal ansatzweise den extremistischen Umfang, wie es bei der AfD der Fall ist (ich verweise an der Stelle nochmals auf den Verfassungsschutz). Und damit auch das nicht missverstanden wird: Natürlich gibt es Linksextreme, natürlich sind die gefährlich und stehen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung entgegen und natürlich ist jede Form von Extremismus abzulehnen. Wenn es um den Grad der politischen Organisierung geht, haben die Rechtsextremen aber mal sowas von weit die Nase vorn, da sehen die Linksextremen bestenfalls noch den aufgewirbelten Staub vor sich. Insofern ist dieser reflexartige Blick nach Links, wenn es um Rechtsextreme geht, überhaupt nicht hilfreich.

Und um das Ganze nochmal in einen historischen Kontext zu setzen: Der NSDAP - und ja, ich sehe den heutigen, politisch organisierten Rechtsextremismus in dieser Tradition - haben 33,1 Prozent gereicht, um die Weimarer Republik zu stürzen. Zu behaupten, die AfD sei nur bei 17% und deshalb nicht so gefährlich, ist schlicht geschichtsvergessen. Zur Veranschaulichung die Wahlergebnisse der NSDAP in Prozent: 1928: 2,6. 1930: 18,3. 1932a: 37,4. 1932b: 33,1 und schließlich die unfreie Wahl 1933 auf die wenige Wochen später das Ermächtigungsgesetz folgte: 43,9 Prozent. Wer behauptet, die AfD stelle mit ihren aktuellen 17% Umfragewert keine Gefahr dar, sollte mal in den historischen Rückspiegel schauen. Ich sage nicht, die AfD steht kurz vor der Machtergreifung. Die Situation ist, trotz einiger Parallelen, eine ganz andere als in den 1930er-Jahren. Und die Gesellschaft ist es auch. Die AfD ist aber ein relevanter Faktor in der Politik und sich darauf zu verlassen, dass die politischen Brandmauern im Ernstfall halten, ist bestenfalls naiv.

Ich finde die Diskussion hier und ihren Verlauf daher mindestens mal bemerkenswert.

Ich dachte, du arbeitest im Einzelhandel und nicht als Hufschmied...
In Tibet wird oft der Kreis als Symbol verwendet, so sehe ich das politisch auch. Gehe weit genug nach rechts oder links und du kommst auf der Gegenseite raus. Habe ich schon lange (über 20 Jahre) vor dem Aufkommen der Hufeisentheorie in den sozialen Medien gesagt (musste ich tatsächlich erst googlen was du damit meinst). Und Hufschmiede bekommen für den schweren Job den die machen ziemlich wenig Geld. Das ist körperlich ziemlich anstrengend, dem sollte man Respekt zollen, wer das noch macht.
Ich verstehe nicht ganz, ob du mir damit durch die Blume sagen willst, ich hätte durch meinen süffisanten Spruch dem Beruf des Hufschmieds Unrecht getan. Extreme sind insofern gleich, als dass sie beide gegen die Demokratie stehen. Ideologisch gibt es immer mal wieder Schnittmengen, sicher - ob zwischen Islamisten und Rechtsextremen oder Rechts- und Linksextremen ist da egal. Dennoch sehe ich da mehr trennende als verbindende Elemente. Was mich aber insbesondere nervt ist wie oben schon geschrieben der reflexartige Blick nach Links, sobald über Rechtsextremismus diskutiert wird. Der ist einfach zum jetzigen Zeitpunkt unverhältnismäßig, wird der Sache nicht gerecht und verhindert eine inhaltliche Auseinandersetzung. Was ich gut fand, war, dass ihr euch dann über Zahlen angenähert habt. Das ist sachlich und so objektiv wie es eben geht.

