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Autor Thema: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread  (Gelesen 279717 mal)

j4y_z

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2040 am: 09.Februar 2024, 11:23:19 »

Ist vielleicht eine Definitionsfrage: ab wann ist ein Mensch extremistisch rechts? Muss er dafür zwingend selbst rechtsextreme Meinungen äußern? Muss er dafür der Partei einfach nur eine Stimme geben?

Zumindest der Bundesverfassungsschutz hat dazu ausreichend Infomaterial: https://www.verfassungsschutz.de/DE/themen/rechtsextremismus/rechtsextremismus_node.html
Das sollte die Frage wenigstens indirekt beantworten.

Zitat
Rechtsextremisten unterstellen, dass die Zugehörigkeit zu einer Ethnie oder Nation über den tatsächlichen Wert eines Menschen entscheide.

Da sind ziemlich viele AfD-Wähler ziemlich schnell dabei.
« Letzte Änderung: 09.Februar 2024, 12:02:58 von Joe Hennessy »
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2041 am: 09.Februar 2024, 11:46:55 »

Zitat
Rechtsextremisten unterstellen, dass die Zugehörigkeit zu einer Ethnie oder Nation über den tatsächlichen Wert eines Menschen entscheide.

Das sind ziemlich viele AfD-Wähler ziemlich schnell dabei.
Gibt es dafür Belege?
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j4y_z

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2042 am: 09.Februar 2024, 12:01:24 »

Ja, Aussagen derer. Was meinst du, wieviele AfD-Wähler (es waren sogar CDUler darunter) ich schon hören durfte, dass „man die sch* Syrer doch am besten ersaufen lassen sollte“? Man bekommt, wenn man in mehreren Vereinen unterwegs ist (bzw deshalb war), schon recht häufig Stammtischgespräche mit.
(Ersetze Syrer wahlweise durch K*, M*, oder auch G‘sindel, Z*, usw).

Ich weiß auch nicht, warum man nicht grundsätzlich davon ausgehen können sollte, dass die Leute die AfD wählen, weil sie grundsätzlich dem zustimmen, was die AfD sagt. Ich bemesse Leute an dem was sie tun (das kann ich sehen). Nicht an dem was sie denken (das kann ich nicht sehen).

Edit: und die Quellen unten. War parallel auch schon dabei, Links rauszusuchen, danke DragonFox.
« Letzte Änderung: 09.Februar 2024, 12:34:50 von Joe Hennessy »
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2044 am: 09.Februar 2024, 13:04:23 »

Ja, Aussagen derer. Was meinst du, wieviele AfD-Wähler (es waren sogar CDUler darunter) ich schon hören durfte, dass „man die sch* Syrer doch am besten ersaufen lassen sollte“? Man bekommt, wenn man in mehreren Vereinen unterwegs ist (bzw deshalb war), schon recht häufig Stammtischgespräche mit.
(Ersetze Syrer wahlweise durch K*, M*, oder auch G‘sindel, Z*, usw).

Ich weiß auch nicht, warum man nicht grundsätzlich davon ausgehen können sollte, dass die Leute die AfD wählen, weil sie grundsätzlich dem zustimmen, was die AfD sagt. Ich bemesse Leute an dem was sie tun (das kann ich sehen). Nicht an dem was sie denken (das kann ich nicht sehen).
Das ist anekdotisch, aber kein Beleg. Was sind ziemlich viele? Was ist ziemlich schnell?


https://idw-online.de/de/news732040
https://www.uni-leipzig.de/newsdetail/artikel/was-afd-waehler-vereint-ist-die-angst-vor-fremden-2020-09-29
https://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.595120.de/diw_sp0975.pdf
https://www.trtdeutsch.com/news-inland/umfrage-29-prozent-der-afd-wahler-klar-rechtsextrem-und-auslanderfeindlich-4314685
https://www.sueddeutsche.de/politik/rechtsextremismus-afd-umfrage-waehlerschaft-1.5192381
https://www.welt.de/politik/deutschland/article132532352/Jeder-zweite-AfD-Waehler-ist-auslaenderfeindlich.html

Die ersten drei Quellen beziehen sich auf Studien aus 2018, die ersten bieden auf eine Studie der Uni Leipzig. 2500 Befragte, ich nehme mal an die haben ihre Umfrage in Sachsen durchgeführt. 2019 wurde dort im Landtag die AfD mit 28% gewählt. 28% von 2500 wären 700. Die Forscher geben mehr als 70% als das was ich rechtsextrem nennen würde an. In der Nazihochburg Sachsen wohlgemerkt. Wären 490. Das ist eine Zahl mit der man durchaus arbeiten kann. Allerdings habe ich keine absoluten Zahlen gefunden, wie viele AfD-Wähler da jetzt tatsächlich teilgenommen haben. Die 700 sehe ich als das abslute Maximum an.

