@Hans Maia:
Das stimmt schon so mit "Mein Kampf". Ich hatte mich mal dort durchgequält um zu verstehen was Hitler wollte und der wollte von Anfang an die Juden komplett auslöschen. Das war nicht unbedingt die "Endlösung" welche die anderen Nazieliten im Sinn hatten und die wussten oft selbst nicht oder wollten nicht wissen welche Lösung Hitler genau vorschwebt. Was auch daran liegt dass niemand von denen "Mein Kampf" gelesen hat. Was man ihnen auch nicht vorwerfen kann. Hitler war ein noch schlechterer Schreiber als ich und dass man ihm keinen Lektor zur Seite gestellt hat ein Verbrechen an der Menschheit. Er hatte seine Ansichten zwar auch oft in seinen Reden geäußert, nur dachten die Leute da wohl dass er nur "ein klein wenig" übertreibt.
Nach der Wannseekonferenz war es ihnen dann klar dass Hitler nicht übertrieben hatte. Nur war es da schon längst zu spät und Widerspruch nichtmehr möglich. Ob die Teilnehmer ideologisch voll dahinter standen oder, im Einzelfall, mitziehen mussten will ich mir nicht anmaßen beurteilen zu können. Aber wer mit dabei ist ist eben mit dabei.
@Signor Rossi:
Ich behaupte nicht dass du mich bezichtigt hättest ein Antisemit zu sein. Mein Beitrag wurde allerdings mit dem Hinweis von einem oder mehreren Usern gemeldet. Wer den Beitrag mit dem Hinweis gemeldet hatte wurde mir, verständlicherweise, nicht mitgeteilt.
Mir ist es zu müßig darüber zu diskutieren wer jetzt genau und warum Israel gegründet hat, weil die Diskussion irgendwann immer damit endet dass jemand Ur-Nammu aus der Tasche zieht um das letzte Wort bei der Frage zu haben wer das älteste Anrecht auf dieses Stück Wüste hat. Der Staat Israel existiert nunmal und zwar länger als das Saarland wieder Teil der Bundesrepublik Deutschland ist. Von Ostdeutschland will ich garnicht erst anfangen.
Ich hatte vor Jahren schonmal erklärt wie wenig ich von "Freiheitskämpfern" halte, die der Ansicht sind Zivilisten der Gegenseite zu ermorden wäre eine legitime Reaktion auf Verbrechen an den eigenen Zivilisten durch die Gegenseite. Nämlich genau garnichts. Leider ist Israel von solchen "Freiheitskämpfern" umgeben, welche sich teilweise nichtmal mehr die Mühe geben sich als Freiheitskämpfer zu bezeichnen, sondern als militärische Organisation mit dem Ziel Israel sowie dessen jüdische Bürger vom Erdboden zu tilgen.
Natürlich darf, kann und muss sich Israel dagegen verteidigen. Nur wie, mit welchen Gründen sowie Begründungen Israel das macht ist oft ein Problem. Und da kommen wir so langsam da hin was ich mit meinem Nazi-Spruch, den ich besser hätte untermauern müssen, meinte.
Die folgenden Worte sind nicht von mir, sondern stammen aus einem ein paar Monate alten und sehr ausführlichen englischsprachigen Artikel, in dem die Probleme innerhalb der israelischen Gesellschaft, der Widerstand gegen Netanjahu sowie die geistliche Elite und die Verstrickungen dieser Elite in die israelische Politik eingegangen wird.
Mein Gedächtnis ist mies und ich weiss nichtmehr ob der Artikel von Noam Chomsky oder einem ehemaligen israelischen (Innen)Politiker stammt und ich versuche den Artikel schon seit einer halben Ewigkeit wieder zu finden. Falls es bei jemandem Klick macht und er den Artikel kennt wäre es nett wenn er ihn hier posten oder mir per PM schicken würde.