Um Rossi ein wenig zu unterstützen.
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Demokratische, private Planwirtschaft und schrumpfen der Wirtschaftleistung auf die Hälfte... Alles wird rationiert und zugeteilt.
Frau Herrmann ist Redakteurin der deutlich kleinsten überregionalen Tageszeitung in Deutschland: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/74862/umfrage/reichweite-ueberregionaler-tageszeitungen/. Dass solche Ansichten unter Linken verbreitet sind, ist nichts Neues, aber a) sagt das nichts darüber aus, wie weit sowas verbreitet ist (und schon gar nicht, in welchem Verhältnis das zu anderen demokratiegefährdenden Fantasien steht) und b) dürfte die politische Relevanz eines Interviews mit Frau Herrmann aus dem Jahr 2022 einigermaßen überschaubar sein. Inwiefern das also Signor Rossis Aussage stützt, das viele links eingestellte Politiker (auch das ist ja nicht definiert, was er damit meint) gerne den sofortigen "system change" hätten, müsstest du also schon nochmal erklären.
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2336 am: 17.Juli 2024, 11:02:29 »

Der Link ist doch der Beweis dafür, dass eben von keinem vollkommenen Abdriften Deutschlands in den Sozialismus ausgegangen werden kann. Sie ist schlicht keine relevante Politikerin einer relevanten Partei, die man als links einordnen könnte. Meine Frage nach Aussagen solcher Politiker wurde ja leider nicht beantwortet.
Da ist die Gefahr durch die AfD deutlich präsenter. Es ist leider davon auszugehen, dass sie stärkste Partei bei den Landtagswahlen in einigen ostdeutschen Bundesländern werden könnten. Mit einem Höcke vorne dran, der z.B. ein Problem damit hat, dass Hitler als das Ultimative Böse dargestellt wird und mehrmals Parolen und Ausdrücke der Nazis aus dem dritten Reich verwendet, weshalb er ja auch verurteilt wurde. Dazu kommen noch einige menschenverachtende Aussagen weiterer AfD-MdL und -MdB zur „Remigration“. Weidel möchte politische Korrektheit auf den Müllhaufen der Geschichte werfen. Ein Bundessprecher der AfD will „die Antifa“ nach Buchenwald abschieben. Nur einige Beispiele. Sollte die AfD mal an die Macht kommen, wird es für sehr viele sehr ungemütlich. Da müssen dann auch bestens integrierte Flüchtlinge wieder zittern und es wäre töricht anzunehmen, dass gerade linke Oppositionelle nicht mit weiteren Stolpersteinen zu rechnen hätten.
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2337 am: 17.Juli 2024, 11:25:46 »


Ich dachte, du arbeitest im Einzelhandel und nicht als Hufschmied...
In Tibet wird oft der Kreis als Symbol verwendet, so sehe ich das politisch auch. Gehe weit genug nach rechts oder links und du kommst auf der Gegenseite raus. Habe ich schon lange (über 20 Jahre) vor dem Aufkommen der Hufeisentheorie in den sozialen Medien gesagt (musste ich tatsächlich erst googlen was du damit meinst). Und Hufschmiede bekommen für den schweren Job den die machen ziemlich wenig Geld. Das ist körperlich ziemlich anstrengend, dem sollte man Respekt zollen, wer das noch macht.
Ich verstehe nicht ganz, ob du mir damit durch die Blume sagen willst, ich hätte durch meinen süffisanten Spruch dem Beruf des Hufschmieds Unrecht getan. Extreme sind insofern gleich, als dass sie beide gegen die Demokratie stehen. Ideologisch gibt es immer mal wieder Schnittmengen, sicher - ob zwischen Islamisten und Rechtsextremen oder Rechts- und Linksextremen ist da egal. Dennoch sehe ich da mehr trennende als verbindende Elemente. Was mich aber insbesondere nervt ist wie oben schon geschrieben der reflexartige Blick nach Links, sobald über Rechtsextremismus diskutiert wird. Der ist einfach zum jetzigen Zeitpunkt unverhältnismäßig, wird der Sache nicht gerecht und verhindert eine inhaltliche Auseinandersetzung. Was ich gut fand, war, dass ihr euch dann über Zahlen angenähert habt. Das ist sachlich und so objektiv wie es eben geht.
Ich habe dich nicht damit angesprochen sondern "man" verwendet um darauf hinzuweisen, dass dieser Beruf wenig Wertschätzung in der Gesellschaft erhält. Harte Arbeit und schlecht bezahlt und trotzdem gibt es noch weniger Leute die das Tag für Tag machen. Nenne es Helden des Alltags, aber diese Menschen halten eben auch das Land am Laufen und bekommen grundsätzlich wenig Dank dafür. Sollte man vielleicht mal öfter darüber nachdenken, diesen Leuten auch mal danke zu sagen. Fehlt in Deutschland aber größtenteils komplett, egal welches politische Lager man nimmt.
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DeDaim

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2338 am: 17.Juli 2024, 11:34:20 »

So ist es, Rejs.