Die nächste Studie, ebenfalls aus 2018 hat 24339 Befragte und davon 517 mit AfD-Präferenz. Das sind 2,12%. Daher kann ich das komplette Paper nicht als repräsentativ betrachten. Die Datenlage ist einfach Müll und da sollte mir jeder der mal wissenschaftlich gearbeitet hat zustimmen.

Die nächsten beiden Quellen beziehen sich auf eine Onlinebefragung der Bertelsmann-Stiftung. Leider kann ich dazu die Rohdaten nirgendwo finden, da sind wir dann "nur" noch bei 29% "Rechtsextremen" - das war 2021. Nimmt man die erste Studie dazu ergibt sich also ein über 50%iger Rückgang was das betrifft innerhalb von 3 Jahren, wobei ich die erste Studie auch schon kritisch sehe. Jetzt ist 2024, die AfD hat weiterhin Zulauf und die Zahl wird sich entsprechend nochmal deutlich reduziert haben.

Die letzte Quelle ist von 2014 und da brauchen wir gar nicht streiten, zu dem Zeitpunkt war die AfD die absolute Nazipartei.


Die Quellen sind mir zu alt und auch nicht unbedingt nachvollziehbar, wie die Ergebnisse zu Stande kommen und wie groß die tatsächliche Datenmenge zu AfD-Wählern wirklich war. 
Ich bleibe dabei und tue mir schwer damit, AfD-Wähler mehrheitlich als rechtsextrem zu betiteln. Und wie gesagt, eigentlich ging es mir nur um "ziemlich viele ziemlich schnell" und ich war ehrlich gesagt ein bisschen überrascht und entsetzt, wie schlecht die vorliegenden Daten der Studien tatsächlich sind.
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DragonFox

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2045 am: 09.Februar 2024, 13:25:19 »

Ja, Aussagen derer. Was meinst du, wieviele AfD-Wähler (es waren sogar CDUler darunter) ich schon hören durfte, dass „man die sch* Syrer doch am besten ersaufen lassen sollte“? Man bekommt, wenn man in mehreren Vereinen unterwegs ist (bzw deshalb war), schon recht häufig Stammtischgespräche mit.
(Ersetze Syrer wahlweise durch K*, M*, oder auch G‘sindel, Z*, usw).

Ich weiß auch nicht, warum man nicht grundsätzlich davon ausgehen können sollte, dass die Leute die AfD wählen, weil sie grundsätzlich dem zustimmen, was die AfD sagt. Ich bemesse Leute an dem was sie tun (das kann ich sehen). Nicht an dem was sie denken (das kann ich nicht sehen).
Das ist anekdotisch, aber kein Beleg. Was sind ziemlich viele? Was ist ziemlich schnell?


https://idw-online.de/de/news732040
https://www.uni-leipzig.de/newsdetail/artikel/was-afd-waehler-vereint-ist-die-angst-vor-fremden-2020-09-29
https://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.595120.de/diw_sp0975.pdf
https://www.trtdeutsch.com/news-inland/umfrage-29-prozent-der-afd-wahler-klar-rechtsextrem-und-auslanderfeindlich-4314685
https://www.sueddeutsche.de/politik/rechtsextremismus-afd-umfrage-waehlerschaft-1.5192381
https://www.welt.de/politik/deutschland/article132532352/Jeder-zweite-AfD-Waehler-ist-auslaenderfeindlich.html

Die ersten drei Quellen beziehen sich auf Studien aus 2018, die ersten bieden auf eine Studie der Uni Leipzig. 2500 Befragte, ich nehme mal an die haben ihre Umfrage in Sachsen durchgeführt. 2019 wurde dort im Landtag die AfD mit 28% gewählt. 28% von 2500 wären 700. Die Forscher geben mehr als 70% als das was ich rechtsextrem nennen würde an. In der Nazihochburg Sachsen wohlgemerkt. Wären 490. Das ist eine Zahl mit der man durchaus arbeiten kann. Allerdings habe ich keine absoluten Zahlen gefunden, wie viele AfD-Wähler da jetzt tatsächlich teilgenommen haben. Die 700 sehe ich als das abslute Maximum an.

