Bin mit dem Heizungsmurks ebenfalls unzufrieden.
Habe mir vor 9 Jahren ein Haus gekauft. Neubau hätte ich mir nicht leisten können. Also 60er Jahre Bau. Auf dem Land. Im Prinzip günstig gekauft. Aber was ich jetzt für Renovierung ausgeben müsste, würde sich auch bei mir auf 60 bis über 100K belaufen. Ist hier halt die Frage ob wir "nur" von der Wärmepumpe mit eventuell Einbau von Fußbodenheizung (alternativ die weniger effektive Pumpe beim bestehenden Heizsystem, falls umrüstbar) oder obendrein auch die Dämmung der Außenfassade um das effektiv betreiben zu können, dazurechnen.
Ich bin stark für Klimaschutz. Ich tanke mein Auto nur viermal im Jahr und wenn es nicht mehr fährt, versuche ich es ohne. Seit meiner Kindheit bin ich nicht mehr geflogen. Etc. Aber aus privatwirtschaftlicher Sicht ist es völlig absurd eine sechsstellige Summe für Renovierung auszugeben, um die Heizkosten auf einem akzeptablen Niveau zu haben. Das amortisiert sich erst nach meinem Tod - also gar nicht.
Witzig auch, wie die Verantwortung jetzt auf die Haushalte abgewälzt wird. Bei mir läuft auch noch eine Ölheizung. Gasanschluss ist schon gelegt. Hat auch Geld gekostet. Warum Gas? Weil das vor kurzem noch das Heizversprechen der Regierung war mit ihren Pipelines nach Russland. Fairerweise will ich aber erwähnen, dass der Gasanschluss schon von den vorherigen Eigentümern gelegt wurde. Daher sind es in diesem Fall nicht meine Kosten. Doch meine Gedanken bei Einzug gingen auch in Richtung Gas, wenn die Ölheizung mal ausgedient hat.
Stichwort Rücklagen. Für eine neue Öl- oder Gasheizung hätte ich die Rücklagen. Für die Kosten für die Wärmepumpe mit allem drum und dran nicht. Verrückt auch, dass die Bürger dieses Landes jetzt ganz kirre gemacht werden. Erst der Plan, dann die Umsetzung. Warum geht sowas nicht Hand in Hand? Was ist mit der Förderung? Ich glaube auch nicht, dass ich die bekomme. Dafür verdiene ich vermutlich ebenfalls zu gut.
Aber dieser Verdienst fließt noch über Jahre in die Abzahlung des Hauses, welches ich nach Logik der Regierung für eine Wärmepumpe umfassend sanieren muss. Wer überprüft das eigentlich? Der Schornsteinfeger, der sich mit dieser Arbeit dann selbst überflüssig macht?
Das Ziel ist richtig, der Weg ist falsch. Wäre es nicht einfach möglich gewesen, die Steuern für Gas und Heizöl schrittweise zu erhöhen? Die Leute wären automatisch nach und nach auf die dann langfristig günstigeren Systeme umgestiegen. Aber ohne Zwang. Und ohne Zeitvorgabe.
Auch die Klimakleber, wo ich schon dabei bin, erreichen mit ihren Aktionen nur das Gegenteil von dem, was sie wollen. In meinem Bekanntenkreis sind alle für Klimaschutz. Aber die Klimakleber vergiften das Klima für dieses Thema. Es entsteht ein wahrer Hass gegen die Bewegung und im ungünstigsten Fall auch gegen die hehren Ziele. Auch da gilt: Lieber etwas Produktives machen, als etwas Destruktives. Vorbild sein. Zum Nachmachen anregen. Wenn die Leute mit Klebstoff rumschmieren und mit Brei werfen komme ich mir immer vor wie im Kindergarten.
LG Veni_vidi_vici