O-Ton: „Die Politik Israels wird maßgeblich von zionistischen Extremisten innerhalb der orthodoxen Juden bestimmt. Einer kleinen Gruppe von Israelis, die aufgrund ihrer religiösen Sonderstellung keiner Arbeit nachgehen, sich an der Brust des israelischen Wohlfahrtststaates säugen und deren einzige Aufgabe sowie Lebensinhalt es ist die religiösen Texte zu studieren und in der passenden Weise zu interpretieren. In einer Weise, welche die Legitimation für das Bild der göttlichen jüdischen Herrenrasse liefert und die Auslöschung ihrer, realen oder herbeigeredeten, Feinde. Feinde, die lediglich als Ungeziefer angesehen und wie ebensolches eliminiert werden muss um das Erblühen der jüdischen Herrenrasse zu gewährleisten.“
Ich habe jetzt keinen Einblick in die israelische Gesellschaft und kann daher die Wahrheit dieser Worte nicht bestätigen. Wenn man sich die israelische Rethorik der letzten Wochen mal durch den Kopf gehen lässt muss man aber leider zu dem Schluss kommen dass die zitierten Worte der Wahrheit entsprechen.
Was seit den Terrorangriffen von israelischen Staatsorganen, Regierungsvertretern sowie regierungsnahen Personen gesagt und geschrieben wird ist oft Propaganda die 1-zu-1 der pseudowissenschaftlichen Rassentheorie der Nazis entstammt. Die Sprüche, Bilder sowie Begründungen dafür sind mit denen der Nazis absolut identisch. Und genau wie die Nazis handeln diese zionistischen Extremisten aus ideologischer Überzeugung aufgrund ihres ethnofaschistischen Glaubens Teil einer Herrenrasse zu sein.
Da werden massenhaft Ansichten verbreitet für die man hierzulande, zu Recht, wegen Volksverhetzung im Knast landen würde. Da wäre nichtmal mehr Geldstrafe mit Bewährung drin.
Und genau da liegt für mich persönlich ein großes Problem bei diesem Konflikt. Es gibt so viel Wahrheit über die Verbrechen der Hamas sowie der Gefahr für Israel durch seine Nachbarn zu berichten. Da könnten wir uns hier monatelang die Finger blutig schreiben und würden trotzdem zu keinem Ende kommen.
Statt sich aber einfach auf die Wahrheit zu beschränken verbreitet Israel Lüge über Lüge über Lüge, dehumanisiert seine Gegner und wenn es dafür hält auf absolut ekelhafteste Weise und begibt sich rhetorisch immer weiter Richtung Rechtfertigung für einen Genozid.
Sowas muss verurteilt werden aber stattdessen kriechen wir diesen Extremisten in den Hintern und haben wegen „nie wieder!“ Angst zu widersprechen. Dieses „nie wieder!“ gilt aber universell für jede verfolgte Gruppe überall auf der Welt. Nicht nur für Israel und seine (jüdischen) Bürger. Wir müssen unseren Teil dazu beitragen dass die Juden nicht ins Meer getrieben werden, genauso aber auch unseren Teil dazu beitragen dass eine Minderheit von israelischen Extremisten ihren Traum vom jüdischen Gottesstaats und der totalen Vernichtung all seiner Feinde nicht in die Tat umsetzen kann.
Aber ok, unsere Außenministerin hat erst gestern das Lebenswerk eines der größten Kriegsverbrecher und Massenmörder der Nachkriegsgeschichte gewürdigt. Von daher wird man die Haltung unserer Regierung wohl einfach hinnehmen müssen.
Bevor es wegen dem Wort „Genozid“ eine Diskussion gibt. Bei der Definition von Genozid gibt es, genau wie zB auch dem Faschismus, eine ganze Reihe von Kriterien und Charakteristika die erfüllt werden müssen. Etwas kann mehr oder weniger viele Kriterien erfüllen und daher mehr oder weniger in Richtung eines Genozids tendieren.
Diese Kriterien müssen aber vollumfänglich erfüllt sein um letztendlich von einem Genozid zu reden. Was in Gaza, meiner Ansicht und der der meisten Experten nach, nicht gegeben ist und weshalb es sich nicht um einen Genozid an der palästinensischen Bevölkerung handelt.
Da mögen andere Menschen anderer Meinung sein. Ich muss mich aber auf die Meinung der Experten verlassen und da spricht die Mehrheit nicht von einem Genozid.