Die nächste Studie, ebenfalls aus 2018 hat 24339 Befragte und davon 517 mit AfD-Präferenz. Das sind 2,12%. Daher kann ich das komplette Paper nicht als repräsentativ betrachten. Die Datenlage ist einfach Müll und da sollte mir jeder der mal wissenschaftlich gearbeitet hat zustimmen.

Die nächsten beiden Quellen beziehen sich auf eine Onlinebefragung der Bertelsmann-Stiftung. Leider kann ich dazu die Rohdaten nirgendwo finden, da sind wir dann "nur" noch bei 29% "Rechtsextremen" - das war 2021. Nimmt man die erste Studie dazu ergibt sich also ein über 50%iger Rückgang was das betrifft innerhalb von 3 Jahren, wobei ich die erste Studie auch schon kritisch sehe. Jetzt ist 2024, die AfD hat weiterhin Zulauf und die Zahl wird sich entsprechend nochmal deutlich reduziert haben.

Die letzte Quelle ist von 2014 und da brauchen wir gar nicht streiten, zu dem Zeitpunkt war die AfD die absolute Nazipartei.


Die Quellen sind mir zu alt und auch nicht unbedingt nachvollziehbar, wie die Ergebnisse zu Stande kommen und wie groß die tatsächliche Datenmenge zu AfD-Wählern wirklich war. 
Ich bleibe dabei und tue mir schwer damit, AfD-Wähler mehrheitlich als rechtsextrem zu betiteln. Und wie gesagt, eigentlich ging es mir nur um "ziemlich viele ziemlich schnell" und ich war ehrlich gesagt ein bisschen überrascht und entsetzt, wie schlecht die vorliegenden Daten der Studien tatsächlich sind.

Dann musst du mit Joe ausmachen was ziemlich viele bedeutet. Mehrheitlich hast du gesagt. Das geben die Zahlen nicht her. Ziemlich viele kann bereits 10% sein. Und das könnte seit 2021 von 29% durchaus noch übrig geblieben sein.
Was sich meiner Meinung nach davon ableiten müsste ist eine statistisch belastbare Aussage darüber, dass bei der AFD mehr ausländerfeindliche Wähler befinden werden, als im Durchschnitt bei anderen Parteien.
Die 29% von 2021 sind ja nicht weg.

Ich würde in dem Zusammenhang nicht von rechtsextrem, sondern von ausländerfeindlich reden. Auch wenn das einige Quellen machen, die gepostet wurden. Ich würde auch sagen, dass Joe sich nicht auf Rechtsextremisten bezieht. Die Grundaussage war "Rechtsextremisten unterstellen, dass die Zugehörigkeit zu einer Ethnie oder Nation über den tatsächlichen Wert eines Menschen entscheide.". Dann meinte Joe, dass das auch AFD-Wähler machen würden. Das bedeutet aber nicht, dass alle AFD-Wähler, die das machen, dadurch gleich Rechtsextremisten sind. Ich würde sagen, dass vor allem ausländerfeindliche Menschen unterstellen, dass die Zugehörigkeit zu einer Ethnie oder Nation über den tatsächlichen Wert eines Menschen entscheide. Rechtextremismus braucht es dafür nicht. Man kann sehr gut ausländerfeindlich sein ohne rechtsextremistisch zu sein. Dabei sind allerdings die meisten Rechtsextremisten wahrscheinlich auch ausländerfeindlich.
« Letzte Änderung: 09.Februar 2024, 13:28:50 von DragonFox »
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j4y_z

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2046 am: 09.Februar 2024, 14:07:24 »

Wenn 30% im Osten AfD wählen und uns das Sorge bereitet, sprich, das ziemlich viel ist, sollte es uns auch Sorge bereiten, wenn 29% der AfD-Wählenden rechtsextrem sind. Was ziemlich viel ist.