Eine Sache, die ich vergessen habe:
Wenn es denn um Inhalte gehen soll, dann gilt doch erst Recht das Gebot, dass die AfD für den Verfall der politischen Kultur verantwortlich ist.
Ich sehe die Verantwortung bei den anderen Parteien, die haben mit der Kampagne gegen die AfD schon angefangen, als die unter Lucke noch lange nicht so rechtsextrem war wie jetzt. Dass so etwas und die Beschimpfung der AfD-Wähler zu einer Radikalisierung beiträgt, sollte doch wohl klar sein.
Was meinst du mit "die Verantwortung" liegt bei den anderen Parteien? Die gesamte? Ein Teil? Wie groß ist der Anteil? Dass die etablierten Parteien durch teilweise bürgerferne Politik und einem Belächeln der Wählerschaft zu einem Erstarken der AfD beigetragen haben und sich dieser Verantwortung bislang nicht stellen, da gehe ich mit.

Dass "Kampagnen" (gerne mit Beispielen unterfüttern) gegen die AfD in deren Frühphase erst eine Radikalisierung ermöglicht haben, halte ich für eine ungeheuerliche Relativierung und für nichts weniger als eine Täter-Opfer-Umkehr. Lucke und seine (reichen) Mitstreiter haben sich von Anfang an, trotz aller Warnungen, nicht nach Rechts abgegrenzt und zugelassen, dass Rechtspopulisten und -extreme die Partei als Vehikel nutzten, um ihre menschenverachtenden und verfassungsfeindlichen Ideen und ihre Spreche in die Gesellschaft zu tragen. Lucke und Co. haben solche Leute sogar bewusst in Kauf genommen, weil die dadurch gewonnenen Stimmen der Anti-Euro-AfD erst ausreichend Bedeutung verliehen haben. Dann wurde er von der noch größeren Populistin Petry rausgedrängt, die das gleiche Spiel weitergespielt hat, ebenso wie "der nette Herr Meuthen", der am Ende rein gar nichts mehr zu melden hatte. Es hätte unzählige Möglichkeiten der Parteiführung gegeben, rechtsextreme Trittbrettfahrer daran zu hindern, sich in die Partei einzuschleichen und sie schrittweise zu übernehmen. Getan hat das niemand von den damaligen Führungspersönlichkeiten. Die AfD hat sich nicht radikalisiert, weil die etablierten Parteien sich gegen sie gestellt hat. Sie hat sich radikalisiert, weil Extreme ihre Chance gesehen haben, sich an die gesellschaftsfähigen Themen einer neuen konservativen Partei heranzuwanzen und niemand sie daran gehindert hat, weil die Parteiführung entweder zu blöd, zu blind oder zu naiv war, um etwas dagegen zu unternehmen. Diese Verantwortung verschieben zu wollen, macht mich einigermaßen fassungslos. Um es deutlich zu sagen: Solche Relativierungen haben in diesem Forum nichts zu suchen.

Ich habe dich nicht damit angesprochen sondern "man" verwendet um darauf hinzuweisen, dass dieser Beruf wenig Wertschätzung in der Gesellschaft erhält. Harte Arbeit und schlecht bezahlt und trotzdem gibt es noch weniger Leute die das Tag für Tag machen. Nenne es Helden des Alltags, aber diese Menschen halten eben auch das Land am Laufen und bekommen grundsätzlich wenig Dank dafür. Sollte man vielleicht mal öfter darüber nachdenken, diesen Leuten auch mal danke zu sagen. Fehlt in Deutschland aber größtenteils komplett, egal welches politische Lager man nimmt.
Wie gesagt: Mir war nicht klar, wie du das gemeint hast. Im Kontext der Diskussion hat es mich schlicht verwundert. Danke für die Erklärung.
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Signor Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2339 am: 17.Juli 2024, 13:55:59 »

Zu behaupten, die AfD sei nur bei 17% und deshalb nicht so gefährlich, ist schlicht geschichtsvergessen.
Sowas macht mich echt wütend. Weil es meiner Meinung nach den Nationalsozialismus und seine abscheulichen Verbrechen ganz übel verharmlost. Und damit bin ich jetzt auch aus der Diskussion raus.
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