Und richtig, ich habe nicht gesagt, dass alle AfD-Wählenden rechtsextrem sind. Nur, dass ziemlich viele der AfD-Wählenden auf genau diesen o.g. Abschnitt des von Daim geposteten Links zutreffen.
« Letzte Änderung: 09.Februar 2024, 14:10:48 von Joe Hennessy »
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2047 am: 09.Februar 2024, 14:19:23 »

Ist vielleicht auch eine Frage wie man was genau interpretiert. Grundsätzlich würde ich dazu neigen zu sagen, dass Ausländerfeinde/Rassisten (nach wie vor schmeckt mir der Begriff nicht) grundsätzlich ein Element der Menge "fehlgeleitete Idioten" sind. Die Schnittmenge zwischen Rechtsextremisten und Ausländerfeinden wird gewaltig sein, man kann durchaus in der Lage sein ein Problem mit oder durch Migranten zu erkennen, ganz ohne ausländerfeindlich zu sein.

Aktuell ist ja auch wieder das Thema Wohnungsnot auf dem Tisch. Um es kurz zu machen helfen da die 7-8 Millionen Zuwanderer in den vergangenen Jahren auch nicht.
Scholz ist da auch wieder schön ins Fettnäpfchen getreten (vollkommen unabhängig von irgendwelchen Migranten.)
Dann stellt sich jemand - ich weiß nicht mehr genau wer aus der Regierung, glaube eine Dame von den Grünen - hin und sagt man hat ja Möglichkeiten geschaffen, dass mehr Menschen Anspruch auf Sozialwohnungen bekommen. Das ist richtig. Theoretisch Anspruch auf Sozialwohnungen haben mittlerweile in Deutschland über 11 Millionen Menschen. Doof nur, dass es nur ca. 1 Million Sozialwohnungen gibt. Und darin wohnen nicht nur Bedürftige. Da zeigst du nämlich deinen Schein beim Einzug einmal vor und wenn du 3 Monate später Millionär bist kannst du dein Leben lang da wohnen bleiben.
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2048 am: 09.Februar 2024, 15:32:46 »

Ist vielleicht auch eine Frage wie man was genau interpretiert.
Ebend. Viel. Rechtsextrem. Ausländerfeindlich. Alles undefiniert. Habe ich ja bereits geschrieben.

Die Schnittmenge zwischen Rechtsextremisten und Ausländerfeinden wird gewaltig sein, man kann durchaus in der Lage sein ein Problem mit oder durch Migranten zu erkennen, ganz ohne ausländerfeindlich zu sein.

Letzteres würde ich so nie behaupten. Natürlich geht das. Alles andere wäre plumpes Canceling.

Die Schnittmenge ist natürlich so ein Ding. Man schneidet vom Einen ins Andere. AFD hat rechtsextreme Mitglieder und Verbindungen in diese Kreise - andere sind zumindest offen ausländerfeindlich. Belege habe ich ein paar Poste vorher geliefert.* Die Wähler stimmen dem zu oder nehmen es in Kauf. Unabhängig davon, was davon verwerflicher ist (bzw, wer savon ein fehlgeleiteter Idiot ist), können wir nun über eine prozentuale Verteilung sprechen und dann haben wir die Menge beisammen.
Ich halt die Frage, wie sehr diese Schnittmenge dann das Problem mit Migranten erkennt und wann es ausländerfeindlich oder rechtextrem wird. An der Stelle gibt es keine Schnittmenge mehr, sondern eine Grenze.

*Hier nochmal einer: https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/verfassungsschutz-jeder-dritte-in-afd-ist-rechtsextrem-18977735.html
« Letzte Änderung: 09.Februar 2024, 15:38:11 von DragonFox »
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2051 am: 09.Februar 2024, 17:30:41 »


Ich denke ständig widerlegen zu wollen das die AFD von Mitgliedern durchzogen ist die verachtenswerte Ansichten pflegen ist verschwendete Müh. Fakt ist, dass diese Partei pauschal von einer Norm abweicht und sich an Grenzen bewegt die natürlich irgendwo Sorge bereiten können, dies ist aber nichts Neues.

Die Problematik besteht doch eher darin zu hinterfragen und zu verstehen, warum Menschen, die vom Grunde her keine Menschenverachtenden & extremistische Ansichten vertreten, über solche Dinge hinweg sehen würden.

Zitat
....man kann durchaus in der Lage sein ein Problem mit oder durch Migranten zu erkennen, ganz ohne ausländerfeindlich zu sein.

Hier liegt meiner Ansicht nach schon mal ein erster Anhaltspunkt. Denn nicht gerade Wenige sind verunsichert, oft auch gar wütend, wie die Migrationspolitik in den letzten Jahren vonstatten gegangen ist. Und nicht selten hat dies mit dem Verhalten der ``schutzsuchenden`` Menschen zu tun, die regelrecht ins Land geströmt sind.

Problematisch ist jedoch, dass in unserer Gesellschaft es nicht erwünscht ist, Probleme durch Migranten zu erkennen & Sorge davor zu haben. Sich zu hinterfragen, ob dies wirklich die Zukunft des Landes sein wird, in der sich die Einheimischen an eingewanderte, befremdliche Kulturen anpassen müssen, anstatt umgekehrt.

Hier kommt nämlich wieder dieses ``Schwarz/Weiß``-Denken zur Geltung. Denn für solche Sorgen & Meinungen gibt es einfach keinen Platz, ohne in die ``rechte Ecke`` geschoben zu werden.
Die Sorgen & Nöte werden von der Gesellschaft in dieser Richtung schnell abgestempelt, mehr noch, radikalisiert, wohingegen dann natürlich irgendwann der Trotz und das Gefühl der Verurteilung eventuell zu solchen Wahlergebnissen führt.

Denn auch in der Politik gibt es keinen schmalen Grat, der solch Gedanken zulässt, der von der Gesellschaft akzeptiert wird, ohne als rechtsextrem oder menschenfeindlich verurteilt zu werden. Es gibt momentan keine Partei, außer die AFD in einigen Punkten, die genau dieser Masse von Menschen wie oben beschrieben, die Worte & Programme so legt, dass diese sich darin bestätigt fühlen, auch wenn dies bedeutet, letzten Endes ins rechte Lager gedrückt zu werden. Getreu dem Motto: In der Not frisst der Teufel fliegen.

Man wird es diesen Menschen auch nicht mehr Recht machen können. Gerade die Altparteien haben in den letzten Jahren eine derart unbefriedigende Schiene gefahren, sodass dieser Vertrauensbruch in solche Ergebnisse mündet.
Und da es momentan keine national gerichtete, weltoffene Partei, mit der nötigen Durchschlagskraft zu geben scheint, entscheiden sich viele eben für einen vermeintlich extremeren Weg.

Ist dies nun zu verurteilen? Ich tue mir schwer damit, wenn man liest, dass in gewissen Schulen nur 1 von 10 Kindern Zuhause deutsch spricht, oft der dicke Mercedes, Audi etc. nicht Herrn Müller oder Schneider zuzuordnen sind, die evt. auch noch fragwürdig finanziert wurden, oder man beim Aus gehen am Wochenende sich zweimal überlegen muss in welche Bar man geht, ohne falsche Blicke zu werfen, oder in einer ``familiären`` Auseinandersetzung am späten Abend zu geraten, in der nach wenigen Minuten gefühlt zwei Clans aufeinandertreffen.

Problem: Manche würden sagen es sei schon rechts, weil man sowas nun erwähnt hat, obwohl dies eben der wirkliche Alltag ist. Fernab von jeglichen Diskussionen darüber, ob bedingungslose Weltoffenheit & willkommene Worte, die Zukunft Deutschlands bedeuten mögen oder nicht.

Ich persönlich bin über jeden respektvollen Menschen froh, mit dem ich zu tun habe & ich in Zukunft begegnen werde. Verachte aber auch jene, die skrupellos & eigennützig handeln, ohne die Konsequenzen zu achten. Und da ist es egal Wer woher kommt. Nur sollte diese Verachtung nicht verschieden angesehen werden, nur weil der eine Schweizer ist, und der andere ein syrischer Flüchtling, was dann wiederum als rassistisch abgestempelt wird. Aber man redet sich jetzt nur den Kopf um den Kragen, von daher....

Habt ein angenehmes Wochenende! 
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2052 am: 09.Februar 2024, 19:18:46 »


...

Ganz hervorragender Beitrag. Ich denke keiner versucht zu widerlegen, dass es in der AfD diese Mitglieder gibt. Mir geht es genauso um die von dir beschriebenen potenziellen Wähler, deren Sicherheitsbedürfnis sie über diese Tatsache hinwegsehen lässt.
Ich bleibe dabei, dass ich 2025 wenn nicht noch sehr viel passiert zu diesen Wählern gehören könnte. Was 2017 noch eine Protestwahl bzw. ein Signal an die etablierten Parteien war, könnte 2025 die einzig logische 'Alternative' sein. Wenn es in den Umfragen vorher nach einem Erdrutschsieg für die AfD aussieht werde ich mir etwas anderes überlegen müssen. Für mich ist das Recht zu wählen eines der wichtigsten Bürgerrechte die wir haben und deshalb kommt nicht wählen nicht in Frage. Wenn es niemanden gibt, den ich aus voller Überzeugung wählen kann, dann muss ich halt sehen wo meine Stimme für meine Interessen am besten aufgehoben ist. Es ist ja nicht so, dass die AfD im Falle eines Wahlsieges in Deutschland die Demokratie abschaffen und in Polen einmarschieren wird (mal abgesehen davon, dass Polen uns den Arsch versohlen würde.)

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2053 am: 09.Februar 2024, 19:25:57 »

Ist es nicht? Über Deportation haben sie ja schon beratschlagt. Ob Polen „uns“ den Arsch versohlen würde, ist doch der AfD scheißegal. Die müssten sowieso erstmal nach dem Weg fragen.
« Letzte Änderung: 09.Februar 2024, 19:27:37 von Joe Hennessy »
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2054 am: 09.Februar 2024, 19:29:14 »

Dass die AfD rechtsextrem ist, ist euch demnach egal? Die ganzen hier von diversen Usern gelieferten Belege, ignoriert ihr? Oder ist das schlicht nicht relevant?
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2055 am: 09.Februar 2024, 19:58:09 »

Wir haben hier also die perfekten Bedingungen, um die These „Reden ist besser als ausgrenzen“ zu bestätigen. White ist offensichtlich nicht rechtsextrem, sollte also definitiv noch zurückzuholen zu sein.

Was sagt ihr eigentlich dazu?
https://jugendstrategie.de/hasserfuellte-und-menschenverachtende-zitate-der-afd/

Ab wann ist die AfD denn nicht mehr wählbar? Wenn sie wirklich in Polen einmarschiert?
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2056 am: 09.Februar 2024, 20:30:45 »

Ich denke, dass White sehr wohl weiß, dass es scheiße ist, die AfD zu wählen. Es ist aber auch scheiße, die anderen Parteien zu wählen, zumindest wenn man nicht auf deren ideologischer Welle mitschwimmt.

Welche Partei soll denn jemand wählen, der von linker, roter, grüner Politik die Nase voll hat? Gibt es nicht, außer der AfD, auch bei der Union und der FDP läuft man Gefahr, diese Politik zu bekommen.

Ja, man kann eine Kleinstpartei wählen, da gibt es bestimmt auch etwas für Konservative, nur bekommt man dann wahrscheinlich auch wieder linke, rote, grüne Politik.

Und wen soll ich wählen, der seit seiner ersten Wahlbeteiligung FDP wählt? Ich ringe mit mir, die liberale Kleinstpartei zu wählen, weiß aber, dass die Stimme dann im Grunde verschwendet ist. Oder doch wieder FDP wählen? Diese miese Politik und den irrlichternden Lindner noch belohnen? Mir fällt echt nix mehr ein.

Konservative können noch auf Werteunion oder FW hoffen, Liberale sind voll gearscht.
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2057 am: 09.Februar 2024, 20:36:13 »

Wenn ich extremistische Parteien wähle, bekomme ich womöglich extremistische Politik. Das ist super. Da ist die Stimme bestimmt nicht verschwendet. Wenn ich nicht weiß, wen ich wählen soll, dann wähle ich einfach nicht. Fertig.

Das Argument, Nichtwählen würde Extremisten stärken, ist hiermit ja ad absurdum geführt.
Und wenn man argumentiert, dass die AfD einen von allen Parteien dann doch noch am ehesten repräsentiert, dann, äh, jau.
« Letzte Änderung: 09.Februar 2024, 21:24:42 von Joe Hennessy »
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2058 am: 09.Februar 2024, 21:02:26 »

Ich mit keinem Wort erwähnt, dass man "extremistische Parteien" wählen soll 🤦🏽‍♂️
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White

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2059 am: 09.Februar 2024, 21:10:05 »

Ist es nicht? Über Deportation haben sie ja schon beratschlagt. Ob Polen „uns“ den Arsch versohlen würde, ist doch der AfD scheißegal. Die müssten sowieso erstmal nach dem Weg fragen.
Sie haben also über Deportation beratschlagt. Haben sie das wirklich? Correctiv selbst redet davon nicht mehr. Und die haben die Sache doch überhaupt erst losgetreten.
Das uns wollte ich zuerst übrigens ebenfalls in Anführungsstriche setzen und habe mich vermutlich aus den gleichen Gründen dagegen entschieden, aus denen du sie gesetzt hast.

Du pauschalisierst und verallgemeinerst alle AfDler als dumm und lebensunfähig. Also von wegen nach dem Weg nach Polen fragen. Es gibt in der Partei einige sehr intelligente Leute. Genauso wie es Vollpflaumen und Rechtsextremisten in der Partei gibt.

Dass die AfD rechtsextrem ist, ist euch demnach egal? Die ganzen hier von diversen Usern gelieferten Belege, ignoriert ihr? Oder ist das schlicht nicht relevant?
Ich vertraue darauf, dass im "Ernstfall" die nicht rechtsextreme Mehrheit in der Partei zu vernünftigen und nicht zu irrationalen Entscheidungen führt.
Zudem bleibe ich dabei, dass man nicht die gesamte Partei als "rechtsextrem" abstempeln kann.
Wenn ich jetzt sage ich klaue gerne kleinen Kindern den Lutscher kann man daraus ja auch nicht folgern, dass alle MTF-Mods Kinder hassen.
Es gibt halt nicht nur schwarz und weiß, sondern auch etwas dazwischen. Bei solch emotional belegten Themen wie der AfD wird das aber gerne mal vergessen.
Es hilft da sicherlich auch nicht, dass in manchen Kreise seit mittlerweile über 10 Jahren die AfD zum geistigen Nachfolger der NSPAD gemacht wird.
Bei vielen scheint es einen Anti-Nazi-Reflex zu geben, der die AfD automatisch a) zu Nazis macht und b) deshalb ablehnt.

Ich sage nicht, dass dort die Lösung unserer Probleme liegt, habe aber das Gefühl dass alle anderen die Probleme nur noch schlimmer machen. Für mich ist das die ultima Ratio. Der letzte Ausweg aus dem Kreislauf der Selbstzerstörung, den 16 Jahre merkel losgetreten haben und den die Ampel auch weiter zu verfolgen scheint. Ich muss sagen, dass ich als sehr logischer und rationaler Mensch an dieser Stelle auch emotinal ein bisschen aufgeladen bin.

Wir haben hier also die perfekten Bedingungen, um die These „Reden ist besser als ausgrenzen“ zu bestätigen. White ist offensichtlich nicht rechtsextrem, sollte also definitiv noch zurückzuholen zu sein.

Was sagt ihr eigentlich dazu?
https://jugendstrategie.de/hasserfuellte-und-menschenverachtende-zitate-der-afd/

Ab wann ist die AfD denn nicht mehr wählbar? Wenn sie wirklich in Polen einmarschiert?
Ich muss nicht zurück geholt werden. Meine Wahlentscheidung wird vermutlich bis zum Wahltag nicht feststehen.

Was die Zitate angeht so ist da natürlich einiges an geistigem Dünnschiss dabei, andere Dinge sind ohne Kontext schwer einzuordnen, wieder andere Dinge gar nicht bewiesen.
Das gibt es auch bei anderen Parteien, was die aussagen nicht relativieren soll. unverstndlich bleibt an der Stelle nur, warum Marcel Grauf nicht aus der Partei entfernt wurde.
Dem Weidel-Zitat stimme ich zu.

Die Frage ab wann die AfD nicht mehr wählbar ist, ist schwierig zu beantworten. Für mich ist sie überhaupt nur ob der Unfähigkeit der anderen Parteien wählbar und ist in ihrer derzeitigen Form für mich nicht mehr wählbar, wenn es eine - nach meinem Empfinden -  bessere Option gibt.
Um es salopp auszudrücken: Wenn ich die Wahl zwischen 5 Haufen Scheiße habe und einen davon nehmen muss, dann nehme ich den, der am wenigsten stinkt.
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